Imperative Programmierung in Java: Kontrollfluß II
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- Viktor Lehmann
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1 2 Imperative Programmierung in va: Kontrollfluß II Martin Wirsing Ziele Lernen imperative Programme in va mit Zuweisung, Block, Fallunterscheidung, Iteration zu schreiben Lernen Kontrollflußdiagramme zur Veranschaulichung einzusetzen in Zusammenarbeit mit Matthias Hölzl, Piotr Kosiuczenko, Dirk Pattinson 1/04/ Lokale Variable (Wdhg.) Zustand (Wdhg.) int x = ; x hat den Wert Ein Zustand ist eine Belegung der Variablen mit Werten. Der Zustand der lokalen Variablen wird beschrieben als Liste von Textuelle Beschreibung Variablennamen und zugehörigen Werten. als Paar aus Name und Wert: ( x, ) Im Speicher: x 1000 L-Wert R-Wert Textuell: Im Speicher: int x =, y = ; boolean aussage=true; [(x,), (y,), (aussage, true)] x 1000 y 1001 aussage 1002 true 1
2 6 Deklaration lokaler Variablen und Zuweisung (Wdhg.) Deklaration lokaler Variablen (Wdhg.) Deklaration lokaler Variablen: <Type> <VarName> = <Expression>; Zuweisung: <VarName> = <Expression>; int x =, y = ; boolean aussage = (x<y); x = 2*x + y; Durch eine lokale Deklaration wird eine neue Speicherzelle für die lokale Variable reserviert und mit ihrem Initialwert belegt, (der aus dem alten Zustand berechnet wird). int x int y root top L-Wert (Adresse) R-Wert (Wert) alter Zustand boolean aussage = (x<y); aussage top true neuer Zustand 8 Zuweisung (Wdhg.) Bei der Zuweisung <VarName> = <Expression>; wird der Wert w der <Expression> im alten Zustand berechnet und im Nachfolgezustand der Variablen <VarName> als neuer Wert zugewiesen. x y x = 2*x + y; Zuweisung: Textuelle Darstellung Beispiel textuell: alter Zustand s = [(x, ), (y,), (b, true)] Zuweisung x = 2*x+y; neuer Zustand s = [(x, 1), (y,), (b, true)] alter Zustand neuer Zustand 2
3 9 10 Sequentielle Komposition Sequentielle Komposition wird durch Hintereinanderschreiben ausgedrückt. Ein Block <Statement> Block int total = 100; total = total + 100; fügt mehrere Anweisungen durch geschweifte Klammern zu einer einzigen Anweisung zusammen. Durch einen Block werden Sichtbarkeit und Gültigkeitsbereich von Variablen begrenzt: Lokale Variablen sind nur innerhalb des umfassenden Blocks gültig und sichtbar. In va sind auch geschachtelte Mehrfachdeklarationen von Variablen gleichen Namens verboten: Lokale Variablen in inneren Blocks schränken die Sichtbarkeit von weiter außen definierten lokalen Variablen nicht ein; d.h. sie verursachen keine Verschattungen Gültigkeitsbereich Pulsierender Speicher Der Gültigkeitsbereich einer lokalen Variablen oder Konstante ist der die Deklaration umfassende Block Außerhalb dieses Blocks existiert die Variable nicht! 1. int wert = 0; wert = wert + 1; 1.1 int total = 100; wert = wert total; wert = 2 * wert; Block 1.1 Gült.ber. total Block 1. Gült.ber. wert Die Menge der gültigen lokalen Variablen verändert sich kellerartig mit jedem Eintritt und Austritt aus einem Block: Bei Eintritt kommen neue Variablendeklarationen (als letzte) hinzu, die beim Austritt (als erste) wieder ungültig werden. Pulsierender Speicher, implementiert durch Laufzeitkeller Abarbeitung von Block 1 Block 1.1 Block 1 Teil 1 Teil 2 wert total
4 13 14 Fallunterscheidung Graphische Notation Die Fallunterscheidung in va hat die Form if ( <Bool Expression> ) <Statement> bzw. if ( <Bool Expression> ) <Statement> else <Statement> Kontofluß 1 kontostand = kontostand - betrag; -Zweig -Zweig -Zweig Kontofluß 2 kontostand = kontostand - betrag; else kontostand = kontostand betrag UEBERZIEH_GEBUEHR; (a) Long if (b) Short if 1 16 Kontrollflußdiagramme Fehlende Begrenzungssymbole bei if ja Cond nein Fallunterscheidung bzgl. der Bedingung Cond va hat keine Endbegrenzung der Fallunterscheidung: if (c2) S1 else S2 fi x=y+1 Zuweisung x=y+1 z=y Block x=y+1; z=y; Das kann zu Problemen führen bei Mehrfachen Anweisungen im else-zweig println(x) Ein- / Ausgabe Geschachtelten Fallunterscheidungen ( Dangling else ) Sequentielle Abfolge 4
5 1 18 Mehrfache Anweisungen im else-zweig Blockklammern in else-zweig sehr wichtig: Korrektur des Beispiels Vergessen führt zu falschen Ergebnissen double neuerstand = kontostand betrag; kontostand = neuerstand; else kontostand = kontostand betrag UEBERZIEH_GEBUEHR; gebuehren = gebuehren + UEBERZIEH_GEBUEHR; Was ist falsch? double neuerstand = kontostand betrag; kontostand = neuerstand; else kontostand = kontostand betrag UEBERZIEH_GEBUEHR; gebuehren = gebuehren + UEBERZIEH_GEBUEHR; Überziehgsgebühr nur, wenn Konto nicht gedeckt! Dangling else Dangling else Die fehlende Endbegrenzung führt zu Mehrdeutigkeiten bei geschachtelten Fallunterscheidungen: if (c1) if (c2) S1 else S2 Zu welchem if gehört der else Zweig? In va sind äquivalent: und if (c1) if (c2) S1 else S2 if (c1) if (c2) S1 else S2 (Rechtsklammerung!) Vermeidung der Mehrdeutigkeit in va durch folgende Regel: Innerhalb einer Fallunterscheidung ist kein kurzes if (if ohne else-zweig) erlaubt.
6 21 22 Iteration While-Schleifen Drei Konstrukte zur Iteration: while for do Beispiel 1 int n = 1, end = 10; while (n <= end) System.out.println( tick + n); n++; while-schleifen: Die while-schleife hat die Form while (<Boolescher >) <Statement> Statement Beispiel 2 int qs = 0, x = 32; while (x > 0) qs = qs + x % 10; x = x/10; for- Schleifen for-schleifen Die häufigste Form der while-schleife ist int i = start; // Initialisierung while (i < end) // Bedingung i++; // Zählerkorrektur durch // konstante Änderung wird abgekürzt durch for (int i = start; i <= end; i++) int end = 10; for (int n=1; n <= end; n++) System.out.println( tick + n); Allgemein hat eine for-schleife die Gestalt for (Initialisierung; Bedingung; Zählerkorrektur) <Statement> Dabei wird zunächst die Initialisierung ausgeführt. Dann wird, solange die Bedingung wahr ist, <Statement> ausgeführt und der Zähler geändert (gemäß der Zählerkorrektur-<expression> ). 6
7 for-schleifen Guter Stil ist es, for-schleifen nur folgendermaßen zu schreiben: for (setze counter auf start; Test, ob counter bei end; aendere counter) //counter, start, end und increment werden //hier nicht geaendert! 2 do-schleifen Die do-schleife ist eine while-schleife, bei der die Anweisung mindestens einmal aufgeführt wird. Die Bedingung wird erst nach Ausführung der Anweisung überprüft. Sie hat die Form Als Kontrollflußdiagramm do Statement while ( Boolescher ) Statement 26 Außerdem sollte der Zähler counter in der Schleifen-Initialisierung deklariert werden Zusammenfassung 1 Zusammenfassung 2 Grundlegende imperative Konstrukte von va sind: Deklaration lokaler Variablen, Zuweisung, Sequ. Komposition, Fallunterscheidung, Iteration Lokale Variablen müssen vor Benutzung initialisiert werden und werden im Keller gespeichert. Eine Fallunterscheidung erlaubt es, abhängig von einer Bedingung, verschiedene Anweisungen auszuführen. Zur Vermeidung des Dangling-else-Problems dürfen und - Zweig von if sowie die Anweisung von while kein short-if sein. Es gibt 3 Arten von Iterationen: while-, for- und do-schleifen. while-schleifen bilden die Grundform der Iteration; for-schleifen sollten verwendet werden, wenn die Schleifenvariable von einem Anfangswert bis zu einem Endwert mit einem konstanten Inkrement oder Dekrement läuft; do-schleifen sind passend, wenn der Schleifenrumpf mindestens einmal ausgeführt werden muß. Kontrollflußdiagramme dienen zur graphischen Darstellung von Programmabläufen. Sie können sehr gut zur Veranschaulichung iterativer Programme eingesetzt werden.
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