Endbericht der Tsunami-Hilfe. So konnten wir helfen

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1 Endbericht der Tsunami-Hilfe So konnten wir helfen

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3 nachbar in not-tsunamihilfe 3 inhalt 5 Rückblick Vorstand Nachbar in Not 6 Rückblick Dr. Alexander Wrabetz, ORF 7 Rückblick Franz Küberl, Caritas 8 Rückblick Fredy Mayer, Rotes Kreuz 9 Das Sujet 10 Hilfe in Indien 11 Länderinfo 12 Best Practice Indien Caritas 13 Best Practice Indien Diakonie 14 Best Practice Indien Volkshilfe 15 Best Practice Indien Volkshilfe 16 Projekte Indien Caritas 17 Projekte Indien Caritas Diakonie 18 Projekte Indien Diakonie 19 Projekte Indien Volkshilfe 20 Hilfe in Indonesien 21 Länderinfo 22 Best Practice Indonesien CARE 23 Best Practice Indonesien Caritas 24 Best Practice Indonesien Caritas 25 Best Practice Indonesien Hilfswerk 26 Best Practice Indonesien Rotes Kreuz 27 Nachbar in Not Tsunamihilfe Zahlen 28 Nachbar in Not Tsunamihilfe Facts 30 Nachbar in Not Tsunamihilfe Budget 31 Best Practice Indonesien Volkshilfe 32 Projekte Indonesien CARE Caritas 33 Projekte Indonesien Caritas Hilfswerk Rotes Kreuz 34 Hilfe in Sri Lanka 35 Länderinfo 36 Best Practice Sri Lanka ASBÖ 37 Best Practice Sri Lanka Nachbar in Not 38 Best Practice Sri Lanka Diakonie 39 Best Practice Sri Lanka Hilfswerk 40 Best Practice Sri Lanka Rotes Kreuz 41 Best Practice Sri Lanka Rotes Kreuz 42 Best Practice Sri Lanka SOS Kinderdorf 43 Projekte Sri Lanka Arbeiter-Samariter-Bund Caritas 44 Projekte Sri Lanka Caritas Hilfswerk Rotes Kreuz Volkshilfe 45 Projekte Sri Lanka Hilfswerk Rotes Kreuz 46 Hilfe in Thailand 47 Best Practice Thailand Caritas 48 Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs 49 Care 50 Caritas 51 Diakonie Österreich 52 Hilfswerk Austria 53 Rotes Kreuz 54 SOS-Kinderdorf 55 Volkshilfe Österreich 56 Adressen Impressum: Herausgeber: Nachbar in Not. Redaktionsanschrift: Wiedner Hauptstrasse 32, 1041 Wien, Tel.: 01/ , Fax: 01/ Redaktion: Mag.a(FH) Regula Troxler. MitarbeiterInnen: Erwin Berger MAS (Volkshilfe), Edith Hütthaler (Hilfswerk), Mag. a Bettina Klinger (Diakonie), Mag. a Angelika Rädler (CARE), Mag. a Silke Ruprechtsberger (Caritas), Elisabeth Tamussino (Nachbar in Not), Tina Vermeer (SOS Kinderdorf), Mag. a Martina Vitek (Arbeiter-Samariter-Bund), Mag. a Andrea Winter (Rotes Kreuz). Layout und Produktion: Egger & Lerch, Andrea Höbarth, Wien. Druck: XXXXXXXX

4 4 rubrik thema Wenn dich ein Mensch angreift, kannst du mit ihm reden und ihn bitten, damit aufzuhören. Wenn dich aber das Meer angreift, kannst du nichts dagegen tun. Jayaprashanthan, 14 Jahre, aus Batticaloa (Sri Lanka) Foto: shutterstock Foto: Caritas

5 Rückblick 5 Beispiellose Hilfe in einer beispiellosen Katastrophe Als am 26. Dezember just in der besinnlichen Weihnachtszeit die ersten Berichte von einer Flutwelle in Südostasien über die Bildschirme flimmern, hält die Welt den Atem an. Rasch wird das unfassbare Ausmaß der Zerstörung klarer. Die Weltöffentlichkeit lernt das Wort Tsunami buchstabieren: Es steht für Tote, Millionen verletzte, verwaiste, traumatisierte Opfer. Die beispiellose Katastrophe lässt die Menschen in beispielloser Weise zusammenrücken. Wo die Welt in Zeiten der Globalisierung zum Dorf wird, ist globale Nachbarschaftshilfe ein Gebot der Stunde. In Österreich vereinen sich wieder einmal die großen Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, CARE, Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, SOS Kinderdorf und Volkshilfe unter dem Dach von Nachbar in Not, um den Nachbarinnen und Nachbarn in Indien, Indonesien, Sri Lanka und Thailand beizustehen. Die Hilfe ist menschlich und kennt keine ethnischen Grenzen. So wie der Tsunami am 26. Dezember keinen Unterschied macht zwischen reich oder arm, Mann und Frau, Soldat oder Rebell, Tamile, Moslem, Christ oder Singhalese, so kennen die HelferInnen in den Katastrophengebieten nur ein Ziel: Das Überleben und die Zukunft der Opfer zu sichern, Hand in Hand mit den Betroffenen. Die Hilfe, die wir dank Ihrer Unterstützung leisten konnten, macht uns stolz und dankbar zugleich. Die Opfer des Tsunami werden den Schrecken des 26. Dezember 2004 nicht vergessen. Dennoch blicken sie mit Zuversicht in eine neue Zukunft. Denn sie wissen, dass sie in ihrer Not auf Unterstützung zählen können. Neben den hunderttausenden Menschenleben, die wir mit Ihrer Hilfe retten konnten und den tausenden Häusern, die wir mit Ihrer Hilfe errichtet haben, ist das der schönste Erfolg. Ein herzliches Danke an alle, die dazu beigetragen haben. Der Vorstand von Nachbar in Not: Christoph Petrik-Schweifer Michael Opriesnig Ulrike Schelander Caritas Rotes Kreuz CARE

6 6 Rückblick Grenzenlose Solidarität In aller Welt war gerade Weihnachten gefeiert worden, als am 26. Dezember 2004 die Nachricht eines Seebebens nordwestlich von Indonesien die Wohnzimmer erreichte. Das Beben war seit Menschengedenken eines der stärksten überhaupt. Die dadurch ausgelöste Flutwelle verwüstete ganze Küstenbereiche Südostasiens und riss rund eine viertel Million Menschen in den Tod, darunter auch Österreicherinnen und Österreicher. Der ORF reagierte sofort, indem er innerhalb von nur zwei Tagen mit seinen Partnern die Hilfsaktion Nachbar in Not Die Flutkatastrophe startete. Der ORF informierte in seinen Medien und unterstützte die Aktion mit weitreichender Berichterstattung, einem Nachbar in Not- Aktionstag am 12. Jänner 2005 sowie mit Spendenaufrufen. Rund 150 Nachbar in Not-Spots wurden ausgestrahlt. In mehr als 150 Zeit im Bild -Sendungen informierten die ORF-Korrespondenten aus der Krisenregion und über das Anlaufen erster Hilfsmaßnahmen. Die ORF-Landesstudios berichteten in 54 ihrer Bundesland heute -Sendungen. Kaum eine Redaktion des Hauses, die sich nicht dem Thema Tsunami und seinen weitreichenden Folgen sowie der Notwendigkeit zur Hilfe widmete. Der Erfolg dieser Hilfsaktion war überwältigend und befindet sich mit einem Spendenergebnis von 32,5 Millionen Euro in der Oberliga aller bisherigen Spendenaktionen. Das zeigt zum einen, wie sehr diese Naturkatastrophe die Menschen betroffen gemacht und zur Solidarität bewogen hat, und zum anderen, welch großes Vertrauen die Österreicherinnen und Österreicher in die Marke Nachbar in Not haben. Unser Dank gilt aber auch unseren kompetenten Partnern, den Nachbar in Not-Hilfsorganisationen, die über Knowhow, Infrastruktur und Logistik verfügen, um in den internationalen Krisenregionen der Welt schnell und effizient Hilfe leisten zu können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch dann noch vor Ort, wenn die Katastrophen aus dem medialen Fokus der Weltöffentlichkeit verschwunden sind und leisten ihren Einsatz, um den Menschen beim Wiedererlangen ihrer Lebensgrundlagen zu helfen. Die Nachhaltigkeit der Nachbar in Not- Hilfe findet beim ORF ihre Entsprechung in der Nachhaltigkeit der Berichterstattung. Ein Jahr nach dem Tsunami haben unsere Reporter die betroffenen Länder bereist, um über laufende Wiederaufbauprogramme zu berichten. Auch im Vorjahr, im November 2007, waren Hitradio Ö3 und Thema mit dabei, als in der Provinz Banda Aceh das mit Mitteln aus Nachbar in Not neu errichtete General Hospital Meuraxa wiedereröffnet und der Bevölkerung übergeben werden konnte. Der Erfolg von Nachbar in Not beweist, wie richtig und wichtig es war, die Marke nach dem Jugoslawien-Krieg wiederzubeleben. Seither wurden insgesamt mehr als 46 Millionen Euro für Nachbar in Not-Hilfe in Darfur, Osteuropa, Südostasien und Pakistan gespendet. GD Dr. Alexander Wrabetz, ORF Foto: ORF

7 Rückblick 7 Foto: Caritas/Furgler Spuren der Hoffnung Vier Jahre nach dem Tsunami hat sich viel verändert: Wenn auch viele seelische Wunden, etwa der Verlust Angehöriger, noch heilen müssen, ist es beeindruckend zu erleben, wie in den betroffenen Gebieten wieder der Alltag eingekehrt ist. Bei all den Schwierigkeiten und Rückschlägen, die für uns Hilfsorganisationen leider oft zum Alltag in der Katastrophenhilfe gehören (so wurde etwa die Insel Nias zu Ostern 2005 erneut von einem Beben erschüttert), ist eines unbestritten: Den enormen Spuren der Zerstörung, die der Tsunami hinterlassen hat, folgen nun viele Spuren der Hoffnung. In der indonesischen Region Lhoong beispielsweise, wo über Familien, unterstützt von der Caritas, selbst an ihren Eigenheimen bauten, sind mehrere schöne und lebendige Dörfer entstanden, die sich in ihrem äußeren Charakter kaum mehr von den früheren Siedlungen unterscheiden. Das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe bringt die Menschen nicht nur aus der Opferrolle heraus, sondern gibt ihnen auch Kraft und Selbstvertrauen. An ihrer eigenen Zukunft zu bauen half den Menschen, wieder an die Zukunft zu glauben. Als Hilfsorganisation geht es uns darum, intelligent und damit nachhaltig zu helfen. So stehen bei den neuerrichteten Caritas-Häusern in Indien nun auch die Frauen im Grundbuch, was ihnen mehr Sicherheit im Falle des Alleinseins gibt. Im indischen Dorf Vellapallam sorgt ein langfristiges Projekt für mehr Gerechtigkeit unter den Fischern: Wo bisher ein Bootseigentümer vier Hilfsarbeiter um einen Hungerlohn angestellt hat, sind nun alle am Ertrag beteiligt. Die Menschen auf Sumatra haben erlebt: Wenn der Nachbar in Not ist, dann helfen Menschen zusammen unabhängig davon, ob sie Christen oder Muslime sind. Auch die beiden Streitparteien, die acinehsischen Unabhängigkeitsbewegung GAM und die indonesische Regierung kehrten zurück an den Verhandlungstisch. Erstmals seit einigen Jahrzehnten explodierten in der Region keine Bomben mehr. Der Friedensschluss von Helsinki führte im August 2005 zu den ersten freien Wahlen. Nicht zuletzt ist freilich die tausendfache Antwort der Spenderinnen und Spender, der Unternehmen und Medien, aber auch der Helferinnen und Helfer in Österreich und aller Welt ein starkes, Mut machendes Signal. Für mich als Caritas-Präsident war es sehr bewegend, bei der Einweihungsfeier der neuen Häuser in Lhoong das vielfache Terima Kasih (Danke) zu hören. Dieses Terima Kasih möchte ich nun an Sie weitergeben: Ein herzliches Vergelts Gott all jenen, die es uns möglich gemacht haben, zu helfen. Franz Küberl, Caritas-Präsident

8 8 Rückblick Langer Atem war notwendig It means a lot to have a place called home. We can start a new life in this village. Aussagen wie diese eines Familienvaters in Trincomalee haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sri Lanka oder Indonesien in den letzten Jahren immer wieder gehört. Die ehrlich empfundene Dankbarkeit war oft ein Motor, der sie angetrieben hat, auch unter schwierigsten Umständen alles zu versuchen, um die Lebensbedingungen der vom Tsunami betroffenen Menschen zu verbessern. Für die unter dem Dach von Nachbar in Not tätigen Organisationen war es von Anfang an klar, dass sie ihre Arbeit gerade auch in jenen Regionen durchführen wollen, deren Rahmenbedingungen problematisch waren und viele Helferinnen und Helfer sogar zum Rückzug zwangen. So hat zum Beispiel das Österreichische Rote Kreuz in den vom Bürgerkrieg schwer in Mitleidenschaft gezogenen Gebieten im Osten und Norden Sri Lankas seine Wiederaufbauprogramme erfolgreich zu Ende gebracht. Ein Erfolg, der nicht zuletzt auch auf das weltweite Rotkreuz-Netzwerk zurückzuführen ist. Es ist kein Geheimnis, dass das Ausmaß der Katastrophe, aber auch das Ausmaß der Hilfsangebote für die Helfergemeinschaft eine große Herausforderung darstellte. Gerade in solchen Situationen zeigt sich jedoch, wie wichtig der lange Atem von etablierten Hilfsorganisationen ist. Sehr oft war Geduld angebracht. Geduld der betroffenen Bevölkerung, für die unmittelbar nach der Katastrophe verständlicherweise vieles schneller hätte gehen können. Geduld auch der Spenderinnen und Spender, die natürlich gerne sofort die unmittelbare Wirkung ihrer Spende sehen möchten. Und auch die Geduld der Projektleiterinnen und -leiter vor Ort wurde immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen, die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und auch mit den lokalen Hilfsorganisationen hat es dann doch möglich gemacht, die Hilfsmaßnahmen letztendlich sinnvoll und auch nachhaltig zu gestalten. Die Geduld hat sich ausgezahlt. Als Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes bin ich heute, vier Jahre nach der Katastrophe, auch ein wenig stolz zu sehen, dass das uns anvertraute Geld der Spenderinnen und Spender enorm viel dazu beigetragen hat, abertausenden Menschen nach einer der schlimmsten Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte einen Neustart zu ermöglichen. Allen, die dazu beigetragen habe, gilt ein herzliches Dankeschön. Fredy Mayer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes Foto: ÖRK/Bernhard Schramm

9 Mit diesem Inserat rief Nachbar in Not die Österreicherinnen und Österreicher auf, für die Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien zu spenden. Die Hilfsbereitschaft war überwältigend: Noch nie zuvor spendet die Menschen in Österreich innerhalb kurzer Zeit so viel Geld für eine Katastrophe im Ausland.

10 10 Rubrik Thema hilfe in indien Danke für Ihre Hilfe! Nachbar in Not unterstützte in Indien... die Verteilung von Hilfsgütern wie Nahrungsmitteln, Kochutensilien, Kleidung und Decken für Flutopfer und Familien mindestens vier Wochen lang die Errichtung von Notunterkünften den Wiederaufbau und die Reparatur von rund Häusern den Wiederaufbau und die Einrichtung von 11 Gemeinschafts- und Kinderzentren die psychosoziale Betreuung von Kindern den Bau von 35 Kinderspielplätzen die Unterstützung von 16 Waisenkindern bei der Schulausbildung und einer Schule bei der Berufsausbildung für Jugendliche die Errichtung von 6 Basislagern für medizinische Versorgung den Bau einer Trinkwasserversorgungsanlage und Reparatur von 15 Brunnen den Ankauf oder die Reparatur von 370 Booten und Netzen Existenz sichernde Maßnahmen für rund 800 Personen und die Förderung von 100 Selbsthilfegruppen für Frauen

11 rubrik thema 11 indien Ein land der ViElfalt Indien ist in Bezug auf die Einwohnerzahl das zweitgrößte Land der Welt: Rund 1,1 Milliarden Menschen leben hier. Es gibt eine Vielzahl an ethnischen Gruppen, Religionen und Sprachen. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Hindus, der Islam ist mit rund 13 Prozent die zweitgrößte Religionsgruppe. Englisch und Hindi sind die offiziellen Amts sprachen, 21 weitere Sprachen sind anerkannt. Die sozialen Gruppen unterscheiden sich jedoch durch ihren gesellschaftlichen Status. Obwohl das Kastenwesen offiziell abgeschafft wurde, bestimmt es den Alltag bis heute. Besonders benachteiligt werden Frauen und Mädchen. Kluft zwischen Arm und Reich. Seit dem 18. Jahrhundert war Indien eine britische Kolonie. Der gewaltfreie Widerstand, vor allem unter Mahatma Gandhi und Jawaharlal Nehru, führte 1947 zur Unabhängigkeit und Gründung der Republik. Indien hat heute eine föderale Struktur aus 28 Bundesstaaten und sechs Unionsterritorien. Die indische Wirtschaft ist enorm produktiv. Vor allem die Raumfahrt-, Elektronik- und Nuklearindustrie arbeiten auf internationalem Spitzenniveau. Indische Fachkräfte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind auf der ganzen Welt gefragt. Andererseits kämpft Indien gegen große Armut, ungleiche Einkommensverteilung und hohe Arbeitslosigkeit. Die Kluft zwischen reichen Indern und der armen Bevölkerung ist groß. Die Zerstörung durch den Tsunami. Vom Tsunami im Dezember 2004 war vor allem der Süden Indiens betroffen, das heißt die beiden Bundesstaaten Tamil Nadu und Andhra Pradesh. Von den geschätzten Toten in Indien sollen allein rund aus Tamil Nadu kommen. Auch auf den Inseln der Andamanen und Nikobaren richtete die Flutwelle verheerende Schäden an. Rund Bewohnerinnen und Bewohner wurden hier getötet. Tamil Nadu liegt im östlichen Teil Südindiens. Die Gesamtfläche beträgt rund Quadratkilometer, insgesamt leben hier etwa 65 Millionen Menschen. Hauptstadt des Bundesstaats ist Madras, die viertgrößte Stadt Indiens. Tamil Nadu entstand 1956 entlang der Sprachgrenze des Tamil, das von 90 Prozent der dortigen Bevölkerung gesprochen wird. Der Bundesstaat ist bekannt für seine groß artigen Tempelbauten. Sie sind vielbesuchte Pilgerstätten der Hindus. Andhra Pradesh ist ein Bundesstaat an der Südostküste Indiens. Er hat rund Quadratkilometer Fläche und etwa 80 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Hyderabad. Fotos: SOS Kinderdorf (groß), Caritas (2), Rotes Kreuz

12 12 Best practice Indien Caritas Projekt 1 Caritas in Indien Nachbar in Not unterstützte das Nothilfeprojekt der Caritas in Indien mit Euro. In den Bundesstaaten Tamil Nadu, Kerala und Andhra Pradesh sowie auf den Andamanen richtete die Caritas außerdem bereits einen Tag nach der Katastrophe 115 Auffanglager ein, wo die Menschen mit dem Lebensnotwendigen versorgt und medizinisch betreut wurden. Die rasche Hilfe der Caritas macht den Menschen Hoffnung auf ein neues Leben. Danke, danke, danke! Fotos: Caritas Hilfe kommt an. Der Tsunami hat vielen Menschen in Indien alles genommen. Die Caritas hilft innerhalb kurzer Zeit mit der Errichtung von Notlagern und der Verteilung von Hilfspaketen. Von einem zentralen Lager in Chennai bringt die Caritas die großen weißen Säcke in die Dörfer. Später Nachmittag in Satham Kuppam. Ein Dorf auf einer Insel, zwei Stunden Fahrtzeit von Chennai, der Hauptstadt des indischen Bundesstaats Tamil Nadu entfernt. Drei Boote sind angekommen, voll beladen mit großen, weißen Säcken. Sie enthalten Hilfslieferungen für die 352 Bewohnerinnen und Bewohner. Für jede Familie 15 kg Reis, 3 kg Dhal (ein Linsengericht), ein Liter Öl, Tee und Salz sowie Kochgeschirr aus Aluminium, Bettlaken, eine Matte, ein Handtuch, Seifen, ein Wasserkanister und für die Frauen zum Anziehen ein Sari (ein Kleid aus einer sieben Meter langen Stoffbahn), für die Männer ein Dhoti (eine Hose). Lokale Firmen helfen mit. Die Caritas verteilt solche Hilfspakete mit Mitteln aus Nachbar in Not in ganz Tamil Nadu und sichert dadurch rund Menschen einen Monat lang das Überleben. In den zwei größten Zeitungen Südindiens hat die Caritas zuvor eine Anzeige geschaltet: Firmen wurden aufgerufen, Angebote für Hilfsgüter zu stellen. Nach Qualitäts- und Preisvergleich sind die besten Offerte ausgewählt worden. Von einem zentralen Lager in Chennai werden die Hilfslieferungen in die sechs Diözesen von Tamil Nadu gebracht. Die lokalen Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Verteilung vor Ort. Hoffnung auf einen Neubeginn. Geduldig warten die Bewohnerinnen und Bewohner vor dem Schulgebäude des Dorfes Satham Kuppam auf die Ausgabe der weißen Säcke. Ihre Hilfe macht uns Hoffnung auf ein neues Leben, sagt Pradeep. Die 40-jährige Frau konnte sich mit ihren drei Kindern und ihrem Mann vor den Fluten auf einen Baum flüchten. Alle haben sie überlebt. Ein Wunder. Von ihrem Haus ist jedoch nichts mehr übrig, Boot und Fischernetz sind kaputt. In der Zwischenzeit ist die Familie bei Nachbarn untergebracht. Danke, danke, danke, dass Ihre Hilfe zu uns gekommen ist, sagt Pradeep, bevor sie den schweren Sack hochhebt und ihn zu ihren Kindern bringt, die schon darauf warten.

13 Best practice Indien diakonie 13 Das Haus mit dem X Chance auf Bildung. Die Diakonie Auslandshilfe errichtete für 50 Kinder, die durch den Tsunami ihre Eltern und Verwandten verloren hatten, ein neues Zuhause. Nachbar in Not finanziert nun ihre Ausbildung. Foto: Diakonie Junge Mädchen, die dank der Diakonie-Hilfe ihre Schulbildung abschließen können Citra, ein 13-jähriges Mädchen, zeichnet Fische auf ein Stück Papier. Sie sitzt mit einigen anderen Kindern auf einer Zeltplane am Strand, 500 Meter vom Meer entfernt, im Schatten einer übrig gebliebenen einzelnen Hausmauer. Das Blaue da oben ist die riesige Welle mit vielen großen Fischen drinnen. Die Häuser, die auf dem Kopf stehen, sind die Häuser unserer Nachbarn, die die Welle zerstört hat. Das Haus mit dem X, das durchgestrichene, ist unser Haus. Das steht jetzt nicht mehr, beschreibt Citra ihre Zeichnung. Citra teilt das Schicksal vieler Kinder an der indischen Ostküste: Insgesamt von ihnen hat der Tsunami schlagartig zu Waisen gemacht. Sie haben nicht nur das Dach über dem Kopf, sondern auch ihre Eltern und Verwandten verloren. Ein neues Zuhause. Gemeinsam mit der Partnerorganisation CRHSE (Centre for Rural Health and Social Education) errichtete die Diakonie Auslandshilfe im Jänner 2005 ein Waisenhaus in den Yellagiri Hills im Bundesstaat Tamil Nadu. Hier haben 30 Mädchen und 20 Buben ein neues Zuhause gefunden. Die Kinder wurden pädagogisch und psychologisch betreut, erhielten eine Schulausbildung sowie Unterkunft, Verpflegung und Kleidung. Der Traum vom Studium. Heuer konnten 16 Waisenkinder die Schule erfolgreich abschließen. Jetzt wartet auf die jungen Menschen ein neuer Lebensabschnitt, verbunden mit vielen persönlichen Wünschen und Hoffnungen: Citra träumt von einem Studium der Bio technologie, andere von einer Karriere als Maschinenbauer, Elektrotechnikerin, Schneiderin oder Officemanager. Eigenes Einkommen sichern. Gemeinsam mit Nachbar in Not kann die Diakonie Auslandshilfe den 16 Schulabgängerinnen und Schulabgängern ihre weitere Ausbildung ermöglichen. Die Jugendlichen stammen großteils aus Fischerfamilien. Mit einer Berufsausbildung oder einem Studium bekommen diese jungen Erwachsenen die Chance, durch alternative Einkommensquellen ihre Lebensgrundlage unabhängig von Fischereierträgen zu sichern. Sie werden ihr Leben in die eigenen Hände nehmen und auf eine Zukunft hoffen, die die Narben der Tsunami-Katastrophe allmählich verblassen lassen. Diakonie und Nachbar in Not geben den Waisenkindern das Lachen zurück Projekt 2 Diakonie in indien Nachbar in Not unterstützte die Berufsausbildung für 16 jugendliche Waisen mit Euro. Die Finanzierung durch Privatspenden der Diakonie Auslandshilfe und das Land Oberösterreich ist bis Dezember 2009 gesichert. Foto: Agentur Anzenberger/Prashant Panjia

14 14 Best practice Indien volkshilfe Projekt 3 Volkshilfe in indien Nachbar in Not unterstützte das Fischerei-Projekt der Volkshilfe mit rund Euro Menschen in den Küstendörfern Nagapattinams können dadurch einerseits zu ihrer alten Lebenssituation zurückkehren, und andererseits ihre Lebensbedingungen auf Dauer spürbar verbessern. Die Hilfe für die Fischer verbessert die Lebensqualität der ganzen Familie. Boote der Hoffnung Existenzsicherung. In Südindien baut die Volkshilfe gemeinsam mit vom Tsunami betroffenen Fischern neue und bessere Boote. Sie ermöglichen einen größeren Fang als vor der Katastrophe. In den Küstendörfern des indischen Distrikts Nagapattinam ist der Fischfang die Lebensgrundlage der Menschen. Er ist traditionell mit der Fischerkaste verbunden. Obwohl 1950 offiziell abgeschafft, ist die Kastenhierarchie besonders in ländlichen Gebieten noch immer sehr stark ausgeprägt. Angehörige der niedrigen Kasten leiden unter ökonomischer Ausbeutung und sozialer Diskriminierung, sie leben oft von weniger als einem Euro pro Tag. Fischfang ist Wirtschaftsmotor. Die Männer Nagapattinams betreiben Kleinfischerei entweder mit Katamaranen aus Holz oder Fiberglasbooten mit einem Außenbordmotor. Im Gegensatz zum Holz-Katamaran kann die Mannschaft mit letzterem weit auf das Meer hinausfahren. Mit der Fischerei hängt auch ein Beruf für die Frauen des Die Hilfe für die Fischer verbessert die Lebensqualität der ganzen Familie. Dorfes zusammen: Die Händlerinnen warten am Strand auf den Fang, kaufen den Männern die Fische ab und verkaufen sie auf dem nächsten Markt oder gehen damit von Haus zu Haus. Doch die enorme Wucht der Flutwelle zerstört plötzlich alles Boote, Netze, Motoren. Viele Fischer haben nicht nur ihre Häuser, sondern die gesamte Ausrüstung verloren. Die Familien sind verzweifelt, sie sind nicht versichert und zudem meist noch verschuldet. Ihre Lebensgrundlage ist zerstört. Mehr Ertrag mit neuer Ausrüstung. Das Projekt der Volkshilfe zur Wiederinstandsetzung der Fischereien hat nach der Katastrophenhilfe höchste Priorität. Denn nur so können die Menschen Nagapattinams wieder zur Selbstständigkeit finden. Die Volkshilfe unterstützt deshalb den Bau und die Reparatur von 250 Kunststoffbooten und zusätzlichen Lastenfahrrädern für den Transport, um es den Fischern zu ermöglichen, ihren Lebensunterhalt schnell wieder selbst zu verdienen. Mit den neuen Booten können die Männer weiter aufs Meer hinausfahren und so einen größeren Fang sichern. Zusätzlich finanziert die Volkshilfe den notwendigen Ankauf von Netzen, Motoren und Kühlboxen. Sicherheit durch Mitarbeit. Die Boote werden gemeinsam mit den Fischern in einer lokalen Werkstätte neu gebaut oder repariert. So wird sichergestellt, dass die Wünsche der Fischer berücksichtigt werden und sie sich selbst von der Qualität der Boote überzeugen können. Das ist ein wichtiger Beitrag, um den Fischern Sicherheit und das Vertrauen in ihre Boote und das Fischen zurückzugeben. Fotos: Volkshilfe

15 best practice indien VolkshilfE 15 mehr als sofortige hilfe Vielseitiges Projekt. Wenige Tage nach der verheerenden Flutwelle ist die Volkshilfe in Nagapattinam, um den Überlebenden zu helfen. Lebensmittel wie Reis, Milchpulver und Öl, Wasser, Decken und Kleidung: Das sind jene Güter, die der Mensch am dringendsten zum Überleben braucht. Der Tsunami zerstörte in den Küstenregionen im indischen Distrikt Nagapattinam die gesamte Existenzgrundlage vieler Menschen. Sie waren auf rasche Hilfe von außen angewiesen. Ohne Rücksicht auf sozialen Status. Nur zwei Tage nach dem Tsunami ist die Volkshilfe mit Fachkundigen in den betroffenen indischen Gebieten vor Ort, um Soforthilfe zu leisten. Mehr als Betroffene erhalten Hilfsgüter und Nahrungsmittel. Dabei wird darauf geachtet, dass alle Menschen ohne Rücksicht auf Kasten oder Religionszugehörigkeit versorgt werden. Hauptleidtragende sind freilich jene, die bereits vor dem Tsunami in Armut gelebt haben. In Nagapattinam sind es vor allem Angehörige der un Mit den Hilfslieferungen kommt auch neue Hoffnung in die Region. tersten Kasten, die sich als Fischer oder mit Tagelöhner und Saisonarbeiten ihr Überleben mühsam gesichert haben. Neues Zusammenleben. Doch Katastrophenhilfe geht über die Verteilung von Hilfsgütern weit hinaus: In den Notlagern muss das Zusammenleben der Menschen neu organisiert werden. In Gemeinschaftsküchen wird gekocht und Essen ausgegeben. Um den Ausbruch von Seuchen, Hungersnöte und erhöhte Kindersterblichkeit zu verhindern, beinhaltet die Katastrophenhilfe auch die medizinische Erstversorgung der Verletzten, rasche Bergung der Toten und die Reinigung der Brunnen. Die Volkshilfe ist außerdem beim Aufbau von 200 Notunterkünften aktiv, damit die Menschen, die alles verloren haben, möglichst schnell wieder ein Dach über dem Kopf haben. Dieses wird anstatt mit Wellblech, das einen Aufenthalt in den Unterkünften tagsüber aufgrund der Hitze fast unerträglich macht, mit lokalen umweltfreundlichen Baumaterialien wie etwa Bitumen errichtet Schlafmatten können zur Verfügung gestellt werden. Projekt 4 VolkshilfE in indien Nachbar in Not unterstützte die Nothilfe der Volkshilfe in Indien mit Euro. Rund Menschen konnten mindestens vier Monate lang versorgt werden. Hilfe, die weitergeht. Ein Team der Volkshilfe ist gleichzeitig in den umliegenden Dörfern unterwegs und erhebt gemeinsam mit den indischen Partnerinnen und Partnern sowie den Betroffenen den Bedarf an weiterer notwendiger Hilfe. Schnell wird deutlich: Die Soforthilfe muss in ein Wiederaufbauprogramm und längerfristige Unterstützung übergehen. Die Lebensgrundlage der Menschen soll nicht nur wiederhergestellt, sondern nachhaltig verbessert werden. Damit wird im April 2005 begonnen.

16 16 projekte indien caritas überbrückungshilfe für fischerdörfer Ziel des Nothilfeprogramms war, das Überleben der betroffenen Familien in den Notlagern und Fischerdörfern für weitere drei Monate zu sichern: Menschen in Pondicherry und Tamil Nadu bekamen Lebensmittel, Hygieneund Haushaltsartikel sowie Moskitonetze. Die Betroffenen waren Fischer sie hatten kein Land und keine anderen Möglichkeiten, ihre Familien zu ernähren. Die Mittel von Nachbar in Not waren eine wertvolle Überbrückungshilfe, um wieder auf eigene Beine zu kommen. Projekt 5 caritas in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro VorübErGEhEnd Ein dach über dem kopf Nach der anfänglichen Unterbringung in Notlagern konnte die Caritas mit dem Wiederaufbauprojekt in Tamil Nadu Notunterkünfte für Menschen finanzieren, um ihnen bis zur Fertigstellung von permanenten Unterkünften eine Wohnmöglichkeit zu bieten. Insgesamt wurden Hütten errichtet. Sämtliche Materialien Bambusholz, Wellblech und Plastikfolien stellte die Caritas der betroffenen Bevölkerung zur Verfügung. Unterstützung beim Aufbau kam vom fachkundigen Personal der lokalen Partner. Projekt 7 caritas in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Fotos: Caritas Essensausgabe für Fischerfamilien Notunterkünfte für Menschen in Tamil Nadu Hilfe für die Bevölkerung auf den Andamanen und Nikobaren Feierliche Grundsteinlegung für die Häuser in Vailankanni häuser für die ärmsten Das Wiederaufbauprojekt in Vailankanni in Nagapattinam unterstützte 170 sehr arme und vom Tsunami betroffene Familien. Diese wurden durch politischen Druck in kein von der Regierung durchgeführtes Hausbauprogramm aufgenommen: Sie gehören allesamt der untersten Kaste an und haben keinerlei politische Macht, um ihre Lage von sich aus zu verbessern. Der Bischof von Thanjavur sah es daher als seine Aufgabe, hier helfend einzuschreiten mit Unterstützung der Caritas wurden 170 Häuser gebaut. Projekt 6 caritas in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro selbst bestimmt und nachhaltig Die Inseln der Nikobaren und Andamanen wurden vom Tsunami schwer getroffen. Die zahlenmäßig größte der dort lebenden indigenen Gruppen, die Nikobaresen, haben etwa ein Drittel ihrer einst Mitglieder verloren. Fast alle Wohn und Versammlungshäuser wurden zerstört, einige der Inseln sind im Wasser versunken. Der Sustainable Indigenous Futures (SIF) Fund, der auch von Nachbar in Not unterstützt wurde, förderte nachhaltige und von der indigenen Bevölkerung selbst bestimmte Wiederaufbauprojekte für rund Familien. Projekt 8 caritas in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro

17 projekte indien caritas diakonie 17 durchstarten in den EiGEnEn ViEr wänden Die Menschen in der Region Pondicherry leben vor allem vom Fischfang und waren vom Tsunami schwer betroffen. Die integrierte Wiederaufbauhilfe konnte ihre Zukunft langfristig sichern: Für 278 Familien baute die Caritas neue Häuser, versorgte diese mit Elektrizität und Trinkwasser und versicherte sie für 10 Jahre gegen Katastrophen. Die betroffenen Fischer bekamen 42 Glasfaserboote. Außerdem riefen die Betroffenen Selbsthilfeund Kindergruppen ins Leben. Projekt 9 caritas in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro sicheres wohnen Der Diakonie Projektpartner CASA errichtete 369 permanente Wohnhäuser in drei Dörfern im Bezirk Tamil Nadu. Jedes Haus besteht aus zwei Räumen sowie einer Küche und einem Badezimmer samt Toilette. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass alle neuen Häuser erdbebensicher und resistent gegen Zyklone sind, da diese Eine Familie vor ihrem neuen Haus in Tamil Nadu Region anfällig für Naturkatastrophen dieser Art ist. Zusätzlich entstanden ein Mehrzweck Notfallzentrum und ein Gemeinschaftszentrum. Die Regierung stellt die notwendigen Zuleitungen für Wasser und Strom bereit. Projekt 10 diakonie in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Diakonie Foto: Caritas Bau neuer Häuser in Pondicherry Foto: Caritas mehr EinkommEn dank berufsausbildung In Tamil Nadu unterstützt die Caritas eine Berufsschule und die Berufsausbildung von Tsunami Opfern. Vor allem für Jugendliche und Frauen soll der Lebensstandard durch neue Einkommensmöglichkeiten verbessert werden. Da viele Frauen keinen Schulabschluss haben, erledigen sie Hilfsdienste, wie Schuppen und Ausnehmen von Fischen. Die Absolventinnen der berufsbildenden Kurse haben die Möglichkeit, besser qualifizierte Arbeit zu finden und können so bis zu dreimal mehr verdienen. Berufsbildende Kurse für Frauen in Tamil Nadu Projekt 11 caritas in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Diakonie boote, unterkünfte und spielplätze Während der Wiederaufbauphase in Tamil Nadu und Andhra Pradesh arbeitete CASA (Church s Auxiliary for Social Action), Projektpartner der Diakonie, mit Fischern und FischereiarbeiterInnen, benachteiligten FarmerInnen, KunsthandwerkerInnen und KleinhändlerInnen zusammen. Sie hatten durch den Tsunami ihre Lebensgrundlage verloren. Besonders berücksichtigt wurden Witwen, körperlich beeinträchtigte Personen und Dalits. 484 Familien profitierten von der Verteilung der Boote, 100 Familien erhielten vorübergehende Unterkünfte. Für Kinder baute CASA 35 Spielplätze. Projekt 12 diakonie in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Die Diakonie half den Betroffenen in Südindien mit Kinderspielplätzen

18 18 projekte indien diakonie neubeginn für zwei fischerdörfer 116 Familien leben in den zwei Dörfern Biyaputhippa Lanka und Karavaka in Andhra Pradesh seit Generationen vom Fischfang. Nach der kompletten Zerstörung beider Dörfer traf die Diakonie gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft und den Dorfräten verschiedene Maßnahmen für den Wiederaufbau. In Karavaka entstanden 54 neue Häuser. Die ersten 36 Häuser in Biyyaputhippa sind beinahe fertig. Mit dem zweiten Teil des Dorfes konnte aufgrund organisatorischer Probleme und Schwierigkeiten bei der Umwidmung erst kürzlich begonnen werden. Als Fertigstellungstermin der restlichen 28 Häuser ist Ende April 2009 vorgesehen. Projekt 13 diakonie in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro dörfer wieder zum leuchten bringen Gemeinsam mit Nachbar in Not und UELCI (United Evangelical Lutheran Churches in India) hat die Diakonie den Wiederaufbau von 60 Häusern in Tamil Nadu ermöglicht. Weiters wurden Dorfbeleuchtungen installiert und Straßen errichtet oder saniert. An die Gemeinden konnten zusätzlich zwei neue Gemeinschaftsgebäude übergeben werden, die einer neuerlichen Flut oder anderen Umweltkatastrophen standhalten können. Projekt 15 diakonie in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Ein GutEr fang Viele Fischer in der Region Andhra Pradesh hatten durch den Tsunami ihre Fischerboote und Netze und damit ihre Einkommensquelle verloren. Daher konzentrierte sich die Arbeit der Diakonie Auslandshilfe und ihrer Projektpartner auf sofortige Wiederherstellung der Lebensgrundlage. Rund 60 Boote und Katamarane wurden durch Frauen im wieder aufgebauten Dorf Karavaka heimkehr zum pulicat see Der Pulicat See ist das zweitgrößte Brackwasser Ökosystem an der Ostküste Indiens. Die Flutwellen zerstörten die Fischerdörfer, vernichteten Boote, Fischernetze und damit die Lebensgrundlage der Menschen. Gemeinsam mit Nachbar in Not leistete die Diakonie sowohl unmittelbare Katastrophenhilfe für elf Dörfer als auch Wiederaufbauhilfe für Familien in sechs Dörfern. Das Programm umfasste Traumaberatungs Kurse für ehrenamtliche HelferInnen, ein Wiedereinstiegsprogramm für SchulabbrecherInnen, die Reparatur von Trinkwasserbrunnen, die Anschaffung von Booten und Netzen sowie den Aufbau und die Reparatur von Häusern. Projekt 16 diakonie in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Fotos: Diakonie Mit den neuen Netzen können die Fischer wieder ihren Beruf ausüben Reparaturen und die Bereitstellung von Materialien und Ersatzteilen wieder instand gesetzt. Knapp 500 Fischer erhielten neue Fischernetze. Damit konnten sie den Lebensunterhalt wieder selbst bestreiten und Hoffnung für die Zukunft schöpfen. Projekt 14 diakonie in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro wasser Ein kostbares Gut Speziell in den trockenen Sommermonaten gab es im CRHSE (Centre for Rural Health and Social Education) zu wenig Wasser für die Kinder und MitarbeiterInnen. Es musste von weit und für viel Geld herbeigeschafft werden. In diesem Projekt errichtete die Diakonie daher eine Trinkwasserversorgungsanlage auf extra hierfür erworbenem Land. Das Grundstück dient auch der Bepflanzung mit Obst und Gemüse, die Bewässerung erfolgt durch die neue Regenwasser Sammelstelle. Die Kinder erlernen außerdem den sparsamen Umgang mit Wasser. Projekt 17 diakonie in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Neue Häuser, Straßen und Gemeinschaftszentren für Dörfer in Tamil Nadu Säcke voller Nahrungs mittel für die Betroffenen am Pulicat See Über die neuen Leitungen wird auch das Feld bewässert.

19 projekte indien VolkshilfE 19 GEmEinsam selbst- VErtrauEn stärken Frauen Selbsthilfegruppen fördern nicht nur die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen in Indien, sie stärken auch deren Selbstvertrauen. Die Frauen schließen sich für wirtschaftliche Aktivitäten zusammen, produzieren und vermarkten eigene Produkte. Die Volkshilfe förderte über 100 solcher Gruppen, denen mehr als Frauen in Nagapattinam angehören, durch vielfältige Methoden: Kleinkredite, Finanzierungspläne für Geschäftsideen, Ausbildungen (z. B. Führerschein) sowie Mitsprache der Frauen durch ihre Vertretung in Dorfgremien. Projekt 18 VolkshilfE in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Neue Selbständigkeit für Frauen in Nagapttinam Kindern in Nagapattinam Freude schenken spielen und lernen für EinE bessere zukunft Die Volkshilfe finanzierte die Einrichtung und Betreuung von 16 Kinderzentren in Nagapattinam. Dort treffen sich Kinder und erfahren in der Zeit nach der Katastrophe besonders intensive Zuwendung, um das schwere Trauma zu verarbeiten. Kreative Beschäftigungen wie Malen und Theater spielen helfen ihnen dabei. Zusätzlich bieten die Zentren Nachhilfe an, um Kindern den Wiedereinstieg in die Schule bzw. einen Abschluss zu ermöglichen. Projekt 19 VolkshilfE in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Vom notquartier zum neuen haus Für die Volkshilfe hatte der Wiederaufbau von stabilen gemauerten Häusern Priorität. Gemeinsam mit der indischen Bevölkerung wurde ein Modellhaus geplant und gebaut. Der Umzug bedeutete für die Familien eine völlig neue Lebensqualität. Die 297 neuen Häuser bieten mehr als Menschen Platz und verfügen je über eine Küche, ein Schlafzimmer, einen Wohnraum sowie Toiletten und Waschgelegenheiten. Im Gegensatz zu früher gehört das neue Heim jetzt nicht mehr alleine dem Mann, sondern auch der Frau. Projekt 21 VolkshilfE in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Kinderbetreuung in einem neuen Gemeinschaftszentrum stärkung der dorfgemeinschaften Viele Gemeinschaftszentren wurden vom Tsunami zerstört. Sie sind aber gerade nach Katastrophen wichtiger Bestandteil eines jeden Dorfes in Nagapattinam, denn sie stärken den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaften. Deshalb hat die Volkshilfe die Wiedererrichtung von vier Gemeinschaftszentren für Menschen unterstützt. Die Zentren werden von einem Dorfgremium verwaltet und bieten der Bevölkerung Möglichkeiten für Kinderbetreuung und Veranstaltungen oder einfach, um sich zu treffen. Projekt 20 VolkshilfE in indien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Fotos: Volkshilfe Bessere Lebensqualität in den neuen Häusern

20 20 Rubrik Thema hilfe in indonesien Danke für Ihre Hilfe! Nachbar in Not unterstützte in Indonesien... die Verteilung von Hygienepaketen für rund und von Nothilfepaketen für rund Familien die Lieferung von Hilfsgütern im Wert von Euro die Verteilung von Mikronährstoffen für Kinder und Schwangere die Trinkwasserversorgung für rund Menschen die Verteilung von Kerosin-Haushaltsöfen die Errichtung von 300 Notunterkünften den Wiederaufbau oder die Reparatur von 675 Häusern den Bau einer Schule, eines Waisenhauses, eines Heims für Kinder mit Behinderung und eines Krankenhauses die Errichtung von 12 Gemeinschaftszentren und einem Trainingszentrum für Frauen den Bau von 4 öffentlichen Sanitäranlagen den Bau und Sanierung von Straßen und Brücken die Schaffung einer mobilen Klinik und von 2 Gesundheitsstationen den Bau von 38 Salzküchen die Belebung der Kleinunternehmen durch Wiederaufbau einer Ziegel- und einer Dachziegelfabrik, eines Lagerhauses und Unterkünften für 40 ArbeiterInnen

21 Rubrik Thema 21 Indonesien Ein Land der Inseln Die südostasiatische Republik Indonesien ist mit rund 230 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern das viertbevölkerungsreichste Land der Welt. Die Bürgerinnen und Bürger gehören etwa 300 verschiedenen Volksgruppen an und sprechen mehr als 200 Sprachen und Dialekte. Mit einem Anteil von 88 Prozent leben in keinem Land der Welt mehr Moslems als in Indonesien. Das indonesische Staatsgebiet besteht aus mehr als Inseln, von denen gut bewohnt sind. Hauptinseln sind Sumatra, Java, Borneo, Celebes und Irian Jaya, die Hauptstadt ist Jakarta auf Java. Die Inseln liegen von Westen nach Osten über rund Kilometer verstreut, was ungefähr der Entfernung von Gibraltar bis Moskau entspricht. Kämpfe um Unabhängigkeit. Seit Ende des 16. Jahrhunderts bis 1946 war Indonesien eine niederländische Kolonie. Die wichtigsten Ereignisse der jüngsten Geschichte des Landes waren der Sturz des diktatorischen Präsidenten Suharto im Jahr 1998 und die ersten freien Wahlen seit Jahrzehnten im Juni Im selben Jahr kam es zu Kämpfen zwischen Christen und Muslimen auf den Molukken, den sogenannten Gewürzinseln verübten islamische Terroristen auf Bali ein verheerendes Attentat wurde in der nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Aceh auf Sumatra das Kriegsrecht verhängt. Die Zerstörung durch den Tsunami. Bei dem Tsunami im Dezember 2004 wurden in Indonesien nach offiziellen Angaben Menschen getötet. Andere Quellen gehen aber von an die Toten aus. Am stärksten betroffen war die Region um Banda Aceh in der Provinz Aceh. Angesichts der Katastrophe unterzeichneten Vertreter der Regierung und die Achinesische Befreiungsbewegung im August 2005 ein Friedensabkommen. Zuvor war die Region von der indonesischen Regierung vollkommen isoliert worden, was die Hilfsarbeiten enorm erschwerte. Indonesien liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring und hat mehr als 100 aktive Vulkane. Seit dem starken Seebeben und Tsunami im Dezember 2004 sowie den Seebeben im März 2005 und im September 2007 westlich von Sumatra kommt es immer wieder zu Nachbeben und Vulkanausbrüchen. Foto: Caritas

22 22 Best practice Indonesien Care Lebensfreude zurückzubringen war ein Anliegen der psychosozialen Programme von CARE und Nachbar in Not. Projekt 22 Care in indonesien Nachbar in Not unterstützte das Projekt zur psychosozialen Hilfe in Aceh mit Euro. CARE arbeitete in etwa 50 Gemeinden in Banda Aceh, Aceh Besar und Simeulue und erreichte dabei Menschen. Fröhliches Lachen statt Trauer Traumas überwinden. Wenn nach einer Katastrophe Hunger und Durst gestillt sind und die Menschen wieder ein Dach über dem Kopf haben, braucht auch die Seele ein Pflaster. CARE brachte den Menschen in Aceh das Lachen zurück. Kinder drängeln, um einen Blick auf die Bühne zu erhaschen. Eine Mutter, die ihr Baby im Arm wiegt, lacht so laut auf, dass ihr Kleines aufwacht und blinzelt. Lange ist es her, dass in Aceh so viel Fröhlichkeit zu spüren war. Im Dezember 2004 verloren hier Menschen durch den Tsunami ihr Leben. Geschichten über Hoffnung. Die Tour von PMTOH, einer berühmten Gruppe von Geschichtenerzählern aus Aceh, führt durch die Dörfer der Region, um den Überlebenden des Tsunami wieder das Lachen zu lehren. Organisiert wird das psychosoziale Programm von CARE. Die Erzähler tragen mit viel Phantasie die traditionellen Volksgeschichten von Hoffnung und Liebe vor und helfen so, die Traumata nach der Katastrophe zu überwinden. Unterhaltung mit einfachen Mitteln. Ein Mann mit einem Trichter auf dem Kopf und übergroßen Plastik-Sonnenbrillen schwingt seine Arme wie ein riesiger Vogel und läuft kreischend über die Bühne. Ein anderer wird zum TV-Reporter mit nichts als einer Schuhschachtel, einer Taschenlampe und einem zusammengerollten Stück Papier als Linse. Ibu Faturiah Nur sieht von der Rückseite des hölzernen Gemeinschafts-Zentrums aus zu. Sie lächelt und sagt, dass ihre Tochter sie praktisch gezwungen habe, zu kommen. Aber jetzt bin ich froh, dass ich da bin. Ich habe nicht mehr gelacht, seit. Ihre Stimme verliert sich, sie schaut weg. Manche konnten nach der Flut offen über ihre verlorenen Familien und ihre eigene Rettung sprechen, erklärt Liny Edyawati, Leiterin der psychosozialen Projekte von CARE in Aceh. Foto: CARE/Josh Estey Gemeinschaftsaktivitäten halfen den Menschen in Aceh, die Traumatisierung zu überwinden. Andere haben lange nur den Kopf geschüttelt und weggeschaut. So auch Ibu Nur: Lange haben wir, wenn es ein Erdbeben gab, aufs Meer geblickt und Angst vor einer neuen Flut, vor einem neuen Tsunami gehabt. Gemeinschaftsaktivitäten geben Hoffnung. Der Geschichtenabend ist nur ein Beispiel für viele: Im Rahmen der psychosozialen Projekte von CARE kommen die Überlebenden wieder zu Gemeinschaftsaktivitäten zusammen. Viele soziale Gemeinschaften waren zerstört, ihr Zusammenhalt aber vermittelt gerade in Indonesien Sicherheit. Mit Kunst, Sport und Veranstaltungen bringt CARE die Menschen zusammen, um sie positiv zu motivieren. Damit ist der Grundstein für eine hoffnungsvollere Zukunft gelegt, erklärt Liny Edyawati. Darüber hinaus hat das Projekt etwa mit einer Radio Oper, einer in Aceh beliebten Unterhaltungsform, der ganzen Region das Lachen wieder zurückgebracht. Nur wer das Trauma überwinden kann, kann sich eine neue Existenz aufbauen, bringt Liny Edyawati das Ziel des Projektes auf den Punkt. Inzwischen macht Angst der Hoffnung Platz. Foto: CARE/Indonesien

23 Best practice Indonesien caritas 23 Rini mit ihren Verwandten vor ihrem Caritas-Haus Baue dein Leben Individuelle Häuser. In der Region Lhoong unterstützte die Caritas über Familien beim Bau neuer Häuser. Die freie Journalistin Monika Kalcsics berichtet vom Eröffnungsfest. Fotos: Caritas Steig auf! Ich soll mich auf dein Moped setzen? Ja, sagt sie bestimmt. Einige Augenblicke davor hat sie mich auf dem Festgelände angesprochen. Ein Mädchen, etwa 14 Jahre alt. Ihre Augen blicken mich herausfordernd an. Sie würde mir gerne ihr Dorf zeigen. Zeichen der Solidarität. Hunderte von Bewohnerinnen und Bewohnern aus der Region Lhoong im Nordwesten von Sumatra sind im Dorf Seungko Meulat zusammengekommen, um zu feiern. Auf der Tribüne sprechen Vertreter der indonesischen Wiederaufbaubehörde, der Caritas, Politiker und Vertreter der lokalen Hilfsorganisation Mamamia. Mut, Vertrauen und Solidarität haben uns bis hierher gebracht, sagt Caritas- Präsident Franz Küberl beim offiziellen Eröffnungsfest. Sichtbares Zeichen für die gelungene Zusammenarbeit im Wiederaufbau sind Häuser für Familien, die in 15 Dörfern der Region ihr Leben nach dem Tsunami wieder eigenständig aufbauen konnten. Hilfe zur Selbsthilfe. Wir arbeiteten nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe, erläutert Georg Matuschkowitz, Verantwortlicher für die Tsunami-Hilfe der Caritas Österreich. Die Menschen erhielten Werkzeug und Materialien und bauten ihre Häuser selbst. Professionelle Unterstützung bekamen sie von Fachkräften aus der Region. Die Familien haben ihre Häuser so persönlich gestaltet, dass der einheitliche Bau nicht erkennbar ist. Es gibt Häuser in Grün, Weiß oder Himmelblau. Überall reihen sich links und rechts neben den Eingängen Blumentöpfe mit üppigen Pflanzen, Obst und Gemüse. Der Alltag ist zurückgekehrt. Die Menschen haben das Land zurückerobert, über das vor zwei Jahren der Tsunami wie eine gigantische Planierraupe gefahren war. Das Mädchen bleibt mit ihrem Moped vor einem beige angestrichenen Haus mit blauen Fensterläden stehen. Das hat mein Onkel errichtet, sagt sie und führt mich hinein. Rini so heißt sie wohnt in der Nähe, bei ihrer Großmutter. Ihre Eltern kamen im Tsunami um, auch zwei ihrer drei jüngeren Geschwister. Ich spreche nicht so gerne darüber, Projekt 23 caritas in indonesien Nachbar in Not unterstützte die beiden Wiederaufbauprojekte der Caritas in der Region Lhoong mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln konnten etwa die Hälfte der insgesamt Häuser finanziert werden. Im Rahmen des ersten Projekts entstanden 985 Häuser. Das Nachfolgeprojekt beinhaltete neben 73 weiteren Häusern den Ausbau der Infrastruktur (Wasserleitungen, Stromversorgung...). Die ärmsten Familien erhielten außerdem Möbel. sagt Rini, denn dann werde ich traurig, da drinnen. Sie macht eine Handbewegung zu ihrem Herzen. Pläne für die Zukunft. Rinis größter Wunsch ist, Englischlehrerin zu werden. Schon jetzt beherrscht sie die Sprache beeindruckend gut. Sie habe ja auch viele Übungsmöglichkeiten gehabt, meint sie. Wann?, hake ich nach. In den vergangenen zwei Jahren, als die vielen Ausländer hier waren. Sie lächelt verschmitzt. Komm!, Rini springt auf. Fahren wir zurück zum Fest. Die Bewohner feiern die Einweihung ihrer neuen Häuser mit einem großen Fest.

24 24 best practice indonesien caritas hilfe, die aufbaut Neuer Gemeinschaftsraum. Die Caritas erweiterte im Osten der indonesischen Insel Nias das Waisendorf von Gidö. Ein Lokalaugenschein. Im spielerischen Erleben des Alltags können die Kinder den erlebten Schrecken verarbeiten. Projekt 24 caritas in indonesien Neben dem Ausbau des Waisendorfes half die Caritas Österreich den Menschen auf der Insel Nias mit dem Wiederaufbau von 250 Häusern nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe (davon hat Nachbar in Not 80 finanziert) und mit der Wiedererrichtung einer Hängebrücke. Außerdem renovierte die Caritas das Rehabilitions-Center für Kinder mit Behinderung in der Ortschaft Fodo und stellte eine neue Einrichtung dafür zur Verfügung. Nachbar in Not unterstützte das Projekt (Gesamtvolumen: 1,7 Millionen Euro) mit rund 1 Million Euro. Im neuen Gemeinschaftszentrum ist mächtig was los: Kinder spielen fangen, lachen, reden durcheinander, ein Ball fliegt durch die Luft. Einige Kleinere beobachten das bunte Treiben aus sicherer Distanz: In einer Ecke haben die Architekten ein kleines Versteck eingerichtet, das nur über eine Leiter zu erreichen ist als Erwachsenen freie Zone sozusagen. Auf den ersten Blick ist hier nichts zu spüren von dem vielen Leid, dass diese Kinder in ihrem kurzen Leben bereits erdulden mussten. Gemeinsame Freizeitgestaltung, ein geregelter Schulunterricht wir wissen, dass das die ersten Schritte sind, damit Kinder den erlebten Schrecken nach einer Katastrophe verarbeiten können und wieder so etwas wie Alltag einkehrt, sagt Georg Matuschkowitz. Man sieht dem österreichischen Koordinator der Caritas Tsunamihilfe an, wie sehr er sich freut, dass nun die Erfolge monatelanger Strapazen im Wiederaufbau so deutlich sichtbar werden. Schnell sind die Gäste aus Österreich umringt und werden von den Kindern mit einem großen Hallo begrüßt. Steiniger Weg. Am Anfang hatten wir alle Hände voll damit zu tun, den Menschen ein Dach über dem Kopf zu sichern und die Infrastruktur instand zu setzen. Die Straßen waren zerstört, jede Materiallieferung ein Problem, erinnert sich Matuschkowitz. Viele Baumaterialien mussten mühsam mit dem Schiff herangeschafft werden. Mehr Platz benötigt. Die lokale Kirche (Diözese Sibolga) betreute auf der Insel Nias in Gidö bereits seit Jahren ein Waisendorf. Doch als der Tsunami kam und im darauffolgenden März ein Beben die Insel ein weiteres Mal verwüstete, platzte es aus allen Nähten: Zunächst bescherte die Zerstörung des Kleinkinderhauses im Nachbarort in Idanögawo dem ebenfalls von der franziskanischen Schwesternkongregation geführten Waisenhaus in Gidö nach dem Tsunami den unerwarteten Zuwachs von 30 Babys und Kleinkindern. Nach dem zweiten Beben kamen weitere kleine Katastrophenopfer hinzu. Aus Mitteln von Nachbar in Not wurde die Anlage um ein neues Kinder /Familienhaus für bis zu 20 Kinder sowie ein Gemeinschaftsraum für alle Kinder erweitert. Weiters finanzierte die Caritas mit Mitteln von Nachbar in Not einen neuen Brunnen, einen Generator und diverse Einrichtungsgegenstände sowie Spielgeräte. Architektur trifft Caritas. Das Gemeinschaftshaus selbst ist das Ergebnis einer spannenden Partnerschaft zwischen der Technischen Universität Wien und der Caritas Österreich: 20 Architekturstudentinnen und studenten planten und errichteten es von den Entwürfen bis zur Errichtung vor Ort. Eine Hilfe, die im wahrsten Sinne des Wortes aufbaut. Im neuen Gemeinschaftszentrum finden die Kinder Platz zum Spielen Fotos: Caritas

25 Best practice Indonesien hilfswerk 25 Fotos: Hilfswerk Austria Mehr Betten auch für die Kinder Das Team im neuen Meuraxa Krankenhaus leistet beispielhafte Hilfe. Erste Hilfe für ein Krankenhaus Gesundheitswesen. Mit der Unterstützung des Hilfswerks und Nachbar in Not eröffnete das neue Meuraxa Krankenhaus in Banda Aceh im November Als erstes wiedererrichtetes Spital der Region findet es regen Zulauf. Projekt 25 hilfswerk in indonesien Nachbar in Not unterstützte den Wiederaufbau des Meuraxa Krankenhauses in Banda Aceh mit rund 2,65 Millionen Euro. Diese Mittel finanzierten das Gesamtprojekt zu rund 40 Prozent. Durch den verheerenden Tsunami brach in Banda Aceh, der Hauptstadt der Provinz Aceh, auch die Gesundheitsversorgung zusammen. Bisher gab es in der Stadt zwei zivile öffentliche Krankenhäuser. Das größere der beiden es hat Platz für 300 Betten wurde teilweise zerstört und wird derzeit instand gesetzt. Das kleinere Meuraxa Krankenhaus stand in Küstennähe: Die Flutwelle machte es dem Erdboden gleich. Nicht nur die zerstörte Infrastruktur machte die dringend nötige medizinische Hilfe schwierig es fehlte auch an Arbeitskräften: Allein in Banda Aceh wurden 500 Ärzte und Krankenschwestern von der Flutwelle getötet. In Kooperation. Das Hilfswerk Austria arbeitete seit 2005 am Wiederaufbau des Krankenhauses Meuraxa. Unterstützung kam dabei auch von der Stadtverwaltung von Banda Aceh: Als Träger des regionalen Spitals mit fünf Stationen hatte sie Interesse daran, es so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Weitere Kooperationspartner waren die Organisation BRR (Rehabilitation and Reconstruction Agency of Aceh and Nias) und das österreichische Unternehmen VAMED Engineering. Klinik in sicherer Lage. In einer feierlichen Eröffnung übergab das Hilfswerk im November 2007 der Stadt Banda Aceh das vollständig wiedererrichtete und neu ausgestattete Krankenhaus. Das neue Spital steht nun 15 Kilometer landeinwärts an einem sicheren Standort. Es umfasst eine allgemeinmedizinische Klinik und eine angeschlossene Kinderklinik, beherbergt unter anderem 100 Betten, eine Basischirurgie, ein Laboratorium sowie eine Entbindungsstation.Als erstes wiedereröffnetes Krankenhaus in der Region hat es regen Zulauf von Patientinnen und Patienten, die in erster Linie Basisgesundheitsversorgung erhalten. Um das Gesundheitswesen der Region allerdings noch stärker zu fördern, startete eine Kooperation mit der nahe gelegenen Universitätsklinik Zainal Abidin. Vorbild für andere. Seit 2008 findet im Meuraxa Krankenhaus auch ein Trainingsprogramm statt, das unter anderem VAMED Management and Service durchführt. Es soll das Betriebsmanagement zumindest ein Jahr begleiten und verbessern. Die Stärkung der Kapazitäten vor Ort sichert die Nachhaltigkeit des Projekts. Das Meuraxa Krankenhaus wird so zu einem beispielhaften Gesundheitszentrum werden, von dessen Erfahrungen in Zukunft auch andere Kliniken in der Region Aceh profitieren können.

26 26 best practice indonesien rotes kreuz lebenselixier wasser Aufbereitungsanlage. Das Österreichische Rote Kreuz versorgte in Banda Aceh über Menschen vier Monate lang mit sauberem Wasser. Damit konnte eine zweite Katastrophe verhindert werden. Fotos: Rotes Kreuz Das wichtigste Notfallmedikament, um Seuchen zu verhindern ist sauberes Wasser. Günter Stummer hat schon viel erlebt. In den vergangenen 15 Jahren war er für das Rote Kreuz im Katastropheneinsatz. Das Ausmaß der Zerstörung, die der Tsunami in Indonesien angerichtet hat, war allerdings unvergleichlich. So etwas hatte ich noch nicht gesehen, erzählt Stummer. Der betroffene Küstenstreifen ging bis zu fünf Kilometer ins Landesinnere. Alles, was dort war Häuser, Straßen, Vegetation ist einfach verschwunden. Der Schlüssel zum Überleben. Schon als der Katastrophenhelfer noch zu Hause in Wien die ersten Informationen über die Katastrophe erhielt, wusste er, was die Betroffenen am notwenigsten brauchten: Trinkwasser. Sauberes Wasser ist der Schlüssel zum Überleben anfangs, in den ersten Tagen nach dem Unglück, danach oft noch wochenlang, wenn die Brunnen und Wasserstellen zerstört sind. Eines kümmerte sich um den Wiederaufbau des zerstörten Kommunikationsnetzes. Nur so kann die internationale Hilfe nach einer Katastrophe wie dieser koordiniert werden. Das zweite Team produzierte mithilfe von Aufbereitungsanlagen Trinkwasser. Eigentlich wären unsere Anlagen für die Versorgung von Menschen ausgelegt, berichtet Stummer. Tatsächlich nahmen nur Personen unser Wasser in Anspruch die anderen haben den Tsunami nicht überlebt. Das Team des Österreichischen Roten Kreuzes konnte darüber hinaus ein Feldspital des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) mitversorgen. Auch andere Helfer, beispielsweise von Oxfam, des Technischen Hilfswerkes oder der australischen Armee griffen auf Wasser aus österreichischer Produktion zurück. Das beste Wasser der Region, erzählt Günter Stummer nicht ohne Stolz, kam von den Österreichern. Schutz vor Seuchen. Zusätzlich kümmerte sich die Emergency Response Unit um die Sanierung von Brunnen und sanitären Anlagen. Auch an der Revitalisierung des Wasserwerkes von Banda Aceh, einer Stadt mit Einwohnern, waren die Österreicher beteiligt. Durch die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser kann verhindert werden, dass der ersten Katastrophe eine weitere folgt, sagt Stummer. Wird aus verschmutzten Quellen getrunken, steigt die Seuchengefahr erheblich. So banal es klingt: das wichtigste Notfallmedikament ist etwas, das bei uns in Europa wie selbstverständlich aus der Leitung fließt: Wasser. Qualität aus Österreich. Für Fälle wie diesen hat das Rote Kreuz Spezialteams parat. Sie heißen Emergency Response Units und können binnen 48 Stunden vor Ort sein. Zwei Teams wurden in die indonesische Provinz Aceh entsandt. Ein Spezialteam des Roten Kreuzes baute Trinkwasserbrunnen. Projekt 26 rotes kreuz in indonesien Nachbar in Not unterstützte das Trinkwasseraufbereitungsprojekt des Österreichischen Roten Kreuzes in Banda Aceh mit rund Euro. Mit der Anlage konnten pro Tag Liter Trinkwasser gewonnen und Menschen versorgt werden.

27 Nin-tsunamihilfe in zahlen 27 Insgesamt vertrauten die Menschen in Österreich Nachbar in Not für die Tsunamihilfe 32,6 Millionen Euro an. So half Nachbar in Not den vom Tsunami betroffenen Menschen in Indien, Indonesien, Sri Lanka und Thailand: Nothilfe 7,6 Millionen Euro wurden für in erste Nothilfe-Maßnahmen ausgeben. Nachbar in Not konnte damit rund 1,3 Millionen Menschen für mehrere Wochen mit Essen, sauberem Wasser, Kleidung, Hausrat, Hygieneartikeln usw. das Überleben sichern. Nachbar in Not- Tsunamihilfe in Zahlen Notunterkünfte Mit rund 1,5 Millionen Euro finanzierte Nachbar in Not Notunterkünfte. Mit diesem Geld wurden unter anderem Hütten gebaut, in denen die Tsunami-Opfer bis zu zwei Jahren bleiben konnten. Wiederaufbau und Existenzsicherung 17,8 Millionen Euro investierte Nachbar in Not in den Wiederaufbau bzw. Instandsetzung von festen Häusern Familien erhielten somit ein Dach über dem Kopf. Die Hilfsorganisationen schufen aber auch die nötigen Grundlagen, damit die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen konnten. So erhielten beispielsweise Fischer rund 530 Boote sowie Netze und Ausrüstung. Mit rund 4,4 Millionen Euro konnten Schulen, Waisenhäuser, Gemeinschaftszentren, Krankenhäuser und mobile Kliniken errichtet, erweitert, renoviert und/oder neu ausgestattet werden. Psychosoziale Hilfe Nach einer Katastrophe braucht auch die Seele Hilfe. Mit rund 1,3 Millionen Euro unterstützte Nachbar in Not Projekte, die den Überlebenden des Tsunami halfen, die Traumatisierungen zu verarbeiten und wieder nach vorne zu schauen. Fotos: Volkshilfe Hilfe braucht langen Atem Schon wenige Tage nach der Katastrophe wurden die Hilfsorganisationen in den einzelnen Ländern aktiv. Nun, vier Jahre danach, ist ein Großteil der Projekte von Nachbar in Not abgeschlossen. Die Hilfsorganisationen arbeiten aber weiterhin in Indien, Indonesien, Sri Lanka und Thailand, um langfristig gegen die Armut der Bevölkerung in diesen Gebieten zu kämpfen. Projekte zur Katastrophenvorsorge sind wichtig, damit es in Zukunft nicht mehr so viele Opfer gibt.

28 28 facts Facts zum Tsunami Am 26. Dezember 2004 erschütterte ein Seebeben vor der Küste Sumatras den Indischen Ozean. Es hatte eine Stärke von bis zu 8,9 auf der Richterskala und löste mehrere Flutwellen aus, die nur wenige Minuten später die Küstenregionen des Golfs von Bengalen überrollten. In ersten Medienberichten am 26. Dezember war noch von neun Toten durch den Tsunami die Rede. Die Zahl wurde stündlich und täglich nach oben korrigiert. Heute geht man von mehr als getöteten Menschen aus, unter ihnen 86 Österreicher. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden obdachlos. Bombay Indien hyderabad Andhra Pradesh (2) East Godavari Guntur Prakasam Publicat bangl calcutta Golf v Die vom Tsunami am stärksten betroffenen Länder waren Sri Lanka, Indien, Indonesien, und Thailand; aber auch auf den Malediven, in Bangladesch, Myanmar und Ostafrika überschwemmten hohe Wellen die Küsten und forderten hunderte Menschenleben. Bereits zwei Tage nach der Katastrophe, am 28. Dezember 2004, als sich das gewaltige Ausmaß langsam abzeichnete, wurde eine neue Nachbar in Not-Aktion beschlossen. Tamil Nadu (9) Murunkan (2) Sri Lanka Colombo Beruwala Pondicherry (2) Nagapattinam (6) Vailankanni Jaffna Kilinochchi (2) Trincomalee (3) Batticaloa (3) Ampara (3) Embilipitiya Galle (6) Was ist ein Tsunami? Tsunami ist das japanische Wort für große Welle im Hafen. Die Flutwelle entsteht durch ein Erdbeben oder einen Vulkanausbruch auf dem Meeresgrund. Auf hoher See ist sie höchstens zwei bis drei Meter hoch und breitet sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 800 km/h aus. Im flachen Uferwasser legt die Tsunami-Welle zunächst den Meeresboden auf großer Strecke trocken, wenig später folgt eine riesige Flutwelle, die bis zu 30 Meter hoch sein kann. Indischer Ozean 80 NIN_Karte_2008.indd 1

29 der tsunami vom 26. Dezember bhutan adesch Myanmar (Birma) Laos Ha Noi on Bengalen yangon Moulmein Andamanen (2) Andamanen und Nikobaren Thailand Vietnam Bangkok Kambodscha Phnum Penh T.P. Ho Chi Minh Nikobaren Aceh (12) Epizentrum Datum: Stärke: 8,9 (nach Richter) Phuket Phang Na Satun Meulaboh (2) Nias (2) 100 Malaysien Kuala Lumpur Singapur Indonesien :0

30 30 nachbar in not tsunamihilfe Nachbar in Not-Tsunamihilfe in Zahlen Indien Projekte Nr. Mittel aus NiN Caritas Nothilfe in Pondicherry und Tamil Nadu Caritas Nothilfe in Tamil Nadu und auf den Andamanen Caritas Wiederaufbau in Pondicherry Caritas Errichtung von Notunterkünften in Tamil Nadu Caritas Wiederaufbau auf den Andamanen und Nikobaren Caritas Wiederaufbau in Vailankanni Caritas Berufsausbildung für Frauen in Tamil Nadu Diakonie Nothilfe in Tamil Nadu und Andhra Pradesh Diakonie Nothilfe und Wiederaufbau am Pulicat See Diakonie Trinkwasserversorgung für Waisenhaus in Tamil Nadu Diakonie Wiederaufbau in East Godavari, Guntur und Prakasam Diakonie Wiederaufbau in Tamil Nadu Diakonie Wiederaufbau von Dörfern in Tamil Nadu Diakonie Wiederaufbau zweier Fischerdörfer in Andhra Pradesh Diakonie Ausbildung für 16 Waisenkinder in Tamil Nadu Volkshilfe Nothilfe in Nagapattinam Volkshilfe Wiederaufbau in Nagapattinam Volkshilfe Wiederinstandsetzung von Fischereien in Nagapattinam Volkshilfe Selbsthilfegruppen für Frauen in Nagapattinam Volkshilfe Hilfsprojekt für Kinder in Nagapattinam Volkshilfe Errichtung von Gemeinschaftszentren in Nagapattinam Indonesien Projekte Nr. Mittel aus NiN CARE Verteilung von Hygienepaketen in Aceh CARE Verteilung von Mikronährstoffen in Aceh CARE Psychosoziale Hilfe in Aceh Caritas Verteilung von Nothilfepaketen in Banda Aceh und Meulaboh Caritas Errichtung von Notunterkünften in Banda Aceh und Meulaboh Caritas Wiederaufbau auf der Insel Nias Caritas Wiederaufbau in Lhoong, Aceh Caritas Wiederaufbau in Po Diamat bei Banda Aceh Caritas Wiederaufbau von fünf Schulen auf der Insel Nias Hilfswerk KMU-Belebung und Wiederaufbau in Lamno, Aceh Hilfswerk Wiederaufbau des Meuraxa Krankenhauses in Banda Aceh Rotes Kreuz Verteilung von Hilfsgütern in Indonesien Rotes Kreuz Verteilung von Hygienepaketen in Indonesien Rotes Kreuz Verteilung von Kerosinöfen in Aceh Rotes Kreuz Trinkwasseraufbereitung und -verteilung in Banda Aceh Volkshilfe Wiederaufbau in Aceh Sri Lanka Projekte Nr. Mittel aus NiN Caritas Errichtung von Notunterkünften in Trincomalee Caritas Wiederaufbau in Trincomalee Caritas Erweiterung der Technischen Schule in Murunkan Caritas Erweiterung des Waisenhauses in Murunkan Caritas Ausbau und Einrichtung des Krankenhauses Embilipitiya Diakonie Traumaberatung in Ampara Hilfswerk Nothilfe in Galle, Ampara und Batticaloa Hilfswerk Wiederaufbau in Galle, Ampara und Batticaloa Hilfswerk Errichtung einer Sportanlage in Galle Hilfswerk Erweiterung des Technical College in Balapitiya, Galle Hilfswerk Gesundheitsversorgung durch mobile Kliniken Hilfswerk Fortsetzung des Projekts Mobile Kliniken Nachbar in Not Wiederaufbau in Beruwala Rotes Kreuz Verteilung von Hilfsgütern in Sri Lanka Rotes Kreuz Lieferung von Medikamenten und medizinischen Gütern Rotes Kreuz Wiederaufbau in Batticaloa Rotes Kreuz Wiederaufbau in Kilinochchi Rotes Kreuz Wiederaufbau in Trincomalee Samariter-Bund Errichtung von Notunterkünften in Hikkaduwa, Galle Samariter-Bund Trinkwasserversorgung in Galle SOS Kinderdorf Hilfsgüterlieferung und Notquartiere in Sri Lanka Volkshilfe Verteilung von Koffern in Kilinochchi und Jaffna Thailand Projekte Nr. Mittel aus NiN Caritas Wiederaufbau in Phang Na, Phuket und Satun Gesamt

31 Best practice Indonesien volkshilfe 31 Salzküchen ermöglichen Frauen ein selbstständiges Einkommen. Öffentliche Sanitäranlagen wie diese zur Verfügung zu stellen, ist eine wichtige hygienische Maßnahme. Freude bei Groß und Klein über das neue Zuhause Unterschiedliche Fundamente bauen Öffentliche Einrichtungen. Das vielfältige Wiederaufbauprogramm der Volkshilfe in der Provinz Aceh sichert eine nachhaltige Entwicklung der Region. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei benachteiligten Frauen. Fotos: Volkshilfe Projekt 27 volkshilfe in indonesien Nachbar in Not unterstützte das Wiederaufbauprojekt der Volkshilfe in Aceh mit rund Euro Personen profitierten davon. Das riesige Ausmaß der Tsunami-Katastrophe stellt die Hilfsorganisationen vor eine große Herausforderung: Schnelle Hilfe ist notwendig, doch die Probleme sind vielfältig. Nach der Versorgung der betroffenen Menschen mit dem Lebensnotwendigen muss nachhaltiger Wiederaufbau vielfältig angelegt sein. Daher gliedert sich das Volkshilfe-Projekt in Aceh in verschiedene Bereiche: Wiederaufbau, Stärkung der Frauen und Basisgesundheitsversorgung. Neue Gemeinschaftszentren. Gemeinschaftszentren fungieren in Aceh als wichtiger Treffpunkt für die Bevölkerung, nach der Katastrophe werden sie deshalb mehr denn je benötigt. Die Volkshilfe errichtet zwölf neue Zentren. Sie verfügen über ein geräumiges Erdgeschoss und eine Veranda im ersten Stock. Zusätzlich entstehen neue Häuser für 17 Familien: stabile Ziegelbauten mit Küche, Wohn- und Schlafbereich. In den Dörfern Sejathera und Alue Rambot entstehen vier öffentliche Sanitäranlagen. Sie umfassen Toiletten und Duschen sowie einen Brunnen, von dem die Bevölkerung Wasser holen kann. Viele Wohnhäuser und Gemeinden verfügen nicht über solche Anlagen, dabei sind diese aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen von höchster Bedeutung. Trainingszentrum für Frauen. Um den Menschen der Region besonders den benachteiligten Frauen ein selbstbestimmtes Leben und mehr finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen, unterstützt die Volkshilfe den Bau und die Einrichtung eines Trainingszentrums. Es bietet den Menschen ein vielfältiges Kursprogramm zu Themen wie organische Landwirtschaft, Alphabetisierung, Nähen und Entwerfen, Sozialkunde und Gemeindeentwicklung, Genderfragen, Fischverarbeitung, Mikrokredite, Aufbau von Kleinunternehmen und Information zu HIV/AIDS. Gewinn aus Meerwasser. Als Einkommen schaffende Maßnahme für Frauen werden zudem 38 Salzküchen errichtet. Das Speisesalz wird in einem einfachen Verfahren (Verdampfen) aus Meerwasser gewonnen. Dazu benötigen die Frauen Hütten aus Ziegel mit Platz für zwei Kessel und jeweils eine Feuerstelle. So können sie Salz für den Eigenbedarf und den lokalen Markt produzieren.um im Bezirk Manggeng die Basisgesundheitsversorgung zu gewährleisten, schafft die Volkshilfe außerdem eine mobile Klinik und stattet diese aus. Die Bevölkerung nimmt das medizinische Angebot sehr gut an. Zusätzlich gibt es tägliche Beratung in zwei Gesundheitsposten. Zu den Leistungen zählen Basismedizin und Zahnkontrolle, Mutterberatung und Impfungen für Kinder. Die Fortführung dieser wichtigen Einrichtung ist geplant.

32 32 projekte indonesien care caritas Die Lepra-Gemeinschaft in Po Diamat plante ihre neue Siedlung selbst. die GEmEinschaft baut mit Ein wichtiges Prinzip der Caritas ist, dass die Betroffenen am Wiederaufbau Prozess teilnehmen können. Beim Wiederaufbau ihrer Häuser wurde die Lepra Gemeinschaft in Po Diamat (nahe Banda Aceh) intensiv in die Projektplanung miteinbezogen. Nach einem Workshop mit Caritas Verantwortlichen beschloss die Gemeinschaft, 35 Häuser für 35 Familien zu bauen. Gemeinsam wurden die jeweiligen Bauschritte und strukturelle Zielsetzungen geplant. Die Aufträge wurden an lokale Handwerker vergeben. Im September 2007 konnten die Häuser bezogen werden. Ende 2008 sollen alle Häuser fließendes Wasser haben. Projekt 28 caritas in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Caritas Foto: CARE/ Josh Estey CARE und Nachbar in Not verteilten Hygienepakete. hygienepakete für aceh Mit dem Ziel durch verbesserte Hygiene die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen und weitere Todesfälle zu verhindern, verteilte CARE in der Provinz Aceh Hygienepakete. Damit kam die Hilfe über Menschen zugute. Ein Paket, ausgestattet mit Wascsachen (Seife, Shampoo, Zahnpasta, Zahnbürsten, Damenbinden und Handtücher) für die persönliche Hygiene und einem Kübel mit Deckel und Handwaschmittel für die Reinigung der Kleidung leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit. Projekt 29 care in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Die Hütten in Banda Aceh standen schon nach wenigen Wochen. zwischenstation im shelter Dank einer langjährigen lokalen Partnerschaft der Caritas mit einer Organisation in Banda Aceh konnte das Shelterprogramm in Banda Aceh und Meulaboh schon wenige Wochen nach der Katastrophe gestartet werden. Mit den Mitteln von Nachbar in Not wurden insgesamt 300 Shelter (Notunterkünfte) errichtet. Weitere Hilfsmaßnahmen waren die Verteilung von Babynahrung und kleidung, von Lebensmitteln, Kleidung und Haushaltswaren sowie die medizinische und psychologische Betreuung von Betroffenen. Projekt 30 caritas in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Caritas Kinder brauchen Vitamine und Mineralstoffe zur Stärkung des Immunsystems. wichtige nährstoffe für kinder Für die Überlebenden des Tsunami stellten die schwierigen hygienischen und klimatischen Bedingungen ein enormes gesundheitliches Risiko dar, weil verschmutztes Wasser und unzureichende Ernährung das Immunsystem schwächen. Das CARE Projekt in Aceh versorgte darum Kinder und schwangere Frauen mit Mikronährstoffen, wie Vitamin A Kapseln, Jod, Multivitamin und mineralhaltigen Präparaten, Zink und eisenhaltiger Sojasauce, um beispielsweise bei Kindern unter fünf Jahren die Sterblichkeitsrate bei Infektionen um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Projekt 31 care in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: CARE/ Josh Estey Nothilfepakete von Nachbar in Not für die Menschen in Banda Aceh pakete VollEr hilfe Schon bei dem ersten Besuch des österreichischen Caritas Referenten Anfang Januar 2005 in Banda Aceh hatte die amerikanische Caritas (CRS) mit einem Nothilfeprogramm begonnen. In den ersten Wochen verteilten die Hilfsorganisationen in den Notlagern viele tausende Hilfspakete an die Bevölkerung von Banda Aceh und Meulaboh. Für die Geldsumme von Nachbar in Not wurden insgesamt Family Packs verteilt. Diese Nothilfepakete enthalten neben Nahrungsmitteln auch Kleidung, Hygieneartikel und Wasser. Projekt 32 caritas in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Caritas

33 projekte indonesien caritas hilfswerk rotes kreuz 33 Mit Kerosinöfen kann verschmutztes Wasser abgekocht werden. EinE zweite katastrophe VErhindErn Um die Basisversorgung der vom Tsunami betroffenen Menschen zu gewährleisten, lieferte das Österreichische Rote Kreuz Hygienepakete nach Indonesien. Insgesamt wurden 270 Tonnen Hilfsgüter an die betroffenen Familien verteilt. Die Hygienepakete bestanden unter anderem aus Zahnreinigungssets, Seifen und Shampoos, Handtüchern und Toilettenpapier. Artikel wie diese sind wichtig, um Seuchen vorzubeugen. Foto: Rotes Kreuz Foto: Rotes Kreuz Die Pakete enthalten die wichtigsten Hygieneartikel. Projekt 33 rotes kreuz in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro sauberes wasser dank kerosinöfen Nach der Verwüstung durch den Tsunami verteilte das Österreichische Rote Kreuz Kerosin Haushaltsöfen in Indonesien. Die Öfen wurden lokal angekauft und in die betroffene Region Aceh gebracht. Mit diesen Kerosinöfen konnten die Menschen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsort, selbst Mahlzeiten zubereiten und verschmutztes Wasser abkochen. Projekt 34 rotes kreuz in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Caritas Unterricht in modernen, neu gebauten Schulen auf Nias lernen fürs leben Die Caritas baute auf der Insel Nias fünf Schulgebäude für 25 Schulklassen und stellte Tische, Sessel, Tafeln und andere Einrichtung bereit. Rund Schulkinder profitieren vom Unterricht in modern und sicher gebauten Gebäuden, die mehreren Generationen zur Verfügung stehen werden. Außerdem wurden Sanitäranlagen inklusive Regenwasser Sammelbecken für 21 Schulen errichtet und Hygieneschulungen für Lehrer und Schulkinder durchgeführt. Diese sollen das Gelernte auch an die Familie und Verwandten weitergeben. Projekt 35 caritas in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Rotes Kreuz Das Rote Kreuz verteilte Haushalts- und Hygienegüter an die betroffenen Familien. damit der alltag EinkEhrEn kann Der Tsunami hat den Menschen in den betroffenen Gebieten Indonesiens nicht nur ihre Häuser genommen, sondern damit auch alles, was sich darin befand. Wie beispielsweise Alltagsgegenstände, die dringend benötigt werden. Lieferungen von Nahrungsmitteln sind sinnlos, wenn es keine Möglichkeit gibt, sie zuzubereiten. Zwischen Jänner 2005 und Dezember 2006 lieferte das Österreichische Rote Kreuz Geschirr und Hygieneartikel nach Indonesien. Projekt 36 rotes kreuz in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Hilfswerk Neue Ziegelfabriken beleben die Wirtschaft in der Region Aceh. bausteine für die zukunft Um die Klein und Mittelbetriebe in Lamno (Aceh) anzukurbeln, baute das Hilfswerk Austria zwei Ziegelfabriken wieder auf und führte neue Arten der Ziegelproduktion ein. Die Kleinunternehmer erhielten Startkapital für ihren Betrieb. Im Dorf Meudang Ghon wurden alle Häuser durch den Tsunami völlig zerstört. 30 Häuser wurden wiederaufgebaut, und zwar als ökonomisch und ökologisch nachhaltige Modellhäuser in erdbebensicherer Weise. Projekt 37 hilfswerk in indonesien Mittel aus Nachbar in Not: Euro

34 34 Rubrik Thema hilfe in sri lanka Danke für Ihre Hilfe! Nachbar in Not unterstützte in Sri Lanka... die Verteilung von Hilfspaketen und Nahrungsmittel für Familien die Lieferung von Hilfsgütern im Wert von Euro die Lieferung von 60 Tonnen Medikamenten und medizinischen Gütern die Trinkwasserversorgung für Menschen vier Monate lang die Errichtung von 38 Brunnen und 355 Notunterkünften die Verteilung von Koffern den Wiederaufbau und die Reparatur von rund Häusern den Ausbau und die Einrichtung von 13 Krankenhäusern, 15 Schulen und einem Waisenhaus die Errichtung einer Jugendsportanlage die Sanierung von Straßen in 8 Dörfern den Ankauf und die Reparatur von rund 260 Booten die Verteilung von 42 Nähmaschinen und 685 Maschinen zur Kokosfaserverarbeitung für Frauen die Ausstattung von rund 300 Kleinunternehmen wie Fischereien und Landwirtschaften die medizinische Behandlung von PatientInnen an 30 Orten die psychosoziale Betreuung für rund 700 Personen die Ausbildung von 17 TraumaberaterInnen

35 rubrik thema 35 EthnischE konflikte Die Insel Sri Lanka liegt vor der Südspitze Indiens und hat mehr als 20 Millionen Einwohner. Die Singhalesen machen mit 74 Prozent die größte Bevölkerungs gruppe aus, die meisten von ihnen bekennen sich zum Buddhismus. Die überwiegend hinduistischen Tamilen stellen rund 18 Prozent der Bevölkerung. Zwischen den beiden ethnischen Gruppen gibt es schon seit Jahrzehnten Konflikte. Das Waffenstillstandsabkommen von 2002 zwischen der Regierung und den tamilischen Rebellen wurde Anfang 2008 wieder aufgekündigt. Seither haben sich die militärischen Auseinandersetzungen insbesondere im Norden des Landes massiv verstärkt. Beliebtes Reiseziel. Die Schönheit der Insel zog früher immer wieder Entdecker und Eroberer an. Im 16. Jahrhundert übernahmen europäische Kolonialmächte die Kontrolle über das Königreich, das sie fortan Ceylon nannten entmachteten die Briten den letzten singhalesischen Herrscher und erklärten die ganze Insel zu einer Kolonie des British Empire erlangte Ceylon nach friedlichen Verhandlungen mit den Briten seine Unabhängigkeit, 1972 wurde das Land unter dem Namen Sri Lanka zur demokratischen Republik. Der Inselstaat ist bekannt für die Produktion und den Export von Tee, Kautschuk und Kokosnüssen und ist ein beliebtes Ziel für Touristinnen und Touristen. Zerstörung durch den Tsunami. Durch den Tsunami im Dezember 2004 wurden große Teile der Ost- und Südküste zerstört. Bis zu Menschen wurden getötet. Fotos: Caritas (3), SOS Kinderdorf

36 36 Best practice Sri Lanka ASBÖ Projekt 38 ASBÖ in sri lanka Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs errichtete Trinkwasseraufbereitungsanlagen an insgesamt vier Standorten in Galle. Nachbar in Not unterstützte das Projekt mit rund Euro. Lebensrettendes Wasser Neue Brunnen. Der Samariterbund versorgte in Sri Lanka mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen mehr als Bewohner und half ihnen dadurch, zu überleben. Nonstop versorgen die Brunnen die Menschen im Katastrophengebiet mit sauberem Wasser. Es ist eine paradoxe Situation: In von Wassermassen zerstörten Gebieten ist unmittelbar nach der Katastrophe gerade Wasser das, was von den Betroffenen am notwendigsten benötigt wird. Flutwellen reißen nicht nur Menschen und Häuser mit sich sie zerstören auch Wasserleitungen und überfluten Brunnen mit Meerwasser. Brunnen in der Küstenregion werden vollständig überflutet, sind mit Salzwasser verunreinigt und teilweise mit Schlamm und Unrat gefüllt. Binnen weniger Stunden wird sauberes Wasser zum kostbaren Gut. Da ein Transport von bereits abgefülltem Wasser auf dem Luftweg von Europa oder auf dem Landweg nach einer derartigen Katastrophe oft nicht möglich ist, muss das lebensnotwendige Trinkwasser vor Ort aufbereitet werden auch, um den Ausbruch von Seuchen zu vermeiden. Ununterbrochener Bedarf. Als ein dreiköpfiges Team des Arbeiter-Samariter- Bundes am 28. Dezember im srilankischen Distrikt Galle eintrifft, bietet sich den Helfern ein erschütterndes Bild: Die flachen Küstenbereiche Sri Lankas sind mit einem Zerstörungsgrad von teilweise über 90 Prozent am schwersten von der Flutwelle betroffen. So schnell wie möglich wird in der Umgebung der Gemeinden Hikkaduwa und Telwatta eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Aber schon nach kurzer Zeit wird klar, dass das Gerät den gewaltigen Bedarf an Trinkwasser nicht decken kann. Während im Hintergrund der Ankauf und der Transport weiterer Anlagen geregelt werden, bereiten die Samariter nonstop bei bis zu 41 Grad Außentemperatur, extrem hoher Luftfeuchtigkeit und ständiger Anspannung tausende Liter Trinkwasser auf begleitet von Hoffen und Bangen, dass es keine technischen Komplikationen gibt. Ein Ausfall der einzigen Aufbereitungsanlage wäre eine neuerliche Katastrophe. Das lebensnotwendige Trinkwasser wird vor Ort aufbereitet. Den Durst gestillt. Aber alles läuft nach Plan. Auch die neuen Anlagen treffen funktionsbereit am Einsatzort ein. Über ständigen Kontakt zu den zwölf lokalen Krankenhäusern und in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Klöstern werden in den folgenden Wochen und Monaten tausende Familien mit Trinkwasser versorgt. Fotos: ASBÖ

37 best practice sri lanka nin 37 die hoffnung im namen Wiederaufbau. Zwei österreichische Filmemacher sind gerade in Beruwala, als der Tsunami die Region verwüstet. Nach der verheerenden Katastrophe wollen sie den Überlebenden neue Hoffnung geben. Foto: Caritas Die beiden österreichischen Filmemacher Elisabeth Guggenberger und Helmut Voitl wollen einen Ayurveda Urlaub in Beruwala verbringen, als auch sie am 26. Dezember 2004 vom Tsunami überrascht werden. Sie beginnen sofort zu helfen, verschaffen sich ein Bild von der Lage und sammeln in ihrem Freundesund Bekanntenkreis Geld. Caritas als professioneller Partner. Als das Programm größer und größer wird, gründen sie den Verein Give Hope und fragen bei Nachbar in Not um eine Partnerschaft an, die im April 2005 über die Caritas zustande kommt. Die beiden verbringen fortan die meiste Zeit zwischen Ende 2004 und Oktober 2006 in Sri Lan Projekt 39 nin in sri lanka Nachbar in Not unterstütze Give Hope mit rund Euro. Insgesamt kamen für das Projekt 1,07 Millionen Euro Spenden aus Österreich. Mit diesen Mitteln konnten 250 Häuser repariert und mit Sanitäranlagen ausgestattet, 73 neue Häuser übergeben und 25 Boote und Netze bereitgestellt werden. ka, um einen erfolgreichen Projektverlauf zu sichern. Als Projektleiter vor Ort fungiert der österreichische Caritas Delegierte Wolfgang Welte. Probleme bei der Landfrage. Regierungsvorschriften und teilweise sehr enge Grundstücksverhältnisse machen einen Neubau der zerstörten Häuser am selben Standort unmöglich. Daher wird mit den Betroffenen beschlossen, alle Häuser, die nicht repariert werden können, gemeinsam auf einem großen Grundstück anzusiedeln. Es bietet Platz für Häuser für 20 singhalesische und 70 muslimische Familien. Obwohl alle Familien und auch die umwohnenden Anrainer ihr Einverständnis zu dem Projekt gegeben Feierliche Stimmung bei der Eröffnung der neuen Siedlung haben, kommt es zu erheblichen Problemen: Nicht in das Projekt involvierte singhalesische Protestierer tauchen auf, die nicht wollen, dass auf dem erworbenen Land für Muslime gebaut wird. Das Projekt droht zu scheitern. Neue Lösung. Die Gruppen können aufgrund unterschiedlicher religiöser und kultureller Verhaltensweisen nicht miteinander, aber gut nebeneinander leben, erklärt Voitl. Nach etlichen Diskussionen mit der lokalen Bevölkerung und den Behörden führt eine neue Variante schließlich zum Erfolg: Ein muslimischer Bauunternehmer erwirbt als Bevollmächtigter von Give Hope selbst Land, baut dort die Häuser und übergibt diese samt Grundstücken an die muslimischen Familien. Zeitgleich errichtet ein weiterer Bauunternehmer die 20 singhalesischen Häuser auf dem ursprünglichen Grund. Trotz aller Schwierigkeiten haben die Familien nun ein Dach über dem Kopf erhalten und können nach der Katastrophe wieder neue Hoffnung schöpfen. Damit macht Give Hope seinem Namen alle Ehre, sagt Caritas Auslandshilfechef und Nachbar in Not Vorstand Christoph Petrik Schweifer und freut sich über die gelungene Zusammenarbeit: Wie schön, wenn einander das Engagement von Privatpersonen und die Professionalität von Hilfsorganisationen in einer solch produktiven Weise die Hände reichen.

38 38 Best practice Sri Lanka Diakonie Gemeinsam Trauer bewältigen Traumaberatung. Die Diakonie bildet junge Menschen des Bezirks Ampara zu psychosozialen Beratern aus. Sie helfen den traumatisierten Menschen in ihrer Region, Hoffnung für die Zukunft zu schöpfen. Der Bezirk Ampara im Osten Sri Lankas gehört zu den Regionen, die vom Tsunami besonders schwer getroffen worden sind. Manche Eltern haben mehrere Kinder verloren, zahlreiche Familien konnten ihre Toten nie begraben, da ihre Leichname nicht gefunden wurden. Für diese Menschen ist eine langfristige psychosoziale Betreuung ebenso dringend notwendig wie unmittelbare Katastrophenhilfe. Nur durch die Bewältigung des erlittenen Traumas können sie ihren Alltag wieder in den Griff bekommen. Doch in Ampara gibt es kein psychologisch qualifiziertes Personal. Der einzige Psychiater ist im Nachbarbezirk tätig. Über ethnische Grenzen hinweg. Die Diakonie Auslandshilfe und ihre Partnerorganisation CPC (Centre for Psychosocial Care) organisieren daher ein einmaliges Projekt: In Zusammenarbeit mit der Universität Klagenfurt entwickeln sie ein dreijähriges Programm (Universitätslehrgang Academic Trauma Counsellor ), in dem junge Menschen aus der Region zu Traumaberaterinnen und -beratern ausgebildet werden sollen. Der Einsatz von einheimischen Personen garantiert einen langfristigen Kontakt zu den traumatisierten Menschen. Der Projektleiter, Herr Ranawake, hat für diese Ausbildung junge Menschen ausgewählt, die gleich nach dem Tsunami durch ihren besonderen Einsatz für die Opfer aufgefallen waren, erzählt Barbara Preitler, österreichische Ausbildungsleiterin. Eine Gruppe von 18- bis 25-jährigen Singhalesen, Tamilen und Muslimen nehmen an der Ausbildung teil. Sie sind in der srilankischen Gesellschaft ein einmaliges Beispiel für Zusammenarbeit über die ethnischen Grenzen hinweg. Ausbildung für die Zukunft. Von Anfang an sind sie in den Flüchtlingslagern und Dörfern im Einsatz. So lernen sie die Grundlagen der Traumabehandlung in der Praxis. Die 17 Kursteilnehmer betreuen während der drei Jahre ihrer Ausbildung über Menschen. Dabei stehen regelmäßige Spielnachmittage mit therapeutischem Ansatz für Kinder ebenso auf dem Programm wie die Entwicklung von Ritualen zur Verarbeitung der Trauer gemeinsam mit Betroffenen oder Einzelgespräche. Leider hat sich die Hoffnung, dass der nach dem Tsunami für beendet erklärte Bürgerkrieg vorbei wäre, nicht erfüllt. Der Konflikt zwischen den verfeindeten ethnischen Gruppen im Land verunsichert die Zivilbevölkerung und erschwert zusätzlich die Gestaltung eines normalen Alltags. Da nun auch Kriegsopfer zu den Klienten zählen, ist die Arbeit der Traumaberaterinnen und Traumaberater wichtiger denn je geworden. Die 17 Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungskurses Projekt 40 diakonie in sri lanka Das psychosoziale Beispielprojekt zur Ausbildung von Academic Trauma Counsellors wurde bis Ende 2007 durch Nachbar in Not mit rund Euro sowie durch eine Förderung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und der Diakonie Auslandshilfe finanziert. Foto: Diakonie

39 best practice sri lanka hilfswerk 39 Projekt 41 hilfswerk in sri lanka Von dem Projektvolumen von insgesamt Euro kamen rund Euro aus den Spenden von Nachbar in Not. Von den 90 vom Hilfswerk finanzierten Studienplätzen stellt Nachbar in Not damit 10 Plätze zur Verfügung. Fotos: HWA Neue Unterrichtsräume für das Technical College Balapitiya bildung sichert zukunft Weiterentwicklung. Das Hilfswerk Austria machte das Technical College Balapitiya zu einer der besten Bildungseinrichtungen Sri Lankas. Mit dem Ziel, dadurch die Armut in der Region nachhaltig zu mindern. Die Absolventinnen und Absolventen finden gute Arbeitsplätze in lokalen Betrieben. Balapitiya eine kleine Stadt in der südlichen Provinz Galle in Sri Lanka Menschen leben hier. Im Dezember 2004 wird auch sie von den schrecklichen Flutwellen heimgesucht. Viele Menschen verlieren nicht nur Angehörige und Freunde, ihre Häuser und ihr Hab und Gut, sondern auch ihre Existenzgrundlage: Sie können oft nicht mehr in ihrem alten Beruf arbeiten. Waren sie Fischer, schwemmten die Wellen ihre Boote weg und zerstörten die Fischereien. Waren sie Bauern, wurden die Felder überflutet und die Tiere getötet. Lebensqualität durch Bildung Um die Armut der lokalen Bevölkerung zu mindern und eine hoffnungsvolle Zukunft zu ermöglichen, sind Investitionen in Ausbildungsstätten eine wichtige Unterstützung. Das Technical College in Balapitya ist die einzige Institution der Region, die eine Hochschulausbildung anbieten kann. Doch die Schule ist in einem deso laten Zustand und die finanziellen Mittel sind knapp. Die Lehrpläne sind veraltet und nicht an die geänderten Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst. Um eine langfristige Verbesserung des Bildungssektors in der Region zu gewährleisten, initiiert das Hilfswerk Austria ein Projekt zur Weiterentwicklung des Technical College Balapitiya. Studentinnen und Studenten sollen durch die Ausbildung theoretische und praktische Fertigkeiten auf hohem Niveau erlernen. Diese sollen adäquat an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst sein. Zu diesem Zweck arbeitet das Hilfswerk eng mit dem sri lankischen Ministerium für Berufsausbildung und Technische Bildung zusammen. Während der gesamten Projektlaufzeit gelingt es außerdem, wertvolle und vor allem noch immer anhaltende Kooperationen mit anderen Schulen ins Leben zu rufen. Auch Unternehmen profitieren. Im Rahmen des Projektes kann das Hilfswerk folgende erfolgreiche Resultate erzielen: die Errichtung einer modernen Bibliothek, auf deren Buchbestand heute jährlich rund 750 Studentinnen und Studenten Zugriff haben; die Sanierung und Neugestaltung von Klassen und Lehrerzimmern; und die Bereitstellung von Holztischen, Bänken und anderer notwendiger Inneneinrichtung. Parallel zu den Bauarbeiten zwischen Juni 2006 und Juli 2007 findet eine Vielzahl von Trainingskursen wie Business Management und Karriereberatungen statt. Guter Start ins Berufsleben. Neben den rund Absolventen des Colleges können aber auch jene Unternehmen von dem Projekt profitieren, die jährlich die ausgebildeten Fachkräfte rekrutieren können. Ein gutes Netzwerk von nationalen und internationalen Betrieben erleichtert Studienabgängerinnen und Studienabgängern den Start ins Berufsleben.

40 40 Best practice Sri Lanka Rotes Kreuz Die neuen pastellfarbenen Wohnhäuser sind der Stolz der gesamten Familie. Aufbau aus dem Nichts Neue Wohnhäuser. Der Tsunami hat die vom Bürgerkrieg zerrissene Insel Sri Lanka vollends lahmgelegt. Das Rote Kreuz half den Menschen in Batticaloa, sich neu zu organisieren. Projekt 42 rotes kreuz in sri lanka Nachbar in Not unterstützte das Wiederaufbauprojekt des ÖRK in Batticaloa mit Euro. Ergänzend zu den neuen Wohnhäusern sind auch Kindergärten, Schulen und Gesundheitseinrichtungen neu errichtet worden. Das Rote Kreuz brachte das Know-how und die finanzielle Unterstützung für den Häuserbau Fotos: ÖRK Schlechte Straßen, mangelnde Infrastruktur, geringe Bildungschancen Bürgerkrieg, Armut und Landflucht. Das war Batticaloa, eine Stadt im Osten Sri Lankas. Ins Deutsche übersetzt bedeutet ihr Name schlammige Lagune nach dem verheerenden Tsunami wurde Batticaloa seinem Namen mehr als gerecht. Die Straßen waren unpassierbar und tausende Menschen hatten kein Dach mehr über dem Kopf. Was der seit 20 Jahren schwelende Bürgerkrieg ganz gelassen hatte, wurde durch die Naturkatastrophe vollends zerstört. Die Bausubstanz der Häuser war so schlecht, dass nach der Flutwellen nicht einmal mehr Ruinen standen.mit dieser Situation sahen sich die österreichischen Rotkreuz-Helfer, die nach dem verheerenden Tsunami die Bevölkerung beim Wiederaufbau unterstützen, konfrontiert. Stolze Besitzer neuer Häuser. Wir bauten insgesamt 1660 neue Häuser in Gegenden, die nicht unmittelbar durch weitere Überflutungen gefährdet sind, erklärt Michael Grabner, der ein Projekt des Österreichischen Roten Kreuzes koordinierte. Heute sind die pastellfarbenen Einfamilienhäuser der Stolz ihrer Besitzer und ein Markenzeichen der Region. Das liegt auch daran, dass die Bewohner ihre Häuser selbst gebaut haben von uns kam das Know-how und die finanzielle Unterstützung, sagt Grabner. Zusätzliche Infrastruktur. Zum Leben gehört allerdings mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Entscheidend nach Naturkatastrophen sind Wasser und Hygiene. Die neuen Siedlungen wurden allesamt mit Brunnen, Abwassersystemen und Gesundheitseinrichtungen ausgestattet. Die Gesundheitseinrichtungen haben einen hohen Stellenwert, weil das einzige Spital der Umgebung in einem schwer zugänglichen und abgelegenen Gebiet liegt, berichtet Michael Grabner. Neues Leben in Sicherheit. Die Gegend war lange Zeit von der Krieg führenden tamilischen Organisation LTTE besetzt. Das ist kein Ort, an dem man gerne ein Kind zur Welt bringt. Ständig droht die Gefahr von gewalttätigen Auseinandersetzungen, sagt der Rotkreuz-Mitarbeiter. Jetzt gibt es allerdings zwei Mutter-Kind-Stationen in Batticaloa an Standorten, die sicher sind. Seine Kollegen und er freuen sich besonders, dass heute schwangere Frauen ihre Kinder in Sicherheit und Ruhe zur Welt bringen können.

41 best practice sri lanka rotes kreuz 41 obdach und hoffnung Häuser und Infrastruktur. Das Österreichische Rote Kreuz stand den Überlebenden in Sri Lanka in der schwierigen Situation nach der Katastrophe bei und half beim langfristigen Wiederaufbau. Projekt 43 rotes kreuz in sri lanka Nachbar in Not unterstützte das Wiederaufbauprojekt in Kilinochchi mit Euro. 264 Familien bekamen ein neues Dach über dem Kopf, weiters entstanden in Abstimmung mit der Bevölkerung kommunale Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Gesundheitsstationen. Ganz im Norden Sri Lankas gehen die Uhren buchstäblich anders es gibt eine offizielle Zeitdifferenz zum Rest der Insel. Die kleine Stadt Killinochchi ist der Verwaltungssitz der Rebellenorganisation LTTE ( Liberation Tigers of Tamil Eelam ). Von hier geht der Kampf um die Unabhängigkeit des hauptsächlich von Tamilen bevölkerten Nordens der Insel aus. Der ständig schwelende Bürgerkrieg allein ist schon eine humanitäre Katastrophe. Über 20 Jahre haben ethnische Konflikte zwischen Tamilen und der Regierung den Norden und Osten Sri Lankas ausgeblutet. Der Tsunami hat die ohnehin schon prekäre Situation verschärft. Viele Menschen hier sind glücklich, wenn sie einen Dollar pro Tag zum Leben haben, Hilfe vom Jugendrotkreuz für die Volksschule in Kanakinager sagt die damalige Rotkreuz Delegierte Daniela Krejdl, der Nordosten Sri Lankas ist das ärmste Gebiet der Insel. Der Tsunami hat in Killinochchi starke Verwüstungen angerichtet und die Bedürftigkeit der Bevölkerung verstärkt. Fotos: ÖRK Auch soziale Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten wurden gebaut. Die Bevölkerung hilft mit. Daniela Krejdl betreute im Jahr 2005 Projekte des Österreichischen Roten Kreuzes im Norden Sri Lankas. Die erste Akuthilfe Phase war da schon abgeschlossen. Es ging nun darum, beim Wiederaufbau von Häusern und Infrastruktur zu helfen. Besonders wichtig war uns dabei, die Menschen vor Ort intensiv in die Arbeit mit einzubeziehen, beschreibt Krejdl das Konzept. Insgesamt wurden 264 vom Tsunami zerstörte Häuser neu gebaut. Das Rote Kreuz verfolgt beim Bau neuer Siedlungen einen ganzheitlichen Ansatz. Soziale Infrastruktur wie Schulen, Kindergärten, Gemeindezentren gehören ebenso dazu, wie die Wohnhäuser, Wasserversorgung, Elektrizität, Straßen, Kanalisation und Abfallentsorgung. Nachhaltige Projekte. Die Konzeption des Projektes hatte, abgesehen von der materiellen Hilfe, einen weiteren Effekt. Die massive Beteiligung der Menschen stärkte die gesamte Dorfgemeinschaft, erzählt Daniela Krejdl. Auch die Kleinen profitierten vom Engagement der Österreicher. Das Jugendrotkreuz unterstützte die Volksschule in der Region Kanakinager. Dort lernen heute wieder 150 Mädchen und Buben. Den Einheimischen geben die großen Fortschritte der Rotkreuz Arbeit Hoffnung. Das Rote Kreuz hat nämlich nicht nur die meisten Hilfsprojekte gestartet, sondern ist auch lokal verankert. Ein junger Mann drückte es den Helfern gegenüber so aus: Wenn das Rote Kreuz geht, ist alles verloren. Das Rote Kreuz ist geblieben und wird auch nicht gehen.

42 42 Best practice Sri Lanka SOS Kinderdorf Projekt 44 sos kinderdorf in sri lanka In 25 Nothilfecamps versorgte SOS Kinderdorf mit Mitteln von Nachbar in Not (rund Euro) über Familien vier Monate lang mit Lebensmitteln, Kochzubehör und Hygieneartikeln. Alle SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in den betroffenen Gebieten blieben vom Tsunami verschont. LKW-Ladungen voll mit Hilfspaketen versorgten Betroffene mit dem Nötigsten. Notquartier im SOS Kinderdorf Temporäre Lager. Mit Mitteln von Nachbar in Not versorgte SOS Kinderdorf über Familien in Notcamps an der Ost- und Südküste Sri Lankas vier Monate lang mit dem Nötigsten. SOS-Kinderdorf bringt Hilfslieferungen. Fotos: SOS Kinderdorf Wie viele andere spricht der vierzehnjährige Jayaprashanthan nicht gerne über diesen verhängnisvollen Tag, an dem sein Vater und seine Schwester starben und das Haus seiner Familie weggespült wurde. Jayaprashanthans Verlust gehört zur Schicksalsgeschichte von hunderttausenden Menschen in den Küstengebieten des Indischen Ozeans. Wenn dich ein Mensch angreift, kannst du mit ihm reden und ihn bitten, damit aufzuhören. Wenn dich aber das Meer angreift, kannst du nichts dagegen tun, sagt Jayaprashanthan. Er kam nach der Tsunami-Katastophe mit seiner Mutter und seinen jüngeren Geschwistern in das SOS-Nothilfecamp in Batticaloa an der Ostküste Sri Lankas. Unermüdlicher Einsatz. Einen Tag, nachdem die Wassermassen ganze Landstri che leer gefegt hatten, waren bereits lokale SOS-Kinderdorf-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (seit 1980 ist SOS-Kinderdorf in Sri Lanka tätig) vor Ort, um trotz zerstörter Infrastruktur und chaotischer Bedingungen erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten. In den ersten Tagen und Wochen nach der Katastrophe galt es, akute Soforthilfe zu leisten. Ununterbrochen waren Teams von SOS-Kinderdorf Sri Lanka im Einsatz, um Familien und ihre Kinder psychologisch und medizinisch zu betreuen und mit den wichtigsten Gütern zu versorgen. SOS-Kinderdorf richtete Notcamps für Familien ein. Beispielsweise wurden die Gebäude des SOS-Sozialzentrums in Batticaloa zu Notquartieren für Familien umfunktioniert, die ihr gesamtes Hab und Gut in den Fluten verloren hatten. Nur wenigen Hilfsorganisationen war es möglich, auch die Ostküste des Inselstaates zu erreichen, wo einige Gebiete von der Rebellenorganisation LTTE (Liberation Tigers of Talim Eelam) kontrolliert wurden. Nothilfe für tausende Familien. LKW-Ladungen voll mit Hilfspaketen versorgten Betroffene mit Wasser, Lebensmitteln, Milchprodukten für Kleinkinder, Kerzen, Zündhölzern und Kleidung. Die Nothilfe konzentrierte sich aber nicht nur auf den Osten, sondern auch auf die Südküste Sri Lankas. Rund um das SOS-Kinderdorf Galle sowie in Piliyandala, nahe der Hauptstadt Colombo, waren SOS- Hilfsteams rund um die Uhr im Einsatz. Dank der raschen Hilfe konnte auch Jayaprashanthan wieder Hoffnung schöpfen und Pläne für seine Zukunft schmieden. Heute lebt er wie sein Vater als Fischer an der Küste.

43 projekte sri lanka arbeiter-samariter-bund caritas 43 neue EinrichtunG für technische schule Mit Mitteln von Nachbar in Not sollten die Salesianer Don Bosco, Partner der Caritas, in Murunkan eine technische Schule für 200 Schüler einrichten und die laufenden Kosten für zwei Jahre übernehmen. Die Schule ist an das Waisenhaus angeschlossen, in dem Kinder und Jugendliche untergebracht sind, die durch den Tsunami ihre Eltern verloren Fotos: Caritas Notunterkünfte geben den Menschen vorübergehend Obdach. haben. Die Schule, seit 2005 in Betrieb und im Wachsen, hat wegen der Bürgerkriegssituation noch nicht alle erforderlichen Maschinen und Geräte gekauft, da diese zurzeit nicht in das Zielgebiet gebracht werden können. Projekt 45 caritas in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro notunterkünfte aus EiGEnEr hand Die Caritas errichtete in der Region Trincomalee 337 Shelter (Notunterkünfte). Diese dienten dazu, den obdachlos gewordenen Menschen bis zur Fertigstellung von permanenten Unterkünften eine Wohnmöglichkeit zu bieten. Zusätzlich wurden die Wasserversorgung sichergestellt und Sanitäranlagen errichtet. Das Material für die Shelter wurde weitgehend lokal eingekauft. Außerdem halfen Fischer, die durch den Tsunami arbeitslos geworden waren, und andere Betroffene bei den Bauarbeiten mit und verdienten so Cash for Work. Projekt 46 caritas in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Das Waisenhaus in Murunkan wird modernisiert. Ein neues zuhause für waisenkinder Das Waisenhaus in Murunkan, Distrikt Mannar gibt unter anderem Kindern und Jugendlichen, die durch den Tsunami ihre Eltern verloren haben, ein Zuhause. Aus den Mitteln von Nachbar in Not konnten die Salesianer Don Bosco, Partner der Caritas, das Gebäude erweitern und neu möblieren. Aufgrund des Bürgerkrieges auf Sri Lanka kam es jedoch immer wieder zu Verzögerungen der Bauarbeiten. Die Bewohner des Heims sollen Nahrung, Kleidung, medizinische Versorgung und eine Ausbildung bekommen, um in späteren Jahren für sich und ihre zukünftigen Familien sorgen zu können. Projekt 47 caritas in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Fotos: Caritas Neue Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten in Trincomalee start in Ein neues leben Das Wiederaufbauprogramm an der Ostküste Trincomalees zielte darauf ab, den Menschen beim Bau ihrer Häuser zu helfen und ihnen eine neue Existenzgrundlage zu schaffen. So wurden einerseits 504 Häuser (davon hat Nachbar in Not 70 finanziert) auf sechs verschiedenen Bauplätzen errichtet. Andererseits startete die Caritas in den drei Umsiedlungsgebieten ein Livelihood Programm für 257 bedürftige Familien. Durch die Ausstattung mit Booten, Fischereizubehör, Werkzeugen, Saatgut und Dünger bekamen sie neue Einkommensmöglichkeiten und die Chance auf zukünftige Selbstständigkeit. Projekt 48 caritas in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: ASBÖ öffentliche EinrichtunGEn in zelten Der Tsunami hatte das Dorf Hikkaduwa quasi dem Erdboden gleichgemacht. Die örtliche Schule war vollständig zerstört. Um einen geordneten Gemeinde und Schulbetrieb sicherzustellen, errichtete der Samariterbund rasch nach der Katastrophe 18 Zelte als vorübergehende Standorte für öffentliche Einrichtungen. Das Projekt kam insgesamt 400 Kindern und 800 weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern zugute. Sämtliche Zelte gingen nach Ende des Projekts als Sachspende in den Besitz der Gemeindeverwaltung über. Projekt 49 arbeiter-samariter-bund in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Der Schulunterricht fand vorübergehend in Zelten statt.

44 44 projekte sri lanka caritas hilfswerk rotes kreuz VolkshilfE Mobile Kliniken bringen medizinische Versorgung in entlegene Dörfer. Fotos: Hilfswerk mobile kliniken Ein mobiles Ärzteteam sorgte für die medizinische Grundversorgung entlang der Südwestküste sowie im abgelegenen Landesinneren, um eine medizinische Versorgung für die betroffene Bevölkerung sicherzustellen. Die mobilen Kliniken kamen in regelmäßigen Intervallen in die Ortschaften und die Krankengeschichten der Patienten wurden in einer Datenbank festgehalten, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten. Das Ärzteteam besuchte auch abgelegene Gegenden im Inneren Sri Lankas, wo es keine ausreichende medizinische Versorgung gibt. Projekt 50 hilfswerk in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: ÖRK medikamente, die das überleben sichern Kranke und verletzte Personen sind bei jeder Katastrophe die am schlimmsten betroffene Gruppe. Um diese Menschen zu unterstützen und mit überlebensnotwendigen medizinischen Gütern zu versorgen, versandte das Österreichische Rote Kreuz 60 Tonnen Medikamente nach Sri Lanka. Die Verteilung erfolgte über die Rotkreuzgesellschaft Sri Lankas. Projekt 51 rotes kreuz in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Tausende Menschen bekamen in Sri Lanka medizinische Hilfe vom Roten Kreuz. hilfe zur rückkehr ins berufsleben Durch den Ankauf von 204 nicht motorisierten Fischerbooten und 74 Handnetzen unterstützte das Hilfswerk Austria in den Provinzen Galle, Ampara und Batticaloa vor allem jene Fischer, die sich bisher traditioneller Fangmethoden bedient hatten. Um den Reisbauern wieder ins Arbeitsleben zurück zu helfen, wurden Saatgut sowie diverse landwirtschaftliche Produkte angekauft. Weiters konnten 75 Familien ihre Häuser wieder aufbauen. Projekt 52 hilfswerk in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Fischer in Sri Lanka erhielten vom Hilfswerk neue Boote. Foto: Caritas Die neue Wochenbettstation des Krankenhauses Embilipitiya bessere ausstattung für krankenhaus Das Krankenhaus in Embilipitiya liegt 30 Kilometer landeinwärts von der vom Tsunami überfluteten Küstenregion. Nach der Katastrophe war es das einzige noch intakte Krankenhaus in der betroffenen Region. In Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden und dem Gesundheitsministerium Sri Lankas baute die Caritas ein Labor und ein Blutbankgebäude, das auch mit Geräten und Möbeln ausgestattet wurde, richtete eine Wochenbettstation ein und schaffte nötige Computer für die Verwaltung und ein Rettungsfahrzeug an. Projekt 53 caritas in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Volkshilfe koffer für die umsiedlung Auf Sri Lanka müssen nach dem Tsunami mehr als eine Million Menschen umsiedeln. Viele obdachlos gewordene Familien finden vorübergehend Unterkunft bei Freunden, Nachbarn oder in temporären Lagern. Da sie deshalb oft ihren Aufenthaltsort wechseln müssen, unterstützt die Volkshilfe den Ankauf von Koffern für Familien. So können diese ihren noch vorhandenen Besitz sicher und einfach transportieren, was dazu beiträgt, die Strapazen der Flucht zu mildern. Projekt 54 VolkshilfE in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Sicherer Transport von persönlichem Besitz in Koffern der Volkshilfe

45 projekte sri lanka hilfswerk rotes kreuz 45 Das medizinische Team besucht die Dörfer in regelmäßigen Abständen. mobile kliniken fahren fort Im Juni 2008 wurde die Fortsetzung des überaus erfolgreichen Projektes Mobile Kliniken wieder aufgenommen. Durch die Erfahrungen aus der ersten Phase konnte das medizinische Team in Zusammenarbeit mit Hilfswerk Austria unmittelbar nach der Projektvergabe durch Nachbar in Not die erste von 28 geplanten mobilen Kliniken ausstatten. Neben den bereits üblichen Kliniken werden auch Spezialkliniken (z. B. Augenklinik) und Trainings im Zusammenhang mit Gesundheitsvorsorge und Hygiene abgehalten. Projekt 55 hilfswerk in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Fotos: Hilfswerk Dank den Hilfspaketen einen Schritt Richtung Normalität machen scheinbar banales mit GrossEr wirkung Es sind oft die banalen Dinge, an denen es nach einer Katastrophe besonders mangelt und doch sind diese so wichtig. Familien, die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben, brauchen wieder Geschirr zum Kochen sowie Seife und Handtücher für die Körperpflege. Das Rote Kreuz verteilte Haushalts und Hygieneartikel. Für jemanden, der diese Produkte des täglichen Gebrauchs ständig zur Verfügung hat, sind sie eine Selbstverständlichkeit. Für die Empfänger in Sri Lanka waren sie ein Schritt Richtung Normalität. Projekt 56 rotes kreuz in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro Fotos: Rotes Kreuz Sportliche Aktivitäten geben Kindern neues Selbstvertrauen. EinE sportliche hilfeleistung Der Tsunami zog auch viele Schulen stark in Mitleidenschaft. Die Aktion Wir bauen Leben errichtete gemeinsam mit dem Fußballverein GAK und dem Land Steiermark die Jugendsportanlage GAK Sports and Training Center for Young People in Galle speziell für traumatisierte Kinder und Jugendliche, denen es an entsprechenden Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten fehlt. Die Sportanlage wurde als wichtige ergänzende Strukturverbesserungsmaßnahme gebaut. Projekt 57 hilfswerk in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro ErstE schritte zurück zum alltag In den Provinzen Galle, Ampara und Batticaloa traf das Hilfswerk Austria zunächst Maßnahmen zur Wiederherstellung der Lebensgrundlagen und erste Maßnahmen zum Wiederaufbau. Insgesamt kam die Hilfe rund Menschen zugute, und zwar in Form von Verteilung von Lebensmitteln, Haushaltsgeräten, Zelt Das Hilfswerk verteilte Hilfspakete in Galle, Ampara und Batticaloa planen, Medikamenten, Schulausstattung, landwirtschaftlichen Geräten, Booten, Netzen und sonstigen Hilfsgütern. Außerdem wurden Latrinen in Schulen wiederaufgebaut. Projekt 58 hilfswerk in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro fundament für EinE bessere zukunft Im Osten Sri Lankas, im Bezirk Trincomalee errichtete das Österreichische Rote Kreuz Häuser für 384 Familien. Entsprechend den sri lankischen Bedingungen beträgt die Mindestgröße 53 m², die notwendige Infrastruktur im Wasser und Abwasserbereich ist inkludiert. Die Wohnhäuser, die sowohl singhalesischen, tamilischen und moslemischen Gemeinden zugute kamen, wurden durch kommunale Einrichtungen (Fischereizentrum, Markthalle, Kindergarten usw.) ergänzt. Zusätzlich unterstützte das Rote Kreuz die Familien mit Trainings und Ausbildungs Maßnahmen. Projekt 59 rotes kreuz in sri lanka Mittel aus Nachbar in Not: Euro

46 46 rubrik thema hilfe in thailand hilfe in thailand danke für ihre hilfe! Nachbar in Not unterstützte in Thailand... den Wiederaufbau von 8 Häusern die Renovierung von 100 Häusern Fotos: Caritas (2), Hilfswerk

47 best practice thailand caritas 47 anziehungspunkt für urlauberinnen und urlauber Thailand ist für viele Europäer ein beliebtes Urlaubsziel. Das südostasiatische Land, das mit rund Quadratkilometern etwas kleiner als Frankreich ist, zieht mit seinen Stränden im Osten und Westen sowie historischen Tempelanlagen viele Touristen an. Etwa 95 Prozent der 63 Millionen Thailänderinnen und Thailänder sind Buddhisten, fünf Prozent Muslime. Es gibt ein deutliches Einkommensgefälle zwischen Stadt und Land in ländlichen Regionen leben viele Menschen unter der Armutsgrenze. Land der Freien. Thailand, das bis 1939 Siam hieß, ist der einzige Staat Südostasiens, der dem Kolonialismus trotzen konnte. Aus diesem Grund wurde der Name Thailand angenommen, was übersetzt Land der Freien bedeutet. Staatsoberhaupt der konstitutionellen Monarchie ist seit 1946 König Bhumibol Adulyadej, genannt Rama IX. Zerstörung durch den Tsunami. Vom Tsunami im Dezember 2004 war in Thailand besonders die touristisch erschlossene Küste um Phuket und Phi Phi betroffen. Nach offiziellen Angaben gab es Todesopfer, es muss aber von rund mehr Todesopfern ausgegangen werden. auf EiGEnEn beinen stehen Das Wiederaufbauprogramm der Caritas in Thailand erstreckte sich auf die Provinzen Phang Na, Phuket und Satun. Es umfasste die Instandsetzung beschädigter und den Wiederaufbau zerstörter Häuser, die Reparatur und Neuanschaffung von Fischerbooten und Fischereizubehör, die Bereitstellung von Werkzeugen und die Unterstützung von bedürftigen Schulkindern. Die Familien kamen aus sozial benachteiligten Gruppen oder aus Dörfern, die durch ihre Abgeschiedenheit Gefahr liefen, keine Hilfe zu bekommen. Durch die umfassenden und nachhaltigen Maßnahmen können sie sich wieder selbst versorgen. Projekt 60 caritas in thailand Mittel aus Nachbar in Not: Euro Foto: Caritas Hilfe für abgelegene Dörfer an der Westküste Thailands

48 48 arbeiter-samariter-bund österreichs Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Der Katastrophenhilfsdienst Der Samariterbund (ASBÖ) ist für Notfallsituationen außergewöhnlicher Größenordnung im In- und Ausland umfangreich gerüstet. Spezielles Fachwissen, Krisenmanagement und das notwendige technische Equipment all dies vereint der Samariterbund in seinem Katastrophenhilfsdienst (KHD). Das notwendige Know-how holen sich die KHD-Teams nicht nur in speziellen Schulungen, in umfangreichen Übungen werden Koordination und Ablauf von Einsätzen auch regelmäßig in der Praxis aufgefrischt. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Der Samariterbund verfügt über Fachkräfte mit Führungsausbildung sowie 32 Fachkräfte für Auslandseinsätze. Insgesamt zählt der ASBÖ mehr als Mitglieder und Förderer in ganz Österreich, die die Tätigkeit des ASBÖ tatkräftig oder finanziell unterstützen. Bei der Erfüllung der vielfältigen Aufgaben sind rund ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Neue Hoffnung für 326 Familien. Eines von vielen Projekten des ASBÖ im Rahmen der Tsunami-Hilfe abseits von Nachbar in Not war der Wohnhausbau in Sri Lanka. Viele Betroffene der Tsunami-Katastrophe standen buchstäblich über Nacht vor dem Nichts. Die Flutwelle machte ihre Häuser dem Erdboden gleich. Da die Betroffenen die Kosten für die Errichtung neuer Häuser und der Infrastruktur nicht selbst aufbringen konnten, waren hunderte Familien auf fremde Hilfe angewiesen. Mithilfe von zahlreichen Sponsoren und Spendern errichtete der ASBÖ innerhalb von einem Jahr in der westlichen Küstenregion im District Galle 312 Häuser und reparierte 56 weitere. Auch die nötige Infrastruktur (Wasser- und Stromversorgung) wurde wieder hergestellt. Dadurch ermöglichte der ASBÖ den betroffenen Familien, wieder ein normales Leben in einer entsprechenden Unterkunft und sozialen Umgebung zu führen. Bereits in einer frühen Erkundungsphase bildete der Samariterbund Kontakte zu den lokalen Behörden (Distriktsverwaltung, Bürgermeister, Social Worker und Hohepriester) und gewann dadurch auch das nötige Vertrauen. Die Auswahl der Begünstigten erfolgte unter Einbeziehung der lokalen Behörden. Mehr noch: In Kooperation mit lokalen Behörden und regionalen Baufirmen sowie unter Mitarbeit der Betroffenen setzte der ASBÖ das Projektziel um. Durch die aktive Beteiligung der Betroffenen am Bau ihrer künftigen Siedlung sollte das soziale Gefüge gestärkt werden. Für die Projektleitung seitens des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs waren Mitarbeiter des ASBÖ vor Ort im Einsatz. In regelmäßigen zeitlichen Abständen evaluierten, dokumentierten und überprüften sie den Baufortschritt und die finanziellen Umstände und Gebarungen. Foto: ASBÖ Buntes Willkommensfest in einem neuen Haus in Galle

49 care 49 CARE Rasche Katastrophenhilfe langfristige Perspektiven MitarbeiterInnen von CARE kommen meist aus dem jeweiligen Land und kennen dessen Sprache und Kultur. Fotos: CARE CARE war in allen vom Tsunami betroffenen Ländern schon seit Langem tätig. Entsprechend schnell begannen unsere Teams mit der Arbeit: Koordiniert vom Leiter der CARE Katastrophenhilfe in Genf wurde nur wenige Stunden nach der Katastrophe mit der Erfassung der Situation und der damit verbundenen Hilfe begonnen. Das Ausmaß erschütterte uns alle und es stellte auch eine der größten Hilfsorganisationen der Welt vor eine neue Herausforderung. Die jahrzehntelange Erfahrung in vielen der Länder CARE wickelte in Indien und Sri Lanka seit den 50er-Jahren, in Indonesien seit 1967 Projekte ab war dabei sehr hilfreich. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sofort für den Katastropheneinsatz herangezogen werden. Sie kommen meist aus dem betroffenen Land, sprechen die Sprache und kennen die Kultur der Länder. Zusätzlich wurden allein in Aceh in kürzester Zeit 600 neue lokale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgenommen. Mit der Hilfe von externen Expertinnen und Experten konnte rasch mit der Verteilung von Nahrungs- und Wasseraufbereitungsmitteln, von Hygienepaketen, Kleidung und dem Bereitstellen von Notunterkünften begonnen werden. Frauen im Fokus. Ein wichtiger Aspekt im Rahmen der Katastrophenhilfe von CARE war die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von Frauen. Gerade in einer streng muslimischen Region wie Aceh war die Situation für sie besonders schwierig: Allein das Leben in einem Lager gemeinsam mit fremden Menschen und vor allem mit Männern, die nicht ihrer Familie angehörten, war für sie mit einem Verlust ihrer Würde verbunden.ihnen in dieser Krisensituation ein würdevolles Leben und Sicherheit zu geben, war ein wichtiger Schritt, damit sie die Katastrophe besser bewältigen konnten. Rasch baute CARE auch Gesundheits-Teams auf, die die Bedürfnisse von Frauen im Fokus hatten: Ärztinnen und Krankenschwestern betreuten Schwangere, verteilten Geburtssets, stellten Kontakt zu Hebammen her, klärten über Hygiene und Ernährung nach Katastrophen auf und hörten vor allem auch zu: Psychosoziale Hilfe ebnet den Weg zurück in die Normalität. CARE führt Projekte weiter. CARE auf internationaler Ebene hat nach dem Tsunami in Indien, Sri Lanka, Indonesien, Thailand und Somalia über Menschen geholfen. Gerade auch durch die Unterstützung über Nachbar in Not konnte rasch und effizient geholfen werden. Obwohl die Menschen nun wieder in neue Häuser zurückgekehrt sind und sich ein neues Leben aufbauen, bleibt CARE in diesen Ländern: So wird das psychosoziale Projekt, das den Menschen zunächst die Überlebensfähigkeit zurückgegeben hat, nun als Jugendprojekt weitergeführt. Denn einerseits heilen die psychischen Wunden nach einer so verheerenden Katastrophe nur langsam und zum anderen zählen die Länder, die vom Tsunami 2004 betroffen waren, weiterhin zu den ärmsten. Sie brauchen unsere Hilfe zur Selbsthilfe noch länger. Danke an alle, die diese Hilfe ermöglicht haben. Ulrike Schelander, Geschäftsführerin CARE Österreich

50 50 caritas Das Ziel der Hilfsprojekte muss immer sein, dass die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen können. Foto: Caritas caritas die hilfsbereitschaft war nie zuvor so Gross Caritas Auslandshilfechef Christoph Petrik Schweifer über die Besonderheiten und Herausforderungen in der Tsunami Hilfe. Was unterscheidet den Tsunami von anderen Katastrophen? Zunächst natürlich das Ausmaß der Zerstörung. Binnen weniger Stunden hat der Tsunami Millionen Menschen obdachlos gemacht. Auch die Sicherheitslage war oft schwierig, in der indonesischen Provinz Aceh herrschte damals Bürgerkrieg, in Sri Lanka ein wackeliger Waffenstillstand. Gleichzeitig war aber auch die Hilfsbereitschaft der Menschen überwältigend: Noch nie zuvor kam die Antwort der Spenderinnen und Spender so rasch und so massiv. Das erlaubte uns, in dementsprechend großem Rahmen zu helfen. Die starke mediale Aufmerksamkeit erzeugte noch zusätzlichen Druck: Während unsere Partnerorganisationen in einigen Regionen noch nicht einmal die Baugenehmigungen hatten, erwarteten die Medien schon fertige Häuser. Dennoch konnte die Caritas in Indonesien sehr rasch mit dem Wiederaufbau starten Ja, dank unserer lokalen Partner konnten wir etwa in der indonesischen Region Lhoong schon zwei Monate nach der Katastrophe mit dem Bau beginnen. Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Caritas Organisationen oder anderen Partnern vor Ort gewährleistet, dass man nicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbeiarbeitet. Helferinnen und Helfer aus Österreich schicken wir nur, wenn es sich um Spezialisten handelt, die lokale Teams unterstützen, etwa Architekten. Wie half und hilft die österreichische Caritas den Menschen im Tsunamigebiet? Insgesamt haben wir als Caritas, auch mit Mitteln aus Nachbar in Not, in Indien, Indonesien, Sri Lanka und Thailand zunächst Flutopfern mit Essen, Kleidung usw. das Überleben gesichert Familien erhielten Notunterkünfte, Familien feste Häuser. Weitere 400 Häuser wurden repariert. Außerdem haben wir im Laufe der letzten Jahre fünf Waisenhäuser und Mutter Kind Häuser, drei Kliniken und acht große Schulen gebaut oder wieder instand gesetzt. Dazu kommen viele Einkommen sichernde Projekte wie Kleinhandel, Schneidereien, Boote... Das Ziel muss ja immer sein, dass die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen können. Wo lag und liegt der Schwerpunkt der Caritas in der Tsunami-Hilfe? Gemäß unseren Grundsätzen sind wir als Caritas auch hier sofort in die entlegenen Gebiete abseits der medialen Scheinwerfer gegangen, etwa nach Indien und nach Trincomalee in Sri Lanka. Wichtig ist uns, ungeachtet der ethnischen und religiösen Zugehörigkeit zu helfen, und die Menschen nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe in die Hilfsmaßnahmen einzubeziehen. In der Tsunami Region haben wir uns auf den Bau von Häusern konzentriert. Aus unserer Erfahrung wissen wir: Ein Dach über dem Kopf bietet einen Schutzraum für Körper und Seele und bedeutet für die Menschen den ersten Schritt zurück in den Alltag. Ist die Hilfe für die Tsunami-Gebiete nun abgeschlossen? Der Großteil ist abgeschlossen. In einigen Gebieten werden wir aber weiterarbeiten, denn im Laufe der Jahre sind fruchtbare Kooperationen entstanden. Nach der Nothilfe und dem Wiederaufbau geht es nun vor allem um Existenzsicherung. Ein zweiter Schwerpunkt für die Zukunft ist die Katastrophenvorsorge. Bei einer nächsten Katastrophe darf es nicht so viele Opfer geben.

51 diakonie österreich 51 Diakonie Österreich Diakonie rückt randgruppen ins Zentrum Die Diakonie Österreich ist das Sozialwerk der evangelischen Kirchen und zählt zu den fünf großen Wohlfahrtsorganisationen Österreichs. Die Kernkompetenzen der Diakonie liegen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen, pflegebedürftigen, kranken und/oder älteren Menschen, Menschen auf der Flucht sowie Hilfe nach Katastrophen und im Ausland.Das besondere Augenmerk der Diakonie gilt Randgruppen der Gesellschaft. Menschen mit Behinderungen, alleinerziehende Frauen, Angehörige von Minderheiten. Wo immer große Teile der Gesellschaft auf Hilfe von außen angewiesen sind Menschen dieser Gruppen sind unter den Letzten, die Unterstützung bekommen. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Diakonie Auslandshilfe liegen derzeit in der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen bei ihrem Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt, der Förderung von Friedensinitiativen und der Bildungsarbeit in Österreich. Katastrophenhilfe agiert im Netzwerk. In der Katastrophenhilfe kooperiert die Diakonie mit Partnerorganisationen, mit denen sie über das internationale Netzwerk ACT (Action by Churches Together) verbunden ist. Diakonie-Partnerorganisationen sind meist schon vor der Katastrophe in der Region tätig, kennen daher den unmittelbaren Bedarf während oder nach einer Katastrophe am besten. Die Abläufe in diesem internationalen Netzwerk sind gut eingespielt. Auf der ganzen Welt bekommen viele Betroffene in möglichst kurzer Zeit erste Hilfeleistungen. Auch längerfristige Hilfe wie der Wiederaufbau von Häusern oder die Arbeit mit Menschen, die durch eine Katastrophe traumatisiert wurden, sind in dem Netzwerk der Diakonie ACT gut aufgehoben. Abstimmung untereinander und mit anderen Hilfsorganisationen wird sehr ernst genommen, da so Zweigleisigkeiten bei der Hilfe vermieden werden können und auch eine bessere Bündelung der Kräfte aller Beteiligten erfolgen kann zum Wohl der Betroffenen. Auslandshilfe fördert Eigeninitiative. Die Diakonie Auslands- und Katastrophenhilfe gehört zu der über 30 Mitglieder umfassenden Familie der Diakonie in Österreich. Bis Ende 1999 war dieser Arbeitsbereich unter dem Dach der Diakonie Österreich tätig; mit Anfang 2000 wurde dieser in das Evangelische Hilfswerk in Österreich eingegliedert, das 1956 gegründet wurde. Projekte der Diakonie Auslandshilfe sind darauf ausgerichtet, Selbständigkeit und Eigeninitiative der Betroffenen zu fördern. Darum werden alle Projekte gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort entwickelt und durchgeführt. Für die Diakonie bedeutet das, dass sie die Menschen, die in ihren Projekten leben und arbeiten, als gleichwertige Partnerinnen und Partner versteht, mit denen sie in einem konstanten gemeinsamen Lernprozess verbunden ist. Foto: Diakonie/Bettina Klinger Besonderes Augenmerk legt die Diakonie Österreich auf gesellschaftliche Randgruppen.

52 52 hilfswerk austria Geschäftsführerin Hilfswerk Austria, beim Wiederaufbau in Rajjawatta im Süden Sri Lankas. Hilfswerk Austria Tsunami-Hilfsaktion im Überblick Foto: Hilfswerk Austria Neben den Projekten, die wir mit Nachbar in Not durchgeführt haben, konnten wir mithilfe von Wir bauen Leben, einer Aktion der Wirtschaftskammern Österreichs, der Industriellenvereinigung, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit und der Tageszeitung Die Presse gemeinsam mit Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit insgesamt 19 weitere Projekte in den am meisten vom Tsunami betroffenen Gebieten abwickeln. Über 600 heimische Unternehmen beteiligten sich an dieser Hilfsaktion. Sri Lanka. Im Rahmen der Soforthilfe verteilte das Hilfswerk Familienpakete in 13 Camps an der Ostküste. An der Südküste entstanden insgesamt 75 Häuser in den Fischerdörfern Rajjawatta und Wellabada neu. Von den unzähligen vom Tsunami zerstörten Kleinbetrieben konnten mehr als 150 Mikrobetriebe wieder hergestellt werden. Im Distrikt Batticaloa wurden 12 Schulen renoviert und Unterrichtsmaterialien angekauft. In Zusammenarbeit mit der Tourismusschule Salzburg Kleßheim wurde das Curriculum der Colombo Hotel School überarbeitet und um einen dreijährigen Lehrgang erweitert. Weiters bauten wir eine Hotelfachschule im Distrikt Galle. Indonesien. In Long Raya, Banda Aceh, baute das Hilfswerk einen temporären Markt auf, um den in den Camps lebenden Menschen eine Möglichkeit zu geben, ihre Geschäfte wieder aufzunehmen beziehungsweise Beschäftigung zu finden. Das Kinderheim Desa Santan mit Schule und Lehrwerkstätten, das 160 Kindern Platz bietet, wurde als Ersatz für das völlig zerstörte Behindertenheim Desa Kampunt Keramat generalsaniert. Für die temporären Schulen in Calang kauften wir Schulmöbel an. Im Anschluss an den erfolgreichen Wiederaufbau des Krankenhauses Meuraxa beschloss das Hilfswerk Austria, das Krankenhaus hinsichtlich der Abläufe, Strukturen und Standards weiter zu betreuen. Im Dorf Kampung Carinthia in Aceh Besar fanden 40 Kinder aus sozial schwachen Familien beziehungsweise Halb- und Vollwaise wieder ein Heim. Thailand. In Koh Siray errichtete das Hilfswerk ein Gemeindezentrum mit Schulungsräumen, Kindergarten, Bibliothek und Gesundheitsstation. Viele Fischer hatten ihre Boote, Netze und Ähnliches und damit auch ihre Lebensgrundlage durch den Tsunami verloren. Um diesen Fischern wieder in ihr normales Leben zurückzuhelfen, wurden in den Provinzen Krabi, PhangNa und Ranong Boote angekauft und zerstörte Ausrüstungen ersetzt. Um wirtschaftliche und soziale Strukturen zu stärken, arbeitet ein Projekt mit drei Gemeinden auf der Insel Phuket, die fernab des Massentourismus vom wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem Tsunami abgeschnitten waren. Indien. In der neuen Siedlung in Mudasalodai errichtete das Hilfswerk Austria ein Gemeinschaftszentrum, von dem rund Personen profitieren. Bei allen Projekten war und ist es unser vorrangiges Ziel, neben dem physischen Wiederaufbau eine langfristige und nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe unter Einbindung der lokalen Bevölkerung zu leisten. Dr. Heidi Burkhart, Geschäftsführerin Hilfswerk Austria

53 rotes kreuz 53 Rotes Kreuz Der weite Bogen der Hilfe Die Weihnachtsfeiertage des Jahres 2004 sind vielen von uns noch in Erinnerung. Erschütternde Bilder gehen um die Welt, eine unfassbare Katastrophe trifft auf eine besinnliche Jahreszeit. Während die Opferzahlen täglich nach oben korrigiert werden und das Ausmaß erst langsam abschätzbar wird, sind die ersten Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter bereits vor Ort. Sie sind Teil einer Hilfsaktion, die später als eine der größten in die Geschichte des Österreichischen Roten Kreuzes eingehen sollte: Dr. Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes Spezialisten des Kriseninterventionsteams betreuen Österreicherinnen und Österreicher in Sri Lanka und Thailand, Trinkwasserexperten versorgen die betroffene Bevölkerung in Indonesien und dringend benötigte Hilfsgüter wie Medikamente und Hygiene-Pakete werden verteilt. Als die Österreicher eintreffen, sind unsere Kollegen vom sri-lankischen Roten Kreuz bereits rund um die Uhr im Einsatz. Minuten nach der Katastrophe standen verzweifelte Menschen in meinem Haus, erzählt ein Kollege aus Batticaloa. Betroffene helfen Betroffenen, der Zusammenhalt in diesen ersten Stunden ist enorm, die Erschöpfung groß. Internationale Unterstützung ist dringend notwendig. 183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Österreichischen Roten Kreuzes leisten diese in den folgenden vier Jahren. Alltägliche Herausforderungen. So schwierig die Rahmenbedingungen bei der Soforthilfe gewesen sind, so herausfordernd bleiben sie auch bei der weiteren Arbeit vor Ort. Das Österreichische Rote Kreuz konzentriert seine Wiederaufbau-Programme auf den Norden und Osten Sri Lankas eine Region, die doppelt betroffen war: 20 Jahre Bürgerkrieg hatten ihre Spuren hinterlassen, die Welle war eine weitere Verschärfung einer ohnehin prekären Situation. Checkpoints und Ausgangssperren prägen den Alltag der Helfer, Materialknappheit und Lieferprobleme verzögern die Arbeit. Immer mehr Hilfsorganisationen ziehen sich zurück. Das Österreichische Rote Kreuz bleibt, denn es zählt auf sein weltweites Netzwerk. Jahrelange Präsenz vor Ort, die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen des srilankischen Roten Kreuzes und dadurch gegebene Landes- und Konfliktkenntnis ermöglichen eine erfolgreiche Umsetzung der geplanten Projekte: Allein durch Mittel von Nachbar in Not konnten Häuser finanziert und gemeinsam mit den betroffenen Familien gebaut werden. Das Lachen ist in die Dörfer zurückgekehrt. Fotos: ÖRK Zusammenarbeit führt zum Ziel. Die Uhren in Sri Lanka ticken anders als zu Hause. Diesen Satz habe ich von ortskundigen Kollegen und Partnern oft gehört. Von seiner Bedeutung konnte ich mich bei Besuchen auf der Insel überzeugen. Nachhaltig zu arbeiten heißt, sich auf lokale Gegebenheiten einzulassen und gemeinsam mit der Bevölkerung Projekte umzusetzen. Das Ziel im Auge zu behalten und behutsam zu verfolgen, das war und ist der Grundsatz des Roten Kreuzes. Markthallen, Kindergärten, Fischereizentren ergänzen schließlich das Programm und hauchen der Insel wieder Leben ein. Lachen ist in die Dörfer zurückgekehrt.

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