Klettergarten im Taffatal Charakteristik und Routenbeschreibungen

Transkript

1 Klettergarten im Taffatal Charakteristik und Routenbeschreibungen Im Sommer 2010 wurde im Taffatal, ca. 500m südlich der Kaserne Horn durch Mitglieder des ÖAV Sektion Horn eine freistehende Felswand als Klettergarten eingerichtet. Auf den nachfolgenden Seiten werden die Kletterwand als Gesamtes und die einzelnen Routen im Detail vorgestellt. Die Beschreibungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wurden nach bestem Wissen durch die Erschließer erstellt. Verschneidung Westgrat Ostgrat Überhang glatter Wandbereich Band Zugang/Erreichbarkeit: Der Kletterfelsen befindet sich ca. 400m südlich der Kaserne Horn, 50m nw der Taffa. Der Felsen kann entweder über den Karrenweg östlich des Judenfriedhofes oder einen Fußweg am westwärtigen Rand des eingezäunten Tiergeheges oberhalb des Kletterfelsen erreicht werden. Kletterfelsen 1

2 Beschreibung und Charakteristik: Der Klettergarten ist auf einer annähernd senkrechten, mit zahlreichen Untergliederungen, Rissen und Vorsprüngen versehenen, ca. 30m breiten und bis zu 12m hohen, aus dem nördlichen Abhang zum Taffatal hervorstehenden, nach Süden ausgerichteten Felswand aus festem Gneis eingerichtet. Durch die Ausrichtung nach Süden weist die Wand kaum Vegetation auf und ist weniger vermoost, als die nach SO oder SW geneigten Wandteile. Im Zuge der Vorbereitung der Felswand für die Verwendung als Klettergarten wurde Erdreich und Bewuchs aus der Wand entfernt, um vorhanden Griff- und Trittmöglichkeiten besser nutzen zu können. Die Wand wird auf ostwärtiger und westwärtiger Seite durch zwei Gratrücken begrenzt, die Routen im II. Schwierigkeitsgrad eröffnen. Der westliche Wandteil ist 8-10m hoch, relativ wenig gegliedert und weist durch den annähernd senkrechten Wandverlauf und abgerundete Gesteinsformationen nur eingeschränkte Griff- und Trittmöglichkeiten auf, was höhere und höchste Schwierigkeiten beim Klettern bedeutet. Der östliche Wandteil ist m hoch, weist unterschiedliche Neigungen, zahlreiche Risse und Rippen auf und erlaubt dadurch Routen ab dem mittleren (ab III) Schwierigkeitsbereich. Am Fuße des östlichen Wandteiles verläuft auf ca. 3m Höhe in annähernd waagrechter Richtung ein Band, das Querungen im II. Schwierigkeitsgrad erlaubt und das Kombinieren verschiedener Routen ermöglicht. Die markanteste Formation der Felswand ist ein etwa 7 m breiter in ca. 8 m Höhe verlaufender Überhang des zentralen Wandbereiches, der teilweise annähernd waagrecht bis zu 2 m nach Süden vorragt und dadurch reizvolle und vielfältige Routen in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden ermöglicht. An den Überhang in ostwärtiger Richtung schließt eine ca. 8 m hohe Verschneidung an, die vom 1. Drittel der Wandhöhe bis zum Ausstieg verläuft und reizvolles Klettern im mittleren bis oberen Schwierigkeitsgrad ermöglicht. Die ostwärtige Begrenzung ist ein Gratrücken, der mit einem bandartigen Vorsprung im unteren Drittel der Wand umgangen werden kann, und an den eine etwas vermooste Verschneidung anschließt, die in einer reizvollen Route im II. Schwierigkeitsgrad erklettert werden kann. Am Wandfuß sind 4 Standplatzsicherungen mit eingeklebten Ausgleichsverankerungen eingerichtet, die als Ausgangspunkte für Vorstiegsklettern dienen. Im gesamten Wandbereich wurden ca. 50 Bohrhaken (Expansionsverankerungen) angebracht, die als Zwischensicherung dienen und bei vollständiger Verwendung einen annähernd reibungsfreien Seilverlauf auf den verschiedenen Routen garantieren. Durch Kreuzungspunkte und Verzweigungen bieten sich vielfältige Routenkombinationen an. An der Wandoberkante sind 5 Toprope Verankerungen angebracht, die Klettern mit Toprope Sicherung ermöglichen. Zusätzlich wurden im Mittelteil der Wandoberkante und im ostwärtigen Bereich zwei weitere Standplatzsicherungen (Doppelverankerungen) angebracht, die dem gesicherten Nachstiegsklettern dienen. 2

3 Sicherheitshinweise: Die Benutzung der Kletterwand erfolgt auf eigene Gefahr! Niemals ohne Seilsicherung klettern! Nur nach den Richtlinien der UIAA geprüfte Kletterausrüstung verwenden. Keine Steine oder Gegenstände von der Wandoberkante nach unten werfen! Keine Sicherungseinrichtungen entfernen oder verändern! Verankerungen, Griffe und Tritte vor Verwendung auf Festigkeit prüfen (Ausbruchgefahr durch Verwitterung)! Bei Benutzung mit Kindern bzw. Kletteranfängern wird die Verwendung eines Steinschlaghelmes empfohlen! Nicht mit Fingern in die Zwischensicherungen greifen bei Abrutschen und dadurch Belastung mit dem gesamten Körpergewicht drohen schwere Fingerverletzungen! Benutzungshinweise: Bitte keine Abfälle hinterlassen. Vermeiden sie unnötigen Lärm und schonen sie die Natur. Keine Benutzung nach Einbruch der Dämmerung. Schwierigkeitsbewertung: Die Routen wurden in der Schwierigkeit bewertet. Die Schwierigkeitseinstufungen sind persönliche Einschätzungen der Errichter und orientieren sich an der Schwierigkeitsskala der UIAA, wobei in den einzelnen Graden fallweise Abstufungen nach unten z.b. III- und oben z.b. IV+ vorgenommen wurden. Die Schwierigkeitseinstufungen gelten, wenn die Route ohne Benutzung von Sicherungspunkten zur Fortbewegung (Rotpunkt-Bewältigung) geklettert wurde. Gemäß UIAA sind die Schwierigkeitsgrade wie folgt beschrieben: Franz Langthaler 3

4 Routenübersicht Klettergarten Taffatal: (Stand September 2010) 9a b : Aller Anfang ist schwer (II) 5: Auffi muaß I (IV) 7: Kreuz und Quer (III+) 9: Adrenalin Junkie (V) 9a: Dachpromenade (VI+/VA0) 9b Kleiner Götterquergang (IV+) 10: Außer Rand und Band (II+) : Toprope Ausgleichsverankerung : Standplatz Ausgleichsverankerung

5 1 Aller Anfang ist schwer Schwierigkeit II, Länge 12m, 2 Standhaken, 4 Zwischensicherungen, für Klettereinsteiger geeignet, Schlüsselstelle gleich zu Beginn, dann den Haken folgen F.L

6 5 Aufi muaß I Schwierigkeit IV, Länge 12m, 1 Standplatzsicherung, 5 Zwischensicherungen, Beginn bei Standplatz in der Wandmitte, In der Fallinie hoch über die Platte, links am Überhang vorbei F.L

7 7 Kreuz und Quer Schwierigkeit IV-, Länge 24 m, 2 Standplatzsicherung, 8 Zwischensicherungen, Beginn bei Standplatz unterhalb des Bandes Nach der 1. Zwischensicherung nach links abbiegen, das Band entlang, unter dem kleinen Überhang durch, dann den Plattenrand hoch F.L

8 9 Adrenalin Junkie Schwierigkeit V, Länge 12 m, 2 Standsicherungen, 5 Zwischensicherungen, Wenig schwierig bis zum Verschneidungsbeginn rauf, dann senkrecht, immer schwieriger werdend die Verschneidung hoch, Rastmöglichkeit auf einem Felsvorsprung, Schlüsselstelle kurz vor dem Ausstieg F.L

9 Adrenalin Junkie + Dachpromenade Schwierigkeit VI+ od VA0, Länge 17m, 1 Standsicherung, 7 Zwischensicherungen, den Adrenalin Junkie bis zum Überhang hoch, dann Spreizschritt zur Dachpromenade, nach Überwinden der Schlüsselstelle (VI+, VA0) die Promenade hoch (V) F.L

10 9 b Kleiner Götterquergang Schwierigkeit IV+, Länge 18 m, 1 Standplatzsicherung, 8 Zwischensicherungen, Beginn bei Standplatz unterhalb des Bandes Nach der 1. Zwischensicherung zum Verschneidungsfuß hoch, dann unter dem Überhang nach links queren und der Route 5 (Aufi muaß I) folgen F.L

11 10 Außer Rand und Band Schwierigkeit II+, Länge 22m, 7 Zwischensicherungen, zuerst das Band entlang um die Kante herum, dann links am Baum vorbei die Verschneidung hoch, für Klettereinsteiger geeignet, ab der Kante kein Sichtkontakt zum Ausgangspunkt, bei Einhängen aller Zwischensicherungen reibungsfreier Seillauf F.L