Kaufleute EFZ M-Profil. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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1 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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3 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

4 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

5 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

6 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

7 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

8 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

9 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

10 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

11 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

12 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

13 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

14 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

15 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

16 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

17 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

18 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

19 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

20 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

21 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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23 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

24 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

25 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

26 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

27 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

28 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

29 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

30 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

31 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

32 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

33 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

34 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

35 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

36 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

37 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

38 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

39 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

40 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

41 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

42

43 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

44 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

45 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

46 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

47 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

48 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

49 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

50 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

51 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

52 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

53 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

54 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

55 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

56 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

57 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

58 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

59 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

60 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

61 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

62

63 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

64 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

65 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

66 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

67 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

68 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

69 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

70 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

71 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

72 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

73 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

74 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

75 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

76 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

77 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

78 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

79 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

80 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

81 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

82

83 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

84 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

85 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

86 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

87 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

88 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

89 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

90 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

91 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

92 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

93 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

94 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

95 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

96 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

97 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

98 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

99 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

100 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

101 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

102

103 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

104 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

105 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

106 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

107 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

108 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

109 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

110 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

111 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

112 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

113 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

114 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

115 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

116 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

117 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

118 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

119 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

120 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

121 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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123 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

124 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

125 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

126 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

127 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

128 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

129 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

130 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

131 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

132 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

133 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

134 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

135 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

136 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

137 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

138 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

139 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

140 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

141 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

142

143 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

144 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

145 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

146 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

147 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

148 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

149 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

150 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

151 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

152 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

153 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

154 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

155 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

156 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

157 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

158 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

159 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

160 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

161 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

162

163 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

164 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

165 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

166 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

167 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

168 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

169 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

170 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

171 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

172 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

173 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

174 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

175 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

176 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

177 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

178 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

179 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

180 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

181 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

182

183 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

184 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

185 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

186 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

187 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

188 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

189 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

190 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

191 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

192 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

193 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

194 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

195 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

196 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

197 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

198 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

199 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

200 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

201 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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203 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

204 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

205 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

206 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

207 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

208 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

209 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

210 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

211 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

212 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

213 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

214 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

215 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

216 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

217 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

218 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

219 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

220 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

221 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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223 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

224 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

225 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

226 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

227 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

228 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

229 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

230 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

231 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

232 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

233 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

234 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

235 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

236 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

237 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

238 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

239 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

240 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

241 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

242

243 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

244 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

245 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

246 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

247 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

248 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

249 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

250 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

251 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

252 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

253 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

254 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

255 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

256 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

257 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

258 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

259 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

260 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

261 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

262

263 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

264 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

265 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

266 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

267 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

268 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

269 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

270 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

271 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

272 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

273 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

274 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

275 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

276 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

277 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

278 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

279 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

280 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

281 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

282

283 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

284 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

285 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

286 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

287 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

288 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

289 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

290 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

291 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

292 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

293 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

294 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

295 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

296 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

297 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

298 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

299 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

300 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

301 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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303 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

304 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

305 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

306 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

307 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

308 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

309 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

310 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

311 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

312 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

313 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

314 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

315 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

316 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

317 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

318 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

319 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

320 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

321 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

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323 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

324 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

325 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

326 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

327 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

328 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

329 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

330 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

331 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

332 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

333 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

334 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

335 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

336 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

337 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

338 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

339 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

340 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

341 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

342

343 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

344 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

345 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

346 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

347 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

348 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

349 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

350 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

351 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

352 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

353 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

354 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

355 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

356 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

357 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

358 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

359 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

360 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

361 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

362

363 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

364 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

365 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

366 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

367 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

368 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

369 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

370 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

371 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

372 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

373 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

374 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

375 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

376 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

377 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

378 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

379 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

380 Sprachdiplom FCE Für das Fach Englisch hat man sich für das «Cambridge English First» (FCE) als die weltweit wohl bekannteste Sprachprüfung der Universität Cambridge entschieden. Dieses Sprachdiplom umfasst sämtliche Sprachfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen) ebenso wie Wortschatz und die wichtigsten Bereiche der englischen Grammatik. Die Prüfung umfasst folgende Teile: Reading and Use of English, Writing, Listening und Speaking. FCE im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des zweiten Lehrjahres die Stufe B2 erreicht. Anfangs des dritten Lehrjahres (Herbst) findet der Sprachaufenthalt in England statt. Anschliessend absolvieren die Lernenden in der Schweiz die FCE-Prüfung. Danach findet kein regulärer Englischunterricht mehr statt. Link zu FCE Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie zusammen mit einer Modellprüfung auf der offiziellen Website der Universität Cambridge oder auf der Website des zuständigen Cambridge- Prüfungszentrums Schweiz Sprachaufenthalt in Bournemouth (GB) BEET Language Centre Nortoft Road, Charminster GB Bournemouth BH8 8PY Tel: / Links Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Willisau Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern KV Schweiz (grösste Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf) Notizen

381 Kaufleute EFZ M-Profil Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft

382

383 - 1 - Inhalt Kontakt 1 Das Berufsbildungssystem der Schweiz 2 Die Ausbildung auf einen Blick 3 Grundlagen und Begriffe 4 Ziele der Berufsmaturität 6 Fächer- und Stundentafel 7 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) 7 Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) 8 Promotionsordnung 9 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse 10 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten) 11 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität 12 Berufsmaturität nach der Lehre 13 Kostenzusammenstellung 14 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) 15 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte 16 Sprachdiplom DELF 17 Sprachdiplom FCE 18 Links 18 Notizen 18 Kontakt Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik Kaufmännischer Bildungsbereich Schlossfeldstrasse Willisau willisau.bbzw@edulu.ch Sarah Sommerhalder Fachbereichsleiterin Berufsmaturität und Kaufmännische Grundbildung sarah.sommerhalder@edulu.ch Büro 220 Ausgabe November 2018

384 - 2 - Das Berufsbildungssystem der Schweiz Höhere Berufsbildung Hochschulstufe Eidg. Berufsund höhere Fachprüfungen Höhere Fachschulen Fachhochschulen Universität und ETH Berufsorientierte Weiterbildung Eidgenössisches Attest (2 Jahre) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeits-zeugnis (3 oder 4 Jahre) Gymnasiale Maturität Allgemeinbildende Schulen Tertiärstufe Sekundarstufe ll Brückenangebote Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen erforderlich

385 - 3 - Die Ausbildung auf einen Blick Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Ausbildung, die in zwei Teile gegliedert ist: Die Ausbildung im Betrieb, die auf der Lern- und Leistungsdokumentation aufgebaut ist. Die Ausbildung in der Schule, die den Schullehrplan als Basis hat. * Für die kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität wird anstelle der offiziellen Bezeichnung «E-Profil + BM» häufig auch die Bezeichnung «M-Profil» verwendet.

386 - 4 - Grundlagen und Begriffe Betriebliche Ausbildung Arbeits- und Lernsituation (ALS) Prüfungselement im Betrieb: Die Berufsbildner beurteilen einmal pro Semester aufgrund von vorgegebenen Gesichtspunkten die Leistung und das Verhalten der Lernenden am Arbeitsplatz. Die ALS sind vergleichbar mit Zielvereinbarungs- und Qualifikationsgesprächen in der Arbeitswelt. Dieser Bericht muss mit den Lernenden besprochen werden. Die ALS- Noten fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote des betrieblichen Teils ein. Lerndokumentation Alle Lernenden müssen während ihrer Ausbildung eine Lerndokumentation führen, in welcher alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb festgehalten werden. Die Lerndokumentation sollte mindestens einmal pro Semester durch die Berufsbildnerin oder den Berufsbildner kontrolliert, jedoch nicht benotet werden. Lern- und Leistungsdokumentation (LLD) Die Lern- und Leistungsdokumentation (LLD), welche durch die einzelnen Branchen bereitgestellt wird, gibt einen Überblick über die kaufmännische Grundbildung sowie den Ablauf der dreijährigen Lehrzeit. In den LLD werden die betrieblichen Leistungsziele konkretisiert sowie Instrumente und Wegleitungen zu den einzelnen Qualifikationselementen und den überbetrieblichen Kursen der jeweiligen Branchen erläutert. Prozesseinheiten (PE) oder ÜK- Kompetenznachweise (ÜK-KN) Je nach Branche führen die Lernenden während der Ausbildung zwei Prozesseinheiten (PE) oder zwei Kompetenznachweise der überbetrieblichen Kurse (ÜK-KN) durch. Dabei werden Leistungsziele des Lernbereichs «Branche und Betrieb» sowie ausgewählte Methoden-, Sozial und Selbstkompetenzen geprüft. Als Beispiel sind die gewählten Varianten von drei Branchen aufgeführt: Bank: 6 ALS; 2 ÜK-KN Öffentliche Verwaltung: 6 ALS; 2 PE Treuhand/Immobilien: 6 ALS; 2 PE Prozesseinheiten (PE) Prüfungselement aus dem betrieblichen Teil: Die Lernenden beschreiben und analysieren betriebliche Arbeitsabläufe. Damit soll das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert werden. ÜK-Kompetenznachweise (ÜK-KN) ÜK-Kompetenznachweise können je nach Branche in Form einer schriftlichen Arbeit, Prüfung oder Präsentation stattfinden. Grundlage für die ÜK-Kompetenznachweise ist das vermittelte Wissen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) und im Lehrbetrieb. Überbetriebliche Kurse (ÜK) Die überbetrieblichen Kurse (ÜK) sind Ausbildungskurse, welche die Ausbildung im Betrieb ergänzen. Sie vermitteln den Lernenden branchenspezifische Fachkompetenzen und führen Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ein. Zusätzlich dienen sie der Sicherstellung der betrieblichen Prüfungsleistung und entlasten dadurch die Lehrbetriebe. Die Zahl der vom Bund subventionierten ÜK- Tage ist auf 8-16 Tage festgelegt. Insgesamt werden jedoch je nach Branche bis zu 30 ÜK-Tage durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen werden die Lernenden in die Handhabung der Lern- und Leistungsdokumentation sowie in die Durchführung bzw. den Ablauf der ALS, PE oder der ÜK- Kompetenznachweise eingeführt.

387 - 5 - Schulische Ausbildung Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen (ÜfK)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im ersten Ausbildungsjahr wird in der Berufsfachschule das Lerngefäss «Überfachliche Kompetenzen» durchgeführt. Der Umfang beläuft sich auf 40 Lektionen (eine Wochenlektion). In diesem Lerngefäss werden die Lernenden in die wichtigsten Grundfertigkeiten der Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen eingeführt. Darin sollen die Lernenden bereits von Beginn der Ausbildung kontinuierlich gefördert werden. Die Umsetzung der ÜfK bleibt den Schulen überlassen und kann in Form von Kompetenzstunden, Integration in bestehende Unterrichtsbereiche wie WG, IKA, Sport usw. oder Projekttagen erfolgen. Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen (VuV)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Im Lerngefäss «Vertiefen und Vernetzen» sollen ganzheitliche, problemund handlungsorientierte Arbeitsweisen gefördert werden. Das Lerngefäss VuV hat einen verstärkten Praxisbezug. Anstelle der VuV-Module werden in der Berufsmaturität IDAF-Projekte (Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) durchgeführt. Lerngefäss «Selbständige Arbeit (SA)» Element aus der Bildungsverordnung 2012 für die kaufmännische Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Ein selbst gewähltes Thema muss bearbeitet werden. Bei der Wahl des Themas muss darauf geachtet werden, dass mehrere Richtziele aus den Lernbereichen Standardsprache, IKA sowie aus WG abgedeckt werden können. Anstelle der SA wird in der Berufsmaturität die Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) durchgeführt.

388 - 6 - Ziele der Berufsmaturität Das M-Profil ist die erweiterte Grundbildung (E-Profil) plus Berufsmaturität. Für den betrieblichen Inhalt der Lehre gibt es keine Unterscheidung zum E-Profil. Nach bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Berufsmaturitätszeugnis. Ein BM-Zeugnis ist die Voraussetzung für den Eintritt in die Fachhochschule. Über eine Passerelle (berufsbegleitende Zusatzausbildung von einem Jahr) ist eine gymnasiale Maturität und damit der Zugang zu allen Universitäten möglich. Die Berufsmaturität Typ Wirtschaft verfolgt hauptsächlich folgende Ziele: Gutes Verständnis wirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge Hoher Grad an Selbständigkeit Fähigkeit Aufgaben und Abläufe neu zu gestalten Anspruchsvolle berufliche, fachspezifische Tätigkeiten übernehmen können und sich beruflich weiterentwickeln Gute Allgemeinbildung Fachhochschulreife, "Studierfähigkeit" Mündlich und schriftlich in der lokalen Landessprache einwandfrei kommunizieren Gute Kenntnisse in einer zweiten Landessprache (Französisch) und in Englisch EDV-Interesse Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten Logisches und vernetztes Denken Zusammenhänge erkennen Visuelle Fähigkeiten Interesse an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Neue Lehr- und Lernkultur: o Vernetzung im Unterricht (Interdisziplinarität) o Projektunterricht o Fallstudien o Kommunikativer Sprachunterricht

389 - 7 - Fächer- und Stundentafel Unterrichtsfächer Lektionen Grundlagenfach Deutsch (DE) 240 Grundlagenfach Französisch (FR) 240 Grundlagenfach Englisch (EN) 240 Grundlagenfach Mathematik (MA) 240 Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen (FRW) 300 Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht (WR) 300 Ergänzungsfach Geschichte und Politik (GP) 120 Ergänzungsfach Technik und Umwelt (TU) 120 Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 40 Information/Kommunikation/Administration (IKA) 160 Sport (SP) 240 Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 20 Total Lektionen 2'260 Interdisziplinäres Arbeiten (IDA) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Das IDAF erstreckt sich über alle Unterrichtsbereiche (Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsbereich), umfasst insgesamt 10% dieser Lektionen und bereitet auf die IDPA vor. Im Mittelpunkt steht ein geeignetes Thema aus den Lerngebieten zweier oder mehrerer Fächer. Mögliche Organisationsformen sind Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen oder interdisziplinäre Unterrichtsequenzen. Das IDAF ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note wird aus allen erbrachten IDAF- Leistungen des zweiten und fünften Semesters ermittelt und fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein. Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) Im dritten Lehrjahr verfassen die BM-Lernenden eine schriftliche Projektarbeit mit Bezug zur Arbeitswelt und zu mindestens zwei BM-Fächern. Die Arbeit beinhaltet sowohl Studium von Fachliteratur als auch eigene Untersuchungen, basiert auf einer konkreten Fragestellung und wird mit einem hohen Anteil an Selbständigkeit in Gruppen erarbeitet. Die IDPA ist Bestandteil der BM-Prüfung. Die Note fliesst zu 50% in die Fachnote für das interdisziplinäre Arbeiten ein.

390 - 8 - Drei Lehrjahre im Überblick (Änderungen vorbehalten) Erstes Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Überfachliche Kompetenzen (ÜfK) 0.5 L Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Einführung in Lern- und Arbeitstechniken (ÜfK) Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern (IDAF) Sprachaufenthalt Frankreich Modulprüfungen SIZ (Level 1) Sommersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Zweites Lehrjahr (Schultage Montag und Dienstag) Fächer Deutsch Französisch Englisch Mathematik Finanz- und Rechnungswesen Wirtschaft und Recht Technik und Umwelt 1 L Geschichte und Politik 1 L Information/Kommunikation/Administration (IKA) Sport Besonderes Lehrabschluss Blockkurs von einer Woche Modulprüfungen SIZ (Level 2) Wintersporttag IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) Lehrabschlussprüfung IKA (EFZ)

391 - 9 - Drittes Lehrjahr (Schultage Dienstag und Mittwoch) Fächer Deutsch Französisch 1.5 L Englisch 0.5 L Mathematik Finanz- und Rechnungswesen 3.5 L Wirtschaft und Recht 3.5 L Geschichte und Politik Interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA) 1 L Sport Besonderes Lehrabschluss Sprachaufenthalt England Sprachdiplom FCE (B2) Sprachdiplom DELF B2 IDAF-Projekt (Modul VuV für das EFZ) IDPA Berufsmaturitätsprüfungen schriftlich/mündlich Lehrabschlussfeier Die jeweils aktuellen und detaillierten Phasenpläne pro Lehrgang finden Sie auf unserer Website / Bildungsangebot / Angebotene Berufe / Kauffrau/Kaufmann EFZ M-Profil. Promotionsordnung Für Lernende in der Berufsmaturität entscheidet die Schule jeweils am Ende des Semesters aufgrund des Schulzeugnisses über die Promotion ins nächste Semester. Relevant sind die Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer der Berufsmaturität: Die definitive Promotion ins nächste Semester erfolgt, wenn: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird provisorisch promoviert. Bei zweimaliger provisorischer Promotion ist die Berufsmaturitätsausbildung abzubrechen.

392 Qualifikationsverfahren, rechtliche Bestimmungen und Zeugnisse Die angehenden Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden absolvieren gewissermassen zwei Abschlussprüfungen. Neben der Berufsmaturitätsprüfung wird im Rahmen der Abschlussprüfungen auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau/Kaufmann erworben. Das EFZ ist grundsätzlich Voraussetzung für ein Berufsmaturitätszeugnis. Folgende rechtliche Bestimmungen sind für die Berufsmaturität Typ Wirtschaft massgebend: Gesetzliche Grundlagen Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität vom 24. Juni 2009 Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität vom 18. Dezember 2012 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ vom 26. September 2011 Reglement über die Berufsmaturität im Kanton Luzern vom 13. Juni 2006 Das Berufsmaturitätszeugnis enthält nur schulische Fächer. Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis enthält betriebliche und schulische Noten. Die schulischen Leistungen werden teils vom Berufsmaturitätszeugnis übernommen: Berufsmaturitätszeugnis Typ Wirtschaft Grundlagenfach Deutsch Grundlagenfach Französisch Grundlagenfach Englisch Grundlagenfach Mathematik Schwerpunktfach Finanz- und Rechnungswesen Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht Ergänzungsfach Geschichte und Politik Ergänzungsfach Technik und Umwelt Interdisziplinäres Arbeiten (IDAF + IDPA) Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Betriebliches Qualifikationsverfahren Berufspraxis schriftlich Berufspraxis mündlich Arbeits- und Lernsituationen (ALS) Prozesseinheiten oder ÜK-Kompetenznachweise Schulisches Qualifikationsverfahren Standardsprache (Deutsch) 1. Fremdsprache (Französisch) 2. Fremdsprache (Englisch) Information, Kommunikation, Administration (IKA) Wirtschaft und Gesellschaft 1 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Projektarbeiten (Vertiefen und Vernetzen, Selbständige Arbeit)

393 Übersicht QV E-Profil mit integrierter Berufsmaturität (Änderungen vorbehalten)

394 Bestehensnormen EFZ und Berufsmaturität Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Das Qualifikationsverfahren ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen an die betrieblichen und schulischen Leistungen erfüllt sind: Für den betrieblichen Teil bedeutet dies, dass die Gesamtnote 4.0 oder mehr beträgt, nicht mehr als eine Fachnote des betrieblichen Teils ungenügend ist und keine Fachnote unter 3.0 liegt. Auch beim schulischen Teil muss die Gesamtnote 4.0 betragen; es dürfen nicht mehr als zwei Fachnoten des schulischen Teils ungenügend sein und die Summe der gewichteten negativen Notenabweichungen zur Note 4.0 darf nicht mehr als 2.0 Notenpunkte betragen Berufsmaturität Voraussetzung für das Erteilen des BM-Zeugnisses ist das bestandene EFZ. Das Qualifikationsverfahren in der BM ist bestanden, wenn folgende Mindestanforderungen erfüllt sind: der Durchschnitt der Fachnoten mindestens 4.0 beträgt, höchstens zwei Fachnoten ungenügend sind, die Differenz der ungenügenden Fachnoten zur Note 4.0 gesamthaft zwei Mangelpunkte nicht übersteigt. Mit bestandenem Qualifikationsverfahren erhalten die Lernenden das «Eidgenössische Fähigkeitszeugnis» und sind berechtigt den gesetzlich geschützten Titel «Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM» zu benutzen. Detaillierte Informationen werden mit der Wegleitung und dem Prüfungsprogramm vor dem Qualifikationsverfahren verteilt.

395 Berufsmaturität nach der Lehre Die Berufsmaturität kann während der Lehre (BMS l) oder nach der Lehre (BMS ll/bm für Erwachsene) besucht werden. Das Modell BMS ll kann derzeit nur am KV Luzern Berufsfachschule auch nach der Lehre absolviert werden. Es werden zwei Lehrgänge angeboten: a) Der einjährige Lehrgang im Vollzeitunterricht (BV) (2 Semester, 5 Tage/Woche, ca. 36 Lektionen/Woche) b) Der zweijährige Lehrgang mit Teilzeitarbeit (BT) (4 Semester, 2 Tage/Woche (Nachmittag und Abend), ca. 16 Lektionen/Woche) Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre (E-Profil) abgeschlossen hat, wird prüfungsfrei aufgenommen, sofern man in folgenden relevanten Fächern einen Durchschnitt von 4.7 erzielt hat (bei maximal einer Note unter 4.0): Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Anmeldung ist auch bereits vor Abschluss der dreijährigen kaufmännischen Lehre möglich. In diesem Fall ist das Zeugnis des fünften Semesters relevant. Wer eine dreijährige kaufmännische Lehre abgeschlossen, den geforderten Durchschnitt der relevanten Fächer jedoch nicht erreicht hat, legt eine Aufnahmeprüfung in folgenden Fächern ab: Deutsch, Französisch, Englisch, Wirtschaft und Recht (Rechnungswesen und Rechtskunde) und Mathematik (Algebra). Der geforderte Durchschnitt an dieser Aufnahmeprüfung liegt bei 4.5 (bei maximal einer Note unter 4.0). Weitere Informationen zur Berufsmaturität nach der Lehre enthält die Website des KV Luzern Berufsfachschule (

396 Kostenzusammenstellung Beruf: Kaufmann/Kauffrau Erweiterte Grundbildung mit Berufsmaturität, Profil M (1. bis 3.Lehrjahr 2 Tage Unterricht) Allgemeines Schulmaterialgeld 1) 1. Lehrjahr in CHF 2. Lehrjahr in CHF 3. Lehrjahr in CHF Dient der Kostendeckung von: Fotokopien, LegicCard Präsentations- und Verbrauchsmaterial Klassensätzen (Duden, Gesetzesbücher usw.) pro Halbtag Benutzungsgebühren 2) Berufsspezifische Auslagen Lehrmittel ca Wintersporttag oder Sommersporttag ca Freikurse 3) kostenlos kostenlos kostenlos Sprachaufenthalt ca. Frankreich England 1'400. Sprachzertifikate DELF B2 First Certificate in English (FCE) 380. Informatikzertifikat SIZ Testplattform SIZ Informatikzertifikat ' Total Kosten 4) über 3 Lehrjahre ca. 2'510. 1'415. 2'465. 1) Richtlinie über das Schulmaterialgeld an Berufsfachschulen 2) SRL 544 (Schulgeldverordnung), 15 3) Für Material- und Lehrmittel können nach Aufwand max. CHF 40. verrechnet werden. 4) Die Lehrbetriebe übernehmen oft einen Teil der Kosten (Vermerk auf dem Lehrvertrag). Die Kostenzusammenstellung basiert auf Erfahrungswerten vom Vorjahr. Sie können gegenüber dem aktuellen Schuljahr leicht abweichen.

397 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER) Der Europarat hat den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) für das Sprachenlernen entwickelt. Er soll anschaulich, transparent und international vergleichbar die Sprachkenntnisse einordnen. Der Europäische Referenzrahmen teilt alle europäischen Sprachtests in sechs Schwierigkeitsstufen ein, um Angebote von unterschiedlichen Anbietern vergleichbar zu machen. Diplome Französisch Diplome Englisch Elementarer Sprachverwender A1 Einfachste Kommunikation; Personen, Orte, Dinge aus dem persönlichen Umfeld beschreiben. DELF A1 Utilisateur élémentaire Basic User A2 Einfache Alltagskommunikation und Interaktion; Umgangs- und Höflichkeitsformen beherrschen, Informationen austauschen, über Ereignisse berichten. DELF A2 KET Selbständiger Sprachverwender Utilisateur indépendant B1 Komplexere Kommunikationssituationen; Meinungen vertreten, Argumente entwickeln, Alltagsprobleme bewältigen. DELF B1 DFP B1 PET BEC Preliminary Independent User B2 Komplexere Argumentationssituationen; seinen Standpunkt vertreten, Verhandlungen führen, alle geläufigen Kommunikationssituationen bewältigen. DELF B2 DFP S B2 FCE BEC Vantage Kompetenter Sprachverwender Utilisateur expérimenté Proficient User C1 C2 In allen Kommunikationssituationen spontan und mit Leichtigkeit interagieren, angemessener und nuancierter Ausdruck, grosser Wortschatz, Beherrschung der grammatischen Strukturen. In allen Kommunikationssituationen mit quasi muttersprachlicher Sprachkompetenz interagieren, angemessener, präziser und gewandter Ausdruck, Bewältigung akademischer Aufgaben. DALF C1 DALF C2 CAE BEC Higher CPE

398 Sprachdiplome und Sprachaufenthalte Die Berufsfachschule kann die Lernenden auf international anerkannte Sprachdiplome in Französisch und/oder Englisch vorbereiten. Für die Anrechnung dieser Diplome an das Qualifikationsverfahren gelten spezielle Bestimmungen. Das BBZW Willisau bereitet die Lernenden in Englisch auf das «Cambridge First Certificate in English» (FCE) und in Französisch auf das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF B2) vor. Zur Vorbereitung dieser Diplome dienen unter anderem die Sprachaufenthalte. Sämtliche Lernenden des E-Profils (mit oder ohne Berufsmaturität) der kaufmännischen Berufsfachschulen im Kanton Luzern verbringen je zwei Wochen in einem Intensivkurs in Frankreich und England. Bei den Lernenden haben diese Sprachaufenthalte ein begeisterndes Echo gefunden. Leider ertönt ab und zu auch Kritik von Seiten der Lehrbetriebe; sie haben Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Aufenthalte. Aus unserer Sicht sind die Intensivsprachkurse ohne Zweifel wertvoll dies in mehrfacher Hinsicht. Wertvolle Unterrichtslektionen In zwei Wochen Intensivsprachkurs werden mehr Lektionen erteilt als im "normalen" Schulunterricht an der Berufsfachschule in einem ganzen Semester. Diese Konzentration auf eine Fremdsprache bewirkt einen hohen Lernerfolg. Wertvolles "Sprachbad" Ausserhalb des Unterrichts praktizieren die Lernenden die Fremdsprache dauernd im Alltag. Sie unterhalten sich mit ihren Gastfamilien. Auf der Strasse, im Bus, im Restaurant erleben sie die kommunikative Funktion der Fremdsprache. Manche Blockade löst sich. Dieser Zugewinn lässt sich zwar nicht exakt messen, ist jedoch von unschätzbarem Wert. Wertvolle Erweiterung des Horizontes Alle Lernenden sind (einzeln) in Gastfamilien untergebracht. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden müssen, fern von zu Hause aber nicht in einem Ferienhotel. Sie nehmen an der fremden Kultur teil. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun ist unersetzbar und fördert die Sozialkompetenz im hohen Masse. Kostenmanagement Die Sprachaufenthalte und Sprachdiplome kosten etwas, sind aber ihren Preis wert. Sprachen gehören heute zum unentbehrlichen Rüstzeug von Kaufleuten. Wir glauben auch, dass der Lehrlingslohn in aller Regel reichen sollte, um für die Sprachkurse etwas auf die Seite legen zu können. Wenn Lehrbetriebe bzw. Eltern sich zusätzlich an den Kosten beteiligen, ist das natürlich eine schöne Geste. Eine unersetzliche Eigenschaft der Berufslehre Die während der Sprachaufenthalte erworbenen Kompetenzen vergrössern die Chancen unserer Lernenden auf dem Arbeitsmarkt erheblich, vor allem wenn sie wie bei uns durch ein international anerkanntes Sprachdiplom attestiert sind. Das ist aber nicht alles: Fragt man Lernende nach Abschluss ihrer Ausbildung nach ihren stärksten Eindrücken, so werden häufig die Auslandaufenthalte an erster Stelle genannt, und zwar nicht nur wegen des linguistischen Zugewinns, sondern auch wegen der unvergesslichen Erlebnisse mit den Klassenkameraden.

399 Sprachdiplom DELF Das «Diplôme d Etudes de Langue Française» (DELF) und das «Diplôme Approfondi de Langue Française» (DALF) sind vom französischen Bildungsministerium offiziell anerkannte Sprachdiplome internationaler Geltung, die weltweit in über 150 Ländern abgenommen werden. Auf allen sechs Stufen des DELF/DALF werden Kenntnisse und Fertigkeiten in allen vier Sprachkompetenzen geprüft: Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören. Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben Leistungsnachweise über ihre französische Sprachkompetenz, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich vergrössern. Arbeitgeber, die Französischkenntnisse verlangen, stützen sich bei ihren Bewerbungsverfahren auf diese Diplome, sowohl in deutsch- als auch in französischsprachigen Ländern. DELF/DALF im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft Im Rahmen der Berufsmaturität Typ Wirtschaft am BBZW wird bis zum Ende des dritten Lehrjahres die Stufe DELF B2 erreicht. Wir erwarten beim Eintritt in die Berufsfachschule Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Niveau DELF A2. Link zu DELF/DALF Eine ausführliche Beschreibung des Sprachdiploms finden Sie auf der offiziellen Website des Prüfungszentrums Schweiz: Sprachaufenthalt in Lyon (F) Ecole de Langues ALPADIA 6, Quai Jules Courmont 69 00yon, France Tel

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