Energieeffizienzsteigerung und CO 2 -Minderung im Unterglasgartenbau. Henning Bredenbeck, Fachhochschule Erfurt
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- Maximilian Erich Bruhn
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1 Energieeffizienzsteigerung und CO 2 -Minderung im Unterglasgartenbau Henning Bredenbeck, Fachhochschule Erfurt 1
2 Übersicht Situationsbeschreibung (am Beispiel der indirekt absetzenden Zierpflanzenbaubetriebe) Was Ist Energieeffizienz? CO 2 -Minderung Fazit 2
3 Energieproblematik Umfrage Ergebnisse Ausblick Ergebnisse: Meinungsbild (Philipp 2005) Was würden Sie bei steigenden Energiekosten ändern? 2008 (ZMP) Andere Kulturen (Kalthauskulturen) Auf andere Energiequellen umsteigen 27,1 21, Kulturführung ändern (niedrigere Temperaturen) 23,7 13 Wärmeisolierung Wäremisolierung verbessern verbessern (mehrl. (mehrl. Energieschirm) Eschirm) 32,4 11 Einen Teil der Gewächshausflächen stilllegen 36,2 9 Nichts Nichts 6 Rohware zukaufen Produktion reduzieren 8, Antworten [%]
4 /m2 Heizmaterialaufwand /m2*jahr 1.Drittel 3.Drittel Jahr 4
5 Energieproblematik Umfrage Ergebnisse Ausblick Ergebnisse: Energetische Ist-Situation Durchschnittlicher Jahresenergieverbrauch Energieverbrauch [kwh/m²] <= >=801 keine Angabe Gartenbaubetriebe [%] Mittelwert ZB 229 kwh/m 2 *a Gemüse: 141 kwh/m 2 *a Niederländische Angaben ZB: kwh/m 2 *a Zierpflanzenbau, Gemüse: n= kwh/m 2 *a Gemüsebau, n=43
6 l/m2*a Heizbedarf an verschiedenen Standorten Niederlande Niederrhein Thüringen O Innentemp. C Quelle: NL = KWIN2008, Rest: Hortex 6
7 /m2 Heizmaterialaufwand /m2*jahr 1.Drittel 3.Drittel Rohöl Jahr 7
8 Was ist Energieeffizienz? In Anlehnung an die umweltökonomische Gesamtrechnung (statistisches Bundesamt) ist Effizienz wie folgt definiert: Effizienz = Wertschöpfung Einsatzfaktor 8
9 Demnach ergibt sich also: Energieeffizienz = Betriebsertrag Energieeinsatz [ ] kwh In der täglichen Praxis betrachten wir aber in diesem Zusammenhang meist: Kosteneffi zienz = Betriebsertrag [ Wärnegestehungskosten ] 9
10 Was ist CO 2 -Minderung? CO 2 -Minderung ist die absolute Verminderung des CO 2 -Ausstoßes Wir bräuchten aber eine CO 2 -Effizienz CO -Effizienz = Wertschöpfung [ ] 2 CO -Einsatz 2 tco 2 Wenn das volkswirtschaftliche Ziel aber absolute CO 2 -Minderung ist, dann muß: CO -Effizienz 2 = CO Minderung Wachstumsrate 2 10
11 Das Problem im täglichen Leben ist aber, dass sich diese drei Ziele oft widersprechen: Maßnahme Kosteneffizienz Energieeffizienz CO 2 -Effizienz Energiesparen ja jein jein Kohle ja nein nein Holz ja nein ja Solarenergie nein nein ja Kulturmaßnahmen ja ja ja Wärmepumpe jein ja nein Zusätzliches Problem: betriebs- oder volkswirtschaftliche Sichtweise? 11
12 = Energieeinsparung: 3.Drittel: 79 % 1.Drittel: 86 % 12
13 Umsatz je Heizmaterial *Jahr 1.Drittel 3.Drittel Rohöl Jahr 13
14 - 2007/8 60, /6 48, /7 45, /5 38,79 14
15 % Einfluß der Hausgröße auf den Energieverbrauch m2 (12,5 x 25) 1506 m2 (EG1) m2 (1 ha Venlo) Woche 15
16 ltr El/m2.. Summe des Energieverbrauches bei versch. Heiztemperaturen (1 ha Venlo) /14 18/ Woche 16
17 17
18 Heizbedarf in Abhängigkeit von der Durchlässigkeit der Hüllfläche für Solarstrahlung (Hortex) rel. Heizbedarf % ohne ENS mit ENS Lichtdurchlässigkeit % 18
19 1050 für 1000 (Euphorbia pulcherrima) Bei 80ct/Liter Öl Menge Faktorpreis Summe Summe für 50 Energievergeudung KWIN 2008 [ ] [ ] % 1000 für 970 Jungpflanzen , ,50 3,46 1,71 Töpfe , ,50 0,30 0,18 Substrat 735 0, ,10 0,41 0,20 Dünger, Wasser , ,50 0,30 0,02 PS, Stauchen , ,00 0,79 0,02 Heizung , ,10 4,76 1,43 Verpackung , ,00 0,36 Vermarktung , ,00 0,40 Arbeit 15, ,53 1,88 1,39 Summe ,23 11,90 5,72 Allgemeinkosten , ,25 5,98 1,67 Gemeinkosten , ,17 3,00? Gewinn , ,00 1,98? Summe ,66 22,85 7,38 Nach: C. Zickert, Sächsisches Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie,
20 20
21 Was ist Energieeffizienz? Mit der eingesetzten Energie mehr Produkt zu erzeugen! Oder das gleiche Produkt mit weniger Energie zu erzeugen! Die wirkungsvollsten und preiswertesten Lösung sind kurzfristig Verbesserungen bei den Kulturmaßnahmen 22
22 Umstellung auf Kohle? Ersatz von Gas oder ÖL El bedeutet: - eine Steigerung des Energieverbrauches um 10 bis 20 % - eine Steigerung des CO 2 -Ausstoßes um mindestens 100 % - eine deutliche Steigerung des Stromverbrauches (200 %) (und damit zusätzlich noch Primärenergieenisatz) 26
23 Bioenergie? Ersatz von Gas oder ÖL El bedeutet: - eine Steigerung des Energieverbrauches um über 20 % - eine deutliche Steigerung des Stromverbrauches (250 %) (und damit zusätzlich noch Primärenergieenisatz) Bezogen auf den Sonneneinfall auf die Fläche ist η ca. 0,35 % (1.000 kwh/m 2 zu 3,5 kwh/m 2 ) 27
24 28
25 29
26 30
27 Was kann man tun? I Energiekosten dienen als Sündenbock Technische Maßnahmen sind eigentlich weitgehend ausgereizt (Entwicklungstechnisch) Viele Möglichkeiten werden aber in der Praxis nicht ausreichend genutzt Der technische Zustand vieler Betriebe ist miserabel Besonders durch fehlende Pflege der Anlagen 37
28 Was kann man tun? II Exakte Kalkulation der Produktionskosten ist erforderlich! Besonders auch der Energiekosten mit dem Programm Hortex leicht möglich Der Gärtner muss wissen was er eigentlich tut! 38
29 Was kann man tun? III Verbesserung der Energieeffektivität ist: - optimieren der Kulturführung! - Optimierung der Produktion und der Produktionsplanung! - Flächenausnutzung verbessern! - ggf. Beschränken auf wenige Produkte? - Intensivierung der Produktion! - Erhöhen der Verkaufsquote - usw, usw, usw Realismus 39
30 Möglichkeiten für Endverkaufsbetriebe Exakte Preiskalkulation Einstellen von unrentabler Produktion und Beschränken auf Alibiproduktion Zukauf optimieren ggf. Kooperation Orientierung an Kundenwünschen Preisanhebungen Realismus 50
31 Lohnquote in Baden-Württemberg 2006 Zierpflanzen, direkter Absatz 30,3 Zierpflanzen, indirekter Absatz 38,8 Gemüse unter Glas 27,5 Friedhof 43,8 Blumengeschäft 29,3 Baumschule direkter A. 40,9 Galabau 46,6 nach Hintze, 2006 (DeGa Nr.20/2006) 49
32 Energieproblematik Umfrage Ergebnisse Ausblick Bundesland (Anzahl Betriebe) Ergebnisse: Ausstattung Prozentuale Verteilung des Alters der Konstruktion bezogen auf die Bundesländer Saarland (9) Thüringen (13) Niedersachsen + Bremen (51) Hessen (38) Mecklenburg-Vorpommern (12) Brandenburg + Berlin (18) Baden-Württemberg (64) Rheinland-Pfalz (25) Hamburg (16) Nordrhein-Westfalen (81) Sachsen (39) Schleswig-Holstein (17) Bayern (84) Sachsen-Anhalt (12) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Fläche [%] <10 Jahre Jahre >25 Jahre
33 Energieproblematik Umfrage Ergebnisse Ausblick Ergebnisse: Beurteilung durch Betriebsleiter Prozentuale Verteilung der Bewertung möglicher Kältebrücken Alter der Konstruktion Antworten [%] >25 Jahre 38% <10 Jahre 24% Note Jahre 38%
34 Energieproblematik Umfrage Ergebnisse Ausblick Ergebnisse: Beurteilung durch Betriebsleiter Einschätzung zum Optimierungsbedarf hinsichtlich Wärmeerzeugung Antworten [%] Brennstoff 39 Kessel bzw. Heizsystem Aber ca. 42 % aller Kessel sind älter als 15 Jahre! 12 5 Brenner Wärmeverteilung Sonstiges Optimierungsbedarf bzgl. Wärmeerzeugung 2
35 Energieeffizienz ist nicht Umstellung auf andere Energieträger (außer von Kohle auf Öl oder Gas) Kalt kultivieren Subventionen Geld einsparen 21
36 Fazit Derzeit wird der Begriff Energieeffizienz oft mit Energiesparen gleichgesetzt (meist mit Kostensparen) Nützlich wäre eine Kennzahl Energieproduktivität und eine CO 2 -Produktivität (wie z.b. Arbeits~, Kapital~ oder Flächen~) Grundlage sollte sinnvoller Weise kwh sein Entsprechende Ausgangszahlen sind aber nicht vorhanden Vorhandene Zahlen werden immer schlechter verwendbar Viele Betriebe sparen sich kaputt 23
37 Fazit Es muss mir der eingesetzten Energie mehr Produkt erzeugt oder mehr Ertrag erwirtschaftet werden Energieeffizienz muss bei jedem Handeln im Betrieb gegenwärtig sein Energiesparen ist viel mehr als Technikeinsatz! Die Betriebe müssen aus eigener Kraft lebensfähig sein Die Energiepreise für verschiedene Energieträger werden sich in der Zukunft weiter angleichen Der Gärtner muss noch stärker zum Kaufmann werden 44
38 24
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