TOI-project: The Improvement of Vocational and Language Skills of the Tourism Guidance Students' Through the European Union Framework
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- Swen Weber
- vor 8 Jahren
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1 Die internationalen Touristiker-Sprachprüfungen SLEST - Eine Vorstellung - ***** Einleitung Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER; Englisch: Common European Framework of Reference for Languages CEFR) des Europarats präsentiert für Sprachenlernende und -lehrende umfangreiche Empfehlungen, die den Spracherwerb, die Sprachanwendung und die Sprachkompetenz von Lernenden bedarfsorientiert, transparent und europaweit vergleichbar machen soll. In ihm werden die zu erreichenden Sprachniveaus in sechs Schwierigkeitsstufen eingeteilt, um die diversen Angebote auf europäischer Ebene vergleichbar zu machen. Die sechs iveaustufen A Elementare Sprachverwendung (A1 und A2) B Selbständige Sprachverwendung (B1 und B2) C Kompetente Sprachverwendung (C1 und C2, wobei letztere eine quasi muttersprachliche Sprachbeherrschung beinhaltet)
2 Stufe Generelle Beschreibung der für ESB und SLEST relevanten iveaustufen A2 Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen (z. B. Informationen zur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben. B1 Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kann die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Kann sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern. Kann über Erfahrungen und Ereignisse berichten, Träume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen oder Erklärungen geben. B2 Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen; versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben. C1 Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und auch implizite Bedeutungen erfassen. Kann sich spontan und fließend ausdrücken, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Kann die Sprache im gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in Ausbildung und Studium wirksam und flexibel gebrauchen. Kann sich klar, strukturiert und ausführlich zu komplexen Sachverhalten äußern und dabei verschiedene Mittel zur Textverknüpfung angemessen verwenden.
3 Die Projekte Die aus zwei von der EU kofinanzierten Leonardo-da-Vinci-Projekten hervorgegangenen Sprachprüfungen 1 bilden ein einheitliches und komplettes Angebot für die wichtigsten europäischen Sprachen im Bereich des Tourismus (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch; dazu kommt dann noch im Zusammenhang mit diesem TOI-Projekt Türkisch); für die ersten beiden Niveaustufen (A2 und B1) existiert darüber hinaus ein auf die Prüfungen vorbereitender Sprachkurs auf CD-Rom, außerdem stehen umfangreiche Zusatzmaterialien zur Verfügung 2. Den allgemeinen Richtlinien des GER sowie den Ergebnissen zweier europaweit durchgeführten Untersuchungen folgend wurden die von den Zielgruppen zu erreichenden fremdsprachlichen Kompetenzniveaus detailliert beschrieben sowie die dazugehörigen Aufgabentypen festgelegt. Zur Erhöhung der Transparenz der zu erbringenden Leistungen und zum Erreichen ihrer europaweiten Vergleichbarkeit wurden die gründlich ausgeführten und speziell auf den Tourismusbereich zugeschnittenen Kannbeschreibungen für die vier Berufsgruppen Kellner, Fremdenführer, Reisebüromitarbeiter sowie Rezeptionist in Hotels auf den ersten beiden Niveaustufen (A2 und B1) getrennt formuliert, wobei sie für die sechs beteiligten Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch und Türkisch) gleichermaßen gültig sind. Dabei fand Berücksichtigung, dass im Berufsalltag der im Tourismus Tätigen nicht alle sprachlichen Fertigkeiten gleichermaßen von Bedeutung sind; so wird z.b. ein Kellner bei der Ausübung seiner Tätigkeit wohl kaum etwas in der Fremdsprache schreiben müssen, konsequenterweise fehlt diese Fertigkeit sowohl bei der Angabe der Kannbeschreibungen für diesen Beruf als auch in den Prüfungen. Bezüglich der Sprachfertigkeiten im Berufsfeld Tourismus gilt darüber hinaus ganz generell das Primat der mündlichen Interaktion über alle anderen Sprachkompetenzen, was sowohl im Unterricht als auch bei den Prüfungen Berücksichtigung finden sollte. Für die Niveaustufen drei und vier (grundsätzlich B2 und C1), die auf den Ergebnissen eines Projekts beruhen gelten generell die oben gemachten Hinweise, es muss allerdings hinzugefügt werden, dass in diesem Fall keine Unterscheidung mehr nach Berufsgruppen erfolgt; eine 1 Die beteiligten Institutionen waren: die Hochschule Heilbronn; die IHK Düsseldorf (D), das Willy-Brandt- Berufskolleg in Duisburg, die Universität Malaga (E); die Universität Rom Sapienza, das CESCOT Nazionale sowie UET in Rom und Mailand (I); das GRETA in Aix-en-Provence (F); das ECMB (European College of Business and Management), angeschlossen an die AHK London (UK); das NTA (National Tourist Association) in Slowenien und das THR (Centre for Tourism, Hotel and Restaurant) in Rumänien. 2 Die entsprechenden Materialien wurden im Zusammenhang mit dem Leonardo-da-Vinci Projekt ESB entwickelt.
4 Binnendifferenzierung wird vielmehr aufgrund von so genannten Themen und Aufgaben vorgenommen. Dies geschah, um zum einen die Transparenz der auf diesen Kenntnisniveaus nachzuweisenden sprachlichen Leistungen zu erhöhen und sie andererseits auch europaweit vergleichbar zu machen; ihre Auswahl beruhte wie auch alle anderen grundsätzlichen Entscheidungen auf den anfangs genannten Untersuchungen und Interviews mit Berufspraktikern. Wichtig ist noch festzuhalten, dass für diese Niveaustufen aus sprachpraktischen Gründen eine Binnendifferenzierung vorgenommen wurde, die einem Bedarf entspricht, der bereits auch von den Autoren des GER festgehalten worden ist. So wird in diesen Fällen bei den Abschlussprüfungen nicht gefordert, bei allen vier Grundkompetenzen (Sprechen, Hören, Lesen, Schreiben) dasselbe Niveau zu erreichen, sondern es wird zwischen primären und sekundären Fertigkeiten unterschieden. Auch diese Unterteilung wurde aufgrund der Ergebnisse der Umfragen vorgenommen; so wurde z.b. generell für das Berufsfeld Tourismus als vorrangige Kompetenz die mündliche Interaktion angegeben. 3 Übersichtstabelle SLEST (Stufe I) SLEST (Stufe II) SLEST (Stufe III) SLEST (Stufe IV) schreiben A2 B1 B1 B2 lesen A2 B1 B2 C1 sprechen A2 B1 B2 C1 hören A2 B1 B2 C1 3 Zu den Ergebnissen der Umfragen und Interviews siehe dazu die entsprechenden Veröffentlichungen der ESB-Gruppe
5 ähere Beschreibung der generellen Kannbeschreibungen in Bezug auf die bei SLEST mit den einzelnen sprachlichen Fertigkeiten verbundenen Kompetenzstufen SLEST, Stufe I (A2) schreiben Kann sich in einfachen, routinemäßigen Berufssituationen schriftlich verständigen, in denen einfache und direkte Informationen über vertraute und geläufige Angelegenheiten gegeben werden. Kann mit einfachen sprachlichen Mitteln über sich selbst informieren, die direkte berufliche Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben. lesen Kann kurze Texte und vor allem im Berufsleben häufig gebrauchte Ausdrücke und Informationen verstehen, die im persönlichen Bereich und dem des Tourismus von unmittelbarer Bedeutung sind (z. B. Angaben zu Personen, zu beruflichen Zusammenhängen, zur näheren Umgebung usw.). Kann konkrete, vorhersehbare Informationen in einem Alltagstext bzw. in einem einfachen, berufsspezifischen Text finden. sprechen/hören Kann einfache, routinemäßige Äußerungen und häufig gebrauchte Wendungen verstehen, die im direkten Zusammenhang mit seiner/ ihrer beruflichen Tätigkeit stehen und in den entsprechenden Situationen ein einfaches Gespräch führen, ohne aber selbst die Initiative zu ergreifen. Kann Situationen meistern, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht.
6 SLEST, Stufe II (B1) schreiben Kann relativ einfache Texte über bekannte Themen ohne komplexe Einzelheiten erstellen; kann übliche Geschäftsbriefe oder andere im Berufsleben übliche Schriften verfassen oder beantworten; kann die grammatischen Strukturen und den üblichen Fachwortschatz des Tourismus anwenden. lesen Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus dem Bereich des Tourismus geht. Kann in alltäglichen Texten oft verwendete Wendungen verstehen und die entsprechenden Informationen auffinden. sprechen/hören Kann die Hauptpunkte eines beruflichen Gesprächs, Vortrags etc. verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge geht. Kann die meisten Routinesituationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Kann sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern. Kann über Erfahrungen und Ereignisse berichten und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen oder Erklärungen geben.
7 SLEST, Stufe III (B1/B2) schreiben (B1) Kann relativ einfache Texte über bekannte Themen ohne komplexe Einzelheiten erstellen; kann übliche Geschäftsbriefe o.ä. schreiben oder beantworten; kann die grammatischen Strukturen und den üblichen Fachwortschatz des Tourismus anwenden lesen (B2) Kann längere Texte verstehen und komplizierten Sachverhalten folgen, wenn das Thema bekannt ist. Fehler, die zu Missverständnissen führen können, werden hin und wieder gemacht, können jedoch selbst oder durch Nachfragen korrigiert werden. sprechen/hören (B2) Kann die wichtigsten Inhalte eines komplexen Dialogs mit konkreten und abstrakten Sachverhalten verstehen; kann einer geschäftlichen Besprechung folgen und ein formelles Telefongespräch führen. Verfügt über einwandfreie Grammatikkenntnisse. Kann sich aktiv an Diskussionen beteiligen und Gespräche (ein)leiten. Die Aussprache ist klar und verständlich.
8 SLEST, Stufe IV (B2/C1) schreiben (B2) Kann mit Hilfe eines Wörterbuchs einen Text von mittlerer Länge über bekannte Angelegenheiten bzw. unkomplizierte Dokumente über unbekannte Themen ausführlich verfassen; kann einen formellen Brief o.ä. erstellen. Kleine Fehler bei der Grammatik und im Vokabular sind möglich und beeinträchtigen unwesentlich die Verständlichkeit; die Fachsprache des Tourismus ist bekannt. lesen (C1) Kann anspruchsvolle, längere Texte verstehen und implizite Bedeutungen aus der touristischen u.a. Fachlexik erfassen, auch wenn das Themengebiet unbekannt ist. Fehler dürfen nur gelegentlich vorkommen; das Fachvokabular ist auf einem hohen Niveau vorhanden. sprechen/hören (C1) Kann anspruchsvolle, längere Texte verstehen und implizite Bedeutungen auch aus der touristischen Fachsprache erfassen. Ist in der Lage, längere, auch nicht klar strukturierte Beiträge zu verfolgen. Kann sich spontan und flüssig auszudrücken, wobei die grammatikalischen Strukturen, Redewendungen und die touristische Fachsprache auf einem hohen Niveau effizient eingesetzt werden. Fehler kommen selten vor und beeinflussen meistens nicht das Verständnis.
9 Weitere Erläuterungen zu den Kannbeschreibungen Die fremdsprachlich zu bewältigenden Berufssituationen sind für alle fünf Fremdsprachen vergleichbar in Form von Kannbeschreibungen angegeben worden, und zwar zum einen in ihrer generellen Form (globale Kannbeschreibungen nach GER/PROFILE 4 ) sowie in einer spezielleren Form (detaillierte SLEST-Kannbeschreibungen, angelehnt an Profile), vervollständigt durch Beispiele für Prüfungsaufgaben und Textsorten, die sowohl im Unterricht als auch bei Examen Verwendung finden können. Auf diese Weise werden auch explizit oder implizit Hinweise zum thematischen Gehalt der Kommunikation auf den Kompetenzstufen gegeben, also dazu, wer miteinander in welcher Form und in welcher Situation kommuniziert. Was hingegen fehlt, sind Angaben zu den sprachlichen Äußerungen selbst, das heißt auf welche Weise sie realisiert werden sollen. Dazu gehören Aspekte wie Aussprache, Flüssigkeit der Rede (Anzahl und Länge von Pausen), Angemessenheit des Ausdrucks, Häufigkeit von Fehlern uvm. Wir waren der Meinung, dass derartige Angaben nur sehr schwer in die vorliegenden Tabellen aufzunehmen wären und auch kaum objektiv in Listenform zu beschreiben sind. Die Kannbeschreibungen beziehen sich auf die Inhalte der Kommunikation. Ihre formalen Aspekte wurden dem Niveau der Kompetenzstufen entsprechend in den einleitenden Worten zu jeder Liste formuliert bzw. finden sich in den Prüfungsbeispielen. In einigen Fällen finden sich in den Listen unvermeidbare Wiederholungen bzw. Überschneidungen, da es immer wieder vorkommt, dass einzelnen generellen Kannbeschreibungen zwar nicht absolut gleiche, aber doch ähnliche Themen zugeordnet wurden. Dies erschien uns aus Gründen größtmöglicher Genauigkeit und Klarheit unvermeidlich zu sein. Des weiteren wurden fremdsprachliche Aktivitäten, die in der Realität direkt miteinander verbunden sind, aus formalen Gründen getrennt, um auf diese Weise die damit verbundenen Fertigkeiten in die relativen Listen eintragen zu können, wodurch die klassische Unterteilung in sprechen, hören, lesen und schreiben entstand. Im Unterricht oder in einer Prüfung ist es allerdings oft durchaus möglich, diese Trennungen mittels entsprechender Aufgabenstellung wieder aufzuheben (so z.b. zwischen lesen und schreiben). 4 Glaboniat/Müller/Rusch/Schmitz/Wertenschlag: Profile Deutsch. Berlin-München 2002 (Langenscheidt)
10 Abschließender Hinweis Eines der wichtigsten Ziele des Projekts IMVOLS war es, die vorherige Trennung zwischen ESB und SLEST aufzuheben und an ihre Stelle ein (wie bereits am Anfang erklärt) einheitliches und komplettes Angebot für den Bereich des Tourismus zu präsentieren. Aus diesem Grund und zur Vereinfachung sprechen wir im Zusammenhang mit diesen Projekten künftig nur noch von SLEST. Ha Für nähere Informationen verweisen wir auf die Internet-Adresse auf der Interessierte auch die jeweiligen Adressen der Ansprechpartner in den verschiedenen Ländern finden können.
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