ALKOHOL, DROGEN und andere SUCHTMITTEL am Arbeitsplatz... ohne geht s besser!
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- Elsa Fertig
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1 ALKOHOL, DROGEN und andere SUCHTMITTEL am Arbeitsplatz... ohne geht s besser! 35 % der Gewaltdelikte innerhalb der Familie werden unter Alkoholeinfluss verübt Alkoholabhängige ArbeitnehmerInnen sind 2,5 mal so häufig krank wie Nicht-Abhängige 25 % aller Arbeitsunfälle sind auf Alkoholisierung zurückzuführen rund ATS 20 Mrd. beträgt der durch Alkohol verursachte volkswirtschaftliche Schaden in Österreich pro Jahr - 1-
2 Prozentsätze, absolute Zahlen und Schlagzeilen hinter denen sich Menschen und deren ganz persönliche Schicksale verbergen. Aussagen, die auch deutlich machen, dass die Betroffenheit nicht nur im familiären Umfeld liegt, sondern jeder Betrieb damit rechnen muss, dass sich Probleme in diesem Zusammenhang ergeben. Rund 3 % der Bevölkerung in Österreich (~ Menschen) gelten als alkoholabhängig, rd. 5 % (~ Menschen) als alkoholgefährdet. Aus keinem besonderen Anlass heraus, sondern aus dem Umstand, dass das Thema Alkohol, Drogen und Suchtmittel ein schwelendes ist, wollen wir uns innerhalb des Magistrates der Stadt Villach damit befassen und dem Thema in zweierlei Hinsicht Platz und Aufmerksamkeit widmen: 2. Anbieten von Anlauf- und Informationsstellen sowohl im Magistrat der Stadt Villach als auch außerhalb unserer Organisation -2 -
3 In der Führungskräftebesprechung am erhielten die Anwesenden durch ein Grundsatzreferat von Herrn Dr. Helmut Zingerle, Gesundheitspsychologe, Informationen zu folgenden Fragen: Welche Anzeichen können im beruflichen Alltag auf eine Alkoholabhängigkeit hinweisen? Wie sollte sich jede/r einzelne Kollege/in den Betroffenen gegenüber verhalten? -3 -
4 Anzeichen einer Alkoholabhängigkeit im beruflichen Alltag Häufung der Fehlzeiten (am Wochenanfang, an Brückentagen) Häufiges Entfernen vom Arbeitsplatz Entschuldigung durch Dritte, nachträglicher Urlaubsantrag, zu spätes Kommen, zu frühes Gehen Ausdehnung der Pausen Veränderungen im Verhalten (Reizbarkeit, Nervosität, Unruhe, besondere Mitteilsamkeit, etc.) Veränderungen in der Leistungsfähigkeit Konzentrations- und Merkfähigkeitsmängel Alkoholgeruch, Tarnung durch Pfefferminz Änderung im Trinkverhalten (schnelles und gieriges Trinken) Thema Alkohol wird vermieden -4 -
5 Verhaltensweisen gegenüber MitarbeiterInnen mit Alkoholproblemen 1. Wahrnehmung und Dokumentation von Auffälligkeiten: Dem intuitiven Unbehagen nachgehen Nachlassende Leistungen dokumentieren Alkoholbedingte Auffälligkeiten dokumentieren Abstinenzgebot vereinbaren Bei Übertretung nach Hause schicken und dokumentieren 2. Das 1. Konfrontationsgespräch Nur betriebliche Aspekte ansprechen Tatsachen verwenden (keine Gerüchte) Keine Diagnosen stellen Klare Vereinbarungen treffen (wenn möglich schriftlich) Ein weiteres Gespräch vereinbaren Überprüfung der Auflagen -5 -
6 Verhaltensweisen gegenüber MitarbeiterInnen mit Alkoholproblemen 3. Interventionsziel, Beratung bzw. Therapie Einschalten des Betriebsarztes Vereinbarung einer Kontaktaufnahme zu einer spezialisierten Einrichtung Einbeziehung von Betriebsrat, Personalabteilung und wenn möglich Familie Weitere regelmäßige Kontakte mit Betriebsarzt vereinbaren Überprüfung der Einhaltung der gemachten Auflagen Weitestgehende Transparenz bei jeder weiteren Vorgangsweise 4. Die Reintegration nach durchgeführten Behandlungsmaßnahmen Eventuell Kontaktaufnahme des Betriebsarztes mit Beratungsstelle bzw. Klinik Eventueller Besuch des Betroffenen in der Klinik (durch KollegInnen bzw. Betriebsrat, etc.) KollegInnen informieren und auf Rückkehr vorbereiten Arbeitsaufnahmegespräch führen Nachbehandlungsmaßnahmen wenn möglich unterstützen Vertrauensvorschuss leisten ist günstiger als ständiges Misstrauen beizuhalten -6 -
7 Sprechen Sie sowohl als Führungskraft als auch als Kollege/in den/die Betroffenen/e an. Lassen Sie sich von ausweichenden oder forschen Abwehrreaktion nicht abhalten. Je öfter und je konkreter Betroffene auf das Thema von verschiedenster Seite angesprochen werden, um so eher entsteht ein Problembewusstsein. Ziel ist die Hilfestellung für Betroffene ohne Zufügung von Schaden. -7 -
8 2. Anlauf- und Informationsstellen innerhalb des Magistrates und außerhalb unserer Organisation Im Rahmen unserer Organisation: Arbeitsmedizinisches und Arbeitspsychologisches Institut Frau Dr. Gerhild Steiner Widmanngasse 11, 9500 Villach Tel: oder 0650/ Sprechstunde: Montag Uhr und nach Terminvereinbarung Abteilung für Gesundheitswesen Herr Dr. Hans Mack, DW 2510 Herr Dr. Christian Roll, DW 2511 Außerhalb unserer Organisation: Landeskrankenhaus Villach De La Tour Ambulanz Tel:
9 2. Anlauf- und Informationsstellen innerhalb des Magistrates und außerhalb unserer Organisation Evangelische Stiftung de La Tour Treffen Sonderkrankenanstalt, Winklern 40, 9521 Treffen Tel: 04248/2557 Alkoholberatung Kumpfgasse 20, 9020 Klagenfurt Tel: bis 673 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag Uhr und Termine nach Vereinbarung Caritas Beratungsstelle Karlgasse 3, 9500 Villach Tel: Durch diese Informationsstellen besteht sowohl für direkt als auch indirekt Betroffene die Möglichkeit sich Rat zu holen. -9 -
10 Der wichtigste Aspekt in unserer Strategie der Vorbeugung ist es, durch das direkte Gespräch Betroffenen so früh als möglich einen Handlungsspiel zu geben. Herr Dr. Zingerle betonte in seinem Referat am gerade diesen Aspekt. Alkoholabhängige brachten immer wieder zum Ausdruck, dass sie erst dann auf ihr Alkoholproblem angesprochen wurden, als es bereits eskalierte. Dieser Zeitpunkt ist fast schon zu spät. Gehen wir also früher aufeinander zu! -10 -
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