Veröffentlichungen zum Thema Bergbau am Niederrhein in den Nachbargemeinden (Duisburg, Walsum, Rheinberg, Moers, Rheinhausen u.a.)

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1 Veröffentlichungen zum Thema Bergbau am Niederrhein in den Nachbargemeinden (Duisburg, Walsum, Rheinberg, Moers, Rheinhausen u.a.) NRZ MOERS Russische Experten im Bergwerk Know-how der Deutschen Steinkohle ist gefragt. KAMP-LINTFORT. Ein Besuch im Bergwerk Friedrich Heinrich/Rheinland stand auf dem Programm einer Delegation aus Russland. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hatte leitende Beamte des dortigen Ministeriums für Energie sowie Vertreter des leitenden Managements russischer Kohlehandels- und Bergwerksunternehmen nach NRW eingeladen. Die Gewinnung von Steinkohle mit Hilfe modernster Techniken stand in Kamp-Lintfort im Mittelpunkt des Interesses. Natürlich machten die russischen Gäste auch eine Grubenfahrt. In Russland werden immer mehr Kohleunternehmungen privatisiert. NRZ MOERS Eyller Berg: "Die Stadt hat nichts zu verkaufen!" WIDERSPRUCH / Verwaltung denkt jetzt an Stopp bei den weiteren Verhandlungen mit der EBA. KAMP-LINTFORT. Trotz des eindeutigen Beschlusses des Planungs- und Verkehrsausschusses, nun endlich das Dauerthema "Eyller Berg" durch eine konstruktive Lösung vom Tisch zu kriegen, zweifelt die Verwaltung, ob sie die Verhandlungen mit dem Eigentümer des Berges und der DSK fortsetzen soll. Bürgermeister Dr. Landscheidt dazu: Es könnte der Eindruck entstanden sein, dass die Verwaltung sich bestimmte Zugeständnisse zu Maßnahmen am Eyller Berg "abkaufen ließe". Hier muss entschieden widersprochen werden. Die Stadt Kamp- Lintfort hat nichts zu verkaufen, da für alle Maßnahmen am Eyller Berg die Bezirksregierung die Entscheidungen trifft." Da die Stadt ein erhebliches Interesse daran habe, den Eyller Berg möglichst schnell wieder zu verfüllen, zu rekultivieren und zu bepflanzen, andererseits die EBA ein Interesse daran hat, die weitere Verfüllung des Eyller Berges durchzuführen, sei von der Verwaltung eine vertragliche Vereinbarung zwischen der Stadt und der EBA vorgeschlagen worden. Auf dieser Basis sehe die Stadt die Möglichkeit, die Entwicklung des Eyller Berges zu beschleunigen und damit die Grundwassersituation auf kürzere Sicht zu verbessern. Landscheidt: "Sollte dieser Vertragsentwurf nicht zustande kommen, würde es ggf. bedeuten, dass weiterhin langwierige juristische Auseinandersetzungen die Rekultivierung des Eyller Berges auf lange Sicht hinauszögern würden." Mit der angestrebten Vereinbarung seien auch erstmals zeitliche Ziele zur Rekultivierung des Eyller Berges genannt worden. Die in dem Vertragsentwurf vorgesehenen Zahlungen basierten zum einen auf der Notwendigkeit, im Zusammenhang mit den zusätzlichen Verkehren den Ausbau der Sudermannstraße vorzuziehen (Ausgleich: Euro), zum anderen auf dem Straßen- und Wegegesetz NW und sind als Ausgleich für die Verkehrsbelastung über den langen Deponiezeitraum vorgesehen bzw. dienen der Verkehrs-Entflechtung (Ausgleich: Euro pro Jahr auf 14 Jahre). Landscheidt: "Die Verwaltung überlegt, ob sie dennoch dem Rat nicht empfehlen soll, von weiteren Verhandlungen mit der EBA und dem Bergbau Abstand zu nehmen. Den gezielt eingestielten Vorwurf eines "Deals" sollte sich die Stadt nicht zumuten. Wenn es der Stadt tatsächlich ums Geld gegangen wäre, hätte sie "schlecht" verhandelt. Auf die Benutzung öffentlicher Straßen bestehe ein Rechtsanspruch. Dann würden die 40 Tonner-Lkw sich eben ihren Weg durch die Lintforter City, durch Neukirchen-Vluyn (Rayen) und über die Feldstraße ohne Radweg-Ausbau suchen: "Wir sind gespannt darauf, wie die Herren Pilz, Gottschlich und Frantzen das den Bürgern erklären!" (hlg). NRZ MOERS "Partei darf nicht in die Mühlsteine geraten" Thomas Ohl würdigte die Verdienste des Ehrenvorsitzenden Achim Rahn. Horst Vöge wies den Weg in die Zukunft. Auch die SPD müsse sich öffnen. AM NIEDERRHEIN. Nein, so ganz ohne Politik, das kann Achim Rahn sich nicht vorstellen. Die gehört einfach zu seinem Leben dazu. Klar, dass er sich auch ohne Amt in der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) zu Wort gemeldet hätte. Schließlich hat er die Geschicke dieses Vereins 25 Jahre gelenkt, bis er im vergangenen Jahr seinen Posten abgab. Aber als Ehrenvorsitzender ist es geradezu seine Pflicht, diesem Zusammenschluss derjenigen Genossen, die in Sachen Kommunalpolitik tätig sind, Vorschläge und Impulse für die Arbeit zu geben. Und das will er auch tun, versicherte Rahn im Landhaus Steinhoff in Budberg, wo sein Ehrenvorsitz und der 25. Geburtstag der SGK gefeiert wurde. Der neue SGK-Vorsitzende Thomas Ohl würdigte in seiner Laudatio die Verdienste des frischgebackenen Ehrenvorsitzenden. Er habe einen wichtigen Beitrag für Demokratie und Gerechtigkeit geleistet - der noch zusätzlich mit der Willy-Brandt- Ehrenmedaille belohnt wurde. Was sich die SGK fürs nächste Jahr vorgenommen hat, stellte Ohl vor. Horst Vöge, Chef der Genossen im Kreis und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, wies den Weg in die Zukunft. Viel mehr als früher beispielsweise müsse die SGK sich um die Informationsbeschaffung kümmern. Vor dem Wahldebakel vom September 1999 habe man sich viel zu sehr an den Informationsfluss aus den Verwaltungen gewöhnt, jetzt sei man auf sich selber angewiesen, was aber nicht das Schlechteste sei. Nicht nur die SGK, auch die SPD müsse sich öffnen - und hören auf Menschen, die etwas zu sagen haben, auch wenn sich nicht in der Partei seien, diesen auch den Raum geben für ihre Anliegen - etwa durch Mandate. Und in der Umbruchsituation (Stichwort Bergbau), in der sich der gesamte Kreis befinde, dürfe die Partei nicht zwischen die Mühlsteine geraten, müsse aber gleichzeitig darauf achten, auf ihrem Weg zu bleiben. Die CDU habe die zwei Jahre seit der

2 Kommunalwahl damit verbracht, sich als Wahlsieger zu feiern und als neue Machthaber zu fühlen, ungeachtet der veränderten äußeren Rahmenbedingungen. (cf) NRZ RHEINBERG KURZ GEMELDET Schutzverband lädt ein. Um die Weiterführung des Anhörungsverfahrens zum Rahmenbetriebsplan Walsum und um Vereinsangelegenheiten geht es am Mittwoch, 24. Oktober, wenn der Hochwasserschutzverband Vorstandsmitglieder und Sachberater in die Gaststätte "van Bebber" in Birten einlädt. Beginn: 16 Uhr. Beirat tagt. Der Landschaftsbeirat des Kreises Wesel tagt am kommenden Montag, 29. Oktober, 15 Uhr, im Sitzungsraum 007 des Kreishauses in Wesel. Auf der Tagesordnung steht unter anderem das Thema Landschaftsplanung und hierbei die Bildung einer Arbeitsgruppe. Vorstellung Landschaftsplan. Im Xantener Schützenhaus beginnt heute um 19 Uhr die öffentliche Auftaktveranstaltung zur Aufstellung des Landschaftsplans Sonsbeck/Xanten. Ziel ist es, umfassend über den Planungsverlauf und die Inhalte der Landschaftsplanung zu informieren und erste Kontakte herzustellen. NRZ RHEINBERG Ohne Politik gehts nicht Achim Rahn ist Ehrenvorsitzender der SGK. 25 Jahre hat er die Geschicke geleitet. Auch jetzt will er weiter Impulse für die Arbeit geben. RHEINBERG. Nein, so ganz ohne Politik, das kann Achim Rahn sich nicht vorstellen. Die gehört einfach zu seinem Leben dazu. Klar, dass er sich auch ohne Amt in der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) zu Wort gemeldet hätte. Schließlich hat er die Geschicke dieses Vereins 25 Jahre gelenkt, bis er im vergangenen Jahr seinen Posten abgab. Aber als Ehrenvorsitzender ist es geradezu seine Pflicht, diesem Zusammenschluss derjenigen Genossen, die in Sachen Kommunalpolitik tätig sind, Vorschläge und Impulse für die Arbeit zu geben. Und das will er auch tun, versicherte Rahn gestern im Landhaus Steinhoff in Budberg, wo sein Ehrenvorsitz und der 25. Geburtstag der SGK gefeiert wurde. Der neue SGK-Vorsitzende Thomas Ohl würdigte in seiner Laudatio die Verdienste des frischgebackenen Ehrenvorsitzenden. Er habe einen wichtigen Beitrag für Demokratie und Gerechtigkeit geleistet - der noch zusätzlich mit der Willy-Brandt-Ehrenmedaille belohnt wurde. Was sich die SGK fürs nächste Jahr vorgenommen hat, stellte Ohl vor (wir berichteten), Horst Vöge, Chef der Genossen im Kreis und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, wies den Weg in die Zukunft. Viel mehr als früher beispielsweise müsse die SGK sich um die Informationsbeschaffung kümmern. Vor dem Wahldebakel vom September 1999 habe man sich viel zu sehr an den Informationsfluss aus den Verwaltungen gewöhnt, jetzt sei man auf sich selber angewiesen, was aber nicht das Schlechteste sei. Nicht nur die SGK, auch die SPD müsse sich öffnen und hören auf Menschen, die etwas zu sagen haben, auch wenn sich nicht in der Partei seien, diesen auch den Raum geben für ihre Anliegen - etwa durch Mandate. Und in der Umbruchsituation (Stichwort Bergbau), in der sich der gesamte Kreis befinde, dürfe die Partei nicht zwischen die Mühlsteine geraten, müsse aber gleichzeitig darauf achten, auf ihrem Weg zu bleiben. Die CDU habe die zwei Jahre seit der Kommunalwahl damit verbracht, sich als Wahlsieger zu feiern und als neue Machthaber zu fühlen, ungeachtet der veränderten äußeren Rahmenbedingungen. (cf) NRZ RHEINBERG Flutwellen und Deichbrüche Hochwasserschutzverband informierte über mögliche Bergschäden. RHEINBERG. 280 Kilometer Deich schützen die Bewohner links und rechts des Rheins. "Davon entsprechen 100 Kilometer nicht den Normen", erklärt Hans-Peter Feldmann, Vorsitzender des Schutzverbandes Niederrhein HSV- N. 100 Kilometer, die noch nicht saniert oder aufgehöht sind. An diesen Stellen würde der Deich bei Hochwasser schneller brechen, als anderswo. Besonders, wenn er durch den Bergbau weiter absinkt und beschädigt wird. "Dann leben wir in einem großräumigen Katastrophengebiet", sagt Feldmann. "Das soll keine Panikmache sein", stellte der Xantener am Freitagabend im evangelischen Gemeindehaus Annaberg klar. Doch Berechnungen hätten gezeigt, welche Gebiete bei Hochwasser und unsicheren Deichen betroffen wären. Teile von Rheinberg gehören dazu. Wie hoch das Wasser dann steht, ist unklar. "Im Kartenmaterial stimmen die Höhenangaben schon lange nicht mehr, durch den Bergbau liegen alle Gebiete um einige Meter tiefer." Und sollte der Rahmenbetriebsplan (RBP) des Bergwerks Walsum genehmigt werden, so werden es noch ein paar Meter mehr. Gemeinsam mit Werner Raue von der Schutzgemeinschaft Bergbau stellte Feldmann den rund 60 Zuhörern nicht nur die Auswirkungen vor, sondern informierte auch über das laufende Verfahren in Sachen RBP Walsum. Das Anhörungsverfahren, zurzeit ausgesetzt, wird Ende Oktober fortgeführt. Bis Jahresende, so vermutet Raue, wird

3 es noch dauern. Dann entscheidet die Bezirksregierung, ob Kohle abgebaut werden darf. Sollte der RBP abgelehnt werden, so droht jedoch weiter Gefahr. "Dann kommt der RBP von Friedrich-Heinrich Rheinland auf den Tisch", sagt Raue. Und sollte der genehmigt werden, sinkt Rheinberg weiter ab. Anhand von Skizzen machte Feldmann deutlich, was bei Hochwasser passieren kann. "Eine Flutwelle bis nach Xanten entspricht der Realität." Und weil Teile von Rheinberg recht tief liegen, wird das Wasser nicht sofort wieder abfließen. Dass der Deich reißt, ist für Feldmann sicher. "Teilweise sind die Deiche nur mit Bergematerial gebaut, das sich nicht ausdehnt, sondern bricht", erläuterte er. Und auch Jahrhunderthochwasser gebe es in letzter Zeit immer häufiger. (dg.) NRZ MOERS Ihr könnt diese Stadt verändern ZUR SACHE Journalist fordert die Energiewende jetzt. Der Referent Franz Alt war in einigen seiner Äußerungen schon fast radikal. In diesen Kriegszeiten malte er ein Szenario an die Wand, welches manchen seiner Zuhörer Angstschauer über den Rücken gejagt haben mag: Es werde zu furchtbaren Kriegen um die letzten Energie-Ressourcen dieser Erde kommen. Wie sagte der Journalist Alt: "Der 11. September ist nur ein harmloses Vorspiel, wenn nicht bald alle Menschen auf dieser Erde ein schönes Leben haben können." Harte Worte. Vor allem, weil er werben wollte für die friedlichste Energie überhaupt: Sonne und Wind. Er spielte auch mit der Angst der Menschen, wenn er sagte, dass wohl Kernkraftwerke, niemals aber Sonnendächer die Ziele von Terroristen sein würden. Jedoch ist er sich einer Tatsache wohl bewusst: Man kann die Leute am besten am Geldbeutel packen. Und so machte er seinem Moerser Publikum die finanziellen Vorteile schmackhaft, köderte sie mit der Tatsache: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung." Der Vortrag war drastisch in seinen Schlussfolgerungen - und sie sind logisch. Die Energiewende muss kommen. Erneuerbare Energien schaffen Arbeitsplätze - der Bergbau ist ein Auslaufmodell. Von uns allen hängt es jetzt ab, wann die Energiewende kommt. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wenn schon die Ölmultis in Solarenergie investieren, muss uns das doch zu denken geben. Wie sagte Franz Alt: "Wenn es aus der Gesellschaft kommt, könnt ihr diese Stadt verändern." Packen wir es an, besser heute als morgen. Sonst mag es schon zu spät sein. HARRY SEELHOFF NRZ MOERS Sogar Gates investiert in Solaraktien UNIVERSITÄTSWOCHEN / Franz Alt forderte in der Sparkasse Moers eine sofortige Wende hin zu Sonnen- und Windenergie. MOERS. Mit Franz Alt, bekannt durch das ARD-Magazins "Report", hatten die Sparkasse und die Gerhard- Mercator-Universität einen exzellenten Redner und ausgewiesenen Experten in Sachen erneuerbare Energien gewonnen. Der Abend in der Schalterhalle der Sparkasse war ein Erfolg. Das Fazit: Alt macht schlau. Seine Überzeugung: Nur mit ökologischer Energie retten wir die Weltwirtschaft und bewahren den Frieden. Seine Warnung: Uns erwartet das größte Gemetzel der Menschheitsgeschichte, wenn wir keine neue Energie bekommen. Seine Prognose: Solar- und Windenergie schaffen in den nächsten Jahren hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland. Seine Frage: Warum wohl investiert Bill Gates massiv in Solaraktien? Das Öl der Welt reicht nur noch für 40 Jahre Die Antwort ist denkbar einfach: Weil es sich rechnet. Bill Gates hält das größte deutsche Solaraktienpaket. Staunend vernahmen die Zuhörer, dass auch Mineralölkonzerne voll auf erneuerbare Energien setzen. Shell unterhält das größte Biomasse-Heizkraftwerk in Europa, besitzt eine Fabrik für Solarzellen und wird noch etliche bauen. Die Mineralölbosse wissen genau, dass ihnen der Stoff ausgeht. Öl reicht noch für 40, Gas für 46, Uran für 60, Kohle für 100 Jahre, so der Weltenergierat. Und was dann, fragte Alt? Ohne Energie ist der Wirtschaftsstandort Deutschland am Ende. Mit Wind- und Sonnenenergie blüht er aber auf. "Und was machen wir?" Seine Frage beantwortete der Journalist und Buchautor Alt selbst: "Garzweiler II." Das sei katastrophale Industriepolitik; Kohle sei ein Auslaufmodell Windräder würden ganz Garz-weiler ersetzen. Der Ölkonzern Shell prognostiziert, dass im Jahre 2060 nur noch acht Prozent des Energiebedarfs mit Öl gedeckt wird, 65 Prozent aber mit erneuerbarer Energie. Schon bald könnten 50 Prozent des deutschen Energiebedarfs mit Windkraft gedeckt werden. Wissenschaftler der Uni Kassel haben jetzt ein Verfahren entwickelt, "Windräder auf dem Meeresboden" zu installieren - die Meeresströmung liefert Strom. Zudem könne jeder kostenlose Energie nutzen: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung." Er selbst würde monatlich Mark vom Energieversorger bekommen, denn seine Solaranlage auf dem Dach liefere zwei mal so viel Strom, wie er selbst verbrauche. Energie-Nebeneinnahmen statt Energie-Zusatzkosten. Und auf Solardächer verüben Terroristen keine Anschläge, gab der Journalist zu bedenken, auf Kernkraftwerke schon. Hatte Sparkassendirektor Karl-Heinz Tenter in seinen Begrüßungsworten eine Investition in die Sonnenenergie gefordert, weil es zum Frieden beiträgt, so gab Alt der Sparkasse einen Rat mit auf den Weg: "Wenn ich die Sparkasse wäre würde ich mir überlegen, meine Kunden mit Zinsvorteilen von ein bis zwei Prozent zu locken und zum ökologischen Bauen zu bringen." HARRY SEELHOFF

4 NRZ MOERS Abbau unter Rheurdt: Zum Jahresende ist Feierabend BERGSCHÄDEN / Gemeindeverwaltung fürchtet um das Kanalnetz - Entwarnung für die Bürger hinter der Rathausstraße. RHEURDT. Eine gute und eine schlechtere Nachricht für die Bergschaden geplagten Bewohner des Ökodorfes. Die gute: Zum Ende des Jahres wird der Kohleabbau unter dem Ort eingestellt. Wenig erfreulicher Anlass ist die vorzeitige Schließung Niederbergs. Schlechte Meldung: Die Gemeindeverwaltung befürchtet dadurch Schäden am Kanalsystem des Ortes. Das teilte Bürgermeister Karl-Heinz Rickers auf Anfrage mit. Endgültig Schluss Der Bürgermeister sprach vor zwei Tagen mit Markschieder Mehlmann von der Zeche Niederberg sowie mit drei Mitabeitern der Bergschadensabteilung in Homberg. "Ende des Jahres ist endgültig Schluss", berichtet er. Das bedeutet im Klartext, dass die unterirdischen Aktivitäten der DSK (von Westen nach Osten) an der Rathausstraße Halt machen. Für den Laien überraschend: "Wir hätten es eigentlich lieber gesehen, wenn man den Abbau in zwei Bauhöhen planmäßig, also noch sechs Monate länger, Richtung Osten bis zum Klärwerk weitergeführt hätte", erläutert Rickers. Denn: "Jetzt fürchten wir Probleme durch zu wenig Kanalgefälle." Die Höhenlage der Kanäle werde vermutlich verändert, es werde wahrscheinlich auch Beschädigungen wie Risse usw. in den Rohren geben. "Auch die DSK hat entsprechende Berechnungen angestellt." Die Rheurdter kennen das vom ersten Flöz, das von 1991 bis 98 abgebaut wurde. Da gab es bereits Schwierigkeiten, so dass ein Kanal zeitweise sogar mittels Dauer-Saugrohr zum Fließen gebracht werden musste. Ähnliches fürchtet man auch jetzt. "Bei der Deutschen Steinkohle hat man fest zugesagt, schnell zu reagieren, wenns irgendwo kneifen sollte." Vorsorglich werden im nächsten Frühjahr die Kanäle von der DSK vermessen. Im Sommer wird mittels Spezialroboter erforscht, wie es in den Rohren aussieht. "Danach wird ein Sanierungskonzept erstellt." Freuen werden sich trotz der Bedenken der Verwaltung etliche Rheurdter. Die einen, weil die Bergschäden nun doch ein frühzeitigeres Ende finden (wir berichteten). Dabei gilt generell: 95 Prozent der Senkungen werden innerhalb von sechs bis 12 Monaten überirdisch sichtbar. Erleichtert werden vor allem die Rheurdter sein, die auf der anderen, der östlichen Seite der Rathausstraße wohnen. Sie hatten sich im Geiste schon auf Bergschäden eingestellt und können jetzt aufatmen. KLARA HELMES NRZ MOERS Kurs zum Informatiker Zwei Jahre dauert die Ausbildung bei der RAG BILDUNG GmbH. KAMP-LINTFORT. Gut ausgebildete Kräfte für den Markt der Informationstechnologie sind gefragt. Daher bietet die RAG-Bildung GmbH zusammen mit dem Arbeitsamt eine Qualifizierung zum Fachinformatiker oder zur Fachinformatikerin ab dem 3. Dezember an. Es gibt eine zweimonatige Vorschaltmaßnahme, es schließt sich die zweijährige Umschulung an, die zur IHK-Prüfung führt. Auch ein sechmonatiges Betriebspraktikum gehört zur Ausbildung. Fachinformatiker analysieren, planen und realisieren Informationssysteme und führen neue oder modifizierte Systeme in der IT-Technik ein. Mit der Umschulung werden vor allem Arbeitssuchende mit abgeschlossener Berufsausbildung angesprochen. Unter Umständen können die Kosten vom Arbeitsamt übernommen werden. Informationen gibt es am Mittwoch, 24. Oktober, ab 14 Uhr im Bildungszentrum, Bendsteg 38, Tel: NRZ RHEINBERG Bauarbeiten sollen bis Anfang 2003 dauern Verkehrsführung wird größtenteils einspurig mit Ampeln geregelt. RHEINBERG. In der kommenden Woche wird die Stadt Rheinberg die vom Bergbau beschädigten Kanäle erneuern. Gebaut wird in der Rheinberger Straße, zwischen der Straße "Am Keltenfeld" und an den im Bereich des nördlichen Ortausganges von Budberg gelegenen Pumpanlage sowie in Teilbereichen der Bischof-Roß- Straße und der Rheinkamper Straße. Die Arbeiten werden überwiegend an der "offenen Straße" vorgenommen. Deshalb wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Lediglich zwischen der Kreuzung Bischof-Roß- /Rheinberger Straße und der Pumpanlage Budberg wird der Kanal teilweise hydraulisch unterm Asphalt saniert. Es ist geplant, den Straßenverkehr in der Rheinberger- und der Rheinkamper Straße einspurig fließen zu lassen, geregelt durch Ampeln. Auch die Zufahrten für die Anlieger sollen gesichert werden. In der Bischof-Roß-Straße ist eine kurzzeitige Vollsperrung vorgesehen, wobei die privaten Grundstücke erreichbar bleiben. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Anfang des Jahres 2003 andauern. NRZ MOERS

5 Glückauf, der Peter kommt SPD-Fraktionschef Struck besuchte das Moerser Arbeitslosenzentrum und sprach im Haus Friesen. Für den Bergbau eine vernünftige Regelung versprochen. MOERS. "Glückauf, der Steiger kommt", tönte es aus dem Lautsprecher - und Peter Struck kam. Der Fraktionschef der SPD im Bundestag hatte ein Heimspiel in Repelen. Ein voll besetztes Haus Friesen. Mit Stehplätzen mussten einige Besucher sogar vorlieb nehmen. Ortsvereinsvorsitzender Karl-Heinz Reimann freute sich über die Peters im Doppelpack, Struck nämlich und der Bundestagsabgeordnete Peter Enders. Enders wiederum freute sich, nach vier Ministern nun abermals einen prominenten Bundespolitiker in seinem Wahlkreis präsentieren zu können. Auch die drei "Es" waren im Saal Friesen beisammen: Enders und seine voraussichtlichen Herausforderer Eidam und Ehrmann, die den amtierenden Abgeordneten gerne beerben möchten. Auch das Publikum freute sich, bot ihnen der Ortsverein doch eine lockere Programmabfolge. Nur eine knapp 30-minüte Rede Strucks und dann eine Talkrunde mit Wilfried Woller (Bezirksleiter der IGBCE), Bernd Scheid (AWO) und Michael Rittberger vom Moerser Arbeitslosenzentrum (MALZ). Eine lockere Abfolge zwar, aber mit ernsten Themen: Arbeitsplätze, Arbeitslosigkeit, Dumping-Löhne. Vor der Saal-Veranstaltung hatte Struck beim MALZ in der Homberger Straße vorbeigeschaut und dort über das "Job-Aktiv-Gesetz" diskutiert, der Absicht, Arbeitslose zu fördern und von ihnen etwas zu fordern. Wenn jetzt auch die Außenpolitik und die innere Sicherheit im Vordergrund stehe, werde, so Struck gestern, die Arbeitsmarktpolitik erste Priorität behalten. Struck rechnet mit einem Konjunkturaufschwung im ersten Vierteljahr Wenn auch die Arbeitslosenzahl nicht so zurück gegangen sei, wie es sich die Regierung erhoffte, werde sie im Wahljahr dennoch bessere Zahlen vorweisen als zuletzt Kanzler Kohl. Den Bergleuten im Saal versprach Struck, dass Berlin mit der Europäischen Kommission und dem Koalitionspartner "eine vernünftige Regelung für die Kohle finden" werde. Auch ein Bekenntnis zum Koalitionspartner legte der Vorsitzende der SPD- Bundestagsfraktion ab: "Wir möchten gerne eine Fortsetzung der Koalition." RUDOLF PIZMOHT NRZ OBERHAUSEN Gegen den Störfall unter der Idylle ERDGASSPEICHER / EVO muss die Anwohner der Brache Vondern jetzt über mögliche Gefahren informieren. OSTERFELD. Drei Jahre, nachdem hier rund 2,4 Kilometer Rohrleitungen verbuddelt wurden, ist längst Gras und Gestrüpp drüber gewachsen. Das ist ganz im Sinne der EVO, die östlich der Osterfelder Straße bis zu Kubikmeter Erdgas unterirdisch lagern kann. Und es ist gut für ein wunderschön verwildertes Stück der "Route Industrienatur": die Brache Vondern zwischen Emscher und Emscherschnellweg, wo bis in die erjahre die Zeche Vondern Kohle förderte. (Ver-)Ordnung muss sein Von besagter "Rohrleitungsanlage zur Optimierung der Gasdarbietung" - wie der Erdgasspeicher offiziell tituliert wird - nahm eigentlich keiner mehr Notiz. Doch: Ab heute werden Anwohner des Umfeldes Vondernbrache mit der Nase drauf gestoßen. Das sei so, sagt die EVO, weil die Störfallverordnung nach dem Bundesimmissionschutzgesetz (kurz: "BimschG") es verlange. (Ver-)Ordnung muss sein: Das Staatliche Umweltamt prüfte die Anlage erneut, obwohl die seit ihrer Inbetriebnahme im Herbst 1998 völlig störungsfrei gelaufen war. "Ergebnis, wie zu erwarten: Alles in Ordnung", so Dr. Reinhold Poggemann, Leiter der EVO- Energienetze. Dennoch: Da Erdgas wegen seiner Entzündbarkeit ein Gefahrgut ist, selbst wenn man es in Rohren vergraben hat, sind gewisse Vorschriften einzuhalten. Dazu gehört auch die Information der Bevölkerung nach der Störfallverordnung. So flattert den Haushalten im Bereich Osterfelder, Schloss-, Armin- und Ripshorster Straße ab heute ein buntes Faltblatt zu. Darin informiert das Unternehmen über seine Erdgasversorgung allgemein und die Erdgasröhrenanlage im Besonderen. Dann folgen Aussagen der Berufsfeuerwehr, allgemeine Hinweise auf mögliche Gefahren und Schritt für Schritt - Verhaltensmaßregeln bei Eintritt eines Störfalls in der Anlage. Kaum vorstellbar, dass es hier gefährlich sein soll, wo sich die Natur zwischen A 42 und Emscher und rund um einige Hochspannungsmasten ihr Terrain längst zurückerobert hat. Dem Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) war das Refugium übrigens ein eigenes Faltblatt wert; Titel: "Mahlzeit!" - eine Beschreibung der Pflanzenwelt auf der Brache Vondern. HEINZ INGENSIEP NRZ EMMERICH Reeserschanz vom Meer umschlungen Um das Rheinhochwasser vor Rees abzuschwächen, plant das Wasser- und Schifffahrtsamt den Bau einer linksrheinischen Flutmulde. REES/NIEDERMÖRMTER. Gestern noch hat Ute Bruckwilder den Ort besucht, wo ihr Elterhaus stand, auf Reeser- schanz, und auf dem ehemaligen Grundstück ihrer Eltern Blumen gepfückt. "Meine Eltern wohnen jetzt in Rees mitten in der Stadt. Besonders meine Mutter leidet noch sehr unter dem Umzug auf die andere Rheinseite.

6 Einen alten Baum verpflanzt man nicht." Gerne hätten die Kinder für ihre Eltern eine Wohnung mit Rheinblick besorgt, aber zu jener Zeit gab es nichts Adäquates. "Nach dem Umzug ist meine Mutter sehr krank geworden. Im Moment geht es ihr etwas besser. Ich möchte sie gerne, solange die Fähre noch zur Reeserschanz übersetzt, im Rollstuhl hinüberzufahren." Wo einst das Gasthaus stand, ist längst Gras gewachsen. Vor genau drei Jahren musste Ferdinand Sandhövel seine Gaststätte "Reeserschanz" schließen, vor zwei Jahren, auch im Oktober, fiel sie der Abrissbirne zum Opfer. Sie wich dem Wassermanagement, das Reeserschanz unumwindbar auf den Leib rückte. Schon seit 20 Jahren bereitet der Rheinverlauf vor Rees der Wasser- und Schifffahrtsbehörde Sorge. Besonders bei Hochwasser. Starke Erosionen haben in der Rheinschleife zwischen Vynen und Rees zu einem extremen Hochwasserengpass geführt. Das Wasser muss sich durch ein enges Flussbett quälen. So drückt es unaufhaltsam gegen die Reeser Stadtmauer. "Da hilft nur ein linksrheinischer Abfluss, der die Erosionen und die enorme Vertiefung in die Flusssohle vermindert", waren sich die Aufsichtsbehörden einig. Sie diskutierten zwei Modelle: eine Vorlandvertiefung oder eine Flutmulde. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg mit Außenstelle in Wesel als Träger des Vorhabens hat die Flutmuldenlösung präferiert, weil sie sich als ökologisch und wasserhydraulisch wirkungsvoller erwiesen habe. Es wird noch in diesem Jahr die Planfeststellungsunterlagen an die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Münster weiterleiten. "Wir erwarten im nächsten Jahr den Beschluss, dann kann 2003 gebaut werden", vermutet Birgitta Beul, Leiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Wesel. Es wird linksrheinisch eine Mulde ausgehoben, die vis a vis der Haffener Baggerlöcher beginnt, uferfern verläuft und kurz vor der Einfahrt in den Xantener Yachthafen wieder in den Rhein führt. Diese Mulde, bei Mittelwasser 120 Meter breit und vier Meter tief, wird immer Wasser führen. Sinkt der Wasserstand auf Mittelwasser plus 80 Zentimeter, was an etwa 200 Tagen im Jahr der Fall ist, ist das dann entstehende "Eiland" über Überlaufschwellen bedingt zugänglich. Durch die Flutmulde erhält der Rhein eine breitere Abflussmöglichkeit, der Druck wird von der Stadtmauer genommen und der Rhein muss nicht mehr auf Grund der ständigen Vertiefungen mit Steinen aufgefüllt werden. Mit der Flutmulde entfällt dann aber auch der Fähranleger Reeserschanz. Hierfür will das Wasser- und Schifffahrtsamt ein neues linksrheinisches Plätzchen, angebunden an einen Radweg, finden. Und auch die Zufahrt zum Xantener Yachthafen wird erhalten bleiben. Ferdinand Sandhövel fehlen am meisten seine Sangesfreunde vom "Abendstern" Niedermörmter. Einmal im Monat besucht er sie. Doch wenn das "Rääße Pöntje" ins Winterquartier geht, wird der Weg weit - über den Rhein. ELISABETH HANF NRZ EMMERICH Höhe bleibt unangetastet Deichverlegung hat keine Auswirkungen auf Rheinpromenade. EMMERICH. Die Nachricht über die geplante Deichverlegung in Warbeyen hat einige Anwohner der Rheinpromenade aufhorchen lassen. Besonders die Aussicht, dass der Emmericher Pegel bei Hochwasser um fünf bis 20 Zentimeter niedriger ausfallen könnte (die NRZ berichtete), macht die Anlieger mobil. Ihr Anliegen schilderten sie jetzt in einem Brief an die Obere Wasserbehörde bei der Bezirksregierung. Das Bemessungshochwasser von 19,10 Meter sei überholt, so die Anwohner: "Alle Schutzanlagen können in der Höhe reduziert, und da der Druck geringer wird, kann außerdem in der Stärke reduziert werden. Beides muss im Interesse der Bürger unbedingt geschehen, weil es Vorteile für sie mit sich bringt. Der Blick auf den Strom wird weniger eingeschränkt. Außerdem lassen sich erhebliche Kosten einsparen, die sonst von den Bürgern mit aufzubringen wären." Bei Oberregierungsrat Udo Hasselberg, zuständig für den Hochwasserschutz in Emmerich und die Deichverlegung in Warbeyen, stoßen die Emmericher damit allerdings auf wenig Verständnis. Eine "gewisse Verringerung der Hochwasserwelle" in Emmerich will der Dezernent für Hochwasserschutz bei der Bezirksregierung nicht ausschließen. "Wir gehen aber davon aus, dass auch bei einer etwas niedrigeren Welle der geplante Schutz angemessen und richtig ist." Die Überlegungen bezüglich Warbeyen seien nicht neu, so Hasselberg. Die mögliche Deichverlegung sei schon bei den Planungen für den Hochwasserschutz in Emmerich bekannt gewesen. Der Planfeststellungsbescheid wird in wenigen Wochen vorliegen, so der Oberregierungsrat. Darin würden zwar einige Änderungswünsche der Anwohner berücksichtigt. Die Höhe des Hochwasserschutzes bleibt jedoch unverändert. (cos) NRZ MOERS Gehöft bis unters Dach zersägt Schon vor Beginn des Kohleabbaus baute die Deutsche Steinkohle Dehnungsfugen ins Haus ein. RHEURDT. Pastor Derrix schildert weiter: "Als der jüngste schlimme Erdknall ganz Rheurdt erzittern ließ, rannten die Arbeiter panikartig aus der Kirche. Sie dachten, alles bricht zusammen", schildert der Pastor die Heftigkeit, mit der sich die Erdspannungen unter Tage entladen. "An die normalen Knälle hat man sich ja schon gewöhnt..." Die Handwerker der Deutschen Steinkohle bzw. der Bergschadensabteilung kommen mit unschöner Regelmäßigkeit nach Rheurdt, um wenigstens die gröbsten Schäden zu flicken: Über dem Beichtstuhl der Kirche, unter und über den Fenstern, auch Platten am Boden

7 heben sich hier oder da. Mulmig wirds dem Pastor und seinen "Schäfchen", wenn sie nach oben blicken: "Wirkliche Angst machen uns die vielen Risse im Deckengewölbe...", meint Derrix besorgt und hofft im Stillen, dass bei den vorsorglichen Messungen der Fachleute auch alles mit rechten Dingen zugeht... Nicht anders ergeht es der Familie Bürgers. Ihr Hof, auf dem man sich auf Rinderzucht spezialisiert hat, liegt gar nicht so weit von der Kirche entfernt an der Kaplaneistraße 1. Eine Tafel des Denkmalpflegers zeugt vom beispielhaften Wert des Gehöftes, 1786 erbaut. "Schon lange, bevor es mit dem Abbau losging, kamen die Handwerker zu uns und haben das ganze Gehöft an verschiedenen Stellen bis unters Dach zersägt, um Dehnungsfugen einzubauen", schildert Maria Bürgers. In den Räumen wurden schon neue Decken und Böden eingezogen, Wände wurden neu verputzt. Eine Schande: "Jetzt zeigt die einzige alte Stuckdecke im Haus die ersten Risse." Und: "Mich würde wirklich mal interessieren, wie viel Geld der Bergbau allein schon in unser Haus gesteckt hat..." Inzwischen wurde wegen des Dauer-Grundwassers in einigen Kellern an der Kaplaneistraße eine Anlage von der Lineg gebaut. Die Tatsache, dass die Lineg das Wasser in mancher Kuhle seit geraumer Zeit in die Gegenrichtung fließen läßt, zeugt ebenfalls von Bergschäden. Übrigens, 400 Millionen Mark gibt die DSK jährlich für diese Schäden aus. Bei der Gemeinde hat man an den drei Info-Abenden mit der DSK und den Bürgern festgestellt: "Wenns um die Regulierung der Schäden geht, beklagen sich die wenigsten Leute. Trotzdem ist der Ärger groß, wenn die Schäden nicht abreißen", so Klaus Kleinenkuhnen. Vielleicht aber ist die Bedrohung in Rheurdt ja bald vorbei. "Wir erfahren demnächst von der DSK, ob man nach der Schließung Niederbergs überhaupt unter Rheurdt weiter abbauen will", so Kleinenkuhnen. (Klara Helmes) FORTSETZUNG VON SEITE 1 NRZ MOERS Wertvolle Gebäude bedroht Auch denkmalgeschützte Gebäude wie die schöne Kirche St. Nikolaus oder der sehenswerte Hof der Familie Bürgers werden nicht verschont. RHEURDT. Seit einigen Jahren schon geht der Bergbau unter dem Ökodorf um. Seither gibt es immer wieder Klagen der Bürger, denn markerschütternde Erdknälle lassen oft die Tassen in den Schränken der Einwohner tanzen. Erst vor etwa zwei Wochen donnerte und rappelte es unter Rheurdt wieder derartig, dass mancher denken konnte, das Ende aller Tage sei gekommen. Besonders ärgerlich: die immer häufiger auftretenden Bergschäden. Viele Häuser wurden inzwischen schon notdürftig repariert. Wir haben uns in zwei besonders wertvollen Gebäude in Rheurdt umgesehen, nämlich in der Pfarrkirche St. Nikolaus und auf dem Hof der Familie Bürgers. Beide sind denkmalgeschützte Bauten. Doch das schützte sie nicht vor den tückischen Bergschäden. Pastor Norbert Derrix liebt die schöne Kirche. "Sie ist 1885 eingesegnet worden." Das Gotteshaus wurde im neugotischen Stil erbaut, sieben Jahre brauchte man damals dafür. Besonders wertvoll sind die schönen alten, bleiverglasten Fenster. "Sie werden hier keine Kirche im Umkreis mit solchen Fenstern finden. Nach dem Krieg wurden die Fenster, die zerborsten waren, nach den Originalvorlagen erneuert." Doch inzwischen machen sich die Gemeindemitglieder Sorgen, was ihre Kirche angeht. "Es fing mit einigen kleinen Rissen an. Doch inzwischen wissen wir, dass die Risse später tiefer und größer werden, bis der Putz von den Wänden fällt. Dann wirds gefährlich." Weniger gefährlich, aber dafür um so spektakulärer sind die breiten Risse unter einigen Fenstern, durch die man ganz deutlich nach draußen blicken kann. Die Deutsche Steinkohle weiß um den Wert der Kirche. Überall hat man Vermessungspunkte in den Wänden angebracht. "Oft kommen Fachleute und stellen Messungen an. Ich finde das wenig beruhigend..." KLARA HELMES NRZ WESEL KURZ GEMELDET Thema Bergbau. Die durch die Abbautätigkeit der Schachtanlage Lohberg/Osterfeld hervorgerufenen Erderschütterungen macht die CDU Hünxe am Montag, 22. Oktober, ab 19 Uhr in der Bruckhausener Gaststätte "Haus Lindekamp" zum Thema. Referent ist Peter Fischer, Markscheider des Verbundbergwerks. NRZ WESEL Keller sollen trocken bleiben In Werrich verlängert die LINEG die Druckleitung über den Banndeich. Die Anwohner müssen mit Behinderungen rechnen. WESEL. Die Keller in Werrich sollen in der bald beginnenden Hochwasser-Periode trocken bleiben. Deshalb verlegt die Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft LINEG ab nächster Woche die Druckleitung entlang des Eyländer Weges bis über den Banndeich. Sie bittet die Anwohner um Verständnis, dass während der Bauzeit bis Ende Januar 2002 Belästigungen entstehen. In den vergangenen Jahren war es in Werrich immer

8 wieder zu Kellerüberflutungen durch ansteigendes Grundwasser gekommen. Ursachen waren neben dem Rheinhochwasser auch die durch Salzabbau verursachten Bodensenkungen. Als Gegenmaßnahme wurden Brunnen und Druckrohrleitungen gebaut, die im Zusammenhang mit der Deichrückverlegung zunächst provisorisch verlängert wurden. NRZ MOERS Das Prozessrisiko ist ziemlich gross ABFALLBEHANDLUNGSANLAGE / Verwaltung schlägt einen Vertrag mit Zeitplan für den Eyller Berg vor. KAMP-LINTFORT. Ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte "Mülldeponie Eyller Berg" will die Stadt Kamp-Lintfort aufschlagen. Hatte der Stadtrat im Juni 1999 noch klipp und klar gesagt, die "Stadt lehnt die Errichtung und den Betrieb einer Abfallbehandlungsanlage ab", so schlägt die Verwaltung jetzt vor, dieser Anlage zuzustimmen und sich gleichzeitig mit den Betreibern auf einen Zeitplan und einen Vertrag zu einigen, die das Ende des Deponiebetriebes und eine Rekultivierung in Etappen festschreiben. Denn die Stadt habe ein erhebliches Interesse daran, dass der Eyller Berg möglichst schnell wiederverfüllt, rekultiviert und bepflanzt wird, heißt es in einer Beschlussvorlage für den Planungs- und Verkehrsausschuss, der am 23. Oktober tagen wird. Kamp-Lintfort, so der Vorschlag, solle sich mit der "Eyller Berg Abfallgesellschaft" (EBA) darauf einigen, dass der Eyller Berg bis zum Jahre 2007 zu 50 Prozent rekultiviert ist. Bis zum Jahre 2010 sollen 80 Prozent und bis zum Jahre 2020 die restlichen Flächen rekultiviert und bepflanzt sein. In dieser Zeit erwarte die Stadt regelmäßige Informationen über die Aktivitäten am Eyller Berg. Durch Zulassung der Abfallbehandlungsanlage könnten zusätzlich Kubikmeter jährlich auf dem Eyler Berg abgelagert werden. Die Laufzeit der Deponie würde dadurch um etwa zwölf Jahre reduziert gegenüber einem Deponiebetrieb ohne Vorbehandlung. Für einen Zeitraum von rund 2,5 Jahren wäre dann aber auch mit einer maximalen Belastung von 42 Transporten pro Tag, insgesamt also mit 84 Lkw pro Tag zu rechnen. Soweit Kamp- Lintfort betroffen sei, sollten die Transporte über die A 57 (Abfahrt Rheinberg), B 510, Feldstraße zum Eyller Berg geführt werden. Allerdings könne die Feldstraße diese Belastung im jetzigen Zustand nicht verkraften. Es werden Konfliktsituationen mit Radfahrern und Fußgängern erwartet, so daß nunmehr der Radweg an der Feldstraße gebaut werden und ihre Fahrbahn einen bituminösen Belag erhalten sollte, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Die Verwaltung rät zu einer solchen Vereinbarung, weil sie u.a. befürchtet, sonst könnten langwierige juristische Verfahren die Wiederherstellung des Berges langfristig verzögern. Sie weist auch darauf hin, dass die Bezirksregierung Düsseldorf die 1999 geäußerten Bedenken der Stadt gegen den Betrieb einer Verwertungs- und Behandlungsanlage für feste Abfälle nicht teilt. Düsseldorf habe im Gegenteil sogar darauf hingewiesen, dass die EBA einen Rechtsanspruch auf eine Genehmigung habe. In einer Stellungnahme zur Verwaltungsvorlage erklärte jetzt das fraktionslose Ratsmitglied Bernd Ueffing, die EBA erhalte mit einer solchen Vereinbarung das Recht, die Deponiefläche nach Süden zu erweitern und in Nähe des Landgasthauses "Zur Grenze" mit Sondermüll zu verfüllen. Eine EBA-Verpflichtung zur Rekultivierung in festgelegten Fristen klinge zwar nicht schlecht, doch seien alle bisherigen Versprechungen zur Rekultivierung nicht eingehalten worden. Der Eyller Berg hat eine lange Geschichte als Gewinnungsstätte für Sand und Kies und dann als Gelände, das mit Schlämmen und Gestein des Bergbaus sowie mit Hausmüll erst verfüllt und dann aufgeschüttet wurde. Schon ab 1906 begann die Aussandung und Auskiesung durch den Bergbau, der die westliche Hälfte des Berges anschließend verfüllte. Im östlichen Teil des Berges betrieb die Stadt Kamp-Lintfort ab 1960 eine Mülldeponie, die 1975 eingestellt wurde. Ab 1976 folgte die Firma von Eerde und Ossendot GmbH als Deponiebetreiberin. Sie hatte vom Bergbau die Deponierechte übernommen, die den ganzen Berg umfassen. (piz-) NRZ EMMERICH Deich soll bis zu 150 Meter zurück verlegt werden HOCHWASSERSCHUTZ / Deichverband Xanten-Kleve muss noch wegen der Grundstücke verhandeln und rechnet mit Einigung. KLEVE/EMMERICH. Der Deich zwischen Rheinbrücke und der Überlaufschwelle soll um bis zu 150 Meter zurück verlegt werden, wodurch der Emmericher Rheinpegel abgesenkt würde (die NRZ berichtete). Größtenteils verläuft der Hochwasserschutz über Gebiet, das im Besitz des Deichverbandes Xanten-Kleve ist. Nur zwischen Rheinbrücke und dem Grundstück an der ehemaligen Ziegelei muss der Verband noch um Grundstücke verhandeln. "Hier gehe ich von einer Einigung aus", erklärte Horst Terfehr, Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve. Man benötigte ein Gebiet von zwei Landwirten. Die seien im Prinzip bereit, "es kommt aber noch auf Feinheiten an." Sie sollen Ersatzflächen erhalten. Sind die Verträge formuliert, könnten sie unterschrieben werden, sobald die Mittel des Landes da seien. "Frühestens im nächsten Jahr" sei das, vermutet Terfehr. Zuletzt hatte der Deichverband das drei Hektar große Gelände der Alten Ziegelei erworben. Das Land bezahlte den Bodenpreis von Mark. Für den Abriss der Ziegelei legte das Land nochmals eine halbe Million Mark

9 drauf. Und eben die Ziegelei war in den 60-er Jahren der Grund dafür, dass der Deich am Oraniendeich wie eine Nase in Richtung Rhein neigt. Damals war die Ziegelei noch in Betrieb, konnte nicht verlagert werden.(m.v.) NRZ RHEINBERG Deiche sind Thema - immer mittwochs KREIS WESEL. Der Hochwasserschutzverband Niederrhein will ab November regelmäßige Sprechstunden anbieten, um den Menschen in den Hochwasser gefährdeten Gebieten Rede und Antwort zu stehen. Diese Sprechstunde soll jeweils am zweiten Mittwoch im Monat stattfinden. Der erste Termin ist der 14. November von 16 bis 18 Uhr in der Gaststätte van Bebber in Birten. In der kommenden Woche setzt der Hochwasserschutzverband seine Reihe von Informationsveranstaltungen am linken Niederrhein fort. Am Mittwoch, 17. Oktober, sind Vorsitzender Hans-Peter Feldmann und seine Mitstreiter um Uhr in Moers-Bornheim im Hotel-Restaurant "Haus Niederrhein" an der B 57 zu Gast, am Freitag, 19. Oktober, geht es dann im evangelischen Gemeindehaus in Rheinberg-Annaberg, Grote Gert 50, Uhr, um das Thema Hochwasser. Die Sicherheit der im potentiellen Überschwemmungsgebiet lebenden Menschen hat sich der Hochwasserschutzverband, der sich erst vor kurzem gegründet hat, auf seine Fahnen geschrieben. Bei den Diskussionsrunden wird es deshalb unter anderem auch um die Auswirkungen der Rahmenbetriebspläne der Bergwerke Walsum und Friedrich Heinrich gehen. Wer vorher Fragen zum Thema hat oder sich generell über den Hochwasserschutzverband Niederrhein informieren will, kann Hans-Peter Feldmann anrufen: Tel: 02801/6584. NRZ EMMERICH Rosenhofsee schafft Probleme Umweltamt erwartet in diesem Tagen Pläne für die Bauabschnitte I bis III des Deichs in Haffen. HAFFEN. Dem Rosenhof-See und dem Lohrwardt-See fehlt die natürliche Festigkeit am Ufer. Die Böschung rutscht. Dies geschieht, weil dort der Kies abgegraben wurde. Wenn nun in diesem Bereich der Deich - wie geplant - rückverlegt wird, müssen die Uferbereiche wieder verfestigt werden - mit Kies zum Beispiel. "Das ist aber teuer", gibt Hans Nebelung, Leiter des Staatlichen Umweltamtes Krefeld, Außenstelle Kleve, zu bedenken. Daher denkt er über eine alternative Lösung nach. Das könnte beispielsweise eine Spundwand sein. "Die muss nicht aus Metall bestehen, sie könnte auch aus Ton sein", sagt er. Entschieden ist das aber noch nicht. Alles muss noch einmal durchgerechnet werden. Noch liegen die Pläne für die Abschnitte eins bis drei vom Stummen Deich bis zum Dornerwardtweg ihm nicht vor. Aber Neblung weiß längst, an welchen Stellen es Probleme gibt. "Wir stehen ja in ständigen Kontakt mit Deichschau und dem Planungsbüro Gewecke und Partner". Neblung erwartet in den nächsten Tagen einen Brief von der Düsseldorfer Bezirksregierung mit der Bitte um die technische Prüfung des Planungs-Entwurfs. Es geht dabei darum, ob die Höhen eingehalten worden sind, ob die baulichen Maßnahmen verträglich in die Landschaft passen. Neblung und sein Team haben aber auch darauf zu achten, dass alles möglichst wirtschaftlich abgewickelt wird. Auch die Grundstücksfragen sind noch nicht endgültig geklärt. Noch nicht mit allen Besitzern der Gehöfte und Einfamilienhäuser im Bereich der beiden Seen konnte eine Lösung gefunden werden. "Es laufen noch diverse Verhandlungen", weiß Hans Nebelung, der bei den Verhandlungen manchmal mit am Tisch sitzt. Weiter ist die Deichschau Haffen-Mehr im Planungsabschnitt vier, der an der Deichauffahrt K 7 beginnt und oberhalb des Lohrwardt-Sees endet. "Hier laufen bereits die Ausschreibungen", so Birgit Buschenhenki vom Staatlichen Umweltamt aus Kleve, die die Maßnahme betreut. Die Aufträge zur Deichrückverlegung sollen im Januar vergeben werden. Baubeginn, schätzt Nebelung, wird Ende März und Anfang April sein. Hier soll der Deich rückverlegt und verbreitert werden. Auf der Deichkrone soll ein Radweg entstehen, am Lohrwardtsee wird der Radler über Dornerwardt- und Bruckdaelweg in Richtung Ortskern fahren können. Der Lindtackerweg wie auch die K7 sollen weiterhin den Autoverkehr aufnehmen. MARIA RAUDSZUS NRZ KLEVE Deich abgraben und neu anlegen Verband: Vorland tiefer legen ist billiger als Retentionsräume. KREIS KLEVE. Der Deich zwischen Xanten-Beek und Kleve-Spoykanal soll auf einer Strecke von 37 Kilometern saniert werden wurde mit den ersten Untersuchungen dazu begonnen startete die Sanierung. Fertig mit seinen Arbeiten ist der Deichverband Xanten-Kleve als Träger mittlerweile bei Grieth und Schenkenschanz. Für eine Sanierung gibt es aus Sicht des Verbandes gute Gründe. So sei der Deich nicht hoch genug, erklärt Horst Terfehr. "50 bis 80 Zentimeter fehlen ihm." Auch Deichverteidigungswege gibts nicht. Ohne sie sei der Deich bei Hochwasser aber nicht erreichbar. Schließlich brauche man eine breitere Deichkrone und flachere Böschungen. "Das ist für die Statik wichtig", so Terfehr. Viel Arbeit wartet noch auf alle Beteiligten. "Wir graben alles ab und bauen den Deich dann neu auf", sagt Terfehr mit Blick auf einige Streckenabschnitte. Mindestens die zweifache Bodenmenge benötige man. Wenn das Land NRW die Mittel zügig bereit stelle, könne man in zehn Jahren mit der Deichsanierung fertig sein. Würde das Geld aber weiter nur "tröpfeln", so Terfehr, "werden es 15 Jahre." Die komplette Sanierung koste 150 Millionen Mark. Davon müssten 20 Prozent, also 30 Millionen Mark

10 die Beitragszahler des Verbandes tragen. Aus Sicht von mehreren Initiativen zu viel Geld. Das Land soll mehr zahlen. Bisherige Anstrengungen blieben aber erfolglos. Jetzt habe man den Klageweg über die Beitragsbescheide gewählt. Die Initiativen, so Terfehr, beriefen sich unter anderem darauf, dass der Rhein Bundessache sei, dann müsse der Hochwasserschutz es auch sein. Ebenfalls umstritten ist der Polder Bylerward. Landesumweltministerin Bärbel Höhn wolle ihn als Retentionsraum, also als Überschwemmungsgebiet. "Wir vom Deichverband sind auch für Retentionsräume, aber sie müssen volkswirtschaftlich vertretbar sein", findet Terfehr. Und immerhin koste das Vorhaben bis zu 300 Millionen Mark. Solange man aber mit der Deichsanierung nicht fertig sei, solle man nicht schon mit dem Retentionsraum beginnen. "Wir sollten das Deichvorland um ein bis drei Meter tiefer legen." Den Sand könne man wiederum für den Deichbau verwenden. Vom Wasservolumen her wäre das "der gleiche Effekt". Und: "Das kostet nur 30 Millionen Mark",so der Verbands-Geschäftsführer. (M.V.) NRZ KLEVE Rhein wurde ins Bett gezwungen Deichverbände sind "älteste Bürgerinitiative". Lehm als Schutzwall heute zu teuer - man nimmt Sand. KREIS KLEVE. Mehr Land sollte in Besitz genommen werden. Sie vergaben Deichrechte und -briefe wurde das "Privilegium Civitatis Cranenburgenis", ein Vertrag über die Besiedlung des Kranenburger Bruchs, geschlossen. Er wurde vom Grafen Dietrich IX. von Kleve bestätigt. Die Bewohner durften deichen, wirtschaften und bezahlten etwas weniger Steuern. Mit dem Beginn der großen Schifffahrt nach 1800 starteten die Niederrheiner damit, das Rheinufer systematisch zu befestigen und den Strom in sein Bett zu zwingen. Es entstanden Banndeiche entlang des Rheines. Niederungen wurden künstlich entwässert. Auch ein Rezept zum Schutz vor Hochwasser: die Begradigung des Rheins. "Die Kurven waren früher wesentlich geschwungener", so Terfehr. Anders als heute verlief der Fluss bis ins 15. Jahrhundert hinein von Rees nach Rosau, Grietherbusch, an Grieth vorbei in Richtung Huisberden und von da aus nach Emmerich. Die Folge: Die Stadt Rees wurde entlastet. Früher floss das Wasser von Vater Rhein auf die Stadt zu und dann links vorbei - bei Hochwasser auch an der anderen Seite vorbei: Rees wurde dann zu einer Insel. Die Zeche zahlten dann alle Die Wartung und der Bau der Deiche kostete viel Mühe. Nach einem erfolgreichen Deichgang war die Freude bei allen groß. Und dann wurde, so ist es überliefert, gerne mal gezecht. Die "Dycken-Ordnung" von 1575 verbot das. Wohl mit Blick darauf, dass die Zeche einiger Menschen von der ganzen Gemeinschaft bezahlt wurde. Auch das war damals geltendes Recht: Wenn der Hochwasserschutz es erforderte, durfte der Dachstuhl eines Hauses abgerissen werden. "Es ist aber nicht bekannt, ob das auch mal gemacht worden ist", ergänzt Terfehr. Kleinere Deichschauen wuchsen zu immer größeren. Seit rund 600 Jahren gibt es Deichverbände. Sie selbst verstehen sich als die älteste "Bürgerinitiative" im Lande - mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern - so wie der Deichgräf. Heute hat sich vieles gewandelt. Pferde ziehen keinen Lehm oder Sand mehr zu den Deichen. Kleine Güterwagen lösten sie ab, seit 1950 rollt das Material per Lkw heran. Und die Deiche werden nicht mehr komplett aus fast wasser-undurchlässigen Lehmböden errichtet. Mittlerweile zu teuer. Für die Stützkörper der Deiche wird Sand genutzt. Von 1962 bis 1965 wurde für 90 Millionen Mark ein Deich zwischen Grieth und Griethausen sowie Schöpfwerke gebaut. Landunter in Warbeyen gabs nun nicht mehr. Andere Deiche taten andernorts ihr Übriges. Doch 1993 und 1995 schwappte der Rhein über die Promenade in Emmerich und erinnerte die Menschen an seine Kraft. NRZ MOERS Werksleiter: Das kriegen wir hin Gestern Belegschaftsversammlung auf Niederberg. Kumpel auf Friedrich Heinrich fuhren eine Stunde später in die Grube. Betriebsrat: Versetzungspläne rasch auf den Tisch. AM NIEDERRHEIN. Gestern informierten die Betriebsräte und Werksleitungen die Mitarbeiter der Zechen Niederberg und Friedrich Heinrich über den Vorschlag des DSK-Vorstandes, die Kohleförderung in Neukirchen- Vluyn bereits zum 31. Dezember einzustellen (wir berichteten). Auf Niederberg in Neukirchen-Vluyn fand um 13 Uhr eine Belegschaftsversammlung statt. In Kamp-Lintfort fuhren die Kumpel eine Stunde später in die Grube. Zuerst holten sie sich im Lichthof der Schachtanlage Friedrich Heinrich Informationen über die neue Lage. "Der Vorstand hält sein Wort nicht, er hält sich nicht an die Abmachungen. Wir wollen jetzt nicht arbeitslos werden. Hoffentlich ist auf anderen Bergwerken noch Platz für uns!" Das sei der Tenor der Reaktionen bei den Kumpeln gewesen, schildert Betriebsratsvorsitzender Friedhelm Vogt die Stimmung auf Friedrich Heinrich. Schließlich, so Vogt, habe der Vorstand zugesichert, dass an dem Fahrplan bis zur ursprünglich geplanten Niederberg-Schließung am 30. Juni 2002 nicht gerüttelt werde. Alles Makulatur hatte der Aufsichtsrat die angekündigte Bergwerkskonzentration mit der Bedingung verknüpft, dass dafür zwischenzeitlich eine "qualifizierte Personalplanung" erstellt wird. Solche Qualitäten suchen die Kumpel auf Niederberg und Friedrich Heinrich, die am Standort Kamp-Lintfort zum

11 Bergwerk West zusammengelegt werden sollen, bislang vergeblich. Noch keiner von den 1300 "überzähligen" Bergleuten weiß, wo sein zukünftiger Arbeitsplatz sein wird. Für qualifizierte Planung spricht auch nicht, dass das Bergwerk, das 1300 Mitarbeiter zu viel hat, quasi bis zuletzt noch schubweise Bergleute von anderen Anlagen der DSK übernehmen musste. "Erst letzten Montag habe ich hier noch achtzig neue Kollegen von der Anlage Blumenthal AV begrüßt", wundert sich Vogt. Schon dieses Tohuwabohus wegen glaube er nicht, dass beim DSK- Vorstand in Herne fertige Versetzungpläne in der Schublade liegen. Von fertigen Plänen über die "Bewegungsströme" zwischen den Bergwerken wusste gestern auch Karl-Heinz Stenmanns nichts. Der stellvertretende Werksleiter auf Friedrich Heinrich glaubt aber: "Das kriegen wir hin!" Auch wenn der von neun Monaten auf nur noch drei Monate geschrumpfte Zeitraum für die Personalplanung sehr eng geworden sei, wie Stenmanns einräumt. Er gibt aber zu bedenken, dass die DSK im Jahr 2000 insgesamt und im laufenden Jahr noch einmal zwischen 4000 und 6000 Arbeitsplätze abbauen musste. Rund 1000 der noch 1600 Mitarbeiter auf Niederberg waren gestern mittag auf der Belegschaftsversammlung. Sie hätten die Informationen über die vorgezogene Schließung ihres Schachtes gefasst aufgenommen, berichtete Betriebsratsvorsitzender Hardy Prill. Ein Grund für die beschleunigte Konzentration sei auch, dass das kalkulierte Betriebsergebnis auf Niederberg in diesem Jahr nicht erreicht wird, habe die Werksleitung auf der Versammlung erklärt. Der Betriebsrat erwarte jetzt, dass der Verlegungsplan für die Bergleute möglichst rasch auf den Tisch kommt. Er gehe davon aus, dass die betroffenen Frauen und Männer nicht erst unter dem Weihnachtsbaum erfahren, wo ihr künftiger Arbeitsplatz sein wird. Hardy Prill geht auch davon aus, dass die linksrheinisch wohnenden Bergleute beim Bergwerk West in Kamp-Lintfort und die rechtsrheinischen einen wohnungsnäheren Arbeitsplatz erhalten werden. Schützenhilfe für die vorgezogene Stillegung erhielt der DSK-Vorstand von NRW- Wirtschaftsminister Schwanhold: "Diese betriebswirtschaftliche Optimierungsmaßnahme stellt weder die Kohlevereinbarung von 1997 noch den sozialverträglichen Anpassungsprozess in Frage." RUDOLF PIZMOHT NRZ KLEVE Den Hof aufs Poll gebaut Seit 600 Jahren gibt es Schutz vor den Fluten am Rhein. Wissel und Rindern waren erste "Inseln", die von mutigen Menschen mit Muskelkraft angelegt wurden. Später halfen Pferde. KREIS KLEVE. Der Rhein war für die Menschen immer Verlockung und Gefahr zugleich. Im Mittelalter trauten sie sich in die Niederungen - fettige, lehmige Böden versprachen den Siedlern viele Nährstoffe. Aber immer wieder machten Hochwasser das Gepflanzte und Erbaute zunichte. "Die Menschen wurden manches Mal überrascht, es gab Tote und innerhalb einer Nacht konnte alles weg sein", erzählt Horst Terfehr, Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve. Doch die Bewohner nahmen die Herausforderung immer wieder an. Mit dem Deichbau. Einen echten Hochwasserschutz am Rhein gibt es nun seit rund 600 Jahren. Horst Terfehr blickt im Schöpfwerk Warbeyen auf den Oraniendeich. "Früher war hier alles flach und eben", sagt er. Deiche? Die kannten die Menschen am Niederrhein im frühen Mittelalter noch nicht. Sie siedelten zunächst auf den Anhöhen. Auf Sandrücken, die sich durch Ablagerungen des Rheins und durch das Gletschergeröll aus der Eiszeit gebildet hatten. So wie in Zyfflich, Brienen und Wissel. "Das waren aber nur wenige Flächen. Irgendwann reichten sie nicht mehr aus", so Terfehr. Die Menschen nahmen das Zepter in die Hand, denn sie wollten sich nicht damit abfinden, dass sich der Rhein zwischen Eltenberg und dem Klever Berg auf sieben Kilometern mit seinem Hochwasser frei bewegen kann. Sie schütteten Boden an - ein Poll, auf dem sie ihren Hof bauten, entstand. In Salmorth tragen heute noch Höfe das Wort "Poll" in ihrem Namen. Wie zum Beispiel der Möwenpoll. Die Niederrheiner gaben sich damit noch nicht zufrieden, sie wurden mutiger. Sie bauten Ringwälle, wodurch Rheininseln und Warde entstanden. Die Wälle in Wissel und Rindern gehören zu den ältesten. Sie gehen auf das neunte Jahrhundert zurück. Doch die Eindeichungen wurden größer und größer. Ringdeiche entstanden. In Griethausen und Kellen etwa. Alles, was zu einer Kirchengemeinde gehörte, wurde ringsherum geschützt. In Huisberden und Warbeyen sind für den aufmerksamen Beobachter noch kleine Bruchstücke dieser Vergangenheit zu sehen. "1966 wurden sie aber planiert", erinnert sich Terfehr. Zunächst schufen die Bewohner Deiche mit der eigenen Muskelkraft, Schaufel und Karre. Um 1200 setzte man verstärkt auf die Hilfe von Pferden, was auch bis ins 19. Jahrhundert so blieb. Die Landgewinnung war ganz im Sinne der Obrigkeit. MICHAEL VEHRESCHILD NRZ MOERS Schützenhilfe für Kohle-Vorstand Minister Schwanhold: Kohlevereinbarung und sozialverträgliche Anpassung werden nicht in Frage gestellt. Noch keiner von den 1300 "überzähligen" Bergleuten weiß, wo sein zukünftiger Arbeitsplatz sein wird. Für qualifizierte Planung spricht auch nicht, dass das Bergwerk, das 1300 Mitarbeiter zu viel hat, quasi bis zuletzt noch schubweise Bergleute von anderen Anlagen der DSK übernehmen musste. "Erst letzten Montag habe ich hier noch achtzig neue Kollegen von der Anlage Blumenthal AV begrüßt", wundert sich Vogt. Schon dieses Tohuwabohus wegen glaube er nicht, dass beim DSK-Vorstand in Herne fertige Versetzungpläne in der Schublade liegen. Von fertigen Plänen über die "Bewegungsströme" zwischen den Bergwerken wußte gestern auch Karl-Heinz Stenmanns nichts. Der stellvertretende Werksleiter auf Friedrich

12 Heinrich glaubt aber: "Das kriegen wir hin!" Auch wenn der von neun Monaten auf nur noch drei Monate geschrumpfte Zeitraum für die Personalplanung sehr eng geworden sei, wie Stenmanns einräumt. Er gibt aber zu bedenken, dass die DSK im Jahr 2000 insgesamt und im laufenden Jahr noch einmal zwischen 4000 und 6000 Arbeitsplätze abbauen musste. Rund 1000 der noch 1600 Mitarbeiter auf Niederberg waren gestern mittag auf der Belegschaftsversammlung. Sie hätten die Informationen über die vorgezogene Schließung ihres Schachtes gefasst aufgenommen, berichtete Betriebsratsvorsitzender Hardy Prill. Ein Grund für die beschleunigte Konzentration sei auch, dass das kalkulierte Betriebsergebnis auf Niederberg in diesem Jahr nicht erreicht wird, habe die Werksleitung auf der Versammlung erklärt. Der Betriebsrat erwarte jetzt, dass der Verlegungsplan für die Bergleute möglichst rasch auf den Tisch kommt. Er gehe davon aus, dass die betroffenen Frauen und Männer nicht erst unter dem Weihnachtsbaum erfahren, wo ihr künftiger Arbeitsplatz sein wird. Hardy Prill geht auch davon aus, dass die linksrheinisch wohnenden Bergleute beim Bergwerk West in Kamp-Lintfort und die rechtsrheinischen einen wohnungsnäheren Arbeitsplatz erhalten werden. Schützenhilfe für die vorgezogene Stillegung erhielt der DSK-Vorstand von NRW-Wirtschaftsminister Schwanhold: "Diese betriebswirtschaftliche Optimierungsmaßnahme stellt weder die Kohlevereinbarung von 1997 noch den sozialverträglichen Anpassungsprozess in Frage." (piz-) FORTSETZUNG VON SEITE 1 NRZ DUISBURG BRIEFE AN DIE REDAKTION "Natur mit künstlichen Wällen" "Die Überflutungsrisiken werden von der DSK sehr ernst genommen, das sagt schon der Vorschlag, aus dem Eisenbahndamm der Strecke Walsum-Voerde-Spellen einen,schlafdeich zu bauen. Aber die Sicherheitsvorschläge gehen noch weiter: Aldenrade, 200-Meter-Wall, 1400-Meter-Wall zwischen Bergwerk Walsum und Südhafen, Emscherdeich zwischen Rhein und Eisenbahndamm, Bahndamm auf dem Steag- Gelände zwischen Rhein- und Eisenbahndamm Walsum-Wesel. Kein Abbau im Dinslakener Graben, dafür bessere Grundwasser-Fließrichtung. Der Gedanke an eine Umwelt mit künstlichen Wällen ist unerträglich; das wäre ein Frevel an der Natur. Eine Gänsehaut müssen Naturschützer bekommen, wenn sie in der NRZ die Alternative lesen:,nutzung des Wohnungswaldes bei Hochwasser als eingedeichten Retentionsraum. Das wäre eine Dunstwanne und kein Wald mehr. Der Steuerzahler würde die Zerstörung einer intakten Umwelt bezahlen. Ich habe den Eindruck, die DSK ist der Auffassung, hier leben Menschen mit einem generellen Denkverbot. Allein die ökologische Nische, der Eisenbahndamm, Strecke Walsum-Voerde-Spellen, mit hohen alten Bäumen und dichtem Bewuchs ginge verloren. Ein Refugium für viele Vogelarten und eine nicht zu unterschätzende CO2-Senke. Es würde Jahrzehnte dauern, ehe Ersatzpflanzungen für entsprechenden Ausgleich sorgen. An das Baudesaster darf man gar nicht denken. Was aber noch gravierender ist: Alle Menschen, die westlich des Bahndammes wohnen, würden zu Polderopfern." NRZ MOERS Den Mitarbeitern Klarheit schuldig ZUR SACHE Schließung der Schachtanlage Niederberg Etwas eigenartig ist die Nachricht, die die Deutsche Steinkohle AG über die gestrige Sitzung des Aufsichtsrates an die Medien schickte: Der Vorstand schlägt eine vorgezogene Schließung der Zeche Niederberg schom zum 31. Dezember vor. Der Aufsichtsrat wird über den Vorschlag aber auch erst in seiner Dezembersitzung formell beschließen.zwischen Aufsichtsratsbeschluss und Zechenschließung lägen dann nur wenige Tage im Dezember. Bis dahin könnte niemand mit Bestimmtheit sagen: Niederberg wird ein halbes Jahr früher zugemacht. Klarheit sieht anders aus. Klarheit ist die DSK ihren 5100 Mitarbeitern auf Niederberg und Friedrich Heinrich aber schuldig. Erst recht den 1300 Kumpeln, die nicht bleiben können. Bis heute weiß noch keiner von ihnen, wo sein künftiger Arbeitsplatz sein wird, klagte gestern der Betriebsrat. Bisher habe Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort sogar noch Personal aufgenommen statt abgegeben. Wenn das so ist, dann klingt die DSK-Aussage, der Prozess der Zusammenlegung sei soweit fortgeschritten, dass man die "kostensparende Konzentration" beschleunigen könne, nicht besonders überzeugend. RUDOLF PIZMOHT NRZ RHEINBERG Betroffenheit als Druckmittel? Elf Häuser in Obermörmter betroffen. FBI: "Unwirtschaftliche Pläne". XANTEN. Elf Wohnhäuser sind in Obermörmter von einer möglichen Deichrückverlegung betroffen. Das sind elf zuviel, machte die Freie Bürger-Initiative Xanten (FBI) bei einer Versammlung in Obermörmter noch einmal deutlich. Vorsitzender Herbert Dissen wies darauf hin, dass der Rat der Stadt Xanten einstimmig nein zu diesem Vorhaben gesagt habe. Retentionsflächen müssten nicht dort geschaffen werden, wo Häuser stehen.

13 Dissen: "Unbewohnte Flächen gibt es auf der anderen Rheinseite." Ein solches Vorgehen, wie in Obermörmter geplant, sei überhaupt nicht wirtschaftlich. Stattdessen müssten die vorhandenen Deiche erhöhte werden. Der Vorsitzende des Hochwasserschutzverbandes Niederrhein (HSV-N), Hans-Peter Feldmann aus Xanten, betonte die Bedeutung der Einspruchsmöglichkeiten der Bürger. Kommunale Einwände, das habe man beim Deich in Birten gesehen, seien so gut wie zwecklos. "Wichtig und gewichtig ist die persönliche Betroffenheit", so Feldmann. Im Übrigen geißelte er die Deichrückverlegung als "puren Blödsinn". Dadurch würden etwa 200 Kubikmeter Raum gewonnen, der ohnehin im Ernstfall in Windeseile voll mit Wasser sei. Wie Dissen forderte auch Feldmann, dass die Kosten für Deichsicherheit und -bauten nicht den Deichverbänden und damit deren Mitgliedern aufgebrummt werden dürften. Dies sei Aufgabe von Land und Bund und eine Regelung, die einzigartig in der Bundesrepublik sei. Die Bewohner der Region seien mit den Kosten und den Gefahren des Hochwassers belastet. Die Niederländer hätten bereits angekündigt, um ihre Gebiete zu retten, müssten die Polder am Niederrhein eben geflutet werden. Feldmann: "Wir sind das Notüberlaufbecken der Nation." (cf) NRZ MOERS Spende aus Familienfest KAMP-LINTFORT. Den Erlös des Familienfestes spendete die Belegschaft des Bergwerks Friedrich Heinrich/Rheinland für einen guten Zweck. Die Kamp-Lintforter Vereine "Initiative Integration" und "Freizeit für Behinderte" erhielten jeweils 1804,50 Mark für Projekte, die behinderten Menschen zugute kommen sollen. Für die "Initiative Integration" nahm Gunhild Sartingen (vorne, 2.v.r.) den Scheck entgegen. Erwin Pinno (vorne, 2.v.l.) vom Verein "Freizeit für Behinderte" freute sich ebenso. Die Schecks überreichten Personal- und Sozialdirektor Peter Ermlich (vorne r.), Betriebsratsvorsitzender Friedhelm Vogt (vorne l.) sowie Mitarbeiter Karl Momber und Ralf Borkenhäuser (hinten v.l.). (DSK-Foto: D.Klingenburg) NRZ MOERS Besuch Rheinpreussens lohnt sich Die Anlage mit ihren historischen Gebäuden ist sehenswert. Jeden Sonntag können sich Besucher auch im dortigen Museum umschauen. Von Grund auf renoviert. MOERS. Die Industriebrache steckt im Keller: Nur noch eine Bilderausstellung erinnert daran, wie es auf der ehemaligen Schachtanlage Rheinpreussen IV in Moers vor der Restaurierung aussah. Viel hat sich getan. Heute sind die Gebäude kaum wieder zu erkennen, eröffnete doch vor knapp einem Jahr ein kleines Museum im alten Maschinenhaus. Auch heute noch wird getüftelt Doch damit war die Arbeit der vielen Helfer noch nicht beendet. Auch heute wird noch an der alten Fördermaschine getüftelt, gewienert und geschraubt. Besonders aktiv ist der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein, dessen Mitglieder sich liebevoll um die alte Anlage im Moerser Stadtteil Hochstraß kümmern. Alles von Grund auf renoviert Schon auf dem Außengelände kann man sich davon überzeugen, dass die alte Schachtanlage sehenswert ist. Die historischen Gebäude sind von Grund auf renoviert, mittendrin ragt das alte Doppelbockfördergerüst in den Himmel. Sogar die Förderseile hängen auf einer Seite noch an den Seilscheiben. Die führen direkt ins Maschinenhaus, wo sich nicht nur eingefleischte Bergbaufans wohlfühlen. Die Fördermaschine ist nicht mehr in Betrieb, doch auf die typischen Geräusche vor der Seilfahrt brauchen die Besucher nicht zu verzichten. Die kommen nämlich vom Tonband und lassen den Gast schnell vermuten, er sei gerade auf einem Bergwerk, das noch fleißig Kohle fördert. Für die Vereinsmitglieder gibt es immer etwas zu tun. Peter Seidel bastelt zurzeit kräftig an der mächtigen Fördermaschine. Wenn sich ihre Räder schon nicht mehr drehen, dann soll wenigstens der Teufenanzeiger funktionieren. Mit Hilfe eines elektrischen Antriebs sollen die Zeiger bald wieder in Gang kommen, auch wenn es in Wirklichkeit keinen einzigen Meter mehr in die Tiefe geht. Während Peter Seidel das Handwerkliche erledigt, hat sich Karl Heinz Tepper ganz andere Gedanken gemacht. Unter dem Titel "Meilensteine" stellt er verschiedene Broschüren zusammen, in denen der ehemalige Leiter des Elektrobetriebes vom Bergwerk Rheinland ausführlich die Technik verschiedener Maschinen auf Rheinpreussen erklärt. Die Helfer freuen sich Die Helfer um den Vorsitzenden Alexander Eichholz freuen sich über Interessenten, die sich an der Pflege der Anlage beteiligen wollen. Wer mitarbeiten möchte, kann sich beim Vorsitzenden ( ) melden. Wer als Besucher kommen will: Sonntags von 14 bis 17 Uhr ist die alte Maschinenhalle für Interessierte geöffnet. (Christian Böse)

14 NRZ MOERS THEMA DES TAGES Zeche Niederberg soll früher schließen Letzte Schicht schon am 31. Dezember. NEUKIRCHEN-VLUYN. Die Zeche Niederberg soll schon zum 31. Dezember geschlossen werden, wenn der Aufsichtsrat der Deutschen Steinkohle AG (DSK) in seiner Dezember-Sitzung dem Vorschlag des Unternehmensvorstandes formell folgt. Ursprünglich hatten DSK und Ruhrkohle AG (RAG) die Einstellung der Förderung auf Niederberg erst zum 30. Juni 2002 vorgesehen. Die beiden Schachtanlagen Niederberg und Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort sollen zum 1. Januar 2002 zum "Verbundbergwerk West" am Standort Kamp- Lintfort zusammengelegt werden. Beide Bergwerke zusammen haben heute 5100 Mitarbeiter. Für das Verbundbergwerk West sind nur noch 3800 Bergleute vorgesehen. Für 1300 Mitarbeiter müsste der Zeitplan für Versetzungen an andere Schachtanlagen beschleunigt werden. Betriebsratsvorsitzender Friedhelm Vogt fragt sich, wie das bewerkstelligt werden kann: "Die gesamte Planung ist auf den 30. Juni abgesstellt. Heute weiß noch keiner der betroffenen Kollegen wo er künftig arbeiten wird. Wir geraten mit der Personalplanung ganz schön ins Schwimmen." Er befürchtet auch, dass sich diese Situation negativ auf die Kostenplanung für das künftige Bergwerk West auswirken wird. Dagegen heißt es in einer Pressemitteilung der DSK, der Prozess "sei mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die kostensparende Konzentration früher als ursprünglich geplant möglich wird." (piz-) NRZ DUISBURG Rheinkai bietet der Kohle viel Platz Nach Aufbau des Krans soll Anlage im November in Dienst gehen. Kohle statt Erz wird der bald 20 Jahre alte Hafen-Kran in seinen Greifer nehmen, der jetzt am neuen Importkohle-Terminal errichtet wurde. Der Kran tat lange Jahre auf der Erzinsel in Ruhrort Dienst. Seit wenigen Tagen steht der Riese auf dem nagelneuen 300 Meter langen Rheinkai in Hochfeld. Techniker setzten gestern den Ausleger wieder in den Drehkranz, die vollständige Montage dauert aber noch vierzehn Tagen. Geplant ist, die Kohle-Umschlageinrichtung Mitte November in Betrieb zu nehmen. Eine Million Tonnen Jahresumschlag Die drei Hektar große Fläche gehört wie die Kaianlage der Hafengesellschaft "duisport". Die Harpen Transport AG (HTAG), eine Tochter der Harpen AG Dortmund, hat die Fläche gepachtet und in den Aufbau des Krans, die Anlage einer Berieselungsanlage und ein kleines Sozialgebäude rund 2,5 Millionen Mark investiert, wie HTAG- Sprecher Volker Seefeldt gestern erläuterte. Zu der Terminal-Betreibergesellschaft "Masslog GmbH" gehören neben Harpen eine gemeinsame Gesellschaft der Häfen Duisburg und Amsterdam (30 Prozent) und die IO Martrade Holding Management GmbH Düsseldorf (19,9 %). Erstes Ziel ist es, in Hochfeld künftig gut eine Million Tonnen Importkohle im Jahr umzuschlagen, so Seefeldt. Und darauf aufzubauen. "Wir wollen mit dem erwarteten Anstieg der Importkohle nach Deutschland wachsen", betont der Unternehmenssprecher. Allgemein wird erwartet, dass sich die jährliche Importkohle-menge von heute 33 Millionen Tonnen bis 2005 auf 40 bis 45 Millionen Tonnen erhöht ist auch das Jahr, in dem eine neue Festlegung der heimischen Kohleförderung beginnt. Da mit einem Rückgang zu rechnen ist, wird die Importmenge weiter wachsen. Sechs von zehn Tonnen Importkohle kommen über die sogenannten ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) nach Deutschland. In Duisburg soll ein wachsender Anteil weiterverteilt werden - für 2001 geht man noch von sieben Millionen Tonnen aus. Von der neuen Anlage in Hochfeld laufen die Kohletransporte zu über 90 Prozent, so Seefeldt, per Schiene weiter, vor allem zu den deutschen Kraftwerken. Was nicht sofort gebraucht wird, kann hier zwischengelagert werden. (ama) NRZ KLEVE Verhandlungen mit zwei Landwirten laufen HOCHWASSERSCHUTZ / Verband benötigt noch eine Fläche für die Rückverlegung des Deiches bei Warbeyen. WARBEYEN. Der Deich zwischen Rheinbrücke und der Überlaufschwelle soll um bis zu 150 Meter zurückverlegt werden (die NRZ berichtete), wodurch der Emmericher Rheinpegel abgesenkt würde. Größtenteils verläuft der Hochwasserschutz über Gebiet, das im Besitz des Deichverbandes Xanten-Kleve ist. Nur zwischen Brücke und der ehemaligen Ziegelei muss der Verband noch um Grundstücke verhandeln. "Hier gehe ich von einer Einigung aus", erklärte Horst Terfehr, Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve. Man benötigte ein Gebiet von zwei Landwirten. Die seien im Prinzip bereit, "es kommt aber noch auf Feinheiten an." Sie sollen Ersatzflächen erhalten. Sind die Verträge formuliert, könnten sie unterschrieben werden, sobald die Mittel des Landes da seien. "Frühestens im nächsten Jahr" sei das, vermutet Terfehr. Zuletzt hatte der Deichverband das drei Hektar große Gelände der Alten Ziegelei erworben. Das Land bezahlte den Bodenpreis von Mark. Für den Abriss der Ziegelei legte das Land nochmals eine halbe Million Mark drauf. Und eben die Ziegelei war in den 60er Jahren der Grund dafür, dass der Deich hier am Oraniendeich wie eine Nase in Richtung Rhein neigt. "Seinerzeit gab es

15 keine Möglichkeit, die Ziegelei zu verlagern, denn sie war damals in Betrieb", erinnert sich Terfehr. Gerne hätte man schon damals den Deich hier in dem Bereich gehabt, wo die Ziegelei stand. Über die Pläne, den Deich im Bereich Warbeyen zurückzuverlegen, "weiß die Ortschaft im Grunde genommen Bescheid", so Terfehr. Und es habe "keine negativen Äußerungen gegeben." (M.V.) NRZ EMMERICH "Wann kommt das Wasser?" Mitten auf der Rheinpromenade in Höhe des Lokals "Alte Rheinfähre" wurden probeweise Stützen und Mobilelemente montiert und die Dichtigkeit der Mauer getestet. EMMERICH. "Wann kommt denn das Wasser", quengelt der sechsjährige Serhat. Doch der Knirps muss sich gedulden. Denn so ein erster Probe-Aufbau der mobilen Hochwasserschutz-Elemente braucht eben seine Zeit. Gestern an der "Alten Rheinfähre". Mit Verspätung wegen eines Staus am Kölner Ring liefert die Spezialfirma IBS aus dem bayrischen Thierhaupten die Aluprofile an. Dann, gegen Uhr, kann der Test endlich beginnen. Unterstützt von Feuerwehrmännern setzt die Firma IBS Balken für Balken die Schutzmauer zusammen. "Die Dichtigkeitsprüfung ist Auflage der Genehmigungsbehörde", sagt Heinz Walter, stellvertretender Deichgräf der Deichschau Emmerich. Sie ist die Bauherrin der Hochwassersanierung, die für diesen ersten Planungsabschnitt ca. 1,1 Millionen Mark investiert. Beim aufwändigen Auf- und Abbau schauen besonders die Bauhofmitarbeiter aufmerksam zu. Schließlich sollen sie später diesen Job übernehmen: Im Ernstfall, aber auch bei der alljährlich vorgeschriebenen Übung. In rund einer Stunde, so IBS-Bauleiter Werner Hartung, sei die Montage zu schaffen. Weil kein Hochwasser ist, muss der flüssige Härtetest simuliert werden. Nachdem die acht senkrechten Stützen montiert und die meisten der 180 Dämmbalken für die 28 Meter breite Doppelsicherung eingezogen sind, ruft Werner Hartung oben auf der Mauer: "Alles okay", worauf der stellvertretende Löschzugführer Martin Bettray per Funk seinen Kameraden an Bord des Löschbootes das Signal gibt, die Pumpen anzuschmeißen. Und schon bahnt sich das Wasser seinen Weg durch zwei Schläuche. Rund Liter werden in die Doppelreihe mit Aluprofilen gepumpt. Eine Doppelsicherung wird verlangt, wenn der Mobilschutz höher als einen Meter ausfällt. Und hier, mitten auf der Straße, können die mobilen Elemente bis auf 2,80 Meter gestapelt werden. Auch die Dämmbalken saugen sich voll Wasser und erzeugen so den gewünschten Gegendruck nach unten. Kleinere Leckagen bereiten Hartung keine Sorgen, sie werden abgedichtet. "Test bestanden", lautet der Tenor. Alle Mobilelemente will die Deichschau später in einer neuen Halle an der Deichstraße einlagern, sagte Rudolf Feldmann. Aber erst, wenn die Planfeststellung für den Abschnitt 2, die eigentliche Rheinpromenade, durch ist. Wenn in den nächsten Wochen die Bezirksregierung den sofortigen Vollzug anordnet, dürfte während der vierwöchigen Offenlage mit einigen Klagen zu rechnen sein, die dann vom Verwaltungsgericht im Eilverfahren behandelt werden müssen. Und der kleine Serhat? Er war etwas betrübt. Weil er gestern keine Fische gesehen hat. NORBERT KOHNEN (Text) und DIRK SCHUSTER (Fotos) NRZ RHEINBERG Grubenzug ist endlich komplett Spielplatz an der Straße "Zum Rhein" ist beliebter Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche. RHEINBERG-EVERSAEL.Zu einem beliebten Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche hat sich inzwischen der Spielplatz an der Straße "Zum Rhein" in Eversael entwickelt. An dieser Situation ganz und gar nicht unschuldig ist Robert Meier, der sich selbst als Koordinator für attraktivitätssteigernde Maßnahmen auf dem immerhin 2000 Quadratmeter großen städtischen Areal versteht. Immer wieder ist der engagierte Vater von fünf Söhnen im Einsatz, um die vielen Details zu organisieren und auch andere Bürger zur tatkräftigen Mithilfe zu gewinnen. Sichtbares Zeichen dieser Überzeugungsarbeit ist vor allem ein Original-Grubenzug aus dem Jahre 1930, der im Bergwerk Walsum ausgedient hatte. Verbindungen zum Bergbau genutzt Meier, der 21 Jahre lang im Bergbau tätig war, davon zehn Jahre in der Schachtanlage Walsum, konnte seine beruflichen Verbindungen nutzen. Bereits 1999 äußerte er in einem Schreiben an Werkschef Wolfgang Traut gesteigertes Interesse daran, eine nicht mehr benötigte Lok plus Personenwaggon käuflich zu erwerben. Doch es dauerte eine ganze Weile, bis der Eversaeler grünes Licht von der anderen Rheinseite bekam. Die Lok machte einen hervorragenden Eindruck. Denn eigens für eine Präsentation auf der Weltausstellung "Expo" in Hannover war das betagte Gefährt aufgemöbelt worden. Lok begeisterte schon auf der "Expo" Der Personenwaggon war dagegen in einem miserablen Zustand", erinnert sich Meier. Gemeinsam mit einem Vertreter der Stadt und einem Prüfer vom TÜV begutachtete er das Gefährt, das ehedem bis zu zehn Kumpel beförderte, auf dem Bergwerksgelände. Vom Technischen Überwachungsverein gabs hernach eine Liste von Änderungshinweisen, um eventuelle Verletzungsgefahren von vornherein zu vermeiden. Das reichte von der Entrostung über die Entfernung schwerer beweglicher Teile bis hin zur Anweisung, die Schiebetüren des vier Meter langen und 80 Zentimeter breiten Waggons festzuschweißen. Mit Hilfe von Deichgräf Viktor Paeßens und kostenlosem Einsatz der Firma Centrans wurde derweil an der Straße "Zum Rhein" Acker- in Spielfläche umgewandelt. Sodann platzierte man mit vereinten Kräften einen neun Meter langen Schienenstrang auf einem Schotter- und Kiesfundament. Im Frühsommer konnte die schwere Lok zum Spielareal transportiert werden.

16 Dafür stellte die Eversaeler Firma Blastik unentgeltlich einen Lkw mit Tieflader zur Verfügung. Zugleich wurde der Personenwaggon zu einem alten Ziegeleigelände geschafft und dort zwischengelagert. Waggon wurde in der Werft aufgemöbelt Nächste Station des überdachten Anhägers war die Meidericher Schiffswerft, wo auch die Firma Palmiri tätig ist. Dieses Unternehmen, das unter anderem für die Entrostung von Wassergefährten sorgt, konnte Robert Meier als weiteren Sponsor gewinnen. Und das Palmiri-Team war sehr flott. "Innerhalb von 14 Tagen war der Personenwaggon gesandstrahlt, feuerverzinkt und grundiert", resümiert der rührige Eversaeler Koordinator anerkennend. Nach dem Blitz-Service wurde das insgesamt zehn Meter lange Zug-Duo endlich vor Ort komplettiert. Für den abschließenden Anstrich des Duos begeisterte Robert Meier die Jugendabteilung der Eversaeler Bürgerschützen. Farbe, Pinsel und Schutzanzüge für diesen Einsatz spendierte der Rheinberger Malermeister Axel Rust. "Es fehlt nur noch ein größeres Spielgerät" Jetzt wetteifert das Zuggespann in freundlichem Blau mit der Streetballanlage um die Wette. Tischtennisplatte, Sandkastenbereich, Kletterstämme und zwei Sitzbänke gehören ebenso zum Spielplatz. Meier stellt fest: "Es fehlt nur noch ein größeres Spielgerät." ULRICH ERNENPUTSCH NRZ RHEINBERG Karten taugen nicht für den Ernstfall HOCHWASSERSCHUTZ / Verband setzt Reihe von Info-Abenden fort. Kritikpunkt: Bergsenkungen werden nicht erfasst. RHEINBERG. Wer Katastrophenszenarien simulieren will, braucht vor allem eines: aktuelle Zahlen. Dass es beim Hochwasser gerade hieran hapert, ist vielen überhaupt nicht klar, hat der Hochwasserschutzverband Niederrhein (HSV-N) in dieser Woche wieder einmal festgestellt. Am Montag hatte der neue Verband in die Gaststätte "Zur Alten Mühle" in Budberg eingeladen. Etwa 35 Interessierte waren gekommen - und die hörten eine Menge Neuigkeiten, ist sich HSV-Vorsitzender Hans-Peter Feldmann aus Xanten sicher. Beispiel Zahlenmaterial: Die Karten mit den so genannten aktuellen Geländehöhen, so Feldmann, berücksichtigten nicht die Bergsenkungen der vergangenen Jahrzehnte. Dies sei in der Runde auf großes Unverständnis gestoßen, "das darf doch nicht sein". In Budberg ging es - wie schon bei der ersten Informationsveranstaltung des Hochwasserschutzverbandes vor einer Woche in Birten - erneut um das verhängnisvolle Wechselspiel von Bergbau und Standsicherheit der Deiche. Der Deichverband Orsoy sei vertreten gewesen, er habe sich vehement gegen eine Ausdehnung des Kohleabbaus wie im Rahmenbetriebsplan vorgesehen ausgesprochen. Die Sicherheit der Deiche und damit der Bevölkerung müsse oberstes Ziel sein. Sorgen bereiten den engagierten Bürgern vom Hochwasserschutzverband die jüngsten Aussagen von NRW- Ministerpräsident Wolfgang Clement, der den Bergleuten praktisch eine politische - Bestandsgarantie gegeben habe. Auch hier müsse mit vereinten Kräften gekämpft werden, wies Feldmann auf das Bündnis mit den zahlreichen Gegnern des Rahmenbetriebsplanes hin. Wichtig sei, sich immer wieder die Realitäten eines Ernstfalls vor Augen zu halten. Denn es seien wesentlich mehr Gebiete von Überschwemmung gefährdet als offiziell immer angegeben. So müsste sich die Umweltverträglichkeitsprüfung im Zuge des Rahmenbetriebsplans auch auf Flächen ausweiten, die nicht unmittelbar vom Kohleabbau betroffen sind. Das war vor einer Woche schon deutlich geworden: "Wenn in Orsoy der Deich bricht", hatte Feldmann erklärt, "dann ist das Wasser auch ganz schnell in Xanten." Wer Fragen zum Thema hat: Ab November gibt es an jedem zweiten Mittwoch eine Art Bürgersprechstunde des Verbands bei van Bebber in Xanten-Birten. Weitere Infos auch bei Hans-Peter Feldmann: Tel: 02801/6584. (cf) NRZ KLEVE/EMMERICH "Badewanne" für Vater Rhein wird größer Durch Deichverlegung in Warbeyen würde Emmericher Pegel fallen. EMMERICH. Bisher hat der Deich in Höhe der früheren Ziegelei von Warbeyen den Hochwasserschützern eine lange Nase gezeigt. Denn dort ragt er näher an den Rhein heran als anderswo. Diese "Ecke" soll verschwinden, der Rhein von der Brücke bis zur Überlaufschwelle durch einen neuen Deichverlauf begradigt werden. Damit bekäme "Vater Rhein" mehr Platz, um sich auszubreiten. "Die Badewanne wird größer", sagt Horst Terfehr, Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve. Und das hat Folgen für den Wasserspiegel des Emmericher Pegels. Der werde nämlich abgesenkt und damit der Hochwasserschutz auf der anderen Rheinseite "entlastet", so Terfehr. Das könnten fünf bis 20 Zentimeter sein: "Das müssen Berechnungen noch ergeben." Damit wird nun begonnen. "Wir haben jetzt den Planungsauftrag erteilt, die Rückverlegungstrasse und damit den neuen Deichverlauf zu erarbeiten." Die Ingenieuraufträge für eine halbe Million Mark wurden vergeben - das Land bezahlt sie. Untersucht wird etwa, wie sich der Wasserspiegel verändern wird, wie durchlässig die Kiesschichten sind und wie dick die fast wasserundurchlässigen Lehmschichten sind. Hinzu kämen, so Terfehr, die Umweltverträglichkeits- sowie die Flora-Fauna-Habitat (FFH)- Untersuchungen.

17 Bis Ende 2002 könnten sie beendet sein. Dann könne man - wenn die Ergebnisse der Untersuchungen nicht dagegen sprächen - in die Planfeststellung gehen. Wenn alles optimal verlaufe, werde 2004 mit der Deichrückverlegung um bis zu 150 Metern auf einer Strecke von zwei Kilometern begonnen. Nach einem Jahr könne man fertig sein. Im günstigsten Falle koste die Deichverlegung dem Land zehn Millionen Mark. Noch unklar ist, ob die linksrheinische Straße "Oraniendeich" auf dem Deich oder daneben verlaufen soll. MICHAEL VEHRESCHILD NRZ WESEL Der Pleitegeier kreist 90 Unternehmen aus dem Kreis Wesel standen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres vor dem Konkurs - und damit ein Drittel mehr als im ersten Halbjahr KREIS WESEL. Der Pleitegeier kreist über hiesigen Gefilden und wirft bedrohliche Schatten auf die heimische Wirtschaft: Die Zahl der Unternehmen, die in der ersten Hälfte dieses Jahres Insolvenzverfahren beantragt haben, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Drittel gestiegen. Insgesamt 90 Betriebe im Kreis Wesel sahen sich nach einer Statistik des Landesamtes für Datenverarbeitung mit der drohenden oder tatsächlichen Zahlungsunfähigkeit konfrontiert. Keine überraschende Entwicklung Eine Entwicklung, die die Kreishandwerkerschaft nicht überrascht. "Wir haben schon vor einem Jahr auf die bedrohliche Lage aufmerksam gemacht", so Geschäftsführer Josef Lettgen. Besonders das Baugewerbe stecke in der Misere: "Wir kriegen hier ständig Anrufe von Firmen, die ihre Mitarbeiter entlassen oder auf Kurzarbeit setzen müssen." Die derzeitige schlechte konjunkturelle Entwicklung sorge für leere Auftragsbücher. "Und wenn Aufträge kommen", so klagen zum Beispiel Dachdecker, "dann sind die Preise kaputt." Manche Betriebe übernehmen Jobs, die keine Gewinne abwerfen - nur um die laufenden Kosten decken zu können. "Auf Dauer können die Firmen aber nicht davon leben", so Lettgen. Der Landespolitik wirft Josef Lettgen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, vor, mit dem klassischen Konjunkturmotor, der öffentlichen Hand, derzeit eine zu ruhige Kugel zu schieben. Hier müssten entschiedenere Impulse in Form von Investitionen gegeben werden. Auch auf lokaler Ebene sei die Politik in dieser Form gefordert. Ebenfalls Sorge macht Lettgen die Entwicklung im Bergbau: "Wenn die Zeche Walsum geschlossen wird, hat das mit Sicherheit auch Auswirkungen auf unsere Handwerker." Für die Deutsche Steinkohle AG (DSK) seien auch heute noch viele Kreis Weseler Betriebe aus dem Metall- und Elektrogewerbe tätig. Auf Kreisebene macht man sich anscheinend über die Entwicklung nicht allzu viele Gedanken: "Nein, wir haben keine Meinung dazu", so Kreissprecher Johannes Kremer und verweist auf die Duisburger Industrie- und Handelskammer. Deren stellvertretender Hauptgeschäftsführer Theodor Friedhoff kann sich die Zunahme nur durch die "allgemeine Wirtschaftslage" erklären, die besonders das Bau- und Grundstücksgewerbe treffe. Und erläutert, dass sich die Anzahl der Beschäftigten im Baugewerbe im Laufe der letzten fünf Jahre um ein Drittel vermindert habe. Und: 70 Prozent der Bauunternehmen sehen die Aussichten als schlecht an. Die Steigerung der Insolvenzverfahren läge im Kreis Wesel mit 36,4 Prozent über dem Landesdurchschnitt von 23 Prozent. In dieser Zeit der düsteren Nachrichten für den Mittelstand dürfte die Meldung ein Lichtblick sein, dass NRW- Ministerpräsident Clement jetzt ein 12-Punkte-Programm zur Investitionsförderung vorgelegt hat. Damit, so Clement, solle vor allem die mittelständische Wirtschaft gestärkt werden, die "zu Recht als Motor für Wachstum und Beschäftigung, Qualifikation und Innovation bezeichnet werden" könne. Freude dürfte den mittelständischen Unternehmen im Kreisgebiet vor allem machen, dass es für die Kommunen Investitionsanreize beim Thema Schulmodernisierung geben soll. MEINUNG DER INNUNG: Heyo Schönwälder ist mächtig sauer. Der Obermeister der Baugewerbs-Innung im Kreis Wesel hat es satt, dass die Bundesregierung der Großindustrie "ständig Zucker in den Hintern bläst". So wie im Falle Philipp Holzmann: Die EU-Freigabe der staatlichen Beihilfen für die Sanierung des Baukonzerns sei eine "Verhöhnung des Mittelstandes". Seit Jahren schon kämpfe nämlich der Mittelstand ums nackte Überleben und "kein Berliner Hahn" krähe danach. Dagegen würden Steuergelder bei dem lediglich auf Öffentlichkeitswirkung gerichteten Versuch verschwendet, einen durch Missmanagement ins Schleudern geratenen Großkonzern zu retten. "Eine Unverschämtheit der Bundesregierung", ärgert sich Schönwälder. JAN JESSEN NRZ DUISBURG Minister bekennt sich zum Steinkohlebergbau Harald Schartau sagte Bergleuten in Walsum seine Unterstützung zu. Gleichzeitig suchte er das Gespräch mit Bergbau-Gegnern. Versöhnen statt spalten - so war die Devise von Johannes Rau als Landesvater in NRW. Von seinem Nachfolger Wolfgang Clement hat man derlei nicht gehört. Aber auf Harald Schartau, Arbeits- und Sozialminister, trifft das durchaus zu. Und Schartau wird als Nachfolger von Clement gehandelt. "Niemand hat mir bisher so zugehört wie sie." Renate Winzer-Lang steht auf dem Hamborner Altmarkt und erklärt Minister Harald Schartau, warum sie gegen den Kohleabbau unter den Deichen und unter bewohntem Gebiet ist. "Leute, die vor mir stehen und sagen,ich habe Angst, nehme ich immer ernst", erwidert Schartau. Er verspricht, sich für Gesprächstermine in Düsseldorf einzusetzen. Man müsse ja miteinander reden. Die Bürgerinitiative ist dankbar, nicht gleich wieder in eine Radikalen- und Spinnerecke abgedrängt worden zu sein, wo sie aber imagemäßig

18 wohl angesiedelt wird. Und man hört Schartaus mahnende Worte: "Tragt eure Sorgen so vor, dass die anderen nicht gleich verschreckt werden." Und: "Auch wenn die Entscheidung für den Rahmenbetriebsplan ausfallen sollte: Wir müssen danach auch weiterhin miteinander leben." Tischtuch nicht zerschneiden So ähnlich hat er das auch den Bergleuten in Walsum kurz zuvor gesagt ("Wir dürfen das gemeinsame Tischtuch nicht zerschneiden") und Zustimmung bekommen. Aber auch hier spricht der IG-Metaller und gebürtige Duisburger die Sprache der Bergleute: "Wie muss sich ein Kumpel fühlen, der sich unter Tage den Arsch aufreisst, um Kohlen zu pflücken, und Übertage hören muss: Gebt denen doch Mark und macht den Pütt dicht." Und als er dann das Bekenntnis der Landesregierung zur Steinkohle und dem nationalen Energiesockel erneuert, mutmaßt, der Rahmenbetriebsplan werde wohl genehmigt, da findet der Beifall kein Ende. Wie diese Einstellung mit seinem Bekenntnis zur Unabhängigkeit der Genehmigungsbehörde passt, verrät er nicht. Dass der Minister so viel Zeit hat, hängt mit der engen Beziehung zu Peter Gasse zusammen. Gasse, NRW-Bezirksleiter IG Metall, hatte wegen Arbeitsüberlastung sein Landtagsmandat niedergelegt. Schartau hatte Gasse versprochen, er werde sich um den Wahlkreis kümmern. Das tat er auf Einladung der Hamborner SPD in Begleitung des Landtagsabgeordneten Ralf Jäger ausgiebig, besichtigte nicht nur Gewerbegebiete, sondern auch den Hamborner Wochenmarkt, beschenkte die Frauen mit Topf-Blumen, kaufte ein paar Äpfel, informierte sich nach einem Fußmarsch zum Abschluss im neuen Bildungszentrum der Arbeiterwohlfahrt über die Arbeit und versprach Hilfestellung aus Düsseldorf: "Aber die Details müsst ihr hier vor Ort klären." GERHARD KLINKHARDT NRZ WESEL Der Bergbau als Auftraggeber Kreishandwerkerschaft fordert politisches Engagement. Der Landespolitik wirft Josef Lettgen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, vor, mit dem klassischen Konjunkturmotor, der öffentlichen Hand, derzeit eine zu ruhige Kugel zu schieben. Hier müssten entschiedenere Impulse in Form von Investitionen gegeben werden. Auch auf lokaler Ebene sei die Politik in dieser Form gefordert. Ebenfalls Sorge macht Lettgen die Entwicklung im Bergbau: "Wenn die Zeche Walsum geschlossen wird, hat das mit Sicherheit auch Auswirkungen auf unsere Handwerker." Für die Deutsche Steinkohle AG (DSK) seien auch heute noch viele Kreis Weseler Betriebe aus dem Metall- und Elektrogewerbe tätig. Auf Kreisebene macht man sich anscheinend über die Entwicklung nicht allzu viele Gedanken: "Nein, wir haben keine Meinung dazu", so Kreissprecher Johannes Kremer und verweist auf die Duisburger Industrie- und Handelskammer. Deren stellvertretender Hauptgeschäftsführer Theodor Friedhoff kann sich die Zunahme nur durch die "allgemeine Wirtschaftslage" erklären, die besonders das Bauund Grundstücksgewerbe treffe. Und erläutert, dass sich die Anzahl der Beschäftigten im Baugewerbe im Laufe der letzten fünf Jahre um ein Drittel vermindert habe. Und: 70 Prozent der Bauunternehmen sehen die Aussichten als schlecht an. Die Steigerung der Insolvenzverfahren läge im Kreis Wesel mit 36,4 Prozent über dem Landesdurchschnitt von 23 Prozent. In dieser Zeit der düsteren Nachrichten für den Mittelstand dürfte die Meldung ein Lichtblick sein, dass NRW-Ministerpräsident Clement jetzt ein 12-Punkte-Programm zur Investitionsförderung vorgelegt hat. Damit, so Clement, solle vor allem die mittelständische Wirtschaft gestärkt werden, die "zu Recht als Motor für Wachstum und Beschäftigung, Qualifikation und Innovation bezeichnet werden" könne. Freude dürfte den mittelständischen Unternehmen im Kreisgebiet vor allem machen, dass es für die Kommunen Investitionsanreize beim Thema Schulmodernisierung geben soll. (jes) Die unverschämte Bundesregierung Fortsetzung von Seite 1 NRZ WESEL Das Theater und die Kohle Die Burghofbühne feierte ihren Festakt zum 50. Geburtstag in der Lohnhalle der Zeche Lohberg mit NRW- Kulturminister Michael Vesper. KREIS WESEL. Es war eine Szenerie wie vom Drehbuch diktiert. Auf dem Podium im Bergwerk Lohberg sprachen wichtige Leute über ein wichtiges Thema, im Hintergrund klingelte fast pausenlos ein Telefon, und als das Streichquartett des Orchesters Oberhausen den Rednern auch noch was vorgeigte, flog oben im ersten Stock eine Tür auf. Ein bärtiges Fragezeichen, um die Augen noch ein kohlenschwarzer Rand, lünkerte über die Reling: Musik in der Lohnhalle? Am Dienstag Morgen? So ein Theater: Die Burghofbühne feierte ihren Festakt zum 50. Geburtstag an ihrer Geburtsstätte, auf der Zeche. Wo auf Kohle gesprochen wird, wird auch über Kohle gesprochen. Erst recht, wenn fünf Jahrzehnte Landesbühne zurück gelegt sind. Bürgermeisterin Sabine Weiss erinnerte daran, wie Kathrin Türks und Walter Rolshoven im Sommer 1951 bei Bergwerksdirektor Hoffmann anfragten, ob genug Kohle da sei, um ein eigenes Theater zu gründen. Zuerst war genug da, in den Jahrzehnten danach oft nicht mehr. "Es hat bei der Burghofbühne alles gegeben", resümierte Sabine Weiss, "nur eines nicht: Geld im Überfluss". Aber immerhin - wenn Geld wirklich den Charakter verderbe, "dann ist das Theater ein leuchtendes Beispiel für Charakterfestigkeit und Moral."

19 Immerhin schuldenfrei "Den Charakter verderben wir gerne", konterte NRW-Kulturminister Michael Vesper, und erinnerte daran, dass das Land exakt 53,74 Prozent des Etats für die Burghofbühne beisteuert. Die Unverzichtbarkeit für das Land Nordrhein-Westfalen, für den Kreis und für Dinslaken sah der Intendant Alexander Schnell jedoch dadurch bestätigt, "dass so viele gratulieren". Schnell wünschte sich, "dass unsere Aufführungen auch so gut besucht würden". Denn damit hätte das Landestheater eine Sorge weniger. Seit der letzten Krise 1999, die - wie 1985 und beinahe zur Auflösung des Theaters geführt hätte, ist die Burghofbühne nun schuldenfrei. Ein Mittel, sich in der kulturellen Landschaft zu behaupten, sei für ihn ein Zitat, das Kathrin Türks in den sechziger Jahren prägte: Theater sei dazu da, die Werte des Menschen transparent zu machen, und das gelinge nur, wenn es sich um engen Kontakt zu den Menschen bemühe. Wichtig für den Ruf und die Entwicklung sei auch das Jugend- und Kindertheater, dem sich die Burghofbühne widmet, betonte Vesper. Denn: "In der medialen Spaßgesellschaft ist das Theater für die Jugendlichen ein kultureller Aspekt, der nicht vernachlässigt werden sollte." GERARD DOMBROWSKI NRZ MOERS BRIEFE AN DIE REDAKTION Arbeitsplätze vernichtet Es ist erschreckend, wie schnell zukunftsorientierte Arbeitsplätze innerhalb von nur einem Jahr vernichtet werden. Die Verursacher müssen schnellstens zur Verantwortung gezogen werden. Sie haben Steuermittel von mehreren Millionen Mark fehlgeleitet. Sie haben auch Arbeitnehmer unter falschen Voraussetzungen gelockt, dass sie dort einen angeblichen sicheren Arbeitsplatz für die Zukunft haben. Es darf nicht passieren, dass die Arbeitnehmer mal wieder die Zeche bezahlen. Hier ist die Politik gefragt, die in Gesprächen mit dem Arbeitgeber T-Mobil sehr deutlich machen muss, dass der Standort in Kamp-Lintfort nicht geschlossen werden darf. Alle Mobilfunkgesellschaften haben in den zurückliegenden Jahren hohe Gewinne erwirtschaftet. Sie können mir nicht weismachen, dass jetzt kein Geld da ist, damit Arbeitsplätze gesichert werden können. Wir sehen an solchen Entscheidungen, wie schwierig es ist in einer Bergbauregion, Zukunftsarbeitsplätze für den Strukturwandel zur Verfügung zu stellen. Die Schließung des Call-Centers hat auch gravierende Auswirkungen auf den Bergbau, der ja politisch gewollt einen rapiden Personalabbau bis 2005 betreiben muss. Wir sehen am Beispiel T-Mobil, dass wir alles daran setzen müssen in unserer Region noch vorhandene Arbeitsplätze langfristig zu erhalten, damit der Niederrhein nicht das "Armenhaus des Landes NRW" wird. NRZ DUISBURG BiB: DSK zieht falsche Schlüsse Wenig überzeugt zeigt sich die Bürgerinitiative Bergbaubetroffener, BiB, von den Unterschriften, die die Walsumer Bergleute "pro Abbau" gesammelt haben. Fest stehe, so Vorsitzender Friedrichs, "dass nur 8000 Bürgerinnen und Bürger aus Dinslaken, Duisburg, Rheinberg und Voerde unterzeichnet haben. Ein mageres Ergebnis, wenn man bedenkt, dass in dieser Region 5000 Arbeitsplätze direkt im Bergbau bestehen." Die Behauptung, die Bevölkerung stimme dem Abbau zu, sei falsch. NRZ RHEINBERG KURZ GEMELDET Die FBI in Obermörmter. Die Freie Bürger-Initiative (FBI) Xanten will am Dienstag, 9. Oktober, mit den Obermörmtern diskutieren. Themen sollen unter anderem Kanalbauten und Deich sein, aber auch für alles andere ist die FBI offen. Die Bürgerversammlung beginnt um 19.30Uhr in der Gaststätte Schmidtchen, Kirchend 12. NRZ DUISBURG Güterbahnstrecke könnte "Verteidigungslinie" bilden Umweltdezernat sieht Gutachten zur Deichsicherheit als stichhaltig, fordert aber stärkere Beteiligung bei Sonderbetriebsplänen. Der "Schlafdeich" ist laut Walsums Bergwerksdirektor Traud eine Ergänzung, die sich aus den Anregungen der Träger öffentlicher Belange ergab. Dabei könnte der Damm der Eisenbahnstrecke Walsum- Spellen als Ersatzdeich, als "zweite Verteidigungslinie", genutzt werden. Zudem könnte die Fläche zwischen Rhein und Bahnstrecke mehrfach unterteilt werden. Als Auffangraum. "Solche Dinge", betonte Traud, "gibt es unabhängig von den Überlegungen zum Rahmenbetriebsplan. Das ist nicht aus der Trickkiste geholt."

20 Planungsausschuss berät am 25. Oktober Weiterhin sind die Steinkohlevertreter aber der Überzeugung, dass die Rheindeiche auf jeden Fall halten werden.volker Staege, Leiter der Abteilung Raumplanung / Liegenschaftren: "Wir haben im Rahmenbetriebsplan nachgewiesen, dass die Deiche standsicher sind." In Duisburg werden sich die Mitglieder des Planungsausschusses am 25. Oktober mit den Erkenntnissen befassen, die das Umweltdezernat aus den Unterlagen der DSK gewonnen hat. Die sind laut Dezernent Peter Greulich "sehr umfangreich". Sie bergen allerdings kaum Neuerungen in der Bewertung der Deichsicherheit. "Wir kommen", so Greulich, "bis jetzt zu dem Ergebnis, dass das vom Grundsatz her machbar ist." Die politische Wertung, ob die Eingriffe und der Aufwand (Kontrolle der Deiche, Riss-überwachung, Reparatur) gerechtfertigt seien, müsse dem Rat überlassen werden. Der tagt erst im Dezember. Deshalb betrachtet der Umweltdezernent das Votum des Planungsausschusses als Votum für den Erörterungstermin. Allerdings ist Greulich der Überzeugung, dass die beteiligten Kommunen bei den Sonderbetriebsplänen "stärker beteiligt werden müssen". Bisher habe es da aus Sicht der Genehmigungsbehörde eine sehr reservierte Haltung gegeben. (put) Fortsetzung von Seite 1 NRZ DUISBURG Unterschriften pro Abbau Ministerpräsident nahm Ordner entgegen. Arbeitsminister Schartau besucht Walsumer Bergwerk am Dienstag. Die Belegschaft des Bergwerks Walsum hat in den vergangenen Wochen eifrig gesammelt. Über Unterschriften. Am Donnerstag übergaben Bergleute, Betriebsräte und Vertreter der IGBCE Ministerpräsident Wolfgang Clement in Düsseldorf drei dicke Ordner mit dem "Ja zum deutschen Steinkohlenbergbau - Ja zu Rahmenbetriebsplänen." Mehr als die Hälfte der Unterschriften stamme aus dem Einwirkungsbereich des zur Erörterung stehenden Rahmenbetriebsplans. Unterschrieben hätten nicht nur Bergleute und deren Angehörige, sondern auch Bürger und Zulieferer, betonte gestern der Betriebsratsvorsitzende Michael Hörning. Es sei das Ziel gewesen, mehr Unterschriften zu erreichen als es Einwendungen gebe, so der BR-Chef. Ministerpräsident Clement habe sich bei dem Zusammentreffen für den Deutschen Steinkohlebergbau ausgesprochen, zugleich aber betont, die Landesregierung werde keinerlei Einfluss auf die Bezirksregierungen ausüben. NRW-Arbeitsminister Harald Schartau wird am kommenden Dienstagmorgen seinen Duisburg-Besuch zum Abstecher aufs Bergwerk nutzen. Knapp vier Wochen vor Wiederaufnahme der Erörterung zum Rahmenbetriebsplan (ab 31. Oktober in der Rhein- Ruhr-Halle), sagte gestern Bergwerksdirektor Wolfgang Traud: "Es ist in unserem Interesse, dass wir möglichst zügig zur Sache kommen. Alles andere bringt so viele Emotionen mit sich, dass man unseren und den Belangen der Bürger nicht gerecht werden kann." Zumal das Bergwerk zum Jahresbeginn das Ja zum Rahmenplan benötigt und schon 33 Millionen Mark in neues Gerät gesteckt habe. Eine Verzögerung ins dritte oder vierte Quartal 2002 könnte das Bergwerk in arge Nöte bringen. Am Rahmenplan bis 2019 will die DSK freilich festhalten, wenn auch mit Modifikationen wie etwa einer zum "Schlafdeich" (wir berichteten) ausgebauten Bahnstrecke. (put) NRZ RHEINBERG KURZ GEMELDET Die FBI in Obermörmter. Die Freie Bürger-Initiative (FBI) Xanten will am Dienstag, 9. Oktober, mit den Obermörmtern diskutieren. Themen sollen unter anderem Kanalbauten und Deich sein, aber auch für alles andere ist die FBI offen. Die Bürgerversammlung beginnt um 19.30Uhr in der Gaststätte Schmidtchen, Kirchend 12. NRZ MOERS Pilotbergwerk für die Ausbildung zum Mechatroniker FRIEDRICH HEINRICH / RHEINLAND / Erste Schicht liegt hinter neuen Auszubildenden. Rekordhalter in Deutschland. KAMP-LINTFORT. Gleich zwei Neuerungen gab es bei der Begrüßung der Auszubildenden auf dem Bergwerk Friedrich Heinrich/Rheinland. Zum ersten Mal starten Auszubildende für das neue Berufsbild des Mechatronikers. Außerdem wurden die Ausbildungsplätze von Niederberg und Friedrich Heinrich/ Rheinland erstmals gemeinsam in Kamp-Lintfort angelegt. Für die Ausbildung hat damit die neue Ära des künftigen Bergwerkes West schon begonnen. Auf dem Kamp-Lintforter Bergwerk gibt es die meisten Ausbildungsplätze im gesamten deutschen Steinkohlebergbau: 81 neue, davon 34 Auszubildende zum Industriemechaniker, 25 zum Energieelektroniker und 22 zum Mechatroniker. Ausbildungsleiter Hans Pittgens: "Unser Bergwerk und die Zeche Prosper Haniel in Bottrop sind die beiden Pilotbergwerke, auf denen erstmals die Ausbildung zum Mechatroniker durchgeführt wird." Den Ausbildungsstart bezeichnete Sozialdirektor Peter Ermlich als "ein wichtiges Signal nach

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