Eloxierte Oberflächen
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- Irmgard Burgstaller
- vor 8 Jahren
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1 Eloxierte Veredelungsverfahren können in zwei generelle Ausführungen unterteilt werden. Aufbauend auf dem Herstellungsverfahren für diese Oberflächen sind das: Eloxierte Oberflächen basierend auf elektrochemischen Prozessen ( Eloxal ) Eindruck eloxierter Oberflächen hergestellt über aufgebrachte Beschichtung Diese allgemeine Übersicht zeigt Details, Eigenschaften und Grenzen der für die Anwendung Architektur entwickelten Produkte. Die Beschreibung eloxierter Oberflächen basiert auf der EURAS-Nomenklatur (Europäische Vereinigung der Anodiseure, Zürich/CH) und ist unterteilt in die Vorbehandlung (Vorsatz E) und den Farbton (Vorsatz C). Eine Übersicht der möglichen Vorbehandlungsverfahren mit Beschreibung sowie eine Farbübersicht sind nachstehend dargestellt. Symbol (DIN 16711) A0/E0 A1/E1 A2/E2 A3/E3 A4/E4 A5/E5 A6/E6 Bearbeitung Entfettung und Desoxidieren Schleifen Bürsten Polieren Schleifen und Bürsten Schleifen und Polieren Beizen Anmerkung Mechanische Oberflächenfehler, z. B. Eindrücke und Kratzer, bleiben sichtbar. Einheitliche, stumpfmatte Oberfläche. Vorhandene Oberflächenfehler werden weitgehend beseitigt, ggfs. können Schleifriefen sichtbar bleiben. Einheitliche, glänzende Oberfläche mit sichtbaren Bürststellen. Oberflächenfehler werden nur teilweise entfernt. Glänzende, blanke Oberfläche. Oberflächenfehler werden nur teilweise entfernt. Einheitlich glänzende Oberfläche. Mechanische Oberflächenfehler werden beseitigt. Glatte, glänzende Oberfläche. Mechanische Oberflächenfehler werden beseitigt. Seidenmatte oder matte Oberfläche. Mechanische Oberflächenfehler werden ausgeglichen, aber nicht beseitigt. EURAS Farbcode C 0 C 31 C 32 C 33 C 34 C 35 EURAS Farbbezeichnung Farblos / Natur Leicht Bronze Hell Bronze Mittel Bronze Dunkel Bronze Schwarz Letzte Aktualisierung: ; PM ARI Seite 1/5
2 Eloxaloberflächen aufbauend auf elektrochemische Prozesse ( Eloxal ) Diese Verfahren basieren auf der kontrollierten elektrochemischen Oxidation von metallischem Aluminium zu Aluminiumoxid. Die resultierende extrem dünne Schicht Aluminiumoxid ist porös und hat eine nutzbare Zellstruktur. Während dieses Mehrschrittprozesses wird die Materialoberfläche gereinigt (von Hilfsmitteln des Extrusionsprozesses, Schmutz, Feuchtigkeit und Oxidationsprodukten) und mittels Ätzung eine kleine Menge Aluminium von der Oberfläche entfernt. Dieser Schritt ist notwendig zur Einebnung der Oberfläche und auch zur Entfernung optischer Extrusionsspuren wie leichter Ziehriefen. Nach dem elektrochemischen Aufbau der Aluminiumoxid-Schicht erfolgt abschließend die Verdichtung, d.h. das Schließen der porösen Zellstruktur. Diese Schritte haben wir im Rahmen eines Kurzvideos online gestellt. Der elektrochemische Prozess wird mit dem Aluminiummaterial durchgeführt und ist deshalb sehr legierungsempfindlich. Schüco verwendet die Legierung AW 6060 für Profile und ähnliche geeignete Legierungen für eloxierbares Zubehör. Kundeneigenes Material (nicht geliefert durch Schüco) muss für die Eloxierung geeignet sein. Die Überprüfung der Eignung von kundeneigenem Material für den Eloxalprozess über Schüco obliegt dem Kunden. Details hierzu sind ausgeführt in den Ergänzenden Verkaufs- und Lieferbedingungen für Oberflächenveredelung und ähnliche Leistungen (AKS Internet, AGB). Die Hauptmenge des eloxierten Materials wird in A6 ausgeführt, was zu einem gleichförmig matten Finish als Kombination des metallischen Aluminiumuntergrundes und der halbtransparenten, dünnen Aluminiumoxidschicht führt. Nach der Verdichtung erhält diese Ausführung die Bezeichnung Natur bzw. farblos (EURAS-Kode A6/C0), die die Hauptfarbausführung bei eloxierten Oberflächen darstellt. Die Abscheidung von elektrochemisch gebildeten Zinnoxid in die poröse Aluminiumoxid-Zellstruktur, gefolgt von der Verdichtung, führt zu den Bronzefarbtönen (EURAS A6/C31 bis C35). Bild 1 (links): Eloxierte Profile (A6/C0, A6/C33 und A6/C32; oben nach unten; Bildmaterial Schüco Bild 2 (rechts): Farbübersicht EURAS A6/C0 (oben) und A6/C31 bis C35; Bildmaterial Schüco Ähnlich zum A6-Prozess ist A0. Der Unterschied liegt in der Verweilzeit im Abtragungsbad, was in einem ungleichförmigeren Abtrag und zu einem weniger gleichmäßigen Oberflächeneindruck für A0 bearbeitete Materialien führt. Dies ist bedingt durch die verbleibenden und nun geschützten (durch die erzeugte Aluminiumoxidschicht) Extrusionslinien und Korrosionsspuren. Die Leistung A0 ist nach der Norm DIN nicht geeignet für dekorative Anwendungen inklusive Architektur und wird durch uns nur auf ausdrückliche Bestellung und ohne Gewährleistung für optische Gleichförmigkeit als reines Schutzeloxal für nicht sichtbare Unterkonstruktionen geliefert! Letzte Aktualisierung: ; PM ARI Seite 2/5
3 Durch die Anwendung der mechanischen Vorbehandlungsschritte EURAS A1 bis A5 auf das Aluminiummaterial vor der Eloxierung erhält man einen deutlich unterschiedlichen und wertvolleren optischen Eindruck durch die Bearbeitungsmöglichkeiten Schleifen, Bürsten, Polieren bzw. deren Kombinationen (vergleiche Bild 3). Der erzeugt optische Eindruck ist sehr von der verwendeten Ausrüstung abhängig daher sollten Profile und Kundeneigenmaterial nur über den gleichen ausführenden Veredler gefertigt werden. Diese benannten Oberflächen werden in handwerklicher Tradition, unterstützt durch spezielle Ausrüstung gefertigt, wodurch die mögliche tägliche Kapazität beschränkter ist als bei A6 und der Preis dieser Bearbeitung deutlich höher ist als bei A6. Zusätzlich muss vor Auftragsbestätigung jedes Profil hinsichtlich Geometrie und Dimensionen auf seine Eignung für die mechanische Bearbeitung hin überprüft werden. Wichtig: Bleche können nicht mechanisch bearbeitet werden, bedingt durch aus der notwendigen Ausrüstung kommende geometrische und optische Restriktionen. Bild 3: Verlaufsvergleich nach EURAS; Vorbehandlung im Farbton C0 (Farbunterschiede verstärkt zum Aufzeigen von Verlaufsunterschieden; oben A6, A5, A3, A2, A1 unten; Bildmaterial Schüco) Zusätzlich zu den von EURAS regulierten Eloxaloberflächen sind weitere Eloxaloberflächen als Bestandteil der Schüco System Finish Produkte lieferbar, siehe bitte Folgeseite. Letzte Aktualisierung: ; PM ARI Seite 3/5
4 Schüco S315 ist ein Champagner -ähnlicher Farbton angesiedelt etwa mittig zwischen EURAS C31 und C32 (vergleiche Bild 4) als zusätzliche Wahlmöglichkeiten innerhalb des populären Leichtbronze- Bereiches. Bild 4: Schüco S315 Grenzmuster dunkel & hell (links bzw. rechts; Bildmaterial Schüco) Schüco INOX Optic Diese Farben bieten die Möglichkeit, Edelstahloptik auf Aluminium-basierte Produkte anzubieten. Beide Optiken basieren auf einem Bürstvorgang gefolgt von einer speziellen Färbung. INOX Optic Classic hat nur eine leichte Bürststruktur gefolgt von einem Polierschritt sowie einer Einfärbung in einem warmen Bronze-ähnlichen Farbton. INOX Optic Plus bietet hierzu einen Kontrast durch ein starkes Bürstbild mit einer matten, Edelstahl-ähnlichen Optik, angenähert an die Optik von Zubehörmaterialien aus verschiedenen Werkstoffen. Bild 5: Schüco INOX Optic- Plus und Classic mit Bürststrukturvergleich (oben bzw. unten; Foto Schüco) Letzte Aktualisierung: ; PM ARI Seite 4/5
5 Für Anfragen zu Spezialitäten wie SANDALOR TN oder alte Eloxalfarben (Neusilber, Gold) kontaktieren Sie uns bitte direkt zur Klärung der Details. Exkurs Eloxaloberflächen als Beschichtung = Lösung wenn eine Eloxierung nicht möglich ist Schüco System Finish bietet zusätzlich zu Eloxaloberflächen auch technische Lösungen, wenn eloxierte Oberflächen an ihre natürlichen Grenzen stoßen. Gemeint ist hier die Stabilität gegenüber sauren oder basischen Verbindungen wie z. B. in nicht geeigneten Reinigern oder Sprühmörtel enthalten. Eine detaillierte Beschreibung dieser Lösungen ist in der Schüco Kundeninformation Beschichtungsproduktreihe Schüco AnoLine dargestellt. Zusätzlich bietet Schüco einen Ersatz für die Eloxalproduktreihe Schüco INOX OPTIC (Bild 6) bedingt durch die Einschränkung der Machbarkeit auf Profile mit geeigneter Geometrie (notwendige mechanische Bearbeitung) auf Basis von Pulver in Hochwetterfest-Qualität. Diese beiden Pulver erfüllen die Mörteltestanforderungen der Gütegemeinschaften GSB und Qualicoat. Daher kann die Objektlösung für alle Profile unabhängig von der Geometrie und auch für Bleche eingesetzt werden. Sie gibt in der Objektdistanz betrachtet einen ähnlichen optischen Eindruck wie Eloxal. Ein Mischverbau (eloxierte und beschichtete Profile bzw. Bleche) ist nicht möglich bedingt durch Unterschiede im optischen Eindruck und bei der Alterung sowie bei den Materialstabilitäten gegenüber Bewitterung und Emissionen. Bild 6: Schüco INOX Optic - oben Classic und unten Plus - als Hochwetterfest-Pulverlösung (Bildmaterial Schüco) Bitte beachten Sie, dass zwischen den dargestellten Farben in dieser digitalen und den Originalfarben auf Aluminium technisch unvermeidbare Farbunterschiede bestehen! Für weitere en sprechen Sie uns gerne an. PM Veredelung Letzte Aktualisierung: ; PM ARI Seite 5/5
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