Asperger-Syndrom. Entwicklung vom Säuglingsbis zum Schulalter. Falldarstellung. Mag. Karin Moro / Institut Hartheim
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- Juliane Voss
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Transkript
1 Asperger-Syndrom Entwicklung vom Säuglingsbis zum Schulalter Falldarstellung
2 Diagnosekriterien nach ICD-10 (F84.5) Qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion 2 Beeinträchtigung nonverbaler Verhaltensweisen Unfähigkeit, entwicklungsgemäße Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen Mangel, spontan Freude, Interessen und Erfolge mit anderen zu teilen Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit
3 Beschränkte repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten 1 umfassende Beschäftigung mit stereotypen und begrenzten Interessen starres Festhalten an nicht-funktionalen Gewohnheiten oder Ritualen stereotype und repetitive motorische Manierismen ständige Beschäftigung mit Teilen von Objekten
4 Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen kein klinisch bedeutsamer Sprachrückstand keine Verzögerungen der kognitiven Entwicklung oder der Entwicklung von Selbsthilfefertigkeiten und des Interesses an der Umgebung Kriterien für andere Tiefgreifende Entwicklungsstörungen sind nicht erfüllt
5 Lebensmonat 1. Wahrnehmung kein Drehen zu einer Schallquelle oder bei Berührung aversive Reaktion auf Körperkontakt Hypersensibilität
6 2. Soziale und emotionale Entwicklung anhaltendes Schreien ohne Signalcharakter seltenes Lachen oder reaktives Lächeln generell geringe Reaktion auf die Mutter reduzierte Kontaktaufnahme lange Ruhephasen abrupte Stimmungswechsel
7 3. Motorik und Sprache Entwicklungsverzögerung Versteifen beim Hochheben Erschlaffen auf dem Arm Wegdrehen von Personen beim Tragen keine Zeigegesten keine verbale Imitation
8 4. Ess- und Trinkverhalten Probleme beim Saugen und Trinken spezielle Trinkvorlieben und Essgewohnheiten Verweigerung von bestimmten Speisen
9 Lebensmonat 1. Wahrnehmung außergewöhnlich ruhiges Verhalten geringe Reaktion auf Ansprache Negieren von Umweltreizen ängstliche Reaktion auf bestimmte Geräusche starke Reaktion auf bestimmte visuelle Reize Stereotypien beeinträchtigte Raumorientierung spätes Selbsterkennen im Spiegel
10 2. Soziale und emotionale Entwicklung Kind sieht Personen nicht an geringes Interesse an Kontaktaufnahme seltenes Lachen und Lächeln reduzierte Imitation Unruhe an lauten, überfüllten Orten Rückzugsverhalten
11 3. Motorik verzögerte motorische Entwicklung erhöhter bzw. reduzierter Muskeltonus starr und wenig anschmiegsam beim Hochheben, Kind wirkt schwer geringe bzw. keine motorische Erkundung der Umwelt
12 4. Verbale und nonverbale Kommunikation früher Spracherwerb keine verbale Imitation: Kind spricht nicht nach objektbezogene Sprache geringe sprachbegleitende oder ersetzende Mimik und Gestik Vermeiden von Blickkontakt
13 5. Spielverhalten Beschäftigung mit Teilen von Objekten statt kreativem Spiel Fixierung auf bestimmte Objekte kaum Interesse an Neuem
14 Lebensmonat 1. Wahrnehmung Selbststimulation geringe Reaktion auf Umweltreize beeinträchtigte Raumorientierung Hypersensibilität Vorliebe für bestimmte Geräusche Aversive Reaktion auf bestimmte Gerüche, Geräusche
15 2. Soziale und emotionale Entwicklung kein Interesse am gemeinsamen Spiel Körperkontakt nur bei selbstkontrollierter Art und Dauer (sonst Abwehr) kein oder ungewöhnliches Verlangen nach Trost seltenes bzw. auffälliges Lachen kein Interesse an Gleichaltrigen Rückzugstendenz geringer emotionaler Ausdruck
16 3. Motorik verzögerte motorische Entwicklung auffälliges Gangbild und häufiges Hinfallen stereotype Bewegungsmuster Verdrehen von Augen, Fingern, Händen, Hals erhöhtes Aktivitätsniveau: Kind wirkt unruhig, kann nicht still sitzen Schwierigkeiten in der Bewegungsplanung
17 4. Verbale und nonverbale Kommunikation Sprache als Monolog kein Blickkontakt beim Sprechen geringe sprachbegleitende oder ersetzende Mimik und Gestik auffällige Sprachinhalte (Spezialinteressen) keine Verwendung der Ich-Form
18 5. Ess- und Trinkverhalten auffälliges Essverhalten: Kind stopft und schlingt, kaut oder schluckt nicht rasches Trinken Vorliebe für spezielle Speisen Ablehnung unbekannter Speisen
19 6. Sonstige Auffälligkeiten kein Als-Ob-Spiel Fixierung auf Spezialinteressen ungewöhnliche Spielinhalte Kind schläft schlecht ein oder wacht zu früh auf Angst vor Veränderungen gewohnter Abläufe fein differenzierte Gewohnheiten und Rituale
20 4. Lebensjahr 1. Wahrnehmung reduzierte Wahrnehmung des eigenen Körpers fehlendes Schmerzempfinden Abwehr gegen das Tragen neuer Kleidung ausgeprägte Hypersensibilität
21 2. Soziale und emotionale Entwicklung Kontakt eher zu Erwachsenen kein Verständnis für soziale Regeln und Konventionen Hyperaktivität bzw. Rückzug in Gruppen geringe Empathie Angst / Aggression bei Störung der eigenen Ordnung geringe Verhaltenskontrolle geringe Frustrationstoleranz geringe Variation im emotionalen Ausdruck
22 3. Motorik Verzögerter Erwerb altersadäquater motorischer Aufgaben stereotype Bewegung bestimmter Körperteile Armflattern oder Händeklatschen als Ausdruck emotionaler Erregung verringertes Aktivitätsniveau späte Ausdifferenzierung der Handdominanz
23 4. Verbale und nonverbale Kommunikation wörtliche Interpretation von Redewendungen Desinteresse an Kommentaren des Gesprächspartners übergenaue, pedantische Sprache reduzierter Blickkontakt
24 5. Spielverhalten Fixierung auf bestimmte Spielzeuge exzessive Beschäftigung mit Spezialinteressen kein Interesse an Phantasiegeschichten Bevorzugung von Sachbüchern und Lexika Kind beschäftigt sich am liebsten allein kein Interesse an Wettspielen, sportlichen Wettkämpfen u. ä.
25 5. Sonstige Auffälligkeiten ungewöhnliche Gesichtsgrimassen oder Tics Kind führt häufig Selbstgespräche Theory of Mind: Kind weiß nicht, dass sich die Gedanken anderer von den eigenen unterschieden außergewöhnliche kognitive Leistungen oder spezielle Begabungen
26 Schulalter 1. Wahrnehmung Aufmerksamkeitsdefizit Reizselektion gelingt schlecht Orientierungsschwierigkeiten in fremder Umgebung Einschätzung realer Gefahren fällt schwer Angst vor harmlosen Gegenständen oder Situationen Schwierigkeiten im Erfassen von Zusammenhängen
27 2. Soziale und emotionale Entwicklung kaum Kontakt außerhalb der Familie unangemessene Kontaktaufnahme zu anderen geringe soziale Kompetenz Rückzugstendenz kein Verständnis für die Gefühle anderer geringe Frustrationstoleranz Angst vor Veränderung, vor Neuem
28 3. Spielverhalten Ordnen von Spielmaterial statt kreativem Spiel intensive Beschäftigung mit Spezialinteressen Sammeln von ungewöhnlichen Objekten stereotype Wiederholung von Liedern, Geschichten
29 4. Motorik linkische Körpersprache steifer, staksiger Gang und hüpfendes Laufen rasche körperliche Erschöpfung Hyperaktivität
30 5. Verbale und nonverbale Kommunikation kein Verstehen von Witzen, Ironie, Sarkasmus oder Mehrdeutigkeiten von Wörtern auffällige Sprachmelodie (geringe Modulation) stark monologisierende Sprache
31 6. Sonstige Auffälligkeiten auffälliges Ordnen von Alltagsgegenständen außergewöhnliche kognitive Leistungen ausgeprägte Spezialinteressen Unsicherheit beim Verlassen gewohnter Strukturen psychosomatische Stressreaktion Kontakt:
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