Agenda/Inhalt
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- Kristina Pfaff
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1 ÖNORM B 5019:2011 Hygienerelevante Planung, Ausführung, Betrieb, Wartung, Überwachung und Sanierung von zentralen Trinkwasser- Erwärmungsanlagen (TWE) Ing Herbert Urbanich
2 Agenda/Inhalt Planung und Ausführung Verteilsysteme für kaltes und erwärmtes Trinkwasser Inbetriebnahme und Betrieb Mikrobiologische Untersuchung und Bewertung Sanierung Voraussetzung für den Betrieb von Altanlagen
3 Begriffe 3.1 Totleitung Leitungsende ohne Durchfluss 3.2 Aerosole feste oder flüssige Partikel 0,001 bis 100 um 3.3 Aufkeimung Vermehrungs- >Absterberate 3.4 Biofilm Lebensraum für Mikroorganismen 3.5 Entnahmearmatur Sanitär-/Auslaufarmatur 3.6 Entnahmestelle Zapfstelle für Proben 3.7 Exposition medizinischer Begriff 3.8 funktionelle Totleitung zb Umgehung
4 Begriffe 3.9 Hygiene Maßnahmen zur Vermeidung gesundheitlichen Folgen 3.10 Legionella pneumophila verursachen Lungenentzündung 3.11 Legionellen spezielle Bakterien 3.12 Legionellose - Legionärskrankheit 3.13 Messnippel Anschluss für Meßinstrumente 3.14 Mischbatterie Kalt-/Warmwasserarmatur 3.15 Pseudomonas aeruginosa - Bakterien
5 Begriffe 3.16 Sachverständiger Person gem 1299 ABGB 3.17 Stagnation Verweilen von Wasser in Leitungen/Anlagen 3.18 Trinkwasser, Kaltwasser 3.19 Trinkwasser-Erwärmer - TWE 3.20 Trinkwasser-Erwärmungsanlage TWE-Anlage > 3 Liter 3.21 Vorwärmstufe dem TWE vorgeschaltener Erwärmer 3.22 Warmwasser erwärmtes Trinkwasser
6 Begriffe 3.23 Zentralmischer thermostatisch geregelte Sanitärarmatur 3.24 Zirkulation Umwälzung von erwärmtem Trinkwasser 3.25 Zirkulationsleitung Ringleitung für erwärmtes Trinkwasser Zirkulations-Sammellleitung Sammellleitung für Zirk-Stränge Zirkulationsstrang Zirk-Verteilleitung
7 Allgemeine Anforderungen Für die Bereitstellung von Warmwasser ist Trinkwasser nach TWVO zu verwenden Dimensionierung von Trinkwasser-Installationen nach ON B und ON EN Dimensionierung der Zirkulationsanlage nach DVGW W 553 Chemisch-physikalische Trinkwasseranalyse Teil der Planungs- u. Projektierungsphase
8 Allgemeine Anforderungen Speichervolumen max. halber Tagesbedarf Kaltwasseranschluss, Armaturen, Wasserzähler, Wasseraufbereitung, etc. in Räumen mit max. RT 25 C installieren TWE kann im Heizraum aufgestellt sein Kalt- und Warmwasserleitungen sind bevorzugt in getrennten Schächten zu führen Bei horizontalen Leitungen darf Kaltwasser nicht über Warmwasser installiert sein
9 Zentraler Trinkwassererwärmer In Phasen ohne Entnahme ist Mindesttemperatur 55 C im WW-Leitungssystem sicherzustellen Ausgenommen sind Lade- u. Aufheizzeiten von max. 4 Stunden Eintrittstemperatur in das WW-Verteilsystem mind. 60 C Am TWE und Wärmeerzeuger ist Kapazität für thermische Desinfektion sicher zu stellen Bevorzugt Durchflußsystem verwenden (Heizwasser speichern!)
10 Allgemeine Anforderungen an Verteilsysteme Leitungssystem nach ÖNORM B und EN dimensionieren Bei Transport und Lagerung der Anlagenteile ist Innenverschmutzung zu vermeiden Dimensionierung nach ÖNORM EN Druckprüfung mit Wasser nach ON B unmittelbar vor Inbetriebnahme Abschnittsweise Prüfung mit ölfreier Druckluft/Stickstoff (max. 3 bar)
11 Dämmung von Kaltwasserleitungen Leitungen sind ausreichend vor Erwärmung zu schützen Im Schlitz oder Kanal neben Warmwasserleitungen mind. 13 mm Frei verlegt in beheizten Räumen mind. 9 mm In anderen Einbausituationen mind. 4 mm Gilt für Dämmstoffe Lambda=0,040 W/mK
12 Verteilsystem für erwärmtes Trinkwasser Temperaturverlust im Verteilsystem max 5 K Die Temperatur von mindestens 55 C ist im Zirkulationssystem sicherzustellen Verbrühungsschutz max. 6 m vor der Zapfstelle einsetzen Verbrühungsschutz ist für thermische Desinfektion überbrückbar auszuführen Anlagenteile ohne Zirkulation sind mit möglichst geringer Dämmung auszuführen Leitungen im Mauerwerk nur mit Schutz vor mechanischen und chemischen Schäden!
13 TWE-Anlage mit Zirkulation Zirkulationsstränge an der Einmündung in Sammelleitung mit Regulierventil ausstatten Ventil fix einstellbar oder thermostatisch geregelt Fixeinstellung 55 C Thermische Ventile für Spülung mit 70 C geeignet Abschaltung der Zirkulationspumpe nicht zulässig (24-Stundenbetrieb!) Drehzahlgeregelte Zirkulationspumpen einsetzen Zirkulationsleitung sind bis min. 6 m an die Entnahmearmatur zu führen
14 TWE-Anlage ohne Zirkulation Zentralmischer max 6 m vor der, weitest entfernten Entnahmearmatur in Anlagen für Risikogruppen 3 und 4 keine Zentralmischer verwenden Mindesttemperatur am TWE 60 C Mindesttemperatur an jeder Stelle des TWE mit 55 C sicherstellen Am WW-Austritt des Speichers Messnippel und Entnahmestelle (abflammbar) Im unteren Drittel des Speichers Entnahmestelle (abflammbar) vorsehen Vorzugsweise Durchfluss-TWE einsetzen
15 Installationstechnik Entnahmestelle vor Eintritt in das Verteilsystem am Ende von Zirkulationssträngen bei Einmündung der Zirk in den TWE Temperaturmessung (Messnippel) vor Eintritt in das Verteilsystem am Ende von Zirkulationssträngen bei Einmündung der Zirk in den TWE im unteren Drittel des TWE Speicher in Serie schalten, vorzugsweise Durchfluss-TWE
16 Risikogruppen Gruppe 4 Risiko hoch Bereiche mit immuninkompetenten Patienten Gruppe 3 Risiko mittel bis hoch Krankenanstalten, Altenheime, Pflegeheime; Gruppe 2 Risiko gering bis mittel sonstige Heime, Hotels, Sportanlagen, Kasernen Gruppe 1 Risiko gering Verwaltungsgebäude, öffentliche Gebäude, Wohnanlagen
17 Inbetriebnahme/Übergabe Risikogruppe 1 Druckprüfung nach ÖNORM B Spülen gesamtes Kaltwassersystem Spülung Warmwassersystem mind 65 C an Zapfstelle/Auslauf Einregulierung der Zirkulation Erstuntersuchung unmittelbar vor Übergabe, (längstens 2 Wochen vor geplanter Übergabe) Protokoll der Erstinbetriebnahme erstellen, Info an Betreiber zum Thema Legionellen
18 Inbetriebnahme/Übergabe Risikogruppe 2 und 3 Druckprüfung nach ÖNORM B Spülung Kaltwassersystem Spülung Warmwassersystem mit 65 C am Auslauf Einregulierung inkl. Zirkulation Erstuntersuchung vor Übergabe frühestens 8 Wochen, spätestens 4 Wochen vor geplanter Übergabe Probebetrieb bis Prüfergebnis vorliegt Protokoll der Erstinbetriebnahme Info an Betreiber zum Thema Legionellen
19 Inbetriebnahme/Übergabe Risikogruppe 4 Druckprüfung nach ÖNORM B Spülung Kaltwassersystem Spülung Warmwassersystem mit 65 C (am Auslauf) Einregulierung inkl. Zirkulation Erstuntersuchung vor Übergabe frühestens 8 Wo., spätestens 4 Wo. vor Übergabe Probebetrieb 10 Tage, täglich 3 min spülen Überprüfung auf Legionellen lt Tab 4 Protokoll Erstinbetriebnahme Info an Betreiber zum Thema Legionellen
20 Anlagen-Dokumentation Bestandsplan Anlagenschema Strangschema Dimensionierungsunterlagen Berechnung der Zirkulation lt DVGW W 553 Einregulierungsprotokoll Wartungsanleitung Betriebsanleitung Ersatzteilliste
21 Übergabe Protokoll der Erstinbetriebnahme Dokumentation Atteste : Dichteprüfung mikrobiologische Prüfung Werkstoffatteste (ÖVGW/DVGW) Dokumentation der Unterweisung VDI Proben-Entnahmebericht
22 Betrieb Bei Eintritt in das Verteilsystem min 60 C Zwischengespeichertes Wasser (Vorwärmstufe) einmal täglich auf mind. 60 C erwärmen Die TWE Anlage mit konstanter Temperatur betreiben (mind. 55 C am Auslauf) Abschalten der Zirkulation nicht zulässig Periodisches Aufheizen (Legionellenschaltung) ist nicht zielführend Aufheizen im Sanierungsfall als Unterstützung Laufende Betriebskontrolle nach Risikogruppe
23 Sanierung Installationstechnische Maßnahmen Tote Leitungen trennen Betriebstemperatur sicherstellen Einregulieren der Zirkulationsleitung Reinigen der Brauseköpfe, Strahlregler, Siebe, etc. Verfahrenstechnische Maßnahmen thermische Desinfektion chemische Desinfektion (chlorieren) endständige Filter (nicht dauerhaft) elektrolytische Desinfektion
24 Thermische Desinfektion TWE mind. 70 C Jede Zapfstelle mind. 3 min mit 70 C beaufschlagen (oder 10 min 65 C) ACHTUNG: Überprüfung aller Anlagenteile auf Temperaturbeständigkeit Sicherstellen daß Nutzer nicht gefährdet sind WICHTIG: Nach Abschluss der thermischen Desinfektion auch das KW-System spülen
25 Chemische Desinfektion Oxidationsmittel zum Abbau der Biofilme Nur zulässig, wenn Verteilsysteme beständig sind Bei Erhöhung der Temperaturen sind Hersteller- angaben zu beachten Während der chem. Desinfektion ist die Anlage nicht gebrauchsfähig Bei Ableitung eines Desinfektionsmittels sind Bestimmungen für Kanalnetze zu beachten Sicherheitsdatenblätter beachten
26 Vorbeugende Massnahmen Kontinuierliche Zudosierung: nur bei biofilmarmen Systemen zielführend ersetzt nicht die hydraulische Sanierung nur zeitlich befristet einsetzbar ACHTUNG: Phosphatdosierung kann Wachstum des Biofilms fördern Grenzwerte nach der TWVO sind zu beachten Aufkeimung wird verhindert durch: Chlordioxid, Kupfer, Hypochlorit, Ozon, Silber oder Wasserstoffperoxid
27 Betrieb von Altanlagen Erstellung der Dokumentation über alle Anlagenteile einschließlich Kaltwassersystem Verantwortlicher für Betrieb benennen Verbrühungsschutz vorsehen Entnahmearmaturen für Proben, Meßstellen nachrüsten Laufende Betriebskontrolle vornehmen Werden erforderliche Temperaturen nicht erreicht: 1. vierteljährlich mikrobiologische Untersuchungen auf Bildung von Legionellen 2. Maßnahmen zur Verhinderung von Aufkeimung
28 Zusammenfassung Beim Eintritt in das Verteilsystem min. 60 C verzinkte Eisenwerkstoffe dürfen in TWE nicht eingesetzt werden Druckprobe mit Trinkwasser unmittelbar vor der Inbetriebnahme KW Leitungen gegen Erwärmung schützen TWE-Anlagen ohne Zirkulation - ohne wirkungsvolle Wärmedämmung ausführen Dauerbetrieb der Zirkulationspumpe Zirkulationsleitung 6 m Regel TWE Anlagen mit konstanter Temperatur betreiben
29 Besten Dank für ihre Aufmerksamkeit Ihr KommRat Ing Herbert Urbanich
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