Rückenprobleme entstehen oft auch durch Blockaden

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1 Rückenprobleme entstehen oft auch durch Blockaden DCS_6446 Ob ein so gerittenes Pferd im ersten Schritt Verspannungen hat, die dann zu Blockaden führen oder Blockaden vorliegen, die zu Verspannungen führen, ist bei der Reitweise ziemlich egal Rückenprobleme sind nach einer gewissen Zeit immer das Ergebnis! Rückenprobleme sind heute ein oft gestellte Diagnose. Neben Fehlern in der Ausbildung und reiterlichen Defiziten, können Rückenprobleme auch einen osteopathischen Hintergrund haben. Das Pferd hat an ein oder mehreren Stellen sogenannte Blockaden, die mit der Zeit zu weiteren Problemen führen, zu denen dann auch Rückenprobleme gehören. Rückenprobleme gehen immer mit Muskelverspannungen und Verkrampfungen und einem mehr oder weniger auffällig veränderten Gangmuster des Pferdes einher. Je massiver die Rückenprobleme, umso mehr verändert das Pferd mit der Zeit seine Bewegungen und sein Aussehen, denn auch die Muskulatur verändert sich. Durch das veränderte Gangverhalten des Pferdes entwickelt sie sich an den falschen Stellen. An den richtigen und notwendigen Stellen wird sie abgebaut. Unter anderem wird die Hinterhand kantig, oft entwickelt sich ein Unterhals, das Pferd läuft auf der Vorhand, hat Anlehnungsprobleme, die Hinterbeine fußen nicht mehr ausreichend aktiv ab und fußen wenn überhaupt noch gerade so in die Spur der Vorderhufe. Beim Satteln sind die Pferde unruhig. Sie weichen aus, legen die Ohren an oder versuchen sogar zu beißen und zu treten.

2 Pferd mit Rückenproblemen. Der Rücken ist abgesunken. Auf der Kruppe findet man Kuhlen. Ob zuerst eine osteopathische Läsion vorlag oder ob das Pferd sich unter dem Reiter mehr und mehr verspannt hat, ist ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr einzuschätzen. Schmerzen hat ein Pferd mit einer solchen Oberlinie auf jeden Fall. Das Pferd ist im Rücken druck- und schmerzempfindlich. Manche Pferde zucken beim Putzen, drücken den Rücken weg und wiederum andere Pferde schlagen sogar. In weiter fortgeschrittenem Stadium werden die Pferde auch an Bauch, Hals und Hinterhand druck- und schmerzempfindlich. Viele Reiter glauben dann irrtümlich, ihre Pferde seien kitzelig. Wer selbst schon einmal ausgeprägte Verspannungen beispielsweise im Bereich der Schultern und dem Nacken hatte, der weiß, wie weh es tut. Dem Pferd geht es nicht anders. Das Gewicht von Sattel und Reiter machen die Situation für das Pferd dann noch schwieriger. Es verspannt sich immer mehr und die Blockaden, die man auch osteopathische Läsionen nennt, nehmen zu. Es ist wie eine Kettenreaktion. An einer Stelle fängt es an und irgendwann ist das gesamte Pferd betroffen. Ergebnis: Die Pferde sind oft unwillig, bewegen sich gerade zu Beginn des Reitens hölzern, viele wollen nicht vorwärts laufen, sind triebig, wenn man Gerte versucht, vorwärts zu reiten, klemmen sie noch mehr. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Pferde sogar lahm. Der Galopp ist flach, ohne Durchsprung bis hin zum Vierschlag, im Trab treten die Pferde mit einem Hinterbein kürzer und der Schritt ist passartig. Diese Pferde haben Anlehnungsprobleme. Manche drücken in die Hand, verkriechen sich hinter dem Gebiss und heben sich vor allem bei den Übergängen und auf gerade Linie heraus. Der Reiter kommt nicht zum Sitzen und zum Treiben. Wichtige Übungen wie vor allem das Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen funktionieren nicht mehr. Lektionen, die Längsbiegung erfordern und seien es nur Zirkel, Schlangenlinien, die große und die kleine Acht oder die Volte lassen sich nicht mehr korrekt reiten, da das Pferd über die Schulter ausweicht, mit dem inneren Hinterbein keine Last aufnehmen kann, in der Wendung eilig wird, sich heraushebt oder gegen die Hand drückt etc. Woran liegen diese Blockaden, die zu Rückenproblemen führen? Sie können mehrere Hintergründe haben: - Der unpassende Sattel. nicht korrekt gestellt Hufe zu wenig Freilauf wie Weidegang oder Paddock

3 - - - Blockaden, die bei Schwergeburten oder Fehlllage des Fohlens entstehen. Werden sie nicht behoben, führen sie im weiteren Verlauf unter anderem auch zu Rückenproblemen. Stürze oder wenn sich das Pferd in der Box festlegt und selbst versucht, wieder hochzukommen. Stress durch zu hohe Anforderungen beim Reiten, die im ersten Schritt zu Verspannungen, zu einem festen Rücken, einem unruhigen Schweif führen und dann irgendwann in Blockaden oder auch osteopathischen Läsionen enden. Diese Pferde haben dann unter anderem auch Rückenprobleme Falsche oder fehlerhafte Ausführung von Lektionen, kein oder fehlerhaft ausgeführtes Zügel aus der Hand kauen lassen, kein oder zu wenig Reiten und Trainieren im Gelände. Anlehnungsfehler: o Die Nase permanent hinter der Senkrechten oder absolute Aufrichtung, o die Zügel hängen durch oder man hat nur das Eigengewicht des Zügels in der Hand. Das ist der Fall, wenn das Pferd das Gebiss beim Reiten nicht annimmt, was meistens aus dem mangelnden Schub aus der Hinterhand entsteht. Sitz- und Einwirkungsfehler des Reiters Man sieht, das Spektrum ist breit und eine Ursachenforschung sicherlich immer sinnvoll. Wie kann man es selbst erkennen? Unter anderem kann man selbst Folgendes tun: Im ersten Schritt ist es der Tastbefund, der Aufschluss darüber geben kann, ob das Pferd Blockaden hat. Wenn man sich darauf konzentriert, kann man Blockaden an der Wirbelsäule fühlen. Man tastet sie ab und sucht nach Unebenheiten. Auch gibt die Rückenmuskulatur ganz allgemein Auskunft darüber, ob etwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht ist sie zu schwach ausgeprägt. Bei einem korrekt gerittenen Pferd ist die Wirbelsäule beispielsweise in die gut entwickelten langen Rückenmuskeln eingebettet und steht nicht hervor.

4 Man sieht direkt hinter dem Widerrist eine Art Kuhle statt einer gut entwickelten Muskulatur. Wenn man sein Pferd in einer engen Wendung um sich herumführt und man das Gefühl hat, der Bewegungsablauf ist nicht taktrein. Wenn das Pferd im Bereich der Rippwirbelgelenke bei leichten Druck empfindlich ist, die Ohren anlegt und zu beißen versucht. Wie werden Probleme dieser Art behoben? Wenn man Rückenprobleme ob nun durch eine Blockade entstanden oder nicht - in den Griff bekommen will, muss man es wie bei allen Dingen, die mit der Reiterei zu tun haben komplex betrachten. Das Pferd und damit das Reiten funktionieren wie ein Uhrwerk. Wenn sich ein Rädchen nicht dreht, steht irgendwann der gesamte Mechanismus still. Im ersten Schritt sollte man einen guten Osteopathen konsultieren, der das Pferd behandelt, Blockaden löst und die grundsätzliche Beweglichkeit wieder herstellt. Auch wird man selbst mit Übungen und Gymnastik die Beweglichkeit erhalten und verbessern müssen. 5R3P1228 Bei Pferden mit Rückenproblemen ist auch der Widerristbereich oft sehr verspannt. Manchmal kann es notwendig sein, ihn mit bestimmten Übungen wieder beweglich zu machen. Das sollte man aber nur in Abstimmung mit dem Osteotherapeuten tun! Der Sattel Wenn der Sattel nicht korrekt auf dem Pferderücken liegt und beispielsweise wippt, sich hinten anhebt, seitlich hin und her rutscht, ist die Belastung auf den Pferderücken ungleich. Es entsteht punktuell Druck, der durch das Gewicht des Reiters verstärkt wird. Das führt zu Verspannungen und zu einer fehlerhaften Muskelbildung. Durch die Verspannungen entwickelt das Pferd eine Schonhaltung.

5 Manche Pferde drücken den Rücken nach unten weg, andere versuchen über ein verändertes Gangmuster die Schmerzen zu umgehen. Durch die Verspannungen wird die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt, was im Laufe der Zeit zu weiteren Blockaden führt. Der Beschlag / die Hufstellung Ein nicht korrekt beschlagenes Pferd steht nicht korrekt.

6 DSC_0567 Auch ein Pferd mit einem derart verstellten rechten Vorderbein kann geritten und ausgebildet werden, wenn durch einen korrekten Beschlag sichergestellt werden kann, dass das Pferd plan auffußt. Damit ein Pferd langfristig gesund bleiben kann, müssen Zehenrichtung und Stellung möglichst korrekt sein, soll es nicht im Laufe der Zeit zu gesundheitlichen Problemen kommen. Eine fehlerhafte Huf-Stellung führt mit der Zeit zu einer Veränderung des Gangmusters und ein verändertes Gangmuster wird in vielen Fällen zu körperlichen Problemen, Fehlbelastung und gesundheitlichen Schäden enden. Dazu gehören dann auch Rückenprobleme, die sich durch die falsche Stellung des Pferdes auch in Blockaden zeigen. Auf den Fotos sind korrekte Hufstellungen von der Seite und von vorne gezeigt, um die Achse zu verdeutlichen, die durch die gedachte Linie dargestellt worden ist.

7 Planmäßiges Auffußen, das heißt, eine gleichmäßige Belastung des gesamten Hufes beim Auftreten ist wichtig, damit es zu keiner ungleichen Belastung für den Huf, Sehnen, Knochen und Gelenke kommt. Fehlbelastungen bedeuten mit der Zeit nicht nur Probleme mit dem Huf selbst, sondern erstrecken sich dann über den ganzen Körper. In den ersten 2 ½ bis drei Jahren schafft man die Basis für eine sich korrekt entwickelnden Hufstellung des Pferdes. Danach wird eine Korrektur von Fehlstellungen immer schwerer und bei einem älteren Pferd ist sie kaum mehr möglich. Dann kann man meist nur noch Schadensbegrenzung betreiben, da eine Korrektur nur in ganz kleinen Schritten machbar ist und meist Jahre dauert. Ein Huf braucht immerhin schon ein Jahr, um einmal durchzuwachsen. Um eine gute Hufentwicklung zu ermöglichen, ist eine korrekte und ausgewogene Fütterung des Pferdes Grundvoraussetzung. Gerade in den ersten Jahren (vom Fohlen bis zur Remonte) sind ausreichend Calcium und Vitamine unverzichtbar. Was in der Jungend versäumt wird, kann später nicht mehr aufholen. Dieser Satz gilt auch für das Pferd. Freilauf und Weidegang Ein Pferd ist ein Bewegungstier! Es muss sich am Tag mindestens 6-8 Stunden frei bewegen können, um sich zu entspannen. Darüber werden dann auch Verspannungen abgebaut, die durch das Stehen in der Box entstanden sind. Auch beim Reiten egal wie korrekt wir es machen entstehen immer wieder Verspannungen. Sei es durch eine hohe Anforderung, neue Lektionen oder auch Missverständnissen zwischen Reiter und Pferd. Wenn das Pferd dann zur Erreichung innerer Zwanglosigkeit Wandern und Grasen kann, lösen sich viele Probleme von selbst auf.

8 Schwere Geburten / Fehllagen eines Fohlens Eine Geburt bringt in den allermeisten Fällen Blockaden im Rücken, im Bereich des Kreuzdarmbeines, teilweise bis in den Bereich des Halses mit sich. Werden diese nicht nach der Geburt behoben, führt das innerhalb kürzester Zeit immer zu Rückenproblemen. Stress und reiterliche Fehler Stress aufgrund überhöhter Anforderungen und reiterliche Fehler sind einer der Hauptgründe, warum Pferde heute Blockaden und in der Folge Rückenprobleme oder auch anders herum Rückenprobleme durch Verspannungen und in der Folge Blockaden im Rücken haben. Nur ein korrektes, den Möglichkeiten des Pferdes angepasstes Ausbildungsprogramm und einem Reiter, der losgelassen, im Schwerpunkt zum Sitzen und zum Treiben kommt, kann ein Pferd so ausbilden, dass es nicht zu großartigen Blockaden an der Wirbelsäule kommt. Gerade aus diesem Grund ist der entspannte Ausritt ins Gelände so wichtig. Frisches vorwärts Galoppieren im leichten Sitz, richtig gerittenes Zügel aus der Hand kauen lassen und das Geschmeidigmachen der Rippenpartien reduzieren Blockaden, die dann in Rückenproblemen enden können auf ein Minimum. Jedes Pferd rutscht irgendwann einmal weg! Jedes Pferd macht mal einen Buckler und landet schief und vermutlich jedes Pferd hat sich in seiner Box schon mal festgelegt! Alles das können Gründe für Blockaden sein. Werden diese frühzeitig behoben, dann führen sie nicht zu weiteren Problemen. Wenn man dann noch richtig reitet, dann reicht es aus, dass man sich mit Rückenproblemen nicht weiter beschäftigen muss. Denn sie entstehen erst gar nicht. Anne Schmatelka