Fotoprojekt mit Vorschulkindern im Kindergarten Eichlerstraße, Augsburg
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- Kajetan Möller
- vor 8 Jahren
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1 Fotoprojekt mit Vorschulkindern im Kindergarten Eichlerstraße, Augsburg Ort: Städt. Kindertagesstätte Eichlerstraße, Eichlerstraße 3, Augsburg, Tel Leitung: Erich Paltins Projektteam: MitarbeiterInnen der MSA-Medienstelle Augsburg des JFF und MitarbeiterInnen der Kindertagesstätte Eichlerstraße Projektleitung: Jo Graue Kooperationspartner: KJF Kinder- und Jugendfilmzentrum, Remscheid Zielgruppe: 17 Vorschulkinder zweier Kindergartengruppen INHALT: Projektbeschreibung Ablaufplan 1. Einheit Bildwahrnehmung / Bildwelten 2. Einheit Bilder halten Zeit fest / Bilder erzählen Geschichten 3. Einheit Wie entstehen Bilder? 4. Einheit Wir fotografieren unsere Welt! 5. Einheit Tricks und Zauberei mit Foto 6. Präsentation der entstandenen Fotos Projektbeschreibung: Gemalte Bilder, fotografische Abbildungen, bewegte Bilder Kinder wachsen mit vielen Bildeindrücken auf, bewegen sich in Bildwelten, versuchen sich ihre eigenen Bilder von der Welt zu machen. Bilder können Ängste auslösen, Fragen aufwerfen oder beantworten, die Welt erklären und verklären. Ausgehend von den Bildwelten, die Kindern begegnen, sollen die Teilnehmer des Projektes erfahren, wie sie die Fotografie als eigenes Ausdrucksmittel in Besitz nehmen können. In sechs aufeinander aufbauenden Einheiten werden die Kinder in zwei Gruppen spielerisch an das Medium Fotografie herangeführt und erhalten die Möglichkeit, ihre Welt selbst fotografisch zu gestalten und zu präsentieren. Am Beginn der jeweiligen Einheiten stehen Impulse, die von der MSA in die Kindertagesstätte getragen und dort von den MitarbeiterInnen weiterentwickelt werden. 1
2 Ablaufplan: 1) Einheit Bildwahrnehmung / Bildwelten Lieblingsbilder der Kinder Suchbilder betrachten Bilder lösen Gefühle aus Gegenüberstellung: gemalte Bilder Fotografische Abbildungen Gespräch Bildbetrachtung Malen Bilder mitbringen Die erste Projekt-Einheit dient der Einführung: Die Kinder sollen lernen, Bilder bewusst anzusehen / wahrzunehmen und sich Gedanken darüber zu machen. Im Vorfeld wurden die Kinder bereits dazu aufgefordert, zu Hause ihre Lieblingsbilder Fotos oder auch Bilder aus Zeitungen / Zeitschriften - zu sammeln und diese in den Kindergarten mitzubringen. Zu Beginn der Einheit werden die mitgebrachten Bilder im Sitzkreis betrachtet und auch besprochen: Was ist dir an dem Bild wichtig? Welche Gefühle löst das Bild aus? Welche Bedeutung hat das Bild für dich / euch? So müssen die Kinder Bilder bewusst und intensiv untersuchen und können Bildwelten durchdringen. Im Anschluss daran, kann man mit Suchbildern weiterarbeiten, die ebenfalls in der Gruppe angesehen und besprochen werden. Hierbei wird klar, dass ein Bild von unterschiedlichen Personen auch unterschiedlich wahrgenommen werden kann. In dieser Auseinandersetzung können die Kinder erkennen, dass Bilder subjektiv wahrgenommen werden; jedes Kind sieht in den Bildern vielleicht etwas anderes. Desweiteren ist ein Vergleich gemalter Bilder mit fotografischen Abbildungen geplant. Dabei wird darauf eingegangen, worin die Unterschiede zwischen vorliegenden Fotos und bereits im Vorfeld von den Kindern gemalten Bildern liegen. 2) Einheit Bilder halten Zeit fest / Bilder erzählen Geschichten Jedes Bild erzählt eine Geschichte Bilder halten Zeit fest Bildgestaltung (Ausschnitt, Perspektive) Gegenüberstellung: Baby-Fotos aktuelle Fotos Bilderraten Digital Story-telling: anhand mitgebrachter Fotos eine Geschichte entwickeln (z.b. in Vierer-Gruppen) 2
3 In der zweiten Projekt-Einheit geht es vor allem darum, zu zeigen, dass Fotos etwas dokumentieren, Bestehendes abbilden, Zeit festhalten und auch Geschichten erzählen. Ebenfalls wichtig ist, dass Bilder auf verschiedene Arten gestaltet sein können, z.b. in Bezug auf Bildausschnitt, Perspektive, etc.. Für diese Einheit werden die Kinder schon vorab dazu aufgefordert, ein Baby-Foto sowie ein aktuelles Foto von sich selbst mitzubringen. Die Lieblingsbilder der ersten Einheit werden auch noch benötigt. In einem ersten Schritt findet eine Gegenüberstellung der Baby-Fotos und aktueller Fotos statt. Dabei kann auch mit technischen Tricks gearbeitet werden, indem man z.b. am Monitor ein altes Foto mit einem neuen Foto kreuzt. Es sollte auch mit den Kindern besprochen werden, wie die verschiedenen Bilder aufgenommen wurden (Bildausschnitt, Perspektive, u.ä.); schließlich sollen sie in späteren Einheiten auch selbst Fotos gestalten. Mit den Baby-Fotos der Kinder könnte man auch ein Bilderraten veranstalten: Die Bilder werden eingesammelt und es soll geraten werden, welches Kind auf den jeweiligen Fotos zu sehen ist. Im zweiten Teil der Einheit beschäftigen sich kleinere Arbeitsgruppen (z.b. Vierer-Gruppen) jeweils mit Digital Story-telling : Es werden viele verschiedene Fotos bzw. Bilder aus Zeitschriften auf Tisch oder Boden ausgebreitet, anhand derer eine Geschichte entwickelt werden soll. Der Gruppenbetreuer kann den Einstieg erleichtern, indem er eines der Fotos herausgreift und erzählt, welche Geschichte er in diesem Bild sieht. Nun soll ein Kind nach dem anderen jeweils ein weiteres Foto auswählen und anhand dessen die Geschichte weiterentwickeln. Am Ende des Story-tellings ist eine lange Foto-Reihe entstanden, die eine ganz individuelle Geschichte erzählt. Der Betreuer sollte während des Geschichten-Erzählens auch manchmal nachhaken: Warum verbindest du mit dem Bild gerade diese Geschichte?. 3) Einheit Wie entstehen Bilder? Camera Obscura Fotolabor Spiel Der lebende Fotoapparat Erfahrungen vor und in der begehbaren Camera Obscura Im Folgenden sollen die Kinder sehen und verstehen, wie Fotos eigentlich entstehen. Die Einheit kann mit dem Spiel Der lebende Fotoapparat eingeleitet werden: Die Kinder bekommen die Anweisung, sich vorzustellen, sie selbst seien ein Fotoapparat. Nun müssen sie die Räumlichkeiten durchforsten, um sich interessante und geeignete Motive zu suchen, die sie dann wie ein Fotoapparat in ihrem Gedächtnis möglichst genau abspeichern. Danach sollen die geknipsten Bilder so präzise wie möglich aus der Erinnerung gemalt werden. Die entstandenen Bilder werden dann im Nachhinein noch einmal mit dem Original-Motiv verglichen. Das Spiel kann auch so abgewandelt werden, dass es in Zweier-Gruppen gespielt wird: Dann wäre ein Kind der Fotoapparat und das zweite Kinder der Fotograf, der den blinden Fotoapparat zu einem interessanten Motiv führen muss, die Perspektive einstellen muss und dem Fotoapparat dann gestattet, für einige Sekunden die Augen zu öffnen, um sich das Motiv einzuprägen. Später sollen die Kinder, die den Fotoapparat gespielt haben, dann vor der ganzen Gruppe ihre Fotos mündlich 3
4 präsentieren und beschreiben. Im Anschluss kann der Gruppenbetreuer die Frage in den Raum stellen Wie entstehen Fotos eigentlich in Wirklichkeit?. Vielleicht kann eines der Kinder schon etwas dazu beitragen. Um diese Frage genauer zu beantworten, wird nun mit einer Camera Obscura gearbeitet. Dazu wird entweder eine begehbare Camera Obscura aufgebaut oder einfach ein Raum des Kindergartens vollkommen abgedunkelt. Durch ein kleines Loch lässt man Licht in die Camera einfallen und aus einem projizierten Bild kann ein Foto entwickelt werden. Die Kinder können diesen Vorgang hautnah miterleben und sich auch einen kleinen Einblick in die chemischen Vorgehensweisen verschaffen, die in einem Fotolabor stattfinden. 4) Einheit Wir fotografieren unsere Welt! Inhalt: Fototechnik Bildgestaltung Themenfindung Selbst fotografieren Demonstration über Monitor Fotoworkshop Fotoaktion im Kindergarten Bildbetrachtung Bildbesprechung Nachdem die Kinder erfahren haben, wie Fotos entstehen, sollen sie selbst mit dem Fotografieren beginnen. Zu Beginn steht eine knappe Einführung in die Fototechnik, bei der den Kindern die Grundlagen des Fotografierens erläutert werden (Auslöser, Blitz, Zoom). Auch verschiedene Möglichkeiten der Bildgestaltung die bereits in vorangehenden Einheiten angeschnitten wurden können noch einmal aufgegriffen und wiederholt werden. Hierzu kann man verschiedene Möglichkeiten auch über einen Monitor demonstrieren. Die Kinder sollen auch lernen, gezielt und überlegt zu fotografieren. Dass heißt, dass man sich vorher bewusst Gedanken macht, geeignete Motive sucht und dann eine gute Perspektive (am besten Großaufnahmen) für sein Foto wählt. Bevor die Kinder aktiv loslegen können, muss ein Thema für die Foto-Aktion gefunden werden. Hierbei ist es wichtig, ein Thema aus der Lebenswelt der Kinder herauszugreifen, das sie betrifft und das sie interessiert. Die Kinder sollen in ihren Bildern festhalten, was ihnen persönlich wichtig ist. Wenn sich ein passendes Thema herauskristallisiert hat (vielleicht auch in Absprache mit den Kindern), können die Kinder beginnen, ihre eigenen Fotos zu machen. Dies findet im und um den Kindergarten statt. Für den Einstieg ist es sinnvoll, mit digitalen Fotoapparaten zu arbeiten, weil hier sofort ein Ergebnis sichtbar ist. So kann man gleich überprüfen, ob man mit seinem Bild zufrieden ist und welche Fehler man eventuell gemacht hat. Die fertigen Fotos der Kinder werden auf jeden Fall immer vor der Gruppe gezeigt und näher unter die Lupe genommen, damit die Fotografen sich darüber austauschen und die gemachten Erfahrungen besprechen können. 4
5 5) Einheit Tricks und Zauberei mit Foto Manipulationsmöglichkeiten mit Fotos Digitale Bildbearbeitung Demonstration mit Trickmischer und Monitor Fotobemalung Fotocollagen Da ein wichtiges Ziel des Fotoprojekts ist, den Kindern die Fähigkeit zu vermitteln, Bildwelten zu durchschauen und diese beurteilen zu können, soll in der letzten Einheit gezeigt werden, in welcher Weise mit Fotos manipuliert werden kann. Mit Hilfe eines Trickmischers kann vorgeführt werden, wie man mit Fotos und Bildern tricksen kann. Zum Beispiel können Teile von Bildern neu zusammengepuzzelt (Fotocollagen), Farben verändert oder Fotos zu Zeichnungen gemacht werden. Die Ergebnisse sind immer gleich auf einem Monitor für alle sichtbar. Die Kinder können dabei auch selbst versuchen, mit dem Mischer zu tricksen und Bilder zu verändern. Desweiteren werden am Computer einige interessante Möglichkeiten der Bildbearbeitung vorgeführt. Bilder von Personen können verfremdet und verzerrt werden, Bildhintergründe können vertauscht werden, etc.. So können die Kinder überraschende Effekte entdecken und sehen, was die Technik alles ermöglicht: Die Wirklichkeit kann durch die Bearbeitung von Fotos verändert oder sogar verfälscht werden. 6) Präsentation der entstandenen Fotos Auswahl und Präsentation entstandener Fotos und Fotogeschichten Foto-Walls Fotogeschichten über Beamer und PC Erstellung von Fotoalben Um das Projekt abzurunden und die entstandenen Ergebnisse zu präsentieren, werden die von den Kindern gemachten Fotos und Fotogeschichten zum Sommerfest der Kindertagesstätte ausgestellt. Eltern und Besucher können die Fotos an zusammengestellten Foto-Walls bewundern, und es werden eventuell mit Ton und Musik unterlegte Fotogeschichten über PC bzw. Beamer an die Wand projiziert. Wenn die Zeit es zulässt, können die Kinder auch kleine Fotoalben oder hefte erstellen, die sie dann zur Erinnerung mit nach Hause nehmen MSA Medienstelle Augsburg des JFF Jo Graue Lena Molnár Verena Hafner Karo Böhm 5
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