Themenübersicht: Meißen macht s möglich: Die offene Knasttür! Schwerpunkt: Menschenwürde mit HAFTLEBEN Chemnitz Dynamo Stars zu Besuch im Knast

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1 Ausgabe: 02/2019 Spendenpreis: 2 Themenübersicht: Meißen macht s möglich: Die offene Knasttür! Schwerpunkt: Menschenwürde mit HAFTLEBEN Chemnitz Dynamo Stars zu Besuch im Knast

2 E L B S K I L I A N W I R T H Rechtsanwälte - Fachanwälte für Straf- und Steuerrecht Rechtsanwältin Dr. Ines Kilian Fachanwältin für Strafrecht Tätigkeitsschwerpunkte: Allgemeines Strafrecht Betäubungsmittelstrafrecht Strafvollzugs- und Strafvollstreckungsrecht Königsbrücker Straße 59 I Dresden I Telefon I Telefax kilian@ekw-strafrecht.de Notrufnummer:

3 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort & Impressum...4 Tagung des HAMMERWEG e. V. am 26./ in Meißen Knast ohne Mauern? Geht das? Alternative zum Gefängnis Schwerpunkt MENSCHENWÜRDE: RIEGEL mit HAFTLEBEN JVA Chemnitz Riegel trifft Haftleben (Chemnitz)...14 Einmal (Frauen-)Gefängnis und zurück Die Menschenwürde ist unantastbar Haha! Habe ich selbst die Würde anderer verletzt? Die Würde geht vorüber und vorbei Würde und Respekt im Vollzug Um Würde geht es jeden Augenblick und es ist doch so einfach Von der geraubten und der bewahrten Würde Wie sich Zwei in schwierigen Zeiten in Würde über Wasser halten Bedeutet Menschenwürde doch nur Hoffnung? Die Würde - ein philosophisches Konstrukt oder Alltag? Über seine Würde bestimmt jeder selbst...44 Stress, was ist denn das? Wie geht es weiter mit UNSERER ärztlichen Versorgung? Fußball! Dynamo-Stars für Stunden im Knast!!!...49 GEBOREN UM FREI ZU SEIN: SONGTEXT Pinnwand Gut zu wissen!!! Alles nur geklaut

4 Vorwort [Ja] Einer mit Eltern aus dem Iran, Navid Kermani, findet Artikel 1 in unserem Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar richtig toll, wundert sich nur, wieso Sie zu achten und zu schützen Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. ist. Wenn sie unantastbar ist, ja dann ist doch alles gut. Das mit der Menschenwürde ist so eine Sache. Jeder würde gerne, ich muss aber meinen Nächsten zur Schnecke machen, weil es mir selber gerade Scheiße geht. Also aufpassen, dass wir die Würde anderer nicht verletzen und dass wir uns wehren, wenn es gegen unsere Würde oder die von Schwächeren geht! Darum ging es auch, als der RIEGEL die Mädels (wie sie manche Macker nennen; oder ist das auch würdelos?) von HAFTLEBEN in der JVA in Chemnitz besuchte. Manche Männer fassen es nicht und sagen: Deren Beiträge sind einfach besser. (Naja? Schöner aber allemal!). Zuvor die prallvolle Meißentagung 2019 des HAMMERWEG e. V., die nicht einfach so aufhörte: Konkrete Modelle des Justizvollzuges unter Haftvermeidung sollen entwickelt werden. Wir lassen nicht locker. Weiter geht es mit Stress und der vergeblichen Suche nach dem ärztlichen Dienst. Und als guter Weg zum Entstressen Sport: Dynamo Dresden-Stars im Knast! Da ging was ab. Und schade, hier können sie gerne bleiben. Herzlich willkommen sind sie immer. Also, eine Fülle von Themen erwartet Euch in diesem Heft. Wir wünschen spannende Lektüre. Für die kommenden Hefte würden wir uns über Beiträge unserer Leser freuen. Eure Redaktion 4 IMPRESSUM DER RIEGEL Gefangenenzeitung der JVA Dresden Ausgabe 02/2019 Herausgeber: HAMMER WEG e. V. Hammerweg Dresden Betreuung/Organisation: Evelin Concannon (Pädagogischer Dienst) Ulfrid Kleinert Redaktion dieser Ausgabe: Wolfdietrich Arndt [WA] Evelin Concannon [EC] Florian Irgang [FI] Hermann Jaekel [Ja] Sascha Kaschewarow [SK] Ulfrid Kleinert [UK] Thomas Melchior [TM] Peter Stolpe [PS] Lektorat: Lydia Hartwig Layout: Ulrike Böhme Druck: Lehrgang Mediengestaltung/Drucken/ Buchbinden des bfw in der JVA Waldheim Anfragen/Zuschriften: Redaktion DER RIEGEL Hammerweg Dresden Spenden bitte an: HAMMER WEG e. V. IBAN: DE SWIFT-BIC: OSDDDE81XXX Ostsächsische Sparkasse Dresden Verwendungszweck stets: DER RIEGEL

5 MEISSENTAGUNG Knast ohne Mauern? Geht das? Ja!!! sagt Ulfrid Kleinert zu Karin Grossmann1 Aber!!! Ist die Mauer mit Stacheldraht nicht das Einzige, was gegen Verbrecher hilft? Wie sollen sie den Weg zurück in den normalen Alltag finden? Foto: Kurt Michel/ pixelio.de Also, Herr Kleinert: Sie plädieren für einen Justizvollzug ohne Gefängnis wie soll das funktionieren? Dahinter steht die Frage, wie man mit Menschen umgeht, die das geltende Recht verletzt haben. Für manche wird es weiterhin Gefängnisse geben müssen, weil sie die Öffentlichkeit gefährden durch Verbrechen, Raub und Gewalt. Aber wie viele Täter aus Sicherheitsgründen wirklich in eine geschlossene Haftanstalt gehören, darüber streiten die Experten. Ich denke, es sind etwa 20 bis 30 Prozent der Gefangenen. Für andere ist diese Form nicht nur nicht hilfreich, sondern sogar schädlich. Warum das? Weil mancher in der Haft mehr kriminelle Erfahrung erwirbt, als er vorher hatte. Es gibt eine Subkultur mit Gewalt und Drogen, die schwer zu verhindern ist. Überhaupt wirkt das Gefängnissystem nicht so, dass es die Resozialisierung befördert. Es gibt ein Übermaß an vorstrukturierter Zeit. Die Gefangenen werden geweckt, versorgt, von einem Ort zum anderen gebracht. Dabei verlernen sie es, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, wie sie in der Freiheit gefordert ist. 1 Karin Grossmann interviewte im April 2019 Ulfrid Kleinert, den Vorsitzenden des HAMMERWEG e. V. Das Ganze erschien im Magazin der Sächsischen Zeitung vom 27./ , Seite M5 bzw. M15 5

6 MEISSENTAGUNG Ist mancher nicht ganz froh, diese Verantwortung abgeben zu können? Sicher gibt es Einzelfälle, für die eine rigide Regelung des Alltags vorübergehend hilfreich ist. Manche finden die Rundumversorgung bequem und überwintern im Gefängnis. Das sind Ausnahmen. Ich würde gern jenem eine Chance geben, die eine Alternative zur Haft wollen. An welche Gefangenen denken Sie? Zehn Prozent der Inhaftierten in unseren Gefängnissen sitzen eine Ersatzfreiheitsstrafe ab. Sie wurden nicht zur Haft verurteilt. Sie sollten eine Geldstrafe zahlen, etwa für wiederholtes Schwarzfahren oder für kleinere Diebstähle. Aus unterschiedlichen Gründen haben sie das Geld nicht bezahlt. Viele haben es nicht bezahlen können. Sie haben gar keine Möglichkeit, Geld zu sparen. Auch für jene, die höchstens ein Jahr im Gefängnis sitzen, sollte es eine Alternative geben. In Sachsen sind das über 40 Prozent der Inhaftierten. Foto: Bernd Kasper/ pixelio.de Wie könnte die Alternative aussehen? Wir sollten mehr gemeinnützige Arbeit anbieten. Aber da hilft es nicht, einen Verurteilten an die Elbwiesen zum Müllsammeln zu bestellen. Da muss eine Beziehung aufgebaut werden, da muss eine Begleitung sein und Kooperation mit anderen ermöglicht werden. Staatlich verordnete Arbeit als Strafe ist in Deutschland etwas Heikles seit den Arbeitslagern der NS-Zeit. Ich würde auch nicht von Strafe sprechen, sondern von Maßnahmen, von gemeinnützigen Projekten. Das muss allerdings verbindlich geregelt sein. 6

7 MEISSENTAGUNG Aber Strafe muss sein, sagt der Volksmund. Leider sagt er das. Oft ist Rache der erste Gedanke nach einer Tat. Dann heißt es: Der hat was ausgefressen, der soll dafür büßen. Den soll die harte Hand des Gesetzes treffen. Der soll weggesperrt werden, das soll ihm wehtun. Dabei wird ein Bild vom Gefängnis gezeichnet, das es so nicht mehr gibt. Vor allem aber geht eine solche Vorstellung längst nicht mehr mit Gesetzgebung und Rechtsprechung überein. Dort wird als Hauptziel des Strafvollzugs die Resozialisierung genannt. Das heißt, der Täter soll eingegliedert werden in die Gesellschaft. Aber das ist im geschlossenen Vollzug schwer zu leisten. Die Praxis des Offenen Vollzugs setzt sich offenbar nicht durch? Das wird in Europa von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt, in den skandinavischen Ländern vorbildlich. Auch von Bundesland zu Bundesland gibt es große Unterschiede. In Berlin zum Beispiel gehen 30 Prozent der Gefangenen vom ersten Tag an in den Offenen Vollzug. Das heißt, sie arbeiten tagsüber und kehren abends in ihre Zelle zurück. In Sachsen haben lediglich knapp 4 Prozent der Gefangenen diese Chance, und das auch nur in den letzten Haftmonaten. Die JVA Dresden hat 800 Gefängnisplätze und 32 für den offenen Vollzug. Weil das Risiko zu groß ist, dass etwas passiert? Nach 20 Jahren zeigt die Berliner Erfahrung: Das Risiko, durch die Gefängnishaft einen Schaden anzurichten, ist viel größer, als dass einer der kurzzeitig Inhaftierten außerhalb des Gefängnisses wieder straffällig wird. Aber natürlich wird immer ein Restrisiko bleiben. Denn eine hundertprozentige Garantie gibt es nie, auch nicht für unser eigenes Verhalten. Warum sträubt sich Sachsen gegen eine Ausweitung des Offenen Vollzugs? Im neuen Strafvollzugsgesetz sind sogenannte freie Formen vorgesehen. Daran würde ich gern anknüpfen. Auf welche Weise? Ich habe eine sehr gute Erfahrung in der Nachwendezeit gemacht, als es plötzlich Wohnungslose im Osten gab. Damals hat einer meiner ersten Studenten der Evangelischen Fachhochschule mit Wohnungslosen ein ruinöses Fachwerkhaus in Altkötzschenbroda wieder aufgebaut. Als Zimmermann brachte er das Wissen dazu mit. Er brachte aber auch ein Herz für seine Schützlinge mit. Sie fühlten sich ernst genommen. Das hat ihr Selbstbewusstsein gefördert und ihnen Mut für eine 7

8 MEISSENTAGUNG neue Lebensperspektive gegeben. Stolz zeigen sie anderen das von ihnen mitgebaute Haus. Das war eine Resozialisierungsmaßnahme bester Qualität. Wie wollen Sie denn diese Erfahrung auf Gefangene übertragen? Es ist möglich, dass zehn, zwölf Gefangene in einem Ort in der Region an einem gemeinnützigen Projekt arbeiten. Dafür müsste man die Bürgermeister, die Sportvereine, die sozialen Dienste der Justiz, die Wohlfahrtsverbände und Kirchenvereine mit ins Boot holen. Das geht natürlich nur Schritt für Schritt. Zuerst muss ein Klima der Aufgeschlossenheit für ein solches Projekt geschaffen werden. Es funktioniert nur, wenn die Bevölkerung das mitträgt. Warum sollte sie das tun? Weil sie vielleicht den jungen Mann kennt und geschätzt hat, der straffällig wurde? Weil sie helfen will, dass er in die Gemeinschaft zurückfindet? Können Sie sich einen einzigen Bürgermeister vorstellen, der sich Gefangene ins Dorf holt? Seit 2018 treffen sich regelmäßig die Beiratsvorsitzenden aller sächsischen Justizvollzugsanstalten. Da sind auch die Bürgermeister oder ihre Stellvertreter aus Waldheim und Zeithain dabei. Sie zeigen sich aufgeschlossen für eine solche Idee und interessiert an ihrer Verwirklichung. Natürlich ist sie nicht umsonst zu haben. Woher soll denn das Geld kommen? Es müsste umverteilt werden. Es sollte nicht in neue, zentrale, große Gefängnisse gehen, sondern in kleinere Einheiten in der Region. Für den Neubau des Gefängnisses in Zwickau rechnet man jetzt mit 174 Millionen Euro Foto: Timo Klostermeier/ pixelio.de Gesamtbaukosten dafür ließen sich Hunderte regionale Projekte installieren. Die CDU hat die Stärkung der Regionen in ihrem Wahlprogramm, und das sehr zu Recht. 8

9 MEISSENTAGUNG Damit sind sicher nicht Gefangene im Dorf gemeint. Warum eigentlich nicht? Die Konflikte müssen in der Gesellschaft ausgetragen werden, denn die Straftäter kommen aus der Gesellschaft. Sie sollte ihre Pflichten nicht wegdelegieren und auch nicht die damit verbundenen Chancen. Seit ich mich mit diesem Problem beschäftige, bekomme ich Anrufe von Bürgern, die besorgt sind, die einen Rat wollen, die von ihren Erfahrungen mit Rechtsverletzern im Verwandten- oder Nachbarschaftskreis erzählen. Das Thema berührt viele unmittelbarer, als mancher glaubt. Bleibt immer noch das Argument, dass die Arbeit vor Ort schon jetzt nicht für alle reicht. In den Dörfern stehen zahllose Häuser leer und verfallen. Warum sollten sie nicht wieder bewohnbar gemacht werden? Dann hätte auch das Dorf was davon. Foto: Karl-Heinz Laube/ pixelio.de Meinen Sie, dass Gefangene überhaupt bereit sind zu einer solchen Arbeit? Wenn sie so direkt gefragt würden, erwarte ich eher eine abweisende Antwort. Aber wenn sie merken: Da redet einer nicht nur, sondern fordert uns heraus und vertraut uns, würde sich das ändern. Es funktioniert ohnehin nur, wenn der Einzelne dazu bereit ist. Er muss mitwirken. Resozialisierung geht immer nur mit den Betroffenen gemeinsam, nicht über ihre Köpfe hinweg. Müsste trotzdem eine Mauer um das Projekt gezogen werden? Die Beziehung zueinander würde eine solche Mauer bilden. Was macht Sie so hoffnungsvoll? Meine Lebenserfahrung. Und die Erfahrung mit ähnlichen Projekten. In Köln gibt es zum Beispiel eine Einrichtung, in der sich katholische Frauen für Jugendliche engagieren, die in Jugendstrafanstalten als hoffnungslose Fälle galten, als rebellisch und nicht integrierbar; keiner wollte mit ihnen zu tun haben. 9

10 MEISSENTAGUNG Die Frauen haben sich so intensiv um 38 Jugendliche gekümmert, dass nur drei von ihnen rückfällig wurden. Das ist eine ganz erstaunliche Quote. Sonst sind es im Jugendstrafvollzug mindestens 40 bis 50 Prozent, die erneut Straftaten begehen. Braucht die Idee, dezentral Gruppen von Gefangenen zu begleiten, nicht sehr viel mehr Helfer als jetzt? Die brauchen wir sowieso. In der JVA Dresden verfügen wir über 36 Haftplätze im Offenen Vollzug, die aktuell mit 27 Gefangenen belegt sind. Wir haben 12 Sozialarbeiterstellen für 800 Gefangene. Die Vollzugsbeamten haben viel zu wenig Zeit für den Einzelnen. Personal wird dringend gesucht. Es lässt sich viel leichter finden, wenn klar ist, dass der Vollzugsdienst nicht nur Schließer- und Kontrollfunktion hat, sondern das wichtigste Resozialisierungspersonal ist, weil es den Alltag der Verurteilten teilt. Wenn dazu nicht nur der Dienst auf den Abteilungen eines geschlossenen Gefängnisses gehört, sondern auch die Arbeit im Offenen Vollzug und in freien Formen in der Region, gewinnen die Stellen an Attraktivität. In der DDR waren Betriebe verpflichtet zur Wiedereingliederung von Häftlingen. Halten Sie das für einen gangbaren Weg? Ich fand die Idee schon immer gut. Das hätte man von der DDR übernehmen können, freilich ohne die ideologische Ausrichtung, die oft damit verbunden war. Dieses Interview war eine richtig gut gelungene Einführung in die Jahrestagung des HAMMERWEG e. V. Ein kurzer Bericht und die Ergebnisse wurden in der folgenden Pressemitteilung zusammengefasst: 10

11 MEISSENTAGUNG [Ja] Alternative zum Gefängnis 90 Strafvollzugsexperten beraten in Meißen, wie ein Justizvollzug auch ohne Gefängnis möglich ist. Foto: Rolf Handke/ pixelio.de Der HAMMER WEG e.v., Verein zur Förderung Strafgefangener und Haftentlassener, veranstaltete gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen am 26. und 27. April 2019 in der Evangelischen Akademie Meißen eine Fachtagung zum Thema Vernetzt Alternativen zum Gefängnis schaffen. Zum Abschluss der Tagung empfehlen die Teilnehmer*innen einmütig allen politisch Verantwortlichen, namentlich dem Landtag und der Staatsregierung, im Freistaat Sachsen auch einen Justizvollzug unter Haftvermeidung und in freien Formen zu realisieren. Die von Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus Sachsen und anderen Bundesländern (aus Dresden, Leipzig, Hamburg, Kiel, Bremen, Köln und Aschaffenburg) beratene Versammlung ehren- und hauptamtlich im sächsischen Justizvollzug Tätiger erörterte mehrere erfolgreiche Projekte des Justizvollzuges in freien Formen bzw. zur Haftvermeidung in anderen Bundesländern und im Ausland. Statt bei nur wenigen Arbeitsangeboten weggesperrt und von überlasteten Mitarbeiter*innen mehr bewacht als betreut zu werden, finden Straffällige in diesen Projekten bei meist gemeinnütziger Arbeit, Erfolg und Anerkennung oft genug einen Berufsabschluss und den Übergang in ein reguläres Arbeitsverhältnis. Persönliches Fehlverhalten und Schwächen werden aufgearbeitet. Die Auseinandersetzung mit der Straftat ist ebenso wichtig wie der Täter-Opfer-Ausgleich, in dem es, soweit möglich, auch um eine Form der Wiedergutmachung geht. Vorteile dieser Projekte liegen auf der Hand. Selbst z.b. bei als hoffnungslos geltenden Jugendlichen wird eine Rückfallquote von nur 13% erreicht, während sie sonst bei mindestens 40% liegt. 11

12 MEISSENTAGUNG Dass für einen anderen Umgang mit Straffälligen noch viel Luft drin ist, ergibt sich schon aus einem Vergleich mit anderen Ländern. In Schleswig-Holstein werden relativ gesehen viel weniger Menschen zu Freiheitsstrafen verurteilt als in Sachsen. Dort sind es 49 von Einwohnern, hier über 90. In Berlin gehen gleich von Anfang an 30% in den offenen Vollzug, während die JVA Dresden dafür bei 800 Gefängnisplätzen gerade einmal 15 Plätze ausweist. Die Quote ließe sich deutlich erhöhen, da es sich meist um nicht schwerwiegende Delikte handelt wie beispielsweise notorisches Schwarzfahren, oder um Menschen, die ihre Geldstrafen nicht bezahlen können: 40% der in Sachsen Inhaftierten sind zu einer Freiheitsstrafe von max. einem Jahr verurteilt, über 70% zu max. zwei Jahren, sie gehören also nicht zu den als gefährlich geltenden Gefangenen, die die Schlagzeilen der Medien und die öffentliche Meinung bestimmen. Jeder Tag für einen Häftling im geschlossenen Vollzug kostet mindestens 100 Geld, das verstärkt in qualifizierte Betreuer statt immer höhere Mauern investiert werden kann. Niedrigere Rückfallquoten tragen dazu bei, den statistisch nachgewiesenen Trend zu rückläufiger Kriminalität zu verstärken. Umso unverständlicher war es den Tagungsteilnehmer*innen, dass das Land 174 Millionen in den Neubau eines Gefängnisses in Zwickau investieren will. Damit werden auf Jahrzehnte völlig überlebte Formen des Wegsperrens zementiert. Das Geld ist besser in offene und freie Formen des Justizvollzugs zu investieren, in denen in zahlreichen dezentralen kleineren Projekten besser als in großen Gefängnissen gearbeitet wird. Die Beteiligten waren sich allerdings im Klaren, dass ihr Weg einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit bedarf, da vielfach, durch reißerische Presseartikel noch verstärkt, ein verzerrtes und vorurteilsbehaftetes Bild zur Straffälligkeit und zum Umgang mit Straffälligen besteht. Auch hier belegen zahlreiche Fallbeispiele, wie eine offene Aufklärungsarbeit zu einer hohen Akzeptanz führen kann. Dieses gilt besonders, wenn die Projekte zu einer Förderung der Infrastruktur im ländlichen Raum eingerichtet werden. Die Empfehlung an die Politik, Alternativen zum Gefängnis zu schaffen, wurde durch die Einrichtung einer Arbeitsgruppe unterstrichen, die konkrete Modelle des Justizvollzuges unter Haftvermeidung entwickeln und in Vernetzung mit anderen im Vollzug arbeitenden Menschen und Institutionen für die Umsetzung dieser Modelle im Gespräch mit den Parteien und dem Justizministerium sorgen soll. 2 2 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Hermann Jaekel, Vorstandsmitglied des HAMMER WEG e.v. Verein zur Förderung Strafgefangener und Haftentlassener Hermannjaekel@hammerweg.eu 12

13 MENSCHENWÜRDE Im Schwerpunkt geht es in diesem RIEGEL um die Menschenwürde. Wir erinnern uns vielleicht und viel zu selten: Unser Grundgesetz wird 70 Jahre alt. Ganz vorne heißt es in Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Und was machen wir daraus? Gedanken und Texte haben jedenfalls Mitglieder der Redaktion des RIEGEL aus der JVA in Dresden und des HAFTLEBEN aus dem Frauenknast in Chemnitz geliefert. Foto: Tim Reckmann/ pixelio.de 13

14 RIEGEL TRIFFT HAFTLEBEN Die Fahrt der RIEGEL Redaktion von Dresden nach Chemnitz Einmal (Frauen-)Gefängnis und zurück Ein Tagesausflug Riegel trifft Haftleben (Chemnitz) [SK] 1-mal im Jahr fahren wir Riegelredakteure aus Dresden nach Chemnitz ins Frauengefängnis zur Redaktion Haftleben, damit freier Journalistischer Austausch unter Profis stattfinden kann. Grins Naja, das mit den Profis wollen wir mal so dahingestellt lassen. Diese kleine und doch große Reise nach Chemnitz ist jedes Mal irgendwie ein Highlight in meiner Haftzeit. An dieser Stelle ist es wohl angebracht mich mal für dieses Projekt bei diesen Personen zu bedanken. Danke an die Anstaltsleitung von Dresden und Chemnitz, danke an Herrn Prof. Kleinert, danke an Frau Frenzel und Frau Concannon, danke Hermann und danke Jakob. Es ist schön, dass überhaupt so etwas ermöglicht wird. DANKE! Die Überschrift für Unser Treffen lautete: Die Würde. Somit machten sich alle Riegel-Redakteure und Haftleben-Redakteurinnen ans verfassen von Texten, die sich auf irgendeiner Art und Weise mit der Würde auseinandersetzen. Da ging natürlich so einiges, man konnte etwas schreiben, wo seine Würde verletzt worden ist oder wo man anderen seine Würde verletzt hat. Oder dass man gewürdigt worden ist! Würdevoll, Würdelos, unwürdig, würdig auch an diesen Schlagwörtern konnte man sich richten. Jetzt kann man sich schon gut vorstellen, dass da so Einiges an guten Texten ging. Wie jetzt genau diese Texte aussehen, könnt ihr ja direkt selbst erlesen und beurteilen. Bestimmt findet Ihr Parallelen zu Eurem Leben oder zu dem Leben hinter diesen Gittern. Mit diesen Worten wünsche ich Euch viel Spaß beim lesen & tschüss 14

15 RIEGEL TRIFFT HAFTLEBEN Ein mal (Frauen-)Gefängnis und zurück [TM] Ein Tag wie kein anderer sollte es werden, ein Tag wie kein anderer wurde es. Aber von vorn. Wir schreiben Donnerstag, den 11.April 2019, und heute steht ein ganz besonderer Ausflug auf dem Programm, ein Tag innerhalb der Mauern der JVA Chemnitz. Nun ja, kein kompletter Tag, aber zumindest ein paar Stunden. Was draußen ganz normal ist, ein Ausflug, zwar zu uns bislang noch völlig unbekannten Menschen, wird hier binnen kurzer Zeit zu etwas, worauf wir uns zugegebenermaßen auch wirklich sehr freuten. Und wir wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Wir, das sind Florian, Sascha, Wolfdietrich und ich. Außerdem wurden wir noch begleitet von Frau Frenzel, Herrn Prof. Kleinert und Jakob, einem Praktikanten des Hammerweg e.v. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an die genannten Drei und alle, die uns diese durchaus außergewöhnliche Erfahrung überhaupt erst ermöglicht haben. Kurz nach halb acht Uhr morgens sitzen wir dann also alle vier, gemeinsam mit anderen Gefangenen, in einer sogenannten Schubzelle und ich bin gespannt, wie normal oder unnormal sich die Fahrt im großen Justizbus anfühlt. Bislang hatte ich diesen immer nur gelegentlich mal auf der Autobahn gesehen und mich immer insgeheim gefragt, was für Schwerkriminelle da wohl gerade von A nach B verbracht werden. Eine gewisse Ähnlichkeit zu eingepferchten Tieren auf ihrer Fahrt zum Schlachter lässt sich irgendwie auch nicht so ganz von der Hand weisen. In wenigen Minuten weiß ich dann übrigens auch, wie sich die Sicht nach draußen von der anderen Seite der Scheibe anfühlt. Zudem ist es mein erster Fehltag im anstaltseigenen Bäckereibetrieb (okay, ich bin erst seit anderthalb Monaten dort) und ich schwanke gerade noch etwas zwischen Vorfreude und schlechtem Gewissen. Kurz vor acht Uhr werden wir dann als letzte in den großen Bus gebeten und wir dürfen, wie früher zu Schulzeiten, allein auf der hintersten Reihe sitzen. Ok, das mit der Rundumsicht ist irgendwie anders als früher, aber ansonsten fühle ich mich grad zumindest nicht wie ein Gefangener. Zumal wir Vier sicher auch die einzigen an Bord sind (jedenfalls von den Gefangenen), die sich auf ihr Ziel freuen und zudem heute Abend auch wieder daheim schlafen können. Wobei sicher der ein oder andere auch gern mal eine Nacht in Chemnitz übernachtet hätte (natürlich nur im Notfall, klar ) aber das sei jetzt einfach mal dahingestellt. 15

16 RIEGEL TRIFFT HAFTLEBEN Ok, bis zur Autobahn ist es ja von uns aus nicht allzu weit und der kurze Blick nach draußen bietet mir in der Tat nur allzu bekannte Motive (Elbepark, Dresdner Tor etc.), nach fast drei Monaten recht monotoner An- und Aussichten fühlt sich das ebenfalls richtig gut an. Und eines merke ich ebenso Foto: Th. Reinhardt/ pixelio.de bereits jetzt nach eben diesen 3 Monaten Haft, nämlich, dass sich früher alltägliche Dinge plötzlich besonders anfühlen und die Fähigkeit, gewohntes ganz anders wertzuschätzen, deutlich ausgeprägter ist. Da wird so eine einstündige Busfahrt mit meinen Mitgefangenen schon mal zu einem absoluten und zudem willkommenen Highlight. Früher hätte mir der Gedanke daran wohl schlaflose Nächte bereitet, heute freue ich mich darüber. Schon verrückt und zugleich auch interessant, wie anpassungsfähig der Mensch doch sein kann. Oder dass Dinge, die man selbst früher immer vehement und augenblicklich mit einem Vorurteil belegt hat, urplötzlich einen (zurecht) angenehmen Touch haben können. So denn, die Zeit unserer Busfahrt verging wie im Fluge und schon öffnet sich die Schleuse der Chemnitzer JVA. Zugegebenermaßen sehe ich davon anfangs nicht so wirklich viel, da ich den Kollegen natürlich gern die Fensterplätze überlassen habe. Gern geschehen, Jungs Jedenfalls halten wir gefühlt kurz nach dem Passieren der Schleuse schon wieder an, unsere Tür öffnet sich und dann geht es auch schon zu Fuß ins angrenzende Gebäude, wo der obligatorische Sicherheits-Check natürlich nicht fehlen darf. Anschließend geht es dann geführt (klingt zumindest irgendwie vertraut nach Reisegruppe) durch die Katakomben des betretenen Gebäudes, um dieses kurz darauf schon wieder zu verlassen. Im Augenwinkel erkenne ich eine Szenerie, die irgendwie nach Hofgang aussieht. Nur halt mit Mädels. Und gefühlt tragen da sehr viele Häftlingskleidung, vom ersten Eindruck her deutlich mehr als bei uns, aber das kann auch nur die verzerrte Optik oder was auch immer gewesen sein, das Ganze war locker mal hundert Meter entfernt (+/- 50 Meter). Trotz Sonne ist es windig und durchaus auch recht frisch und ich bin froh, dass ich meine Jacke offenbar doch nicht 16

17 RIEGEL TRIFFT HAFTLEBEN umsonst mitgenommen habe (ich war der Einzige, Flori nur in T-Shirt und kurzer Hose ) Fr. Frenzel beglückwünscht mich just in diesem Moment zu besagter Entscheidung und ich komme mir plötzlich nicht mehr ganz so doof mit meiner Jacke vor, wie noch vor Beginn unserer Fahrt in der Schubzelle. Theoretisch hätte es auch möglich sein können, dass es bei den Mädels um einige Grad wärmer ist als bei uns oder dass uns das hormonell bedingt auch nur so vorkommt, gefroren hat aber zwischendrin vermutlich jeder mal von den anderen Jungs, es wollte nur offenbar keiner zugeben (außer Fr. Frenzel, die hatte aber wiederum eine Jacke). Nach maximal einer Minute draußen geht es in das nächstgelegene, recht hohe Gebäude und schon haben wir unser Ziel erreicht. Nur noch fix den Gang entlang, dann sind wir in einem recht großen Zimmer, wo schon, neben Herrn Richter und den vier Mädels aus der Haftleben -Redaktion, ein gedeckter Tisch (Kaffee, Obst, Schokolade) auf uns wartet. Und schon jetzt, bahnt sich erneut die Erkenntnis ihren Weg, dass es im Gefängnis auch eine Vielzahl schöner Momente gibt, manchmal braucht man sie noch nicht mal akribisch zu suchen, sondern wird direkt mit dem Bus dahingefahren. Kleiner Aufruf nebenbei, unser Riegel ist selbstverständlich immer auf der Suche nach schreibfreudigen Gefangenen, die Lust und Laune auf aktuelle (oder sonst welche) Themen haben und diese, garniert mit ihren eigenen Gedanken, auch mal zu Papier bringen wollen. Fr.Concannon/Fr.Frenzel/Hr.Kleinert und der schreibende Rest vom Team freuen sich auf euch, also VG51 ausgefüllt und los geht s Falls dieser Artikel auch im Haftleben erscheint, dort gilt natürlich das Gleiche. Um es vorwegzunehmen, Herr Richter und seine Mädels haben wirklich einen supersympathischen und rundum fantastischen Eindruck bei uns allen hinterlassen. Also, bewerbt euch auch da, es wartet ein tolles Team auf euch und wir sehen uns dann zum nächsten Treffen Weiter im Text. Ein erstes vorsichtiges Beäugen später und schon ist klar, die Chemie bei allen beteiligten Personen passt prima. Die Mädels wuseln quer durch den Raum und bauen noch Geschirr etc. auf, die Jungs helfen mit, damit sie nicht komplett blöd in der Gegend rumstehen und schon ist es geschafft, jeder schreibt seinen Namen auf ein Schild, stellt es vor sich und alle nehmen ihre Plätze ein. Und schon kommt die nächste Erkenntnis, egal aus welchem Grund jeder von uns grad in der jeweiligen Anstalt ist, wir sind alle ganz normale 17

18 RIEGEL TRIFFT HAFTLEBEN Menschen und wir sind einfach auch mehr, als nur dieser kriminelle Aspekt, weswegen wir uns in diesem Moment grad alle überhaupt erst gegenübersitzen können. Eine kurze Vorstellungsrunde später geht es auch schon los, unser großes Thema für den heutigen Tag heißt Würde und jeder von uns hat seine eigenen Gedanken dazu aufgeschriebenen. Zugegebenermaßen ein sehr weites Feld, doch haben wir alle unseren eigenen kleinen dazu Text dabei. Von den Mädels fängt Adriana an und zieht alle schon nach wenigen Sätzen in ihren Bann. Da bin selbst ich mal sprachlos, mit einem derart hohen Niveau (es geht im Übrigen bei allen Mädels so weiter) hätte ich im Vorfeld, ohne jetzt überheblich klingen zu wollen, gar nicht gerechnet. Da muss ich auch im Nachhinein einfach nochmal echt den Hut ziehen, was die Mädels da zu Papier gebracht haben, war einfach eine Klasse für sich. Gerade auch vom Tiefgang der Erzählungen her bzw. von der persönlichen Note, da waren wir, glaub', alle echt baff. Was mich persönlich auch sehr bewegt hat, war zu hören, wie das Verhalten der Frauen im Gefängnis untereinander so ist. Offenbar ist das weit weniger harmonisch, als ich das vielleicht mit meinem etwas zu naiven Blick von außen dachte. Da geht's wohl schon teilweise knallhart zur Sache; Gefühle oder gar Schwächen zu zeigen, ist scheinbar auch eher kontraproduktiv. Hätte ich so nicht gedacht. Da ist es dann eben doch eine ganz andere Welt, als die, die ich kenne und in die ich wieder zurück möchte. Leider vergeht auch hier die Zeit wie im Flug und plötzlich heißt es schon wieder Abschied nehmen. Den Weg zurück kennen wir ja noch und ehe wir es uns versehen, sitzen wir schon wieder im Bus. Diesmal allerdings nicht ganz hinten, sondern ganz entspannt in einer 4-Mann-Kabine (Zelle). Auf dem Rückweg unterhalten wir uns noch über unsere Eindrücke und der Tenor von uns allen lautet einstimmig, das war eine absolut gelungene Sache. Ich muss das auch erst mal sacken lassen und die ganzen neuen Eindrücke mal kurz in Ruhe verarbeiten, bin allerdings jetzt schon froh, die (alles andere als selbstverständliche) Erlaubnis zur Teilnahme an dieser Fahrt bekommen zu haben. Die Rückfahrt vergeht aufgrund des vielen Quatschens tatsächlich nochmal um einiges schneller als die Hinfahrt und plötzlich biegen wir schon wieder in die uns allen bekannte Schleuse ein. Da kommt schon das nächste, durchaus interessante Gefühl in mir auf, das Gefühl irgendwie daheim zu sein. 18

19 RIEGEL TRIFFT HAFTLEBEN Schon komisch, aber obwohl das hier überhaupt nicht mal ansatzweise etwas mit Daheim zu tun hat, habe ich unsere Anstalt von Anfang an als mein Zuhause auf Zeit akzeptiert. Und damit fahre ich bis jetzt auch sehr gut und bin zudem auch froh, dieses überhaupt in dem Maße so für mich auch akzeptieren zu können. Ich empfinde meine Zeit hier als einen wichtigen und notwendigen Baustein auf meinem Weg zurück ins Leben, ihr wisst schon, zurück ins richtige Leben, das ohne Gitter und Mauern. Wobei, wie ich anfangs hier schon erwähnte, habe ich explizit hier in meiner noch kurzen Zeit im Gefängnis festgestellt, dass aufgrund meiner Sucht die Mauern in meinem Kopf draußen höher waren als die, die mich aktuell physisch umgeben. Eine verrückte, spannende und interessante Erkenntnis, die ich mir so nie hätte träumen lassen, aber tatsächlich empfand ich so ab dem ersten Tag. Wir verlassen gemeinschaftlich den Bus und ich freue mich schon, meinen Mitgefangenen von unserem Ausflug zu erzählen und zudem das Erlebte nochmal ganz in Ruhe Revue passieren zu lassen. Was bleibt, ist der insgeheime Wunsch, ein solches Treffen vielleicht zukünftig auch zwei-, als nur einmal im Jahr stattfinden zu lassen. Die dabei gewonnenen Eindrücke und der generelle Wert, dieser alles andere als selbstverständlichen Kooperation, ist zumindest in meinen Augen unbezahlbar. Foto: Lisa Spreckelmeyer/ pixelio.de Ein letztes Mal gehen wir zu viert gemeinsam den Hauptgang entlang und nach und nach biegt jeder in sein persönliches Zellenhaus und somit auch endgültig wieder zurück in den gewohnten Alltag ein. An dieser Stelle möchte ich nochmal, stellvertretend im Namen von uns allen Beteiligten, einen ganz großen Dank an Frau König-Bender und Herrn Goeckenjan aussprechen, die uns mit ihrem persönlichen Engagement dieses, aber auch die vorherigen Treffen, überhaupt erst ermöglicht haben. Wir wissen dies sehr zu schätzen und freuen uns zudem, das in uns gesetzte Vertrauen, welches zweifelsohne ein elementarer Grundstein für derartige Projekte ist, auch entsprechend zu rechtfertigen. Vielen Dank!!! 19

20 MENSCHENWÜRDE Ein Gefangener wird von oben bis unten abgetastet, ob er will oder nicht und fragt sich Die Menschenwürde ist unantastbar.haha [SK] Auch wenn wir ganz klare Worte in unserem Grundgesetz für Menschenrechte und Menschenwürde niedergeschrieben haben, so wird es doch nie möglich sein, dass jeder in Deutschland ein Dach über seinem Kopf hat oder dass sich täglich irgendeiner in seiner Würde nicht verletzt fühlt. Würde ist so was von individuell, so individuell wie ALLE MENSCHEN auf unserem GLOBUS. Die Würde hat somit Milliarden Facetten hoch zehn! Mal gut, mal sehr gut, mal weniger gut, mal gar nicht gut, mal, mal, mal und nochmal Mal. Der Duden liegt gerade vor mir und ich bin echt stark überrascht wie wenige Wörter mit Würde darin stehen. Ganz ehrlich, ich dachte wirklich, da stehen immens mehr Kombinationen drin. Als erstes steht natürlich die Würde, gleich danach würdelos, Würdelosigkeit, Würdenträger/in, würdevoll, würdig, würdigen, Würdigkeit und zum Schluss die Würdigung. Ich kann mir für meine Story gleich ein paar Wörter von den aufgelisteten aussuchen. Foto: Andrea Damm/ pixelio.de 20 Zuerst möchte ich über eine würdelose Situation im Gefängnis schreiben, was natürlich irgendwie naheliegend ist, weil es meine Person auch immer wieder mal betrifft.

21 MENSCHENWÜRDE Es geht um das komplette Nackt-machen bei Urinkontrollen und um die Tatsache, dass man seine Arschbacken auch noch dabei auseinanderzuziehen hat. Schon wenn ich in dieses dreckige Badezimmer oberhalb des med. Dienstes geführt werde, da kommt das Gefühl der Entwürdigung auf. Dieses Gefühl wird weiter ganz stark von der schmutzigen Decke unterstützt, die man mir als Fläche zum Ausziehen bereitstellt oder jedem der sich dieser URINKONTROLLE beugen muss. Die Decke dient allein nur dem Zweck, dass man nicht, so nackt wie man ist, auf den kalten Fliesen stehen muss. Sie soll den Akt der kompletten Entblößung wahrscheinlich angenehmer machen. Keine Ahnung!!! Erstrecht hilft es mir nicht, eine empathiefähige Person als durchführende Kraft an meiner Seite zu haben, oder zwei bis drei. Ehrlich gesagt, irgendwie unterstützt dies nur mein inneres Gefühl der Entwürdigung. Warum das??? Naja weil er durch seine Empathie versteht, wie kacke das ist!!! Okay jetzt bin ich nackt, meine Kleidung wird unter die Lupe genommen. Ich bin der Inspektionssituation bis auf die nackte Haut, wortwörtlich ausgeliefert. Einer oder zwei Beamte inspizieren, kontrollieren.. Mir ist kalt, mich ekelt es! Jetzt kommt der Zeitpunkt, wo ich meine Fußsohlen zeigen muss und danach kommt gleich noch der Kontrollblick zwischen meinen Arschbacken. Yippie hey Ja das muss sein, denn ich könnte ja etwas in meinem Kofferraum dabei haben, womit ich die Urinprobe verfälschen könnte. Nach diesem echt erniedrigen Szenario darf ich wieder Socken und meine Badeschlappen anziehen, danach kommt der Gang zur Toilette, um meinen Urin in einen Becher abzulassen. Mit dem Becher in der Hand komme ich den Wünschen der Exekutive nach, doch davor fallen mir noch die ganzen gelben Urinflecken auf. Die Toilettenschüssel ist gelb gesprenkelt! Einfach nur würg, pfui. Tiefer kann man gar nicht mehr sinken und mit diesem Gedanken fülle ich den Becher bis zum Rand auf, damit ich das Gefühl bekomme, mit diesem übervollen Becher zahle ich ihnen ein bisschen etwas heim. Sorry Also schön ist definitiv etwas anderes! 21

22 MENSCHENWÜRDE Aber man kann nicht nur in der eigenen Würde verletzt werden. Wie oft verletzen wir die der anderen, weil es vielleicht gerade auch nicht anders ging, oder ohne dass wir es merkten: Habe ich selbst die Würde anderer verletzt? [UK] Gefragt, wann und wo ich die Würde anderer verletzt habe, fallen mir zuerst Situationen ein, die vergangen sind. Es ging dabei um Beziehungen zu mir lieben Personen. Ich will nur ein Beispiel nennen. Ich habe meine im Sterben liegende Oma im Krankenhaus zurück gelassen, obwohl sie mich anflehte: Hol mich hier raus! Vielleicht hängt auch deshalb seit Jahren in meinem Schlafzimmer das Bild von einer gebeugten alten Frau, die ihre vollen Einkaufstaschen in ihr uraltes schlesisches Fachwerkhaus trägt. Foto: Helene Souza/ pixelio.de Mit dem, was da passiert ist, habe ich mich irgendwie arrangiert. Es gibt ja immer gute Gründe, weshalb man meint, nicht anders zu können und weil meine Oma meist sehr nachsichtig mit uns Enkeln war, hoffe ich, dass sie es trotz meines Versagens auch in diesem letzten Fall sein kann. Solcher Art fallen mir auch andere Situationen ein, wo ich den Eindruck gewonnen habe, dass mir mein Verhalten nachher vielleicht, vielleicht und hoffentlich vergeben wird. Aber dann fallen mir Dinge ein, die alltäglich sind. Sie sind nicht Vergangenheit, sondern passieren immer wieder. Ich merke, dass ich das oft verdränge. Die Frage danach, wo ich die Würde anderer verletze, spült ein Bild aus dem Unbewussten in mein Bewusstsein und beschäftigt mich seither sehr. Es geht um eine Erfahrung, die ich in den Jahren meiner Arbeit im Knast immer wieder gemacht, aber schnell zu vergessen versucht habe. Es geht um die weißen Antragszettel, die von Gefangenen in die Briefkästen des Anstaltsbeirats geworfen werden. Es war und ist nicht selten, dass ich die Bitte um ein Gespräch nicht erfülle. Dafür gibt es natürlich viele Gründe: 22

23 MENSCHENWÜRDE als Ehrenamtlicher bin ich zu selten in der JVA, der Inhaftierte war gerade auf Hofgang oder zum Besuch, als ich ihn auf der Piste treffen wollte, oder er war bereits gegen seinen Willen in eine andere JVA verlegt, es gibt ja sonst soviel zu tun und so weiter und so fort. Aber alle diese mehr oder weniger guten Gründe ändern nichts daran, dass mich jetzt die Frage beschäftigt, wie oft ich hier die Würde der Antragsteller verletzt habe. Möglicherweise war der Antrag ja nicht eine Routinebitte, mit der man andere beschäftigt, ohne dass man wirklich selbst was will. Möglicherweise habe ich dazu beigetragen, die Resignation des Antragsstellers zu verstärken: Es hat ja doch alles keinen Sinn, es ist doch egal was ich schreibe. Ich habe es oft von Gefangenen gehört, wie sie sich beschwert haben darüber, dass sie auf ihre Anträge an Mitarbeiter der JVA wochenlang keine Antwort erhalten haben, und ich habe mich mit ihnen empört darüber. Und umgekehrt: wenn sie mit Respekt davon berichteten, dass eine/r mal schnell reagiert hat, freute mich das sehr. Jede Nichtbeachtung des anderen, der um Beachtung bittet, ist für mich eine Verletzung seiner Würde. Leider muss ich feststellen, dass hier auch ich oft zu den Würdeverletzern gehöre. Und mich darum mehr bemühen will, dass das seltener wird. Ansonsten bin ich auf gnädige Nachsicht angewiesen. 23

24 MENSCHENWÜRDE Die Würde geht vorüber und vorbei. [Ja] Die Würde des Menschen ist unantastbar? Hammerweg! Auf dem Weg zum Riegel! Die großen Schlüssel rasseln. Das schwere Tor gibt mir Einlass. Ich darf rein! Quer über den Hof zum nächsten Tor. Oben grau, unten grau, rechts grau, links grau. Selbst blau ist grau. Wie spät ist es? schallt es mir undeutsch aus dem Halbdunkel eines Fensters entgegen. Ein Fenster, mehr Gitter als Fenster. Was soll das! denke ich. Was soll das! Stör mich nicht! Mach mich nicht an! Ich bin nicht wie Du! Bin anders! Bin von draußen! Komm nur kurz hierher! Nicht mal ein Wärter, der hier Jahrzehnte eingeschlossen ist! Komm hierher mit leichtem Schauer! Ach wie furchtbar ist das Hier! In zwei Stunden bin ich wieder weg! Kann Dir doch egal sein, wie spät es ist, ob drei oder vier oder Tag oder Nacht! Du sitzt und sitzt! Wozu soll ich also antworten! Außerdem gehörst Du gar nicht dazu! Siehst aus wie einer Dieser von Irgendwoher! Nicht mal ein richtiger deutscher Verbrecher! Bist bald wieder dort wo Du her kommst! Wirtschaftsflüchtling oder so! Warum bist Du nicht dort geblieben, wo Du herkommst! Tja, gut geht's Dir in unserem Gefängnis! Besser als in Deinem Land! Stör mich nicht! Quatsch mich nicht an! Ich bin voll in Gedanken! Über Würde soll ich schreiben! Über Menschenwürde! Das ist wichtig! Quatsch mich nicht an! Das mit der Würde ist viel wichtiger! Tolle Sätze gibt's dazu! Ein Schiller meinte Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen. Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst. und ein Brecht brachte es auf den Punkt: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Tja. Da kannst Du mit Deiner Uhrzeit nicht mithalten! Weswegen bist du hier? Willst was zu Essen? Hast Du doch jeden Tag, und Drogen auch, frei Haus! Also frag nicht! Klag nicht! Für Deine Familie auch! Essen und keine Drogen! Na aber, und wo denn! Irgendwo in Syrien oder Afrika gar! Da geh doch dahin! 24

25 MENSCHENWÜRDE Ist doch ganz einfach. Sagte doch schon eine französische Königin: Wenn sie kein Brot mehr haben, sollen sie doch Kuchen essen. Stimmt aber gar nicht. Wird ihr nur unterstellt. Stattdessen bat sie Ihren Henker um Entschuldigung, weil sie ihm auf die Füße getreten war: "Mein Herr, ich bitte Sie um Verzeihung, ich tat es nicht mit Absicht." Das nenn' ich Würde! Und Du mit Deinem albernen Wie spät ist es? Geh über den Hof! Schau nicht Rechts nicht Links! Hat mich da eben einer angesprochen? War da was? Eine Frage? Auf so eine Frage zu antworten, noch dazu so einem, ist nun wirklich unter meiner Würde. Das berührt mich nicht! Die nächste Tür fällt brüllend ins Schloss! Oder? Und dann will einer noch beide Seiten sehen? Geht das? Das verlangen wir ja nicht mal von den Wärtern oder dem Direktor, geschweige denn von denen draußen, die noch mehr Wegsperren als Lösung sehen. 25

26 MENSCHENWÜRDE Verhältnis zu den Bediensteten [TM] Ich möchte den sehr vielschichtigen Begriff Würde in meinem Beitrag gern auf das kleinste gemeinsame Vielfache herunterkürzen, den Respekt. Respekt unter den Gefangenen, Respekt gegenüber den Bediensteten, aber auch Respekt der Bediensteten gegenüber den Gefangenen bzw. Respekt der Justiz im Allgemeinen gegenüber unserer Anstalt. 1. Respekt unter den Gefangenen Ich persönlich behandele jeden Mitgefangenen so, wie ich gern von ihm behandelt werden möchte. Das dies nicht immer und überall der Fall ist, ist mir dabei jedoch völlig bewusst. Unser Verhalten, insbesondere untereinander, macht uns unseren Aufenthalt hier entweder leichter oder schwerer und letztlich hat es jeder selbst in der Hand, wie er sich den anderen gegenüber gibt, was er sagt, wie er handelt. Es ist ganz natürlich, dass nicht jeder mit jedem gut kann, das ist draußen so und hier nicht anders. Ein respektvoller, sprich, vernünftiger Umgang ist meines Erachtens nach dennoch jederzeit machbar. Und wenn sich überhaupt keine Basis für ein halbwegs akzeptables Auskommen findet, dann lässt sich der Umgang immer noch auf ein absolutes Minimum reduzieren. 2. Respekt gegenüber den Bediensteten Respektvolles Verhalten gegenüber den Bediensteten ist in meinen Augen ein absolutes und daher unverzichtbares Muss. Das beinhaltet auch die Fähigkeit, Verständnis für den durchaus stressigen und mitunter nicht immer einfachen Alltag des Personals aufbringen zu können. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen ich mich, in denen wir uns nicht in dem Maße wertgeschätzt fühlen, wie wir es vielleicht in diesem Moment gerne gehabt hätten. Das ist normal und dafür sind vielerlei Faktoren verantwortlich, oftmals welche, die wir selbst gar nicht beeinflussen können, egal wie einwandfrei unser Verhalten in dem Moment gerade war. Denn grundsätzlich gilt auch hier die zwar einfache, aber dafür umso zutreffendere Formel wie man es in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. Und zumindest das Hineinrufen hat jeder von uns in der eigenen Hand. Selbstverständlich nicht nur während der Haftzeit, sondern auch danach mit dem jeweiligen Gegenüber im normalen Leben. Ein vernünftiger Umgang mit den Bediensteten öffnet uns auch hier drinnen im wahrsten Sinne des Wortes Türen oder verschließt sie nachhaltig, diese Entscheidung trifft letztlich aber jeder mit und für sich selbst. 26

27 MENSCHENWÜRDE Ich möchte auch kurz die Gelegenheit nutzen, allen beteiligten Beamten (vor allem auch denen der Polizei am Tag meiner Verhaftung) zu danken, die mich auf meinem Weg bis hierhin im A- und CHaus begleitet haben, das war vom Verhalten her absolut großes Kino und ich betrachte das auch als alles Foto: Tim Reckmann/ pixelio.de andere als selbstverständlich. Danke!!! Ich durfte sehr viel Menschlichkeit erfahren, etwas, wovon ich vor Beginn meiner Haftzeit überhaupt nicht im Traum dachte, dergleichen ansatzweise hier/dort zu finden. 3. Respekt der Bediensteten gegenüber den Gefangenen Ein Thema, das einige durchaus zurecht kritisch sehen. Auch da gibt es allerdings zu beachten, dass das Personal teilweise Entscheidungen und Anordnungen durchsetzen muss, die es selbst nicht zu verantworten hat, deren Umsetzung ihm mitunter sehr schwerfällt. Grundsätzlich habe ich absolutes Verständnis, wenn Bedienstete gegenüber nicht ganz pflegeleichten Insassen auch mal einen härteren Ton einschlagen. So wirklich leicht machen es einige von uns ihnen ja nun wirklich nicht. Manchmal entlädt sich der angestaute Frust dann leider auch mal verbal in der falschen Situation, am falschen Gefangenen. Das sollte nicht passieren, kann aber. Wir sind, glaube ich, allesamt alt genug, um eventuelle Missverständnisse in einem kurzen, vernünftigen Gespräch zu klären und aus der Welt zu schaffen. Ich würde es mir zumindest wünschen. Genauso individuell wie jeder Inhaftierte sind auch die Wärter, jeder hat mal einen guten, jeder hat mal einen schlechten Tag. Deshalb gilt: Auch als Bediensteter haben Sie es in der Hand, wie Sie mit uns Gefangenen kommunizieren und generell umgehen, mit ihrem Verhalten gegenüber uns haben Sie nicht unerheblichen Anteil an den zu erwarteten Gegenreaktionen. Nicht immer, ich weiß. Aber dennoch können Sie dem Ganzen eine gewisse Tendenz geben, das jedenfalls ist meine persönliche Meinung dazu. 27

28 MENSCHENWÜRDE 4. Respekt der Justiz im Allgemeinen gegenüber unserer Anstalt Ich weiß nicht, ob ich jetzt unter Umständen den falschen Ansprechpartner gewählt habe. Ich finde es jedoch mindestens mal bedenklich, dass, wer auch immer dies zu verantworten hat, trotz des bekannten und offenkundigen Personalmangels in meinen Augen nichts entsprechend verändert wird. Im Gegenteil, aus Gesprächen höre ich heraus, dass es sich mittlerweile um einen Dauerzustand handelt. Die Fragen, die ich mir dabei stelle, sind jedoch Ist das auf Dauer akzeptabel? Erweist man damit nicht unter Umständen den Bediensteten bzw. den resozialisierungswilligen Gefangenen gleichermaßen einen Bärendienst? Ist unter diesen Umständen ein vernünftiger und erfolgbringender Strafvollzug überhaupt noch möglich? Kann Personal, welches mitunter tagtäglich körperlich oder psychisch bewusst an die Belastungsgrenze gebracht wird, nachhaltig die erforderliche qualitativ hochwertige Leistung erbringen oder nimmt man wissentlich in Kauf, dass gewisse Dinge, eventuell ja das Personal selbst, infolgedessen einfach auf der Strecke bleiben? 28

29 MENSCHENWÜRDE 5. Zusammenfassung Das tägliche Zusammensein in einer Justizvollzugsanstalt ist kein Selbstläufer und bedarf mitunter viel Arbeit und nicht weniger Kompromisse. Dennoch haben es alle hier täglich Anwesenden selbst in der Hand, wie der nicht immer einfache und reibungslose Haftalltag verlaufen soll, jeder kann seinen kleinen Anteil zu einem vernünftigen, respektvollen und somit auch trotz der Umgebung würdevollen Miteinander beisteuern. Letztlich sitzen wir als Gefangene und Bedienstete im gleichen Boot bzw. verbringen hier gemeinsam einen nicht unerheblichen Teil des Tages zusammen. Und wie der aussehen und verlaufen soll, das bestimmt niemand sonst außer uns selbst. Gefangen sein heißt nicht automatisch, nicht auch frei sein zu können. Ich persönlich sehe meine Inhaftierung vom ersten Moment an eindeutig als Chance und habe zudem ganz klare Ziele. Wenn ich schon, im Nachhinein betrachtet auch völlig zurecht, hier sein muss, dann habe ich auch die verdammte Pflicht, meinen Aufenthalt bestmöglich zu nutzen und umgekehrt auch das Privileg, viele positive Erfahrungen (ja, die gibt es auch hier zur Genüge) zu sammeln, viele nette Menschen, Gefangene und Bedienstete gleichermaßen, kennenzulernen, denen ich draußen wahrscheinlich nie begegnet wäre. Ich befinde mich mitten in einem Abschnitt, von dem ich früher nicht mal ansatzweise im Traum dachte, dass er mal Teil meines Lebens wird. Das war so nicht geplant, aber eines, das macht es ganz sicher nicht mit mir es wirft mich nicht um. Ganz im Gegenteil, ich nutze jeden Tag und klettere Schritt für Schritt die imaginäre Leiter wieder nach oben, denn draußen, draußen wartet noch seit 2005, dem Beginn meiner Sucht, ein interessantes, spannendes und vor allem tolles Leben auf mich, dass gern weitergelebt werden möchte. Also dann, auf geht's, ich bin auf der Zielgeraden. 29

30 MENSCHENWÜRDE Und was sagen die Frauen aus der Redaktion von HAFTLEBEN, der Zeitung aus der JVA Chemnitz dazu? 30

31 MENSCHENWÜRDE Um Würde geht es jeden Augenblick und es ist doch so schwer wie einfach etwas füreinander zu tun: [HL_OT] Das Thema Würde ist ein sehr umfangreiches und kraftvolles Wort! Und da fängt es auch oft an. Nehmen wir z. B. die JVA Chemnitz. Jeder, der hier einfährt, denkt sofort nur an das Negative, vom Hören und Sagen. Wenn ich es mal aus meiner Sicht beschreiben darf und ehrlich bin, dann habe ich dasselbe gedacht. Aber in der gesamten Zeit, die ich nun hier bin, muss ich auch mal einiges dementieren! Und auch mal ganz klar sagen, dass auf jeden Fall mal ein Dankeschön zum Vorschein gebracht werden muss! Und das genau an die Bediensteten, die ihre Menschlichkeit nicht vor dem Tor geparkt haben!!! Foto: Tim Reckmann/ pixelio.de Die trotz alledem, egal warum man hier ist, menschlich sowie auch würdevoll mit einem umgehen. Die einem auch mal das Gefühl vermitteln, das man nicht das Letzte ist, die einen auch mal zum Lachen bringen, die zuhören, und auch mal den einen oder anderen Tipp geben, wenn man manchmal nicht weiterweiß. Es reichen auch oft nur lieb gemeinte Worte, wo man sich auch Stück weit sicher sein kann, dass diese auch ehrlich gemeint sind. Wo es nicht heißt ja selbst Schuld oder man einfach nur abwertend behandelt wird. Hier drin ist es oft nicht leicht. Aber das ist schnell egal, denn das Lächeln kommt auf: beispielsweise die Musik ist laut und die Tür auf, da gibt es echt Ausnahmen, die nicht sofort brüllen Musik leiser und Tür zu". Im Gegenteil, die sogar lachen und einfach mal mitsingen. Außenstehende können sich das gar nicht vorstellen, was solche Momente bewirken können, wenn eine gewisse Harmonie entsteht, man fühlt sich ein kleines Stück weit wohl. Nur dann gibt es auch die Schattenseiten! 31

32 MENSCHENWÜRDE Foto: Niko Korte/ pixelio.de Die Bediensteten, die das komplette Gegenteil sind. Die ihre Macht ziemlich weit ausspielen und richtig Freude daran haben, einem das Leben hier so unangenehm wie möglich zu gestalten. Und genau diese Situationen sind sehr oft einfach nur unerträglich, obwohl man sich stets bemüht, die Höflichkeit zu bewahren, und es einfach nur erniedrigend wirkt. Wo man innerlich schon fast am Platzen ist, und eigentlich mal so richtig auf den Tisch hauen will! Es aber nicht tut. Denn genau das versuchen die meisten, einen zum Ausrasten zu bringen. Um dann den besagten ROTEN Knopf drücken zu können, aus purer Freude vielleicht daran, zu sehen, was passiert. So hat man hier jedenfalls ständig das Gefühl! Aus genau solchen Gründen fragt man sich wirklich, wer hier würdig und einfach nur komplett unwürdig erscheint! FAKT ist, dass das Gute immer noch das schönste zum Wertschätzen ist, und die Tatsache darin besteht, dass es wirklich Bedienstete gibt, die einfach nur toll sind, weil sie genau so sind, wie sie sind. Und genau aus diesen Gründen, ist es einfach nur ein großes Dankeschön wert, weil sie diese positiven Eigenschaften an den Tag bringen. Und nicht ihre Vorteile daraus ziehen. Dankeschön dafür! 32

33 MENSCHENWÜRDE [HL_PAF] Von der geraubten und der bewahrten Würde. Über Die Würde des Menschen berichtet eine Gefangene, der sie schon mehrfach geraubt wurde und die ihre Würde dennoch bewahrt: Von Mensch zu Mensch Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht in Art 1 der Grundrechte (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt Foto: Tim Reckmann/ pixelio.de Sie wird als unveränderliches Grundrecht angesehen und entsteht schon mit der Zeugung, was jedoch umstritten ist. Die Würde des Menschen ist somit oberster Wert des Grundgesetzes. Die Würde des Menschen Was ist das? Als Menschenwürde versteht man die Vorstellung, dass alle Menschen unabhängig irgendwelchen Merkmalen wie etwa Herkunft, Geschlecht oder Alter denselben Wert haben, da sie sich alle durch ein dem Menschen einzig gegebenes schützenswertes Merkmal auszeichnen, nämlich die Würde. Die Menschenwürde und die Menschenrechte stehen als unveräußerliche Rechte über der Verfassung und über den Gesetzen eines jeden Staates. Die Staatsgewalt hat Angriffe auf die Menschenwürde sowohl rechtlich wie auch tatsächlich zu behindern und entsprechende Vorkehrungen hiergegen zu treffen. So, nun nochmal auf Deutsch und was ich darunter verstehe. Die Würde ist, was uns von anderen unterscheidet, was uns abhebt, uns ausmacht, was uns gezeichnet hat. Sie ist unser Gemeinwesen, denn der Mensch hat die Freiheit, sein Wesen selber zu schaffen. Wo ist eigentlich meine Würde, wo steht sie, wie weit geht sie und wo wird sie mal enden? 33

34 MENSCHENWÜRDE Foto: Juergen Jotzo/ pixelio.de Meine Würde ist mein Dasein, meine Persönlichkeit, mein Wesen, meine Charaktereigenschaften, meine Seele sowie intensiven Gedanken, die nur mir gehören, das, was ich erlebt und gesehen habe, was mich geprägt hat. Aber auch das, was mich für andere besonders macht. Die Würde ist, denke ich, wie ein Fingerabdruck, sie ist einzigartig, einmalig und sagt, wer wir sind. Jeder hat also ein Merkmal, was sich zum anderen abhebt. Vielleicht ist es ja auch die bloße Existenz. Wir sind ja alle von Geburt aus anders. Zählt denn eigentlich die Mentalität auch dazu,- schließlich ist es die Denk- und Anschauungsweise, die Sinnes- und Geistesart und was ist mit dem Temperament, es ist die Wesens- und Gemütsart. Dann ist da noch die Kultur. Es sind so viele kleine Dinge, die mit in die Würde einfließen und uns beeinflussen. Was ist zum Beispiel mit Vorbildern, von ihnen schauen wir uns doch auch einiges ab. Ich denke, dass die Würde der Grundbaustein von allem ist, also von unseren Gefühlen, dem Denken und Handeln, unserem Charakter, den Stärken und Schwächen usw. Wir sollten sie schützen, denn sie ist das wichtigste, was wir ganz allein, also nur für uns, besitzen. Ab wann besitzen wir aber eigentlich die Würde, haben wir sie schon als Kind, liegt sie in der DNA. Mh, wir werden ja alle erzogen, also werden wir ja in eine Richtung geleitet oder besser gesagt, wir werden in die Welt hineinerzogen. Uns wird gelernt, was wir dürfen und was nicht, also wird man ja beeinflusst und man kann in den Kinderjahren schon sehen, wie man mal werden wird. 34

35 MENSCHENWÜRDE Immerhin ist ja klar, dass wir in unseren jungen Jahren noch gar nicht bewusst selber entscheiden können, da wir noch nicht wissen, was es überhaupt bedeutet. Nur irgendwie besitzen wir ja schon eine gewisse Würde, auch wenn es unterbewusst ist. Oder? Also wenn ich an meine Kindergarten- und Schulzeit zurück denke, dann habe ich mir schon da nicht alles gefallen lassen. Nun kann man sagen, du wurdest so erzogen oder das hat was mit Selbstbewusstsein zu tun. Das hat es ja auch irgendwo, ich meine, im Kindergarten und auf der Grund-/Mittelschule kopiert man ja größtenteils von den anderen. Aber als ich dann so Jahre war, hab ich mich dann bewusst nicht unter meiner Würde behandeln lassen. Unter meiner Würde, was bedeutet das denn schon wieder? Um diese Frage zu beantworten muss ich mir erst mal die Frage stellen Für was stehe ich alles ein? Mh, für Ehrlich- und Aufrichtigkeit, für Loyalität und Toleranz, für Respekt und Treue, das und vieles mehr preise ich an und lebe es, so gut es geht. Ich möchte darunter nicht behandelt werden. Ich bin eine aufrichtige Person und möchte auch so behandelt werden, mit dem gewissen Respekt und Achtung. Jedes Menschenleben ist gleich wertvoll, jeder Mensch besitzt die gleiche Würde. Jeder einzelne hat daher einen Anspruch, dass sich der Staat schützend vor sein Leben stellt. Hat denn ein Zuhälter die gleiche Würde wie ich verdient; der, der junge Mädchen/Frauen ohne Gewissen einfach auf die Straße schickt? Oder ist es menschenwürdig, wenn man mit allen Mitteln versucht, eine Beziehung zwischen zwei Liebenden zu unterbinden? Zwei Menschen, die sich an so einem hoffnungslosen Ort gefunden und lieben gelernt haben. Die sich gegenseitig unterstützen und sich augenscheinlich gut tun. Und trotzdem, will man sie trennen und das mit voller Absicht. So was ist menschenunwürdig in meinen Augen. Also Praxistest = durchgefallen. 35

36 MENSCHENWÜRDE Ich selbst wurde meiner Würde schon zweimal beraubt, was auch für eine gewisse Zeit mein persönlicher Untergang war. Ich habe mich nutzlos, hilflos, gedemütigt, körperlich schwach, zerbrechlich, verlassen, kalt und benutzt gefühlt. Als ich in den Spiegel gesehen habe, habe ich ein Wrack, ein Nichts gesehen. Ich war mir selber nichts mehr Wert gewesen und wollte nicht mehr sein. Meine Würde als Frau existierte nicht mehr. Mir wurde einfach alles genommen. Und dann hier, man muss sich vor zwei Beamten entkleiden, sich bücken und husten. Entwürdigung pur. Muss man sich denn heutzutage wirklich seine Würde noch verdienen? Kommt es wirklich auf die Nützlichkeit des Menschen an und die Leistung, die er erbringt? Es heißt doch eigentlich die Menschenwürde kann dem Menschen nicht genommen werden, wohl aber kann der Achtungsanspruch verletzt werden, den jeder einzelne Mensch als Rechtspersönlichkeit hat und der ihm Kraft seines Menschseins zukommt. Der Schutz der Menschenwürde bedeutet daher zunächst den Schutz vor der Verletzung dieses Achtungsanspruchs. Der Staat hat daher alles zu unterlassen, was die Menschenwürde beeinträchtigen könnte. Mh, ok, gut, aber wo war mein und dann unser aller Schutz bitte? Mein Ich wurde damals einfach benutzt und missbraucht, dabei hat doch niemand das Recht, über mein Wesen zu bestimmen. Ich hatte meine Würde verloren, sie war einfach weg. 36

37 MENSCHENWÜRDE Ich hatte gegen meine eigenen Prioritäten verstoßen und gegen all das, worauf ich so viel Wert gelegt hatte. Ich habe einfach aufgegeben. Dennoch, ich habe meine Würde nie vergessen und sie steht heute höher, als je zuvor. Mein neues Leben soll würdig verlaufen und ich möchte selber bestimmen, sowie mich frei in meiner Persönlichkeit entfalten können. Wenn die Zeit dann ran ist, möchte ich in Würde sterben und auch nach meinem Tod nicht mein persönlichen Achtungsanspruch verlieren. Meine Würde ist mein Leben und mein Leben ist unantastbar und nur von mir beeinflussbar Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass wir uns nicht bekämpfen sollten oder gar ausschließen. Wir sollten uns alle achten. Es ist egal, ob wir unterschiedlicher Herkunft sind, ob wir verschiedene Sprachen sprechen oder welche Nationalität wir pflegen. Wir sind alle verschieden doch in unseren Adern fließt das Blut gleich rot. 37

38 MENSCHENWÜRDE Wie sich zwei Menschen, Mann und Frau, auch in schwierigsten Zeiten in Würde über Wasser halten: [HL_KU] Wenn es um das Thema Würde geht, ist der erste Gedanke bei uns Gefangenen hier in der JVA Chemnitz kein positiver, denn sofort denkt man daran, wie entwürdigend es ist, hier anzukommen und alles abgeben zu müssen, von den privaten Klamotten angefangen bis hin zu dem wenigen Schmuck, der einem gelassen wird. Genau darüber denke ich allerdings nicht nach! Mir kommt sofort nur ein Gedanke und der gilt meinem Russen, meinem geliebten Verlobten, der trotz der ganzen Scheiße, die wir beide im Laufe unserer 8-jährigen Beziehung angestellt haben, immer noch zu mir hält und das gilt es, meiner Meinung nach, so was von zu würdigen! Er hat es geschafft, als einer der wenigsten direkt in der ersten Woche meines Zwangsurlaubs Foto: berwis/ pixelio.de einen Besuchstermin ohne mein Zutun zu vereinbaren und mir damit schon die erste Überraschung bereitet. Zuhause wurden meine Sachen alle fein säuberlich eingepackt und versandfertig gemacht, so, dass nicht irgendeiner von den Bummis in unserem Kreis auf die Idee kommt, sich das eine oder andere unter den Nagel zu reißen. Ich denke, fast alle von uns hier drinnen wissen um die Angst, die uns anfänglich Tag und Nacht begleitet, was wohl aus unseren Sachen wird, unserer Wohnung und den vielen Kleinigkeiten, welche uns lieb und teuer sind. Viel zu oft hört man von Wohnungen, die von fremden Leuten einfach dreist geplündert werden, alles Mögliche wird einfach entwendet, um die Sucht nach Drogen oder Geld zu stillen. Selbst vor dem geliebten Haustier wird nicht Halt gemacht! Ich kann von Glück reden, dass mir so etwas erspart geblieben ist und das habe ich nur meinem Russen zu verdanken, der nicht nur mich, sondern meine Sachen mit Würde behandelt und schützt, so, dass ich nachts ruhig schlafen kann. So selbstverständlich war das für mich nämlich anfänglich nicht, denn als mein Russe für ein Jahr inhaftiert wurde und ich frei war, war ich genau einer dieser Bummis, der einfach dreist seine Sachen genommen und verkauft oder gegen Drogen eingetauscht hat, um meinen immer höher ansteigenden Konsum befriedigen zu können. 38

39 MENSCHENWÜRDE Heute tut mir das unendlich Leid und ich würde nicht noch einmal auf die Idee kommen, so einen Fehler zu begehen. Nun wurde ich inhaftiert und in mir stieg die Angst, er könne dasselbe mit meinen Sachen machen. Mit Liebe hat das nichts zu tun, es steht außer Frage, dass wir uns immer geliebt haben und uns immer lieben werden, es war damals einfach meine Sucht und die Einsamkeit, die mich dazu getrieben haben. Er muss zwar im Moment ohne mich und mit unseren vier gemeinsamen Kindern allein klarkommen, aber er hat das Glück, nicht drogenabhängig zu sein und so lief es, entgegengesetzt aller meiner Befürchtungen, ganz anders. Er hat mir nie einen Vorwurf für meine Fehler gemacht, für ihn sind das nur materielle Dinge, die keinen Wert hatten und alles, was zählt ist, dass wir zusammenhalten und weiterhin durch dick und dünn gehen. Ich habe daraus gelernt, dass es wichtig ist, sich gegenseitig zu ehren und zu lieben und sich gegenseitige Würde zuteil kommen zu lassen! 39

40 MENSCHENWÜRDE Bedeutet Menschenwürde doch nur Hoffnung? [HL_LM] Die Würde des Menschen ist unantastbar Klingt das nicht wie das Paradies, wie ein Versprechen? Doch gibt es das Versprechen auch hier im Knast? Die Menschen sollen sich frei entfalten dürfen und ihre Freiheit selbst bestimmen können. Freie Entfaltung? Wer hinter Gefängnismauern lebt oder kein Geld zum Leben hat, für den ist nicht mehr viel übrig vom würdigen Leben. Doch gerade in solchen Situationen braucht man die Menschenwürde am meisten und dringendsten. Die Menschenwürde hat viele Bedeutungen doch am Ende verspricht sie doch, dass am Menschsein etwas bleiben muss, selbst wenn die Freiheit auf eine Größe von 8m² geschrumpft ist. Die Wahrheit ist jedoch: Der Schutz der Menschenwürde wurde aus der Hölle geboren. Tut mir leid, aber so ist es leider nun mal. Foto: Michael Grabscheit/ pixelio.de beschloss das Bundesverfassungsgericht in ihrer Lebenslang-Entscheidung, dass auch lebenslange Haft mit der Menschenwürde vereinbar ist, obwohl kaum jemand 15,20 Jahre ohne Schäden an Leib und Seele überstehen kann. Das Gericht setzte aber hinter die Vereinbarung ein großes ABER. Menschenwürdig sei der Strafvollzug nur dann, wenn dem Gefangenen zumindest die Chance verbleibt, je wieder der Freiheit teilhaftig zu werden. Das ist auch so ein schöner Satz, der gewisse Konsequenzen nach sich zieht Therapieangebote, Resozialisierungsbemühungen und vielleicht doch eine vorzeitige Entlassung. Leider ist die Menschenwürde somit auch noch messbar geworden.

41 MENSCHENWÜRDE Unser Dasein darf aber nicht in den Hintergrund geraten, wir dürfen uns auch entfalten, auch hier. Das liebe Gericht sagte auch, Selbst durch unwürdiges Verhalten geht die Menschenwürde nicht verloren. Sie kann keinem Menschen genommen werden. Foto: Thorben Wengert/ pixelio.de Da stellt sich mir die Frage Wer wird bei dieser Aussage konkret angesprochen. Alle Menschen oder alle außer die Gefangenen? Was bedeutet denn unwürdiges Verhalten Essen klauen, weil man kein Geld hat, über jemanden urteilen, obwohl man die Person nicht kennt, egoistisch sein und mal nur an sich denken, für seine Rechte kämpfen, auch wenn man nur eine Nummer ist Was heißt es und wo werden Unterschiede gemacht. Darf man überhaupt Unterschiede machen, alle Menschen haben doch das gleiche Recht auf Würde. Aber warum werden männliche Gefangene dann würdiger behandelt, als weibliche oder ist das nur ein Gerücht? Wir alle sollten würdevoll behandelt werden, auch wenn wir uns unwürdig verhalten haben. Aber, vielleicht bedeutet Menschenwürde doch nur Hoffnung! 41

42 MENSCHENWÜRDE Die Würde des Menschen ist ein rein philosophisches Konstrukt so scheint es, aber dann geht es doch um etwas mehr, was wir alle im Alltag zeigen können: Wechselseitige Hochachtung [HF_RS] Laut UNO-Menschenrechtsdeklaration (Artikel 1): Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. [ ] würde dies bedeuten, dass in unserer westlichen Welt der in Reichtum geborene Mensch mit demselben Maß gemessen wird, dieselben Bildungschancen hat, wie der aus einem sozialem Brennpunkt. Allein der kleine Unterschied, als Frau geboren zu sein, reicht auch in unseren Breiten aus, um diesen hehren Grundsatz nicht verwirklicht zu sehen. Oder man nimmt den Satz wörtlich und die Würde ändert sich ab dem Zeitpunkt der Geburt (aber auch da werden wir in manchen Ländern eines Besseren belehrt, wenn der Embryo nicht männlichen Geschlechts ist). Die Würde des Menschen steigt potenziell zu seiner Macht oder sinkt mit seiner Ohnmacht. Täglich erleben wir, wie unsere Würde der Willkür des einzelnen oder dem Nutzen des Systems untergeordnet wird. Foto: Ferdinand/ pixelio.de 42 In meiner U-Haft hatten die Hafträume die Toiletten direkt am Eingang. Wenn also das Brett aufging, war man ungeschützt den Blicken aller Vorbeigehenden ausgesetzt. Und nicht, dass zum Teil auch weibliche Bedienstete sich an dem Anblick gestört hätten, nein, man bekam freundlich seine Post überreicht und je nach Gusto auch noch ein kleines Schwätzchen angeboten. Nun will ich unsere allwissende Wikipedia bemühen: Würde (von althochdeutsch wird; mittelhochdeutsch widre) ist sprachgeschichtlich verwandt mit dem Wort Wert und bezeichnete anfänglich den Rang, die Ehre, das Verdienst oder das Ansehen einer Person.

43 MENSCHENWÜRDE Laut Giovanni Pick delta Mandorla, einem Philosophen der Renaissance, dem man die Erstdefinition des Begriffes zuschreibt, macht die Würde des Menschen seine Selbstbestimmung aus, die Freiheit also, sein Leben selbst zu schaffen. Friedrich Schiller und Bertolt Brecht sehen die Würde des Menschen darin, dass er sich über seine Triebe erhebt ( erst kommt das Fressen, dann die Moral ). Und hier bin ich gerne dabei, solange der Mensch nur aus Eigennutz handelt, sich nur die Taschen vollstopft und nach ihm die Sintflut so lange wird dieser Begriff der Menschenwürde ein utopisches und lächerliches Schlagwort bleiben. Wir bekommen es vorgelebt: Wenn du richtig gut lügen kannst und von Bankrott zu Bankrott reicher wirst, dann bist du auch irgendwann US-Präsident. Die Würde des Menschen beginnt bei uns selbst. Wenn es uns gelingt, dem Gegenüber mit derselben Hochachtung zu begegnen, wie wir selbst erwarten, erst dann sehe ich den Weg. Das Ziel ist aber selbst dann noch weit. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst, hat ein Revoluzzer vor gut zweitausend Jahren propagiert ein guter Plan! 43

44 MENSCHENWÜRDE Über seine Würde bestimmt jeder selbst: [HL_HB] Jemanden würdevoll zu behandeln, sollte eine Selbstverständlichkeit in unserer heutigen Zeit sein. Würdelos zu behandeln, also so, als wäre man nichts wert, ist für mich gleichzusetzen mit Unmenschlichkeit. Nur, was bestimmt eigentlich den Wert eines Menschen? Seine Persönlichkeit, sein ganzes Dasein'', seine Werte. Aber was ist denn mit Werten'' gemeint? Ich denke, der Wert eines Menschen ist abhängig, wofür er lebt, kämpft und steht. Die Würde eines Menschen ist für mich alles das, was sich in keinem materiellen Wert widerspiegelt und nichts, was man wortwörtlich anfassen kann. Dennoch gibt es Situationen im Leben, in denen Menschen ihre Würde freiwillig abgeben und andere Situationen, in denen wir sie durch andere verlieren. Nur wenn die Würde das einzige ist, was wirklich nur uns gehört und uns niemand nehmen kann, warum können dann teilweise fremde Menschen damit umgehen, wie sie wollen? Für die Menschen, die sie freiwillig abgeben, wird es sicherlich gute Gründe geben oder gegeben haben. Alles andere scheint für mich unwürdig. 44

45 STRESS Stress, was ist denn das? Gibt es das auch im Knast? [WA] Was ist Stress??? Oft wird über Stress geschrieben und es zeigt sich, dass der sogenannte Stress in vielen verschiedenen Bereichen auftreten kann. Arbeitsstress aber auch Freizeitstress, Stress in Beziehungen zu anderen Menschen, Stress in der Partnerschaft aber auch Stress bei Einsamkeit. Foto: Bernd Kasper/ pixelio.de Biologisch betrachtet ist Stress in erster Linie eine angeborene physiologische Reaktion, wobei der Körper bei einer veränderten Situation (oft bei Gefahr), Hormone freisetzt, die uns in die Lage versetzen, entsprechend reagieren zu können. Diese Abfolge der Stressreaktion ist in unseren ältesten Hirnteilen abgespeichert. Das bekannteste Stresshormon ist Adrenalin. In der Regel gibt es bei Stress nur zwei angeborene Verhaltensweisen, nämlich Flucht oder Angriff. Warum schreibe ich über Stress? Weil Stress in unserer Haftsituation besonders häufig vorkommt und weil Stress in verschiedenster Form zu verschiedenen Krankheiten führt. Bei der Verhaftung gibt es in der Regel weder die Möglichkeit zur Flucht oder zum Angriff. Die anfallenden Stresshormone können also nicht über sogenannten Zielorgane (MUSKELN) abgebaut werden. Der Stress wirkt negativ auf unseren eigenen Körper ein (Anmerkung: es gibt auch positiven Stress z.b. erhöhte Wachheit bei Prüfungen). Der negative Stress kann sowohl körperliche als auch psychische Leiden verursachen. Es gibt viele Studien über Stress, nach denen ich hier in der Haftsituation nicht recherchieren kann. Verhaftungsstress und Haftstress kann ich aktuell nur subjektiv beschreiben. 45

46 STRESS Plötzlich kein einziges geplantes Ziel verwirklichen zu können, nicht mehr in der gewohnten Umgebung mit den gewohnten Menschen zusammen sein zu können. Vergleichbar ist die Situation zum Teil mit Flüchtlingen, die ihre Heimat verloren haben und entwurzelt sind. Mit fremden Menschen zusammen zu sein, deren Reaktion man nicht kennt. Durch die verschiedenen Empfindlichkeiten entsteht zusätzlich Stress. Die Haftsituation enthält unendliche viele Stresssituationen, die ich gar nicht ALLE aufzählen kann. Oft fehlt zu vielen Dingen die Informationen, die man erst mühsam erfragen muss. Rücksicht und das Einhalten von Anstandsregeln ist in dieser Situation besonders wichtig. Deshalb möchte ich hier ein persönliches Erlebnis in der Gemeinschaftsküche mitteilen. Ich hatte in der Küche zu tun, als ein junger Mithäftling rauchend in die Küche kam. Ich machte den Mithäftling darauf aufmerksam, dass mich rauchen stört. In der Küche befindet sich außerdem, wie auch auf dem gemeinsamen Gang, ein großes Nichtraucherschild. Die Reaktion war ein giftiger aggressiver Blick und die Anrede: Hast Du ein Problem, Alter! Stress kann auch schnell zu Gewalt eskalieren. Natürlich hatte ich bei der Reaktion Angst und die anderen, die auch in der Küche waren, sagten nichts! Bei langjährigem Rauchen weiß man durch Studien, dass Raucher ca. 7 Jahre weniger zu leben haben. Stress reduziert garantiert auch die Lebenserwartung, nur Studien sind mir dazu nicht bekannt. Depressive Erkrankungen reduzieren auch die Foto: A. Dreher/ pixelio.de Lebenserwartung und Depressionen werden durch Stressreaktionen in ihrer Entstehung getriggert. Wenn Stressabbau nicht gelingt, hat dies auf jeden Fall negative Folgen. Eine allumfassende Abhandlung über Stress ist wohl kaum vorstellbar. Stress ist allgegenwärtig. Es gibt positiven, leistungssteigernden Stress, aber auch hier in der Situation hinter Gittern muss ich mehr über negativen Stress schreiben und diesen beleuchten. Nur Verhalten, dass unnötige Konflikte zwischen den Gefangenen vermeiden kann, reduziert Auftreten und Einwirkung von negativen Stressfolgen. 46

47 ÄRZTLICHE VERSORGUNG Wie geht es weiter mit UNSERER ärztlichen Versorgung? [SK]Gute Frage??? Oder??? Diese Frage stellt sich der Großteil aller Gefangenen. Man hat das Gefühl, es ist seit Wochen nicht mal mehr die normale ärztliche Grundversorgung in der JVA gegeben. Klagen über Klagen, egal wo man hinhört! Wie ist das nur möglich? Bin ich wirklich schon so wenig wert? Ist das noch rechtens, was die mit uns hier machen? Ich melde mich zum Arzt, werde aber nicht geholt? Wenn ich doch geholt werde, muss ich in einem Raum, der höchstens 10 Quadratmeter misst und in diesem Raum sind aber schon ca. 25 Gefangene. Das bedeutet im Klartext, auf den 10 Stühlen sitzen schon kranke Gefangene und 15 stehen wie Heringe in der Mitte des Raumes. Somit ist jedem klar, der auch noch in diesen Raum soll, dass das nicht menschenwürdig ist und jeder mit normalen Menschenverstand, geht da erst mal nicht rein, sondern beißt auf seine Zähne 47

48 ÄRZTLICHE VERSORGUNG und geht wieder, damit er an einem anderen Tag wiederkommen kann, mit der Hoffnung, ein Platz wenigstens zum Sitzen zu haben und nicht wieder unter so miesen Voraussetzungen beim Arzt vorsprechen zu können. Man könnte ja vielleicht noch über diese überfüllte Zelle hinwegsehen, wenn man wüsste, in 20 oder 30 Minuten ist man dran, aber jeder weiß, das dauert Stunden. Das ist wirklich pure Realität! Ich habe das selber erlebt. Für mein kaputtes Knie musste ich jetzt ca. 4 Monate auf die Gymnastikbehandlung warten, auf den Hautarzt warte ich nun auch seit Monaten. Für mich unerklärlich!!! Das sind kleine/große Randbemerkungen, auch ich frage mich: Wie soll das weitergehen? Man kann doch nicht pauschal für alles IBUS, SEROS oder TEE bekommen, das geht doch nicht! Ich weiß, dass der Anstalt es wohl bewusst ist, dass es so wie es jetzt ist, nicht weitergehen kann. Ich weiß auch, dass es Ausschreibungen hinsichtlich dieses Arbeitsbereiches gibt, doch keiner kann und will verstehen, wieso sich diese Besetzung der Arztstelle so in die Länge zieht. Eigentlich wollte ich jetzt an dieser Stelle die neuen Arztsprechstunden auflisten, doch mir wurde von seitens eines Bediensteten abgeraten. WARUM, fragte ich? Weil diese Angaben einfach nicht stimmen sollen! Na gut, dann eben nicht Mein Resümee ganz persönlich: die medizinische Grundversorgung ist nicht gegeben und das darf einfach nicht sein. 48

49 DYNAMO STARS ZU BESUCH IM KNAST Dynamo-Stars im Knast; herzlich willkommen! [KB] Für die Teilnehmer der Fußballgruppe der JVA Dresden war der Besuch von Dynamos Geschäftsführer Ralf Minge und dem Kapitän Marco Hartmann sowie von noch zwei weiteren Spielern ein besonderer Tag. Es ist schon eine tolle Sache, wenn Foto: GabiS/ pixelio.de am vorletzten Training 2018, aktuelle Spieler von Dynamo dir beim Training in der JVA zusehen. Und ich war mittendrin!!! Der Besuch stand unter dem Motto: Jeder hat eine 2. Chance verdient. Ganz klar stand jeder Schuss, jeder Pass, jedes Tor unter großer Beobachtung. Für mich persönlich war es in meiner Haftzeit ein Highlight der Extraklasse und davon gibt es nicht allzu viele. Dieser Nachmittag bleibt mir unvergessen in Erinnerung! Es ging zu zeigen, dass wir alle gut Fußball spielen können, als Mannschaft zusammenhalten und gemeinsam gewinnen wollen. Nach dem Training ging es in die Sporthalle, wo wir dann noch ein Foto mit den Dynamo-Spielern machen konnten. Danach tauschten wir uns noch gegenseitig aus, es handelte sich natürlich um Fußball. Ich unterhielt mich zum Beispiel mit Marco Hartmann. Er sagte zu mir, durch das Zusehen, bekam er voll Lust mitzumachen. Ganze 15 Jahre habe ich früher Fußball im Verein gespielt und es war schön, von einem Profi zu hören, dass ich es immer noch kann! Des weiteren hat mir gefallen, dass die Profis keine Berührungsängste gehabt haben. Na klar, Fußball verbindet! Egal, wo auf der Welt. In den zwei Stunden waren wir einfach Fußballer, die den Fußball lieben. An dieser Stelle ein Danke an die, die das möglich gemacht haben! Vor allem ein großes Danke an den Herrn Richter und Herrn Gabbelt, ebenfalls ein Danke an die Dynamos, die sich bereiterklärt haben, mal kurz in unsere Welt einzutreten. Mein persönliches Fazit ist gehe Deinen Weg und es ist nie zu spät, neu anzufangen. An alle, die noch einen langen Weg vor sich haben, es lohnt sich, nie aufzugeben: jeder kann sein Ziel erreichen. 49

50 SONGTEXT GEBOREN UM FREI ZU SEIN - SIDO FEAT. RIO REISER - SONGTEXT Wir sind geboren, um frei zu sein. Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein. Wir sind geboren, um frei zu sein, Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein. Wir sind geboren um frei zu sein aber das geht nicht, sagen sie, und dann schließen sie meinen Käfig. Denn dieser Vogel darf nicht fliegen, weil er kein Adler ist. Auch machen was er will und denken was er will darf er nicht. Was soll das? Lass mich machen, denk nicht dass ich dumm bin! Ich bin schlau genug um zu wissen was ihr sagt ist Unsinn. Und genau das macht euch Angst, ich weiß es, legt mich lieber an die Leine. Ich und meine Jungs machen sonst Dummheiten aus Langeweile. Mein Kopf geht immer mehr kaputt, aber ich nehms nicht hin. Wir folgen alle einem großem Arsch, so wie das Leben stinkt. Langsam geht die Luft aus denn, wir leben im Zuchthaus und egal was es kostet, ich muss raus!" Wir sind geboren, um frei zu sein. Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein. Wir sind geboren, um frei zu sein, Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein. Wir sollten fliegen wie Libellen in den Himmel, doch stattdessen sitzen wir hier wie im Keller und verschimmeln. Man, wir trocknen aus, wir verwelken. Los, pack schnell was in den Rucksack! Nichts wie weg, ich zieh durchs Land, und mach kaputt was mich kaputt macht. Ich lass Druck ab, keiner hält mich klein - Wo kann das hinführen? Ich geh ganz nach oben, auf das Dach, ich will den Wind spüren. Doch solang wir Leben geht das alles mal vorbei, ich bin nicht kleinlich nur auf Rio bin ich neidisch, weil er frei ist. Okey, es gibt so manches das ich nicht begreife, aber eines weiß ich ganz genau, und zwar: Alles ist Scheiße! Langsam geht die Luft aus denn, wir leben im Zuchthaus und egal was es kostet, ich muss raus!" 50

51 SONGTEXT Wir sind geboren, um frei zu sein. Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein. Wir sind geboren, um frei zu sein, Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein. Atme ein, Atme aus! Wenn du wie wir zwei deine Freiheit willst, dann sag es laut! Geh auf die Straße raus! Schreibs auf Plakate rauf! Lass deine Hoffnung nicht zusammen fallen wie ein Kartenhaus! Geh und sag es jedem, wir wollen Spaß am Leben! Wir wollen es jetzt; wir wollen nicht warten bis zum Garten Eden! Die Welt ist unser, kommt, wir mischen sie auf, denn wir müssen hier raus! (Wir müssen hier raus!) Wir sind geboren, um frei zu sein. Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein. Wir sind geboren, um frei zu sein, Wir sind zwei von Millionen, wir sind nicht allein.3 3 Wir müssen hier raus von Ton Steine Scherben, 1972 M/T: Rio Reiser und R.P.S. Lanrue; Quelle: (Zugriff ) 51

52 PINNWAND Turnhalle geschlossen, verfrühter Einschluss,das alles nur wegen des Personalmangels! Die Portionsgröße der Mittagsrationen unterliegt teils starken Schwankungen. Wir wollen Ehlis (E-Learning) für Inhaftierte. Wir wollen Digitales Fernsehen. 52

53 PINNWAND Hallo, was ist nur los mit der medizinischen Grundversorgung? Sind WIR dem nicht WÜRDIG??? Die Höfe schauen aus wie eine Mülldeponie! Werft Ihr euren Schmutz zuhause auch aus dem Fenster? Willst du Drogen? Dann geh zum Psychologen (Seroquell) auch wenn du nicht schizo bist, kein Thema!! 53

54 GUT ZU WISSEN Gut zu wissen!!! [SK] Ich bin ja der Meinung, dass der Informationsfluss hier echt zu wünschen übrig lässt und aus diesem Grund gibt es auch stets Missverständnisse oder soooo viele ungeklärte Fragen. (Damit meine ich nicht die Infos seitens der GMV) An alle!!! Auch, wenn Ihr meist denkt, es passiert hier ja eh nix, wenn ich mich zum Beispiel beschwere, dann muss ich sagen das ist so nicht ganz richtig. Ich weiß nur, dass sich viel zu wenig Gefangene so richtig beschweren, die meisten von uns nehmen das Leben einfach so hinter diesen Mauern hin. Das soll jetzt kein Aufruf zu Rebellion sein, nein genau im Gegenteil, es soll ein kreatives Auseinandersetzen mit der jetzigen Situation sein. Es muss doch jedem klar sein, dass hier die Bürokratie und die Verwaltung das Sagen hat und somit muss alles über Anträge laufen und dieser Weg ist steinig und schwer. Die Mühlen mahlen langsam! Nichts-machen ist weniger, als etwas zu probieren! Ich schweife ab, dabei wollte ich doch nur mal ein paar Infos raus hauen. Infos.. Vegetarische Nudelgerichte? Vom ernährungswissenschaftlichen Standpunkt müssten theoretisch mehr vegetarische Gerichte ausgespeist werden. Bratkartoffeln? Aus logistischen Gründen nicht möglich. Der erhöhte Tagessatz in der Verpflegung wird in mehr Obst und Gemüse investiert. 54

55 GUT ZU WISSEN Tausch Milch & Saft Das kann jetzt öfter mal passieren aber nur einmal pro Monat. Mittagsgericht Süßspeise Von Seiten der Bediensteten kam eine Anfrage, ob man einmal im Monat die Süßspeise auf einen Wochentag verlegen kann. (Montag) Das kann jetzt alle 9 Wochen einmal passieren. Honig oder mal Lachs zur Kalten? Nur bei einem Sonderangebot mal möglich, ansonsten aus finanzieller Sicht nicht umsetzbar. Allgemeines: Das Schnitzel (Frischfleisch) wird wieder selbst paniert. Ich muss gerade total feiern wegen diesem Satz, denn Foto: w.r.wagner/ pixelio.de ich stell' mir aktuell vor, wie das Frischfleisch (die neuen Gefangenen) komplett selbst paniert auf irgendeiner Station eintrudelt. Eventuell abfallendes Paniermehl ist vom jeweiligen Hausarbeiter zukünftig zu sammeln und anschließend in den Zugangsbereich zurückzuführen. Und somit bekommen die Begriffe Schnitzel und Frischfleisch ein neues Gesicht. Nun zu einem ganz anderen Thema: Hausfrisör Ist es möglich, den Dienst Hausfrisör in der JVA anzubieten? Herr Schumann: Für den Dienst Hausfrisör muss es einen Gefangenen geben, welcher sich via VG51 Foto: S.Hofschlaeger/ pixelio.de bei Herrn Wolf bewerben muss. Danach wird durch die Sicherheit geprüft, ob der Gefangene dafür geeignet ist. 55

56 GUT ZU WISSEN Foto: olga meier-sander/ pixelio.de Grundlegend spricht nichts dagegen, so einen Dienst in der JVA für die Gefangenen ins Leben zu rufen. Also an alle, die es wirklich drauf haben, Haare zu schneiden: Ihr solltet Euch mal schnell beim Herrn Wolf bewerben. TV Im September werden jetzt 2 Programme neu kommen und zwar einmal MTV und RTL-NITRO. Dafür geht das Programm 7 Max und VIVA in den Ruhestand. Am Jahresende 2019 oder gleich Anfang 2020 wird auf Digital-TV umgeschaltet.wird ja auch mal Zeit! Einkauf Man kann sich via VG51 beim Anstaltskaufmann ein Fliegengitter bestellen, das aber täglich vom Gefangenen aus der Fensterlaibung zu nehmen ist. Ist es möglich, Getränke in der Dose zu erwerben? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, muss aber noch von der Sicherheit geprüft werden. Für heute mach ich erst mal an dieser Stelle Schluss und ich hoffe sehr, dass sich ein paar Fragen durch die Antworten aufgelöst haben. Genaue Mitschriften von der Küchenkommission oder von den Plenarprotokollen, kann man jederzeit im Schaukasten, der im Hauptgang nähe med. Dienst hängt, verfolgen. Danke & tschüss. 56

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62 Beratung & Vertretung, Ihr Anliegen ist unsere Herausforderung! Lauterbachstraße 5 Tel.: 03501/ Pirna Fax: 03501/ info@anwaelte-pirna.de Unsere Kompetenzen im Strafrecht: Jugend- und Erwachsenenstrafrecht Ermittlungsverfahren und Untersuchungshaft Haftprüfung, Haftbeschwerde Gerichtliches Hauptverfahren, Berufung und Revision Betäubungsmittelstrafrecht Strafvollstreckung und Strafvollzug Wahl- und Pflichtverteidigung Rechtsanwältin Fanny Schmidt Rechtsanwältin Susanne May F

63 Abonnementsbestellung der Dresdner Gefangenenzeitung Der Riegel einzige deutsche Gefangenenzeitung mit Redaktionen von innen (Gefängnisinsassen) und außen (Haftentlassene und freie Bürger) DER RIEGEL - Die Dresdner Gefangenenzeitung erscheint alle drei Monate. DER RIEGEL - informiert Inhaftierte, deren Angehörige und die interessierte Öffentlichkeit über Vorgänge im Dresdner Gefängnis und über die Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen DER RIEGEL - kommentiert aus der Sicht von Gefangenen und derer, die mit ihnen zusammen arbeiten, gesellschaftliche und politische Vorgänge DER RIEGEL - mischt sich in öffentliche Debatten ein, die den Strafvollzug betreffen. Jahresabo 10 inkl. Versand Einzelheft 2 zzgl. Versand Zu bestellen über: HAMMER WEG e. V., Fr. Hanna Einenkel, Peschelstraße 17, Dresden Ich bestelle den RIEGEL Dresdner Gefangenenzeitung, hg. vom HAMMER WEG e. V. Verein zur Förderung Strafgefangener und Haftentlassener, im Abonnement zum Jahresabopreis von 10 inkl. Versand. Die Bezahlung erfolgt durch Überweisung des Betrages von 10 auf: IBAN: DE SWIFT-BIC: OSDDDE81XXX Kreditinstitut: Ostsächsische Sparkasse Dresden Bitte senden Sie den Riegel an folgende Adresse: Name: Straße: PLZ /Ort: Der Spendenpreis beträgt 2, für Gefangene ist die Zeitung kostenfrei, die Portokosten werden durch mich übernommen. Datum Unterschrift

64 Unsere Erfahrung gibt Ihnen Recht. Rechtsanwalt Carsten Brunzel FA für Strafrecht Tätigkeitsschwerpunkte: Betäubungsmittelstrafrecht Internationales Strafrecht Steuerstrafrecht Vermögensstrafrecht Wirtschaftsrecht Rechtsanwältin Dr. Angelika Zimmer FAin für Familienrecht Tätigkeitsschwerpunkte: Scheidungsverfahren Umgang und Sorge Unterhaltsrecht Urheber- und Medienrecht Rechtsanwältin Sandra Paul Tätigkeitsschwerpunkte: Allgemeines Strafrecht Strafvollstreckung Strafvollzug Wichtiger Hinweis bei Kontaktaufnahme aus der Untersuchungshaft: Es genügt ein kurzes Anschreiben mit der Bitte um einen Gesprächstermin. Geben Sie das Justizaktenzeichen und das zuständige Gericht/Ermittlungsbehörde Ihres Verfahrens an, aber schildern Sie keine Einzelheiten des Falles, da die Post kontrolliert wird. Tel. (0351) Palaisplatz Dresden

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