Provinz Venedig. Venedig (Venezia) 286 Provinz Venedig

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1 286 Mit dem Alphorn durch Venedig Die weitläufige Lagune von Venedig ist Zentrum der Provinz, in der mit Lido di Jesolo, Cáorle und Bibione die wichtigsten Badeorte Venetiens liegen. Badeurlaub pur also, unmittelbar daneben die einzigartige Wasserstadt mit ihren historischen Bauten und Kunstwerken von Weltrang. Im Umkreis Venedigs empfiehlt sich in erster Linie der Brenta-Kanal mit seinen prächtigen Villen für einen Tagesausflug. Ein stimmungsvolles Städtchen ist außerdem Portogruaro im Osten, in dessen Umgebung die römische Ausgrabung Concordia Sagittaria liegt. Der hübscheste Badeort ist sicherlich Cáorle, da dort noch einiges an historischer Substanz erhalten ist. Provinz Venedig Internet: Venedig (Venezia) ca Einwohner Die einzigartige Stadt mitten in der Lagune gehört zu den schönsten und faszinierendsten Orten der Welt trotz Touristenhorden, Nepp und horrenden Preisen. Wasser ist das alles beherrschende Element. Reizvollste Zufahrt: per Schiff von der Punta Sabbioni man landet fast unmittelbar in der berauschenden Szenerie um den Markusplatz.

2 Po Cortina 287 d Ampezzo Arabba Pieve di Cadore Po Proseco- Region Udine P. N. Belluno delle Dolomiti Bellunesi Trento Vittorio Pordenone Monte Veneto Grappa Conegliano Asiago Oderzo Portogruaro Asolo o Marostica Treviso Malcésine Schio S. Dona Bibione Thiene Castelfranco Cáorle Monte Cittadella Eraclea Mare Baldo Vicenza Scorze Lido di Jesolo Valpolicella Mestre Mira Garda- Verona Paduaa Soave Venedig see S. Bonifacio Abano Adria Valeggio Terme e Pegolotte otte Chioggia Minerbe Este Nogara Mantua Podelta Rovigo Castelmassa Porto Tolle Lombardei Ficarolo Scardovari Pomposa Adige Longarone Friaul- Julisch Venetien Meran (Merano) Bozen Trentino- Bolzano Alto Adige Piave S. Stefano Venedig wurde im 5. Jh. n. Chr. von Flüchtlingen gegründet, die vor den anrückenden Germanenheeren des Nordens auf die zahllosen kleinen Inseln der Lagune flüchteten. Sie bebauten nach und nach mehr als hundert Inseln und säumten die Ufer der dazwischen verlaufenden Wasserwege mit schweren Holzpfählen, auf denen ebenfalls prächtige Palazzi und Kirchen entstanden. Ein schier unglaublicher Kraftakt, der nur noch durch den gigantischen Aufschwung übertroffen wurde, den die Stadt im Mittelalter nahm. Jahrhundertelang war Venedig die mächtigste Seerepublik der bekannten Welt. In einer gewaltigen Expansionsbewegung unterwarf die Serenissima die gesamte Adria bis tief ins östliche Mittelmeer. Der Venezianer Marco Polo fand sogar den Weg ins ferne China und erschloss damit den Weg zu den fernöstlichen Gewürzen und Genussmitteln, die zuvor von arabischen Zwischenhändlern vertrieben worden waren. Dank des damit erworbenen Handelsmonopols auf Zucker, Salz, Pfeffer und Kaffee überschwemmten wahre Schätze die Republik. Dazu kamen ständige Beutezüge im Osten. Pracht und Reichtum der Stadt müssen ans Märchenhafte gegrenzt haben. Nur die allerbesten Künstler wurden verpflichtet, wenn es um die Ausstattung der Palazzi und Kirchen ging. Auch wenn diese Zeiten lange vorbei sind und Venedig heute eher als Museumsstadt gilt, ist es noch immer ein Erlebnis, durch die Stadt zu schlendern. Es gibt über 3000 Gassen auf 118 Inseln, verbunden durch mehr als 400 Brücken und durchzogen von 177 Kanälen. Zahllose Schriftsteller und Künstler haben sich von der unverwechselbaren Atmosphäre dieser großartigen Stadt inspirieren lassen, gefolgt von endlosen Urlauberströmen, die seit dem 19. Jh. Venedig überfallen. Dem Großteil der Besucher entgehen jedoch die prekären Probleme, vor denen Venedig im 21. Jh. steht, denn der Adriaspiegel steigt kontinuierlich, vor allem aufgrund der globalen Klimaerwärmung. Im 20. Jh. ist der Meeresspiegel in der Lagune Provinz Venedig

3 288 bereits um 23 cm gestiegen und aktuelle Untersuchungen kommen zum Ergebnis, dass der Anstieg in den kommenden hundert Jahren doppelt so stark sein wird! Falls dieses Szenario tatsächlich eintritt, wird der Markusplatz ganzjährig unter Wasser stehen. Bis zu hundert Mal jährlich geben die venezianischen Sirenen derzeit Hochwasseralarm. Bei der bislang größten Flutkatastrophe im November 1966 stand der Markusplatz die tiefste Stelle der Stadt fast 2 m hoch unter Wasser, im Dezember 2008 erreichte der Pegel 1,58 m. Ein umstrittenes Großprojekt namens MO.S.E. (Modello sperimentale elettromeccanico), an dem seit einigen Jahren gebaut wird, soll nun bis 2016 Abhilfe schaffen. Es handelt sich dabei um ein gewaltiges System von 78 mobilen Schleusentoren, das bei den drei Zufahrtskanälen zur Lagune (Chioggia, Lido und Malomocco) am Grund der Lagune liegen wird. Bei Hochwasser soll es mit Pressluft aufgerichtet werden und so die Sturmfluten zurückhalten. Die Kosten für das Projekt sind allerdings mittlerweile explodiert und Umweltschützer kritisieren, dass die toxischen Abwässer, die die petrochemischen Fabrikanlagen von Marghera im Westen seit Jahrzehnten in die Lagune pumpen, bei Schließung der Schleusentore nicht nach außen entweichen können und so die allmähliche Vergiftung der Lagune droht. Zwar ist mittlerweile das Einleiten der giftigsten Substanzen verboten worden, doch noch immer fließen erhebliche Mengen an Schadstoffen in die Lagune, setzen sich in den Kanälen Venedigs ab und vernichten jegliche Fauna und Flora sogar im Canal Grande nicht weit von der Rialto-Brücke hat man bereits hohe Dioxinwerte festgestellt. Zu diesen erheblichen ökologischen Gefahren kommt der Massentourismus, der Venedig schwer zu schaffen macht. Mehr als 20 Millionen Schaulustige bevölkern alljährlich von Februar bis November die meistbesuchte Stadt Italiens das sind im Schnitt pro Tag etwa so viele Besucher wie die Stadt Einwohner hat, nämlich knapp ( S. 319). Zu Hochsaisonzeiten sind die gängigen Trampelpfade ganztägig so voll wie die Eingangsbereiche zu einem angesagten Popkonzert und die Müll- Laufsteg über den Markusplatz

4 Venedig Geschichte 289 mengen können kaum noch bewältigt werden. Die Immobilenpreise sind mittlerweile gigantisch (bis zu Euro/qm) und kaum ein Einheimischer kann sich die ständig steigenden Mietkosten und überhöhten Touristenpreise für Grundnahrungsmittel noch leisten. So verlassen immer mehr Venezianer ihre Heimatstadt, im Schnitt sind es derzeit täglich fast zwei Venezianer, die aufs Festland ziehen. Noch vor fünfzig Jahren hatte Venedig doppelt so viele Einwohner wie heute und in etwa 80 Jahren wird niemand mehr hier wohnen, falls diese Entwicklung anhält. Geschichte Im Zeitalter der Völkerwanderung fallen die Hunnen unter Attila 452 im heutigen Venetien ein, hundert Jahre später dringen die Langobarden nach Oberitalien vor. Die Festlandsbewohner flüchten auf die Inseln der Lagune eine nette Anekdote erzählt von dem Fischer, der verächtlich ausruft: Veni etiam (frei übersetzt: Schon wieder kommen welche), woraus sich der Name Venezia ableiten soll. Auf Torcello ( S. 335) wird um 640 ein Bischofssitz gegründet, in Malamocco ( S. 332) auf dem Lido di Venezia, einst Meereshafen der mächtigen Stadt Padua, entsteht das Zentrum des neuen Gemeinwesens in der Lagune, das damals noch dem byzantinischen Exarchat in Ravenna untersteht. 697 übernimmt erstmals ein gewählter Dux die politische Führung Paoluccio Anafesto wird der erste einer endlosen Reihe von Dogen, die 1100 Jahre lang Venedig regieren werden. 811 wird der Regierungssitz auf die mitten in der Lagune liegenden Inseln um Rivo alto (Rialto) verlegt, da diese leichter zu verteidigen sind als Malamocco. Dort entsteht in den folgenden Jahrhunderten der Kern des historischen Venedig. 828 entführen venezianische Seefahrer die Reliquien des heiligen Markus aus Alexandria und bringen sie nach Rialto. Die Markusrepublik erhält damit ihr Staatssymbol, den geflügelten Löwen, mit dem der Heilige im Buch der Apokalypse darstellt ist. Dank seiner strategisch günstigen Lage entwickelt sich Venedig zu einer wichtigen Handelsstadt zwischen West und Ost. Die Abhängigkeit von Byzanz wird abgeschüttelt und in der Zeit der Kreuzzüge ( ) beginnt die venezianische Republik, ihren Machtbereich im östlichen Mittelmeerraum auszudehnen wird Konstantinopel erobert, dank dieser Schlüsselstellung zwischen Europa und Asien entsteht ein großes venezianisches Reich, das Teile des heutigen Griechenland und der Türkei umfasst. Innenpolitisch wird das Bürgertum von der Mitbestimmung ausgeschlossen, nur die knapp dreihundert Adelsfamilien der Stadt sind berechtigt, dem Maggior Consiglio (Großer Rat, Stadtparlament) anzugehören und den Dogen und seine Räte, die so genannte Signoria, zu wählen: ein oligarchisches System, das wegen seiner unerbittlichen Strenge und des perfiden Spitzelwesens gefürchtet war und das tatsächlich bis zum Ende der Republik im Jahr 1797 von den seit 1297 im Goldenen Buch der Stadt verzeichneten Familien regiert wurde, die kaum ein Zehntel der Gesamtbevölkerung darstellten allerdings mit ständig zunehmenden Einschnitten in ihre Machtbefugnisse, was die Dogen zunehmend zu Herrschern im goldenen Käfig machte. Im Kampf der Seerepubliken setzt sich Venedig im so genannten Chioggia-Krieg ( S. 338) gegen Genua durch, wird die führende Seemacht im Mittelmeer und der bedeutendste Handelsplatz der bekannten Welt. Das goldene Zeitalter der Serenissima beginnt. Doch mit der Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453), der Entdeckung Amerikas (1492) und des Seewegs nach Indien (1498) wird immer deutlicher, dass die Seerepublik an die Grenzen ihrer Expansion stößt und sich das große Zeitalter des Handels für sie zum Ende neigt. Die Dogenrepublik beginnt deshalb erstmals, ihre Macht ins Hinterland auszudehnen Venedig Geschichte

5 290 Unterwegs in Venedig und unterwirft die so genannte Terra ferma um Vicenza, Verona und Padua, Kerngebiet der heutigen Region Venetien besiegt die Flotte der Heiligen Liga von Papst, Spanien und Venedig in der Seeschlacht von Lepanto am Korinthischen Golf noch einmal die Türken, doch ist der Aufstieg des Osmanischen Reiches im östlichen Mittelmeer nicht mehr aufzuhalten. Venedig verliert seine Besitztümer in der Ägäis, als letztes fällt Kreta 1669 an die Türken dies bedeutet das Ende Venedigs als europäische Großmacht. Von Oberitalien drängen die Habsburger vor, werden aber 1796 von Napoleon besiegt besetzen die Truppen Napoleons die Stadt und Ludovico Manin, der letzte Doge, wird zur Abdankung gezwungen. Bis 1805 gehört das nunmehr machtpolitisch unbedeutende Venedig zu Österreich, von 1805 bis 1814 zum Napoleonischen Königreich. Nach der Niederlage Napoleons wird Venetien 1815 auf dem Wiener Kongress den Habsburgern zugesprochen. In schweren Schlachten (Solferino, Magenta u. a.) erkämpft die Risorgimento-Bewegung die Befreiung von der österreichischen Fremdherrschaft wird das Königreich Italien unter Vittorio Emanuele II ausgerufen, 1866 tritt Venetien bei wird die Eisenbahn zum Festland gebaut, 1933 die Straßenbrücke. ĒInformation IAT Trotz der Vielzahl der Büros kommt es häufig zu Warteschlangen. 1) In der Palazzina del Santo bei den Giardini ex-reali vor der Piazza San Marco, weißes Gebäude an der Wasserfront. Tägl Uhr , 2) Unter den Arkaden am Ende der Piazza San Marco links, Piazzale San Marco 71/f. Mo Sa Uhr, So geschl. 3) Im Bahnhof Santa Lucia, tägl Uhr. 4) Piazzale Roma, Garage ASM (nördl. Einfahrt neben den Mietwagenfirmen), tägl Uhr. 5) im Flughafen Marco Polo, Mo Sa Uhr. Venedig Anfahrt/V erbindunge n

6 Venedig Anfahrt/Verbindungen 291 Internet Points ABColor, Cannaregio 220, Lista di Spagna. Tägl Uhr (im Winter bis 20 Uhr) ĒAnfahrt/Verbindungen Planet, Cannaregio 1519, Rio Terrà San Leonardo, 5 Min. vom Bhf. Im Sommer tägl Uhr Venedig ist für jeglichen PKW-Verkehr gesperrt. Alle Fahrzeuge müssen für teures Geld auf den großen Parkplätzen am Stadteingang abgestellt werden. Tipp: Deutlich preiswerter als in Venedig parkt man in Mestre und Umgebung ( S. 344), die Eisenbahnfahrt über den Damm zum Bahnhof Santa Lucia dauert keine zehn Minuten. Flug Der Flughafen Marco Polo liegt etwa 8 km östlich von Mestre, am Rand der Lagune , Verbindungen von und zur Stadt: Wassertaxi (Taxi acqueo). Die Fahrten mit den Motorbooten des Consorzio motoscafi Venezia sind komfortabel und teuer, ab ca. 90 vom Flughafen in die Stadt, Fahrtzeit ca. 30 Min., 24-Std.-Dienst , Autotaxi. Ab ca. 40, Alilaguna. Schöne Fahrt über die Lagune, rote und blaue Wasserbusse pendeln etwa alle halbe Stunde ab Airport (ca Uhr) über Murano und Lido di Venezia nach San Marco Giardinetti (rote Linie fährt weiter nach Zattere Gesuati) und umgekehrt, Dauer ca. 70 Min., ca , ATVO-Bus. Expressbus etwa 2-mal stündl. ab Airport (ca Uhr) bis Piazzale Roma und umgekehrt (ca Uhr), 20 Min. Fahrtzeit, ca. 6 (hin und zurück 11 ) (Airport), (Piazzale Roma), ACTV-AeroBus 5. Alle halbe Stunde ab Airport zum Piazzale Roma (werktags ca , sonntags 7 20 Uhr), kostet ebenfalls ca. 6 (hin und zurück 11 ), mit Weiterfahrt per Schiff ins Centro storico einfach ca , Germanwings, Ryanair sowie Charterfluggesellschaften fliegen auch häufig den Aeroporto Canova von Treviso an ( S. 194). PKW Täglich wälzen sich lange PKW- Schlangen und Buskarawanen auf dem Ponte della Libertà vom Festland über die Lagune nach Venedig. Am Eingang zur Stadt liegen zwei Parkhäuser auf dem Piazzale Roma, ein weiteres auf der benachbarten, künstlich aufgeschütteten Isola Tronchetto (beschildert), alle 24 Std. geöffnet. Die Reservierung eines Stellplatzes ist dringend zu empfehlen (auch online möglich). Tronchetto Parking. Isola Nuova del Tronchetto, 3500 Stellplätze, Parkgebühren für die ersten zwei Std. je 3, die dritte bis fünfte Std. je 4, ab sechs bis 24 Std. 21 (ebenso alle weiteren 24 Std.) , Autorimessa Comunale. Piazzale Roma, Parkhaus mit über 2200 Stellplätzen und sechs Parkdecks. Parkgebühr für 24 Std. oder einen Teil dieser Zeit (online 21,60 23,40 ) , Sant Andrea. Ebenfalls Piazzale Roma, hinter der Autorimessa, bewachter offener Parkplatz für Kurzzeitparker, 2 Std. ca , Garage San Marco. Piazzale Roma, Parkgebühr 26 für 12 Std., 30 für 24 Std. oder einen Teil dieser Zeit , www. garagesanmarco.it. Verbindungen ins Zentrum: Vom Auto-Terminal auf der Isola Nuova del Tronchetto zum Piazzale Roma kann man die neue Hochbahn People Mover nehmen schönes Fahrvergnügen für ca. 1,50 (egal, wo man zuoder aussteigt), bei klarem Wetter Sicht bis zu den Alpen! Weiterfahrt vom Piazzale Roma zum Markusplatz alle 10 Min. mit Vaporetto 1, der an fast jeder Station hält. Schneller geht es mit Vaporetto 2, ebenfalls alle 10 Min., der nur an wenigen Stationen am Canal Grande stoppt. Ein Taxiboot kostet ca. 45. Vor allem für Badeurlauber vom Litorale del Cavallino und aus Lido di Jesolo, Cáorle etc. ist die Anfahrt durch die Hintertür sinnvoll, die eigentlich die Vordertür der Seerepublik ist. Man fährt dafür den Litorale del

7 292 Cavallino entlang bis zum Westende, der Punta Sabbioni. Auf den dortigen Parkplätzen zahlt man ca. 7 pro Tag (bewacht bis ca. 22 Uhr) und kann mindestens stündlich mit dem Motonave 14 (Liniendampfer) gemütlich ins Herz der City tuckern. Angelegt wird an der Riva degli Schiavoni, ca. 500 m östlich vom Markusplatz. Fahrtdauer ca. 45 Min., letzter Dampfer zurück gegen 23 Uhr. Parkplätze in Mestre und Umgebung S Bahn Die moderne Stazione Santa Lucia liegt direkt am Canal Grande, der Hauptwasserstraße von Venedig. Häufige Verbindungen nach Mestre, Padua, Verona und andere Städte des Veneto. Tourist Information in der Halle ( Uhr), daneben Zimmervermittlung VeneziaSi für Hotels (Anzahlung muss geleistet werden). Vom Bahnhof zum Markusplatz kommt man mit Vaporetto 1 oder 2 (siehe oben, Abschnitt PKW ). Bus Fernbusbahnhof am Piazzale Roma. ĒUnterwegs in und um Venedig Es gibt keinen landgebundenen Verkehr, man geht zu Fuß oder nimmt die vaporetti bzw. motoscafi, ob man ins Theater will oder in die nächste Kneipe. Zu Fuß Spazieren gehen ist die schönste und preiswerteste Art und Weise, die Stadt kennen zu lernen. Immer wieder entdeckt man dabei Neues. Wer allerdings eine bestimmte Gasse oder Adresse sucht, ist ohne einen guten Stadtplan aufgeschmissen ( Orientierung). Rettungslos verloren geht man jedoch nicht, denn Schilder mit schwarzer Schrift auf gelbem Grund weisen u. a. den Weg zum Bahnhof (Ferrovia), nach San Marco und Rialto. Vaporetti/Motoscafi/Motonavi Die Wasserbusse der Verkehrsbetriebe ACTV ( sind in der Lagunenstadt allgegenwärtig. Vorsicht bei Gedränge, Taschendiebe sind immer unterwegs. Vaporetti nennt man die größten Boote, die bis zu 300 Pers. fassen und hauptsächlich über den Canal Grande fahren. Motoscafi fassen ca. 200 Pers. und bedienen die übrigen Linien, abseits vom Canal Grande. Motonavi sind richtige Fährschiffe, die weiter entfernte Ziele in der Lagune anfahren. Abfahrtsstellen sind den meisten Stadtplänen zu entnehmen, Knotenpunkte sind Piazzale Roma, Bahnhof Santa Lucia, Rialto-Brücke und San Marco. Liniennetzpläne gibt es in den Informationsbüros. Tickets. Eine einfache Fahrt kostet ca. 7 (incl. ein Gepäckstück bis 1,50 m Umfang), das Ticket ist 60 Min. gültig und gilt auf allen Linien außer 16, 19, 21 und Alilaguna. Sehr zu empfehlen sind die Tagespässe namens Travel Card bzw. Biglietto turistico a tempo (12 Std./18, 24 Std./20, 36 Std./25, 48 Std./30, 72 Std./35, sieben Tage/50 ), die in allen Wasserbussen (außer 16, 19, 21 und Alilaguna) sowie in allen Bussen in Mestre und am Lido gelten, ein Gepäckstück bis 1,50 m Umfang darf dabei ebenfalls mitgenommen werden. Erhältlich sind die Karten bei den Hellovenezia -Verkaufsständen, die über die ganze Stadt verstreut sind ( , Einzeltickets können direkt beim Einsteigen gekauft werden. Tipp: Mit Rolling Venice ( unten) gibt es eine stark ermäßigte 72-Std.-Karte für ca. 18. Spartipp: Falls man häufiger nach Venedig kommt oder lange bleibt, lohnt sich die Anschaffung der Karte imob.venezia (früher: Carta Venezia). Sie ist drei Jahre lang gültig und kostet ca. 40, dafür gibt es hohe Ermäßigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Es handelt sich dabei um eine Art Ausweis (Chip-Karte), die man mit Passbild an den Hellovenezia- Ständen beantragen kann, z. B am Piazzale Roma. Italienischkenntnisse sind dafür nützlich. Venedig Unterwegs in und um Venedig

8 Venedig Unterwegs in und um Venedig 293 Traghetti Diese vergleichsweise günstigen Liniengondeln (ca. 2 ) überqueren an mehreren Stellen den Canal Grande, u. a. zwischen der Pescheria und dem Campo Santa Sofia, zwischen San Samuele und Calle del Traghetto (Ca Rezzonico) sowie zwischen den Giardinetti Reali (Nähe San Marco) und der Fondamenta Dogana (Santa Maria della Salute). Achtung: Betriebszeiten nur morgens bis mittags. Warten auf Kundschaft O Sole mio Noch etwa 400 Gondeln einschließlich Gondolieri gleiten heute über die Kanäle von Venedig. Im 16. Jh. waren es über , damals waren sie das einzige Verkehrsmittel in der Wasserstadt. Die Gondeln bestehen aus acht verschiedenen Hölzern (nämlich Lärche, Seekiefer, Ulme, Fichte, Tanne, Trauerweide, Kirsche und Eiche) und sind asymmetrisch gebaut (auf der rechten Seite 24 cm kürzer), um das Gewicht des Gondoliere auszugleichen. Damit der Widerstand möglichst gering bleibt, liegen sie nur mit dem mittleren Teil im Wasser. Schwarz sind die Gondeln erst seit Vorher waren die der Reichen leuchtend bunt und aufwändig verziert, doch das erregte bei den Armen Unzufriedenheit über den verschwenderischen Luxus des Adels. Fortan strich man sie also außen schwarz, dafür war die nun verdeckte Innenausstattung umso prachtvoller und luxuriöser. Im Museo Storico Arsenale ( Sehenswertes) sind Modelle der früheren Prachtgondeln zu bewundern. Ärgster Feind der Gondolieri sind heute die schnellen Motorboote, deren hoher Wellengang die Gondeln heftig ins Schaukeln bringt. Eine 40-minütige Gondelfahrt kostet tagsüber offiziell ca. 80 (weitere 20 Minuten 40 ), abends ab 20 Uhr bis 8 Uhr morgens 100 (weitere 20 Minuten 50 ). Bis zu sechs Personen dürfen mitfahren. Wichtig: Preis und Fahrtdauer (!) unbedingt vor der Fahrt aushandeln.

9 294 ĒOrientierung Venedig ist in sechs Bezirke (sestieri) unterteilt: San Marco, Dorsoduro, San Polo, Santa Croce, Cannaregio und Castello. Jeder dieser Distrikte hat mehrere tausend Hausnummern, die in der Regel nicht nach Straßen geordnet sind. Das bedeutet, man findet in jedem Viertel (eigentlich Sechstel ) Nummern von 1 bis weit über 5000, die nur insofern gegliedert sind, als dass benachbarte Nummern auch nahe beieinander liegen. Eine Adresse setzt sich aus Bezirk und Hausnummer zusammen, z. B. Dorsoduro Nur selten wird was der mit einem Stadtplan bewaffnete Tourist sich wünscht der Straßenname hinzugefügt, z. B. Beispiel Dorsoduro 3942, Calle Crosera. Um die Verwirrung noch größer zu machen: Es kann durchaus vorkommen, dass derselbe Bezirk mehrere Gassen des gleichen Namens aufweist. Die venezianischen Gassen werden meistens Calle genannt, Riva und Fondamenta bedeutet Ufer bzw. Uferbefestigung. Als Piazza wird nur der Markusplatz bezeichnet, die kleineren Plätze der unmittelbaren Umgebung heißen Piazzetta, die übrigen Plätze Campo oder Campiello. Rio terrà ist der Begriff für einen zugeschütteten Kanal, Lauben und Durchgänge werden mit Sottoportico oder Sottoportego bezeichnet, Salizzada nennt man wichtige Wege, die einst als erste gepflastert wurden, ein Ramo endet oft direkt an einem Kanal. Unverzichtbar ist also ein guter Stadtplan. Der in Venedig verkaufte, kleine rote Plan Venezia von Storti Edizioni genügt auch hohen Ansprüchen, man bekommt ihn z. B. in einem Laden schräg vor dem Bahnhof. ēübernachten Karte Umschlagklappe hinten In Venedig ist fast das ganze Jahr über Saison, einzige Ausnahme ist der tiefe Winter (abgesehen von der Weihnachtszeit), doch schon zum berühmten Karneval endet die kurze Flaute. Eine Zimmerreservierung ist auf jeden Fall empfehlenswert, denn oft sind viele Häuser ausgebucht. Trotz der hohen Preise (gut 20 % über dem italienischen Durchschnitt) ist der Zimmerstandard nicht überall zufriedenstellend, denn die alten venezianischen Palazzi haben oft sehr steile Treppen und kleine Zimmer. Kostengünstiger ist es, aufs Festland auszuweichen, z. B. an die Lagune ( S. 345) oder nach Padua, und von dort mit dem Bus bzw. Zug zu pendeln. Für junge Leute und Rucksacktouristen gibt es in Venedig eine Reihe von Hostels, die nächsten Jugendhostels außerhalb Venedigs liegen im Umkreis des Brenta-Kanals ( S. 346) und in Padua. Last Minute : Kurzfristig ein Hotelzimmer buchen kann man über www. veneziasi.it, oder Vermittlungsstellen (Welcome Desk) gibt es im Bahnhof neben dem Informationsbüro, am Parkplatz Piazzale Roma (Garage Comunale und Garage San Marco), am Flughafen Marco Polo und an der Ausfahrt Villabona Sud Marghera von der Autobahn Verona Venedig. Mittelklasse **** Residenza Cannaregio 1 Große, modernisierte Anlage in einem früheren Kloster, im 19. Jh. als Gondelwerft genutzt. Ruhige Lage im Ghettoviertel und viel Platz in über 60 Zimmern, Blick meist auf den Innenhof, passables Frühstück, Venedig Übernachten