54. Friede auf Erden. Schwerpunkt. Warum ist RU wichtig? RU persönlich. Rubens-Ausstellung. Umfrage Religionslehrkräfte.

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1 3. NUMMER 54. JAHRGANG 2019 Schwerpunkt Friede auf Erden Warum ist RU wichtig? Seite 4 RU persönlich Seite 38 Rubens-Ausstellung Seite 44 Umfrage Religionslehrkräfte Seite 36 Religionspädagogische Veranstaltungen Seite 40 Israel-Fahrt Seite 47

2 2 Editorial 3 Inhaltsverzeichnis Friede auf Erden. 3 Editorial Friede auf Erden Dompropst Msgr. Joachim Göbel 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Themenschwerpunkt Frieden lernen. Der Beitrag des Religionsunterrichts für eine humanere Gesellschaft Dennis Lewandowski und Stefan Klug Die Steinwache vom Polizeigefängnis zur Gedenkstätte Markus Günnewig Krieg und Frieden als Thema von Graphic Novels Andreas Fisch Friedenssuche und Sternenstaub: Interview mit Rainer Oberthür Katrin Holthaus und Johannes Röwekamp Das Thema Krieg und Frieden im Kinderbuch Carola Stein Sich ehrlich machen. Erinnerungskultur in der Schule Sebastian Bialas Das Schulkreuz der Josefschule Lippstadt als Zeichen des Friedens Christoph Saurbier Mapping the Genesis Wie aus Versen Räume werden Simon Stürenberg Authentisches Begegnungslernen im Rahmen des konfessionellen Religionsunterrichts Lukas Konsek und Naciye Kamcili-Yildiz Die Unsichtbaren Wir wollen leben Brigitte Zein-Schumacher Friede auf Erden. Medienempfehlungen Brigitte Zein-Schumacher Neues aus Schulen und Schulabteilung Veranstaltungshinweise Rezensionen, Hinweise, Materialien Der Titel der vorliegenden Ausgabe der Schulinformationen mutet weihnachtlich an und scheint in diese Tage kurz vor dem Weihnachtsfest zu passen. Doch der erste Eindruck trügt, denn der Untertitel fordert uns auf, den Blick auf unsere Zeit zu richten und uns bewusst zu werden, dass das Jahr 2020 eine 75jährige Friedensphase zumindest für Mitteleuropa markiert. Warten wir einmal ab, welche Rolle dieses Datum im kommenden Jahr im öffentlichen Bewusstsein spielen wird. Für unsere Redaktion der Schulinformationen war dieser historische Aspekt jedoch Anlass genug, einmal zu betrachten, welche Rolle der Religionsunterricht bei der Suche nach einer friedlicheren Gesellschaft und ihrem Zusammenleben einnehmen kann. Neben diesem Input zeigen wir in mehreren Beiträgen unterrichtspraktische Beispiele aus verschiedenen Schulformen, wie dieser Ansatz gelingen kann, und berichten ferner über ein Projekt, Christentum und Islam in übergreifenden Unterrichtseinheiten ins Gespräch zu bringen. Etwas umfangreicher als gewohnt legen wir Ihnen Medienlisten und empfehlungen vor, die Ihnen helfen sollen, Orientierung in der Fachliteratur zu erhalten, zu überlegen, welche Bilderbücher vielleicht im Grundschulbereich eingesetzt werden können oder welchen Beitrag die Literaturgattung der Graphic Novels beim Thema Krieg, Rassismus, Ausgrenzung leisten kann. Ich bin sicher, Sie werden viele Anregungen für Ihren Unterricht in den zahlreichen Beiträgen finden. Die Abteilung Religionspädagogik startet eine Umfrage unter den Religionslehrkräften und möchte von Ihnen erfahren, welche Erwartungen Sie an die religionspädagogischen Fortbildungsangebote haben. Beteiligen Sie sich an dieser Online-Umfrage. Alle Details finden Sie auf S. 36. In der neuen Rubrik RU persönlich wollen wir dem Religionsunterricht ein Gesicht geben. Deshalb werden in den nächsten Ausgaben der Schulinformationen immer wieder Stimmen eingeholt, die einen persönlichen Einblick in das Unterrichtsfach vermitteln. Außerdem geben wir Ihnen noch einmal einen konzentrierten Überblick der religionspädagogischen Fortbildungsangebote der Monate Januar, Februar und März. Einen Blick ins nächste Jahr gibt auch der Beitrag über die Rubens- Ausstellung des Diözesanmuseums Paderborn, die unter dem Titel Peter Paul Rubens und der Barock im Norden vom 29. Mai bis zum 25. Oktober die künstlerischen Impulse des flämisch geprägten Barock und die Innovationen in der Architektur und Kirchenausstattung im 17./18. Jahrhundert präsentiert. Das Diözesanmuseum bereitet dazu wieder in gewohnter Weise ein schulpädagogisches Begleitprogramm vor, das wir Ihnen dann im kommenden Heft im Einzelnen vorstellen werden. Die Theologische Fakultät Paderborn hat erneut ihren Facharbeitswettbewerb ausgeschrieben. Wenn Sie Schülerinnen und Schüler kennen, die eine gute Facharbeit im Themenspektrum Religion und Theologie in der modernen Gesellschaft geschrieben haben, ermuntern Sie sie doch, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Ein letzter Hinweis erfolgt in eigener Sache: In den Osterferien 2020 bieten wir wieder eine religionspädagogische Studienreise nach Israel an. Wenn Sie Interesse haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf oder melden sich gleich an. Alle Details unter www. religion-bildung.de/studienreisen. In den letzten Tagen vor der Weihnachtspause muss in Unterricht und Schule sicherlich noch vieles erledigt und abgeschlossen werden, kaum eine Chance auf besinnliche Adventstage. Umso mehr wünsche ich Ihnen und Ihren Familien Gesegnete Weihnachten und danke Ihnen auf diesem Weg gleichzeitig, dass Sie die Botschafter des menschgewordenen Gottessohnes in unseren Schulen sind. Einen guten Start ins Neue Jahr, Gesundheit und Gottes Segen wünscht Ihnen Ihr Dompropst Msgr. Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung 47 Impressum Titelbild: Foto@ontyson by unsplash.com

3 4 Themenschwerpunkt 5 Frieden lernen. Der Beitrag des Religionsunterrichts für eine humanere Gesellschaft Der katholische Religionsunterricht erreicht ungefähr genauso viele Menschen wie der Sonntagsgottesdienst, nimmt man die aktuelle Erhebung der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahre 2018 als Grundlage. Dabei darf nicht übersehen werden, dass der Religionsunterricht nicht nur zum Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit anstiftet, sondern auch dazu beiträgt, Der Religionsunterricht muss sich häufig rechtfertigen. An nicht wenigen staatlichen Schulen wird er als ordentliches Lehrfach immer wieder in Frage gestellt. Mancherorts läuft er sogar Gefahr, einfach übersehen zu werden im komplexen Schulstundensystem. Häufig ist die Religionslehrerin / der Religionslehrer die einzige Lehrkraft mit diesem Fach an der Schule. Und schließlich gehören die Religionslehrkräfte eben auch zu denen, die im Kontext Schule als erste angesprochen dass Feindseligkeit und Hass keine Chance bekommen. Gleichwohl vermittelt er Werte und hilft den Schülerinnen und Schülern, ihre Zukunft in politischer, sozialer und ökologischer Verantwortung zu gestalten. Damit ist die Friedensvermittlung eine durchgehende Perspektive der religiöschristlichen-erziehung im Religionsunterricht (Hilger S. 480). Warum ist Religionsunterricht wichtig? werden, wenn es wieder eine von denen Nachrichten gibt, die Kirche und Gesellschaft jedes Mal erschüttern und nach Glaubwürdigkeit ringen lassen, wie es der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers formulierte (Katholische Nachrichten-Agentur vom ). In dieser wiederkehrenden Reihe wollen wir Antworten geben, warum der Religionsunterricht für Schule, Schulprogramm, Schülerschaft und Gesellschaft von enormer Wichtigkeit ist. by unsplash.com Dennis Lewandowski Stefan Klug Ein Blick in die mediale Welt verrät, dass unsere Gesellschaft immer wieder von globalen Bedrohungen konfrontiert wird, wie uns zum Beispiel kürzlich die gewaltvollen Bilder vom Synagogenangriff in Halle gezeigt haben. Dies unterstreicht wiederum, dass die gesellschaftliche Dimension der Fremdenfeindlichkeit auch in unserer Gegenwart ein ständiger (negativer) Begleiter bleibt. So darf der Beitrag des Religionsunterrichtes für eine humanere Gesellschaft nicht unterschätzt werden. Schließlich soll er doch das christliche Verständnis vom Frieden lernen an die Schülerinnen und Schüler weitergeben. Biblische Grundlage Seinen Ursprung hat das christliche Friedensverständnis in den Schriften des Alten und Neuen Testamentes. Tatsächlich ist die Heilige Schrift voller Friedens- und Hoffnungsgeschichten, die uns stets den Glauben auf Versöhnung und Gerechtigkeit überliefern. So entspricht der Frieden immer dem Heilswillen Gottes. Aus christlicher Perspektive kommt dies am deutlichsten in Jesus Christus selbst zum Vorschein. Seine Seligpreisungen für Friedensstifter (Mt 5,9) verdeutlichen, dass die Menschen eingeladen sind, nach Kräften Frieden zu schaffen. Daran knüpft auch das 2. Vatikanische Konzil an, indem die Friedensgesinnung als klare Aufgabe der Erziehung betrachtet wird (Gaudium et spes 82). Kompetenzen der Friedensfähigkeit Die evangelische Religionspädagogin Prof. Dr. Ulrike Baumann, Universität Koblenz-Landau, hat in Anlehnung friedenspädagogischer Überlegungen folgende Kompetenzen betont: Fähigkeit zur Empathie und zur Perspektivenübernahme Fähigkeit zum Verständnis kultureller und religiöser Unterschiede Fähigkeit zur Klärung von Konfliktursachen Fähigkeit zu konstruktivem globalen Lernen Quelle: Baumann 2017 in Anlehnung an K. E. Nipkow 2007 Friedenserziehung im Religionsunterricht Die Friedenserziehung kann jedoch nicht als Einzelthema des Religionsunterrichtes betrachtet werden, sie ist vielmehr eine durchgehende Perspektive der unterrichtlichen Praxis (Mette S. 184). Ein solcher Unterrichtsprozesses bahnt dabei auch immer wieder die so genannten Kompetenzen der Friedensfähigkeit an, die im Religionsunterricht die Friedenserziehung fördern. Friedenserziehung in den Schulformen Die Friedenerziehung begleitet die Schüler/-innen im Idealfall von der Grundschule bis zum Abitur bzw. bis in die Berufsausbildung. So stehen in der Grundschule häufig die ersten Streitigkeiten bei den Kindern auf der Tagesordnung. Dem Religionsunterricht kommt dabei insbesondere vor dem Hintergrund des Einübens von Friedensschritten die Aufgabe zu, Ungerechtigkeiten zu thematisieren und Verletzten ihr Recht (zurück) zu geben (Hilger S. 481). An vielen Schulen erhält der Religionsunterricht Unterstützung durch ein übergeordnetes Schulprogramm zum Sozialen Lernen. Dagegen fördern Sekundarstufe und Berufskolleg bei den Lernenden die Einsicht, dass Konflikte dazugehören, der Frieden allerdings das Zusammenleben erleichtert. Schließlich dient der Frieden allen Beteiligten; Umkehr, Vergebung und Aussöhnung gelten als unabdingbare Grundpfeiler des christlichen Handelns (Hilger S. 481). In höheren Jahrgangsstufen können im Religionsunterricht vor allem Bezüge zu aktuellen öffentlichen und politischen Konflikten hergestellt werden, die häufig historische Ursachenforschungen zu Hass und Krieg ermöglichen. Dabei werden die Schüler/-innen dazu angeleitet, sich denkend und handelnd für den Frieden einzusetzen. Korrelative Beispiele Für den schulischen Unterricht haben sich in den letzten Jahren vor allem die biographischen Zugänge als Lernform bewährt. So kann zweifellos an Persönlichkeiten gelernt werden, die sich für den Frieden engagiert haben. Als klassische Vertreter wären sicherlich Mutter Teresa, Mohandas Gandhi oder Martin Luther King zu nennen, während Malala Yousafzai als ein Beispiel für eine Friedensaktivistin der Gegenwart gelten kann. Darüber hinaus können im Unterricht aber auch Initiativen und Aktionen einfacher friedensbewegter Menschen und Gruppierungen zum Thema gemacht werden, etwa die mühsame Versöhnungsarbeit der Combatants for Peace im israelisch-palästinensischen Konflikt oder das religionspädagogische Projekt Local heroes der Universität Passau. Literatur U. Baumann, Frieden lernen. Religionspädagogische Perspektiven zu aktuellen Herausforderungen, in: rpi- Impulse 2/2017, Kassel, S G. Hilger/ S. Leimgruber/ H.-G. Ziebertz: Religionsdidaktik. Ein Leitfaden für Studium, Ausbildung und Beruf, München K. E. Nipkow, Der schwere Weg zum Frieden. Geschichte und Theorie der Friedenspädagogik von Erasmus bis zur Gegenwart, in: Zeitschrift für Pädagogik 2/2008, Gütersloh, S N. Mette, Zum Friedenshandeln erziehen Thesen zu einer religionspädagogischen Aufgabe, in: P. Eicher (Hg.), Das Evangelium des Friedens. Christen und Aufrüstung, München 1982, S Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.): Katholische Kirche in Deutschland. Zahlen und Fakten 2018/19, Bonn. Verantwortung der Religionen Das hohe Konfliktpotential in unserer Gesellschaft unterstreicht, dass die Religionen besondere Verantwortung haben, um den Frieden auf Erden nachhaltig zu fördern. Aus christlicher Perspektive fordert uns die biblische Friedensbotschaft immer wieder aufs Neue auf, dem Dienst am Frieden nachzukommen. Spätestens alljährlich zu Weihnachten verstärkt sich die menschliche Friedenssehnsucht, die mit dem Wunder von Bethlehem ihren Ursprung nahm. Vor diesem Hintergrund darf die Bedeutung des Religionsunterrichts nicht unterschätzt werden, schließlich kann er durch seine ganzheitlich wirkende und wertschätzende Lernumgebung Spielräume zur Gewaltprävention und zur Entwicklung von Friedensfähigkeit entwickeln.

4 6 Themenschwerpunkt 7 DIE STEINWACHE vom Polizeigefängnis zur Gedenkstätte 1928 wurde direkt an der Nordseite des Dortmunder Hauptbahnhofes ein neues, großes und modernes Polizeigefängnis eröffnet. Von der Presse als modernstes Polizeigefängnis Westdeutschlands gepriesen, war der Neubau dezidierter Ausdruck des Reformwillens innerhalb der preußischen Polizei während der Weimarer Republik. Er war Teil eines größeren Gebäudekomplexes der Dortmunder Polizei, der aufgrund seiner Lage an der Steinstraße sowie der hier beheimateten Wache des 5. Polizeireviers vor allem als Steinwache bekannt war. Das historische Foto zeigt das karge Innere der Zelle 37 in den 30er Jahren. Die Insassenschaft dieses neuen zentralen Haftortes spiegelte stärker noch als die Gefängnisse der Justiz die gesellschaftlichen Vorstellungen von Kriminalität und politisch wie sozial abweichendem Verhalten sowie den Umgang mit deren Trägern. Dies blieb auch nach 1933 so, obwohl sich beides zum Teil drastisch änderte. So war es zunächst insbesondere die teilweise zur Hilfspolizei beförderte SA, die das Gefängnis für die Inhaftierung politischer Gegner, aber auch Dortmunder Juden nutzte und viele Menschen hier misshandelte. Nach dem Ende dieses wilden Terrors der Anfangsphase übernahm die neugegründete Gestapo die Aufgabe der radikalen Verfolgung aller als Gegner des neuen Staates Definierten. Die bei den Verhören in den Vernehmungszimmern des Polizeigefängnisses ausgeübte brutale Gewalt sorgte für zahlreiche Opfer. Darüber hinaus wurde die Steinwache für viele in Schutzhaft genommene Gestapo-Häftlinge zur Durchgangsstation in die neu gegründeten Konzentrationslager. Gleichzeitig lieferte aber auch die Kriminalpolizei weiterhin ihre Gefangenen ein und begann ab Anfang 1934 damit, sogenannte Berufsverbrecher in Vorbeugungshaft zu nehmen und ebenfalls in Konzentrationslager zu deportieren. Markus Günnewig Aufgrund der Vorstellung, dass das Verbrechertum im Asozialen seine Wurzeln hat und sich fortlaufend aus ihm ergänzt, wurde im Zusammenhang mit der vorbeugenden Verbrechensbekämpfung durch die Polizei die Verhängung von Vorbeugungshaft auch gegen Angehörige gesellschaftlicher Randgruppen, die sogenannten Asozialen, befohlen. Im Rahmen der darauf folgenden unter dem Namen Aktion Arbeitsscheu Reich bekannt gewordenen Verhaftungsaktion wurden beispielsweise fast 300 Männer über die Steinwache in die KZ Buchenwald und Sachsenhausen deportiert. Nach Kriegsbeginn gerieten mehr und mehr Menschen ins Visier der Polizei, die sich dem drakonischen Arbeitsregime der deutschen Kriegswirtschaft nicht fügen wollten oder konnten. Neben Polizeigefängnissen und Konzentrationslagern entstan- Am Ende des Krieges war das Gebäude der Steinwache teilweise durch Bombentreffer zerstört. den nun mit den Arbeitserziehungslagern neue regionale Haftstätten, in die die Gestapo Arbeitsvertragsbrüchige, Arbeitsbummelanten und andere einwies nachdem diese meist zunächst in der Steinwache inhaftiert gewesen waren, wobei auch im Polizeigefängnis selbst kurze Haftstrafen wegen Arbeitsversäumnissen verbüßt wurden. Im Zusammenhang steigender Zahlen ausländischer Zwangsarbeiter und den fortschreitenden Verwüstungen durch alliierte Luftangriffe ab 1943 stand die Steinwache inmitten einer mehr und mehr zerstörten Stadt und eines immer stärker improvisierten Systems von Haftorten. Fluchten insbesondere osteuropäischer Zwangsarbeiter wurden zu einem Massenphänomen. Mit den sogenannten Auffanglagern und anderen erweiterten Polizeigefängnissen entstanden neue polizeiliche Haftorte, von denen die Steinwache nur noch einer war. Dennoch blieben auch hier vor allem sowjetische Zwangsarbeiter die mit Abstand größte Häftlingsgruppe. Zwischen 1942 und 1945 stammte fast jeder zweite Insasse der Steinwache aus der Sowjetunion. Eine Mischung aus Rassismus und Verfolgungseifer ließ die Gewalt gegen diese Häftlingsgruppe mit fortschreitender Kriegsdauer im Polizeigefängnis und vor allem in dessen Vernehmungsräumen immer mehr eskalieren. Auch Dolmetscher und das Gefängnispersonal beteiligten sich an den Misshandlungen. Trotz Bombenschäden wurde das Polizeigefängnis schließlich bis 1958 durchgehend betrieben. Auch wenn spezifisch nationalsozialistische Verfolgungsgründe wegfielen, hielt beispielsweise die klassische Kriegskriminalität noch weit über dessen Ende hinaus an. Auch im Umgang mit deviantem Verhalten insbesondere von (jungen) Frauen oder Homosexuellen gab es Kontinuitäten von Kriminalisierung. Mit der fortschreitenden gesellschaftlichen Stabilisierung sanken die Häftlingszahlen des Polizeigefängnisses immer mehr. Als Ende der 1950er Jahre im neuen Polizeipräsidium an der Hohen Straße auch ein kleiner Zellentrakt entstand, wurde das Gefängnis an der Steinstraße 1958 schließlich aufgegeben. Bald darauf erwarb die Stadt Dortmund das Haus und während das Hauptgebäude der Steinwache noch bis 1976 weiter als Polizeidienststelle fungierte, entstand nebenan eine vom Roten Kreuz betriebene Unterkunft für Nichtsesshafte und DDR- Flüchtlinge. Nach deren Umzug war der komplette Gebäudekomplex in den 1980er Jahren zunächst vom Abriss bedroht. Nachdem sich der Rat der Stadt Dortmund für die Erhaltung entschieden hatte, wurde das Hauptgebäude nach Um- und Neubaumaßnahmen ab 1986 zum Domizil der Rheinisch-Westfälischen Auslandsgesellschaft beschloss der Rat der Stadt Dortmund, die bereits existierende Ausstellung "Widerstand und Verfolgung in Dortmund " dauerhaft im Gefängnistrakt unterzubringen. Seit 1989 wurde eine dem Gebäude angepasste Ausstellungskonzeption entwickelt. Am 14. Oktober 1992 konnte schließlich die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache eröffnet werden. Diese ist seitdem der zentrale Ort lokaler und regionaler Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Dortmund. In den letzten Jahren machten durchschnittlich jeweils etwa Besucherinnen und Besucher die Steinwache auch über die Stadtgrenzen Dortmunds hinaus zu einem wichtigen Träger historischpolitischer Bildung. Vor allem die zahllosen Führungen, Seminare und Projekttage trugen und tragen hierzu bei. Neben Führungen und Seminaren zu den Themen der Dauerausstellung gibt es Projekttage zu den Verbindungen von historischem und aktuellem Nationalsozialismus sowie zahlreiche in Zusammenarbeit mit Schulen oder einzelnen Lehrerinnen und Lehrern individuell zusammengestellte Formate. Die Kooperation mit Schulen kann außerdem in Form von Bildungspartnerschaften vertieft und verstetigt werden (Weitere Hinweise s. Gedenkstaette/). Ein weiteres Angebot besteht in Vorbereitungsseminaren für Gedenkstättenfahrten, in denen die Verfolgungswege zwischen Dortmund und den bekannten Orten nationalsozialistischen Terrors wie Auschwitz oder Buchenwald nachgezeichnet werden. Seit einigen Jahren werden dabei unter anderem Gruppen von Fußballfans, die mit den Fanbeauftragten von Borussia Dortmund jährlich in die Region Lublin fahren, um dort den Spuren deportierter Dortmunder Jüdinnen und Juden zu folgen, lokal vorbereitet. Die Spurensuche beginnt bei solchen Vorbereitungsseminaren quasi vor der Haustür und sorgt einerseits für ein gesteigertes Interesse aufgrund des Einbezugs konkreter Lokalgeschichte(n) und macht damit andererseits die allgemeinen Zusammenhänge nationalsozialistischer Verfolgung deutlich greifbarer. Darüber hinaus ist die Steinwache durch regelmäßige Vortragsveranstaltungen und kleinere Wechselausstellungen aber auch Ort von Diskussion und Verständigung. Wir sind bemüht, immer wieder auch aktuelle Debatten und Bezüge aufzugreifen sowie eher unbekannten Themen Raum zu bieten. Derzeit wird an einer neuen Dauerausstellung gearbeitet, die das Haus selbst und dessen Geschichte in den Mittelpunkt stellt und damit seine Funktion als zentrale Schnittstelle zwischen (nationalsozialistischem) Alltag und der Welt der Lager, Gefängnisse und des Terrors verdeutlicht. Diese Verbindung von Alltag und Terror genauer zu beleuchten, soll dazu beitragen, das Funktionieren dieser Verhältnisse, die in die bekannten Menschheitsverbrechen mündeten, besser zu begreifen und

5 8 Themenschwerpunkt 9 damit letztlich auch einer in die Zukunft gerichteten Prävention Vorschub zu leisten. Dieses Anliegen schließt natürlich nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit interessierten Lehrerinnen und Lehrern ein. Sprechen oder schreiben Sie uns an! Kontakt Gedenkstätte Steinwache Steinstraße Dortmund 0231/ Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr Buchungen von Führungen und Seminaren nur telefonisch während der Öffnungszeiten. stadtarchiv-dortmund@stadtdo.de Facebook: Gedenkstätte Steinwache Jacques Tardi/Dominique Grange, Der Letzte Ansturm, Edition Moderne Krieg und Frieden als Thema von Graphic Novels In schwellenden Konflikten Frieden durch gegenseitiges Verständnis erreichen; in guten Friedenszeiten seinen Wert bewusst halten; Voraussetzungen schaffen, Frieden zu hegen wie eine köstliche, aber leicht verderbliche Frucht. dazu können in Graphic Novels aufgezeichnete Erfahrungen Zugänge schaffen. Ein kleiner Streifzug durch empfehlenswerte Comics mag die Augen dafür öffnen, was dieses Medium an originellen Möglichkeiten bietet. Die Gräuel von Kriegen nachempfinden Der Wert von Friedenszeiten ist für manchen keine Kontrasterfahrung mehr. Krieg ist oft nur in actiongeladenen Filmen und/oder Nachrichtensendungen zugänglich. Hungern an der Front, frieren im Schützengraben, gar dem eigenen moralischen Verfall zusehen, das alles bleibt den Zuschauern in der Realität erspart! Grafisch eindringlich umgesetzte reale Kriegserfahrungen im 1. Weltkrieg, überaus zynisch erzählt, finden sich bei Tardi, begleitet durch den Historiker Verney. Keine subtile Verherrlichung von Kameradschaft, sondern die blanke Not, die die einfachen Soldaten trifft, lassen den Betrachter das Grauen im Kriegsgeschehen nachempfinden. Im Band Der letzte Ansturm gibt es zudem eine CD mit neu aufgelegten, authentischen Liedern der einfachen Soldaten, etwa darüber, dass der Offizier am Büffet Leckerbissen genießt, während sie im Schützengraben in ihren Exkrementen liegen. Solche historischen Einlassungen lassen sich aktualisieren mit der Recherche, ob Söhne von Präsidenten und Regierungschefs in einem der letzten Kriege gekämpft haben. Andreas Fisch Wirtschaftspolitische Ursachen für Konflikte erkennen Jean-Pierre Filiu/David B., Die besten Feinde. Eine Geschichte der Beziehungen der Vereinigten Staaten mit dem Nahen Osten (3 Teile), avant verlag Die besten Feinde nennen Jean-Pierre Filiu und David B. ihre Trilogie zur Beziehung der USA mit dem Nahen Osten. Sie zeigen eindrücklich auf, wie wesentlich wirtschaftliche und politische Interessen sind, um dieses gespannte Verhältnis zu verstehen. Die bildhafte, ins Surreale verdichtete Darstellung erfordert jedoch eine Anreicherung mit Hintergrundwissen. In Freedom Hospital wiederum schätze ich neben der Erzählung mitten im Syrienkonflikt zwei Finessen der künstlerischen Darstellung: So heißt es in vielen Varianten ein paar Tage oder 150 Tote später und verdeutlicht, was eine für nächsten Monat anberaumte Konferenz vor Ort bedeutet nämlich das tragische Hinnehmen einer Vielzahl von Kriegsopfern. Zum anderen versieht Hamid Hamid Sulaiman, Freedom Hospital, Hanser Sulaiman alles Kriegsgerät immer mit Typen- und Herkunftsbezeichnung und benennt, welche Kriegspartei es in Syrien benutzt, so dass vor allem US-amerikanische und russische, aber auch französische Profiteure dieses Krieges en passant kenntlich gemacht werden. Konflikte überwinden durch einen gegenseitigen Perspektivwechsel Diskriminierung und Rassismus zu überwinden hilft der Völkerverständigung, manchmal schon im eigenen Land. Bestehende und geschürte Differenzen können die Fundamente des Friedens gefährden. Oft fehlt die Kenntnis der anderen Sichtweise. Hier fangen gerade autobiografische Comics zum Beispiel rassistische Erfahrungen ein, die Einheimischen Toufic El Rassi, ARAB in america, Last Gasp sonst fremd bleiben: etwa die Diskriminierung als arabischstämmiger, muslimischer US-Amerikaner nach dem Terroranschlag des 9/11, sehr persönlich in Arab in America. Will Eisner, Lebensbilder. Autobiografische Geschichten, Carlsen (mit "Zum Herzen des Sturms") Abgleichen lässt diese Erfahrung mit der Diskriminierung von Juden in Zum Herzen des Sturms. Darin beschreibt ein US-Amerikaner jüdischen Glaubens seine Reise zur Front im Zweiten Weltkrieg und lässt dabei seine Diskriminierungserfahrung in den USA Revue passieren. Will Eisner, Ich bin Fagin. Die unerzählte Geschichte aus Oliver Twist, Egmont Eine systematische Rassismuskritik findet sich in Will Eisners entlarvender Parallelerzählung zu Charles Dickens Oliver Twist und seiner Figur des Fagin, der Jude. Oder die höchst innovative Geschichte der ersten weltumspannenden Fake News, den Protokollen der Weisen von Zion als Beleg für die jüdische Weltverschwörung. Deren verheerende Wirkungsgeschichte für Juden und Jüdinnen weltweit gibt ungewollt eine Blaupause für die gegenwärtige selektive Wahrnehmung des Islam und der Muslime im 21. Jahrhundert ab. Will Eisner, Das Komplott. Die wahre Geschichte der Protokolle der Weisen von Zion, Deutsche Verlagsanstalt Insofern lassen sich Graphic Novels für die Friedenserziehung im Religionsunterricht erkenntnisgewinnend einbringen. Weitere, der eingehenden Lektüre lohnenden Werke finden sich in einer Literaturliste, die Sie unter Religionspädagogik finden. Kontakt Dr. Andreas Fisch Kommende Dortmund Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn Brackeler Hellweg Dortmund fisch@kommendedortmund.de

6 10 Themenschwerpunkt 11 Friedenssuche und Sternenstaub INTERVIEW MIT RAINER OBERTHÜR Frage: Ursprünglich war Ihr Buch ja ein Begleitbuch zu der Ausstellung Frieden. Wie im Himmel so auf Erden? in Münster. Warum sollte ich es auch ohne die Ausstellung lesen? Ohne die Ausstellung gäbe es das Buch nicht, aber von Anfang an war unsere Idee, das Buch so zu konzipieren, dass es auch ohne Ausstellung lesbar ist. Das hieß, dass alle Bildelemente, die Bilder der Kunst, die kleinen Zeichnungen und die großformatigen Illustrationen von Barbara Nascimbeni ihren Platz im Buch bekommen. Rainer Oberthür, Barbara Nascimbeni: Der Friedenssucher; München, dkv 2018; 48 S. ISBN Können Sie uns die grundlegende / wichtigste Idee Ihres Buches Friedenssucher in einem Satz sagen? Ich versuche zunächst in einem Satz, die Story zu umschreiben: Ein kleiner Vogel auf seinem ewigen Weg durch Raum und Zeit rettet sich, nachdem er nur Unfrieden sah, in ein Museum, ist begeistert vom Bild des Jesaja- Tierfriedens, holt Löwe und Lamm aus dem Bild, die ihm Bilder von christlichen Friedensvorstellungen zeigen, ihrem Ideal wie auch ihrem Scheitern, so dass er immer mehr versteht und am Ende sich selbst findet. Ich gebe zu, der Satz war nicht gerade kurz! Und nun kommt die Idee dahinter: Über die Identifikationsfigur des Vogels lernen die Leserinnen und Leser in jedem Alter die christliche Friedensbotschaft grundlegend kennen, bekommen aber auch mit, wie dieser Anspruch immer wieder auf Erden scheitert, erleben am Ende jedoch, dass sich die christliche Botschaft richtig verstanden und umgesetzt positiv auf das eigene Leben, auf die Identitätsfindung und das friedliche Zusammenleben mit anderen auswirkt. Welche Bedeutung hat die Taube auf dem Titelbild? Ist sie der Friedenssucher? Dem kleinen Vogel fällt sie natürlich zunächst auf den Bildern auf, vor allem bei dem Noah-Bild. Er erfährt, dass sie ein Friedenssymbol der Juden und Christen ist. Wer das Buch bis zu Ende liest, erfährt, was sie mit ihm selbst zu tun hat. Das möchte ich aber nur andeuten, um nicht alles zu verraten. Im Buch fallen sowohl die modernen Bilder von Barbara Nascimbeni als auch die zum Teil sehr fremd wirkenden Bilder vom Mittelalter bis zum Graffiti auf. Diese Kombination ist für ein Kinderbuch erst einmal überraschend. Wie geht das zusammen? Die Ausstellung war ja zuallererst für Erwachsene gedacht, hatte aber eine sehr liebevoll konzipierte Kinderebene (z.b. mit Seh- und Hörstationen). Das ist gut begründet, weil die Frage nach dem Frieden, seinem Anspruch und seiner Wirklichkeit in der Welt und im Christentum, schon eine der großen Fragen von Kindern ist. Herausfordernd war in der Tat, dass wir ausschließlich Bilder aus der Ausstellung verwenden konnten, also nicht zu Bildthemen frei wählen konnten (einen Rembrandt hätten die Ausstellungsmacher wohl nicht finanziert bekommen). Aber solche Herausforderungen sind ja gerade das Reizvolle, erst für mich, was den Text betrifft, der dann Barbara Nascimbeni Impulse gibt, und schließlich für die Kinder, die sich nach meinen Erfahrungen gerade mit den schwierigen Kunstwerken am stärksten auseinandersetzten. Z.B. mit der knieend betenden Hitler-Puppe von Cattelan auf einem Plakat, neben der die Frage stand: Verzeiht Gott jedem - alles? Das haben wir intensiv diskutiert, ohne eine letzte Antwort zu finden. Aber die meisten Kinder meinten, Gott würde das schon schaffen, auch wenn es ihm unendlich schwer fällt. Haben Sie eigentlich ein Lieblingsbild im Buch? Eigentlich viele mit unterschiedlicher Begründung: Da gibt es das Schönste, das Herausforderndste, das Hintersinnigste, das Witzigste Ich nehme mal das Schönste, das ist für mich tatsächlich das Coverbild von der Taube. Das gefiel meiner Frau und mir so gut, dass wir bei Barbara Nascimbeni ein weiteres (größeres) Bild mit diesem Motiv in Auftrag gegeben haben, das nun bei uns zuhause hängt. Ist das Buch für den Religionsunterricht geeignet? Unbedingt, und zwar am meisten vom 3. bis 6. Schuljahr, aber auch sicher noch mit älteren Schülerinnen und Schülern, besonders dann wieder in der Oberstufe, wo man es als Kinderbuch untersuchen kann und die christliche Botschaft und die Kritik an ihrer Missachtung auch innerhalb der Kirche analysieren kann. Haben Sie schon Erfahrungen in verschiedenen Schulstufen gemacht? Wir haben in einem tiefgehenden Erfahrungs- und Lernprozess in einem 3. Schuljahr das Buch komplett gelesen, die Bilder betrachtet, die Kinder haben eigene Bilder gemalt und Gedanken entwickelt und die Friedensbotschaft in eigene Worte gefasst. Das war bis zum Ende nicht nur intensiv, sondern auch sehr beglückend für alle. Am schönsten wäre es doch, wenn Ihr Buch wirklich Frieden bewirken könnte. Haben Sie als Reaktion vielleicht Friedensberichte erhalten? Die Kinder und auch ihre Eltern haben uns spüren lassen und auch rückgemeldet, dass die Botschaft angekommen ist. Ob sie dann auch im Alltag dauerhaft umgesetzt wurde, kann ich Rainer Oberthür, Marieke ten Berge: So viel mehr als Sternenstaub. Nachdenken und staunen über Gott. Illustriert von Maria ten Berge; Gabriel Verlag, 2. Auflage 2018; 64 S. ISBN nicht einschätzen, darf es aber durchaus hoffen. Ich bin der Überzeugung, Religionsunterricht kann durchaus friedensfördernd, heilsam und menschenfreundlich wirksam sein, ohne dass das empirisch messbar ist. In Ihrem Buch So viel mehr als Sternenstaub denken Sie über Gott nach und staunen. Spielt auch hier der Frieden eine Rolle? Die Frage nach Gott kann nicht ohne die Frage nach Gerechtigkeit und Frieden gestellt werden. So geht es zu einem Bild und dem dazugehörigen Text um den Regenbogen als Friedenszeichen. Auf einer Doppelseite mit Bild und Text heißt es (s. Abb. unten): GERECHTIGKEIT AUF DER ERDE Unsere Welt ist wunderschön und zerbrechlich. Wenn Menschen nur an sich denken, alles besitzen wollen, wenn sie mächtig sein und andere beherrschen wollen, sind unsere Erde und alles Leben auf ihr in Gefahr. Wir müssen sie gemeinsam beschützen und bewahren. Jesus sagt: Die Machtlosen, Friedlichen und Unterdrückten, die Fremden und Letzten sollen an erster Stelle stehen. Schreiben wir weltweit Gerechtigkeit groß! Das dazugehörige Bild zeigt Kinder, die eine Weltkugel malen und gestalten, über der tatsächlich das Wort Gerechtigkeit geschrieben steht. Gibt es eine Verbindung zwischen den Büchern? Zunächst einmal hauptsächlich die gemeinsame Zeit der Entstehung. Innerhalb des mehr als einjährigen Prozesses des Schreibens am Friedensbuch gab es in der Mitte vier bis fünf Sommermonate, in denen die Texte zu So viel mehr als Sternenstaub entstanden. Machen Sie uns doch auf dieses Buch noch ein bisschen neugierig! Das Besondere daran ist, dass die Bilder zuerst da waren, und zwar in einem niederländischen Kinderbuch. Der Gabriel-Verlag hatte nur die Bildrechte gekauft und mich gefragt, ob ich ganz unabhängig von den holländischen Texten eigene Worte dazu finde. Diese Reihenfolge fand ich genauso ungewöhnlich wie reizvoll, besonders als ich dann die wunderbaren Illustrationen von Marieke ten Berge sah. Sehr schnell habe ich mit ersten Texten begonnen und gemerkt: Das geht tatsächlich! Jedes der 25 Bilder habe ich meditiert und poetische Gedanken rund um die Gottesfrage in Worte gefasst. Ich habe mir immer die gleiche Struktur auferlegt: Überschrift, acht Zeilen, in der letzten eine Aussage mit Ausrufezeichen und dazu ein thematisch passender Bibelvers. Diese immer gleiche Form fand ich sehr hilfreich. Und dieses umkreisende Verstehen rund um Aspekte der Gottesfrage niemals zeigt ein Bild Gott direkt, aber immer ist es auf Gott in poetischen Sprachspielen indirekt beziehbar mag ich ja schon

7 12 Themenschwerpunkt 13 seit langer Zeit, denn es ist einer Annäherung an Gott theologisch angemessen. Zuallerletzt freue ich mich an dem Buch, das nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen gefällt, denn so sage ich spaßeshalber mit Blick auf die funkelnden Sterne auf dem Coverbild in der Sprache der Kinder es ist mein erstes Buch mit Glitzer! Fortbildungen mit Rainer Oberthür So viel mehr als Sternenstaub Texte zur Gottesfrage. Neue Erfahrungen, Impulse und Materialien zum Nachdenken und Staunen über Gott Katrin Holthaus, Rainer Oberthür am von 10:00 bis 16:00 Uhr in Dortmund (Kurs-Nr. G95DORE112) Wie im Himmel, so auf Erden Gemeinsam den Frieden suchen. Eine Unterrichtsreihe und eigene Zugänge zum Kinderbuch Der Friedenssucher Katrin Holthaus, Rainer Oberthür am von 9:00 bis 15:00 Uhr in Paderborn (Kurs-Nr. G95PBRE113) Details s. Religionspädagogischer Fortbildungskalender S. 51f. Wir bedanken uns für das Gespräch. Die Fragen stellten Katrin Holthaus und Johannes Röwekamp. Kontakt Rainer Oberthür Katechetisches Institut des Bistums Aachen Eupener Str Aachen 0241 / Das Thema Krieg und Frieden im Kinderbuch Carola Stein Wie kann man eine Auswahl finden, die sich im Unterricht einbinden lässt, und wie definiert man die Begriffe kindgerecht? Bei den vorgestellten Titeln handelt es sich nicht immer um Bücher, die auf den ersten Blick erkennen lassen, dass sie sich mit der Thematik befassen. In der jeweiligen Beschreibung zum Buch finden Sie entsprechende Hinweise. Sie begegnen echten Klassikern der Kinderliteratur und Neuerscheinungen. Vom Genre des Kinderromans, über das Bilderbuch hin zu Sachbüchern gibt es unterschiedliche literarische Formen, um Kinder an die Thematik heranzuführen. Erich Kästner: Konferenz der Tiere. Beginnen wir mit einem Klassiker der Kinderliteratur: Dieses Buch erzählt wie die Tiere sich für die Zukunft der Kinder und gegen den Krieg einsetzen. Gegenüber den Erwachsenen zeigen die Tiere auf, dass eine Welt mit Krieg von großer Verantwortungslosigkeit zeugt. Es ist ein Buch, das Hoffnung gibt auf eine Weltordnung, die Frieden schafft. Geeignet ist es als Lektüre für Kinder ab 9 Jahren. Maurice Druon: Tistou mit den grünen Daumen Bleiben wir noch ein wenig im Bereich der klassischen Kinderliteratur. Mitten in das Städtchen Kimmelkorn wird Tistou geboren, Sohn des großen Waffenfabrikanten. Tistou ist ein besonderer Junge, der nicht in den normalen Schulunterricht passt und so von anderen Menschen aus seinem Umfeld unterrichtet wird. Doch Tistou versteht nicht, warum bestimmte Dinge so schwierig und ungerecht sind und verwandelt dank seiner grünen Daumen die Welt und verhindert sogar einen Krieg. Das schönste Fazit des Buches: Sagt nein zum Krieg aber sagt es mit Blumen. Es ist ein zartes Buch voller Weisheit, das sich zur Lektüre für Kinder ab 8 Jahren eignet und sich sehr schön, dank auch des feinen Humors, vorlesen lässt. David McKee: Du hast angefangen! Nein, du! Bei der Thematik Krieg und Frieden haben wir zunächst den Konflikt oder Streit als Grundursache. Diesen können wir mit einem Bilderbuch, das längst auch ein Klassiker ist, besonders prägnant aufzeigen. Kinder erkennen hier sehr schnell, wie aus einer Nichtigkeit ein Streit und aber auch die Versöhnung erfolgen. Sie kennen sich schon lange, der blaue und der rote Kerl, aber sie haben sich noch nie gesehen. Und wer hier Recht hat? Nun, es ist eine vergnügliche Begegnung, die mit Kindern ab 5 Jahren gut zu lesen und zu besprechen ist. Die beiden Kerle lassen sich gut als Schattenfiguren basteln. Aus Papierkugeln entsteht der Berg und schon lässt sich im Unterricht ein kleines Rollenspiel entwickeln. Bei den Kinderbüchern sind in den letzten Jahren einige Titel erschienen, die sich auch mit den aktuellen Ursachen von Krieg, aber auch besonders mit den Ursachen von Flucht beschäftigen. Paul Maar: Neben mir ist noch Platz Ein Titel, der sich mit Erstlesern schon gut lesen lässt. Es wird die Freundschaftsgeschichte von Steffi und Aischa erzählt. Aischa ist als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland gekommen. Vieles ist fremd für sie, aber auch für Steffi. Ein Buch, das den Kindern schnell vermittelt, wie wichtig Freundschaft ist. Ein Plädoyer für Integration. Kirsten Boie: Bestimmt wird alles gut Eine weitere Fluchtgeschichte behandelt dieses Buch. Rahaf und Hassan stammen aus Homs in Syrien und fliehen mit den Eltern vor dem Krieg. Beschrieben werden die Flucht und die Ankunft in Deutschland. Besonders ist, dass das Buch in deutsch und arabisch geschrieben ist. Geeignet ist auch dieser Titel ab 6 Jahren. Giancarlo Macri und Carolina Zanotti: Punkte Mit Punkte haben wir einen Titel, der durch die Einfachheit und doch Genialität seiner Illustration besticht. Nur mit Hilfe von Punkten werden die Situation und Ursachen von Fluchtursachen für Kinder ab 5 Jahren dargestellt. Ohne Bewertung und mit Lösungsansätzen bietet das Buch viele Möglichkeiten, die Kinder an das Thema heranzuführen. Besonders gut ist dieser Titel auch für den fächerübergreifend Unterricht geeignet. Margriet Ruurs und Nizar Ali Badr: Ramas Flucht Und noch einmal geht es um eine Flucht aus Syrien. Die Bilder von Nizar Ali Badr sind aus Steinen gelegt und dann fotografiert. Das macht sie einzigartig und beeindruckend. Der Krieg treibt immer mehr Menschen in die Flucht und irgendwann auch die Familie von Rama. Irgendwann erreichen sie einen sicheren Ort und können dortbleiben. Der Text ist auch hier in deutsch und arabisch. Für den Unterricht lässt sich die Bildsprache mit den Steinen nutzen. Sammeln Sie Steine mit den Kindern und legen Sie die Geschichte nach. Das macht es für die Kinder sehr eindrücklich und fassbar. Auf zwei weitere Kinderromane sei hier noch hingewiesen. Sara Pennypacker: Mein Freund Pax Der Roman ist eine warmherzige Geschichte einer besonderen Freundschaft. Peter und sein Fuchs Pax sind eigentlich unzertrennlich, bis der Krieg sie auseinanderbringt. Beide haben eine tiefe Sehnsucht nacheinander und fühlen sich für den anderen verantwortlich. Wie die Beiden wieder zueinander finden und welche Entwicklung beide nehmen, ist eindrücklich und zeigt sehr genau auf, wie Krieg beeinflusst, und zwar Mensch und Tier. Geeignet ist dieses Buch für Kinder ab 10 Jahren. Es ist eher keine Klassenlektüre, aber ein Angebot an die Vielleser in der Klassenbibliothek. Maja Lunde: Über die Grenze In Norwegen zur Zeit des 2. Weltkriegs spielt die Geschichte von vier Kindern, erzählt von Maja Lunde. Die beiden jüdischen Kinder Sarah und Daniel müssen über die Grenze nach Schweden fliehen. Dabei werden sie von Greta und Otto begleitet. Ja, es sind Kinder und genauso verhalten sie sich bei diesem Gang über die Grenze: mal wird gestritten, mal getrotzt, mal siegt der Leichtsinn und mal der Spieltrieb. Über die sehr authentische Darstellung der Charaktere wird das Thema bereits für Kinder ab 9 Jahren zugänglich. Louise Spilsbury und Hanane Kai: Wie ist es, wenn es Krieg gibt? Wie ist es, wenn man kein Zuhause hat? Um im Unterricht auch eine sachliche Definition des Begriffes Krieg darzustellen, eignet sich für die jüngeren Kinder ab 7 dieser Titel. Von der Ursache, dass sich Menschen streiten, warum gibt es Konflikte, zu den Begriffen Krieg, Terrorismus bis zu Sicherheit und Konfliktlösung wird rainer.oberthuer@bistum-aachen.de

8 14 Themenschwerpunkt 15 in einfachen Worten viel erklärt. Am Ende werden die Kinder aufgefordert, über das Thema zu reden und eigene Ideen zu entwickeln. In der gleichen Reihe gibt es auch noch den Titel Wie ist es, wenn man kein Zuhause hat?. Auch hier werden auf einfache Weise viele Begriffe geklärt. Besonders gut ist der Hinweis für Kinder, dass das Fluchtrisiko hier gering ist, aber es immer wichtig ist, über Ängste und Sorgen zu reden. Beide Titel gehören in die Klassenbibliothek. Der zweite Weltkrieg Ursachen, Ereignisse und Auswirkungen Ein weiteres Sachbuch, das den Kindern viele Informationen anbietet. Sehr ausführlich, mit vielen Illustrationen und Fotos lädt dieser Titel ein, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen. Von den Anfängen bis zum Kalten Krieg mit vielen Zeitstrahlen und anderen Zusätzen, bekommen die Kinder sehr gute Informationen. Geeignet ist auch dieser Titel für die Schulbibliothek und eher für die älteren Kinder ab 10 Jahren. Grausame Welt? Nachdenken über Gut und Böse Um mit Kindern noch ein wenig mehr an die Ursachen zu gehen, lohnt sich die Beschäftigung mit dieser Zusammenstellung. Eine ganze Sammlung von Bildkarten stellt viele Fragen. Wie wird man zum Täter? Wer ist verantwortlich, wenn etwas Böses passiert? Darf man Tiere einsperren? Die Bildkarten sind hervorragend als Gesprächsanlass geeignet. Kinder entwickeln hier schnell weitere Fragen und entdecken weitere Situationen aus ihrem Alltag, bei denen die Fragen nach Gut oder Böse gar nicht so einfach zu beantworten sind. Isabel Minhó Martins und Bernardo P. Carvhalho: Hier kommt keiner durch Wie schafft man es bloß mit einem Oberstimmer zurecht zu kommen? Der General dieser Geschichte hat klar bestimmt, auf die rechte Seite des Buches darf nur er. Keiner kommt durch. Dabei wird es links immer voller. Und dann passiert so eine Kleinigkeit: Ein kleiner roter Ball. Und was dann passiert? Na, das dürfen Sie dann selber lesen, spätestens auf der passenden Fortbildung. Auf zwei Titel möchte ich noch zusätzlich hinweisen, da es sich lohnt, auch hier einmal hineinzuschauen: Joke van Leeuwen: Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor Helen Bate und Mirjam Pressler: Peter in Gefahr Über viele Wege kann man sich mit Kindern über Literatur der Thematik von Krieg und Frieden annähern oder begegnen. Die hier zusammengestellten Titel sind eine kleine Auswahl aus der großen Vielfalt an Möglichkeiten, bei denen es sich lohnt, näher hinzuschauen. Fortbildungen mit Carola Stern Krieg und Frieden im Kinderbuch am in Meschede am in Bielefeld jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr Anmeldung bei Marilies Risse unter 05251/ , oder direkt im Veranstaltungsportal Kontakt Carola Stein Buchhändlerin, Produktmanagement und Key Account in der Verlagsgruppe Random House Sich ehrlich machen ERINNERUNGSKULTUR IN DER SCHULE Wie an vielen Orten sind Religionslehrerinnen und lehrer auch an den kaufmännischen Berufskollegs in Dortmund Impulsgeber. Sie entwickeln mit Schülerinnen und Schülern Formate, um ihrer persönlichen Antwort Raum zu geben. Das müssten alle in meinem Alter machen: sich damit beschäftigen, formuliert ein Schüler im Wirtschaftsgymnasium, während er sichtlich damit beschäftigt ist, seine Gedanken zu ordnen. Wir waren zusammen bei meinem Kollegen Richard Höffner in unserer Nachbarschule zu Besuch. Höffner hat uns die zusammen mit Schülerinnen und Schülern gestaltete Auschwitzausstellung zum 9. November gezeigt. Runde Gedenktage, die an das Grauen erinnern, wie der 9. November 2018, achtzig Jahre nach 1938, erinnern uns auch daran, wie groß die Zeitspannen geworden sind. Mindestens die Taten in diesem Jahr in Kassel und Halle haben uns vor Augen geführt, dass es in unserer Gegenwart rassistischen und antisemitischen Terror gibt. Uns Dortmundern ist das Selbstbewusstsein der rechten Szene schon lange bewusst. Just eine Woche vor Jom Kippur in Halle stellte uns Religionslehrerinnen und -lehrern während Zitierte Literatur des Treffens unserer Ökumenischen Bezirksarbeitsgemeinschaft der ehemalige Stadtsuperintendent Hartmut Anders-Hoepgen eindringlich vor Augen, worauf es überall und gerade in unserer Stadt ankommt: Durch unser Engagement als Christinnen und Christen gegen Rechts schützen wir die Würde des Menschen, schützen wir die Demokratie. Haben Sie Sun & Sea von Rugile Barzdziukaite, Vaiva Grainyte und Lina Lapelyte während der diesjährigen Biennale gesehen? (Abbildungen und Videos finden Sie zum Beispiel hier: Kunstforum International Bd. 261, Juli 2019, Cover und ; news-1689.html; u.v.m.) Die Betrachter auf der Mezzanin-Galerie haben die Wahl, sich am Strandleben und dem Gesang der dösenden Opernsängerinnen und -sänger zu erfreuen, oder eigene Schlüsse zu ziehen aus dem Kontext des Tourismus, der Wellness, der Globalisierung und Ökologie. Diese intensive Zartheit der Arbeit finde ich grandios. Wie könnte sie als Prinzip für unterrichtliche Erinnerungskultur gelingen, wenn es um den Holocaust geht? Sebastian Bialas KZ-Besuch als touristisches Angebot neben anderen Highlights des legendären Krakau, fotografiert im Oktober Foto: Christian Schmidtmann Matthias Heyl, Authentizität Aura Aspik Im Spannungsfeld von Gedenkstättenpädagogik und Besuchererwartungen. In: Axel Drecoll, Thomas Schaarschmidt, Irmgard Zündorf (Hg.), Authentizität als Kapital historischer Orte? Die Sehnsucht nach dem unmittelbaren Erleben von Geschichte. Göttingen 2019, Jörn Rüsen, Kann gestern besser werden? Zum Bedenken der Geschichte. Berlin 2003 Yishai Sarid, Monster. Zürich, Berlin 2019 (OA Tel Aviv 2017) Jörg Skriebeleit, Von Auschwitz nach Austerlitz. Dark Tourism und ehemalige Konzentrationslager. In: Axel Drecoll, Thomas Schaarschmidt, Irmgard Zündorf (Hg.), Authentizität als Kapital historischer Orte? Die Sehnsucht nach dem unmittelbaren Erleben von Geschichte. Göttingen 2019, Joachim Schnerf, Wir waren eine gute Erfindung. München 2019 (OA Paris 2018)

9 16 Themenschwerpunkt 17 Alles andere als zart kann die Erinnerungskultur zum Beispiel vor Ort sein: Den Massentourismus meinen wir ja eher nicht, wenn wir von Erinnerungskultur und Gedenkstättenfahrten sprechen. Aber natürlich ist er eine Tatsache. Sich ehrlich zu machen als Lehrerin oder Lehrer bedeutet für mich auch, das mit Schülerinnen und Schülern zu diskutieren, ohne die Antwort vorzugeben. Der Dark Tourism gebiert auf den ersten Blick skurrile Blüten, doch wer von uns zückt nicht doch auch die Smartphonekamera - dann wirklich aus völlig anderen Gründen? Jörg Skriebeleit, Leiter der Gedenkstätte Flossenbürg, formuliert pointiert: Vor dem Hintergrund des Must-see und dem being there bekommt das Tor mit der Inschrift Arbeit macht frei eine Funktion wie die Spanische Treppe in Rom oder der Eiffelturm in Paris. Die Vitrinen mit den menschlichen Haaren oder den Zyklon-B-Kartuschen sind dabei gleichsam die Mona Lisa von Auschwitz: der Ort und Augenblick der Begegnung mit dem Allerheiligsten. (S. 117) In dieser Gemengelage, die scheinbar ohne Zartheit angesichts des Grauens ist, fördern und gestalten insbesondere Religionslehrerinnen und Religionslehrer in ihren Schulen die Erinnerungskultur, weil sie vermutlich besonders wach ihre Schülerinnen und Schüler auf der Basis des jüdisch-christlichen Menschenbilds wahrnehmen: ihre Stärken und Bedarfe, ihre Sprech- und Dialogfähigkeit, ihre Werthaltungen in Konflikten, die multikulturellen Gruppen, ihr Demokratiebewusstsein, ihr geschichtliches Wissen. Es entstehen vielerorts Projekte und Programme, so auch in unseren Berufskollegs. Vielen sind familiäre Bezugspunkte nicht mehr bewusst oder sie haben keine. Die Situation ist anders als vor ein, zwei Generationen, gibt Richard Höffner, Religionslehrer am Karl-Schiller-Berufskolleg, zu bedenken. Ich erzähle im Folgenden von einer Fortbildung sowie drei bewährten Zugängen und gehe von zwei jüngeren literarischen Provokationen aus, auf dass der verbindende rote Faden sich ehrlich machen heißen könnte: Welche Intentionen verfolgen wir? Wo ziehen wir bewusste und unbewusste Grenzen ein? Geben wir der Diskussion mit unseren Schülerinnen und Schülern genügend Raum? Dürfen sie ehrlich sein und ihre Stimme ausprobieren? Am Ende des Romans Monster von Yishai Sarid streckt der Ich-Erzähler den schamlosen Regisseur, den er als Guide von Krakau aus nach Treblinka, Belzec und Auschwitz begleitete, mit einem gezielten Faustschlag nieder. Auf den vorangehenden gut 160 Seiten erzählt der Ich-Erzähler seinem Vorgesetzten in Yad Vashem seine persönliche Vorgeschichte dieses Ausrasters: wie er sich mit seiner Aufgabe arrangierte, meist israelische Klassen und Jugendgruppen als Holocaustforscher in Polen zu begleiten, wie er dabei Routinen entwickelte, sich aber seine kritische Haltung bewahrte. Er spürt währenddessen die nicht immer kohärenten Interessenslagen der Organisatoren, der Politiker, der Besuchenden und seine persönliche Beziehung als Forscher und Israeli. Die Tabus, die eine reglementierte Form der Auseinandersetzung mit dem Holocaust begleiten, belasten ihn. Monster hat als Roman in Israel und über den israelischen Diskurs hinaus Leserinnen und Leser dazu provoziert, sich neu Rechenschaft zu geben und die Frage nach einer ehrlichen Erinnerungskultur neu zu beantworten. In Wir waren eine gute Erfindung von Joachim Schnerf ist der betagte Salomon Auschwitz-Überlebender und Ich-Erzähler, der kurz zuvor seine geliebte Ehefrau Sarah verlor und sich gerade auf den Sederabend mit seiner Familie vorbereitet, indem er seine Erinnerungen an Feiern der vergangenen Jahre mit Prognosen zur anstehenden Feier am Abend verbindet. Familiäres (Smartphones der Enkel unter dem Tisch, Durchfallattacken des Schwiegersohns usw.) verbindet sich in der Erzählung mit der Erinnerungskultur des Ritus und mit der persönlichen Weise des Überlebenden, sich an den Holocaust zu erinnern. Und darin liegt eine ungeheure Provokation, die Salomon mit Vergnügen voll auskostet: Er erzählt der schamvoll reagierenden Familie Holocaust-Witze, um die Qualität der Witze zu testen ( Wißt ihr, was in Sobibor am Eingang der Gaskammern stand? Achtung Stufe Ich lachte und lachte. S. 59), macht irritierende Anspielungen (Als Kücheninstallateur habe er nur beim Blick auf Öfen gewisse Hemmungen. vgl. S. 21), isst ein Schinkenbaguette zu Lanzmanns Shoa-Film und besucht regelmäßig das Shoa-Café, um dort seine neuesten Witze zu erzählen. Nach Sarahs Tod aber stellt Salomon fest: Das Zyklon B bringt mich nicht mehr zum Lachen, alles Exzessive hat seinen Reiz verloren. Ein schwarz gewandeter Humor hat mich gestützt und angesichts dieser neuen Tragödie wieder verlassen: Nach dem Verlust der Menschlichkeit kam der Verlust der Liebe. (S. 17) Beide literarischen Texte lassen die Gewöhnung an unsere durchgestylte Erinnerungskultur eine Vollbremsung hinlegen. Denn sie stellen die Tabuisierung in Frage, dass das Sich-ehrlich-machen auch anders aussehen kann, als übernommene Betroffen- Links zu weiterführenden Informationen Dr. Christian Schmidtmann, Zur Diskussion: Dancing Auschwitz. (2011) In: content/9244 Richard Höffner: Auschwitzfahrt: aktuelle-meldung/news/wider-dasvergessen-eine-spurensuche-inauschwitz/ Nina Warmbier, Karl-Schiller-Berufskolleg Dortmund. Gedenktag zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht. In: Die kaufmännische Schule (2019) Heft 1, S. 18f. heit, Taschentücher, Nie wieder- Sätze, Kränze, Kerzen, Chopinmusik nicht erst seit Foucaults Analysen zur Funktionsweise von Tabus in einer Gesellschaft: beispielsweise Wut, Witz, Überlebensfreude (vgl. Jane Korman: I will survive Auschwitz), Sarkasmus, Schweigen, bewußte Voids (vgl. die Voids in Libeskinds Jüdisches Museum in Berlin) wie der Wunsch, diese Orte nie wieder zu besuchen u.v.m. Entscheidend scheint mir die Offenheit für ehrliche Begründungen zu sein, die Reflexion. Darauf wies uns in unserer Dortmunder Fortbildung Zwischen Vogelschiss (Gauland) und definierten Körpern von Auschwitzinsassen (Kollegah und Farid Bang): Neue Herausforderungen beim Umgang mit dem Holocaust im Religionsunterricht am Berufskolleg in diesem Frühjahr auch der Theologe und Historiker Christian Schmidtmann hin. Viele Kolleginnen und Kollegen waren gekommen und brachten mit, was sie in ihren Schulen umtreibt. Schmidtmann ist Lehrer am St. Christophorus- Gymnasium in Werne und Fachleiter am ZfsL in Hamm. Er veranschaulichte, wie schnell wir Lehrerinnen und Lehrer mit diesem Thema meist unbewußt hinter die Grundsätze guten Unterrichts, der Transparenz und (Selbst-)Reflexion zurückfallen können: moralpädagogisch vereindeutigen, Diskussionen unterbinden und die moralische Integrität der Schülerinnen und Schüler in Abrede stellen, sobald sie nicht den intransparenten Erwartungen entsprechen. In den Grenzen, die Antisemitismus, Rassismus, Holocaustleugnung darstellen, wünscht sich Schmidtmann mehr Raum für Streit und Diskussion, damit Schülerinnen und Schüler ihre Stimme wirklich erproben könnten und nicht bloß reproduzierten, was zumeist unreflektiert von ihnen erwartet werde. Warum nicht Heavy-Metal-Musik im Hintergrund des Auschwitz-Films? Es entspann sich im Nachgang eine sehr engagiert geführte Diskussion, die einerseits Die Zeitzeugin Erika Rosenberg-Band im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern im Karl- Schiller-Berufskolleg. Im Hintergrund sind Teile der von Schülerinnen und Schülern zusammen mit Richard Höffner gestalteten Ausstellung zu sehen. Foto: Karl-Schiller-Berufskolleg. Rechte/ Fotoquelle: Facebook-Auftritt des Karl-Schiller-Berufskollegs bestätigte, wie sehr wir mit guter Absicht unsere Schülerinnen und Schüler erreichen und emotionalisieren möchten, und andererseits zeigte, dass der Themenkomplex Holocaust, Erinnerungskultur und Schule enorm komplex ist und individuell mit großer Verve gestaltet wird. Im Wirtschaftsgymnasium des Karl- Schiller-Berufskolleg gestaltet Richard Höffner mit seinen Schülerinnen und Schülern ein besonderes Differenzierungsangebot: Wider das Vergessen. Ein ganzes Schuljahr lang setzen sich die Teilnehmenden mit Themen rund um den Holocaust und Auschwitz auseinander und suchen ihre individuelle Antwort darauf: Im Winter reisen sie dann für eine ganze Woche in die Internationale Jugendbegegnungsstätte Oświęcim/ Auschwitz, besuchen die Lager, die Synagoge, treffen Zeitzeugen und sind tagelang in Workshops vor Ort. Um das emotional und intellektuell zu verarbeiten, sind die Abendrunden der Gruppe essentiell: Jeder formuliert ein Statement: was habe ich erlebt, was bewegt mich? Je nach Intensität des Tages arbeiten wir auch mit Karten und anderen Moderationstechniken. Dass jeder aus seiner vielleicht vorhandenen Sprachlosigkeit herauskommt und zugleich die Vielfalt der Gruppe erlebt, das ist uns ganz wichtig. Schon allein um solche mitunter sehr persönlichen Situationen als Einzelne und als Gruppe aushalten und gestalten zu können, ist eine intensive Vorbereitung wichtig. Wöchentlich trifft sich die Gruppe zu einer Doppelstunde im Vorhinein, um Wissen zusammenzutragen, sich kennenzulernen und miteinander zu diskutieren. Im Nachgang dienen die Treffen der Aufarbeitung und Vertiefung. Dann entstehen Schülerfilme über die Reise und im vergangenen Jahr die erwähnte Auschwitz-Ausstellung zum Gedenken an den 9. November. Für Höffner ist klar, dass er keinen Betroffenheitskult anstrebt, aber gerne anregen möchte, dass sich das Empathieempfinden der Schülerinnen und Schüler entwickelt. Wer ihm zuhört, spürt, dass er das Projekt aus tiefster Überzeugung anbietet und gestaltet. Natürlich gilt es, im Hintergrund Vieles zu organisieren. Über die Jahre hat Höffner mit seinem Team viele Erfahrungen gesammelt. Neben der Förderung des Landes NRW für Gedenkstättenfahrten weiß Höffner

10 18 Themenschwerpunkt 19 die Stiftung erinnern ermöglichen (verbunden mit der Bethe-Stiftung) an der Seite der Schülerinnen und Schüler. So lassen sich auch Zeitzeugenbesuche in der Schule organisieren und Tagesfahrten unternehmen. Auch eine wichtige Erfahrung: Während der großen Reise gehört das Wochenende nach fünf Tagen in Oświęcim dem bunten Treiben in Krakau: Das brauchen wir alle, um wieder richtig Boden unter die Füße zu bekommen. Aus den Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern weiß Höffner, dass die Theodizee in ganz unterschiedlichen Facetten aufbricht. Am Teich des Vernichtungslagers Birkenau, in den lorenweise die Asche der Vergasten gekippt wurde, stehen die Schülerinnen und Schüler und sprechen ein Gebet. Wie ist es möglich, von Gott zu sprechen angesichts des Holocaust? Meine Schülerinnen und Schüler sind beeindruckt von den einfühlsamen und die Sprachlosigkeit ehrlich beschreibenden Worten des Gebetes, das in der Ausstellung zum 9. November gezeigt wird. Heute ist es ein unscheinbarer Garagenhof neben einem Hotel. Dr. Nicole Wolf hat mit ihren Schülerinnen und Schülern im Rahmen ihres Stadtrundgangs Stolpern & Aufwachen über das jüdische Bethaus in der Zimmerstraße recherchiert, das hier stand. Foto: Sebastian Bialas Höffners Kollegin Nicole Wolf hat verschiedene Formate für Stadtrundgänge entwickelt. Die promovierte Deutsch- und Religionslehrerin unterrichtet am Karl-Schiller-Berufskolleg Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Bildungsgänge mit ihren zahlreichen kulturellen und religiösen Hintergründen. Sie bestätigt den Eindruck Höffners, der beobachtet hat: Im Angesicht des Holocaust beginnen eigentlich alle über ihre familiären, nationalen, kulturellen Bezugspunkte zu Schandtaten in der irgendwie eigenen Geschichte oder Kultur nachzudenken und Fragen zu stellen. Deshalb ist es Wolf so wichtig, im Kontext der Erinnerungskultur mit Schülerinnen und Schülern auch über moralische Kategorien zu diskutieren und Haltungen zu reflektieren. Zusammen mit Wolf recherchieren die jungen Erwachsenen zu Orten in der unmittelbaren Umgebung ihrer Schule in der Dortmunder Innenstadt und in der angrenzenden multikulturellen Nordstadt. Sie spüren dort zum Beispiel ein jüdisches Bethaus auf, an das nach den Pogromen heute so gut wie gar nichts mehr erinnert: die Baulücke in der Zimmerstraße zwischen Nr. 6 und Nr. 10 wird als Garagenhof genutzt. Aber nebenan auf der Münsterstraße stolpern wir zumindest: Hier wurden wie vielerorts Stolpersteine verlegt. Einer erinnert an Erich Rosenthal, der 1939 mit 25 Jahren als Behinderter für gesellschaftlich wertlos erklärt wurde und fortan als Gefangener Misshandlungen ausgesetzt war. Er wurde 1940 im Rahmen des Euthanasieprogramms T4 ermordet. Für Schülerinnen und Schüler wird der Stolperstein lebendig. Sie wissen, dass der junge Mann unwesentlich älter als sie war, sie kennen die Orte. Zu Fuß sind es vom Stolperstein zwei Minuten in Richtung Hauptbahnhof zur Steinwache, das berüchtigte Gestapo-Gefängnis Dortmunds ist heute Mahn- und Gedenkstätte. Hier wurden Dortmunder brutal gefoltert, verhört, festgesetzt und von hier aus oft in KZ verfrachtet. Unter den über sechzigtausend Gefangenen war auch der Edelweißpirat Kurt Piehl oder Benno Anton Niggemeyer, katholischer Widerstandskämpfer, zu denen Schülerinnen und Schüler genauer recherchieren. Im Grünstreifen vor der Steinwache erinnert eine Installation an die Opfer rechtsextremer Gewalt und an die Opfer der NSU- Morde, wie Mehmet Kubaşık aus Dortmund. Jörn Rüsen hat die provokant klingende Frage gestellt: Kann gestern besser werden? nicht um à la Gauland zu verharmlosen und zu verzerren, sondern im Gegenteil um zu verdeutlichen, dass Zukunft in Beziehung zur Geschichte steht. Daher ist eine wahrhaftige Erinnerungskultur keine Inszenierung, sondern ein Prozess, sie findet in der Arena statt (vgl. Jörg Zirfas), in der Zukunft verhandelt wird. Sara Biermann und Thomas Walter bereiten am Konrad-Klepping- Berufskolleg in diesem Schuljahr mit Schülerinnen und Schülern die Verlegung neuer Stolpersteine vor. Biermann, Religions- und Geschichtslehrerin, leitet einen neu eingerichteten Differenzierungskurs in der Höheren Berufsfachschule, während Pfarrer Walter in seinem Religionsunterricht zusammen mit angehenden Kaufmännischen Assistenten für Betriebsinformatik an der Thematik arbeitet. Die Schülerinnen und Schüler entwerfen das Gedenken an Emanuel Goldschmidt, recherchieren Biographien und interessieren sich für Zusammenhänge mit Lokalkolorit und Bezugspunkten zur eigenen Biographie. Denn wie es Matthias Heyl vom Team der Gedenkstätte Ravensbrück formuliert: Die Steine aber sprechen nicht, nichts schreit aus dem Boden. Alles, was hier zu sagen ist, muss erst erforscht, erschlossen und erzählt werden. Die Erinnerung bedarf, damit sie Erinnerung werden und ins Gedächtnis eingehen kann, der gegenwärtigen Anstrengung, sie zu formulieren und dann wieder an den Ort zu bringen. Die Steine müssen zum Sprechen gebracht werden. (S. 163) In ihren Gruppen besuchen sie Dortmunder Orte, die von der Zeit und den Opfern erzählen, besuchen zum Beispiel auch das Fußballmuse- Einer der Stolpersteine der Münsterstraße in der Dortmunder Nordstadt. Stolpersteine sind ein vielerorts bewährter Anlass zu recherchieren. Foto: Sebastian Bialas um. Der Bezug zum Fußball erweist sich in Dortmund als ein Türöffner für unsere Schülerinnen und Schüler, die es nicht gewohnt sind, sich für geschichtliche Zusammenhänge besonders zu interessieren. Wer wusste, dass 1909 die Geschichte des BVB mit jungen Männern der Dreifaltigkeitsgemeinde begann? Welche Rolle spielte der Fußball in der NS- Zeit? Wie ging es weiter? Das Stolperstein-Projekt der Gruppen wird unterstützt von Partnern des Berufskollegs, das DFB-Eliteschule ist, wie dem BVB und dem Verein Arbeit und Leben (vgl. BVB-Kirche mit Ausstellung und pastoralen Angeboten der Dreikönige-Pfarrei u.a. auf Meine Bezirksarbeitsgemeinschaft freut sich schon darauf, mit den Kolleginnen und Kollegen die neuen Erfahrungen im Rahmen einer Fortbildung zu reflektieren. Es tut immer gut, bei allen Hochs und Tiefs miteinander im Austausch zu sein. Und der eingangs zitierte Schüler? Er sagt, er wolle sich ehrlich machen Kontakt zu den genannten Kolleginnen und Kollegen Sara Biermann biermanns@konrad-kleppingberufskolleg.de Richard Höffner hoeffner@ksbk-dortmund.de Thomas Walter walter@konrad-klepping-berufskolleg.de Dr. Nicole Wolf wolf@ksbk-dortmund.de und an den Schauplatz des Grauens reisen. Zusammen mit Mitschülern seiner Klasse wird er sich der Gruppe von Richard Höffner nach Oświęcim und Kraków anschließen. Beide Berufskollegs kooperieren in diesem Jahr, um Erfahrungen auszutauschen und sich dabei zu unterstützen, Schülerinnen und Schülern in der Erinnerungskultur Raum zu geben, ihre eigene Stimme zu finden. Kontakt Sebastian Bialas Diplom-Theologe, Oberstudienrat Bezirksbeauftragter für den katholischen Religionsunterricht an kaufmännischen Schulen in Dortmund bialas@konrad-kleppingberufskolleg.de

11 20 Themenschwerpunkt 21 Das Schulkreuz der Josefschule Lippstadt als Zeichen des Friedens Die Josefschule ist eine über 120- jährige, in allen Jahrgängen dreizügige Grundschule im Süden Lippstadts. Zu ihr gehen überwiegend Kinder aus dem fußläufigen Einzugsgebiet, eine sehr gemischte Kinderschar von etwa der Hälfte deutscher Kinder und der anderen Hälfte Kinder mit Migrationshintergrund. 48 % sind christlichen, 19 % muslimischen Glaubens, aber mehr als ein Fünftel sind ohne Bekenntnis. Zum katholischen wie auch zum evangelischen Gemeindeverbund bestehen seit vielen Jahren gute Kontakte. Neben dem katholischen, evangelischen und seit 2 Jahren auch islamischen Religionsunterricht pflegen wir die gute Tradition der ökumenischen Jahrgangsgottesdienste wie auch eine alljährliche Adventsfeier, die schon einem Schulfest nahekommt. Im letzten Jahr haben die muslimischen Kinder die christlichen Religionskurse zu einer eigenen Ausstellung eingeladen, zu der sie Lapbooks über ihre Religion angefertigt hatten Wie es dazu kam Schon lange bestand unter den Kolleginnen und Kollegen der Wunsch, einen religiösen Ort in der Schule zu haben, der nicht erst zu den regelmäßen Schulgottesdiensten der Jahrgangsstufen im Mehrzweckraum, wo auch Religionsunterricht stattfindet, aufgebaut werden muss, sondern eine feste Einrichtung in der Schule ist. Angesichts unserer Raumnot und diversen Brandschutzvorschriften kein einfaches Vorhaben. Allerdings sollte auch nicht der Eindruck einer Gedenkstätte entstehen, sondern einfach ein Kreuz, das von sich aus auf sich aufmerksam macht, über das man spricht, das immer mal wieder Gegenstand des Religionsunterrichtes werden soll, bei dem Kinder sich, ihr Leben, ihre religiösen Erfahrungen widergespiegelt finden, ihr religiöses Wissen einbringen können und Deutung für ihr Leben erfahren dürfen. Ich sprach meine Kolleginnen für den katholischen und evangelischen Religionsunterricht an, welche symbolischen Bilder oder Szenen ihnen für ein Leben als Christ wichtig und geeignet auch hinsichtlich einer religionsdidaktischen Vermittlung scheinen, die man zu einem didaktischen Kreuzbild zusammenfügen könnte. Für die Kinder meiner Religionskurse im 3. und 4. Schuljahr hieß die Frage einfach: Was ist dir im Leben als Christ wichtig und wie könnte man es in einem Bild darstellen? Umgehend reagierten die Angesprochenen mit regem Interesse. Es gab viele Rückmeldungen. Ideen wurden genannt, notiert oder sogar schon skizziert. Bei den Kindern kamen spontan auch einige Fragen auf: Wo wohnt Gott? Was bedeutet das, Auferstehung? oder Ist das wirklich so gewesen, wie es in der Bibel steht? Und dann trat ein immer wieder genanntes Thema deutlich hervor: Uns ist wichtig, miteinander in Frieden zu leben. Christoph Saurbier Für die praktische Umsetzung bot sich gut die Malerei mit Acryl auf einer Leinwand an. Ich entschied mich für sechs kleine Keilrahmenleinwände im Maß 20 cm x 20 cm. Werden diese in Form eines Kreuzes, aber jeweils mit einem kleinen Abstand zueinander gelegt, bewahren die einzelnen Tafeln eine gewisse Eigenständigkeit. So ergaben sich folgende sechs Themenfelder, die im Weiteren einzeln vorgestellt werden: Bild in der Kreuzmitte: Gottes Unendlichkeit, Bild darüber: Die Kirche und ihre Sakramente, Bild unter der Kreuzmitte: Frieden und Schöpfung, Bild darunter: Grundlagen des Glaubens, rechtes Seitenbild: beschützt bei Tag und Nacht, linkes Seitenbild: Unsere Wurzeln im Alten Testament. Einige Vorschläge bedurften einer redaktionellen Überarbeitung, vor allem dann, wenn sie schon zu sehr ins Detail gingen. Da war viel Feingefühl und Kompromissbereitschaft gefragt. Wo beispielsweise einige eine komplette Krippenszene verwirklicht sehen wollten, führt nun nur noch der Stern von Bethlehem zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes hin. Beim respektvollen Umgang der verschiedenen Religionen bzw. Konfessionen miteinander ist uns auch der religionsübergreifende Aspekt der Schulgemeinschaft wichtig. So war ein erster Gedanke, die rechte Bildtafel ganz der muslimischen Religionslehrerin zur Gestaltung zur Verfügung zu stellen. Doch bald war klar, dass dies nicht gut überlegt war: Sollten Muslime sich im christlichen Zeichen des Kreuzes wiederfinden? Da sollte es keinerlei Despektierlichkeit in der Begegnung der Religionen und religiösen Kultur geben, sondern nur volle Achtung der gegenseitigen Eigenständigkeit. Die Lösung kam von beiden Seiten. Die beiden Außenbilder rechts und links zeigen je eine große geöffnete, ja ausgestreckte Hand. Diese Geste ist eindeutig. Von muslimischer Seite bot mir meine muslimische Kollegin an: da male ich dir einfach rechts und links nochmal je ein Bild, eins zum Islam und eins zum Judentum. Dann haben wir alle drei großen und verwandten Weltreligionen bildlich vereint. So entstanden zwei weitere Bilder, die nun beide in der Richtung der ausgestreckten Hände das christliche Schulkreuz rechts und links flankieren und so zu einem interreligiösen Ensemble wurden. Meine eigenen Versuche mit Pinsel und Farbe kamen schnell an ihre Grenzen, da ich im Umgang mit dem Mischen von Acrylfarben wenig geübt bin. Umso mehr durfte ich mich freuen, dass auch dieses Problem sich optimal löste, als ich Vanessa Aschoff, ehemalige Schülerin der Josefschule und jetzige Abiturientin, traf, die mir anbot, die einzelnen Bilder nach meiner kolorierten Skizze zu malen. Was in der Skizze noch eher ein Zusammensetzen einzelner Objekte war, verband sie nun zu einem Ganzen, einem Bild, das nun eine eigene Leuchtkraft bekam und so den Zuschauer aufmerksam bannt. An einigen Stellen ließ sie natürlich auch ihre künstlerische Erfahrung und ihren eigenen Stil einfließen. Auch an dieser Stelle möchte ich mich für ihr Werk noch einmal herzlich bedanken. Die Symbolik Die Kreuzmitte Licht, Licht, Licht: Gottes Unendlichkeit, Größe und Unbegreiflichkeit findet seinen Ausdruck im Symbol Licht. Ein Licht, das zur Mitte immer heller wird und als Weiß die Summe aller Farben bildet. Linke Seite Eine ausgestreckte, dunkelhäutige Hand ist zu sehen. Gottes Hand? Eine Menschenhand? Muss das eindeutig geklärt werden? Und dunkelhäutig? Ist Gott ein Weißhäutiger? Die von der Künstlerin eingebrachte Idee öffnet unseren Blick auf die vielen Völker und Kulturen der Erde und lässt uns über unsere Gottesvorstellungen nachdenken. Eine gastfreundschaftliche Begrüßung oder auch ein Ich verzeihe dir wären weitere Impulse, die ein Unterrichtsgespräch anstoßen könnten. Jedenfalls wird der Kontakt zum Alten Testament und Judentum als Basis für das Christentum hergestellt, repräsentiert durch die Gesetzestafeln mit den 10 Geboten, auch durch Ähren und Weintrauben und nicht zuletzt durch den Stern von Bethlehem in einem nahezu weißen Glanz. An die vorwiegend blaue Farbgestaltung knüpft das eigene Bild Judentum an. Rechte Seite Hier zeigt die ausgestreckte Hand eine eher gewährende oder schenkende Geste, Gott schenkt das Leben und dir jeden neuen Tag und jede neue Nacht. Die Nacht mit Mond und Sternen erinnert an den von allen drei Religionen verehrten Stammvater Abraham / Ibrahim. Und Gott beschützt dich, ER befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten (Ps 91,11). Engel sind im islamischen Glauben keineswegs unbekannt und somit eine gute Überleitung zum eigenen Islam-Bild. Oberes Bild Diese Tafel widmet sich der Kirche und ihrer Symbole: Die Osterkerze für Auferstehung, der Anker als Zeichen des Glaubens, das sich ergießende Taufwasser, das beleben und reinigen will, das gebrochene Brot und der Kelch mit Wein als Zeichen der Eucharistie alles nur zu verstehen vor dem Hintergrund der Liebe Gottes, im Symbol Herz dargestellt. Dass die ersten Christen schon ein raffiniertes Geheimzeichen in der Gestalt eines Fisches verwendeten, (Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter) macht eine Religionsstunde immer wieder spannend. Bild unter der Kreuzmitte Die Taube konnte nicht groß genug gestaltet werden, wenn sie nach den Deutungen der Kinder als Friedenstaube gesehen wird. Miteinander in

12 22 Themenschwerpunkt 23 Frieden leben ist so wichtig! Sie ist natürlich noch mehr: Hoffnungsbringerin für Noah und Symbol des Heiligen Geistes. Die Noah-Arche wurde eindeutig von Kindern angeregt. Gottes gute Schöpfung ist verwundbar, kann zerstört werden, untergehen. Aber die Taube bringt ein Lebenszeichen, es gibt neue Hoffnung. Wie aktuell diese Thematik gerade in dieser Zeit ist! Und dann erstreckt sich der mächtige Regenbogen über mehrere Bildtafeln. Breit wie ein Weg, wie eine verbindende Brücke. Bunt wie die Vielfältigkeit des Lebens. Und biblisch auch Gottes Zeichen des Bundes mit den Menschen. Unteres Bild Der Mensch, der... seine Freude an der Weisung des Herrn hat (Psalm 1,3), ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, mag einem spontan einfallen. Der Baum ist auch Symbol für das stetige Werden und Vergehen mit beschwerlichen und schönen Seiten des Lebens. Das untere Bild sammelt Symbole für das Leben, für Grundlagen eines gläubig vertrauenden Lebens vor Gott: Die Hl. Schrift, eine Pflanze, die sich aus einem Samenkorn entwickelt, eine Familie, ein Weg. Letztlich betrachten wir das Kreuz als Ganzes. Welche Farben überwiegen? In das Blau-Grün (der Erde) strömt von oben helles Licht ein. Wo sehen Sie Zusammenhänge oder Gegenüberstellungen? Das Anliegen Das Schulkreuz hat einen von vielen Seiten einsehbaren Platz im oberen Flur vor dem Mehrzweckraum im Schulhaus gefunden. Ob es der endgültige Platz ist, steht noch nicht ganz fest. Wird es Eltern geben, die sich daran stoßen und auf eine religiöse Neutralität einer staatlichen Gemeinschaftsschule verweisen (vgl. Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom Mai 1995)? Vielmehr ist es, mit den beiden weiteren Bildern aufeinander abgestimmt, ein Gesamtkunstwerk, eine didaktische Unterrichtshilfe. Kein Stein des Anstoßes, sondern ein Anlass zum Ins-Gespräch-kommen, zum interreligiösen Austausch, zum Immer-mehr-besser-einander-Verstehen der anderen Seite, was letztlich dem friedlichen Miteinander dient. Und, schon allein durch die Betonung der Themen Frieden und Schöpfung ist es ein Kreuz der Schulgemeinschaft, nicht zweier Religionskurse. Mapping the Genesis Wie aus Versen Räume werden Handlungs- und produktionsorientierte Zugänge zu den Gottesbildern der alttestamentlichen Schöpfungserzählungen in Gen 1,1-3,24 Simon Stürenberg Seit Greta Thunbergs Engagement ist auch das Thema Schöpfung wieder en vogue. Beim Aufschlagen des Alten Testaments ist es das erste Thema, das uns begegnet. Doch warum gibt es im Buch Genesis zwei Schöpfungserzählungen? Dieser Frage stellten sich Schülerinnen und Schüler (SuS) der 8. Klasse des Pelizaeus-Gymnasiums Paderborn. Innerhalb der Unterrichtsreihe In der Schöpfung als Ebenbild Gottes sein" setzten sich SuS mit der grundlegenden Frage nach dem Menschsein Noch haben wir kaum Resonanz bekommen und Erfahrungen im Unterricht gemacht. Sicher aber wird das Schulkreuz häufig Gegenstand des Religionsunterrichts sein, um Themen anzustoßen, Deutungen austauschen, und vor allem Kinder anzuregen und zu Wort kommen zu lassen, wenn es heißt: Sag mal, was bedeutet dir dies? Das ist auch das Anliegen unserer Idee, von der ich gern berichte und die ich gern weitertrage. Dafür braucht es eigentlich nicht viel. Ein paar Keilrahmen und Acrylfarben, viele gute Gespräche und Entwürfe, nicht unbedingt die perfekte Hand einer Künstlerin, denn Kinder könnten auch selbst die Bilder ggf. mit Anleitung gestalten. Nur zu! Kontakt Christoph Saurbier Josefschule Lippstadt Bökenförder Straße Lippstadt 02941/ zwischen biblischer Verheißung und biblischem Auftrag auseinander. Dabei versuchten sie, alttestamentliche Texte und Gottesbilder zu verstehen. Ein textanalytischer Zugang bildete hierbei die Grundlage der Unterrichtsreihe, deren Ergebnisse in einer handlungs- und produktionsorientierten Abschlusssequenz mündete: Zugang, Bearbeitung und Umsetzung standen ganz im Kontext eines ästhetischen Lernprozesses. Zunächst näherten sich die SuS dem Mythos als altorientalische Erzählform und untersuchten den babylonischen Schöpfungsmythos Enuma elisch. Wichtig erschienen hierbei die Ästhetisches Lernen In der Religionspädagogik wird unter ästhetischem Lernen ein Prinzip verstanden, das die Wahrnehmungs-, Urteils- und Gestaltungsfähigkeit innerhalb eines Bildungsprozesses produktiv verschränkt. Ziel ästhetischen Lernens ist es, Sinne und Urteilsfähigkeit zu fördern, um in der Welt verantwortungsbewusster handeln bzw. gestalten zu können. Hierbei soll das Tor zu inneren Welten [ ] und Zugänge zu religiösen Sehweisen der sinnlich erfahrbaren Wirklichkeit geöffnet werden. Damit will das ästhetische Lernen die vertiefte Auseinandersetzung mit Glaubensfragen ermöglichen und fördern (vgl. hierzu: Hans Mendl: Ästhetischer RU). Diorama Das Diorama ist ursprünglich eine Visualisierungsform, die von Künstlern und Naturforschern seit dem 19. Jahrhundert für museale Zwecke gestaltet wurde. Sie schufen einen Schaukasten als Fenster in die Natur, indem sie Hintergrundgemälde, einen auf Illusion zielen Vordergrund und Tierpräparate innerhalb eines Schaukastens arrangierten. Das naturkundliche Diorama ist nur von einer Seite einsichtig und beschränkt die Perspektive des Betrachters, um die beabsichtigte Illusion zu verstärken (vgl. hierzu: Stephen Christopher Quinn: Die Anatomie des Dioramas / Windows on Nature). Bedeutungszusammenhänge und Sinneigenschaften dieser Textgattung als ein wesentliches Erschließungswerkzeug: So stellt der Mythos eine Grundform des menschlichen Denkens dar (vgl. Walter Raberger) und ist die Vorbedingung alttestamentlicher Textanalyse. Ein weiteres zentrales Element bildete das babylonische Exil, das zeitgeschichtlich bzw. im Kontext historisch-kritischer Überlegungen reflektiert wurde. So konnten mit einer gründlichen Textuntersuchung zwei Erzählschichten aus den Schöpfungsberichten des Buches Genesis herausgearbeitet werden: Die Priesterschrift (Gen 1,1-2,4a) sowie eine weitere Erzählschicht (Gen 2,4b-3,24), die in der Forschung als älter angenommen und vorpriesterschriftlich verortet wird. Das redaktionell Interessante daran ist, dass die jüngere Erzählschicht der älteren vorangestellt wurde. Nach diesem analytischen Auftakt wurden jene Handlungsoptionen beleuchtet, die sich aus den alttestamentlichen Texten für uns Christen heute ergeben können: Verstehe ich mich als Mensch im 21. Jahrhundert als Teil der Schöpfung Gottes? Stehe ich aus der Perspektive des Glaubens in einer Verantwortung gegenüber dieser Schöpfung? Und: Wie lassen sich hier Antworten zwischen Glaube und Vernunft, insbesondere vor dem Hintergrund der modernen Naturwissenschaften finden? In diesem Zusammenhang wurde auch Papst Franziskus Enzyklika Laudato si thematisiert. Hier heißt es u.a.: Diese Verantwortung gegenüber einer Erde, die Gott gehört, beinhaltet, dass der Mensch, der vernunftbegabt ist, die Gesetze der Natur und die empfindlichen Gleichgewichte unter den Geschöpfen auf dieser Welt respektiert (vgl. Laudato si, II. 68). Die thematische Relevanz hat somit unlängst eine lehramtliche Aktualisierung erfahren und stellt nicht nur für SuS ein wichtiges Anliegen dar. Das abschließende Ziel der Unterrichtsreihe war die eingangs erwähnte Gestaltungsaufgabe: Mit dem Projekt Mapping the Genesis stellten die SuS gruppenbezogen ein Diorama her, um eine plastische Vorstellung von den unterschiedlichen Gottesbildern der beiden alttestamentlichen Schöpfungserzählungen zu gewinnen. Es war der Rückbezug zum Einstieg der Unterrichtsreihe, der die SuS nun aufforderte, ihre Erkenntnisse und Fragen in eine selbstentwickelte Raumgestaltung zu übertragen. Vom Text ausgehend galt es, Vorstellungen und begriffliche Grenzen von Gottesbildern zu entwickeln und diese regelrecht aufzubauen. Das so entstandene Diorama ist damit selbst zum vielschichtigen Abbild eines Showrooms en miniature geworden. Sehr schnell standen die SuS vor einer Doppelfrage: Wer genau ist der Gott der Priesterschrift, welcher der der vorpriesterschriftlichen Erzählung? Die Auswahl aus den Schülerarbeiten verdeutlicht, wie höchst unterschiedlich die Antworten ausgefallen sind: Abbildung 1 Abb. (1): Gott wird im rechten Teil mit Bezug auf die vorpriesterschriftliche Erzählung als derjenige dargestellt, der den Menschen mit Mut und Vertrauen ausstattet. Dies geschieht ungeachtet der Tatsache, dass sich der Mensch im Verlauf der Erzählung nicht an die Absprachen hält, genauer: übermütig verhält. Vor diesem Hintergrund legte sich für die SuS ein für sie bedeutender Wesenszug Gottes frei: Dass es kein strafender, sondern zunächst einmal ein zugewandter, Vertrauen schenkender Gott ist, der sich zu erkennen gibt. Abb. (2, Seite 24): Die Hand als Zeichen des Schutzes fällt dem Betrachter direkt auf. Das Fragezeichen wird als Symbol für das Geheimnis Gottes in der Priesterschrift verwendet und wie folgt von den SuS begründet:

13 24 Themenschwerpunkt 25 Abbildung 2 In Gen 1,1-2,4a ist das Gottesbild ein abstrakter Schöpfer, der Strukturen schafft und das nur mit Hilfe seiner Worte. In dem Diorama haben wir diesen Gott als Fragezeichen dargestellt, da wir nicht wissen, was sich dort verbirgt und er nicht genauer beschrieben wird. Die gelben Streifen um den Kreis stellen die Energie dar, die von Gott ausgeht. Die Sprechblase neben den Fragezeichen stellt dar, wie Gott spricht, um etwas zu verän- Abbildung 3 Literatur dern. Die Hand im unteren Teil stellt die Liebe und die Hilfe Gottes dar. Er lässt den Menschen nicht mit seiner Schöpfung allein. Abb. (3): Das Diorama will nicht die tatsächliche Anordnung der biblischen Texte, sondern ihre literarische Entwicklungsgeschichte zeigen: Der ältere Text wurde hier dem jüngeren vorangestellt. Die Textschicht Gen 2,4b-3,24 steht im linken, die Schicht Gen 1,1-2,4a im rechten Teil des Dioramas. Auffällig bleibt, dass die Gruppe auf eine Trennwand verzichtet; dies erklären die SuS wie folgt: Wir entschieden uns gegen eine Trennwand im Diorama, da wir der Meinung sind, dass Gott nicht entweder ein handelnder Gott oder ein abstrakt daseiender Gott ist, sondern beides in einer Person. Interessant ist zugleich, dass alle Dioramen Anklänge Negativer Theologie gestalterisch umsetzen und die Theologie Karl Rahners thematisieren, die in der Unbegreiflichkeit Gottes gründet und ihn als bleibendes Geheimnis versteht. Somit haben die SuS in der Anforderungssituation des interdisziplinären Ansatzes nicht nur eine hochaktuelle Diskussion der Theologie (vgl. Eva-Maria Faber) und des Weltgeschehens (Greta Thunberg; Papst Franziskus) aufgegriffen, sondern auch ihr ästhetisches Bewusstsein im Kontext religiöser Fragen schulen können. Mehr noch: Im Zerlegen des Bibeltextes und der anschließenden räumlichen Komposition der gewonnenen Informationen steckt der Schlüssel zu einem vertiefenden Textverständnis. Das Diorama garantiert diesen Erkenntniszuwachs. Kontakt Simon Stürenberg Pelizaeus-Gymnasium Paderborn Gierswall Paderborn 05251/ stuerenberg@paderborn.com Faber, Eva-Maria: Unbegreiflichkeit und Selbstoffenbarung Gottes. In: Gott nennen und erkennen. Theologische und Philosophische Einsichten. Hg. v. Reinhold Boschki u.a. Freiburg i.br.: 2010.S Fischer, Georg: Genesis In: Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament. Freiburg i. Br.: Mendl, Hans: Ästhetischer RU. In: Taschenlexikon Religionsdidaktik. München: S. 20f. Quinn, Stephen Christopher: Die Anatomie des Dioramas. Auszug aus: Windows on Nature: The Great Habitat Dioramas of the American Museum of Natural History. Abgedruckt in: Diorama. Erfindung einer Illusion. Hg. v. Katharina Dohm u.a. Köln: S Raberger, Walter: Mythos. In: Neues Handbuch theologischer Grundbegriffe. Bd. 3. Hg. v. Peter Eicher. München: S Authentisches Begegnungslernen im Rahmen des konfessionellen Religionsunterrichts Religionskooperativer Religionsunterricht am Stadtgymnasium Dortmund Im vergangen Schuljahr 2018/2019 fand am Stadtgymnasium Dortmund in der Jahrgangsstufe 9 auf Initiative des Instituts für Katholische Theologie und des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn ein Modellversuch zur Erprobung eines religionskooperativen Religionsunterrichts statt. Die wesentliche finanzielle Unterstützung erfuhr das Projekt durch das Erzbistum Paderborn. Die wissenschaftliche Projektbegleitung und die Unterstützung der Lehrkräfte vor Ort oblagen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts für Katholische Theologie sowie des Seminars für Islamische Theologie der Universität Paderborn. Die Autoren Religionskooperativ? Hinter diesem Begriff verbirgt sich das Anliegen, den gesetzlich klar definierten bekenntnisgebundenen Religionsunterricht nach Art. 7.3 GG durch didaktisch profilierte Phasen des interreligiösen Lernens für die Schülerinnen und Schüler gewinnbringend zu ergänzen. Ausgangslage Vor dem Hintergrund der bildungsund gesellschaftspolitischen Veränderungen sowie der demographischen Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit, aber insbesondere aus bildungstheoretischer Sicht steht auch der konfessionelle Religionsunterricht vor der Herausforderung, auf die Anforderungen der Gegenwart zu Naciye Kamcili-Yildiz ist Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich Islamische Religionspädagogik und ihre Fachdidaktik am Seminar für Islamische Theologie an der Universität Paderborn. Lukas Konsek ist ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls für Religionsdidaktik am Institut für Katholische Theologie an der Universität Paderborn und Lehrkraft für die Fächer Religions- und Gesellschaftslehre im Niedersächsischen Schuldienst. Lukas Konsek und Naciye Kamcili-Yildiz reagieren und sich aktiv für den interreligiösen und interkulturellen Dialog über existentielle sowie gesellschaftsrelevante religiöse Fragestellungen und somit für Vielfalt, Gemeinschaft, Respekt sowie ein würdevolles Miteinander an den Schulen einzusetzen. Basierend auf dieser Motivation und im Einklang mit den Anliegen der Deutschen Bischöfe entstand die Idee, Schülerinnen und Schülern an Schulen, an denen auch islamischer oder jüdischer Religionsunterricht erteilt wird, die Möglichkeit eines regelmäßigen und religionsdidaktisch konzipierten Dialogs zu eröffnen. Der konfessionelle Religionsunterricht ist auch in einer religiös pluralen Gesellschaft ein pädagogisch sinnvolles Angebot. Denn die Pluralität von religiös bildenden Fächern eröffnet Möglichkeiten interreligiösen Lernens, die von den Lehrkräften als den Experten einer bestimmten Konfession oder Religion didaktisch gestaltet und begleitet werden. Der konfessionelle Religionsunterricht verbindet auf diese Weise die Förderung religiöser Dialogfähigkeit mit der Entwicklung einer eigenen religiösen Position. (Die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts 2016, S. 8) Didaktische Profilierung und unterrichtspraktische Umsetzung Die didaktischen Abläufe dieser speziellen Form des interreligiösen Lernens

14 26 Themenschwerpunkt 27 im konfessionellen Religionsunterricht lassen sich wie folgt darstellen: Alle Lerngruppen einer Jahrgangsstufe bearbeiten über das gesamte Schuljahr hinweg parallel die gleichen Themen beziehungsweise Fragestellungen aus der Perspektive des jeweiligen Bekenntnisses. Im Fall des Stadtgymnasiums Dortmund handelte es sich dabei um eine katholische, eine evangelische sowie eine muslimische Lerngruppe. Am Ende jeder bekenntnisgebundenen Unterrichtseinheit wurden die Lerngruppen für eine bestimmte Anzahl an Unterrichtsstunden zu je gleichen Teilen durchgemischt, sodass die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhielten, sich unter Anleitung der Lehrenden mit Jugendlichen anderen Bekenntnisses sowohl über ihre subjektiven religiösen Ansichten als auch über die Positionen bekenntnisgebundener Traditionen auszutauschen. Der Unterricht lässt sich demnach in eine konfessionelle Phase und eine dialogische Phase unterteilen. Im Sinne Komparativer Theologie geht es nicht allein darum, Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Konfessionen zu betonen, sondern auch darum, bleibende Unterschiede klar zu benennen und einen angemessenen Umgang damit zu kultivieren. Führt man sich die Ziele Komparativer Theologie, nämlich das Neuverstehen des Eigenen, Würdigung des Fremden und Suche nach der Wahrheit (Klaus von Stosch 2012, S. 154) vor Augen, lässt sich festhalten, dass jede religiöse Fragestellung im Religionsunterricht multiperspektivisch betrachtet werden kann. Die strukturelle Konsequenz dieser Einsicht ist, dass ein schulinternes Curriculum entwickelt werden musste, welches zum einen den Vorgaben der Kernlehrpläne des Landes Nordrhein-Westfalen für katholischen, evangelischen und islamischen Religionsunterricht gerecht wird; zum anderen thematisch und methodisch so ausgestaltet ist, dass es eine prinzipielle Vergleichbarkeit der Inhalte ermöglicht. Die Schülerinnen und Schüler des Stadtgymnasiums haben das Schuljahr mit einer Unterrichtsreihe zum Thema Gott begonnen. Beschäftigten sich die christlichen Lerngruppen etwa mit den biblischen Gottesbildern aus dem Alten und Neuen Testament, so behandelte die muslimische Lerngruppe zeitgleich die 99 Namen Gottes sowie deren koranische Zugänge. Setzten sich die christlichen Lerngruppen im Rahmen des christlichen Offenbarungsverständnisses mit dem trinitarischen Gottesbild und Jesus Christus auseinander, untersuchte die islamische den Offenbarungsbegriff anhand des Korans. Neben aller Gemeinsamkeiten förderten die Untersuchung liturgischer und privater Gebetsvollzüge auch die Unterschiede zwischen den beiden christlichen Konfessionen zu Tage: Welche Körperhaltungen werden eingenommen? Was wird gesprochen? Welche theologischen Hintergrundannahmen verbergen sich dahinter? Literatur Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.): Die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts. Empfehlungen für die Kooperation des katholischen mit dem evangelischen Religionsunterricht (Die deutschen Bischöfe; 103), Bonn Woppowa, Jan: Differenzsensibel und konfessionsbewusst lernen. Multiperspektivität und Perspektivenverschränkung als religionsdidaktische Prinzipien, in: ÖRF 24 (2016) 2, Stosch, Klaus von: Komparative Theologie als Wegweiser in der Welt der Religionen (Beiträge zur komparativen Theologie Bd. 6), Paderborn Die Unterrichtseinheiten sind in ihrer Anlage produktorientiert. Am Ende jeder konfessionellen Phase entsteht ein Schülerprodukt, welches die gewonnenen Erkenntnisse der vorangegangenen Unterrichtsreihe inhaltlich pointiert zusammenfasst und somit eine Vergleichbarkeit der konfessionellen Standpunkte sowie der individuellen Bekenntnisse der Schülerinnen und Schüler in der folgenden dialogischen Phase gewährleistet. In jener stellen sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig ihre Ergebnisse (z.b. Plakate, computer-basierte Präsentation, Interviews, Collagen o.ä.) vor. Gleichzeitig entsteht der Raum für gegenseitige Rückfragen und die Genese neuer Fragestellungen und Erkenntnissinteressen für künftige Unterrichtseinheiten. Wie bereits erwähnt, zielt der hier stattfindende interreligiöse und intersubjektive Vergleich nicht allein auf die Gemeinsamkeiten ab, sondern benennt ebenfalls bleibende Differenzen sowie individuelle Besonderheiten in den eigenen Überzeugungen der Schülerinnen und Schüler. Gemäß der Kompetenzorientierung werden in der dialogischen Phase Anforderungssituationen kreiert, in welchen die Schülerinnen und Schüler die gewonnenen Erkenntnisse anwenden, indem sie verschiedene theologische Aussagen beurteilen, Handlungsalternativen entwickeln und gemäß konfessorischen Lernens (vgl. dazu Woppowa 2016, 41-49) einen eigenen begründeten Standpunkt entwickeln. Innerhalb der genannten Unterrichtseinheit zum Thema Gott, kann eine solche Anforderungssituation in der Theodizee-Frage münden: Wie kann aus verschiedenen konfessionellen Perspektiven der Glaube an Gott angesichts des Leids in der Welt aufrechterhalten werden? Wie positioniere ich mich selbst? Hilft mir der überlieferte oder mein persönlicher (Gottes-)Glaube in Situationen des Leids? Erste Erkenntnisse für eine gelingende Kooperation Die Erfahrungen des vergangenen Schuljahres zeigen, dass zunächst aufseiten der Lehrerinnen eine enge Kooperation, regelmäßige Teamsitzungen und konkrete Verabredungen notwendig sind, die viel größere zeitliche Ressourcen in Anspruch nehmen als der reguläre Unterricht. Die Unterrichtsreihen sowie der Materialieneinsatz in den einzelnen Unterrichtsstunden benötigen eine Konzeption, welche Schülerinnen und Schüler inhaltlich sprachfähig macht, über die eigenen Glaubensinhalte mit andersgläubigen Mitschülerinnen und Mitschülern ins Gespräch zu kommen. Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, müssen insbesondere bei jüngeren Schülerinnen und Schülern die Gestaltung und der Inhalt konkret vorgegeben werden. Daher wurden über alle Unterrichtsreihen hinweg alle Inhalte der einzelnen Unterrichtsstunden sowie die Unterrichtsmaterialien und insbesondere auch präzise Lernzielerwartungen in den jeweiligen Phasen konkret und verbindlich abgesprochen. Dabei zeigte sich, dass aufgrund der geringen Anzahl kompetenzorientierter Unterrichtsmaterialien, vorwiegend für den islamischen Religionsunter- Haben sich am Stadtgymnasium Dortmund für das Projekt engagiert (v.l.n.r.): Frau Kind (Studienreferendarin, evangelisch), Frau Chaaouani (muslimisch), Frau Kamcili-Yildiz (Universität Paderborn, muslimisch), Frau Ferlemann (evangelisch), Herr Konsek (Universität Paderborn, katholisch), Herr Koolen (Schulleiter), Frau Sindermann (katholisch) richt, die Erstellung eigener Materialien unumgänglich ist. Zu beobachten war, dass die Schülerinnen und Schüler mit Begeisterung und Neugier am Unterricht teilgenommen haben. Hiermit möchten sich die am Projekt mitwirkenden Personen des Instituts für Katholische Theologie der Universität Paderborn unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Jan Woppowa ausdrücklich für die Unterstützung des Erzbistums Paderborn sowie im Besonderen für die engagierte Mitarbeit der Religionslehrerinnen des Stadtgymnasiums Dortmund bedanken. Die Unsichtbaren Wir wollen leben 106 Minuten, dokumentarischer Spielfilm Regie: Claus Räfle, 2017 Das Überleben im Holocaust kaum vorstellbar, wie das sein kann! Die Unsichtbaren Wir wollen leben schafft in einer sehenswerten Produktion eine Annäherung an das unvorstellbare Grauen der Shoah. Berlin 1942, die Reichhauptstadt soll judenfrei werden, ca jüdische Bürger leben zur der Zeit noch in Berlin. Bereits 1943 galt Berlin als judenfrei, 7000 jüdische Männer und Frauen hielten sich allerdings versteckt bei Freunden, Verwandten oder mit geänderter Identität. Die Unsichtbaren Wir wollen überleben zeigt am Beispiel vier junger Berliner Juden, zwei Männer und zwei Frauen, welche Herausforderungen an das Leben unter diesen menschunwürdigen Bedingungen gestellt werden und wie diese Herausforderungen bis in die Gegenwart hinein das Sein bestimmen. Immer wieder verändert sich im Film die Perspektive: Die Interviews der vier Protagonisten werden mit historischen Dokumentaraufnahmen aus der Zeit und so genannten Spielfilmszenen verwoben. Hierdurch entsteht eine Dramaturgie, die verdeutlich, dass Geschichte immer in die Gegenwart ragt. Vergangenes wird aus der Gegenwart heraus wahrgenommen, erzählt und gedeutet. Die Spielfilmszenen bringen die Erinnerungen in Bilder und schaffen Momente der Teilhabe. Sie führen mit einer eigenen Wahrheit und Wirklichkeit in das Geschehen und transportieren die Kontinuität des Lebens in den Interviews der vier Protagonisten. Sie formulieren nicht ausschließlich die Wiedergabe des Erinnerten, sondern

15 28 Themenschwerpunkt 29 Ausleihe weisen in eine narrative Wirklichkeit, die die Gefühle der Betroffenen, deren Lebensumstände und Qualen begreifbar machen. Die besondere Leistung dieses Spiel- Film-Doku-Dramas liegt darin, dass die Interviews der vier Überlebenden eine unglaubliche Betroffenheit vermitteln, jedoch nie mit einem erhobenen Zeigefinger oder Vorwürfen verbunden werden. Aus religionspädagogischer Sicht bietet Die Unsichtbaren einen fast säkularen Zugang zum Thema Holocaust/Shoa. Das Ende des Films überrascht allerdings mit einem religiösen Bekenntnis: Das Sprechen des Schma Jisrael rettet die zwei Männer vor der Erschießung durch russische Soldaten. Einer der russischen Soldaten ist ebenfalls Jude und erkennt durch dieses Bekenntnis, dass die beiden jüdischen Männer Überlebende der Verfolgung sind. Die DVD verfügt über eine gut sortierte Kapiteleinteilung, sodass Die Unsichtbaren sequentiert in unterrichtliche Prozesse integriert werden kann. Ein Einsatz kann ab Klasse 9/10 im Religionsunterricht erfolgen. Frieden auf Erden. MEDIENEMPFEHLUNGEN Die nachfolgende Liste gibt eine Auswahl an Medien zum Schwerpunktthema, die im IRUM an den Standorten Dortmund (DO) und Paderborn (PB) ausleihbar sind. Wenn Sie sich umfassend über die Bestände informieren wollen, stehen Ihnen Bestandskataloge zur Verfügung, die Sie über Internet abfragen können. Über die Website gelangen Sie mit Buttons in der rechten Spalte direkt auf die Web-Kataloge. Die Medienliste hat dankenswerterweise Rektorin i. K. Brigitte Zein-Schumacher, religionspädagogische Referentin und Leitung des IRUM Dortmund, zusammengestellt. An den beiden Standorten des IRUM in Dortmund und Paderborn steht Ihnen der Titel Die Unsichtbaren als physikalische DVD zur Ausleihe (gern auch als Postversand) zur Verfügung. Ferner stellen wir Ihnen den Titel als Online-Medium mit allen für Sie notwendigen Rechten kostenlos für die Bildungsarbeit zur Verfügung! Weitere Informationen erhalten Sie über die Online-Kataloge dabis.cc (für Dortmund) und www. medienzentralen.de (für Paderborn). Auch wenn im Verlauf des Films religiöse Fragen nicht explizit thematisiert werden, so können in der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit dem Geschehen Deutungshilfen und Antworten aus dem Glauben gegeben werden. Umfangreiches Arbeitsmaterial bietet auf der DVD-ROM- Ebene Hintergrundinformationen und didaktische Impulse. Brigitte Zein-Schumacher Allgemeines zum Thema Frieden Bestand DO Das Buch der Flucht Die Bibel in 40 Stationen Die Bibel erzählt von Menschen, die vertrieben und verschleppt werden, fliehen müssen, in der Fremde leben und Heimat suchen von der Vertreibung aus dem Paradies über den Auszug aus Ägypten und das Babylonische Exil bis zu Jesus und seinen Aposteln, die heimatlos durch die Welt ziehen. Johann Hinrich Claussen lässt uns in seinen prägnanten Nacherzählungen und Erläuterungen die Bibel als das Buch der Flucht neu entdecken. Eine bewegende Lektüre für alle Sesshaften, Suchenden und Heimatlosen. Johann Hinrich Claussen; München: C.H. Beck, 2018 Bestand DO Frieden und Gerechtigkeit Peace and Justice Der vorliegende Band beleuchtet und analysiert den Zusammenhang von Frieden und Gerechtigkeit international und interdisziplinär mit einem sozialethischen Fokus. Exemplarisch werden relevante globale und europäische Konflikte untersucht sowie politisch und ethisch brennende Themen aufgegriffen. Zudem wird nach Potenzialen zivilgesellschaftlicher Akteure - wie etwa Journalistinnen - zur Friedensförderung gefragt. Darüber hinaus wird grundlegend reflektiert, wo der systematische Ort der Friedensfrage in der Ethik ist bzw. sein müsste und was die (sozial-)ethische Analyse zur Entwicklung einer Friedensordnung beitragen kann. Marianne Heimbach-Steins (Hrsg.); Münster: Aschendorff, 2018 Bestand DO Werte leben lernen Gerechtigkeit Frieden Glück Was haben Gerechtigkeit, Frieden, Glück und Wertebildung miteinander zu tun? Der Band beantwortet diese Frage interdisziplinär. Die BeiträgerInnen untersuchen Lernprozesse hinter gerechtem Urteilen, setzen sich mit Projekten zur Friedensstiftung durch Konfliktberatung auseinan- der und analysieren schulische Programme zur Förderung von Zufriedenheit und Glück. Sie erläutern darüber hinaus die Relevanz von Wertebildung in einem fachspezifischen Curriculum und denken Gerechtigkeits-, Friedensund Glücksbildung historisch und systematisch weiter. Ulrike Graf (Hrsg.), Susanne Klinger (Hrsg.), Reinhold Mokrosch (Hrsg.); Göttingen: V & R unipress, 2017 Bestand DO weil ihr absurde Kriege führt! Dichter und Philosophen über den Frieden Nach nichts sehnt sich der Mensch so sehr wie nach dem Frieden im Kleinen wie im Großen. In Zeiten wie der jetzigen, da beinahe täglich aus einem weiteren Gebiet der Welt neue kriegerische Zustände gemeldet werden, ist diese Sehnsucht besonders groß. Diese Sammlung enthält Texte über den Frieden. Olaf Daecke Frieden leben Mit Jugendlichen Religion und Ethik denken "Frieden leben" ist für alle Menschen eine zentrale Herausforderung. Die Auseinandersetzung damit spiegelt sich auch im Religionsunterricht wider. Dieses Heft für die Klassen 7 10 verbindet die subjektiven Lern- herausforderungen von Jugendlichen mit Impulsen aus Kirche und Gesellschaft. "Frieden" ist auf unterschiedlichen Ebenen eine Lernaufgabe: Es beginnt bei der Beschäftigung mit der eigenen Person und dem Umgang mit Menschen in der unmittelbaren Umgebung. In einem größeren Horizont werden Fragen zu Krieg und Frieden sowie zur Beziehung des Menschen zur Schöpfung behandelt. Den Abschluss bildet ein Blick auf Frieden im Spiegel von asiatischen Denkwegen. Diese Zugänge werden in fünf Bausteinen durch vielfältige Materialien erschlossen. Ralf Koerrenz, Marita Koerrenz ;Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2016 Allgemeines zum Thema Frieden: DVD s Joe Boots Dokumentarfilm (28 Min.) Ein junger Mann meldet sich unter dem Eindruck eines Terrorangriffs freiwillig zur US- Armee und wird im Irakkrieg eingesetzt. Nach seiner Rückkehr stellt er fest, dass ihn seine Erfahrungen im Krieg nicht mehr loslassen. Ein weiter Weg liegt vor ihm, bis er angemessene Hilfe bekommt. Im Film erzählt er von diesen Irrungen und lässt uns ans seinem schwierigen Genesungsprozess teilhaben. Englische Originalfassung, deutsch eingesprochener Untertitel. Bad Vilbel: Methode Film, 2019

16 30 Themenschwerpunkt 31 Capernaum Stadt der Hoffnung Spielfilm (122 Min) Ein Film von Nadine Labaki Zain (Zain Al Rafeea) ist gerade einmal zwölf Jahre alt. Zumindest wird er auf dieses Alter geschätzt. Der Junge hat keine Papiere und die Familie weiß auch nicht mehr genau, wann er geboren wurde. Nun steht er vor Gericht und verklagt seine Eltern, weil sie ihn auf die Welt gebracht haben, obwohl sie sich nicht um ihn kümmern können. Dem Richter schildert er seine bewegende Geschichte: Was passierte, nachdem er von zu Hause weggelaufen ist und bei einer jungen Mutter aus Äthiopien Unterschlupf fand und wie es dazu kam, dass er sich mit ihrem Baby mittellos und allein durch die Slums von Beirut kämpfen musste. Ein Kind klagt seine Eltern an und mit ihnen eine ganze Gesellschaft, die solche Geschichten zulässt. München: Alamode Film, 2018 Durch den Vorhang Ein Film über Schuld, Erinnerung und Verantwortung (27 Min), ab Kl. 8. Ein Film von Arkadij Khaet Tom nimmt an einem Schüleraustausch in Israel teil. Der Aufenthalt verläuft jedoch völlig anders als geplant und schon bald findet sich Tom im Krankenhaus wieder. Dort macht er eine Begegnung, die seinen Blick auf die Vergangenheit für immer verändern wird. 'Durch den Vorhang' setzt sich mit der heutigen Generation junger Menschen und ihrem Verhältnis zur Geschichte auseinander. Der Film erinnert an die bleibende Verantwortung für die Shoa und plädiert dafür, das Schicksal der Opfer niemals zu vergessen. Grünwald: FWU, 2017 Chika, die Hündin im Ghetto Animationsfilm (16 Min). Ein Film von Sandra Schießl Der 5-jährige jüdische Junge Mikash lebt mit seiner Familie und seiner Hündin Chika im Getto einer polnischen Stadt. Seine kleine Hündin hilft Mikash, sich trotz der Bedrohungen des 2. Weltkrieges und der Judenverfolgung als Kind zu entfalten. Eines Tages wird er gezwungen, sich von Chika zu trennen, doch er weigert sich, diesen Befehl auszuführen. Seine Eltern unterstützen ihn dabei eine Lösung zu finden, die Hündin zu retten. Chika wird außerhalb des Ghettos versteckt. Schließlich wird die Familie befreit und auch Chika kehrt zurück. Es ist Frieden. CHIKA, DIE HÜNDIN IM GHETTO basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Batsheva Dagan, einer Shoa-Überlebenden, die heute in Israel lebt. Stuttgart: Frijus, 2016 Bestand DO Die Kinder der Turnstunde Die Geschichte der Juden in Lünen Dokumentarfilm (76 Min.) Ein Film von Michael Kupczyk Bis 1933 lebten in der Stadt Lünen etwa 200 Menschen mit jüdischen Wurzeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die jüdische Gemeinde in der Stadt an der Lippe ausgelöscht. Geblieben ist ein Foto aus dem Jahr 1932, das exemplarisch den tragischen Verlauf der jüdischen Geschichte fernab der nationalsozialistischen Herrschaftszentren in den Städten und Dörfern der westfälischen Provinz verdeutlicht. Die Aufnahme zeigt Schüler der jüdischen Volksschule in Lünen mit ihrem Lehrer. Die Kinder stehen weit auseinander, gut gestaffelt präsentiert jedes Kind seine eigene Individualität. Zehn Jahre später lebte von den 17 Personen auf dem Bild keine einzige mehr in Lünen und nur eine kehrte nach dem Krieg in die Stadt zurück. Den Film zeichnet aus, dass er die Geschichte der Juden in der Stadt Lünen an biographischen Daten namentlich bekannter Menschen aufzeigt und durch seine lokalhistorische und biographische Herangehensweise eine Brücke schlagen kann zu jedem anderen Ort in Westfalen. Was geschah hier vor Ort, an dem ich lebe, in den Jahren, bevor sich die Deportationszüge gen Osten in Bewegung setzten? Wie erlebten die jüdischen Bürger, die seit Generationen mit und neben ihren christlichen Nachbarn gelebt hatten, den schleichenden Prozess der Ausgrenzung bis hin zur physischen Vernichtung? Und wie verlief der Lebensweg derer, die dem Holocaust entkamen, nach 1945? Münster: LWL-Medienzentrum für Westfalen, 2016 Bestand DO Meine Tochter Anne Frank Spielfilm (ca.90 min) mit Bonusmaterial (ca.27 Min.) Hannah Ley, Raymond Ley Amsterdam, 1945: Der Kaufmann Otto Frank kehrt als einziger Überle- Ist es gerecht, wenn alle gleich viel bekommen? Sollen Bedürftige mehr bekommen? Können Menschen immer gerecht sein? Und wie ist das eigentlich mit der Gerechtigkeit Gottes? Bei diesen Fragen und der Entwicklung eines differenzierteren Gefühls für Gebender seiner Familie in tiefer Trauer aus dem KZ Auschwitz zurück. Doch durch das Tagebuch seiner Tochter Anne, in dem sie während der Zeit im Versteck vor den Nazis ihre geheimsten Träume, Ängste und Sehnsüchte mit erstaunlicher Reife und scharfem Witz niederschrieb, lernt er seine Tochter noch einmal ganz neu kennen und fasst unerwartet neuen Lebensmut... Das ergreifende Doku-Drama Meine Tochter Anne Frank besticht durch eine faszinierende Verbindung zwischen emotionalen, bildstarken Spielfilmszenen und berührenden Interviews mit den letzten verbliebenen Freunden und Weggefährten Anne Franks. Durch bislang unveröffentlichtes historisches Material und die zutiefst persönliche Perspektive des Vaters entsteht ein einzigartiges, fesselndes und stets authentisches Porträt des berühmten Mädchens, das zu einem Symbol des Mutes und der Zuversicht in hoffnungslosen Zeiten geworden ist. München: Universum Film, 2015 Grundschule Gerechtigkeit In: Grundschule Religion: Nr. 67 rechtigkeit helfen die Unterrichtsideen dieser Ausgabe. Susanne von Braunmühl (Hrsg.); Velber: Friedrich, 2019 Frieden Bestand DO Unterrichtsmaterial für die Grundschule, 8-seitiger Download Was ist Frieden? Was können wir gegen Krieg als traurige Realität tun, damit Frieden entsteht? Im Hintergrundtext werden verschiedene Friedensbegriffe erklärt. Die Schüler*innen setzen sich in den Aufgaben mit ihrem persönlichen Friedensbegriff auseinander. Viele Friedensnobelpreisträger*innen kommen aus Afrika erstellt eine Wandzeitung und lernt mehr über sie! Lisa Hartke, Ian Mengel, Britta Sommer; Tönisvorst: Gemeinsam für Afrika, 2019 Der Friedenssucher Plädoyer für eine zeitgemäße religiöse Bildung. Frieden das wünschen wir uns alle. Frieden, das wünscht sich auch der kleine Vogel. So lange ist er schon unterwegs, ruhelos und erschöpft. Ohne es zu wissen, flattert er mit letzter Kraft in ein Museum mit einer Ausstellung über den Frieden. Mit seiner Sehnsucht nach Frieden holt der kleine Vogel Lamm und Löwe aus ihrem Bild vom Jesaja-Tierfrieden. Die beiden zeigen dem Vogel auf ihrem Streifzug durch das menschenleere Museum Bilder von erhofftem und missglücktem Frieden. Dabei lernt er nicht nur die christliche Botschaft nach und nach verstehen, sondern gewinnt immer mehr an Stärke und Selbstvertrauen und am Ende noch viel mehr. Rainer Oberthür; München: dkv, 2018 Die weißen Schuhe Fußball verbindet Kamishibai Bildkartenset Jeden Tag treffen sich Eli und seine Freunde zum Fußball nach der Schule. Doch Elis Welt bricht auseinander: Der Krieg zerstört sein Land und er muss fliehen. Das Schönste, was er hat, kann Eli aber retten: seine neuen, weißen Fußballschuhe. In Deutschland angekommen, muss sich Eli erst einen Platz in einem ganz neuen Leben erkämpfen. Mit seinem Balltalent gelingt es ihm, sich nach und nach einzugewöhnen und Freunde zu finden. Auf dem Fußballplatz tragen alle gleichfarbige Trikots und alle stehen zueinander viele bunte Spieler und Eli ist mittendrin. Maneis Arab; München: Don Bosco Medien, 2018 Bestand DO Jesu Traum von einer besseren Welt. Klasse 3/4 Wir träumen von einem besseren Leben, von Sicherheit, Wohlstand, Chancengleichheit. Wir wünschen uns Frieden und Gerechtigkeit. Diese Träume bewegen und bewegten Menschen ob große oder kleine - zu allen Zeiten und in allen Kulturen.

17 32 Themenschwerpunkt 33 Ausgehend von den Träumen der Kinder stellt der Band Visionen großer Persönlichkeiten vor - vor allem die von Jesus. Auch Kinder können sich bereits mit der Reich-Gottes-Idee Jesu auseinandersetzen und sie für ihr eigenes Leben bedeutsam werden lassen. Petra Mallmann; Berlin: Cornelsen, 2017 Soziales Lernen im Religionsunterricht Klasse 1-4 Ein friedliches, wertschätzendes Miteinander ist ein wesentlicher Grundsatz von Religion und Religionsunterricht. Passend dazu finden Sie in diesem Band vielfältige Materialien zu wichtigen Lehrplanthemen wie "Nächstenliebe und Helfen", "Andere respektieren und Freundschaft", "Konflikte lösen" sowie "Schuld und Vergebung". Dabei wird immer wieder der Bezug zur Lebenswelt der Kinder hergestellt. Abgerundet wird der Band durch Ideen und Bausteine für einen Gottesdienst sowie Beschreibungen zu den Methoden, die innerhalb der Unterrichtseinheit eingesetzt werden. Renate Maria Zerbe; Augsburg: Auer, 2016 Sekundarstufe I und II Bestand DO Hilft nur Gewalt? In: Religion 5 bis 10: Themen Unterrichtsideen Materialien; Nr. 33 / 2. Quartal/2019. Der Verzicht auf, der Umgang mit und der Widerstand gegen Gewalt sind aber nach wie vor Herausforderun- gen, denen sich auch der Religionsunterricht zu stellen hat. Diese Ausgabe schlägt einige Schneisen in das Dickicht, das sich auftut, wenn man über Gewalt nachdenkt. Sie setzt bei alltäglichen Gewalterfahrungen an, kontrastiert diese mit biblischen Texten und fragt nach der strategischen Bedeutung des Gewaltverzichts in der Bergpredigt. Sie lädt dazu ein, die Perspektive von Flüchtlingen vor Kriegsgewalt einzunehmen, thematisiert das bedrängende Problem sexueller Gewalt und stellt Jugendliche vor die Wahl, ob sie als Christen in der Bundeswehr dienen sollen. Mirjam Zimmermann, (Hrsg.), Hartmut; Lenhard, (Hrsg.); Seelze: Friedrich, 2019 Verantwortlich miteinander umgehen 14 Unterrichtsbausteine für die Klassen 5 und 6 Was haben biblische Weisungen und Gebote mit mir zu tun? Geht es nur mich etwas an, was ich in sozialen Netzwerken poste, lese und teile? Was können wir aus der Bibel für den Umgang mit dem älteren Herrn aus dem Nachbarhaus lernen und was macht es für einen Unterschied, ob ein Windrad oder ein Kohlekraftwerk den Strom in unsere Steckdosen bringt? Diese und zahlreiche andere Fragen regen zur Auseinandersetzung mit verantwortlichem Handeln gegenüber Mensch und Umwelt an. Durch den Bausteincharakter des Materials können Sie eigene Schwerpunkte setzen und Sequenzen individuell für Ihren Unterricht zusammenstellen. Sie erhalten außerdem zahlreiche Hinweise zu möglichen Exkursionen oder Experten im Religionsunterricht, sowie Vorschläge zur gemeinsamen Planung und Strukturierung, und zur Ergebnissicherung und Leistungsmessung. Claudia Rothenberger; Stuttgart: Calwer, 2018 Keine Gewalt im Namen Gottes Jahrgangsstufe 7 10 In: in Religion: Aktuelle Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I, 2018/3 Täglich werden Menschen heute in den verschiedenen Medien mit dem Thema Gewalt konfrontiert. Häufig taucht dieses im Zusammenhang mit Religionen, insbesondere dem Islam, auf. Dabei sind Diskussionen oft durch Halbwissen, zahlreiche Vorurteile und Klischees geprägt. Für den Religionsunterricht gilt es hier Aufklärungsarbeit zu leisten: Schülerinnen und Schüler inhalts- und methodenbezogene Kompetenzen zu vermitteln und diese einzuüben, um sie sprach- und dialogfähig zu machen. Dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung, um zu einem eigenen, begründeten Standpunkt zu gelangen. Gabriele Klingberg; Aachen: Bergmoser & Höller, 2018 Neutestamentliche Schlüsseltexte für den Religionsunterricht Sek I / Sek II Das Lehrbuch unternimmt einen Brückenschlag zwischen Bibelexegese und Bibeldidaktik. Nach einem Überblick über Geschichte und Bedeutung der Bibeldidaktik und über neuere bibeldidaktische Methoden behandelt Kollmann zentrale Themenfelder des Neuen Testaments (u.a. Gleichnisse, Bergpredigt, Wundergeschichten, Passion und Auferstehung Jesu). An eine Erörterung fachwissenschaftlicher wie auch fachdidaktischer Grundfragen der einzelnen Themenfelder schließt sich jeweils die exegetische Bearbeitung von Schlüsseltexten an, die zudem einen Ausblick auf konkrete religionspädagogische Anknüpfungspunkte bietet. Die Textauswahl orientiert sich an den Lehrplänen für den Religionsunterricht. Bernd Kollmann; Stuttgart: Kohlhammer 2019 Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts im Religionsunterricht Basiswissen und Bausteine für Klasse Sek I/Sek II Bis heute prägt die Geschichte des 20. Jahrhunderts unsere Gegenwart. Das betrifft die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Umbrüche ebenso wie die Geschichte des Christentums. Auch für den Religionsunterricht gilt: Aktuelle ethische oder religiöse Themen haben eine historische Perspektive. Ob es die Frage nach dem Christsein in Krieg und Diktatur oder die nach der Rolle von Kirche in der modernen Zeit ist ohne Kenntnis der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts können Schülerinnen und Schüler weder kompetent diskutieren, noch Neues in der Gegenwart erforschen. Dieser Band bietet daher erstmalig einen kompletten Überblick über zentrale Themen des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts mit praktischen Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I und II. Harmjan Dam, Katharina Kunter; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2019 Menschsein verpflichtet Sek II In: entwurf: Konzepte, Ideen und Materialien für den Religionsunterricht; 2019/1 Diese Ausgabe bietet Materialien für den Religionsunterricht, die auf den Zusammenhang von Menschenwürde, Menschenrechte und Menschenpflichten hinweisen. Die Menschenrechte sind weltweit in unterschiedlichster Form bedroht, wir wollen mit diesem Heft die theologische Fundierung der Menschenrechte in der Menschenwürde bedenken und zeigen, wie die religionspädagogische Ausformung der Menschenpflichten im Unterricht aussehen könnte. Andreas Reinert; Seelze: Friedrich, 2019 Religion und Gewalt Sek. II Bausteine für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen Das Thema Religion und Gewalt ist eine Herausforderung für Gesellschaft und Schule. Dieser Band für den Religionsunterricht an Berufsschulen gibt Praxishilfen für eine grundlegende Auseinandersetzung mit diesem Schwerpunkt. Dazu werden sowohl klassische Themen Kreuzzüge und Gewalt in der Bibel als auch neue Themen Friedensstifter, Rechtsextremismus, Erziehung und Gewalt sowie Gewalt(losigkeit) im Koran ausgearbeitet. Jedes Modul beginnt mit einer Anforderungssituation und bietet verschiedene Materialien mit Aufgabenstellungen auf vier Niveaustufen. Matthias Gronover, Johannes Hammer, Annette Bohner; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2018 Schuld und Sünde. Mehr als Schwarz und Weiß Jahrgangsstufe 7/10. In: in Religion: Aktuelle Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I; 2019/3 Der Blick wendet sich in diesem Heft zunächst auf das Vorwissen von Schülerinnen und Schülern in Bezug auf Schuld und Sünde. Das biblische, insbesondere das jesuanische Verständnis von Sünde wird u.a. über die Beschäftigung mit der Erzählung von der Ehebrecherin (Joh7,53-8,11) erschlossen. Darauf folgt eine weiterführende, theologisch-systematische Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Schuld und Sünde. Weitere Materialien nehmen die sogenannten sieben Todsünden in der Erarbeitung des gleichnamigen Werkes von Hieronymus Bosch in den Blick. Die Frage nach strukturellen Sünden wird vertieft, indem exemplarisch Verhaltensweisen im Internet, der Umgang mit der Umwelt und Doping im Hochleistungssport hinterfragt werden. Heike Harbecke, Jean-Pierre Sterck- Degueldre; Aachen: Bergmoser & Höller, 2019

18 34 Neues aus Schulen und Schulabteilung 35 Ich trage Verantwortung für diejenigen, die mir anvertraut sind. Christian Majer-Leonhard neu in der Schulabteilung Neue Referentinnen für Pilotprojekte Kirche und Schule Seit dem 1. August 2019 ist Christian Majer-Leonhard (43) als Referent in der Abteilung 4.3 Katholische Schulen in freier Trägerschaft tätig. Vorher unterrichtete er am St.-Ursula-Gymnasium in Neheim die Fächer Deutsch, katholische Religion und Philosophie. Hier war ich 12 Jahre als Lehrer tätig, hier habe ich auch mein Referendariat abgeleistet und durfte diesen Beruf in der Praxis von Grund auf lernen, fasst Majer-Leonhard seine Zeit am St.-Ursula-Gymnasium zusammen und betont: Ich durfte junge Menschen von der Klasse 5 bis zur 13 in den prägenden Jahren ihres Lebens begleiten und war verantwortlich für sie. Ich habe gern unterrichtet. Eine andere Aufgabe habe ich aktiv nie angestrebt. So war es für Majer-Leonhard eine Überraschung, als sich im Sommer die Schulabteilung aus Paderborn bei ihm meldete, Dompropst Joachim Göbel als Leiter der Hauptabteilung ihn zu einem Gespräch einlud und ihn fragte, ob er sich vorstellen könne, zukünftig als Referent in der Abteilung Katholische Schulen zu arbeiten. Denn seit dem Weggang von Claudius Hildmann, der die Schulleitung des Gymnasiums St. Michael in Paderborn übernommen hatte, war die Stelle nicht mit einer Lösung von Dauer besetzt. Diese Aufgabe habe ihn gereizt, so Majer-Leonhard, da er die Chance erhalte, die Schullandschaft im Erzbistum Paderborn intensiv kennenzulernen und seinen Horizont zu erweitern: Bisher kannte ich nur das St.-Ursula-Gymnasium in Neheim. Als Referent der Abteilung Katholische Schulen sieht er seine Aufgabe in einer Brückenfunktion: Der Schulleiter muss möglichst rasch Antworten auf seine Anfragen und Lösungen für seine Herausforderungen erhalten. Das System Schule muss laufen. Darüber hinaus möchte ich aber die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich eine gute katholische Schule entwickeln kann, die ein eigenes Proprium hat und auf ein Mehr verweist. Schule als pastoraler Ort, der allen Beteiligten eine Beheimatung geben kann. Studiert hatte Christian Majer-Leonhard an den Universitäten in Bonn und Würzburg und hier in Franken auch die Erste Staatsprüfung abgelegt. Dann zog es ihn mit seiner Ehefrau nach Nordrhein-Westfalen und beide landeten für die Referendariatszeit im Arnsberger Raum. Die Familie wohnt mittlerweile in Soest, in unmittelbarer Nähe zu St. Patrokli in einem restaurierten Fachwerkhaus und hat hier ihre Heimat gefunden. Als Diakon arbeitet Majer-Leonhard im Pastoralteam mit und hat vor zwei Jahren ein Projekt entwickelt, das sich um Obdachlose kümmert. Wir bieten am letzten Samstag im Monat ein Frühstück an. Hier frühstücken wir gemeinsam mit den Obdachlosen und hören, wo wir helfen können. Es hat zwei Jahre gedauert, bis wir ein Vertrauensverhältnis aufbauen konnten. Ein Team von rund 30 Ehrenamtlichen bildet ein Netzwerk, nutzt seinen eigenen beruflichen Hintergrund vom Haarschnitt bis zur ärztlichen Untersuchung oder vermittelt Hilfen bei konkreten Anliegen und Notsituationen. Für Majer-Leonhard setzt sich hier der Auftrag von Kirche im diakonischcaritativen Handeln um. Als Diakon formuliert er für sich einen klaren Auftrag: Der Diakon ist ein leises Dienstamt, das zu den Menschen geht, ihnen zuhört, hilft und im besten Fall Brücken baut. Christoph Quasten Die Zeiten, in denen der katholische Ortspfarrer auch den Religionsunterricht in der Schule erteilte und so auch eine Verbindung zur Gemeinde herstellen konnte, sind vielerorts vorbei. Daher will das Erzbistum Paderborn zunächst über Pilotprojekte in Dortmund und im Dekanat Unna Kirche und Schule wieder näher zusammenbringen. Zu dieser neuen Aufgabe begrüßte jetzt Propst Andreas Coersmeier in Dortmund Brigitte Drescher als Referentin für Kirche und Schule. Ihre Kollegin in Unna ist Susanne Lehn. Beide widmen sich seit dem Beginn des neuen Schuljahres mit einer halben Stelle der Vernetzung zwischen den Schulen und dem katholischen Leben im Dekanat und in den Pastoralen Räumen. Den ausgebildeten Gemeindereferentinnen ist dabei der Schulalltag nicht fremd. So sind sie schon länger als Religionspädagoginnen auch im Schuldienst bzw. in der Lehrerfortbildung tätig. Weiterhin Brigitte Drescher ist neue Referentin für Kirche und Schule der Katholischen Stadtkirche Dortmund. Foto: pdp / Michael Bodin werden sie auch jeweils acht Unterrichtsstunden in einer Schule katholische Religion unterrichten. Ihre Ansprechpartner in den Schulen sind vor allem die Religionslehrerinnen und Religionslehrer aller Schulformen. Diese wollen sie in ihrer Arbeit unterstützen und mit der Kirche vor Ort zusammenbringen. Es geht darum, Ideen zu entwickeln, wie sich Schule als ein pastoraler Ort gestalten lässt, erläutert Brigitte Drescher. Für Susanne Lehn ist diese Arbeit wichtig, da sich Kinder und Jugendliche heute immer länger in der Schule aufhalten und dort auch ein religiöses Interesse zeigen würden. Noch steht die Arbeit erst am Anfang und Brigitte Drescher sammelt in Dortmund Ideen für eine Zusammenarbeit und nimmt erste Kontakte mit den Schulen auf. Darüber hinaus wird sie die Katholische Stadtkirche im Schulausschuss vom Rat der Stadt Dortmund vertreten und in den entsprechenden Fachkonferenzen der katholischen Kirche in Dortmund mitarbeiten. Über ihre neue Aufgabe im Dekanat Unna sagt Susanne Lehn: Dieses Referat wurde neu eingerichtet mit dem Ziel, interessierte Schulen des Dekanats in ihrem Bemühen zu unterstützen, eine christliche Ausrichtung ihres Schullebens zu finden und zu verwirklichen und religiös motivierte Projekte durchzuführen. Informationen zur Erreichbarkeit der neuen Referentinnen für Kirche und Schule stehen im Internet unter für Dortmund und für Unna. Begleitet und unterstützt werden die beiden neuen Referentinnen durch die Hauptabteilung Schule und Erziehung. Pressemeldung Erzbistum Paderborn vom Susanne Lehn ist neue Referentin für Kirche und Schule im Dekanat Unna. Foto: privat

19 36 Neues aus Schulen und Schulabteilung 37 Verdienstorden für Hans Georg Glasner Online-Umfrage Religionsunterricht Religionspädagogik Themen, Formate und Fragestellungen Was interessiert Religionslehrer/-innen? Die Die Abteilung Religionspädagogik ist ist bestrebt, die die religionspädagogischen Angebote des des Erzbistums stetig weiterzuentwickeln und und auf auf die die Bedarfe der der Religionslehrer/-innen auszurichten. Alle Alle Religionslehrer/-innen im im Erzbistum Paderborn sind eingeladen, in der der Online-Umfrage ihre ihre Erwartungen an an die die religionspädagogischen Fortbildungsangebote zu zu benennen. Bis Bis zum Februar 2020ist ist die die Teilnahme an an der der Umfrage unter möglich. Bürgermeisterin Birgit Rieder verlieh Hans-Georg Glasner am im Dortmunder Rathaus den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Alexander Schmidt Bürgermeisterin Brigit Rieder hat im Rathaus der Stadt Dortmund den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Hans Georg Glasner für sein langjähriges Engagement im Bereich der Erinnerungskultur verliehen. Glasner leitete bis Ende 2002 fast 20 Jahre lang das Institut für Religionsunterricht und Katechese in Schwerte und war in der Lehrerfortbildung des Erzbistums Paderborn aktiv. Seit 1985 ist Hans Georg Glasner Mitglied in der Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.v.. Von 1985 bis 1992 war er in verschiedenen Funktionen im Vorstand tätig und engagierte sich mit der Durchführung von Vorträgen im Rahmen des Veranstaltungsprogramms für den Verein. Außerdem organisierte und begleitete Hans Georg Glasner rund fünfzehn Jahre lang deutsch-israelische Begegnungen zwischen Dortmunder Jugendlichen und jungen Mitgliedern des Kibbuz Kinneret in Israel. Auf diese Weise hat Glasner mehr als eintausend jungen Menschen den Austausch ermöglicht. Für dieses Projekt haben ihm sowohl der damalige israelische Ministerpräsident, Shimon Perez, als auch der Bildungs-und Kulturminister des Staates Israel ihre Anerkennung ausgesprochen wurden auf Initiative des Kibbuz zum Dank zehn Bäume auf seinen Namen gepflanzt. Seit 2004 ist Hans Georg Glasner Mitglied des Vereins Gegen Vergessen Für Demokratie e.v.. Ziel des Vereins ist die Stärkung der Demokratie und die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen sowie politischem Extremismus. Hans Georg Glasner trägt als Organisator, Moderator und Referent maßgeblich dazu bei, dass Vorträge, Podiumsdiskussionen, Zeitzeugengespräche, Filmvorstellungen, Ausstellungen, Konzerte, Gedenkstättenfahrten oder Schülerprojekte angeboten werden können. Christoph Quasten

20 38 Religionsunterricht persönlich 39 persönlich Religionsunterricht Auftakt einer festen Rubrik In dieser wiederkehrenden Reihe wollen wir dem Religionsunterricht ein Gesicht geben. Deshalb werden in den nächsten Ausgaben der Schulinformationen immer wieder Stimmen eingeholt, die einen persönlichen Einblick in das Unterrichtsfach vermitteln. Luisa Jung unterrichtet am Mariengymnasium Arnsberg evangelische Religion und Englisch Christian Koch Simone Flottmeier unterrichtet an der Gesamtschule Bad Driburg katholische Religion und Deutsch unterrichtet am Geschwister- Scholl-Gymnasium Winterberg katholische Religion, Geschichte und Musik Für diese Ausgabe haben wir nachgefragt bei drei katholischen Religionslehrkräften aus dem Erzbistum Paderborn und einer Lehrerin, die am katholischen Gymnasium in Arnsberg unter anderem evangelische Religionslehre unterrichtet. Lisa Neitemeier unterrichtet am Fritz-Henßler-Berufskolleg Dortmund katholische Religion und Deutsch Religionsunterricht bedeutet für mich, unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, das eigene Leben zu reflektieren und ihnen Mut zu machen, mit sich selbst in eine Auseinandersetzung zu treten. Gerade vor dem Hintergrund, dass bereits in fast jedem Klassenzimmer Parallelwelten in Form von Facebook, Instagram & Co. existieren, in denen (christliche) Werte nicht selten mit Füßen getreten werden, ist es wichtiger denn je, den Jugendlichen Wege und Kräfte des Heilseins aufzuzeigen und sich trauen, die Botschaft vom Reich Gottes als (inneren) Kompass anzunehmen. Religionsunterricht bedeutet für mich, dass ich meine Schülerinnen und Schüler auf ihrem individuellen, religiösen Weg begleitet darf selbst, wenn dieser Weg am Berufskolleg startet oder neu gegangen wird, da Religion für viele Lernende oftmals keine wirkliche Bedeutung mehr hat. Ich helfe bei der Entwicklung der religiösen Kompetenzen, die nicht nur private, sondern auch gesellschaftliche und berufliche Lebensbereiche beinhalten. Mein persönliches Highlight im Religionsunterricht war die positive Resonanz einer Klasse, die dem Religionsunterricht anfangs eher skeptisch gegenüberstand. Innerhalb einer Unterrichtsreihe, die thematisch unterschiedliche Religionen behandelte, äußerten eben diese Schülerinnen und Schüler den Wunsch, exegetisch arbeiten zu wollen, um die religiöse Diversität bewusst festzustellen und aus ihr zu lernen anstatt dem vermeintlich Fremden ablehnend gegenüber zu stehen. Eine Schule ohne Religionsunterricht ist eine Schule, die den Menschen nicht als Ganzen mit all seinen persönlichen Empfindungen, wie Ängsten, Sehnsüchten und Eigenheiten erfassen kann. Darüber hinaus würde eine Schule ohne Religionsunterricht verfehlen, ihre Schüler/-innen dazu zu ermutigen, ein friedliches Miteinander in unserer pluralen und multireligiösen Gesellschaft zu (er)leben und anzustreben. Der Schüler würde kaum Gelegenheiten haben, sich mit seinem Auftrag als Bebauer und Bewahrer unserer Schöpfung über seine Zukunft auseinanderzusetzen. Mein persönliches Highlight im Religionsunterricht war zu sehen, dass eine tiefe Bindung und Vertrauen zwischen Lehrkraft und Schüler/-in entstehen kann, die auch über die Unterrichtsstunden hinausgehen. Dies wurde mir zum ersten Mal im Rahmen der Vorbereitung meines Zweiten Staatsexamens bewusst, in dem wir über existentielle Fragen wie das Sterben, Freundschaft oder unsere Verantwortung miteinander ins Gespräch kamen. Mein persönliches Highlight im Religionsunterricht ist es immer wieder dann, wenn die Schüler/-innen das Fach auch über die Q1 hinaus belegen, sie jedoch vorher noch in aller Offenheit zugegeben hatten: Reli habe ich nur gewählt, um Philo aus dem Weg zu gehen! Es tut gut zu wissen, dass wir Inhalte vermitteln, die den Schüler/-innen trotz einer veränderten religiösen Sozialisation und einer derart pluralen Gesellschaft so attraktive Anknüpfungspunkte für die Reflexion und Weiterentwicklung des eigenen Lebensentwurfs anbieten. Die Fragen stellten Dr. Stefan Klug und Dr. Dennis Lewandowski

21 40 Veranstaltungshinweise 41 Religionspädagogische Lehrerfortbildungen Veranstaltungen für die Monate Januar, Februar und März 2020 Religion in Gesellschaft und Kultur Kirche nein danke?! Bausteine und Anregungen zum Stellenwert der Kirche in der Gesellschaft Christina Brunke, Dr. Stefan Klug SEK II Berufskolleg von 15:15-18:15 Uhr in Paderborn (Kurs-Nr. F95PB- RE316) Kirche nein danke! Immer mehr Menschen sehen die Institution Kirche u.a. aufgrund des Missbrauchsskandals kritisch und stellen ihre gesellschaftliche Bedeutung zunehmend infrage, nicht zuletzt auch ihre staatlichen bzw. politischen Privilegien. Auch viele unserer Schüler/-innen äußern im Religionsunterricht ihre Kritik und verlangen nach Antworten hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Kirche in Gesellschaft und Politik. Ausgehend von den vier kirchlichen Grundvollzügen (Martyria, Liturgia, Koinonia und Diakonia), greift diese Fortbildung aktuelle Berührungspunkte von Kirche und Gesellschaft auf, die sich für den Einsatz im Unterricht eignen und u.a. als Projektarbeiten durchgeführt werden können. Dazu werden verschiedene alternative Zugänge und Bausteine sowie neue Unterrichtsmaterialien vorgestellt. Details s. S. 41 des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Photo by Louis Moncouyoux on Unsplash "Nach Karneval ist Schluss mit lustig?" Die Fastenzeit den Kindern erklärt Wibke Retzmann, Katrin Holthaus Grund- und Förderschulen von 15:00 18:00 Uhr in Paderborn (Kurs-Nr. G95PB- RE110) von 15:00 18:00 Uhr in Dortmund (Kurs-Nr. G95PB- RE111) In dieser Fortbildung arbeiten Sie daran, den Kindern die Fastenzeit nahezubringen. Dazu werden Grundbegriffe wie Schuld, Buße und Umkehr anhand praktischer Übungen erarbeitet und die Kerngedanken der Fastenzeit so mit Inhalt gefüllt fernab vom moralischen Zeigefinger oder von angstbehafteten Vorstellungen. Schließlich soll es darum gehen, mit der Aktion 40 kleine Schritte die Fastenzeit als Rückbesinnung auf unser soziales Miteinander zu verstehen. Dabei arbeiten wir zur goldenen Regel als einer Art Wegweiser durchdiese besondere Zeit im Kirchenjahr. Details s. S. 42 des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Photo by Jessica Rockowitz on Unsplash Anmeldung online im Veranstaltungsportal unter Button Veranstaltungsportal; per Mail unter oder telefonisch bei Marilies Risse unter 05251/ Die Simpsons im Religionsunterricht- die "gelbe" Welt und die Religiosität unserer Schüler/-innen Henning Gillrath, Pfarrer Burkhard Nolte, Pfarrerin Ina Annette Bierbrodt SEK I SEK II BK von 15:15 bis 18:00 Uhr in Dortmund (Kurs-Nr. G95DO- RE310) In der gelben Welt der beliebten Zeichentrickserie Die Simpsons werden neben aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen auch viele Aspekte rund um das Thema Religion und Glaube aufgegriffen: religiös konnotierte Charaktere, religiöse Orte bzw. Institutionen, religiöse Vollzüge, die Präsenz der Bibel oder grundlegende existenzielle Fragen wie nach der menschlichen Seele, der Theodizee u.v. m. Die humorvolle und mitunter provokante Inszenierung von Religion bei den Simpsons bietet einen überraschenden und dadurch motivierenden Zugang zu vielen klassischen Themen religiöser Bildung. Nach einer theologisch-religionspädagogischen Einführung in die gelbe Welt der Simpsons werden in dieser Fortbildung ausgewählte Episoden vorgestellt und analysiert, die sich für den Einsatz im Religionsunterricht (etwa ab Jahrgangsstufe 9) eignen. Arbeits- und Beobachtungsblätter sowie weitere Materialien zu den aufgeworfenen Themen erleichtern die Einbettung der Episoden in die Unterrichtspraxis. Details s. S. 43 des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Photo by Jason Leung on Unsplash Jesus, die gekrümmte Frau und der Sabbat Simone Flottmeier, Brigitte Zein- Schumacher SEK I SEK II am von 15:30 bis 18:30 Uhr in Arnsberg-Neheim (Kurs-Nr. G95DERE201) Wie kann die Botschaft vom Reich Gottes unter den heutigen kulturellen Gegebenheiten in ihrem Wesen bewahrt bleiben? Die Erzählung Die Heilung einer Frau am Sabbat in Lk 13,10-17 über die Begegnung Jesu mit einer gekrümmten Frau zeigt Wege und Kräfte zum Heil sein, die auch für heutige Schüler/-innen wichtig sind. Inmitten des (Schul-)Alltags erinnert und appelliert sie an eine Welt, in der Menschen einander heilend und tröstend begegnen. Gerade der religiöse Kontext des Leib-Seele-Zusammenspiels dürfte für den Religionsunterricht lohnend sein, finden sich in ihm krankmachende Über-Ich-Normierungen, für die sich Menschen oft zeitlebens krumm machen und verbiegen (müssen). Diese Gemobbten seelisch-emotional und (in der Folge) körperlich aufzurichten und ihnen daher im doppelten Wortsinn und ganz im Sinn der Tora den Rücken zu stärken, war zentrales Anliegen der jesuanischen Botschaft vom Reich Gottes. Details s. S. 44 des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Religionen im Dialog. Bausteine zu den Inhaltsfeldern 6 und 7 (Jg. 5/6) des neuen Kernlehrplans G 9 Alexia Rebbe, Pfarrer Burkhard Nolte, Dr. Stefan Klug u. a. m. SEK I (GY) am in Paderborn (Kurs-Nr. G95PBRE311) am in Dortmund (Kurs-Nr. G95DORE312) am in Gütersloh (Kurs- Nr. G95DERE311) jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr Mit dem Schuljahr 2019/2020 gilt an Gymnasien der auf neun Schuljahre ausgelegte Kernlehrplan, beginnend mit den Jahrgangsstufen 5 und 6. Der Kernlehrplan für die Fächer Ev. und Kath. Religionslehre enthält neben einigen inhaltlichen Akzentuierungen auch neue Kompetenzen sowie ein neues siebtes Inhaltsfeld. Auf dieser Fortbildung, die konfessionell-kooperativ angelegt ist, stehen gemeinsame Themen und Aspekte der Inhaltsfelder 6 und 7 für die Jahrgangsstufen 5/6 im Mittelpunkt, wobei auch Unterschiede zwischen beiden Lehrplänen berücksichtigt werden. Dazu werden Bausteine und Anregungen für die Unterrichtspraxis präsentiert und aktuelle Unterrichtsmaterialien vorgestellt. Neben einer Einführung in die Struktur und Gesamtintention des G9-Kernlehrplans für die Fächer Ev. und Kath. Religionslehre bietet die Veranstaltung darüber hinaus Hilfestellungen bei der Überarbeitung der Schulcurricula. Details s. S. 46f. des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Photo by Johny vino on Unsplash Das Thema Holocaust/ Shoa im RU der SEK I/II (Fortsetzung) Mechthild Essenberger, Alexander Schmidt, Dr. Stefan Klug SEK I SEK II am von 15:00 bis 18:00 Uhr in Korbach 2016 fand die Basisveranstaltung zu dieser Thematik im Dekanat Waldeck statt. Mit dem Fortbildungsseminar sollen weitere Texte, Bilder und Fotos (meist von Häftlingen, Augenzeugen und Überlebenden selbstgeschrieben, fotografiert, gezeichnet oder gemalt) vorgestellt werden. Diese Medien können fächerübergreifend (Ev. und Kath. Religionslehre, Deutsch, Kunst, Politik, Geschichte) eingesetzt werden. Exemplarisch werden wir einige Bausteine gemeinsam erschließen, interpretieren und Ideen für den Einsatz im Unterricht erarbeiten. Details s. S. 48 des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Photo by Michael Fousert on Unsplash "Seine Mitte finden - Wege nach innen" Mechthild Kruk, Anne Richard, Alexander Schmidt alle Schulformen vom bis , Beginn 18:00 Uhr, Ende Uhr in Winterberg-Elkeringhausen (Kurs-Nr. G95WIRE004) Ein Thema: fast wie geschaffen für die ungezählten Ratgeberbücher und fürs Googeln. Und dann kommen all die vielen praktischen Ideen, seine Mitte zu finden und entdeckt wird viel

22 42 Veranstaltungshinweise 43 Wellness, wohl kaum die Mitte. Vor dem Finden steht das Suchen und vor der Mitte ein weites Umfeld. Das Wochenende lädt dazu ein, auf die Suche zu gehen mit den Elementen: Sich-Zeit-Nehmen und Zuhören Begegnung und Singen Eutonie und Impulse Gedanken der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Anregungen und aufmerksame Fragen. Das Ziel des Wochenendes: weitergehen, um seine Mitte zu finden. Nicht der Weg ist das Ziel, sondern die Mitte. Das Wochenende will motivieren, auch danach seine Mitte zu suchen in der Hoffnung, ihr näher zu komme Details s. S. 49 des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Das Friedenskreuz Legematerial, Unterrichtsideen und Lieder für den Religionsunterricht in der Grundschule Reinhard Horn Grundschule, Erzieherinnen und Erzieher am von 15:00 bis 18 Uhr in Olpe In dieser Fortbildung werden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Legekreuzes Friedenskreuz im Religionsunterricht der Grundschule vorgestellt und erprobt. Die Teilnehmer werden mit den Symbolelementen des Friedenskreuzes (Krone, Stern, Brot, Haus, Taube, Wein und Wasser) zu einer anschaulichen Entdeckungstour durch das Kirchenjahr eingeladen. Die Bandbreite an praxiserprobten Ideen und gut nachvollziehbaren Präsentationen zum Friedenskreuz ermöglichen Einsteigern einen direkten und einfachen Zugang zur Arbeit und bieten Fortgeschrittenen neue Anregungen. Weiterhin werden Geschichten rund um Jesus (Gleichnisse, Heilungsgeschichten) spielerisch und mit viel Leichtigkeit gesungen, neu erzählt und mit allen Sinnen zum Ausdruck gebracht. Lieder voll Begeisterung, berührende Geschichten, Ideen zur kreativen Gestaltung und praktische Anregungen zur Unterrichtsgestaltung stellt der bekannte und erfolgreiche Musikpädagoge Reinhard Horn in diesem lebendigen Seminar vor. Diese Fortbildung eignet sich auch für Erzieherinnen und Erzieher. Das Kreuz mit dem Kreuz Jesu Tod im Spannungsfeld von Sühnopfer und Liebeserweis Prof. Dr. Ulrich Riegel, Brigitte Zein-Schumacher Theologischer Weiterbildungstag/ Lehrerstudientag für alle Schulformen am von 9.30 bis 16:30 Uhr in Siegen Jesu Tod am Kreuz war nicht nur für die ersten Christen ein Rätsel, sondern erscheint auch heute noch erklärungsbedürftig vor allem im Religionsunterricht. Da immer weniger Schülerinnen und Schüler aus Elternhäusern kommen, die einen lebendigen Glauben leben, können immer weniger Kinder und Jugendliche mit diesem Ereignis etwas anfangen. Wie passt es ins Bild, dass der, der retten soll, am Kreuz stirbt? Und wie kann ich christliche Deutungen dieses Ereignisses schülergerecht erklären? Diesen Fragen stellt sich der ganztägige Lehrerstudientag an der Uni Siegen. Der Vormittag wird durch fachliche Vorträge geprägt, am Nachmittag finden praxisorientierte Workshops zum Thema für die einzelnen Schulformen statt. Details s. S. 50 des Religionspädagogischen Fortbildungskalenders Photo by DDP on Unsplash Du hast angefangen! Nein, Du! Carola Stein Grundschule am in Meschede am in Bielefeld jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr So kann ein Krieg anfangen. Aber reden wir mit Kindern darüber? Ist das Thema Krieg, das Thema Frieden etwas, dass in der Grundschule besprochen und Texte aus der Literatur gelesen und bearbeitet werden? Sicher ist es nicht das einfachste Thema und dennoch haben wir weltweit Kriege, Gewalt und Friedensprozesse. Kinder sind aufmerksam und bekommen davon oft mehr mit als wir denken. Ihnen hierfür Orientierung und die Möglichkeit des darüber Redens anzubieten, wollen wir bei dieser Fortbildung erarbeiten. Sie lernen Bücher für Kinder kennen, die sich mit dem Thema Krieg und Frieden in unterschiedlichster Form auseinandersetzen. Wir werden uns Inhalte anschauen und diese erarbeiten. Zudem erhalten Sie fächerübergreifende Ideen und Materialien für den Unterrichtseinsatz. Es wird ein berührender, nachdenklich machender und intensiver Nachmittag werden. Dr. Dennis Lewandowski leitet die Abteilung Religionspädagogik und ist verantwortlich für die religionspädagogische Lehrerfortbildung. Preisverleihung des Facharbeitswettbewerbs 2018 (v. l.): Dr. Stefan Klug, Paul Ferdinand Böllhoff, Emanuel Rasche, Cecille Müller, Theresa Oesselke, Prof. Dr. Stefan Kopp, Dr. Dennis Lewandowski Foto: Theologische Fakultät Paderborn Facharbeitswettbewerb 2020 Auch in diesem Schuljahr können Facharbeiten im Themenbereich Religion und Theologie in der modernen Gesellschaft beim Facharbeitswettbewerb 2020 der Theologischen Fakultät Paderborn eingereicht werden. Der von der Hauptabteilung Schule und Erziehung unterstützte Wettbewerb prämiert die drei besten Facharbeiten mit Geldpreisen in Höhe von 400, 300 und 200 Euro und einer Urkunde. Außerdem werden Büchergutscheine unter den übrigen Einsendungen verlost. Teilnehmen können alle Oberstufenschülerinnen und -schüler im Erzbistum Paderborn, die ihre Facharbeit Weitere Informationen Unter veranstaltung steht ein Flyer mit allen Informationen zum Download zur Verfügung. mit einer guten oder sehr guten Bewertung abgeschlossen haben. Anders als in den vergangenen Jahren ist der Einsendeschluss dieses Mal bereits der 30. April Die Preisverleihung wird Ende Juni 2020 an der Theologischen Fakultät Paderborn stattfinden. Kontakt Emanuel Rasche Theologische Fakultät Paderborn Kamp Paderborn facharbeitswettbewerb@thfpaderborn.de ReliLehrer*innenTag in Attendorn am Biggesee Rund 30 Lehrerinnen und Lehrer nahmen am Ende September am ReliLehrer*innenTag in Attendorn am Biggesee unter der Leitung von Katrin Holthaus (Abteilung Religionspädagogik) und Dr. Heike Bee-Schrödter (Abteilung Schulpastoral) teil. Den Vormittag verbrachten sie regensicher im Collegium Bernardinum mit verschiedenen Workshops zum Thema Wasser. Präses Lütkevedder feierte gemeinsam mit den Grundschullehrerinnen und lehrern einen Gottesdienst, bevor es am Nachmittag auf den Biggesee ging. An Bord der Westfalen konnten die Lehrerkräfte auf dem Oberdeck die Sonne und den Biggesee genießen Impuls: Seekarte der Befindlichkeiten und dabei zu verschiedenen Impulsen miteinander ins Gespräch kommen. Selbstverständlich spielte auch hier das Thema Wasser die Hauptrolle. So wurden bestehende Kontakte der Relilehrerinnen im Bistum gefestigt und neue Verbindungen geknüpft. Mit der Aussicht auf einen neuen ReliLehrer*innenTag im September 2020 in Warstein verließen die Teilnehmerinnen zufrieden das Schiff. Katrin Holthaus

23 44 Veranstaltungshinweise 45 PETER PAUL RUBENS und der Barock im Norden Das Diözesanmuseum Paderborn zeigt den berühmten Flamen und seine Schüler in Westfalen Peter Paul Rubens, Selbstbildnis, um 1625/30, Siegen, Siegerlandmuseum Credit: Förderverein des Siegerlandmuseums und des Oberen Schlosses e.v. Siegen Peter Paul Rubens ( ) ist unbestritten einer der bedeutendsten Meister des flämischen Barock und war bereits zu Lebzeiten der Star seiner Zunft. Von seiner Werkstatt in Antwerpen aus verbreiteten sich neuartige Bildideen in ganz Europa bis nach Paderborn, wie die neue große Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn zeigt. Barocke Pracht Phönix aus der Asche Als der Paderborner Dom am 17. Januar 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert wurde, zerstörten die Luftminen auch ein einzigartiges Zeugnis barocker Kunst: Die im Kern auf die Barockzeit zurückgehende Ausstattung des Hochchores, bestehend aus dem Hauptaltar mit zwei Seitenaltären. Geschaffen wurde sie von den Antwerpener Bildkünstlern Antonius und Ludovicus Willemssens, die im direkten Werkstatt-Umfeld von Peter Paul Rubens gelernt und gearbeitet haben. Obgleich die kostbaren Altargemälde in kleinste Fetzen zerrissen wurden, blieben diese wie durch ein Wunder erhalten, während die mächtigen Aufbauten samt Skulpturenbelegschaft gut zwei Monate später im schweren Bombenangriff vom 27. März 1945 den Flammen zum Opfer fielen. Die Fragmente der Gemälde wurden direkt nach den Bombardierungen gesammelt und seither von der kirchlichen Denkmalpflege gesichert und bewahrt. Nun bilden sie den Ausgangspunkt für die große Sonderausstellung PETER PAUL RUBENS und der Barock im Norden, die im Diözesanmuseum Paderborn vom 29. Mai bis zum 25. Oktober 2020 gezeigt wird. Damit führt das Museum den Reigen seiner großen, auch international beachteten Ausstellungen fort, die stets ausgehend von einem regionalen Anknüpfungspunkt den Blick auf europäische Zusammenhänge weiten. Maria Magdalena, Fragment der Kreuzigung Christi, vom zerstörten Seitenaltar des Paderborner Doms, bez.: Anton Willemßens invent Ao Credit: Diözesanmuseum Paderborn, Foto: Ansgar Hoffmann Peter Paul Rubens und die Ausbreitung des Barock Die Ausstellung beginnt mit der groß angelegten digitalen Rekonstruktion des barocken Hauptaltar-Bildes des Paderborner Doms unter Einbeziehung der originalen Teile. Besucher können sich ein Bild vom ursprünglichen Charakter des Gemäldes machen, haben jedoch gleichzeitig die erhaltenen Fragmente unmittelbar vor Augen. In einer weiteren Ausstellungseinheit werden sodann zwei nicht nur für Paderborn im 17. Jahrhundert in kirchlicher wie in künstlerischer Hinsicht bedeutsame Zentren in den Blick genommen Rom und Antwerpen. Im Spannungsfeld von tridentinischer Reform auf der einen und einem erstmals global ausgerichteten Handel auf der anderen Seite entwickelte sich in der Kunst eine neuartige Bild- und Formensprache. Spannend sind die Wege der Vermittlung, der Kunsttransfer von West nach Ost, der nach und nach ganz Europa erfasste. Mittels dynamischer und spannungsreicher Kompositionen schufen die Künstler jetzt eine Verbindung von Bild- und Realraum. Ihr Ziel war die Überwältigung des Betrachters, der sinnlich und emotional angesprochen zum unmittelbaren Augenzeugen des Bildgeschehens wurde. Dabei bedienten sich Architektur und Bildkünste der Mittel der Inszenierung, der sog. Szenographie, die wie auf einer Theaterbühne nun den Gesamtraum einbezog. Alles konzentrierte sich auf die Messfeier, die Eucharistie, und damit auf die Altäre, die sich zu gewaltigen Aufbauten auswuchsen, für die wie beim Hochaltar in Paderborn sogar das mittelalterliche Gewölbe erhöht werden musste. Die Kunst des flämischen Hochbarock, wie sie insbesondere durch ihre Antwerpener Meister Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck ( ) und Jacob Jordaens ( ) verkörpert wird, entwickelte sich rasch zu einem gefragten Stil und damit zum Exportgut in ganz Mittel- und Nordeuropa. Der hier an vorderster Stelle stehende Rubens brachte neuartige Auffassungen und Anregungen in die bis dahin vom Spätmanierismus bestimmte Malerei bzw. Skulptur der südlichen Niederlande ein. Seine Formensprache, die vor allem italienische Einflüsse und heimische Traditionen zu etwas Eigenem und ganz Neuem verarbeitete, wurde nicht nur als herausragend empfunden, sondern auch als beispielgebend geschätzt. Das beflügelte die Nachfrage und führte dazu, dass Rubens als gefeierter Malerfürst in Antwerpen einem großen Atelierbetrieb vorstand, in dem die gefragten Altarbilder unter Beteiligung seiner Schüler entstanden und Woche für Woche mindestens eines die Werkstatt verließ. Eine Besonderheit der Paderborner Ausstellung ist es, dass sie nicht nur die Ergebnisse der bahnbrechenden künstlerischen Impulse des flämisch geprägten Barock und der Innovationen in der Architektur und Kirchenausstattung im 17./18. Jahrhundert präsentiert. Vielmehr kann man hier vor allem in virtuosen, so noch nie gezeigten Skizzen und Modelli von Rubens eigener Hand der prima idea seiner Kompositionen und damit der schöpferischen Kraft des genialen Meisters ganz nahe kommen. Die Ausstellung zeigt so Rubens Schaffen und sein Wirken auf breiter Ebene: Briefe an Aufraggeber und Illustrationen für liturgische Bücher sind ebenso vertreten wie Ölskizzen, Gemälde, Zeichnungen und Stiche. Auch die flämische Skulptur erlebte in der Zeit des Barock bedingt durch die Neuausstattung zahlreicher, in den vorausgegangenen Bilderstürmen verwüsteter Kirchengebäude eine Hochphase. Auch hier kann Rubens als bedeutender Impulsgeber gelten. Er war nicht nur einer Reihe von Bildhauern freundschaftlich verbunden, sondern kooperierte teilweise eng mit ihnen. Die Ausstellung zeigt u.a. Werke des Bildhauers Lucas Faydherbe ( ). Er lernte drei Jahre lang in Rubens Atelier nicht nur in seinen kleinformatigen Elfenbeinschnitzereien, sondern auch in seinen späteren Großskulpturen ist ein unmittelbarer Bezug zu den naturalistisch und kraftvoll formulierten Gestalten des Meisters zu erkennen. Zum erweiterten Rubens-Umfeld zählt außerdem Artus Quellinus der Ältere ( ), der wie die Brüder Willemssens für Paderborn Aufträge für das Ausland, speziell in Norddeutschland, ausführte. Dass die Migration von Künstlern ein bedeutender Motor der Ausbreitung des Barock war, zeigt nicht nur das Beispiel der Willemssens für Paderborn. Vor und nach ihnen waren zahlreiche Niederländer speziell auch im Nordwesten des Reiches tätig, wie etwa Paul van Paets beweist, der die farbige Fassung des Dom-Hochaltars besorgte, oder für den Münsteraner Raum Anton Vercruysen, von dem sich ein Altarbild in Warendorf erhalten hat. Weit wirksamer aber waren die virtuosen Kupferstiche nach den Gemälden Peter Paul Rubens, die von talentierten Kupferstechern unter ihnen Lucas Vorstermann oder Schelte Adamszoon Bolswert geschaffen wurden und als graphische

24 46 Israelfahrt Impressum 47 Vorlagen weite Verbreitung und Verwendung fanden. Die Aktualität des Barock In eine eigene, ganz neue Welt führt den Besucher die abschließende Ausstellungseinheit: Sie ist der Aktualität des Barock gewidmet, gewinnen doch grundsätzliche Aspekte dieser Kunst in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung und werden gegenwärtig wieder neu gelesen. Interessant sind dabei weniger motivische oder ikonographische Übernahmen, sondern eher die dem Barock zugrunde liegenden Konzepte und Wahrnehmungsweisen. Kennzeichnend sind die Betonung dynamischer Kontraste, das Unfertige und im Werden Begriffene sowie der Fluss wechselnder Perspektiven. Vor allem aber ist die barocke Kunst in ihrem Aufführungscharakter dem Theater und dem Spektakel verbunden. Beginnend und endend mit dem belgischen Künstler Hans Op de Beeck, Hans Op de Beeck, Parade, 2012 Credit: Studio Hans Op de Beeck der in seinen virtuosen, poetisch verschlüsselten Video-Arbeiten Bühnenbilder schafft, die den Betrachter mit ihrer Befragung der conditio humana unmittelbar betreffen, zeigt die Ausstellung zeitgenössische Visualisierungen barocker Konzepte, welche jedoch nicht notwendigerweise aus einer barocken Weltwahrnehmung entstehen. Künstler wie Gerhard Richter und Dominik Lejman weiten den Blick auf die Gegenwart, thematisieren Zeit und Vergänglichkeit, weisen auf Brüche und Fragwürdigkeiten heutiger Existenz. Fragen nach dem Menschen in der Welt sind dabei ebenso von Bedeutung wie solche nach Verewigung und Transzendenz. Informationen und Begleitprogramm Zur Ausstellung werden ein umfangreiches Führungs- und Begleitprogramm insbesondere für Schulklassen sowie ein Audioguide für Erwachsene und Kinder angeboten. Einzelheiten zum schulpädagogischen Programm finden Sie in Heft 1/2020 der Schulinformationen. Informationsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer finden am (Grundschule) und am (Sek I / Sek II) je von 16:00 bis 18:15 Uhr im Diözesanmuseum statt. Kontakt Britta Schwemke M.A. Erzbischöfliches Diözesanmuseum Markt Paderborn britta.schwemke@erzbistumpaderborn.de Das fünfte Evangelium Religionspädagogische Studienreise nach Israel und Palästina 4. bis 17. April 2020 (Osterferien 2020) Multireligiöse Gebetstreffen der Religionen gestalten: Gemeinsam feiern in weiterführenden Schulen und Gemeinden HANDREICHUNG ERSCHIENEN! Schulen sind Orte, an denen gelingende Integration grundgelegt wird. Die religiöse Vielfalt nimmt in Schule, Gemeinde und Gesellschaft immer mehr zu der Bedarf an Orientierungen, wie sich in diesem Kontext gemeinsame liturgische Feiern abgehalten werden können, ebenso. Es galt zu klären, in welcher Weise Religionen sich im Gebet begegnen können und welche Grenzen zu ziehen sind. So werden beispielsweise die liturgische Gastfreundschaft und multireligiöse Feiern als geeignete Begegnungsformen vorgestellt und es wird erklärt, dass interreligiöse Gebete, also Gebete mit gemeinsamen Worten, nicht möglich sind. Entstanden ist eine Broschüre mit einem Theorieteil, aber auch mit Beispielabläufen und Checklisten zur Gestaltung von multireligiösen Feiern und liturgischer Gastfreundschaft im schulischen Kontext. Ebenso finden sich Gastbeiträge aus dem Judentum und dem Islam. Ein Kapitel Auf einen Blick gibt einen schnellen Überblick aller wichtigen Feierformen. Die neue Broschüre wird nicht für sich stehen bleiben: Nach der Veröffentlichung im Oktober werden im Jahr 2020 Fortbildungen für Lehrkräfte und das Pastorale Personal zu den Grundlagen der Feiermodelle und zur praktischen Gestaltung folgen. Die Handreichung kann bestellt werden unter mechthild.reike@erzbistum-paderborn.de. Sarah Münsterteicher Impressum Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. Verantwortlich für den Inhalt: Dompropst Joachim Göbel, Leiter der HA Schule und Erziehung Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: / , christoph.quasten@erzbistum-paderborn.de Layout: Typographen GmbH, Dortmund Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Paderborn Die Schulinformationen erscheinen dreimal im Jahr. Ältere Ausgaben der Schulinformationen stehen als PDF-Datei zum Download zur Verfügung unter: Schulinformationen Die Reiseleitung übernehmen Msgr. Prof. Dr. Konrad Schmidt, Sundern-Stockum und Alexander Schmidt, Abt. Religionspädagogik, Paderborn. In Israel wird die Gruppe dann zusätzlich vom israelischen Reiseführer Yair Bunzel, Tel Aviv, begleitet. Stationen der Studienreise sind z.b. in und um Jerusalem der Zionsberg, die christliche Altstadt, das jüdische Viertel; Betlehem mit der Geburtskirche; das Israel-Museum; die Gedenkstätte Yad Vashem ; der See Genezareth; die Golanhöhen, das Tote Meer und im Süden die Wüste Preis: 2.330,00 (DZ, EZ-Zuschlag 640,00 ). Einzelheiten zu den Leistungen und Anmeldung auf religion-bildung.de/studienreisen/das-fuenfte-evangelium Anmeldung bis zum 10. Januar 2020

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