Norm 200 Grundlagen Technik
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- Ferdinand Berger
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1 1 Norm 200 Grundlagen Technik 2 3 Release und Version Release 1, Version 2.0, vom 19. Juni Status Offizielle Norm 6 7 Editor Dr. Torsten Schmale, inubit AG Autoren Markus Heussen, RheinLand Gruppe (markus.heussen@creditlife.net) Marc Pellmann, inubit AG (marc.pellmann@inubit.com) Sascha Klose, VHV Versicherung (sklose@vhv.de) Dr. Dieter Ackermann, VOLKSWOHL BUND (dieter.ackermann@volkswohl-bund.de) Dr. Thomas Kippenberg, Nürnberger (thomas.kippenberg@nuernberger.de) Dr. Torsten Schmale, inubit AG (ts@inubit.com) Jörg Treiner, IDEAL Gruppe (treiner@ideal-versicherung.de) John Bodenstein, AssFiNET AG (john.bodenstein@assfinet.de) Sören Chittka, VOLKSWOHL BUND, (soeren.chittka@volkswohl-bund.de) Thomas Belting, RheinLand Gruppe, (thomas.belting@rheinland-versicherungen.de) Gegenstand der Norm Die Norm 200 definiert die allgemeinen technischen und architekturellen Grundlagen der BiPRO-Normbildung. Sie ist die Basis für die weiterführenden technischen Normen der 200er Reihe und dient als Einstieg für die technische Beschreibung Voraussetzung Norm 100, Release 1 Version Seite 1 von 8 -
2 Hinweis zur Veröffentlichung Die anliegend überreichte Norm ist urheberrechtlich für die BiPRO geschützt. Das Dokument wird Ihnen im Rahmen Ihrer Mitgliedschaft bei der BiPRO und damit als Mitglied dieses geschlossenen Empfängerkreises überlassen. Dementsprechend stellt die Überlassung an Sie keine Erstveröffentlichung der Norm dar. Zur Erstveröffentlichung gegenüber Dritten bleibt somit die BiPRO alleine berechtigt. Die Veröffentlichung erfolgt gemäß Norm100. Aufgrund der besonderen Wertigkeit der Normen für die Mitglieder sind wir gehalten, Verstöße gerichtlich zu ahnden Seite 2 von 8 -
3 37 Inhaltsverzeichnis Norm 200 Grundlagen Technik... 1 Inhaltsverzeichnis... 3 Service-Orientierte-Architektur (SOA)... 4 Abgrenzung und Reichweite... 4 Wiederverwendung von Standards... 5 Neutralität und Interoperabilität... 6 Datenmodellierung... 6 Service Definition... 6 Kommunikation und Choreographie... 6 Versionierung... 7 Fehlerhandling... 7 Sicherheitsmechanismen... 7 Handling von Individualitäten... 8 Publikation und Lokalisierung Seite 3 von 8 -
4 Service-Orientierte-Architektur (SOA) Die BiPRO Basisarchitektur ist Service-Orientiert. Unter einem Service definiert die BiPRO einen Dienst, der immer synchron aufgerufen wird und zu einem Status und Ergebnis oder zumindest zu einem Status führt Als technologische Basis kommen grundsätzlich und ausschließlich WebServices zum Einsatz. Der Begriff Service wird daher im Folgenden mit dem Begriff WebService gleichgesetzt und wird synonym verwendet Die Kommunikationspartner, die BiPRO-konform miteinander interagieren, bilden damit insgesamt eine moderne Service-Orientierte-Architektur (SOA). Die Vorteile einer solchen Architektur sind hinlänglich bekannt und brauchen hier nicht erneut thematisiert zu werden Die prinzipiellen Kommunikationspartner in einer SOA sind der Service Provider und Service Consumer. Provider stellen einen Service bereit und veröffentlichen ihn in einer festgelegten Weise in einem zentralen, allgemein zugänglichen Service-Verzeichnis (Service Registry). Consumer lokalisieren den gewünschten Service und die Adresse (Service Endpoint) über die Service Registry, ermitteln dann durch Zugriff auf den Service Endpoint die maschinell lesbare Schnittstellenbeschreibung des Service (Service Contract) und können den Service dann anufrufen und kann vorausgesetzt sie verfügen über eine entsprechende Berechtigung Als Kommunikationsmedium zwischen Providern und Consumern wird das Internet verwendet. Zum Schutz der Übertragung von Daten über das öffentliche Internet wird auf die allgemein übliche SSL-Technologie zurückgegriffen. Eine BiPRO-konforme Kommunikation MUSS daher auf dem verschlüsselten Protokoll HTTPS basieren Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass Service Provider von Service Consumern über das Internet erreichbar sind, jedoch nicht umgekehrt. Dies führt zu einem unidirektionalen Kommunikationsweg ausgehend vom Consumer hin zum Provider. Eine Umkehr der Kommunikation ist im Rahmen der BiPRO nicht gestattet, es sei denn die Rollen von Provider und Consumer werden für diesen Fall vertauscht und der Provider ist für den Consumer wieder lokalisierbar und über das Internet erreichbar. Abgrenzung und Reichweite Ist ein Kommunikationspartner für denselben Datenstrom Consumer und zugleich Provider, so handelt es sich um einen Intermediär. Die Behandlung von Intermediären ist NICHT - Seite 4 von 8 -
5 83 84 Gegenstand der Normierung durch die BiPRO solange keine Notwendigkeit für Intermediäre gegeben ist Die BiPRO definiert keine Implementierungsdetails bezüglich Service Providern oder Service Consumern. Wenn hierzu Angaben gemacht werden, dann sind diese nicht normativ sondern dienen lediglich zur Erläuterung und zum besseren Verständnis Gegenstand der BiPRO ist daher lediglich die Definition der Services im Sinne einer Schnittstelle sowie die Definition der Choreographie, d.h. Zeitverhalten, Handshaking und des Datenaustauschs zwischen Consumer und Provider BiPRO Services sind weitgehend eigenständig und zustandslos definiert, um sie unabhängig von anderen Services nutzen zu können und eine weitgehende Entkopplung vom Service Provider zum Service Consumer zu erreichen. Im Einzelfall, wie etwa für die Authentifizierung, ist der Aufruf von Services in einer definierten Reihenfolge erforderlich. Die geordnete Abfolge von Services wird auch als Prozess bezeichnet. Sind Prozesse im Sinne der BiPRO normiert, so ist dies in den Normdokumenten eindeutig gekennzeichnet Als Branchenstandard der Assekuranz wird in BiPRO-Normen häufig der Begriff des Service Providers mit einem Versicherungsunternehmen (VU) gleichgesetzt. Analog wird man oftmals die Gleichsetzung eines Service Consumers mit einem Maklerverwaltungsprogramm (MVP) im Text finden. Dies ist im initialen Fokus der BiPRO-Aktivitäten begründet, ist jedoch keine Einschränkung der allgemeinen Anwendbarkeit von BiPRO-Standards, da künftig auch andere Consumer und Provider Typen BiPRO-konform agieren werden. Wiederverwendung von Standards Die BiPRO setzt mit der grundsätzlichen Verwendung von WebServices und den Prinzipien einer SOA auf moderne Technologien für die eine Vielzahl von bereits standardisierten Basisfunktionalitäten vorhanden und allgemein akzeptiert sind. Die BiPRO hat sich daher das Ziel gesetzt vorhandene Basisstandards insbesondere von OASIS und W3C als Grundlage zu nutzen und geeignet zu referenzieren. Geht ein Basisstandard inhaltlich über die für die BiPRO relevanten Bereiche hinaus, so beschränkt die BiPRO einen referenzierten Standard bewusst auf die tatsächlich relevanten Bereiche, um die Anforderungen an eine BiPROkonforme Implementierungen möglichst gering und dennoch konform zu Basisstandards zu halten. - Seite 5 von 8 -
6 Neutralität und Interoperabilität Aufgrund der dynamischen Entwicklung im Bereich der Standardisierung der WebService- Technologie, sind die zum Einsatz kommenden Frameworks, die typischerweise für die Implementierung genutzt werden, teilweise noch nicht in der Lage die neusten Optionen eines entstehenden Standards konform und stabil umzusetzen Die BiPRO hat sich hingegen eine praxisnahe Standardisierung als Ziel gesetzt. Dies bedingt sicherzustellen, dass nur solche Standards bzw. Elemente von Standards als normative Grundlage herangezogen werden, die bereits von den verbreiteten Frameworks gut unterstützt werden. Allgemein konzentriert sich die BiPRO hierbei auf die beiden Frameworks mit der höchsten Verbreitung Microsoft.Net und Java AXIS und verifiziert die Umsetzung eines BiPRO-Standards innerhalb der BiPRO-Projekte Des Weiteren sind BiPRO-Standards konform zu den Implementierungsrichtlinien der Web Service Interoperability Organization (kurz WS-I) zur interoperablen Gestaltung von XML Web Services. Hierbei wird das WS-I Profil in der Version 1.1. als verbindliche Basis betrachtet. Datenmodellierung Die technische Modellierung der zu übertragenden Datenobjekte über eine BiPRO-konforme Serviceschnittstelle erfolgt auf Basis der für WebService verbindlichen Standards für XML Schema. Die weitreichenden Möglichkeiten der Modellierung, die dieser Standard grundsätzlich bietet, wird innerhalb der BiPRO bewusst eingeschränkt und konkretisiert, um eine Einheitlichkeit und hohe Verbindlichkeit über alle BiPRO-konformen Service Contracts zu gewährleisten. Service Definition Neben der Modellierung der Datenobjekte über XML Schema nutzt die BiPRO zur weiteren Definition der Service Contracts die Konstrukte der WSDL (Web Service Description Language). Da die konkrete WSDL eines Service Providers stets auch provider-spezifische Anteile enthalten muss, beschränkt sich die BiPRO hier auf die Definition und Normierung der relevanten WSDL-Fragemente, die für die Umsetzung einer BiPRO-konformen Service- Schnittstelle verbindlich sind. Kommunikation und Choreographie Die Kommunikation zwischen Service Provider und Service Consumer ist grundsätzlich synchron. Zu einem Service Request erhält der Service Consumer grundsätzlich einen - Seite 6 von 8 -
7 144 Service Response Der Response beinhaltet verschiedene Statusinformationen die darüber Aufschluss geben ob der Provider den Request ordnungsgemäß verarbeiten konnte und ob der Response neben den Statusinformationen auch den geforderten Ergebnissdatensatz beinhaltet oder ob dieser Ergebnisdatensatz zu einem späteren Zeitpunkt mit einem gesonderten Request vom Consumer an den Provider abgeholt werden kann Allgemein unterstützt das in der BiPRO genutzte Pattern für die Kommunikation beide Varianten für die Lieferung des Ergebnisdatensatzes vom Provider an den Consumer. Die Entscheidung welche Variante in einem konkreten Service zum Einsatz kommt obliegt alleine dem Service Provider. Ruft ein Consumer einen Ergebnisdatensatz innerhalb der zuvor vom Provider bezifferten Zeitraum nicht ab, so wird der Provider diesen Datensatz nach eigenem Ermessen löschen, d.h. ein Consumer kann sich nicht darauf verlassen, dass der Ergebnisdatensatz über diesen Zeitraum hinaus noch für ihn bereitsteht. Versionierung BiPRO-konforme Service Contracts können sich ändern. Gründe sind beispielsweise Änderungen im allgemeinen Datenmodell der BiPRO, im spartenspezifischen Modell oder im providerspezifischen Datenmodell Die BiPRO sieht daher geeignete Versionierungsmechansimen vor, die diese Variabilität abbildet und damit Eindeutigkeit und Konstistenz zwischen Service Provider und Service Consumer schafft. Fehlerhandling Entstehen bei der Interaktion zwischen Service Provider und Service Consumer Fehler, so werden diese durch die BiPRO strukturell und inhaltlich standardisiert. Hierbei gilt der Grundsatz dass nur Fehler auf Ebene 7 (Applikationsebene) des OSI-Stacks durch die BiPRO adressiert werden. Des Weiteren adressiert die BiPRO nur solche Fehler, die nicht auf Verletzung eines Service Contracts zurückgehen (z.b. Verletzung des definierten XML Schema). Sicherheitsmechanismen BiPRO-konforme Services unterstützen mehrere, eindeutig definierte Authentifizierungsverfahren, die innerhalb der Assekuranz üblich und verbreitet sind. Diese Verfahren sind - Seite 7 von 8 -
8 eingebettet in die grundlegenden Service-Strukturen und basieren auf den üblichen WebService-Standards die jedoch für die Zwecke der BiPRO nur in Teilen zur Anwendung kommen. Welche Teile dies sind, wird durch die BiPRO eindeutig definiert. Handling von Individualitäten Eine über alle Provider einheitliche, unverändliche Definition der zu übertragenden Daten (wie beispielsweise im GDV-Standard) ist für die Zwecke der BiPRO nicht adequat, da hiermit insbesondere keine vertriebsrelevanten Prozesse umsetzbar wären Die BiPRO definiert daher Mechanismen über die ein Service Provider ausgehend vom allgemeinen BiPRO-Standard für einen Service Erweiterungen und Einschränkungen im Datenmodell vornehmen kann. Die Unterstützung dieser sogenannten Individualitäten in einer einheitlichen, strukturierten und maschinell verarbeitbaren Weise ist ein wesentliches Merkmal BiPRO-konformer Realisierungen. Publikation und Lokalisierung BiPRO-konforme Services können nur dann maschinell von einem Consumer lokalisiert und ausgführt werden, wenn sie zuvor in einer einheitlichen Form und an zentraler Stelle publiziert wurden. Daher definiert die BiPRO auch für diese notwendigen Funktionen geeignete Mechanismen, die auf bewährte Basisstandards der WebService-Welt basieren. - Seite 8 von 8 -
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