Peer-Organisationskonzept
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- Bertold Junge
- vor 8 Jahren
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1 Peer-Organisationskonzept 1
2 «Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.» Sebastian Kneipp Inhaltsverzeichnis 3 Vorwort 4 Absicht und Ziele 5 Was ist ein Peer? 6 Anforderungen 7 Vertraulichkeit Liebe Mitarbeitende Das Spital ist ein Betrieb in dem wir uns beruflich tagtäglich um die Gesundheit von Patientinnen und Patienten kümmern. Das ist unser Kerngeschäft, das wir nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen. Die Gesundheit der Mitarbeitenden liegt der Spitalleitung jedoch ebenso sehr am Herzen. Deshalb wurde das Peer-Projekt am Spital Einsiedeln aufgebaut. Durch Intervention im Ereignisfall, aber auch durch entsprechende Prävention im Spitalalltag sollen posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) von Mitarbeitenden des Spitals nach Alltags- und Grossereignissen erkannt, bearbeitet oder wenn möglich verhindert werden. Wer tagtäglich im Dienste der Patienten und Kranken steht, bekommt mit der Peer-Organisation eine Hilfestellung, welche im Bedarfsfall unbürokratisch und direkt in Anspruch genommen werden kann. Sie dient der Erhaltung der eigenen Gesundheit und damit letztlich wieder dem Gewährleisten der Leistungsbereitschaft gegenüber den Patienten. Reto Jeger Direktor 2 3
3 Absicht und Ziele Was ist ein Peer? Absicht und Ziele Was ist ein Peer? Der Peer (Gleichgestellter) ist ein Team- Angehöriger, der den gleichen Erfahrungshorizont wie die Betroffenen hat und das Vertrauen seiner Kollegen geniesst. Er ist für die psychosoziale Nothilfe als Care-Giver ausgebildet. Der Peer steht als leicht zu erreichende Ansprechperson für Probleme im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit zur Verfügung. Die Mitarbeitenden werden in erster Linie durch ihre eigenen Peers betreut. Diese sind soweit ausgebildet, dass sie selber entscheiden können, ob sie die Situation selbständig bearbeiten können oder ob weitere Fachpersonen zugezogen werden müssen. Der Peer Die Spitalleitung, die Bereichsleitung sowie die Mitarbeitenden des Spitals sind sich bewusst, wie wichtig das Beachten von psychologischen Aspekten bei belastenden Ereignissen ist. Gemeint sind: Patientensituationen, Begleitung von Schwerkranken oder Sterbenden sowie deren Angehörigen. Ebenso zählen jedoch auch Unfälle dazu, Grossereignisse, Katastrophen oder Gewalteinwirkungen auf betroffene Mitarbeitende. Das Peerorganisationskonzept baut auf zwei Säulen: Prävention und Intervention. Als Prävention will es die Mitarbeitenden für Auswirkungen belastender Ereignisse sensibilisieren. Mit gesundheitsfördernden Aktionen sollen gute Voraussetzungen geschaffen werden. Als Intervention will es posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) der Mitarbeitenden frühzeitig erkennen, bearbeiten oder wenn möglich verhindern. Damit nimmt das Spital als Arbeitgeber die gesetzliche Fürsorgepflicht wahr. Gesunderhalten der Mitarbeiter. Nachbesprechen von schwierigen und belastenden Situationen. Frühzeitiges Erkennen von gefährdeten oder belasteten Mitarbeitenden durch Vorgesetzte und Arbeitskollegen (Peers). Unterstützen beteiligter Mitarbeitender während und nach belastenden Situationen, Notlagen oder Gewalteinwirkungen. Schulen aller Mitarbeiter über mögliche Anzeichen von PTBS. Vermitteln von niederschwelligen, professionellen Anlaufstellen. Professioneller Umgang mit belastenden Situationen im Berufsalltag. Der Rettungsdienst Spital Einsiedeln ist ins Peerorganisationskonzept Spital Einsiedeln integriert. informiert seine Mitarbeitenden über psychische und körperliche Auswirkungen von Stress. Er hilft ihnen, Symptome psychischer Überlastung frühzeitig zu erkennen. leitet strukturierte Gespräche nach belastenden Situationen. stellt bei Bedarf e zu professioneller Hilfe her. Peergespräche gelten als Arbeitszeit. Jede Abteilung verfügt über eine Liste mit den aktuellen Peers. Diese können jederzeit angerufen werden, oder man kann die Peerkoordination per Mail kontaktieren: peerkoordination@spital-einsiedeln.ch 4 5
4 Anforderungen und Auswahl Vertraulichkeit Anforderungen Peers verfügen über folgende Fähigkeiten: hohe psychische und physische Belastbarkeit mehrere Jahre Berufserfahrung persönliche und soziale Kompetenz Anerkennung bei den Arbeitskollegen Einverständnis nur innerhalb der eigenen Grenzen aktiv zu werden Verschwiegenheit Peers besuchen regelmässig Fort- und Weiterbildungskurse. Mitarbeitende, welche die obigen Anforderungen erfüllen, melden sich bei der Peerkoordination. In Gesprächen mit der Peerkoordination und einem Professional wird eine Motivationsabklärung und -beurteilung vorgenommen. Bei mehreren geeigneten Personen wird auf ein Wahlprozedere Rückgriff genommen. sind professionelle Fachleute, die von aussen beigezogen werden. Sie sind in den Berufsfeldern von Psychologie, Psychiatrie, Traumatherapie, Seelsorge, Beratung und Coaching tätig. Diese Fachleute leisten ihren Einsatz situativ, dem Ereignis entsprechend vor Ort oder in ihrem gewohnten Arbeitsumfeld. können durch Peers beigezogen werden, sobald der Bedarf hierfür besteht. übernehmen selber die Behandlung von Mitarbeitern oder leiten diese an andere spezialisierten Stellen weiter. können auch für Weiterbildungen zu spezifischen Fachthemen beigezogen werden. Bei der Zusammensetzung wird darauf geachtet, dass Fachleute beiderlei Geschlechts aus der näheren wie der weiteren Umgebung berücksichtigt werden. Die Leitung unterstützt auch den fachlichen Austausch der Peers. Ein bis zweimal jährlich findet ein Treffen zwischen Peer- und der Peer-Gruppe statt. Damit sind die Peers in der Lage bei belastenden Ereignissen den psychologischen Aspekten mit hoher Kompetenz und Aufmerksamkeit zu begegnen. Vertraulichkeit Die unterliegen der beruflichen Schweigepflicht. Werden sie für Betreuung von Peers oder Mitarbeitenden beigezogen, besteht gegenüber Spitaldirektion oder Bereichsleitung keine Auskunftspflicht. sind telefonisch in nützlicher Frist erreichbar und können innert kurzer Zeit Termine für ein Gespräch anbieten. Die amtierenden Peers verfügen über eine aktuelle Liste mit den möglichkeiten. 6 7
5 Region Einsiedeln Einsiedeln Tourismus Spitalstrasse 28 Telefon CH-8840 Einsiedeln Telefax Impressum Herausgeber: Redaktion: Gestaltung, Druck: Fotos: Noldi Landtwing, Druckerei Franz Kälin AG, Einsiedeln Fotodesign Fagagnini, Foto Volkart, Zug / Hirzel Druckerei Franz Kälin AG, Einsiedeln Juli 2011
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