DAB+ Radio erhält neue Chance durch bundesweite Verbreitung

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1 Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Hessen e. V. Landesverband Thüringen e. V. Gewerkschaft der Journalisten ISSN Heft Jahrgang März 2012 DAB+ Radio erhält neue Chance durch bundesweite Verbreitung Einladung zum Verbandstag Medienstandort Fulda als Gastgeber im Fokus Im Gespräch Nils Bremer vom Journal Frankfurt Hilfe im journalistischen Alltag Was 2012 gesetzlich neu geregelt ist Gesichter und Geschichten dapd-chef Thüringen plädiert für Vielfalt

2 Inhalt Nachrichten Medien Internes Personalien Inhalt Organ der Landesverbände Hessen (Rheinbahnstraße 3, Wiesbaden) und Thüringen (Anger 44, Erfurt) des Deutschen Journalisten-Verbandes e. V., Gewerkschaft der Journalisten. 23. Jahrgang, März 2012 Herausgeber: Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Hessen e. V. Landesverband Thüringen e. V. V. i. S. d. P.: Hans Ulrich Heuser, Anita Grasse Redaktion: Martin Angelstein (ma), Rainer Aschenbrenner (ra), Dr. Christine Dressler (dre), Hans Ulrich Heuser (uh), Wolfgang Marr (wm), Anita Grasse (ag), Ulrich Oertel (oe), Michaela Schmehl (ms) Koordination: Wolfgang Marr Schlussredaktion: Wolfgang Marr; Maik Schulz Titelbild: sattahipbeach Fotolia.com Anzeigen: Ronald Lechner Anschrift der Redaktion: Rheinbahnstraße Wiesbaden Telefon: Telefax: info@djvhessen.de Homepage: Anger Erfurt Telefon: Telefax: info@djv-thueringen.de Homepage: Erscheinungsweise: viermal jährlich Für Mitglieder im DJV Hessen und Thüringen ist der Heftpreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN Druck: Druckerei Zeidler, Mainz-Kastel Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich als Stellungnahme der DJV-Vorstände gekennzeichnet sind, stellen die persönliche Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Herausgeber. Hans Ulrich Heuser Kommentar Nicht nerven sondern diskutieren!... 3 Anita Grasse Kommentar Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen... 5 Michael Fuhr DAB+: Radio-Revolution oder Technik-Flop?... 6 Einladung DJV-Verbandstag 2012 in Hessen... 9 Birgit Kummer Erfurter Amoklauf: Von Professionalität und Betroffenheit Martin Angelstein Vielfalt in Fulda Kein gewöhnlicher Medienstandort Rainer Aschenbrenner Zur Situation bei der WAZ: Familien-Bande Wolfgang Marr DJV-Foto-Ausstellung: Bilder der Wirklichkeit Michael Plote Kritik an der Kulturberichterstattung in Thüringen Ralf Leifer/Anita Grasse Im Gespräch: Walter Hörmann, neuer Chefredakteur der Südthüringer Tageszeitung Freies Wort Michaela Schmehl Im Porträt: Chefredakteur Nils Bremer (Journal Frankfurt) Norbert Dörholt OV Frankfurt: Ganz entspannt beim Grünkohlessen Wolfgang Avenarius Kommentar Journalismus am Scheideweg Volker Hummel Bei Nachbarn gelesen: Wenn Journalisten Blaulicht folgen Heidje Beutel MDR-Beschäftigte wollen Redakteursrat gründen Doreen Zander Was ihr wollt wie Meiningen Theater macht Ulrich Oertel Zum neuen Handbuch von Schneider und Raue: eine Kritik Anita Grasse DJV-Thüringen startet neue Werbekampagne Johan Helmer Hein Ausbildung on air Knud Zilian Anachronismus beim hr beseitigt Christine Dressler DJV Hessen: Hilfe im journalistischen Alltag Wolfgang Marr Jürgen Wutschke, Leiter dapd Thüringen, im Interview Presseversorgung Überdurchschnittliche Überschussbeteiligung für Freie Journalisten im MDR Besserer sozialer Schutz Liebe Leserinnen, liebe Leser, zum Inhalt der Ausgabe Nummer 4/2011 liegen der Redaktion keine Hinweise oder Erkenntnisse auf Fehlerquellen vor. Dennoch halten wir es weiter mit Christoph Georg Lichtenberg: Überdies wird man dadurch nicht besser, dass man seine Fehler verbirgt, vielmehr gewinnt unser moralischer Wert durch die Aufrichtigkeit, mit der wir sie gestehen. Machen Sie uns aufmerksam, wenn der Fehlerteufel sich eingeschlichen hat. Danke. 2 1/2012

3 Kommentar Nachrichten Medien Internes Personalien Nicht nerven sondern diskutieren! m zu überleben, musst du schlanker und Uschneller werden lautet die Devise der meisten Medienmacher im Lande. Das Internet mit seinen Konkurrenzmedien Twitter, Google und Blogs macht es den traditionellen Medien seit geraumer Zeit vor, wie das funktioniert. Einen Haken hat das Ganze: Die Qualität und Genauigkeit leidet oft unter der Schnelligkeit, und die Wächterfunktion wird für Journalisten, nicht zuletzt durch die immer stärker werdenden ökonomischen Zwänge und des daraus resultierenden Personalabbaus in den Medienhäusern, immer schwieriger, wodurch es auch für die Demokratie schwerer wird. Aber ist es das Internet, das die Demontage des Journalisten bewirkt? Sind wir es nicht, die stets dann, wenn es um uns selber geht, den Schwanz einziehen? Ja, wir berichten täglich über das Wohl und Wehe der Anderen, beißen aber zu wenig, wenn es darauf ankommt, für die eigenen Interessen zu streiten! Der jüngste Arbeitskampf im Printbereich verdeckt, trotz aller guten Ansätze und Anstrengungen, nicht, dass es noch viel für uns zu tun gibt. Eine Schwalbe macht eben noch keinen Sommer. Und auch wenn dies alles frasenhaft klingen mag nach dem Streik ist vor dem Streik! Wer glaubt, dass die Verleger jetzt Ruhe geben, der unterliegt einem Trugschluss. Sie werden die Daumenschrauben weiter anziehen und so zu einer weiteren Deprofessionalisierung unseres Berufsstandes beitragen. Ohne zu merken, dass sie sich dabei noch tiefer ins eigene Fleisch schneiden. Aber auch wir, der DJV, müssen aufpassen, dass wir uns nicht den Ast absägen, auf dem wir noch sitzen. Deshalb sind dringend Reformen notwendig! Wer die Diskussion darüber immer wieder verschiebt oder sich gar verweigert im Glauben auf das Prinzip Hoffnung, der gefährdet seine Existenz. Nein, ich will nicht nerven ich will diskutieren. Diskutieren über neue Wege und Möglichkeiten in der Tarifpolitik (Ansätze dazu gibt es Foto: DJV Hessen Hans Ulrich Heuser, Landesvorsitzender DJV Hessen schon), über die Zukunft des Flächentarifs, über die Regionalisierung von Tarifverträgen, über Haustarife und über die Stärke und Überlebensfähigkeit von Landesverbänden, die mehr und mehr in finanzielle Nöte geraten, und die Hilfe benötigen. Doch woher soll diese Hilfe künftig noch kommen, angesichts sinkender oder stagnierender Mitgliederzahlen und leerer Kassen? Die Zahl der sogenannten Geberländer (ein schreckliches Wort) schrumpft. Das Beispiel Niedersachsen in der Diskussion um die Erhöhung der Abgaben für den Streikfonds macht die Ebbe in den Verbandskassen immer deutlicher. Dann aber müssen andere nach dem Solidarprinzip einspringen! Und wie lange noch? Ein immer weiter so kann es im DJV nicht mehr geben. Kein anderer Begriff ist moralisch so aufgeladen wie der der Gleichheit. Oft genug wird dieser Begriff mit Gerechtigkeit verbunden. Nicht zuletzt deshalb werden Verteilungsdebatten immer wieder mit Vehemenz betrieben, erst recht in Zeiten wie diesen, wo es immer weniger zu verteilen gibt. Ich will keinesfalls den Föderalismusgedanken in Abrede stellen. Föderalismus wird durch Kooperation oder Fusion nicht geschwächt im Gegenteil, er wird dadurch gestärkt. Und ohne mehr Kooperation über Landesgrenzen hinweg, ja möglicherweise auch Fusionen, wird schon aus ökonomischen Zwängen heraus die Ungerechtigkeit auch im DJV zunehmend relativiert. Ja darf man denn so etwas überhaupt denken? Das hier und da schon aufbrausende Wutgefühl zeigt doch deutlich: Wer so denkt, der verstößt doch gegen sämtliche Regeln der verbandspolitischen Hygiene oder gar Trickkiste? Keinesfalls: Solche Warnungen und Forderungen müssen möglich sein, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und um verbandspolitische Meinungsbildung zu gewährleisten. 1/2012 3

4 JESSICA MARTIN, PRIVATKUNDENBETREUUNG STROMPREIS ERHÖHT? Jetzt zu ESWE wechseln! Zahlen Sie bei Ihrem Energieversorger zu viel und bekommen zu wenig geboten? Dann kommen Sie nach Wiesbaden: zur ESWE Versorgungs AG, dem Stromanbieter mit fairen Preisen und ausgezeichnetem Service. Sie möchten wissen, ob Sie noch heute wechseln können? Ja klar, können Sie. Einfach online unter oder kostenlos anrufen unter:

5 Kommentar Nachrichten Medien Internes Personalien Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen Zukunft. Gegenwart. Vergangenheit. Der Landesverbandstag des DJV Thüringen wird sich kaum mit dem einen beschäftigen können, ohne das andere zu berücksichtigen. Am 31. März sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden indem über neue Wege im Lokaljournalismus und ein Konzept diskutiert wird, das den Verband als berufsständische Interessenvertretung stärker profilieren soll. Dazu müssen und wollen wir uns die Erfahrungen der Vergangenheit zunutze machen gute wie schlechte um in der Gegenwart die richtigen Schritte zu gehen. Doch Vorstand, Gesamtvorstand und aktive Gremienmitglieder können so innovativ, kreativ und engagiert sein wie sie wollen wenn Sie, unsere Mitglieder, nicht mit uns diskutieren, nicht mit uns Entscheidungen treffen, nutzt alle Motivation nichts. Deshalb ist es dieses Jahr vielleicht wichtiger als je zuvor, dass Sie am Landesverbandstag teilnehmen. Nutzen Sie Ihre Stimme am 31. März in Suhl, um die Zukunft unseres Landesverbandes mitzugestalten. Bringen Sie Ihre Erfahrungen und Ideen ein. Wir sind gespannt darauf, zuzuhören, zu lernen und einen Verband zu gestalten, der Ihnen das bietet, was Sie brauchen. Anita Grasse, Landesvorsitzende DJV Thüringen Im vergangenen Jahr haben wir bereits Weichen gestellt. Details dazu liefert der Vorstandsbericht, der auf unserer Homepage zu finden ist. So haben wir zum Beispiel unsere Kommunikation verbessert, haben soziale Netzwerke für uns entdeckt und versuchen, mit ihnen eine modernere und zugleich transparentere Informations- und Diskussionskultur aufzubauen. Wie social media, also soziale Netzwerke, aber auch Blogs, Foren oder Mai- Foto: Rainer Aschenbrenner linglisten, nicht nur für den DJV, sondern auch für den journalistischen Alltag immer relevanter wird, berichtet Eberhard Pfeiffer zum Verbandstag aus eigener Anschauung. Der Lokaljournalist aus Arnstadt führt ein lokales Nachrichtenblog und ist auch als aktiver Facebooker und Twitterer unterwegs. Wir werden mit ihm diskutieren, wie Lokaljournalisten social media nutzen können, welche Chancen, aber auch welche Risiken die neuen Kanäle bieten, und welche Zielgruppen so erreicht werden können. Letztlich aber lebt Journalismus von den Menschen, die ihn machen, nicht von der Technik, die ihnen zur Verfügung steht. Ihre Entwicklung die des Einzelnen und die aller als Gesellschaft beeinflusst das Berufsbild. Der Journalismus, so erklärte Professor Michael Haller kürzlich in einem Vortrag, stecke in einer Motivationskrise. Kollegen, die ständig zusätzliche Aufgaben aufgebürdet bekommen und darunter kaum noch zu ihrer eigentlichen Aufgabe kommen, die sie mal mit Herzblut erledigt haben, bestätigen diesen Eindruck. Deshalb steht auf dem Landesverbandstag auch der Beruf selbst zur Diskussion. Wie sehen wir uns und unsere Aufgaben? Wie würden wir gerne arbeiten und was ist nötig, um Realität und Wunsch einander anzunähern? Über solche und andere Fragen wollen wir reden. Wir freuen uns darauf, Sie dabei zu sehen. Diskutieren Sie zum Landesverbandstag mit uns, teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns. Haben Sie teil, wenn es um die Zukunft des DJV Thüringen geht, um die Gegenwart und die Vergangenheit. Eberhardt Pfeiffer Eberhardt Pfeiffer wird zum Landesverbandstag am 31. März 2012 in Suhl über seine Erfahrung als Lokaljournalist, Blogger und aktiver Twitter- und Facebooknutzer berichten. Er ist 1951 geboren, hat Mathematik studiert, danach aber überwiegend im Kulturmanagement gearbeitet. Journalist wurde er erst nach der Wende. Seit 1990 arbeitet er bei der Thüringer Allgemeine, unter anderem im Feuilleton, der Landesredaktion und als CvD. Seit 2008 ist er Lokalredakteur in Arnstadt. Warum social media und Lokaljournalismus bestens zusammenpassen, erklärt er anhand dieser vier Thesen: Als Lokaljournalist muss man dahin gehen, wo die Leute Geschichten erzählen. Das ist vorzugsweise die Kneipe, wo man viel Unsinn hört, viele Vorteile bestätigt kommt, aber auch manchmal eine gute Story erfährt. Genau so ist es mit dem Internet. Nur: Da trifft man mittlerweile mehr Leute aus der Region als in der Kneipe. Und deshalb verpasst jeder Journalist eine Chance, wenn er es nicht nutzt. Da ich mehr der Zuhör-Typ als der Dampfplauderer bin, bevorzuge ich Twitter. Aber das ist Geschmackssache. Auch Facebook hat seine Vorteile. Nachteile sehe ich keine, höchstens Gefahren. Aber keine Angst: So gefährlich wie Autofahren ist ein Facebook-Account nicht. Warum wird eigentlich so selten vor dem Autofahren gewarnt und so häufig vor dem Surfen im Internet? 1/2012 5

6 Nach wie vor bilden ein gutes Mikro und entsprechende Regler im Studio die Voraussetzungen für vom Klang gut wahrnehmbares Radio. (Foto: Tsian - Fotolia.com) Radio-Revolution oder Technik-Flop? Digitales Radio über DAB+ spaltet das Hörfunklager Seit dem 1. August 2011 hat sich die Radiolandschaft in Deutschland massiv verändert. An diesem Tag ist der digital-terrestrische Hörfunk in ein neues Zeitalter gestartet. Wer schon ein Radiogerät besitzt, das die Hörfunktechnik DAB+ empfängt, bekommt pro Region bis zu 30 zusätzliche Radiosender in einwandfreier Qualität. Trotzdem überwiegt vor allem im Privatfunklager noch Skepsis, viele Hörfunkveranstalter wollen zunächst nicht in die neue Technologie investieren. Rein technisch gesehen ist der DAB-Hörfunk ein alter Hut. Erste Versuche mit der digital-terrestrischen Technologie fanden in Deutschland schon am Anfang der 1990er-Jahre statt. Das Bundesland Bayern hat bereits seit 1995 ein flächendeckendes Sendernetz in Betrieb. Doch bisher konnte sich DAB im Vergleich zu seinem Fernsehpendant DVB-T nicht durchsetzen. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich: Teure Gerätepreise und ein bis zuletzt unbefriedigendes Programmangebot hielten potenzielle Kunden vom Kauf der Endgeräte ab. Da die Nachbarfrequenzen von DAB lange Zeit von militärischen Funkdiensten genutzt wurden, konnten zudem die Sendeanlagen nur mit schwacher Leistung arbeiten. Dadurch bedingt war eine akzeptable Versorgung innerhalb geschlossener Räume nicht möglich. Mit DAB+ soll nun alles besser werden: Die neue Technologie ist frequenzökonomischer und verfügt über einen besseren Fehlerschutz. In ein Paket passen nun weit mehr Sender: Anstelle von sechs bis acht im alten DAB-Modus sind beim Nachfolger DAB+ bis zu 18 Radiosender pro Bouquet übertragbar das reduziert die Verbreitungs-Kosten für die Veranstalter massiv. Außerdem kann mittlerweile mit wesentlich höheren Strahlungsleistungen gearbeitet werden. Das ermöglicht innerhalb des Sendegebietes auch störungsfreien Indoor-Empfang, selbst in Keller-Wohnungen. Von UKW bekannte Störungen wie Rauschen, Zischeln oder verzerrter Empfang gehören bei DAB+ der Vergangenheit an. In den Medienmärkten-, im Fachhandel und in Online-Shops ist inzwischen ein vielfältiges Angebot von weit über 100 Radiomodellen, die bereits DAB+ an Bord haben, erhältlich. Günstige Empfänger sind zu Preisen ab 40 Euro zu haben. Das für den Kunden attraktive dabei: Alle diese Radios empfangen auch weiter die herkömmlichen analogen UKW-Radioprogramme. Hauptargument für Kunden sich ein DAB+-Radio zu kaufen ist die neue Programmvielfalt: Am 1. August 2011 haben Privatsender zusammen mit dem öffentlichrechtlichen Deutschlandradio ein gemeinsames Digitalradio-Paket gestartet, das 14 Programme beinhaltet und in der Startphase vor allem in den Ballungsräumen 6 1/2012

7 in Hessen etwa im Rhein-Main- Gebiet, in Thüringen im Großraum Erfurt/Weimar zu hören ist. Schon 2012 will der Netzbetreiber, die ehemalige Telekom- Tochter Media Broadcast, das Sendernetz massiv ausbauen, so dass künftig auch die Autobahnen zwischen den Ballungsräumen versorgt sind. Bis 2015 soll das Programmpaket in ganz Deutschland zu hören sein. Erstmals wird es somit für Privatradios möglich Programme bundesweit auf einer einheitlichen Frequenz zwischen Flensburg und Oberammergau zu verbreiten. Ein Novum in der bislang föderalistisch geprägten deutschen Radiolandschaft. In dem im August 2011 gestarteten bundesweiten Bouquet finden sich Sender und Formate, die der Radiohörer auf der UKW- Skala bis jetzt vergeblich gesucht hat: Das Fußballradio 90elf etwa strahlt am Wochenende alle Bundesliga-Partien auf fünf Kanälen in voller Länge aus, wochentags gibt es ein Rahmenprogramm mit Fußball-Nachrichten und Rockmusik. Hinter 90elf steht das Berliner Radiounternehmen Regiocast. Lounge FM, dessen Betreibergesellschaft aus Österreich kommt, ist ein Programm, das Entspannungsmusik sendet, bei Absolut Radio, einem Programm der Neuen Welle Bayern (Nürnberg/ Regensburg), stehen Album- Songs auf der Playliste, die man in anderen Radiosendern schon lange nicht mehr oder noch nie gehört hat. Einige Sender, die bisher auf UKW nur regional zu hören sind, können über DAB+ nun in ganz Deutschland empfangen werden: Neben dem Hamburger Klassik Radio und dem aus Baden-Württemberg stammenden Dance- und Technoradio sunshine live gehört auch der Rocksender Radio Bob aus Hessen dazu. Der Veranstalter aus Kassel hat sich laut eigenen Angaben zu einer bundesweiten digitalen Verbreitung entschieden, da es an vielen Orten in Deutschland noch kein Radioprogramm mit rockorientierter Musik gibt. Das öffentlich-rechtliche Deutschlandradio ist mit drei Sendern im bundesweiten Digitalradio-Paket vertreten: Neben dem Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur, die in weiten Teilen des Landes auch auf UKW gehört werden können, ist mit DRadio Wissen ein ausschließlich digital verbreiteter Sender, der sich vorrangig an ein jüngeres, akademisches Publikum richtet, mit an Bord. Neben dem bundesweiten Bouquet mit seinen aktuell 14 Programmen gibt es bei DAB+ weitere regionale und lokale Ensembles. Auf Landesebene haben vor allem die öffentlichrechtlichen Sender den Ausbau des Digitalradios voran getreiben. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hat der Mitteldeutsche Rundfunk am 1. August 2011 seinen digitalen Sendebetrieb aufgenommen. Neben den schon von UKW bekannten Sendern MDR 1, MDR Jump, MDR Figaro und MDR info strahlt die Rundfunkanstalt seine Jugendwelle MDR Sputnik nun in allen drei Bundesländern aus. Bisher war der Nachfolger des Ex-DDR- Jugendradios DT64 terrestrisch nur in Sachsen-Anhalt und im Raum Leipzig zu hören. Mit MDR Klassik sendet der öffentlichrechtliche Sender zudem ein Programm über DAB, das über UKW gar nicht zu hören ist. Seit 1. Dezember ist auch der Hessische Rundfunk mit seinen Programmen hr1, 2, 3 und 4, der Jugendwelle You FM und dem Nachrichtenkanal hr-info digital auf Sendung: Über DAB+ sind die Wellen zunächst im Rhein-Main- Gebiet sowie Teilen von Mittel-und Südhessen zu hören. Das Besondere beim Neustart des digital-terrestrischen Hörfunks ist, dass öffentlich-rechtliche und private Sender, Geräte- und Chiphersteller sowie der Netzbetreiber gemeinsam an einem Strang ziehen. Das Projektbüro Digitalradio, das die bundesweiten Marketing-Aktivitäten koordiniert, ist beim Südwestrundfunk in Baden- Baden angesiedelt. Ich glaube, es ist uns gelungen, das Thema Digitalradio in der Öffentlichkeit zu platzieren, resümiert Projektbüro-Leiter Michael Reichert die bisherige Arbeit. Wir haben Interesse geweckt bei den Hörern und beim Handel. Digitalradio ist attraktiv geworden, und zwar aus inhaltlichen Gründen. Die publizistischen Chancen sieht Reichert vor allem im inhaltlichen Digitalradio/DAB+ Programmangebot in Hessen und Thüringen HESSEN Bundesweite Sender Deutschlandfunk Deutschlandradio Kultur DRadio Wissen Dokumente und Debatten (temporär) Absolut Radio Lounge FM Radio Bob 90elf Dein Fußballradio Energy sunshine live Klassik Radio Kiss FM ERF Plus ERF Pop* Radio Horeb Regionale Sender hr 1 hr 2 hr 3 hr 4 hr-info You FM HitRadio FFH harmony.fm Energy Rhein-Main* Radio Fortuna* Radio Teddy* Absolut relax* Radyo Turk* THÜRINGEN Bundesweite Sender Deutschlandfunk Deutschlandradio Kultur Dradio Wissen Dokumente und Debatten (temporär) Absolut Radio Lounge FM Radio Bob 90elf Dein Fußballradio Energy sunshine live Klassik Radio Kiss FM ERF Plus ERF Pop* Radio Horeb Regionale Sender MDR 1 Radio Thüringen MDR Jump MDR Figaro MDR Info MDR Sputnik ERF Plus ERF Pop* *Sendestart in Kürze 1/2012 7

8 Mehrwert, den DAB+ bietet: Digitalradio ist eben mehr als nur das bekannte Radio auf einem neuen Weg. Digitalradio ist eine größere Programmvielfalt, das zeigt sich an den neuen bundesweiten Programmen, die seit August on air sind. Digitalradio ist aber auch mehr Tiefe im Programm durch begleitende Informationen, durch Zusatzdienste und Service wie Wetter, Verkehr oder Playlisten. Während bis auf Radio Bremen alle öffentlich-rechtlichen Sender schon über DAB+ zu empfangen sind, ist das regionale Angebot an Privatradios bisher von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Hessen ist die FFH-Gruppe seit 1. Dezember 2011 mit den Programmen HitRadio FFH und harmony.fm auch digital zu hören. Bei der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) haben sich zudem weitere Privatsender mit unterschiedlichen Formaten beworben und bereits eine Zulassung erhalten: Radio Fortuna, ein Hörfunkanbieter aus Heusenstamm, will Schlager und Oldies spielen, bei Absolut relax, das von der Neuen Welle Bayern (Nürnberg, Regensburg) veranstaltet wird, steht Soft-Pop und Rock auf der Playliste, Radyo Turk wendet sich an die türkischsprachige Bevölkerung in Hessen, mit Radio Teddy ist zudem ein Programm für Kinder in Planung. Außerdem will der bereits auf UKW aktive Sender Energy Rhein-Main aus Frankfurt über DAB+ seine Reichweite erhöhen. Der Start der neuen Programme soll erfolgen, nachdem die Sender Verträge mit der Betreibergesellschaft Hessen Digital Rafio (HDR) unterzeichnet haben. FFH-Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth lobt das neue digitale Medium: Die Radio/Tele FFH und auch ich haben DAB und auch DAB+ stets befürwortet: Es ist nach den jetzt behobenen Macken wie dem bisher fehlenden Inhousempfang eine attraktive Technologie, die zudem geringere Kosten verursacht als eine Ausstrahlung über UKW. Er bemän- gelt aber die nach wie vor unklaren Geschäftsmodelle und mahnt das Thema Kostenübernahme an: Wir Radiomacher dürfen nicht die einzigen Zahler sein. Wo bleibt die öffentliche Starthilfe für das neue Übertragungssystem wie früher beim Kabel beispielsweise? Die aufgeworfenen Fragen seien bis heute nicht ausreichend beantwortet und deswegen sehe man die Entwicklung nach wie vor skeptisch. Als Radio-Marktführer in Hessen wollen wir aber nicht abseits stehen und dem erneuten DAB-Anlauf eine Chance geben. Eine große Veränderung auf dem Hörfunkmarkt durch die neuen Konkurrenten sieht Hillmoth noch nicht: Bisher gibt es keinerlei Auswirkungen auf die Radiolandschaft in Deutschland. Und ich ahne, dass viele vor allem nationale Bewerber eher aus taktischen Gründen auf DAB+ tätig sind denn aus voller Überzeugung. Erste Anhaltspunkte, ob der Neustart des digital-terrestrischen Radios ein Erfolg oder Misserfolg war, seien Zahlen über Geräteverkäufe, die bisher aber noch nicht vorlägen. Die Verkaufszahlen für DAB- Empfänger werden zu beobachten sein auch im Vergleich zu denen für UKW- und Internet-Radios, so Hillmoth. Immer auf Achse ist der Projektleiter Michael Reichert, dessen Büro sich beim Südwestrundfunk (SWR) befindet. (Foto: Südwestrundfunk) Während sich in Hessen noch sieben kommerzielle Hörfunkveranstalter mit acht Programmen beworben haben, bleibt das Interesse am neuen Medium DAB+ in Thüringen bisher aus: Lediglich der religiös geprägte Evangeliumsrundfunk hat sich auf von der Thüringischen Landesmedienanstalt (TLM) ausgeschriebene Kapazitäten beworben. Die beiden Privatradios Antenne Thüringen und Landeswelle lehnen ein Engagement beim digitalterrestrischen Radio bisher ab. Antenne-Geschäftsführer Hans- Jürgen Kratz spricht vor allem die auf lange Sicht geringe Anzahl an digitalen Empfangsgeräten und die hohen Kosten als Manko an. Die derzeit rund 300 Millionen UKW-Endgeräte in Deutschland seien die Grundvoraussetzung für die Radionutzung, und damit zur Reichweitenerzielung der privaten Radiosender als Geschäftsgrundlage. Unterstellt, es werden ab 2012 jährlich fünf Millionen DABplus- Endgeräte in Deutschland verkauft, würde es etwa 60 Jahre dauern, bis die technischen Voraussetzungen gegeben sind, UKW abzuschalten. Selbst bei jährlich zehn Millionen verkaufter DAB+-Endgeräte in Deutschland würde es noch 30 Jahre dauern, bis die gleiche technische Versorgung gegeben ist. Bis zu diesem Zeitpunkt müssten die Sender parallel ihre UKW-Ausstrahlung beibehalten, was selbst bei einer gegenüber UKW um 50 Prozent preiswerteren Ausstrahlung bei DAB+ gleichzeitig auch eine 50prozentige Erhöhung der jährlichen Verbreitungskosten bedeuten würde und dies auf viele Jahre. Bei neuen Programmen kämen dann auch noch die Programmerstellungskosten hinzu, so Kratz. So lange nicht absehbar ist, dass eine mindestens 80-prozentige Versorgung mit DAB+-Endgeräten in Deutschland erreicht ist, sehen wir keine ausreichende ökonomische Chance und kein Geschäftsmodell zumal die Privaten die Finanzierung auch noch 8 1/2012

9 DJV-Verbandstag 2012 in Hessen Sonnabend, den 30. Juni 2012, um Uhr, im Hotel Esperanto, Kongress- und Kulturzentrum Fulda, Esperantoplatz, Fulda Das Radio der Zukunft ist da: Digitalradio-Empfänger von Pure. (Foto: Hersteller) Tagesordnung 1. Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden alleine stemmen müssen, nämlich mit ihren Erlösen aus der UKW- Verbreitung. Auch an der Einführung von neuen Wellen und Formaten über die digitale Terrestrik hat der Antenne Thüringen-Chef kein Interesse: Sinnvoll sei lediglich ein Spartenprogramm, das aufgrund seiner Ausrichtung jedoch deutlich weniger Menschen anspricht und sich aus der Region nicht wird finanzieren lassen, so Kratz. Der Antenne Thüringen-Geschäftsführer weist zudem darauf hin, dass DAB+ nur eine von mehreren neuen Übertragungsformen für digitales Radio sei. Schon seit langem senden Hörfunkprogramme auch digital im Internet und sind inzwischen dank Smartphones oder Tablets hier auch mobil zu hören. Michael Reichert vom Projektbüro Digitalradio kann die Skepsis vieler Privatsender gegenüber DAB+ jedoch nicht verstehen. Die digitale Verbreitung bietet die Chance, multimediales Radio zu machen wie es bislang nur über das Internet geht zu einem oft hohen Preis und nicht unbedingt mobil verfügbar. Über UKW kann kein Anbieter in derart perfektem Umfang multimediales Radio machen. Deshalb gibt es wenig Alternativen zu diesem digitalterrestrischen Weg. Und er sieht noch ein ein weiteres Argument für Hörfunkveranstalter: DAB+ öffnet im Gegensatz zu UKW neue moderne und auch multimediale Geschäftsmodelle. Das letzte Wort, ob die neue Technologie DAB+ ein Erfolg wird, hat der Kunde. Am Erfolg mithelfen könnte auch die Geräteindustrie: Schon jetzt ergänzen Hersteller wie Philips neue Radiomodelle automatisch um DAB+. Eines ist in jedem Fall gewiss: So wie es die gute alte Mittelwelle mehr als 60 Jahre nach Einführung von UKW noch gibt, so wird auch UKW noch mehrere Jahrzehnte überleben. Radiohörer brauchen inzwischen auch nicht mehr befürchten, dass ihre Geräte bald zu Elektroschrott werden. Denn der Deutsche Bundestag hat ein ursprünglich im neuen Telekommunikationsgesetz für 2015 vorgesehenes Abschaltdatum von UKW ersatzlos gestrichen. Somit gilt: Wer mit dem Radioprogramm zufrieden ist, kann seinen alten Henkelmann weiter nutzen. Wer aber an neuen Musikfarben, Spartensendern, multimedialen Zusatzdiensten oder schlichtweg einem besseren Empfang interessiert ist, der sollte sich für ein Radiogerät entscheiden, dass die DABplus-Technologie an Bord hat. Michael Fuhr 2. Bestätigung/Wahlen a) Tagungspräsidium b) Mandatsprüfungs-, Wahl- und Zählkommission 3. Berichte (soweit vorliegend schriftlich oder mündlich) a) Geschäftsführender Vorstand b) Schatzmeisterin c) Rechnungs- und Kassenprüfung d) Fachgruppen e) Landesanstalt Privater Rundfunk 4. Aussprache u. a. Grußworte 5. Bericht der Mandatsprüfungskommission 6. Entlastung des Geschäftsführenden Vorstandes 7. Anträge 8. Verschiedenes Der Geschäftsführende Vorstand Unterbrechung des Verbandstages zwischen ca und Uhr. Es wird ein Imbiss gereicht. 1/2012 9

10 Zwischen Professionalität und Betroffenheit Bei euch wird in einer Schule geschossen. Der Anruf kam von einem befreundeten Journalisten aus München, auf dessen Bildschirm der Nachrichtenticker lief. Er erreichte mich zuhause. Ich hatte frei am 26. April Schon dieser erste Satz teilte mich entzwei. Schüsse in einer Schule. Was ist passiert? Wo sind meine Kinder? Ich funktionierte journalistisch und privat. Bei euch das war Erfurt, mein Lebens- und Arbeitsort. Ich kannte fast alle Erfurter Schulen, die Bildung war eines meiner Tätigkeitsfelder als Lokalredakteurin. Seit 1990 hatte ich die Umbrüche und Neustrukturierungen begleitet und beschrieben. Als wenig später feststand, dass es das Gutenberg-Gymnasium war, wich die Sorge um meine Kinder anderen Namen. Ich kannte diese Schule, viele Lehrer, die Kinder mehrerer Freunde lernten dort. Das Telefon stand nicht mehr still. Die Informationen, die mich erreichten, waren erschütternd. Ich fuhr in die Redaktion, dort blieb ich wie alle anderen Kollegen bis weit nach Mitternacht. Wir machten unsere Arbeit: Informationen und Fakten sammeln und in Sätze fügen. Beschreiben, was sich kaum beschreiben ließ. Am folgenden Morgen ging ich zur Schule, mit Kirschzweigen aus meinem Garten. Die Opfer-Zahlen hatten Gesichter bekommen, in mir waren Verzweiflung, Unglaube, eine riesige Traurigkeit. Der Gang hinein in die Wagenburg aus Übertragungswagen war skurril und unwirklich. In den Tagen danach war ich in der Stadt unterwegs als Bürgerin und als Journalistin. Zerrissen. Den Balanceakt spürend zwischen Professionalität und Betroffenheit. Die erste Pressekonferenz, die weinenden Kinder, der Dom, die Stadt voller Menschen, die umherliefen und nicht wussten, wohin mit sich und ihrer Verzweiflung. Jeder Journalist weiß, was Sprache vermag. Aber auch, was sie anrichten kann. Wie weit man gehen, welche Fragen man stellen kann und welche nicht, das muss jeder Journalist für sich entscheiden. Aber es gibt einen Rahmen, der mit Ethik zu tun hat, mit Respekt und Menschenwürde. Er dürfte für jede Art von Berichterstattung gelten. Es gab Momente, wo ich angesichts der Rücksichtslosigkeit von Fernsehreportern, vornehmlich der Privatsender, nur noch Wut empfand. Im Rathaus zum Beispiel, als ein Mädchen aus dem Saal wankte und, kurz vor dem Zusammenbruch, noch ein Mikro hingehalten bekam. Dass Journalisten Worte und Bilder brauchten, um diese unfassbaren Geschichten zu erzählen, war mir klar. Aber einige ließen jede Empathie vermissen. Sie machten ihren Job, sie hatten zwei Tage Zeit. Oder weniger, je nachdem, wo sich die nächste Katastrophe ereignen würde. Den ohnehin schwer Gezeichneten fügten sie weitere Wunden zu. Dass die Karawane weiterzieht, ist ein geflügelter Satz. Lokaljournalisten bleiben. In den folgenden Wochen und Monaten waren meine Kollegen und ich sehr konkret konfrontiert mit Trauer, Leid und Wut, mit Abschieden, mit Fragen. Es ging darum, das alles verständlich in die Öffentlichkeit zu transportieren. Außerdem sah ich es als meine Aufgabe an, denen eine Stimme zu geben, die selbst nicht reden konnten. Als die Bitte des Schulfördervereins an mich herangetragen wurde, bei einer Schulzeitung zu helfen, sagte ich zu und schaute beim ersten Treffen in viele Gesichter: Schüler, Eltern, Lehrer wollten mitwirken. Wir gingen das Projekt professionell an, mit Redaktionssitzungen, Themenbesprechungen. Die Schüler legten sich unglaublich ins Zeug. Die Zeitungsgruppe Thüringen erklärte sich bereit, die Druckkosten zu übernehmen. Wir waren alle sehr aufgeregt, als die erste Ausgabe auf dem Tisch lag. Viele Ausgaben von Forum Gutenberg entstanden, es war für uns alle Aufgabe und Therapie gleichermaßen. Schreiben als Hilfe. Als Chance, sich etwas von der Seele zu schreiben. Später haben wir die Zeitung in die Hände der Schule gegeben. Noch zwei Jahre lang erschien sie. Sich nicht gemein machen. Abstand halten. Das sind Regeln im Journalismus. Im Fall des 26. April waren sie nicht immer nicht zu befolgen. Ich war, so wie viele meiner Kollegen, nicht nur Chronistin und Beobachterin, sondern Teil der Gemeinschaft. Redakteure in Winnenden, wo vor drei Jahren ein ehemaliger Schüler 15 Menschen tötete und dann sich selbst, machten ähnliche Erfahrungen. Dort fand einige Monate nach dem Amoklauf ein Workshop für Journalisten statt, bei dem es um den Umgang mit dem Geschehen ging, auch unter psychologischer Sicht. Auch in Erfurt wäre solch ein Angebot hilfreich gewesen. In den vergangenen Jahren habe ich viele Artikel über die Folgen des 26. April geschrieben. Ich habe den Weg der Schule begleitet ins Übergangsquartier, den Umbau verfolgt, die Rückkehr ins Schulhaus. Ich habe die Geschichten vieler Menschen aufgeschrieben, deren Leben durch den 26. April eine grundlegende Wende nahm. Gutenberg wird immer gespaltene Gefühle hervorrufen. Das Datum ist eingebrannt in die Haut der Stadt. Für mich hat das Ereignis in all seinem Schrecken auch Demut gebracht. Dankbarkeit für das Leben. Birgit Kummer 10 1/2012

11 Vielfalt in Fulda Kein gewöhnlicher Medienstandort Wer Fulda hört und wenig mit der Stadt zu tun hat, denkt in erster Linie an Bischofskonferenz, Fulda- Reifen, den verstorbenen Erzbischof Dyba und CDU-Politiker Dregger. Dass die knapp Einwohner zählende Stadt mit jahrzehntelanger CDU-Mehrheit ganz dicht an der hessisch-thüringischen Grenze liegt oder viele historische Beziehungen zu Unterfranken und ins Thüringer Land hat, das wissen vielleicht ein paar mehr. Doch über die Region hinaus sorgt Fulda nur ab und zu für überregionale Schlagzeilen aber das war es auch. Dabei existiert in der Region Fulda eine durchaus rege mediale Koexistenz, deren Strukturen auch unter journalistischen Aspekten sehr interessant ist. Bis in die Mitte der 70er Jahre war es einfach, denn regionales Radio und Internet existierten nicht. Den Markt teilten sich zwei konkurrierende Lokalzeitungen: einerseits die eher liberale Fuldaer Volkszeitung, die ihr Erscheinen aus wirtschaftlichen Gründen 1974 einstellen musste. Andererseits das Traditionsblatt, die eher konservative Fuldaer Zeitung, die als Monopolblatt (Auflage: ) existiert und ihren Anspruch als führendes Medium auch ständig deutlich macht.. Dem Verlag Parzeller (OT-Mitglied beim Verlegerverband) wächst zunehmend deutlich die Konkurrenz etwa im Anzeigengeschäft: Parallel zum verlagseigenen Marktkorb (2 x wöchentlich) ist Fulda Aktuell (Ippen-Gruppe Kassel) zum mächtigen Mitanbieter im Raum Fulda geworden. Und Fulda ist auch seit 40 Jahren Standort für die dpa mit einem festen (alle 2 3 Jahre wechselnden) Regionalkorrepondenten. Hörfunk und Fernsehen im klassischen Sinne gibt es in und aus Fulda nur auf den Wellen des Hessischen Rundfunks und hr-fernsehens. Ab Mitte der Siebziger Jahre hatte die Berichterstattung deutlich zugenommen, denn mit den freien Journalisten und festen Korrespondenten Gabriele Weigand-Angelstein und Martin Angelstein wurde die Region Osthessen akustisch wie optisch intensiv in den Medien abgebildet. Man könnte sie auch als Wegbereiter regionaler Berichterstattung bezeichnen. Das veränderte sich, als Ende der 80er Jahre der hr in Fulda ein Regional-Hörfunkstudio für die Landkreise Fulda, Vogelsberg, Hersfeld-Rotenburg und Main-Kinzig einrichtete und sich über Jahre zu einem wichtigen Informationsradio für die Region entwickelte. Doch was lange optimal funktionierte, geht jetzt deutlich zurück. Der Rotstift streicht Stellen und Sendezeit und die Region verarmt. Das ist auch beim Konkurrenten Radio FFH zu spüren, der dank FZ-Verleger noch immer ein Studio Fulda hat, doch Beiträge aus der Region werden im täglichen Einerlei und geringen Sendeplätzen kaum wahrgenommen. Traurige Mienen im hr4-regionalstudio Fulda: Ende Januar gabs die letzte Stunden- Sendung aus dem Regional künftig gibts nur noch 5-Minuten-Bröckchen. (Fotos: medienkontor fulda) Immer bessere Internetverbindungen waren die Basis für neue Formen des Journalismus, wie man ihn bis dahin nicht kannte. Im Jahre 2001 gründeten die freien Journalisten Gabriele Weigand-Angelstein und Martin Angelstein ein Nachrichtenportal für die Region Osthessen, wie man es so nicht kannte: es war die Geburtsstunde von www. osthessen-news.de. Unter dem Motto Schnell, direkt, mit vielen Fotos, rund um die Uhr und an 7 Tagen die Woche wurde ON schnell zu einer unverzichtbaren Informationsquelle in der Region. Ausschließlich werbefinanziert, hat osthessen-news.de mit täglich über 50 Meldungen, Bilderserien, SMS-Service, Live-Ticker sowie in den letzten zwei Jahren auch selbstproduzierten Video-Filmen einen guten journalistischen Standard erreicht und dabei zugleich auch ein Dutzend Arbeitsplätze geschaffen. Der Lohn der Anstrengungen: monatlich etwa 1,4 Millionen Besucher und über sechs Millionen Klicks. Abgerundet werden die Angebote noch durch weitere Portale wie osthessenessen.de rhoen-wintersport.de rhoen-aktuell.de osthessennaerrisch.de oder blitzer-ticker.de. Und täglich gilt es, besser und schneller als die Internet-Konkurrenz (Fuldaer Zeitung, Fuldainfo, Fuldaer Nachrichten) zu bleiben. Fulda das ist also nicht nur eine Stadt mit viel Historie und Tradition, sondern auch einer medialen Vielfalt, wie sie in vielen Regionen Hessens und Thüringens nicht mehr anzutreffen ist, aber von vielen vielleicht gewünscht wäre. Martin Angelstein Selten so starke Medienpräsenz nur wenn im Herbst die deutschen Bischöfe in Fulda tagen 1/

12 Familien-Bande 1990 wurzelte die WAZ in Thüringen. Ihr Steckling die Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT). Anzeigen, Vertrieb, Verwaltung und Druck für Thüringer Allgemeine (Erfurt), Ostthüringer Nachrichten (seit 1. Juli 1991 Ostthüringer Zeitung, Gera) und Thüringische Landeszeitung (Weimar) kamen unter einen Hut. Blieben die Titel auch redaktionell unabhängig, hatte die ZGT dennoch marktbeherrschende Stellung. In den 22 Jahren machte sich der WAZ-Klon, warf hohe Dividenden ab. Weil in Essen entschieden wurde, was hierzulande zu vollziehen war, verfolgte man die jüngsten Turbulenzen um die WAZ im Freistaat mit Bangen, aber auch Hoffen. In Familie. Das war man immer bei der WAZ. Ist man nun erst recht: Mit Segen der Bundeskartell-Wächter erwarb WAZ-Mediengruppen-Gesellschafterin Petra Grotkamp für geschätzte 550 Mio. Euro weitere 50 % der Anteile. Sie hält jetzt eine Zwei-Drittel-Mehrheit an Deutschlands drittgrößtem Zeitungsverlagshaus. Weil das rückwirkend zum 31. Dezember 2011 gilt, begann also am 1. Januar 2012 eine neue Ära: Die der WAZ 3.0. Die Führung der WAZ sei wie eine große Familie: man zankt sich, es fallen harte Worte, und am Ende haben sich zwar nicht alle lieb, halten aber doch irgendwie zusammen,, schrieb Katy Hillmann vor Jahren im manager magazin. Komplizierte Verhältnisse Die WAZ-Verhältnisse sind glasklar, eigentlich: Die Erben der Gründer halten je 50 %. Verdikt des Gesellschaftervertrages: Alle Eigner haben zu jeder Entscheidung einstimmig ihr Einvernehmen zu erklären. Zuweilen fing dies das Essener Medienhaus zwischen Blockade und Kompromiss. Da sind zum einen die Erben von Jakob Funke. Tonangebend in der Funke Familiengesellschaft (FFG) Petra Grotkamp. Sie, ihre Schwestern Renate Schubries und Gisela Holthoff hielten je 16,67 % (in Summe 50 %) der Anteile der WAZ-Mediengruppe. Funkes vierte Tochter Ute ließ sich 1989 auszahlen. Gisela Holthoff starb am 27. Juli 2011: Ihre Anteile haben nun deren Erben. Dazu gehört auch der Sprecher der FFG, Stephan Holthoff-Pförtner, Gisela Holthoffs Adoptivsohn. Der Anwalt wurde bundesweit v. a. bekannt, weil er Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl in der CDU-Spendenaffäre vertrat. Süffisant am Rand: Petra Grotkamp verklagte auch schon Das ist eine Erblast: Schon die WAZ-Gründer Erich Brost und Jakob Funke scheuten keinen Streit. Wohl nur wegen der Aussicht aufs große Geschäft ließ sich der erzkonservative Funke 1948 vom Sozialdemokraten Brost zur Mitherausgabe einer Zeitung einladen. Brosts Motiv hingegen: Funke gebürtiger Essener kannte den Ruhrpott wie kaum ein Zweiter. Zeitlebens aber trennten beide Welten bei ihren Ansichten zu Politik und Journalismus. Petra Grotkamp hat seit Januar 2011 als Mehrheitsanteileignerin das alleinige Sagen bei der strategischen Ausrichtung der WAZ-Mediengruppe. (Foto: ddp images/dapd/ralph Sondermann) 12 1/2012

13 mal ihre Schwestern, damit sie ihre Anteile nicht den Brost-Erben verkaufen. So lieb hat sich die Funke(n)-Garde kaufmännischen Bereich, war bis er 1975 starb Gesellschafter, Herausgeber und Verlagsleiter. Die anderen WAZ-Anteile besaß zunächst zu 30 % Anneliese Brost, zweite Ehefrau von WAZ-Ahn Erich. 20 % gehörten Ex-Geschäftsführer Erich Schumann ( ), den 1985 Erich und Anneliese Brost adoptierten. Als er starb, fielen seine Anteile an die Enkel Brosts. Gleiches geschah nach Annelieses Ableben Erich Brosts Testament vollstreckt Peter Heinemann. Der 76-jährige Sohn des ersten SPD-Bundespräsidenten Gustav Heinemann hatte es zuletzt besonders schwer: Klarer Gründer-Wille war, dass sein Erbe in der Familie bliebe. Noch im Dezember sträubte sich Heinemann daher gegen den Verkauf. Aber für die Brost-Enkel 13 bis 22 Jahre alt ging Geld vor Tradition. Das ließen sie klar machen vermutlich von ihrem Vater. Martin Brost, Sohn des ersten WAZ-Chefredakteurs, suchte als Jugendlicher Bewusstseinserweiterndes in Indien, daher später Gesellschaftersitzungen im Hippie-Look auf. Das entzweite Vater und Sohn. Martin ließ sich 1978 auszahlen, wurde Bio-Bauer in Bayern. Beim Preispoker mit Petra Grotkamp hatte aber der verstoßene Sohn seine Finger wieder im Spiel. Dies nicht zu knapp. Dafür traf er andere WAZ-Eigner auch schon mal auf Fuerteventura. Aber nie in der Essener Zentrale. Da hat der Martin immer noch Hausverbot 192 die Lizenz zum Drucken Es begann mit der Lizenz Nr. 192 der britischen Besatzungsmacht für eine Tageszeitung: Die erhielten Erich Brost (geb. 1903) und Jakob Funke (geb. 1901). Ihre erste Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) erschien am 3. April 1948 in Bochum. Brost war bis 1970 Chefredakteur und blieb bis zu seinem Tod 1995 WAZ-Herausgeber. Funke übernahm den Grotkamp und das WAZ-Modell 25 Jahre nach Gründung begann das zweite Zeitalter der WAZ: 1973 wird die Westfalenpost (WP) Hagen übernommen. Mehrheitsbeteiligung an der Westfälischen Rundschau (WR) Dortmund (1975) und bei der Neuen Ruhr Zeitung/Neuen Rhein Zeitung (NRZ) in Essen (1976) folgen. Am 1. Januar 1976 wird deshalb die Zeitungsgruppe WAZ gegründet. Ihre Besonderheit: Sie zentralisiert Anzeigen, Vertrieb, Verwaltung und Druck. Redaktionell bleiben die Titel aber unabhängig. Dieses WAZ-Modell findet bald Nachahmer. Sein Spiritus rector ist Günther Grotkamp (geb. 1927): Der Jurist wurde 1960 Justiziar und Personalchef der WAZ, 1971 Bevollmächtigter der Funke Familiengesellschaft und 1986 Ehemann von Funkes Tochter Petra. Ab 1975 und bis 2000 arbeitete er als Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe. Grotkamp und Schumann (Geschäftsführer ) forcierten die Expansion des Konzerns in den 1980er- und 1990er- Jahren. Man sprach deshalb auch vom Kraken aus dem Ruhrpott. Gerade hatte in Deutschland die Ära der privaten TV-Anbieter begonnen, da mischte die WAZ mit: 1986 übernahm sie 10 % an RTL. Als man 2005 die Beteiligung verkaufte, spülte das 550 Mio. Euro in die Essener Kassen. Heute ist man beteiligt am Regionalsender NRW.TV und dem albanischen Sender Vizion+. Außerdem mischt die WAZ bei zahlreichen lokalen Radiostationen in NRW mit, bei elf davon als Mehrheitsgesellschafterin. Auch im Ausland wurde man ab 1987 aktiv: Aktuell gibt es noch Engagements in Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Albanien und Russland. WAZ-Klon ZGT Die Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT) der Klon des WAZ- Modells agiert seit 1990 als Servicegesellschaft für die Tageszeitungen TA, OTZ und TLZ gründeten sich deshalb parallel private Briefzustelldienste: In NRW der Westdeutsche Post Service (WPS) und der Thüringer Post Service (THPS) im Freistaat beide heute zugehörig der PIN Group AG S.A. Auch online folgte das ZGT- Land den Essener Vorgaben: 2007 bündelte Der Westen die Auftritte der NRW-Zeitungen. Fortsetzung auf Seite 14 Bodo Hombach ist mit der Neuordnung der Gesellschafteranteile als Geschäftsführer aus der WAZ- Mediengruppe im Januar 2012 ausgeschieden. (Foto: Medienbüro Thomas Hüser GmbH) 1/

14 Buchtipp Nun liegt es auf dem Tisch, das DJV-Taschenbuch Freie Journalisten des aktuellen Jahrgangs Das DJV-Taschenbuch Freie ist vor vielen Jahren auf Initiative des DJV-Fachausschusses Freie Journalisten entstanden. Die Erarbeitung erfolgte zum wiederholten Male in Kopperation mit Volkswagen Kommunikation. Es enthält die Adressen von ca freien Journalisten und wieder einen umfangreichen Informationsteil, der von der DJV-Geschäftsstelle in Berlin/Bonn erarbeitet wurde. Die Ressorts sind gliedert in Politik, Zeitgeschehen, Wirtschaft, Finanzen, Gesellschafts-/Sozialpolitik, Kultur/Bildung, Medien, Ökologie, Wissenschaft/Technologie, Touristik, Freizeit, Unterhaltung, Sport, Lokales, Auslandberichterstattung, Motor/Verkehr und Bildberichterstattung. Die Käufer können die Adressen auch online in einer speziellen Datenbank abrufen. Der Informationsteil gibt nicht nur einen Branchenüberblick, sondern verweist auch auf rechtliche Rahmenbedingungen, auf Tarifverträge, Wort- und Bildhonorare sowie anzuwendende Vergütungsregeln. Das Taschenbuch richtet sich vor allem an Auftraggeber in den Medien, die damit geeignete freie Journalisten nach unterschiedlichen Kriterien recherchieren können. Dazu zählen Fachkenntnisse, Ausrüstung der Autoren sowie deren Wohn- und Arbeitsort. Es bleibt auch in aktueller Auflage bei der guten Gepflogenheit: Der Eintrag ist für hauptberufliche freie Journalisten kostenlos. Das Taschenbuch selbst ist kostenpflichtig. INFO: 14 1/2012 Wolfgang Marr DJV-Mitglieder können das Taschenbuch für 13,50 Euro bei der DJV-V&S ( service/shop) erwerben, Nichtmitglieder für 19,80 Euro (alle Preise zzgl. Versandkosten) Bestelladresse: DJV-V&S, Bennauerstraße 60, Bonn, Fax: 0228/ , Internet: Fortsetzung von Seite 13 Ausnahme: In Thüringen führen eigene Zugänge (thueringerallgemeine.de, tlz.de, otz.de) aufs gemeinsam bestückte Portal. Auch die 2009 von WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach geänderte Konzernstrategie sollte zweigleisig laufen: Ausgaben senken durch Stellenabbau. Dafür installierte man u. a. gemeinsame Newsdesks. 300 der 900 Redakteursstellen bei WAZ-Titeln in NRW kostete das. Das Vorgehen sollte auch bei den ZGT-Titeln exekutiert werden. TA-Chefredakteur Sergej Lochthofen missfielen Hombachs Desk-Pläne. Wohl auch deshalb wurde er Ende 2009 durch Paul- Josef Raue ersetzt, was bundesweites Rauschen im Blätterwald erzeugte. Raue kam von der Braunschweiger Zeitung, die 2007 die WAZ von der Verlegerfamilie Voigt und der Norddeutschen Landesbank erworben hatte. Der Letzte macht das Licht aus Jetzt also kommt WAZ 3.0. Was auch immer das bedeutet. Klar scheint: Im Westen gibt es was Neues, dämmern andere Zeiten auf: Die alte Garde verlässt die Kommandobrücke. Gruppengeschäftsführer Bodo Hombach ist seit 24. Januar fort. Eine echt schillernde Figur: Von Juni bis Oktober 1998 Minister für Wirtschaft in NRW, wechselte er als Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben ins erste Schröder- Kabinett. Dann wurde der Kanzlerflüsterer, wie ihn die FAZ titulierte, EU-Sonderkoordinator für Südosteuropa und 2002 Geschäftsführer der WAZ. Es mutet wie eine letzte Drohung an, wenn Hombach in seiner Abschiedserklärung schreibt: Er wolle der neuen Eigentümerfamilie Grotkamp, Schubries und Holthoff-Pförtner weiter beratend zur Seite stehen. Änderungen gibt es auch in Thüringen: Dr. Martin Jaschke, ZGT- Sprecher seit 2008, geht im Dezember 2012, wie schon am 12. Dezember 2011 mitgeteilt. Er wechselt zur Medienholding Süd GmbH (MHS) nach Stuttgart. Ob dem zweiten Mann der ZGT Klaus Schrotthofer, der eigentlich immer der Lautsprecher war, jemand zur Seite gestellt wird, ließ die Pressemitteilung offen: Die Geschäftsführung der WAZ Mediengruppe wird zu gegebener Zeit über die Neuorganisation der Geschäftsführung der Zeitungsgruppe Thüringen entscheiden. Der Teufel steckt im Vertragsdetail Wie geht es nun weiter? Wird es schnell Veränderungen geben? Manche Signale nähren Hoffnungen: Kahlschlag-Spezialisten wie die SCHICKLER Managementberatung GmbH & Co. KG (Hamburg) haben kein Mandat mehr. Der Personalabbau soll ein Ende finden. Petra Grotkamp dachte laut über Aufstockung der Redaktionen nach. Für die Einheits-Onlineplattform DerWesten verkündete schon im Oktober 2011 auf den Münchener Medientagen WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz das Ende. Die Titel der WAZ-Gruppe sollten wieder eigene Internetauftritte haben Steffen Grimberg (Medienredakteur der taz) dämpfte aber zu große Hoffnungen: Bevor die Grotkamps mit ihrer rechnerisch bald übergroßen Anteilsmehrheit nach Belieben schalten und walten können, müssen die komplizierten Gesellschafter- und Entscheidungsstrukturen innerhalb der Funke-Erben neu sortiert werden. Denn immer noch müssen für jede Entscheidung alle Eigner einstimmig ihr Einvernehmen erklären Rainer Aschenbrenner

15 Bilder der Wirklichkeit aus Hessen und Thüringen Bild links: Roland Obst in Mühlhausen mit Alexander Volkmann (rechts) im Gespräch (Foto: Daniel Volkmann) / Bild rechts: Betrachter in Frankfurt/Main von links Harro Menzel, Dr. Sven Matthiesen, Jan Roewer, Ulrich Heuser (Foto: Axel Häsler) Die preisgekrönten und andere Fotos aus dem mittlerweile 5. Presse- Fotowettbewerb Hessen-Thüringen der beiden DJV-Landesverbände siehe auch die ausführliche Rückblende in der Blickpunkt-Ausgabe 4/2011 sind in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 auf drei Stationen zu betrachten. Den Auftakt bildete im Januar die Präsentation in den Räumen der Frankfurter Sparkasse Im Februar nahmen die Veranstalter gern die Einladung der Sparkasse Unstrut-Hainich an. Gezeigt wurde die Ausstellung mit den insgesamt 55 Fotoobjekten in der westthüringischen Kreisstadt Mühlhausen. Und am 14. März wurde die Exposition als Spiegelbild des Wirkens der hauptberuflichen Pressefotografen im Foyer des Thüringer Landtages in Erfurt durch Birgit Diezel eröffnet, die als Präsidentin des Thüringer Landtages gemeinsam mit dem hessischen Landtagspräsidenten Norbert Kartmann die Schirmherrschaft übernommen hat. Ab 12. April können Bürger und Gäste des Hauses die Schau im Berghotel Friedrichroda in Augenschein nehmen. Für Mai besteht die Überlegung, die Bilder entweder in Fulda oder in Kassel zu präsentieren. wm SofortRente Mit Geld-zurück-Garantie Jetzt handeln! Die Premium-Vorsorge für Medienmenschen 1/

16 Immer weniger Vielfalt und mehr Einstimmigkeit Wohlwollend bis missvergnügt Theater und Orchester in Thüringen Eisenach Meiningen Nordhausen Sondershausen Gotha Der Kulturrat Thüringen kritisiert in einem offenen Brief die klare Reduktion der Kulturberichterstattung in Thüringer Tageszeitungen. Erfurt Rudolstadt Weimar Jena Saalfeld Gera Greiz Theater Orchester unverändert in den anderen Blättern nachzudrucken. Mensching kritisiert: Diese Methode, die man Gleichschaltung nennen müsste, wäre das Wort nicht historisch besetzt, begann in den Online-Ausgaben und wird jetzt in den Printversionen nachgeholt. Das trifft zu auf den Austausch von Texten und Teilen von Zeitungsseiten zwischen TA und OTZ in der Printversion, die Online-Ausgaben sind inhaltlich nicht mehr unterscheidbar. Betroffen sind nicht nur die Kulturberichterstattung, sondern Im Gespräch mit dem Blickpunkt kritisiert der Intendant des Theaters Rudolstadt die Praxis der Zeitungen, die Wünsche der Leser als Maßstab für die Berichterstattung zu nehmen: Das ist ein populistisches Konzept. Er fragt: Gibt es nicht eine Informationspflicht der Medien? Der offene Brief des Kulturrates erschien bisher übrigens nicht, auch nicht in Auszügen, auf einer Leserbriefseite der drei Zeitungen. Zwei Monate nach Veröffentlichung des Briefes fand TA-Chefredakteur Paul-Josef Raue Zeit für Steffen Mensching meint: Pressefreiheit fordert und fördert den Pluralismus von Meinungen. Er sieht die Meinungsvielfalt in Gefahr. (Foto: Henning Schossig) 16 1/2012 Drei Kollegen sitzen Samstagabend im Parkett des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Die Schauspielpremiere besprechen die Theaterkritiker von Thüringer Allgemeine (TA), Ostthüringer Zeitung (OTZ) und Thüringischer Landeszeitung (TLZ) am folgenden Montag in ihren Zeitungen. Ihr Urteil fällt unterschiedlich aus, von freundlich wohlwollend bis missvergnügt. Diese Vielfalt kritischer Meinungen und Informationen sieht der Kulturrat Thüringen in höchster Gefahr. In dem offenen Brief vom Dezember 2011, verfasst von Steffen Mensching, Intendant des Theaters Rudolstadt, wird die gängige Praxis gegeißelt, Artikel der einen Zeitung modifiziert oder Das Theater soll die Menschen wieder zum Denken verführen aber mit großen Theatertexten. Es geht darum, das Gehör und den Blick zu schärfen, das politische Denken zu schulen. Das geht verloren durch diese ständige Verblödung. fast alle Ressorts inklusive der Lokalausgaben. Die drei Blätter gehören, wie bekannt, zur Zeitungsgruppe Thüringen bzw. zum WAZ-Konzern. Im Mai 2011 erfolgte die inhaltliche, gestalterische und organisatorische Neuausrichtung der drei Zeitungen. Seitdem tauschen sie verstärkt Inhalte aus. Der Kulturrat Thüringen und sein Mitglied Steffen Mensching bewerten diese Entwicklung äußerst kritisch. Die pressemediale Begleitung der Kulturinstitutionen, namentlich der Theater in Thüringen, büße immer mehr an Vielfalt ein und tendiere zur Einstimmigkeit, schreibt Mensching. Andrea Breth, eine der großen Theaterregisseurinnen Europas aus: Die Zeit vom ein Gespräch mit dem Präsidium des Kulturrates. Präsident Prof. Klaus Nerlich sprach danach von einem sehr offenen und konstruktiven Dialog. Angesichts der harten Kritik im Brief des Kulturrates verwundert so eine allgemeine Aussage. Vizepräsident Dr. Lutz Unbehaun meinte, Raue habe die angesprochenen Probleme souverän wegmoderiert. Was bleibt, ist ein Versprechen von TA-Chefredakteur Raue. Die Zeitung will eine öffentliche Gesprächsrunde organisieren, den Kulturrat und den Kulturminister dazu einladen, das Ganze medial begleiten und in der Zeitung veröffentlichen. Michael Plote

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18 Im Gespräch: Walter Hörmann, neuer Chefredakteur des Freien Wort Keine Garantien Haben Sie schon eine Wohnung gefunden in Südthüringen? Nein. Ich habe darüber nachgedacht, umzuziehen, mich dann aber dagegen entschieden. Doch Sie können sicher sein, dass ich da sein werde, wenn ich da sein muss. Sie sind als Chefredakteur der Wunschkandidat ihres Vorgängers. Vor welchen Herausforderungen sehen Sie sich? Ich sehe mich vor einer ganzen Latte von Herausforderungen. Eine davon ist der Strukturwandel, von Welche Veränderungen planen Sie genau? Wir durchdenken alle Strukturen, prüfen, wie wir die Leser besser ansprechen und halten können, und wie wir etwa durch den Einsatz digitaler Medien und neuer Ansätze, zum Beispiel in Sachen Leserorientierung neue Märkte erschließen können. Wir denken dagegen nicht in erster Linie daran, Leute rauszuschmeißen. Wir können natürlich nichts ausschließen, aber wir planen nichts Derartiges. je zu refinanzieren. Nach meiner Kenntnis gibt es gegenwärtig kein Medienunternehmen in Deutschland, das im Digitalgeschäft auch nur annähernd seine Investitionen wieder verdient hätte. Aber zugleich wollen wir unsere Angebote individueller auf die Region und Leser zuschneiden. Wir wissen mittlerweile, dass gerade Nachrichten-Apps oft im öffentlichen Nahverkehr genutzt werden. Wir haben hier aber keine U- Bahn und auch keine Straßenbahn. Walter Hörmann 1958 geboren in Bamberg seit 1980 im Journalismus Volontariat in der Sportredaktion, danach 5 Jahre Sportredakteur in Lokalsportredaktionen der Frankenpost in Hof und Kulmbach Lokalchef für Kulmbach, Bayreuth, Kronach März 1990 Gründungsredaktionsleiter des Vogtland-Anzeigers in Plauen 1991 stellvertretender Chef vom Dienst und Leiter der Lokalredaktionen und ab 1997 CvD in der Frankenpost-Redaktion in Hof 2001 Gründungsredaktionsleiter der Mantelredaktion Text und Bildredaktionspartner GmbH in Coburg nach Abstechern als CvD bei der Frankenpost in Hof und Redaktionsleiter im Vogtland wieder Leiter der Gemeinschaftsredaktion (Text und Bild) in Coburg Chef vom Dienst für die Verlagsgruppe Hof/Coburg/Suhl seit 2012 Chefredakteur beim Freien Wort Knapp zwei Wochen nach seinem Amtsantritt skizzierte Walter Hörmann als neuer Chefredakteur des Freien Wort Ralf Leifer, Geschäftsführer des DJV Thüringen, und der Landesvorsitzenden Anita Grasse (nicht im Bild) seine Visionen für die Zukunft des Blattes. (Foto: Anita Grasse) dem die Branche seit mindestens Mitte der 90er Jahre betroffen ist. Hier im Osten schlossen sich an die Umbrüche der Wendezeit gleich die Umbrüche der digitalen Medien an. Das ist eine Strukturveränderung, ich sage ausdrücklich nicht Strukturkrise, der sich alle Medien stellen müssen. Eine weitere Herausforderung ist die Region. Sie leidet unter extremen demografischen Verwerfungen. Es sind unsere Leser, die wegziehen oder sterben. Unsere Auflagen sinken, die Anzeigenumsätze stagnieren bestenfalls. Das setzt uns unter erheblichen Veränderungsdruck. Momentan sind wir noch in der Lage, die Veränderungen selbst anzustoßen und werden nicht von außen dazu gezwungen. Wie konkret sind Ihre Ideen denn bisher? Es sind Überlegungen. Wir haben Ideen, die wir im Kollegenkreis besprechen und versuchen, daraus Konzepte zu entwickeln. Das müssen wir dann austesten. Dabei wird man auch mal scheitern und einen neuen Weg gehen müssen. Bisher ist das Freie Wort eher zurückhaltend, wenn es um die Onlinevermarktung geht. Wird sich das ändern? Ja, wir arbeiten an neuen Formen, zum Beispiel auch für mobile Endgeräte. Allerdings sind wir relativ zurückhaltend, was Investitionen angeht, weil wir weder willens noch in der Lage sind, fünf- oder sechsstellige Beträge auszugeben, ohne eine Aussicht, diese Summe Bei uns fahren die Leute durch den Thüringer Wald mit dem Auto. Dabei kann man schlecht das ipad benutzen. Das klingt alles reichlich personalintensiv. Auch aus den Lokalredaktionen hören wir, dass freie Journalisten gesucht werden. Sind die Lokalredaktionen jetzt schon so knapp besetzt, dass Sie mit Freien aufstocken müssen oder hoffen Sie so auf eine größere Themenvielfalt? Sowohl als auch. Jeder Freie, der Spezialwissen hat, ist eine Bereicherung für eine Redaktion. Auf der anderen Seite ist natürlich ein Freier eine Entlastung für die Redakteure, die dadurch freie Tage nehmen können oder eben Zeit haben, auch mal eine größere Recherche zu machen. 18 1/2012

19 Was können Sie denn den Freien bieten? Einen tollen Job, eine interessante Tätigkeit und angemessene Vergütung. Die angemessene Vergütung ist eine Frage der Perspektive. Der DJV betrachtet die Vergütungsregeln als angemessen, und die zahlen Sie nicht. Können Sie sich vorstellen, den Freien mit bezahltem Urlaub, einer Absicherung im Krankheitsfall oder Wochenendzuschlägen entgegen zu kommen? Nein, kann ich nicht, denn solche Zusatzgeschichten sind Scheunentore für Festanstellungsklagen. Darüber hinaus zahlen wir für Wochenenddienste die üblichen Tagespauschalen. Allerdings gibt es da auch abweichende, individuelle Absprachen. Wenn unser Überblick stimmt, dann verlassen in den nächsten fünf Jahren zehn bis zwölf Kollegen altersbedingt die Redaktion. Wie wollen Sie diesen personellen Umbruch bewältigen? Wir beschäftigen jetzt schon eine Reihe von Pauschalisten, zum Teil junge Leute, die wir als Volontäre ausgebildet haben. Diese Kollegen versuchen wir an uns zu binden, um ihnen dann Redakteursverträge anzubieten, wenn der Stellenplan diese Möglichkeit hergibt. Zudem wollen wir weiterhin ausbilden. Wir brauchen gute Leute, frische Köpfe und Ideen, kreative Leute, die mit Menschen umgehen und Geschichten schreiben können, die aber auch recherchieren und den technischen Ablauf aus dem FF spielen auch bei uns eine Rolle. Das heißt, es gibt keine Garantie, dass die Stellenpläne einfach so fortgeschrieben werden. Aber das wissen die jungen Leute auch. Außerdem gibt es auf der anderen Seite auch keine konkreten Pläne Personal abzubauen. Es gibt ein paar Stellen, die nicht wieder besetzt werden. Das ist aber minimal. Es geht da um 1,5 Stellen, glaube ich. Aber wir reden jedes Jahr aufs Neue über den Stellenplan, und der muss natürlich auch zur Ökonomie passen. Viele Kollegen klagen über eine ständig zunehmende Arbeitsverdichtung, die es kaum noch möglich macht, dass sie ihre ursprüngliche Aufgabe als Journalist richtig ausführen können. Verstehen Sie die Klagen? Verleger und Chefredakteure zitieren gerne den Leser. Wissen Sie denn, was der Leser will? Wir haben in der Vergangenheit natürlich Leserstudien gemacht und wollen dieses Jahr eine neue in Auftrag geben. Aber alle Befragungen haben ergeben, dass unsere Leser vor allem Lokales wollen. Hyperlokalität wird also zum Thema bei Ihnen? Ja, und zwar auch und vor allem in den digitalen Kanälen. Wenn die Rotation einmal läuft, lässt man sie besser laufen. Da ist es schwierig, sublokale Inhalte noch unterzubringen. Das macht man besser digital. Aber wir stehen selbstverständlich zu unserem Lokalteil. beherrschen. Bilden wir selbst aus, wissen wir, wie gut sie sind und dass sie das können, was wir von ihnen erwarten. Ehemalige Volontäre mit einem Pauschalistenvertrag auf eine unbestimmte Zukunft zu vertrösten, klingt nach dauerhaft parken. Bei uns wird niemand endlos geparkt. Wenn wir irgendwann keine Chance mehr sehen, sagen wir das auch. Aber ansonsten weiß jeder, dass wir Kollegen haben, die jenseits der 58 sind und irgendwann ausscheiden werden, aber eben nicht sofort. Dass Stellen frei werden, heißt ja aber noch lange nicht, dass sie auch nachbesetzt werden... Stimmt, wirtschaftliche Zwänge Ja, die Arbeitsverdichtung ist hoch auch bei uns, denn wir sind in keiner Redaktion, in keinem Bereich üppig aufgestellt. Das ist offenkundig, schließt aber nicht aus, dass man sich vielleicht trotzdem noch mal strecken muss. Ich muss Ihnen aber widersprechen, wenn Sie sagen, dass die Leute keine Zeit mehr haben zum Recherchieren oder zum Schreiben. Das ist bei uns definitiv nicht so. Wir haben einen kleinen Desk, der aber sehr gut funktioniert und der vor allem so funktioniert, dass alle Kolleginnen und Kollegen genügend Freiräume haben zur Recherche und zum Schreiben. Die Fragen stellten Anita Grasse und Ralf Leifer 1/

20 Chefredakteur Nils Bremer vom Journal Frankfurt im Gespräch Weniger selbst schreiben, mehr organisieren Journal Frankfurt Einmal ein Interview mit Daniel Cohn-Bendit führen das war sein Wunsch, als Nils Bremer vor sieben Jahren im Bewerbungsgespräch um ein Volontariat vom damaligen Chefredakteur nach seinen Zielen im Hause gefragt wurde. Heute ist der 33-Jährige selbst Chefredakteur des Journal Frankfurt und seine Gespräche mit Daniel-Cohn-Bendit könnten schon ganze Ordner füllen. In jeder Ausgabe erscheint ein kurzes Interview mit dem Grünen-Politiker und sei es nur telefonisch aus Brüssel oder Israel irgendwie kommt man immer zusammen, erzählt Bremer. Auch wenn er heute nur noch die wenigsten Interviews selbst führen kann. Dazu reicht die Zeit nicht. Jetzt nehme ich mehr Organisations- und Managementaufgaben wahr, sagt Bremer, der seit rund zwei Jahren das Magazin leitet und damit einer der jüngsten Chefredakteure Hessens ist. Schon mit 16 wollte der gebürtige Offenbacher Journalist werden. Nach dem Abitur ging er zur Bundeswehr, bewarb sich danach deutschlandweit bei verschiedenen Zeitschriften bis hin zum Spiegel um ein Praktikum. Doch es gab viele Absagen. Fast immer lautete die Begründung, dass er kein Studium habe oder keine Vorerfahrungen: Ich finde das heute noch befremdlich. Vor dem Praktikum muss man quasi schon ein Praktikum gemacht haben, um überhaupt zugelassen zu werden, sagt Bremer. Doch bei der Frankfurter Neuen Presse klappte es, dort blieb er auch bis nach seinem Studium freier Mitarbeiter. Nach einer Zwischenstation bei der Welt Kompakt begann er 2004 ein Volontariat beim Journal Frankfurt, danach wurde er als Redakteur übernommen. Seitdem hat Bremer sämtliche Bereiche des Verlagshauses kennen- und schätzen gelernt Ich bin auch jetzt weiter in die aktuelle Arbeit eingebunden, nur die Aufgaben haben sich geändert. Als Redakteur betreute er 30 Seiten, jetzt ist er verantwortlich für das komplette Heft, das alle zwei Wochen dienstags mit Seiten erscheint. Das empfand Bremer anfangs auch als die größte Herausforderung seines neuen Postens: Ich war nicht sicher, ob ich alles schaffe. Doch wenn man Das Journal Frankfurt ging 1990 aus den Stadtmagazinen Auftritt und Pflasterstrand hervor. Derzeit liegt die verkaufte Auflage des zweiwöchentlichen Heftes bei Exemplaren (IVW, 4. Quartal 2011). Damit gehört es zu den auflagenstärksten Stadtmagazinen Deutschlands. Über den Newsletter Journal Der Tag erreicht das Haus werktags rund Abonnenten. Heft und Online-Ausgabe empfehlen Veranstaltungen in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet und berichten über Kultur und Politik in der Region. Beim letzten Relaunch wurden insbesondere die Ressorts Gastronomie, Klassik und Oper, Kinder und Reportagen gestärkt. Chefredakteur ist seit 2009 Nils Bremer. Verlegt wird das Magazin von der Presse Verlagsgesellschaft mbh. nicht mehr so viel selbst schreibt, geht es. Zudem habe sein Vorgänger Boris Tomic ihn gut vorbereitet. Als dieser kurzfristig zur Frankfurter Neuen Presse wechselte, leitete Bremer zunächst eine Zeitlang kommissarisch das Journal. Dann bewarb er sich um den Chefredakteursposten und wurde genommen. Mein Ziel ist eine weitere Öffnung des Hefts, die mein Vorgänger schon begonnen hat. Wir wollen verstärkt in die Stadt gehen, zum Stadtgespräch werden, eine Haltung einnehmen, dazu investigative Geschichten bieten sowie Autoren und Leute an uns binden, die für die Stadt wichtig sind. So schreibt auch mal ein Hilmar Hofmann über das Filmmuseum oder Boris Rhein über die Hells Angels. Für neue Öffentlichkeit und neue Abonnenten sorgt auch der Newsletter Journal Der Tag, den Bremer 2010 eingeführt hat und der täglich mit mehreren Lokalnachrichten erscheint. Das hat die Zugriffszahlen auf unsere Internetseite verdoppelt, berichtet Bremer. Sein größter Wunsch ist es, jetzt noch die Auflage des gedruckten Magazins, das 1990 aus dem Auftritt und dem Sponti- Blatt Pflasterstrand entstanden war, zu steigern. Es gibt leider kein Patentrezept, aber wir versuchen ein breites Spektrum zu erreichen. Das reicht von der Kulturseite über Tipps für Eltern bis hin zur Gastronomie. Der Verlag gibt nicht nur regelmäßig Gastro-Führer wie Frankfurt geht aus heraus, sondern auch Führer für Kultur- und Kinderveranstaltungen, bietet aufgrund der starken Nachfrage besondere Stadtführungen an und nennt seit neuestem sogar vier Kochschulen sein eigen. Für mich ist das auch praktischer Journalismus. Wir 20 1/2012

21 Immer mittendrin Chefredakteur Nils Bremer umgeben von Ausgaben seines Stadtmagazins. (Foto: Schröder/Journal Frankfurt) vermitteln das, worin wir Glaubwürdigkeit besitzen, nicht mehr nur über Print- oder Online-Medien, sondern auch weit darüber hinaus, sagt der Chefredakteur. Zugunsten von mehr Bewertung für einzelne Events hat er deshalb etwa auch den rein tabellarischen Veranstaltungskalender im Heft gekürzt. Am Verhältnis zu seinen Kollegen hat sich für Bremer auch nach seinem Aufstieg als Chefredakteur nicht viel geändert. Persönliche Freundschaften sind geblieben, man geht auch mal ein Bier trinken. Die Hierarchien seien flach, man duze sich vom Praktikant bis zum Verleger. Aber der Kreis der Festangestellten ist ohnehin klein. Fast alle der knapp 30 Autoren und drei Fotografen sind Pauschalisten. Bei Honorarverhandlungen neuerdings auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen, empfindet Bremer nicht als schwierig. Wir haben feste Sätze, die wir nur für besonders aufwendige Recherchen erhöhen. Schwieriger seien dagegen Verhandlungen mit Juristen, wenn z. B. Gegendarstellungen verlangt würden. Für eigene Geschichten bleibt dem Kulturfan im neuen Job kaum Zeit nur das Editorial schreibt er immer selbst. Seit einiger Zeit sogar mit jeweils wechselnden Fotos. Das hat immerhin für Aufmerksamkeit gesorgt, sagt Bremer und berichtet lächelnd von Anruferinnen, die ihm Eitelkeit vorwerfen. Der schlanke, dunkelhaarige Mann mit den grünen Augen nimmt es gelassen und freut sich über die neue Öffentlichkeit für sein Magazin. Sonst bleibt für eigene Recherchen nur der Abend, aber da warten ja noch die repräsentativen Aufgaben. Ein Neujahrsempfang jagt gerade den anderen da muss man schon genau auswählen. Zwei bis drei Abendtermine pro Woche sind gut machbar, sagt Bremer. Mehr sind seiner Meinung nach auch nicht nötig, da in Frankfurt der Kreis der für die Stadt wichtigen Personen überschaubar sei und man sich immer wieder träfe. Bremer hat gelernt, damit umzugehen. Und ganz wichtig ist: Immer vorher essen. Dafür könnte er sogar die hauseigene Kochschule ein Stockwerk über seinem Büro nutzen. Oder aber einfach einen Blick auf die Korrekturfahnen werfen, und schnell noch den Tipps der Gastro-Redaktion folgen. Sobald das Heft erscheint, sind Geheimtipps nämlich keine Geheimtipps mehr und entsprechend überlaufen. Michaela Schmehl 1/

22 OV Frankfurt: Ganz entspannt beim Grünkohlessen Vor dem Essen informierten Uli Heuser (links im Bild) und Umberto Biagioni über Aktuelles aus dem hessischen Landesverband. (Foto: Erich Mauracher) Das alljährliche Grünkohlessen in Frankfurt ist ein Muss und gehört zur Tradition, sagte DJV- Landesvorsitzender Uli Heuser kurz und bündig und verspachtelte alsbald eine nicht unerhebliche Portion Grünkohl, Kartoffeln, Kassler und Mettenden. Rund dreißig Hungrige taten es ihm gleich. Sie hatten sich am Freitag, 20. Januar, wiederum in der Gaststätte Goetheruh am Goethe-Turm in Frankfurt- Sachsenhausen zu dieser gemütlichen Runde eingefunden, darunter als Stammgast auch wieder der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Journalistenverbandes, Dr. Wolfgang Soergel. Der Ruf Ihres Grünkohlessens ist über die hessische Landesgrenze hinaus gedrungen, sagte er in einem kurzen Grußwort und kündigte gleich sein Kommen auch für das nächste Jahr an. Auch der Vorsitzende des OV Frankfurt, Umberto Biagioni, zeigte sich nicht sonderlich geschwätzig. Außer der Begrüßung der Gäste, darunter den Geschäftsführer des DJV Hessen, Achim Wolff, teilte er lediglich mit, dass es zur besseren Verdauung wieder einige Fläschchen Doppelkorn als Stimuli für den späteren Abend gebe. Das Grünkohlessen wurde dieses Mal nicht zu einem Forum ernster Worte und langer Reden, wie dies schon mehrfach der Fall gewesen war. Die sozialen Besitzstandskämpfe sind geschlagen, zum Glück mit einigermaßen guten Ergebnissen für die DJV-Seite, und so gab man sich dieses Mal ganz entspannt den guten Dingen für Leib und Seele hin. Gesprächsthemen hatte man auch so genug, zum Beispiel, dass kaum ein Navigationsgerät die Besucher korrekt zum Goetheturm führte. Manche kamen verspätet an, da sie längere Zeit im düsteren Tann herumgekurvt waren und dort die nächtliche Fauna des Frankfurter Stadtwaldes im Scheinwerferlicht beobachten konnten. Andere waren kurz davor, wieder den Heimweg anzutreten, wenn sie denn aus dem Schneisengewirr herausgefunden hätten. Aber es wurde dann doch ein schöner Abend. Der Grünkohl schmeckte vorzüglich, und da man unbegrenzt nachfassen konnte, was manch eigentlich schlanke Erscheinung beiderlei Geschlechts zum Erstaunen der anderen auch tat, ist auch keiner verhungert. Angesteckt von der lockeren Laune und leicht verwirrt, war schließlich auch eine der freundlichen Kellnerinnen, wie folgendes Szenario zeigte: Unsere charmante Wiener, inzwischen Frankfurter Kollegin schob ihr erneut eine Handvoll Münzen über den Tisch, die sie der Bedienung kurz vorher schon mal gegeben, aber wieder zurück bekommen hatte. Auf deren fragenden Blick hin erklärte sie ihr: Sie haben mir Ihr Trinkgeld wieder zurück gegeben. Norbert Dörholt 22 1/2012

23 Kommentar Nachrichten Medien Internes Personalien Journalismus am Scheideweg In einer Demokratie ist die freie Meinungsäußerung eines der wichtigsten Güter bzw. Kriterien. Dies sollte vor allem auch für Journalisten gelten, die sich noch einen besonderen Ehrenkodex auferlegt haben. Macht kontrollieren, die Welt verständlich machen! Aber ist das noch Realität? Kritisch, moralisch, unvoreingenommen und neutral? Letztes Negativbeispiel: Die unsägliche, zum Teil niveaulose, scheinheilige Medien- und Schlagzeilen-Kampagne und Dauerdebatte um einen offensichtlich überforderten Bundespräsidenten, der wie so oft wohl die Fähigkeiten und Unterstützung hatte, eine hohe bzw. höchste Position zu erreichen, aber nicht optimal auszufüllen sowie seiner auch Einfluss nehmenden zweiten Ehefrau. Rita Süssmuth bei Jauch: Wir wollen einen ethisch moralischen Präsidenten in einer weitgehend nicht mehr ethisch moralischen Gesellschaft. Durch den teilweise gnadenlosen Konkurrenzdruck im gesamten Medienbereich ist die Branche dabei, Ruf, Ansehen und vor allem Glaubwürdigkeit zu verlieren. Eine saubere Recherche, eine fundierte Meinung, Kompetenz, Sachverstand sowie im Idealfall sogar einen visionären Weitblick sollten eigentlich Grundlage für Berichte und Kommentare sein! Das war einmal! Wie das Medien-Magazin Journalist berichtet, helfen mittlerweile gut ausgebildete, journalistisch versierte PR-Leute ihren Kollegen in den Redaktionen bei der Entwicklung entsprechender Stücke. Man muss sich heute eine Menge einfallen lassen, liefert Argumentationshilfen um den Redakteur, den Ressortleiter und schließlich den Chefredakteur zu überzeugen. Natürlich gibt es weitgehend auch noch seriösen Journalismus, aber der Trend geht eindeutig in die falsche Richtung. Foto: Archiv Wolfgang Avenarius, Fernsehjournalist und Filmemacher, ist seit 40 Jahren anerkannter Sportfachmann. Kollege Ulfkotte zeigt z. B. in einer sehr nachdenklich machenden aufsehenerregenden Standortbestimmung mit entsprechenden, kaum noch nachzuvollziehenden, aber dokumentierten Beispielen in einer öffentlichen DVD einen Journalismus, der manipuliert, verfälscht, inszeniert, ungeprüft abschreibt u. a. auch Werbetexte und sich mit maßlosen Übertreibungen instrumentalisieren lässt (z. B. Waldsterben, Klimakatastrophe, Schweinegrippe). Eine alarmierende Entwicklung mit der Gefahr, sich generell unglaubwürdig zu machen und damit die ganze Branche in Frage zu stellen! Enorm wichtiges Vertrauen geht verloren! Wer glaubt noch einem Arzt, der kommerzielle Diagnosen stellt und entsprechende Behandlungen verschreibt!? Helmut Dietl und Dieter Hildebrand im Bild am Sonntag-Interview: So etwas macht man nicht wird längst durch gut ist was nützlich ist ersetzt. Natürlich hat auch das Internet den Journalismus revolutioniert. Der Sport Journalist stellt fest und kritisiert: Das Tempo ist höher geworden und die Hemmschwelle gesunken! Es wird schneller berichtet, zuweilen zu schnell, wohl auch eine Generationenfrage. Eine Informationsexplosion ohne jeden Filter. Twitter, Facebook, Google, Blogger, Social-Media u. a. sorgen für fundamentale Veränderungen. Ein Generationenproblem? Eine Chance für die Zukunft? Ein Hauptproblem unserer Zeit tangiert vor allem auch den Journalismus: Vertrauensverlust! Glaubwürdigkeit hat gerade in unserem Turbozeitalter einen höheren Stellenwert denn je. Wenn der Journalismus nur noch vom finanziellen Erfolg abhängig ist bzw. wird, stellt er sich selbst ins Abseits. Das sollten die Verantwortlichen bei allem Verständnis für Konkurrenzdruck, Auflage, Einschaltquote und finanziellen Problemen immer vor Augen haben, sonst geht der Schuss endgültig nach hinten los. 1/

24 Richtig Handeln bei Unfall, Feuer und Mord Wenn Journalisten Blaulicht folgen gelesen bei Nachbarn Schwerpunkt des Journal 1/2012 (DJV-NRW) ist der Blaulicht- Journalismus, also die Berichterstattung über Unfälle und Katastrophen, die oft genug auch sehr belastend für den Reporter sind. (Das Heft ist auf der NRW-Homepage eingestellt). Zitiert werden sollen hier aber die Überlegungen zum professionelle Umgang mit Betroffenen von traumatischen Ereignissen wie Unfällen, Bränden oder Verbrechen. Das fordern Experten wie die vom Dart Centre für Journalismus und Trauma in Köln. Die Journalistin Petra Tabeling koordiniert das in den USA entstandene Netzwerk, das sich als Forum und als Ressource versteht, um die sensible und sachkundige Berichterstattung über Tragödien und Gewalt zu fördern. Einige Punkte, angelehnt an die Philosophie des Dart Centres Do no harm können dabei helfen (zusammengestellt für die Initiative Tageszeitung): 1. Holen Sie sich die ausdrückliche Zustimmung zum Interview ein, überrumpeln Sie das Opfer nicht einfach ungefragt. Behandeln Sie Betroffene mit Respekt und akzeptieren Sie ein Nein. Geben Sie der Person auch die Möglichkeit, Sie zu kontaktieren und hinterlassen Sie Ihre Karte. Manchmal ist es besser, schriftlich Kontakt aufzunehmen. Betroffene brauchen Zeit, bevor sie sich öffnen. 2. Führen Sie ihr Gespräch möglichst nicht unmittelbar am Ort des Geschehens, des Unglücks, der Katastrophe, z. B. nicht neben einem Rettungswagen mit laufender Sirene. Finden Sie einen geschützten Raum, in dem sich Ihr Interviewpartner wohl fühlt. Und akzeptieren Sie Begleitpersonen, wenn sich Ihr Gesprächspartner so sicherer fühlt. 3. Stellen Sie sich und ggf. begleitende Kollegen vor. Machen Sie immer deutlich, für wen Sie arbeiten, wie lange Sie sprechen möchten, besprechen Sie den Ablauf des Interviews und beziehen Sie den Betroffenen mit ein. 4. Bleiben Sie möglichst objektiv in Ihren Fragestellungen und vermeiden Sie Fragen wie: Wie geht es Ihnen jetzt? oder Ich weiß, wie Sie sich fühlen (denn das wissen Sie nicht). Damit wühlen Sie das Erlebte nur auf. Konzentrieren Sie sich auf eine Struktur, und benutzen Sie behutsam die W-Fragen (Wer, was, wo, wie, wann etc.). Hilfreich sind Fragestellungen wie: Wie war das damals für Sie? Was haben Sie dann und danach gefühlt? Das objektiviert die Situation für die Beteiligten, die unter Umständen verwirrt und abwesend wirken und holt sie in die Gegenwart zurück. 5. Auf keinen Fall das Erlebte in Frage stellen, das kann demütigend sein, die Situation nur noch verschlimmern und Schuldgefühle auslösen. 6. Stellen Sie sich vor, dass Sie in dieser Notlage wären. Fragen Sie nichts, was Sie nicht auch selbst beantworten würden. 7. Manchmal helfen auch einfache Dinge. Halten Sie Taschentücher bereit oder reichen Sie Wasser. Fragen Sie auch, ob Sie etwas tun können oder ob Sie jemanden informieren sollen. Sie sind Journalist, aber in erster Linie auch Mensch. 8. Prüfen Sie nach, ob Sie die Namen der Interviewten Personen richtig notiert und wiedergegeben haben. Falsche Schreibweisen oder ein unkorrektes Zitat können besonders verletzen. 9. Versichern Sie sich während des Interviews, dass Sie das Gesagte richtig verstanden haben. Paraphrasieren und wiederholen Sie das Gesagte, denn Menschen, die gerade etwas Schreckliches erfahren haben, üben oftmals keine Kontrolle über das Gesagte aus. 10. Besprechen Sie Fotos und verwenden Sie keine entwürdigenden Bilder. Wir fanden für diesen Blickpunkt Lesenswertes in den Zeitschriften der DJV-Landesverbände Baden- Württemberg (blickpunkt), Bayern (BJVreport) und NRW (Journal). Die Auswahl traf Volker Hummel Glosse Die paar Jahre : In unseren Zeitungen herrscht erhebliche Unsicherheit über die Lebensalter. Wann ist der Mensch alt, wann ist er jung? Wann steht er im richtigen Alter? Der erst 42-jährige habe es in die verantwortliche Position des Unternehmens geschafft, ist zu lesen. Oder die gerade 28 Jahre alte Solistin habe im Konzert schon unübertrefflich brilliert. Und der erst 21-jährige Sportler habe souverän die Meisterschaft errungen. Der Boxweltmeister Joe Frazier starb kürzlich noch keine 68 Jahre alt. Die reine Willkür, so scheint es, leitet die Redakteure. Wahrscheinlich hängt die Einstufung wesentlich vom Alter des Berichterstatters selbst ab! Alois Knoller (gekürzt) im BJVreport 24 1/2012

25 Passionsende ist der Titel des Siegerbildes von Karl-Josef Hildenbrand beim Wettbewerb Pressefoto Bayern Die Jury hatte die Auswahl aus 780 Bildern von 87 Fotografen zu treffen. Das Bild zeigt, dass die Mitwirkenden der Passionsspiele in Oberammergau nach der letzten Aufführung rasch wieder das Haupthaar und die Bärte loswerden wollen, die zuvor monatelang wachsen mussten. Jetzt lesen Die Fliegerbombe wird um halb neun Uhr morgens entdeckt. Baggerarbeiten legen das annähernd 250 kg schwere Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg frei. Während die herbeigerufene Polizei den Kampfmittelbeseitigungsdienst benachrichtigt, twittert FabPla um 9:35 Uhr Angeblich Fliegerbombe im Technologiepark Karlsruhe gefunden. Polizei ist da, bald wird geräumt. 9:45 Uhr stellen Mitarbeiter eines der evakuierten Unternehmen die ersten Fotos auf Facebook online. Unterdessen benachrichtigt der Polizeipressesprecher seinen Journalistenverteiler, etwa 15 Pressevertreter erscheinen vor Ort. Das Onlinemagazin kanews aktualisiert seine Meldungen stündlich bis zur endgültigen Entschärfung und Freigabe des Gebiets um 14:30 Uhr. SWR berichtet im Radio und im Netz. Doch das Rennen um die schnellste und gleichzeitig ausführlichste Berichterstattung macht das Online-Portal Boulevard Baden. Um 10:28 Uhr veröffentlicht es seinen ersten detaillierten Bericht, dieser beinhaltet: eine Galerie mit über 50 Fotos, die den Verlauf minutiös dokumentieren, dazu ein Video, indem der Bombenexperte am geborgenen Objekt den Zündmechanismus erklärt. Boulevard Baden war ursprünglich ein Gratis-Wochenblatt. Seit etwa anderthalb Jahren pflegt man zusätzlich eine Online-Redaktion. Das Arbeitsprinzip dieser Redaktion wirbt durch den neuen Claim: Jetzt lesen, was jetzt passiert. Der alte Sinnspruch Heute schon lesen, was morgen in der Zeitung steht dürfte damit obsolet geworden sein. Und ja, tatsächlich, in den Badischen Neuesten Nachrichten des folgenden Tages erhält der Bericht über den Sprengkörper einen Kasten im Karlsruhe-Teil. Wer am Tag zuvor online war, hält das korrekterweise für eine Nachricht von gestern. Beispiel für den allgegenwärtigen Wettbewerb um die Aufmerksamkeit so der Titel des mehrseitigen Beitrags von Susann Mathis im badenwürttembergischen Blickpunkt Zitat: Und wenn die Deutsche Bischofskonferenz beschließt, sich wegen Erotik- Titeln vom Weltbild-Verlag zu trennen, so darf zumindest gefragt werden, warum die katholische Kirche nun Tausende von Mitarbeitern in Existenzängste stürzt, anstatt die Manager zu feuern, die gegen die Richtlinien des Eigentümers verstoßen haben. BJV-Vositzender Dr. Wolfgang Stöckel im Editorial des BJVreport zur bedauerlichen Tendenz im deutschen Verlagswesen, Konfl ikte vor allem zulasten der Beschäftigten auszutragen 1/

26 MDR-Beschäftigte wollen einen Redakteursrat gründen Noch ein Rat? Intendant Udo Reiter war damals dagegen. Als Beschäftigte mit ihrem Redakteursstatut zu ihm kamen, machte er ihnen keinerlei Hoffung, dass er sich darauf einlassen würde. Mit der Wahl von Karola Wille schöpften die Initiatoren neue Hoffnung und trafen sich in Leipzig. Eine Gruppe von etwa 20 KollegInnen kam zusammen freie und feste, aus allen Funkhäusern und aus der Zentrale. Sie nahmen den alten Entwurf und schrieben ihn um. Wozu überhaupt ein Redakteursstatut? Das versteht man, wenn man sich die Satzungen anderer öffentlich rechtlicher Anstalten durchliest. Kein(e) Programmmitarbeiter(in) darf veranlasst werden, in Beiträgen eine seiner (ihrer) Überzeugung widersprechende Meinung oder künstlerische Auffassung als seine (ihre) eigenen zu vertreten ( ), steht im WDR-Redakteursstatut. Eigentlich selbstverständlich. Und trotzdem gibt es im redaktionellen Alltag diese Probleme. Redaktionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dürfen von ihren Vorgesetzten Informationen nicht vorenthalten werden, die ihren journalistischen Verantwortungsbereich betreffen, heißt es im Redakteurstatut der Deutschen Welle und so ähnlich jetzt auch in Artikel 1 vom MDR-Entwurf. Wir haben hinzugefügt: Vorgesetzte und Programmmitarbeiterinnen mit redaktioneller Entscheidungsbefugnis dürfen in den von ihnen verantworteten Sendungen und anderen Veröffentlichungen Autorenbeiträge nur aus professionell-sachlichen Gründen ablehnen oder verändern. Eigentlich müssten alle dafür sein, oder? Das muss sich noch zeigen. Die Initiativgruppe hat ihren Entwurf an die neue Intendantin Karola Wille geschickt und die KollegInnen darüber im Intranet informiert. Als nächstes beginnen hoffentlich die Verhandlungen mit dem MDR. Danach würde die Redakteursversammlung einberufen werden, die von da an einmal im Jahr zusammentritt. Freie und feste MitarbeiterInnen wählen den Redakteursrat: nach unserem Entwurf wäre das eine Gruppe aus neun festen oder freien KollegInnen. An die kann sich von da an jeder wenden, der/die sich in der eigenverantwortlichen Erfüllung ihrer Aufgaben im Rundfunk (Artikel 1) beeinträchtigt sieht. So steht es im Entwurf des MDR-Redakteursstatuts. Wie oft würde unser Redakteursrat aktiv? Wir wissen es nicht. Aber der Redakteursrat im WDR hat eine Menge zu tun. Heidje Beutel Presseball 2012 wird Gelb Die Tanzenden sind die Ball-Stammgäste Jürgen Musielak und Frau Iwona Mangold aus Würzburg. (Foto: Michael Voigt) Sonnengelb ist die Farbe des Sommers. Des Ballsommers. Es ist die Farbe des diesjährigen Landespresseballs in Thüringen. Am 8. Juni lädt das Sozialwerk des DJV Thüringen zur glamourösesten Ballnacht des Jahres in den Kaisersaal nach Erfurt ein. Sichern Sie sich ihre Karten! DJV- Mitglieder erhalten Tischkarten im zweiten Rang für 100 Euro statt der üblichen 120 Euro. Wie immer wird die Identität des Stargasts erst am Abend selbst enthüllt, ebenso wie der Name des Preisträgers für den Journalistenpreis des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Landesverband Thüringen, und des Sparkassenund Giroverbandes Hessen-Thüringen. Schon vorher laden Künstler zum Tanz bei Livemusik ein und werden Lose für die Tombola angeboten. Deren Erlös kommt 2012 dem Kinderzirkusprojekt Tasifan in Weimar zugute. Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche tauchen dort auf kreative Weise in die (Zirkus) Welt ein und erlernen soziale Kompetenzen. Anita Grasse 26 1/2012

27 Was ihr wollt wie Meiningen Theater macht Im Thüringer Wald stehen Bäume, deswegen spielen wir den Tannhäuser. So einfach ist also Theaterpolitik in Meiningen. Diesen Satz äußerte Intendant Ansgar Haag beim zweiten Recherchewandertag der Jungen Journalisten im DJV Thüringen am 25. Februar. Ging es im vergangenen Jahr noch nach Oberhof zu den 50 ältesten Fichten auf dem Schlossberg, erkundeten 13 Teilnehmer dieses Mal die Kultur im Thüringer Wald. Dem Meininger Theater sagt man nach, dass es ohne es kein Hollywood gebe. In Meiningen wurde nämlich das Regietheater erfunden und dank Herzog Georg II rigoros durchgesetzt. 80 Prozent der Touristen kommen nur deswegen in diese kleine Stadt mit ihren Einwohnern. Neben den Einheimischen und den Franken und Bayern aus dem Umland zieht es schließlich von der ganzen Welt Touristen nach Meiningen. Lokale Größen möchte man hier sehen und so spielt man Johannes Brahms, Max Reger oder Richard Strauss. Weil die Einheimischen aber wiederum mehr Breite und die Franken sich mehr Tiefgang wünschen, bietet man auch Wagner, kasachische Opern, neu interpretierte Goetheklassiker und Musicals an. Im Wagnerjahr werden wir Wagner spielen, als ob er hier gelebt hat, kündigt Haag diese Spannungen zusammenfassend an. So eingestimmt ging es dann also ins Innere, in den Kern. Das Theater wurde 2010 von Grund auf saniert nach historischem Vorbild. Beim ersten Blick in den Zuschauerraum ergreift einen pures Erstaunen. Pompös ausgestattet, mit blau-seidenen Tapeten, feinem Stuck, goldenen Verzierungen, einer unglaublichen Deckengestaltung. Doch einen Blick lohnten auch die Garderoben der Solodarsteller, die hinteren Gänge oder die Technik der Bühne, eine der modernsten in Deutschland. Wie die genutzt wird, wurde am Abend deutlich, als die Teilnehmer die Theatervorstellung Die Jungfrau von Orleans von Friedrich Schiller besuchten. Unter einer riesigen Spiegelwand agierten die Schauspieler teilweise, was zu sehr interessanten Perspektiven führte. Spannend und mitreißend war das Stück inszeniert von Regisseur Titus Georgi. So wurde aus der romantischen Tragödie ein Stück mit politischer Aussage, mit starken Persönlichkeiten, die doch schwach werden. Der nächste Recherchewandertag wird sich der Autoindustrie im Freistaat widmen. Dazu will der Fachausschuss Junge Journalisten zum Fahrsicherheitstraining einladen. Es wird also rasant. Mehr Infos erhalten Neugierige unter www. medienoderso.wordpress.com oder auf Facebook unter DJV Thüringen. Doreen Zander Beim diesjährigen Recherchewandertag der Jungen Journalisten stand die Kulturlandschaft Thüringens im Mittelpunkt. Unter anderem sprach Ansgar Haag, Intendant des Theaters Meiningen, vor 13 Teilnehmern. (Fotos: Anita Grasse) 1/

28 Zum neuen Handbuch von Wolf Schneider und Paul-Josef Raue Fakten statt Schelte wären hilfreich Was will oder möchte ein Buch? an sich nichts, auch wenn es Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus heißt. Wichtiger ist es wohl, was die beiden Herausgeber mit der Schrift beabsichtigten, nämlich der im 87. Lebensjahr stehende Wolf Schneider als einer der Grandsenioren unserer Branche, und sein Schüler in frühen Jahren, Paul-Josef Raue, als Co-Autor. Der steht als Chefredakteur der Thüringer Allgemeine dem Unruhestand als Pensionär recht nahe. Beide Herren würden vermutlich kaum einem Volontär die Überschrift zum Vorwort Was dieses Buch will durchgehen lassen. Warum sie sich selbst für diesen Einstieg entschieden haben, bleibt ihr Geheimnis. Der Buchtitel ist auch nicht das, was man als neckischen Leseanreiz oder neudeutsch als Teaser bezeichnen könnte. Nicht alle Blütenträume reiften Aus anderen Gründen jedoch kritisieren viele Kollegen vornehmlich den Inhalt und noch mehr die Autoren des Handbuches. Dass sich da mancherlei Schmähungen auf den sicherlich weithin bekannten Wolf Schneider konzentrieren, impliziert nicht etwa, dass Josef-Paul Raue außer in Hessen, Niedersachsen und Thüringen niemand kennt. Dass jedoch Wolf Schneider in einem Interview seine Kritiker abserviert als Altlinke und Durchgefallene der Henri-Nannen-Schule, zeichnet den Linguisten und Kulturwissenschaftler auch nicht unbedingt als Ästheten aus. Und ehrlich: Auch wenn es durch den Kontext am Inhalt wenig ändern mag, so sollten Zitate schon wortgetreu lauten. Widrigenfalls droht wie einem Anfänger herbe Kritik, besonders schmerzlich, wenn da mancher ehemalige Schüler seinen alten Lehrer hämisch nervt. Es trägt schon tragische Züge, wenn es in einem Beitrag über die Diskussion um das Handbuch heißt: Journalismus- Bashing ist angesagt. Genauer: Journalismuslehrer-Bashing. Interessanter war in dem o. g. Interview Schneiders Feststellung, dass die Abhandlungen über Online-Journalismus von Josef-Paul Raue niedergeschrieben wurden. Und genau dieser Teil des Handbuches war Gegenstand des besonders harschen Unmutes. Schneider und Raue haben sich schon mit dem Anspruch ans Werk begeben, mit ihren Erfahrungen vor allem Berufseinsteigern eine Handreichung zu offerieren. Und sicherlich hat der Fleiß bei den Abhandlungen über den Online-Journalismus auch manche Schweißperle auf die Stirn getrieben, jedoch offensichtlich nicht nur bei den Autoren. Erfahrene Kollegen, die sich angesichts der verlegerischen Forderungen in das Gebiet Online-Journalismus einarbeiten und dazu aus berufenem Munde wertvolle Tipps erwarten, finden hingegen zumeist polemisch formulierte Meinungsäußerungen. Erwartet wurde ein eher enzyklopädisch gefasstes Handbuch. Das schrille Echo auf das Buch muss besonders den Internet- Buchhandel so enttäuscht haben, dass er auf meine Bestellung eines Kaufexemplares auch nach 3 Wochen nicht reagiert hat. Umso dankbarer bin ich der Bundeszentrale für politische Bildung, die mir sozusagen über Nacht und weitaus preisgünstiger als das Exemplar von Rowohlt meinen Kundenwunsch erfüllt hat. Wer revoltiert im Internet? Punkt 5 des Handbuches ist überschrieben mit Internet-Revolution. Konterkariert wird der Titel mit der Feststellung, dass ja Internet kein Medium, sondern ein Vertriebsweg ist, was natürlich stimmt. Aber warum nur fiel mir bei der Lektüre sofort Erich Mühsams Lampenputzer ein, der revolüzzt und dabei noch Lampen püzzt? Vor allem hatte ich an dieser Stelle erwartet, dass die journalistischen Möglichkeiten im Internet gebündelt dargestellt werden, darin integriert das Berufsbild des Online- Redakteurs samt Arbeitsaufkommen und dem Rüstzeug dazu. 28 1/2012

29 Die Regeln der Kunst Paul-Josef Raue (links) und Wolf Schneider (rechts) zeichnen als Autoren der neuen Auflage des Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus verantwortlich. Fotos: Alexander Volkmann (links), Axel Häsler (rechts) Was ist tatsächlich erreichbar? Da geht bei Schneider/Raue meines Erachtens einiges durcheinander. So wird unter Punkt 7 Online-Redaktion u. a. einem imaginären Berufseinsteiger empfohlen, er beginne im Lokalen oder einer Online-Redaktion; am besten verbindet er beides. Weiter heißt es da mal ganz flott: Er besucht am Samstag den Kreisparteitag, berichtet noch aus der Stadthalle mit einem Live-Ticker, fotografiert und dreht ein kleines Video; am Sonntag schreibt er für die Zeitung einen ausführlichen Bericht mit Hintergrund und Analyse und, wenn man ihn lässt, einen Kommentar. Hier verwechselt der Autor Onlineredaktionelle mit crossmedialer Tätigkeit. Doch sei s drum. Antworten fehlen Einsteiger bedürfen zunächst behutsamer fachlicher Begleitung, am besten eines soliden Volontariats, auch Freiberufler. Ansonsten reicht es lediglich zum Mittelmaß. Das dürfte ein Chefredakteur wie Raue schwerlich hinnehmen. Na ja, bei dem Zeilenhonorar, das den fleißigen Kollegen im Lokaljournalismus bei den Titeln der Zeitungsgruppe Thüringen erwartet. Dabei sei angemerkt: Schon gar nicht lässt sich crossmediale Arbeit von Anfängern allein meistern. Wenn schon dem Mediengestalter eine mindestens dreijährige Ausbildung zugestanden wird, wie viel mehr an Wissen und Fertigkeiten gehört dann doch zu journalistischer Arbeit? Soll doch am Ende eine gesicherte Nachricht stehen, die informiert und nicht infiltriert. Gleiches gilt für den Punkt 8 Podcast zu: Noch nie war es so einfach Radio zu machen wie im Internet. Nur heiße das dann eben Podcast. Jeder kann seine Texte sprechen, mit ein wenig technischem Geschick in eine MP3- Datei verwandeln und ins Internet stellen. Da lässt Klein Fritzchen grüßen. Wo bleibt da das Wertgefühl für journalistische Arbeit? Andragogisch wertvolle Antworten auf wichtige Fragen danach fallen unter den Tisch, wie sich die medialen Sparten im Internet für den Journalismus nutzen lassen, wie man z. B. Online-Journalist wird und was dessen Arbeitsaufkommen ist. Ebenso wichtig für Interessenten, was Online-Journalisten beherrschen müssen. Ein weites Feld, dieser Komplex an journalistischem Handwerk, Content-Management, Internet- Kenntnissen, an Online-Recht oder auch die Rolle von Audio und Video im Rahmen der crossmedialen Tätigkeit mit ihren Spezifika. Die im Handbuch angeführten 10 hyperlokalen Regeln der niederländischen Telegraaf -Kollegen bilden dafür kaum der Weisheit letzten Schluss. Spätestens seit Lessings Laokoon und seiner Hamburgischen Dramaturgie wurden die jeweils aktuellen medialen Künste erforscht und Gesetzmäßigkeiten herausgearbeitet. Heute sprechen wir u. a. von Medienwissenschaften mit ihren zahlreichen Disziplinen. Dort, u. a. bei Universitäten und Hochschulen mit einschlägigen Fakultäten oder beim alljährlichen Medientreffpunkt Mitteldeutschland hätten Schneider und Raue sicherlich Hilfreiches oder gar einen geeigneten Co-Autor gefunden. Die Beschränkung auf Sachkenntnisse statt mancherlei Schelte wäre hilfreich gewesen und förderlich für die Berufswahl. Zugleich stellte das endlich den ebenbürtigen Wert des Journalismus auf den unterschiedlichen Kommunikationsplattformen der Medien klar. Vielleicht lässt sich dann eines Tages auch mit Online-Journalismus auskömmlich Geld verdienen, wenn es u. a. die Verleger nur wollen. Ulrich Oertel Wir hatten Paul-Josef Raue gebeten, für den Blickpunkt noch einmal seine Auffassung zur Perspektive des Online-Journalismus darzulegen. Nachfolgend seine Wortmeldung, die auch leicht verändert im 5. Kapitel des Handbuches nachzulesen ist: Der Online-Journalismus Der Traum. Im Internet ist Raum und Kommunikation unendlich: Jeder schreibt so lange und so viel, wie er will. Ist die Zeitung eine Einbahnstraße, so bietet das Internet die Chance des Dialogs mit denkbar kleinster Verzögerung. Der Albtraum. Die meisten Menschen verzweifeln vor der Masse der Informationen und wenden sich im Internet gleich den Zerstreuungen zu. Und der Dialog im Internet besteht zum Großteil aus Dampfplauderei; der mehr Zeit kostet, als er Gewinn bringt. Die Wirklichkeit. Auch im Internet ändern sich die Regeln des klassischen Journalismus nicht: Saubere Recherche, verständliche und lebendige Sprache, redliche Information und wie es im Pressekodex steht Achtung vor der Wahrheit sowie Wahrung der Menschenwürde. Der Rest ist Technik, die den Journalismus im Alltag schon oft dramatisch verändert hat. 1/

30 30 1/2012 DJV-Thüringen startet neue Werbekampagne Auf der Jagd nach Erinnerungen Warum sind Sie dem DJV beigetreten? Überlegen Sie doch mal fünf Minuten und schreiben Sie uns Ihre Beweggründe. Wir interessieren uns brennend dafür, denn wir wollen Journalisten, die uns noch nicht kennen, zeigen, wer wir sind, was wir können, und wofür wir einstehen. Wir sind mehr als nur die Gewerkschaft. Wir bringen mehr Vorteile als nur den Presseausweis. Wir haben mehr Möglichkeiten, als Außenstehende glauben. Wir vernetzen uns, wir bilden weiter, wir machen stark, wo der Einzelne allein steht. Deshalb zeigt der DJV Thüringen künftig nicht nur ein Gesicht, sondern viele. Jedes gehört zu einem Mitglied, dass sagen will, warum es es Wert ist, im DJV zu sein. Einige Kollegen aus dem Fachausschuss Junge Journalisten haben bereits damit begonnen, sich zu erinnern. Doreen Zander, Fachausschuss-Vorsitzende in Thüringen etwa, trieb die Verzweiflung ursprünglich zum DJV. Lokaljournalistin wollte sie sein, in Thüringen, unbedingt. Seit meinem ersten Praktikum in einer Lokalredaktion in Erfurt wusste ich, dass ist mein Beruf und mein Land, sagt sie. Doch wie weitermachen nach dem Studium, wenn die Zukunft ungewiss und wenig viel versprechend für die angestrebte Festanstellung ist? Neben dem Studium freiberuflich zu arbeiten, funktionierte gut. Danach aber wollte die 28-Jährige mehr Sicherheit die es nicht gab. Eine befristete Redakteursstelle jagte die nächste. Festanstellung oder auch nur Volontariat standen nicht in Aussicht. Ich fühlte mich allein mit meinem Problem. Eine Freundin nahm mich dann zum Stammtisch in Erfurt mit, und ich traf junge Journalisten mit gleichen Erfahrungen. Das weil Kontakt und Austausch unter Kollegen gerade am Anfang wichtig sind. Als Einsteiger brauchte ich immer wieder Tipps und Erfahrungen anderer junger Kollegen. Unser monatlicher Stammtisch steht inzwischen fest in meinem Kalender. Damit auch nach mir junge Journalisten in diesen Genuss kommen, stärke ich den DJV mit meiner Mitgliedschaft. Johannes Bräun, 31, arbeitet in der Pressestelle der FDP-Landtagsfraktion. Er ist seit 2011 Mitglied im DJV Thüringen. hat mir Mut gemacht, sagt sie heute. Neben dem Netzwerk anderer Junger waren da dann plötzlich auch Leute, die die Situation genau kannten, wussten, was ich fordern kann, und mich auf andere Wege aufmerksam gemacht haben. Das hat mich damals überzeugt, dem DJV beizutreten. Heute macht sie ein Volontariat bei einer anderen Zeitung. Vernünftig bezahlt. Mit netten Kollegen. In Thüringen. Ich will helfen. Denen, die wie ich nicht wussten, wohin. Meine Zukunft ist weiterhin ungewiss, aber ich weiß nun, wer mir helfen kann. Ein Netzwerk mit vielen ambitionierten Journalisten und ein Verband, der mich stark macht für alle beruflichen Herausforderungen. Doreen Zander, 30, Volontärin Freies Wort, Mitglied seit 2008 Nun wollen wir Ihre Geschichte hören: Egal, wie lange Sie schon dabei sind. Ob noch aktiv im Berufsleben, gerade am Anfang der Laufbahn oder schon im Ruhestand erzählen Sie uns, warum Sie DJV-Mitglied wurden oder was Sie heute vor allem am Verband, der Gewerkschaft schätzen. Mit Ihrer Stimme wollen wir auf unserer Homepage, im Blickpunkt, vielleicht irgendwann in einer Broschüre, und in unseren neuesten Kommunikationskanälen, also Facebook, Twitter, google+ und Co., auf den DJV Thüringen aufmerksam machen. Wir wollen zeigen, dass wir mehr können als Streiks organisieren (das aber auch sehr gut) und Stammtische abhalten (die dennoch manchmal sehr lustig, manchmal sehr ergiebig sind). Wir wollen uns als das präsentieren, was wir sind und künftig noch mehr sein wollen: Eine schlagkräftige Gewerkschaft und ein moderner, mitgliederorientierter Berufsverband. Doch dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Deshalb: Schicken Sie uns Ihre Statements, gerne auch mit Bild, per Post an: DJV Thüringen, Anger 44, Erfurt oder per mail: djv-thueringen.de oder schreiben Sie uns auf Facebook einfach DJV Thüringen suchen und gefällt mir klicken. Anita Grasse

31 Ausbildung on air Beim Ausbildungsradio haben Nachwuchsjournalisten die Chance, das radiojournalistische Handwerk zu lernen in der Praxis und unter Live-Bedingungen. Rund 70 junge Journalisten arbeiten in der Lernredaktion mit und stemmen einen eigenen Radiosender, der auf einer UKW-Frequenz in Frankfurt empfangbar ist. Du weißt, was läuft! der Slogan des Ausbildungsradios ist gleichermaßen das Motto von rund 70 jungen Journalisten. Zwei Wochen lang lassen sie Schule bzw. Uni ruhen, um einen eigenen Radiosender auf die Beine zu stellen und um gleichzeitig ihrem Traumjob beim Radio ein großes Stück näher zu kommen. Alle Aufgaben des Radiosenders übernehmen sie dabei selbst Redaktion, Moderation, Nachrichten. Hier liegt auch der große Vorteil gegenüber einem Praktikum, wo es üblicherweise nicht möglich ist, selbst live on air zu gehen oder die Nachrichten zu präsentieren. Angeleitet werden die Teilnehmenden von professionellen Radiomachern von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern, um einen möglichst großen Lerneffekt zu erzielen. Auch der klassische Aircheck gehört dazu. Sendestart: mit verschiedenen Workshops, Team-Treffen, persönlichen Coachings und Übungswochen bereiten sich die Teilnehmenden auf ihren Job beim Ausbildungsradio vor. Während der zwei Sendewochen kann dann das Erlernte in der Praxis angewandt werden. Die Strukturen und Prozesse sind dabei analog zu professionellen Radiosendern. Ein Tag beim Ausbildungsradio läuft genauso ab wie ein Tag bei einem der großen Radiosender. Die Teilnehmenden sollen von Anfang an lernen, wie der Tag in einer Radioredaktion abläuft., sagt Chefredakteur Andreas Fauth. Dabei werden alle journalistischen Beitragsformen beim Radio eingeübt: Reportage, gebauter Beitrag, Moderation mit O-Tönen, Nachricht, Kollegengespräch, aber auch Kommentar und Hintergrundbericht. Die Teilnehmenden recherchieren, führen Interviews, schneiden O-Töne am Computer und schreiben radiogerechte Texte. Auch Videojournalisten und Online-Redakteure sind im Einsatz. Gut zwei Wochen lang, vom 9. bis zum 24. März, ist das Ausbildungsradio dieses Jahr auf Sendung live auf der UKW-Frequenz 92,9 im Frankfurter Stadtgebiet und per Webstream auf Das Programm liefert Informationen, Service, Bildung und Unterhaltung. Es begleitet die Oberbürgermeisterwahlen in Frankfurt ebenso wie die Bundespräsidentenwahl in Berlin. Die Kulturkiste am frühen Abend berichtet über alle kulturellen Ereignisse und Das Magazin am Nachmittag liefert Hintergründe, Interviews und Meinungen. Bei der Talk-Sendung am Samstag sind hessische Persönlichkeiten zu Gast. Die Schirmherrschaft hat Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth übernommen: Frankfurt am Main ist Standort für ein Ausbildungsprojekt, das in seiner Art einzigartig in Deutschland ist. Neben dem DJV Hessen und der Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) unterstützen auch Medienprofis wie Mathias Münch (Hessischer Rundfunk) und Andreas Bursche (WDR) als Paten die Arbeit der Hörfunkschule Frankfurt. Ziel ist es, die Nachwuchsjournalisten fit zu machen für einen Job in den Medien und deren Berufsqualifikation sowie Medienkompetenz zu fördern. Alle Informationen zum Ausbildungsradio auf Johan Helmer Hein Junge Radiomacher probieren ihre Talente bei der Morning-Show aus. (Fotos: Johan Helmer Hein) Mit Unterstützung des DJV Hessen bietet die Hörfunkschule Frankfurt im gemeinnützigen evangelischen Medienhaus diese Radioausbildung für Nachwuchsjournalisten an. Die intensiven Vorbereitungen beginnen bereits ein halbes Jahr vor 1/

32 DJV Hessen Jubilare Jahre OV Kassel Christiane Zschetzschingck 50 Jahre OV Frankfurt Christa von Helmolt OV Gießen Karl-Heinz Brunk OV Marburg Joachim Werner OV Wiesbaden Rolf Schweizer 40 Jahre OV Frankfurt Günter Amenda Rainer Desens Frank Franke Claudia Korenke Prof. Dietrich Ratzke Berthold W. Schmitt Jürgen Togotzes OV Gießen Wilfried Heuser OV Kassel Anneliese Hartleb Norbert Nordmann Werner Rabe OV Wiesbaden Burkhard Jahn 25 Jahre OV Darmstadt Hans-Georg Hartmann Tony A. Merin Dr. Jutta Schütz Annette Wannemacher-Saal Thomas Zelinger OV Frankfurt Samy Bahgat Udo Bernhart Donne Norbert Beyer Stefanie Burgmaier Marina Colbatzky Michael Dartsch Hannelore Förster Hans-Joachim Hedderich Klaus Hellweg 25 Jahre OV Frankfurt Daniel Henschel Jürgen Hofius Hans-Joachim Koch Peter Köhler Gerhard Krock Martin Kuhn Martina Lehmann Roswitha Martell Walter von Mende Jochen Andreas Müller Peter Pauls Marek Polster Stefan Rebscher Wolfgang Schadeck Dr. Rüdiger Scheidges Andrea Seeger Katharina Sperber Lothar F. Spree Dorothe Stuhl Jutta Tarlan Dr. Johannes Theißen Robert Wolfgang Wagenhöfer Linda White Ute Zimmermann OV Fulda Christof Völlinger OV Gießen Frank Bugge Hans Gerstengarbe Horst-Ulrich Reimer Jutta Seifert Heinz Spier OV Hanau Torsten Kleine-Rüschkamp Michael Klisch OV Kassel Uwe Becker Christian Britzke Ute Fesquet Werner Fritsch Andreas Lages Ulrike Minkel BV Lahn-Dill Kilian Scharf Rainer Straub OV Marburg Christiane Deuse Jürgen Lauterbach OV Wiesbaden Andreas Kristionat Michael Mosch Bernd Nusser Peter Schwierz Anachronismus beseitigt Jetzt also doch. Für Jahrzehnte konnten im Hessischen Rundfunk freie Mitarbeiter ohne Bestandsschutz nicht an den Personalratswahlen teilnehmen. Weder aktiv, noch passiv. Begründet wurde dies damit, dass 106 des Hessischen Personalvertretungsgesetzes (HPVG) eine lex specialis für den hr vorsieht. Angesichts der Tatsache, dass der hr mittlerweile sein Programm überwiegend mit freien Mitarbeitern gestaltet und abwickelt, ist dies ein echter Anachronismus. Die Zahl der festangestellten und freien Mitarbeiter mit Bestandsschutz sinkt kontinuierlich. Feste Stellen werden abgebaut. Bestandschutzverhältnisse werden kaum bis gar nicht mehr begründet. Infolge dessen wird die Zahl der Journalisten im hr im kleiner, die an den Personalratswahlen teilnehmen können. Demgegenüber sind alle Berufsgruppen in Festanstellung wahlberechtigt, können dem Personalrat ihre Interessen vortragen. Für feste freie Journalisten indes, wird diese Möglichkeit immer geringer, obgleich sie das Programm maßgeblich machen und in die Redaktionsabläufe eingebunden sind. Die so entstandene Unausgewogenheit sollte nicht länger gelten. Achim Wolff, Geschäftsführer des DJV Hessen hat sich das HPVG genauer angeschaut und festgestellt, dass das Verbot in 106 HPVG eigentlich gar keines ist. In juristischer Hinsicht ist also lediglich klargestellt, dass die festen freien Mitarbeiter mit Bestandsschutz auch Arbeitnehmer im Sinne des HPVG sind. Hingegen lässt sich hieraus nicht entnehmen, dass dies bei festen freien Mitarbeitern ohne Bestandsschutz nicht gilt. Wenn der hessische Gesetzgeber etwas anderes gewollt hätte, hätte er zum Beispiel statt des auch ein nur im Gesetzestext formuliert. Der DJV Hessen hat ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, welches exakt bestätigt, dass der Paragraph 106 HPVG nicht als Ausschlusskriterium für die ständigen freien Mitarbeiter ohne Bestandsschutz herhalten kann. So sind die Voraussetzungen geschaffen, dass alle ständigen freien Mitarbeiter wählen und gewählt werden können, so sie die Voraussetzungen des 5 HPVG erfüllen. Und das sind immerhin knapp 700 Mitarbeiter. Um es in das richtige Verhältnis zu bringen: Es gibt nur noch knapp 240 freie Mitarbeiter mit Bestandsschutz. Die weitaus größere Zahl derjenigen, die tagtäglich Programm im hr machen, ist bislang außen vorgeblieben. Das wird sich nun ändern. Ein Erfolg, den sich der DJV Hessen auf die Fahnen schreiben kann. Knud Zilian Sprecher DJV-Hessen im hr Personalratswahlen beim MDR Die Vertretungen für die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im MDR werden am 25. und 26. April neu gewählt. Fast alle Mitglieder des Örtlichen Personalrates im Landesfunkhaus Thüringen werden sich erneut zur Wahl stellen, darunter auch die DJV-Mitglieder Ondra Fürnberg und Lutz Gerlach, der auch für den Gesamtpersonalrat des MDR wieder kandidieren will. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ARD/ZDF-Kinderkanals und einige Kolleginnen und Kollegen bei der MDR Werbung GmbH wählen den Personalrat Zentrale, der ihre Interessen vertritt. Die neue Amtszeit für die Personalvertretungen im MDR beginnt am 1. Juni. Es wird sicher sehr spannend, den begonnenen Umgestaltungsprozess im MDR aus der Sicht der Mitarbeiter zu begleiten. 32 1/2012

33 Pressefreiheit angemahnt Die seit Jahresanfang geltende Änderung in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO), dass ( ) in öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlungen Film- und Tonaufnahmen durch die Medien ( ) zulässig sind ( 52 Abs. 3 HGO), verleitet offenbar zu Entscheidungen, die die Pressefreiheit einschränken. Dies befürchtet Hans U. Heuser, Vorsitzender des DJV Hessen. Kommenden Freitag soll von der Stadtverordnetenversammlung in Karben eine einschlägige Geschäftsordnung verabschiedet werden, wonach lediglich ein (!) Pressevertreter zugelassen werden kann. Die Auflage, dass dieser sein Bild- und Tonmaterial anderen Medienvertretern zur Verfügung stellen müsse, sei nur vordergründig eine beruhigende Maßnahme. Wesentlich ist, dass hierdurch andere Medienvertreter bzw. andere Sichtweisen ausgeschlossen würden, wodurch die Pressevielfalt immer mehr abnehmen werde. Hierdurch werde das gesetzgeberische Ziel des Landesparlaments eigentlich ad absurdum geführt, kritisierte Heuser gestern in Wiesbaden. Demgegenüber forderte Heuser ein Mehr an Transparenz in öffentlichen Beratungen von den gewählten Vertretern in den Stadtverordentenversammlungen und Gemeindevertretungen. Anderenfalls erscheine das häufige Lamento vieler Kommunalpolitiker über Politikverdrossenheit weiter Bevölkerungsteile wenig glaubwürdig. Personalien: Marina Hube, Vorsitzende des Bundesfachausschusses Freie, hat ihren 50. Geburtstag gefeiert. Der Vorstand des DJV Thüringen gratulierte zum Jubiläum. Wolfgang Marr, stellvertretender Vorsitzender des DJV Thüringen, ist am 7. Dezember 2011 auf Grundlage einer Vereinbarung von vier Gewerkschaften aus dem MDR-Rundfunkrat ausgeschieden. Sein Nachfolger ist Helmut Liebermann vom Beamtenbund Thüringen. Jens Vogt, bisher im Manteldesk eingesetzt, hat bei der Ostthüringer Zeitung die Leitung des Regionaldesks übernommen. Er folgt auf Sebastian Helbing, den es privat nach Baden-Württemberg zieht. Gestalten Sie als Journalist Ihre Gesundheitsvorsorge und die Ihrer Familie jetzt noch effektiver. Die DKV bietet Ihnen Krankenversicherungsschutz mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Leistung. Nutzen Sie die günstigen Konditionen dieses Gruppenversicherungsvertrages: BEITRAGSNACHLÄSSE, ANNAHMEGARANTIE UND KEINE WARTEZEITEN. Ja, Ich interessiere mich für die DKV Gruppenversicherung für Journalisten. Bitte nehmen Sie Kontakt mit mir auf. Einfach ausschneiden und faxen: / Oder per Post an: DKV AG, R2GU, Köln Telefon 02 21/ , journalist@dkv.com EIN HEISSER TIPP ZUM MITSCHREIBEN: DIE PRIVATE GRUPPENVERSICHERUNG FÜR JOURNALISTEN IST GÜNSTIG. Name Straße Krankheitskostenvollversicherung 220,96 ab220,96 EUR/Mon. mtl. Beitrag für einen 35-jährigen Journalisten nach Tarif BM 4/3 mit EUR Selbstbehalt p. a. Ich vertrau der DKV PLZ, Ort Geburtsdatum Telefon privat Telefon beruflich angestellt selbstständig /

34 Seminar des DJV Hessen zur Buchhaltung und Steuererklärung Hilfe im journalistischen Alltag Buchhaltung, monatliche oder quartalsweise Umsatzsteuervoranmeldungen und der Jahresabschluss mit den drei Steuererklärungen sind für freie Journalisten weder kompliziert noch aufwändig. Das bewies das DJV-Hessen-Seminar zu dem Thema in Wiesbaden. Referent Wolfgang Kiesel, selbst freier Journalist, erklärte rund 20 bald, seit Kurzem oder Jahren Freien aus ganz Hessen in sechs Stunden, wie sie die gesamte Finanzbürokratie problemlos, Zeit sparend und Gewinn bringend in den Griff kriegen. Die Software: 34 1/2012 Das komplette MonKey Office gibt es über www. monkey-offi ce.de als Basic-Version für 239 Euro und als Standard-Version für 439, Euro inkl. 19 % MwSt. Für Journalisten reicht aber MonKey Bilanz Basic. Das Programm können Mitglieder über den Shop auf für 97,30 Euro als Download oder 105,80 Euro als CD-Box inkl. Versand bestellen und vorab auch kostenlos testen. Direkt bei MonKey kostet Bilanz Basic 139 Euro und Basic Standard 269, Euro. Für pauschale Abrechnungen gibt es EasyCash&Tax als Freeware-Download auf (Foto: Eisenhans - Fotolia.com) Der durchschnittliche freie Journalist ist ein Fiskal-Legastheniker, sagte Kiesel, machte aber zugleich Mut: Jeder Freie könne seine Buchhaltung und Umsatzsteuervoranmeldung in monatlich maximal 20 Minuten schaffen und müsse in den Jahresabschluss samt Einnahmen- Überschussrechnung (EÜR), Einkommens- und Umsatzsteuererklärung weniger als zwei Stunden investieren. Wir erledigen heute alles, was Sie für eine komplette Buchführung und ihre Steuererklärungen benötigen, versprach Kiesel. Der Referent, der in Berlin und Bremen lebt, aber bundesweit lehrt und pro Jahr rund 200 Journalisten ehrenamtlich in die Selbstständigkeit begleitet, hielt Wort. Dazu mailte er allen Teilnehmern im Anschluss an das für Mitglieder kostenlose Seminar seine umfangreiche Präsentation, gesetzliche Bestimmungen und detaillierte Anleitungen zu Buchhaltung und Steuern. Kernstück der Nerven, Geld und Zeit sparenden Anleitung war die Software MonKey, die auch für Fiskal- Legastheniker richtig gut und von allen Programmen auf dem Markt am einfachsten zu bedienen ist. Das belegte Kiesel, indem er die relevanten Programme mit Laptop und Beamer vorführte. Dabei veranschaulichte er Schritt für Schritt zum Beispiel, wie die MonKey-Buchführung automatisch die Mehrwertsteuer errechnet, die sich mit drei Klicks als Elster-Umsatzsteuervoranmeldung ans Finanzamt senden lässt, oder wie alle Angaben so aufbereitet werden, dass man sie nur noch als bereits summierte Posten wie Kfz- oder Telefon-Kosten in Elster übertragen muss. Damit würden die Online- Steuererklärungen simpel zumal sich auch sie weitgehend automatisch ausfüllen. Dazu zeige einem MonKey sofort, wenn Eingaben unstimmig sind. Das sei wertvoll. Denn weil jedes Unternehmen, das uns ein Honorar überweist, eine Kontrollmitteillung schreibt, weiß unser Finanzamt meist viel genauer, wie viel Geld wir bekommen haben, als wir selbst, riet Kiesel dringend zu Wahrhaftigkeit in der Steuererklärung: Wer bei den Einnahmen schummelt, ist einfach nur blöd. Anders sehe es bei den Ausgaben aus. Zu ihnen gehöre alles, was betrieblich veranlasst ist. Hier empfahl Kiesel zwar, Spielräume auszuschöpfen, aber ebenfalls die gesetzlichen Regeln einzuhalten, und versprach: Je exakter Ihre Abrechnung ist, desto weniger Steuern zahlen Sie und un-

35 ter einem Verdienst von Euro in der Regel gar keine, da das steuerliche Existenzminimum bei 8004 Euro liegt. Grund zum Betrug sah er auch nicht: Es gibt keinen Beruf in Deutschland, der so wenig Steuern bezahlt wie ein freier Journalist. Das liege daran, dass der Freie als Unternehmer keine Einkommenssteuer bezahlt, sondern erst als Privatmensch. Dass der Freie steuerlich wie zwei Personen behandelt wird, erklärte Kiesel genau: Der Journalist verrechnet mit dem Finanzamt ausschließlich die Mehrwertsteuer, erfasse seine Betriebseinnahmen und -ausgaben in der EÜR und ziehe die Ausgaben von den Einnahmen ab. Damit erhalte er seinen Rohgewinn oder -verlust als Ergebnis und übertrage dieses auf den Privatmenschen in ihm, der wiederum die Einkommensteuererklärung abgibt. Absetzen kann der freie Journalist Büro/Arbeitszimmer samt Einrichtung und Büromaterial, Kameras, Hard- und Software, Telefon-, Online-, Konto- und Fahrzeugkosten, Porto, Konto, Fahrkarten und Taxibelege, Fach-Abos, Versicherungen und Beiträge, Hotel-, Energieund Steuerkosten. Überdies gelte für Journalisten die einfachste Form der Steuererklärung: die Ist-Versteuerung. Sie erlaube, alles mit dem Datum der Einnahme, für die als Beleg der Kontoauszug genügt, bzw. der Ausgabe zu buchen. Kiesel riet, die Belege zu Ausgaben, die im Durchschnitt bei etwa 35 % der Einnahmen lägen, zu sammeln und am Monatsende alles ins Programm einzutippen. Es nummeriert die Belege automatisch, die selbst keine Nummerierung tragen müssen. Kopieren Sie Thermoquittungen gleich, damit sie lesbar bleiben, warnte Kiesel, dass sie ansonsten für das Finanzamt nicht mehr existent sind und damit die Steuerzahlung erhöhen. Um sie geltend zu machen, muss man deshalb auch Unkostenbelege wie Fahrkarten kopieren, bevor man sie zur Erstattung an Auftraggeber abgibt. Sonst wertet sie das Finanzamt als Einnahme ohne Ausgabe. Dazu beantwortete Kiesel dutzende unterschiedliche Fragen: Sozialversicherungsbeiträge sind Privatangelegenheit und kommen in die Einkommenssteuererklärung oder Zivilkleidung gilt nie als Berufskleidung, klärte er zum Beispiel, oder: Ehrenamtliche Engagements wie DJV-Fahrtkostenerstattungen müssen nicht als Einnahmen gebucht werden und bis zu Euro Umsatz muss man gar keine Mehrwertsteuer bezahlen. Da der Journalist nur 7 % einnehme, weil er nichts verkauft, sondern lediglich ein Nutzungsrecht einräumt, aber in der Regel auf alles 19 % zahlt, lohne sich meist die mit gerade mal sieben Klicks verbundene Mehrwertsteuer-Abrechnung. Sie bringt uns unter dem Strich Geld und spart uns Steuern. Pauschalberechnungen ohne Belege seien dagegen nur für Freie ohne Betriebskosten gut, da die Ausgabenpauschale bei 2400 Euro pro Jahr gedeckelt ist und die MwSt.-Pauschale nur 4,8 % beträgt. Kiesel erläuterte die korrekte Rechnungsstellung, steuermindernde Verpflegungsmehraufwendungen wie sechs Euro für acht bis 14 Stunden Abwesenheit und die aus Afa-Tabellen ersichtlichen Abschreibungsfristen für Anschaffungen wie sechs Jahre für einen Betriebswagen mit je einem Sechstel des Kaufpreises pro Jahr, fünf Jahre für ein Mobiltelefon oder drei Jahre für einen Computer und PC-Zubehör. Er riet, geringwertige Wirtschaftsgüter unter 410 Euro sofort abzuschreiben statt die Möglichkeit zu nutzen, alles zwischen 150 und 1000 Euro in einen Pool zu stellen und über fünf Jahre abzuschreiben. Den Privatanteil beim Festnetztelefon bezifferte Kiesel auf 10 % plus 19 % Mwst., bevor er die individuell möglichen Varianten der beruflich/ privaten Anteilsberechnung beim privaten, betrieblichen, geliehen oder geleasten Fahrzeug vom Auto übers Moped bis zum Fahrrad erläuterte. Für die Einkommenssteuererklärung empfahl Kiesel die besonders simple, sichere und mit vielen Tipps versehene Steuer-Spar-Erklärung der Akademischen Arbeitsgemeinschaft. Als Beruf tragen Sie Journalist 18 EKStG ein, um auf die Freiberuflichkeit ohne Gewerbesteuerpflicht hinzuweisen, und klicken vereinfachte Steuererklärung an, sagte Kiesel und betonte: Bei dieser letzten Steuererklärung findet fast nichts mehr statt, da alle beruflichen Ausgaben bereits in der EÜR angeben sind. Christine Dressler Die wichtigsten Neuerungen: Der freiberufliche Wirtschaftsredakteur und Public-Relations- Berater Wolfgang Kiesel, 61, lebt in Bremen und Berlin, war lange Jahre Vorsitzender des DJV Bremen und fördert freie Journalisten durch Coaching, Ausund Weiterbildung. (Foto: privat) Ab 2011 ist der internetfähige Rechner des Freiberuflers in seiner Wohnung nicht mehr GEZ-pflichtig. Rechnung sind auch bei elektronischem Versand gültig. Doppelte Mietzahlungen wegen eines beruflich veranlassten Umzugs sind in voller Höhe Werbungskosten. Alles für die Buchhaltung und Steuererklärungen Relevante wie Rechnungen, Kontoauszüge und Belege ist weiterhin zehn Jahre lang aufzubewahren, aber nur noch sechs Jahre, was darüber hinaus geht wie etwa Geschäftsbriefe und Mails. Mobiltelefon- und Onlinekosten gelten per se komplett als berufliche Ausgaben ohne Privatanteil. Ab 1. Januar 2012 muss nicht mehr das Finanzamt, sondern das eigene Buchhaltungsprogramm die Plausibilitätsprüfung durchführen. Ab 1. Januar 2012 ist nur noch die lineare Abschreibung möglich. Dabei wird vor dem 1. August Gekauftes auf das ganze Jahr abgeschrieben, danach Gekauftes für ein halbes Jahr sowie ein weiteres halbes bei Ablauf der Afa-Frist. Ab 2012 sind auch zeitnahe Betriebsprüfungen möglich, die in der Regel drei Jahre zurückgehen. 1/

36 Trotz hoher Arbeitsbelastung ständig eine Menge bewegen Ich bin ein Freund von Vielfalt. Ihre Biografie kurz angerissen Ich gehöre zum Jahrgang Geboren und aufgewachsen im östlichen Teil Berlins, in Friedrichshain, dann in Pankow und wieder in Friedrichshain. Ich frage mich, ob Sie konkrete Erinnerungen an die Zeit der politischen Wende in der Hauptstadt habe? Ich muss gestehen, so richtig nicht, ich war damals knapp 12 Jahre. Die Wende, in der Folge die Einheit Deutschlands, das war sicherlich eine Sache, die meine Eltern wesentlich mehr beschäftigt hat. Und rückblickend würde ich schon sagen, dass ich versucht habe, vieles vom Tagesgeschehen von mir fernhalten. An die Gymnasialzeit habe ich einige Erinnerungen. Zur Großdemonstration vom 4. November 1989, fünf Tage vor der Maueröffnung, auf dem Berliner Alexanderplatz, obwohl dieser doch nur wenige hundert Meter von unserer Wohnung entfernt liegt, fehlt mir indes jeglicher Bezug. Warum? Ich weiß es nicht. Nach dem Abitur haben Sie 1998 angefangen zu studieren. Wo konkret? Uni Potsdam. Eigentlich gemütlich und interessenorientiert. Ich hab`nebenbei gearbeitet in einem Multiplexkino, alles gemacht außer Filmvorführer. Das war ne schöne Zeit, da fehlte halt so ein bisschen auch der innere Antrieb, es auf Tempo zu machen, drum zog sich die Studienzeit fast bis 2007 hin. Mag heute komisch klingen, ich war immer fest der Meinung, ich würde das nicht mehr erleben als Student, wenn der neue Berliner Hauptbahnhof fertiggebaut und der Anhalter Bahnhof abgerissen wird. In Ihrer Vita steht, Sie hatten drei Hauptstudienfächer. Den Fokus auf die Literaturwissenschaften gerichtet, wer hat sie am meisten fasziniert? Die Schriftsteller nach 1945 in der DDR. Gesichter und Geschichten: Jürgen Wutschke Leiter dapd Thüringen Wer konkret? Franz Fühmann, Christa Wolf, meine Magisterarbeit habe ich über Stephan Hermlin geschrieben. Es ist jedoch keine geografisch einseitige Orientierung gewesen. Von Günter Grass habe ich fast alles gelesen, nachdem ich mir von Grass die erste Gesamtausgabe für 99 Mark gekauft habe. Was bleibt vom Studium der Geschichtswissenschaften mit dem Abstand von Jahren? Ich habe mich immer für DDR- Geschichte interessiert und dann doch meine Abschlussarbeit über den Wiener Kongress 1815 geschrieben und zuvor eine über die Geschichte der Arbeiterbewegung. Sie hatten ein drittes Studienfach die Politikwissenschaften. Was ist aus dem Langzeitgedächtnis herauszuholen? Ich erinnere mich zum einen an meinen Schweizer Dozenten, Erich Kläger, zum anderen schwerpunktmäßig an das Thema Zivilregion, was bringt Menschen näher, was hält sie zusammen? Ein zweiter Bereich ging Richtung soziale Bewegung beim Abschluss. Wie begann Ihr Berufsweg? Nach dem Studium habe ich das Glück gehabt, nach langem Suchen und zahlreichen Absagen, das ist sicher normal, im April 2007 bei ddp als Volontär eine Stelle zu bekommen. Mit nun folgenden Stationen in Berlin, Schwerin und Dresden. Ich meine, es war zu der Zeit als Leman Brothers 2008 zusammenbrach, das war mein erster Volljob in der Wirtschaftredaktion dieser Agentur, nachdem ich mein Volontariat vorzeitig beenden durfte. Ich muss ihn wohl gut ausgeführt haben. Sie haben 2011 bei dapd in Thüringen die Leitung übernommen, arbeiten und wohnen also seit 15 Monaten in Erfurt. Sind Sie noch in der Findungsphase oder bereits integriert, gar heimisch? Das hängt von der Tagesform ab. In Erfurt und im dapd-landesdienst habe ich mich ganz gut eingelebt. Es ist aber nicht so, dass ich schon große Reisen gemacht habe. Da Familie bzw. Freundeskreis in Berlin bzw. in Mecklenburg wohnen, fahre ich oft nach Hause, so dass dann ein bisschen die Zeit fehlt, sich in Ruhe auf den Weg zu machen, das Land Thüringen in seiner Tiefe zu erkunden. Die Bewegung erfolgt so im Großen und Ganzen ausschließlich entlang der Autobahn 4. Die Zielstellung, die Ihr Chefredakteur Cord Dreyer Ihnen mit auf den Weg für die Erfurter 36 1/2012

37 Arbeitsstätte gegeben hat, wie sehen Sie diese? Gegenfrage: Erwarten sie darauf wirklich eine Antwort? Dass sind Dinge, die andere beurteilen sollen. Wir machen, denke ich, in Erfurt eine vernünftige Arbeit. Das ist wohl der Kern der Botschaft. Nachgefragt, sind Sie den eigenen Ansprüchen gerecht geworden? Ich bin eine ehrliche Haut, für mich war es schon eine Umstellung. Mehr Verwaltungs- und Planungsarbeit als ich gedacht hätte. Themen setzen, Themen finden, freie Mitarbeiter koordinieren, und somit weniger eigene Textarbeit. Zudem hat es einige personelle Veränderungen gegeben. Allerdings, mit Festangestellten sind wir heute nicht stärker besetzt. Aber der Pool der freien Mitarbeiter, die regelmäßig für uns arbeiten, und wie ich meine, gut arbeiten, der hat sich 2011 vergrößert. Dadurch decken wir auch mittlerweile einen größeren Teil Thüringens in der Fläche ab. Bisher hatten wir uns als Agentur nur auf Erfurt und Weimar konzentriert. Jetzt sind auch Kollegen an anderen Punkten des Landes dazugekommen. Wir sind dadurch etwas breiter aufgestellt. Welche Note geben Sie sich? Keine Frage, dass man noch besser sein könnte. Besser geht immer. Also sind Sie ein selbstkritischer Typ. Ja. Aber auch einer mit sozialer Verantwortung. Woran messen Sie Kompetenz? Es sind viele junge Kollegen dazugekommen, die das Studium beendet haben, die sich nun fragen, wie es weitergeht, ob sie in Thüringen bleiben. Die Arbeitsmöglichkeiten für Journalisten sind ja in Thüringen beschränkt. Gekürzt, gestrichen wird überall. Und ich kann den Kollegen auch nicht versprechen, dass sie allein von uns ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Da kommt sonst das Thema Scheinselbständigkeit schnell nach vorn, da muss man schon sagen, die Freien brauchen ein zweites Standbein. Was fällt Ihnen spontan zum Arbeitsumfeld ein? Es gibt schon bei dapd ein größeres Interesse als zuvor von AP, die Vertreter der Landespolitik auf Reisen zu begleiten. Stichworte wie Kontaktpflege, Erweiterung der Möglichkeiten der Berichterstattung sind die Basis des Nachrichtengeschäftes. Sie liefern eine Steilvorlage für den Fragesteller: Wie sehen Sie ihre Rolle in der Thüringer Medienlandschaft? Wir sind ja hier für mich in einer ungewohnten Situation, dass dapd, was die Zeitungen betrifft, die einzige Agentur ist. Man muss aber sehen, dass im Süden Thüringens Freies Wort mit seinen Ablegern dpa bezieht. Meine Meinung: Wettbewerb schadet nicht. Eher bringt die aktuelle Konstellation im zentralen Teil Thüringens eine ganze Menge Arbeit mit sich. Denn der Zwang, ohne Wertigkeitsskala über alles zu berichten, weil es den Zeitungen an eigenen Reportern mangelt, impliziert in einigen Gebieten, wo man allein unterwegs ist, eine extrem hohe Arbeitsbelastung. Vielleicht verstehen Sie so besser, warum ich persönlich ein Freund von Vielfalt bin. Bei Zeitungen, genauso wie bei Agenturen. Ich neide den Kollegen der dpa ihren Erfolg niemals. Was empfinden Sie positiv bei meiner Arbeit in Thüringen? Begeistert hat mich gegenüber dem, was ich vorher gemacht habe, zum einen der Fakt unheimlich kurzer Wege in die Landespolitik. Bestenfalls hat man den Sprecher dazwischen geschaltet, und schon ist man dran an Ministern und Abgeordneten. Im Scherz, da wird man wie Egon Erwin Kisch fast zum rasenden Reporter. Und zum anderen ist der überraschend unkomplizierte Austausch von Informationen geprägt vom ganzen Gegenteil dessen, was ich als Agenturjournalist mit dem Berliner Beamtenapparat erlebt habe. Transparenz ist allemal besser als Abwiegeln. Wie halten Sie es mit der Freizeit? Sie gehört meiner Freundin. Sie ist Berufsschullehrerin in Berlin. Meine Eltern sind im Rentenstand aus Berlin weggezogen, wohnen in Rostock. Da bin ich auch häufiger. Wie ist es bei solchen Gedanken um Ihre Perspektive bestellt? Ohne Umschweife, ich sitze nicht auf gepackten Koffern in Thüringen. Mir gefällt es hier. Ich will hier mit meinem Team etwas leisten, etwas bewegen. Anerkennung folgt dann wohl von selbst. Vielen Dank für das Gespräch. Aufgeschrieben von Wolfgang Marr Jürgen Wutschke ist stets ein aufmerksamer Zuhörer. Für die kurzen Entfernungen in Thüringens Landeshauptstadt ist das Fahrrad öfters sein Begleiter. (Foto: Wolfgang Marr) 1/

38 Seminare Lasst es uns besser machen: PR in journalistischer Tradition (Fortgeschrittenen- Seminar) 27. April, Frankfurt Inhalt: Vertiefung Mittel und Medien der PR Wie schreibe ich eine gute Pressemitteilung? Beispiele und Übungen Pressekonferenzen: Wann und wie? Übung: Eine Pressekonferenz optimal abhalten Wir spielen Champions-League: Krisen-PR Theorie im Überblick, Fallbeispiele und Übungen Referent: Lothar Hausmann und Rolf Skrypzak Kurz vor der Abgabe der Steuererklärung 7. oder 14. Mai, Frankfurt Veränderungen 2012, Erleichterungen in der Buchführung, angepasste Programme, Vorlagen fürs Finanzamt, der Umgang mit ELSTER und anderer Software. Referent: Wolfgang Kiesel Blickwinkel Fotowissen für Schreiberlinge 18. Juni, Frankfurt Inhalt: Bilder im Print Bilder im Kopf Bildsprache: Wie wirken Bilder? Was macht ein gutes Foto zu einem guten Foto? Wie setze ich Fotos optimal ein? Wirkungsweise: Fotos in Printmedien und im web theoretischer Grundkenntnisse fotografieren Grundkenntnisse Aurüstung Fotorecht: Was und wen darf ich wann fotografieren? Referent: Rolf Skrypzak Überschussbeteiligung von 4,8 % für 2012 Die Presse-Versorgung bietet ihren Kunden in 2012 wiederum eine weit überdurchschnittliche Überschussbeteiligung. Die sicherheitsorientierte Kapitalanlagepolitik der vergangenen Jahre hat wesentlich dazu beigetragen, dass trotz niedriger Zinsen am Rentenmarkt solide Finanzreserven aufgebaut werden konnten, die nun zur Verstetigung der Gewinnbeteiligung beitragen. Auch in 2012 werden wir unseren Versicherten eine deutlich über dem aktuellen Marktzins liegende laufende Verzinsung von 4,3 % (2011: 4,6 %) gutschreiben. Die Gesamtverzinsung der Verträge wird 2012 bei mindestens 4,8 % liegen. Je nach Entwicklung der Bewertungsreserven kann sich dieser Wert noch um bis zu 0,1 %-Punkte leicht erhöhen. Die Bewertungsreserven sind allerdings von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten abhängig, die nach wie vor hoch volatil sind. Viele Lebensversicherer in Deutschland haben ihre laufende Überschussbeteiligung für 2012 bereits gesenkt, weitere werden voraussichtlich folgen. Der Marktdurchschnitt wird nach Meinung von Branchenexperten erstmals eine 3 vor dem Komma zeigen. Die Gründe für die Absenkung sind zum einen im aktuell niedrigen Neuanlagezins die 10-jährigen Bundesanleihen fielen von Jahresbeginn bis November 2011 von 2,9 % auf 1,8 % und zum anderen in den eher negativen Prognosen über eine baldige Erholung des Zinsniveaus zu finden. Es wäre jedoch nicht sachgerecht, die Lebensversicherung auf die gebotene Verzinsung zu reduzieren. Der Wert eines Lebensversicherungsvertrages besteht vor allem in der Absicherung der biometrischen Risiken wie Tod und Berufsunfähigkeit. In einem schwierigen Kapitalmarktumfeld haben Anleger beispielsweise mit Aktien in den vergangenen Jahren viel Geld verloren. Nicht so in der Lebensversicherung. Dort gibt es Jahr für Jahr zusätzlich zur garantierten Verzinsung noch eine Überschussbeteiligung, die unwiderruflich dem Vertrag gutgeschrieben wird. Beides zusammen führt zu einer sicheren und langfristig ertragreichen Verzinsung. Mit der Deklaration von 4,8 % wird die Presse-Versorgung weiterhin eine Spitzenposition im Markt einnehmen. Die DJV-Landesverbände Hessen und Thüringen sind Gesellschafter beim Presseversorgungswerk. Liebe Kollegen, jedes Blatt ist nur so gut wie seine Mitarbeiter und wir möchten ständig besser werden. Darum freuen wir uns über Ihre Unterstützung. Gefiel Ihnen in letzter Zeit etwas nicht so gut? War etwas verbesserungswürdig? Würden Sie manches anders machen? Großartig! Hier ist Ihre Chance, Bestehendes zu verbessern: Schreiben Sie uns Ihre Anregungen, Lob und Kritik wir freuen uns über Ihre Mitarbeit als Autor oder Fotograf! Eine mit Namen, Telefonnummer und kurzer Themen-Beschreibung an aguenther@msb-komm.de oder w.marr@t-online.de, Stichwort: Mitarbeit, genügt. Wir melden uns schnellstmöglich zurück. Achtung: Texte für den nächsten Blickpunkt (Juni 2012) müssen bis spätestens 25. Mai eingereicht sein! 38 1/2012

39 Besserer sozialer Schutz für MDR-Freie Die Änderung des Tarifvertrags für arbeitnehmerähnliche freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim MDR scheiterte 2008 an der Forderung der Geschäftsleitung, dass die Freien für Verbesserungen einen Preis zu zahlen haben. Der sollte in der Reduzierung von Urlaubstagen und der Anhebung von Mindestbeschäftigungstagen bestehen, die für die Feststellung der Arbeitnehmerähnlichkeit maßgeblich sind. Weil die Gewerkschaften dem nicht zustimmten, setzte der damalige Intendant Udo Reiter jene Punkte durch eine Dienstanweisung in Kraft, bei denen in den Verhandlungen Einvernehmen erzielt worden war. Ein Affront gegenüber den Freien und Gewerkschaften. Zwei Jahre benötigte die MDR- Geschäftsleitung, den etwas seltsamen Umgang mit den Beschäftigten ihrem wertvollsten Kapital zu korrigieren und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Für die ca arbeitnehmerähnlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt nun ein Verhandlungsergebnis vor. Es steht unter dem Vorbehalt einer Einigung zu einem Tarifvertrag für einen Kreis besonders geschützter arbeitnehmerähnlicher Freier. Einerseits werden die Regelungen in der Dienstanweisung des Intendanten zur Erweiterung des sozialen Schutzes in den Tarifvertrag übernommen. Zum anderen erhöht sich die seit 1994 unveränderte Verdienstgrenze zur Feststellung der Arbeitnehmerähnlichkeit. Künftig kann der MDR die Zusammenarbeit mit den Freien nach 25 Beschäftigungsjahren nur noch aus wichtigem Grund beenden. Beabsichtigt der Sender die Tätigkeit wesentlich einzuschränken, ist er verpflichtet, dem Freien alternative Einsatzangebote bzw. für die weitere Beschäftigung notwendige Fort- und Weiterbildungsangebote zu unterbreiten. Viele Freie sind seit dem Sendestart 1992 für den MDR tätig. Ihre redaktionellen und technischen Leistungen sind unverzichtbar für die Programme im Hörfunk und Fernsehen sowie im Onlinebereich. Sie tragen somit wesentlich zum Erfolg und zur Akzeptanz der MDR- Programme bei. Das vollständige Verhandlungsergebnis steht auf c1cf html. Geburtstage April Jürgen Togotzes (70) OV Frankfurt Gertrud Link (70) Erfurt Dr. Brigitte Reiner (84) OV Wiesbaden Kurt Renczes (84) OV Frankfurt Hans-Dieter Kuhn (70) OV Frankfurt Peter Mikolajczyk (70) OV Darmstadt Dietrich Braumann (60) Gera Karl Both (77) BV Lahn-Dill Peter H. Bertus (75) OV Hanau Seyfettin Seyfi Özgen (79) OV Frankfurt Roland Obst (60) Mühlhausen Carola Frindert (60) Quirla Gertraude M. J. Jacobson (65) OV Frankfurt Andreas Vieweg (60) Gera Horst Liebig (65) Gera Karl-H. Mickey Bohnacker (84) OV Frankfurt Georg Eugen Wenzel (65) OV Frankfurt Gernot Carl (71) Erfurt Ursula Dehmer-Blohm (77) OV Darmstadt Mai Dr. Siegfried Löffler (83) OV Kassel Harald Dressel (75) Santa Cruz da Graciosa Dieter Thurm (77) OV Frankfurt Jutta Thomasius (89) OV Frankfurt Daniel Steffen (70) OV Wiesbaden Arnold zum Winkel (77) OV Kassel Brigitte Röth (70) Eisenach Dietrich Baumann (76) Erfurt Horst König (60) Schweinfurt Elisabeth Schmidtke (79) OV Frankfurt Eberhard Müller (75) Erfurt Norbert Ernst Gunkel (77) OV Frankfurt Volker Lenz (72) Greiz-Sachswitz Bernd Martin (71) Erfurt Hans Hartmann (85) OV Wiesbaden Wolfgang Scheer (83) BV Lahn-Dill Norbert Dörholt (65) OV Frankfurt Peter Pauls (65) OV Frankfurt Klaus Dietrich Zeutschel (79) Sonneberg Erich Helmensdorfer (92) OV Frankfurt Joachim Werner (76) OV Marburg Juni Georg Ubenauf (80) OV Frankfurt Dr. Günther Rühle (88) OV Frankfurt Dr. Uwe Schultz (76) OV Frankfurt Milan Skaryd (82) OV Frankfurt Sabine Gottfried (60) Suhl Mustafa Tesbihci (81) OV Frankfurt Dr. Eduard Beaucamp (75) OV Frankfurt Hans-Joachim Hedderich (65) OV Frankfurt Irmgard Senger (88) OV Frankfurt Manfred Diehl (65) OV Frankfurt Wolfgang Marr (65) Erfurt Waltraud Nagel (60) Breitungen Dieter Nobbe (77) OV Wiesbaden Edwin Karmiol (77) OV Frankfurt Karl Friedrich Kämper (78) OV Frankfurt Dr. Zygmunt Holy (85) OV Frankfurt Angelika Bohn (60) Gera Gerhard Krock (78) OV Frankfurt Gustav Hildebrand (87) OV Hanau Wir gratulieren! 1/

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