Gemeinschaftspraxis für Ganzheitliche Medizin

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1 Gemeinschaftspraxis für Ganzheitliche Medizin Dr. med. Christian Petersohn, Dr. med. Gerrit Sütfels und Kollegen Wildenbruchstraße Düsseldorf-Oberkassel Fon: / Fax: / mail@pra-ga-med.de Natürliche Hormontherapie PRAXISINFORMATION

2 Hormontherapie? Ja, aber natürlich... Unsere Lebenserwartung steigt seit vielen Jahren kontinuierlich an und damit verlängert sich die Lebensphase, in der wir mit Abbau, Mangel und Funktionsverlust zu tun haben. Hierbei spielt die Hormonproduktion eine Schlüsselrolle, denn der Abfall der Hormonbildung ist für zahlreiche gesundheitliche Störungen verantwortlich. Hormone Hormone sind Botenstoffe im Körper. Sie werden von Hormondrüsen gebildet und in die Blutbahn ausgeschüttet, wo sie ihre Wirkung entfalten. Sie sind für die Steuerung unzähliger Körperfunktionen verantwortlich. Auch die sog. Geschlechtshormone regeln viel mehr als nur die Fortpflanzungsfunktionen. Schilddrüsenhormone: Die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) regeln den Stoffwechsel nahezu jeder Körperzelle. Symptome eines Hormonmangels (Unterfunktion) sind demnach u.a. Müdigkeit, Frieren, Verstopfung, Gewichtszunahme, trockene Haut, Haarausfall, Vergesslichkeit, Depressionen und verminderte Leistungsfähigkeit. Ein Hormonüberschuss (Überfunktion) bewirkt das Gegenteil, nämlich Hunger, Gewichtsabnahme, Hitzegefühle, Herzrasen, Schwindelgefühle, Aggressivität bis hin zu psychotischen Zuständen. Schilddrüsenerkrankungen stehen erwiesenermaßen im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Arthritis und Bluthochdruck. Zahlreiche Medikamente oder ein Vitalstoff-Mangel können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Daher ist eine gute Schilddrüsenfunktion, bzw. eine gute medikamentöse Einstellung einer Schilddrüsenerkrankung sehr wichtig. Aus diesem Grund ist die Überprüfung der Schilddrüsenfunktion und ggf. die optimale Einstellung der erste wichtige Schritt einer jeden Hormontherapie. Progesteron: Progesteron ist eines der wichtigsten Sexualhormone und gleichzeitig das Vorgängerhormon der Östrogene, des Testosterons und auch des Cortisols. Sinkt der Progesteronspiegel (durch nachlassende Produktion im Sinne der Wechseljahre oder z. B. durch Stress), kann dies einen Abfall der anderen Sexualhormone und -funktionen nach sich ziehen.

3 Progesteron wird auch Gelbkörperhormon genannt, da es bei Frauen nach dem Eisprung durch die ehemalige Hülle der Eizelle den Gelbkörper produziert wird. Bei Männern wird Progesteron im Hoden gebildet. In einer Schwangerschaft übernimmt der Mutterkuchen (Placenta) die Hormonproduktion zur Erhaltung der Schwangerschaft. Ab Anfang 30 findet bei der Frau nicht mehr in jedem Zyklus ein Eisprung statt. Die Folge davon ist, dass der Hormonspiegel im Blut zunächst unbemerkt langsam über die Jahre abnimmt. Bei unerfülltem Kinderwunsch wiederum kann eine Gelbkörperschwäche die Ursache sein. Bei Einnahme der Pille fällt durch Unterdrückung des Eisprungs die Progesteronbildung völlig aus teilweise schon in jungen Jahren. Die wichtigsten Progesteronwirkungen oder möglichen Therapieoptionen im Überblick: Fertilitätssteigerung bei Kinderwunsch Schmerzsenkung (generell und insbesondere bei Periodenschmerz) Entzündungshemmung Energiemobilisierung Verbesserung der Schlafqualität Psychische Stabilisierung (Antidepressive Wirkung) Stärkung der Knochensubstanz Schutz vor Östrogenbedingten Tumoren und Darmkrebs Blutdrucksenkung Durchblutungsförderung (z.b. der Herzkranzgefäße) Verbesserung der Insulinwirkung Verbesserung bei Asthma und Allergien Schutz vor degenerativen Erkrankungen (z.b. Alzheimer Demenz) Schutz vor Multipler Sklerose Verbesserung der Schilddrüsenhormonwirkung Daraus folgt ein breites Anwendungsspektrum für die Therapie mit naturidentischem Progesteron: Neben den o.g. Wirkungen lässt sich Progesteron therapeutisch bei Wechseljahresbeschwerden, prämenopausalem Syndrom, starken Regelschmerzen (Dysme-

4 norrhoe), hormonell bedingter Migräne und Endometriose einsetzen. Bei einer Endometriose können durch die Therapie nicht nur die Schmerzen abnehmen, sondern es kann auch zu einer Schrumpfung der Endometrioseherde kommen. Östrogene: Es gibt drei unterschiedliche menschliche Östrogene. Östron (E1), Östradiol (E2) und Östriol (E3). Östron (E1) ist die Speicherform von Östradiol, die aktuell in der Hormontherapie noch keine Rolle spielt. Östradiol (E2) hat den stärksten Zellwachstumsfördernden Effekt aller Östrogene. Es sorgt dafür, dass Gebärmutterschleimhaut und Brustdrüsengewebe wachsen, was ohne Progesteron als Gegenspieler möglicherweise auch zur Entartung (Krebsbildung) innerhalb dieser Gewebe führen kann. Außerdem kann es für Brustspannen, Menstruationsbeschwerden und periodenabhängige Migräne verantwortlich sein. Es wird auch zusätzlich mit rheumatoider Arthritis, Lupus erythematodes, Alzheimer u.a. in Verbindung gebracht. Östrogene benötigen Progesteron als ausgleichenden Faktor und daher sollten sie nicht isoliert verabreicht werden. Östriol (E3) ist das schwächste und einzige Östrogen, das nicht mit der Entstehung von Brustkrebs in Verbindung gebracht wird. Es hat allerdings eine besonders gute Wirkung auf die Schleimhäute. Aus diesem Grund wird es im Bedarfsfall bevorzugt z.b. bei vaginaler Trockenheit oder trockenen Augen eingesetzt. Was ist eine Östrogendominanz? Unter Östrogendominanz versteht man ein relatives Überwiegen der Östrogen- über die Progesteronwirkung. Da der Progesteronspiegel ab dem 30. Lebensjahr langsam abfällt, während die Östrogene unvermindert weiter von den Eierstöcken und dem Fettgewebe gebildet werden, kommt es zu einem Ungleichgewicht dieser beiden Hormone. Dies äußert sich beispielsweise in einer Gewichtszunahme, zunehmenden Wassereinlagerungen, spannenden Brüsten und einer zunehmenden psychischen Labilität. Wichtig ist immer, eine Balance zwischen Östrogenen und Progesteron herzustellen. Testosteron: Testosteron wird bei beiden Geschlechtern in den Gonaden (Eierstöcke/Hoden) produziert. Es ist zur Erhaltung der Libido und der Sexualfunktionen, aber auch für den Knochenstoffwechsel und den Aufbau von Muskulatur bzw. Muskelkraft erforderlich. Osteoporose und Inkontinenzbeschwerden lassen sich oft gut mit Testosteron behandeln, wenn ein Mangel die Ursache dafür ist. In manchen Fällen kann sich auch eine Herzschwäche mit Testosterongaben lindern lassen. Dabei kommt es jeweils auf die richtige Dosierung an. Die Behandlung mit Testosteron erfordert eine besonders sorgfältige Dosierung und Therapiekontrolle.

5 DHEA: Das DeHydroEpiAndrosteron (DHEA) wird von den Nebennieren, den Keimdrüsen, dem Gehirn und der Haut produziert und ist das am höchsten konzentrierte Steroidhormon im frühen Erwachsenenalter. Seit den 1980er Jahren wurden viele Forschungsarbeiten veröffentlicht, die zeigten, dass DHEA mehrere wichtige Funktionen im Körper hat. Es kann helfen, Herzkrankheiten und Prostatakrebs bei Männern zu verhindern und bei Frauen Osteoporose sowie Brustkrebs vorzubeugen. Es kann u.a. Energie, Schlaf und Stimmung verbessern, das Immunsystem und die Knochen stärken, den Fettabbau und die Muskelmasse erhöhen und den Cholesterinspiegel reduzieren. Es kann hemmend auf das Ebstein-Barr-Virus (EBV) wirken und somit chronische Müdigkeit lindern. Die Indikation einer Therapie mit DHEA richtet sich nach der Symptomatik und den Laborwerten und wird jeweils individuell im Rahmen eines Gesamtkonzepts gestellt. Melatonin: Das Hormon Melatonin wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet und regelt u.a. unseren Schlaf- Wach-Rhythmus. Dementsprechend kann ein Mangel an Melatonin für Schlafstörungen verantwortlich sein. Ein verringerter Spiegel kann auf unterschiedliche Faktoren wie z. B. Stress, zu viel blaue Lichtanteile (Neon- oder LED-Licht), einen Mangel an Serotonin, Noradrenalin oder Sexualhormonen zurückzuführen sein. Daher sollten bei Schlafstörungen sowohl die Schlafhygiene als auch unterschiedlichste andere Parameter im Rahmen einer Somnografie/Schlafanalyse untersucht werden, um die Ursache einer Schlafstörung zu bestimmen. Das Melatonin stellt bei der korrekten Indikationsstellung eine nebenwirkungsarme Therapieoption dar. Konventionelle Hormontherapie In der konventionellen Hormontherapie werden zur Empfängnisverhütung bzw. Behandlung von Hormonmangelzuständen synthetische Pharmaka eingesetzt, die biochemisch nicht mit den körpereigenen Hormonen identisch sind. Es handelt sich dabei um künstlich hergestellte, hormonähnliche Substanzen (Östradiolvalerat, Ethinylöstradiol, usw.), die in der Natur nicht vorkommen und für die der Körper weder enzymatische Abbauwege, noch Möglichkeiten der Wirkungsbegrenzung kennt. Deshalb können naturfremde Pharmaka mit erheblichen Nebenwirkungen behaftet sein. Phytoöstrogene: Einige Pflanzen wie Rotklee, Yams oder Soja enthalten die sog. Phytoöstrogene, die bei Wechseljahresbe-

6 schwerden hilfreich sein können. Diese Stoffe haben eine ähnliche Wirkung wie Östrogene auf den Körper. Da es sich dabei nicht um körperidentische Hormone handelt, sind sie nicht Bestandteil einer natürlichen Hormontherapie. Naturidentische/humanidentische Hormontherapie In der naturidentischen/humanidentischen Hormontherapie werden Hormone verwendet, die exakt denjenigen des Menschen entsprechen. Diese Hormone können relativ leicht industriell aus der Yamswurzel hergestellt werden. Yams enthält eine Substanz (Diosgenin), die mit einer kleinen chemischen Veränderung in Progesteron, Östradiol, Östriol oder Testosteron umgewandelt werden kann. Da es sich dabei um Stoffe handelt, die weder vom Körper selbst, noch laboranalytisch von körpereigenen Hormonen unterschieden werden können, nennt man sie naturidentisch. Unsere körpereigenen Hormone haben keine Nebenwirkungen deshalb ist auch von diesen pharmakologisch hergestellten naturidentischen Hormonen bei korrekter Anwendung i. d. R. keine Nebenwirkung zu erwarten. Naturidentische Hormone können in Kapselform oder als Creme verabreicht werden. Die Applikationsform und Zusammensetzung der Therapie richtet sich nach dem individuellen Beschwerdebild und dem Hormonstatus, der im Blut bestimmt wird. Die Symptomatik kann sich teilweise mit einer Schilddrüsenfehlfunktion oder einem Vitamin- D-Mangel überschneiden, weshalb diese Werte i. d. R. zusätzlich ermittelt werden. Durch eine Therapie mit naturidentischen Hormonen können sich unterschiedlichste mangelbedingte Symptome und häufig die Lebensqualität nebenwirkungsarm verbessern lassen. Wir empfehlen deshalb bei vielschichtigen gesundheitlichen Problematiken und in der Regel vor einer Hormonbehandlung eine ausführliche Anamnese und einen ganzheitlichen Gesundheitscheck. Literaturempfehlungen: Dr. Christian Petersohn: Natürliche Hormontherapie - Informationen zur Therapie mit Bio-identischen Hormonen Dr. Michael Platt: Die Hormonrevolution Dr. John R. Lee: Natürliches Progesteron. Ein bemerkenswertes Hormon Dr. Jonathan Wright: Bioidentische Hormone

7 Vorsorgen ist besser als heilen: Wir empfehlen deshalb den jährlichen Gesundheitscheck. Gemeinschaftspraxis für Ganzheitliche Medizin Düsseldorf Wildenbruchstraße Düsseldorf-Oberkassel Fon: / Fax: / mail@pra-ga-med.de