Ein EEG für eine effiziente Energiewende: Kritische Betrachtung von fixen und Kapazitätsprämien für Erneuerbare Energien
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- Daniel Bauer
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1 Ein EEG für eine effiziente Energiewende: Kritische Betrachtung von fixen und Kapazitätsprämien für Erneuerbare Energien Herausgeber/Institute: EnKliP Autoren: Uwe Nestle Themenbereiche: Schlagwörter: EEG, Strommarkt, Strompreis, Windenergie, Biomasse Datum: April 2015 Auftraggeber/Förderer: Seitenzahl: Greenpeace Deutschland 60 Zielsetzung und Fragestellung Vor dem Hintergrund regelmäßiger Anpassungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) befasst sich das Gutachten mit verschiedenen Vorschlägen zur Änderung der Finanzierungssystematik für neue Erneuerbare- Energien-Anlagen. Dabei geht es um die potenzielle Umstellung der bestehenden gleitenden Marktprämie auf eine fixe Marktprämie bzw. die Einführung einer
2 Kapazitätsprämie. Zentrale Ergebnisse Fixe Marktprämie hätte negative Auswirkungen hinsichtlich Kosten und Akteursvielfalt Für die Systemintegration der Erneuerbaren Energien setze die fixe Marktprämie keine zusätzlichen Anreize gegenüber der bestehenden gleitenden Marktprämie. Letztere sorge bereits für einen systemdienlicheren Betrieb und die systemdienlichere Auslegung von Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie die Teilnahme von EE-Anlagen am Regelenergiemarkt. Die Übernahme von langfristigen Preisrisiken durch die Erneuerbaren Energien mache zumindest so lange keinen Sinn, wie es politische Ausbauziele gebe, denn bei niedrigen Marktpreisen würde keine Investition stattfinden. Allerdings erhöhe die fixe Marktprämie das Risiko für Investoren und damit die Projektkosten. Die zusätzlichen Finanzierungskosten in Höhe von 8 bis 20 Prozent würden auf die Verbraucher abgewälzt. Die höheren Risikoprämien könnten hohe Mitnahmeeffekte bei den Investoren bewirken. Da höhere Risiken besser von großen Unternehmen zu tragen seien als von kleinen und mittleren Akteuren, gefährde eine fixe Marktprämie zudem die Akteursvielfalt. Kapazitätsprämie für regelbare Energien geeignet, für Wind und
3 Photovoltaik ungeeignet Eine Kapazitätsprämie könne für regelbare Erneuerbaren Energien wie Biomasse sinnvoll sein, um deren systemdienliche Auslegung und Betrieb anzureizen. Durch den Flexibilitätsbonus sei dies bereits seit 2012 in Ansätzen eingeführt. Eine Kapazitätsprämie für Windenergie und Photovoltaik auf Basis der Nennleistung oder der installierten Leistung würde hingegen vermutlich zu massiven Effektivitäts- und Effizienzverlusten führen, ohne relevante zusätzliche Anreize für die Systemtransformation zu schaffen. Die Vermeidung der Einspeisung von Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen bei negativen Strompreisen sei volkswirtschaftlich von Nachteil, weil der Druck zur Flexibilisierung von konventionellen Kraftwerken sinken würde und so umweltfreundliche statt umweltschädliche Anlagen abgeregelt würden. Alternative Anreize zur Systemoptimierung Erneuerbarer Energien Anstelle von Kapazitätsprämien hält der Autor es für sinnvoller, durch eine Mengenkontingentierung und/oder eine Optimierung der bestehenden gleitenden Marktprämie Anreize zur Systemoptimierung Erneuerbarer Energien zu setzen. Beispielsweise könne die Höhe der Marktprämie jährlich statt monatlich festgelegt werden. Zentrale Annahmen und Thesen
4 Funktionsweise von fixer vs. gleitender Marktprämie sowie Kapazitätsprämie Mit einer fixen Marktprämie soll die Höhe der Prämie, die ein Anlagenbetreiber zusätzlich zu den Erlösen am Strommarkt erhalten soll, für die gesamte Förderdauer festgelegt sein. Die bestehende gleitende Marktprämie ist dagegen nur für einen Monat fix und wird regelmäßig an die mittel- und langfristige Strompreisentwicklung angepasst. Bei einer Kapazitätsprämie erzielt der Anlagenbetreiber seine Einnahmen zum größeren Teil auf Basis der Kapazität einer Anlage und unabhängig von ihrer tatsächlichen Stromerzeugung. Ziele und Motivation für die Umstellung des EEG- Finanzierungsmechanismus Das wichtigste Ziel einer Umstellung auf fixe Markt- oder Kapazitätsprämien sei es, eine systemdienlichere Stromeinspeisung und Auslegung von Erneuerbare- Energien-Anlagen zu bewirken. Der Autor sieht diese Wirkung bereits durch die gleitende Marktprämie vollständig gegeben, da sich die kurzfristigen Strompreisschwankungen nicht auf die Höhe der Marktprämie auswirkten und die Anlagenbetreiber durch eine entsprechende Betriebsweise bzw. Auslegung von Anlagen ihre Erlöse verbessern könnten. Da bestehende Wind- und Solaranlagen ihre Stromeinspeisung kaum verändern könnten mit Ausnahme einer Abregelung, sei die Bedeutung der Marktintegration fluktuierender Erneuerbarer Energien jedoch fraglich.
5 Methodik Das Gutachten diskutiert die seitens verschiedener Akteure vorgelegten Änderungsvorschläge für den Finanzierungsmechanismus des EEG. Zu diesem Zweck erläutert der Autor zunächst die Funktionsweise und Anreize der geltenden gleitenden Marktprämie und beschreibt dann die Funktionsweise und voraussichtlichen Folgen einer Umstellung auf eine fixe Marktprämie bzw. Kapazitätsprämie. Relativ ausführlich behandelt der Autor dabei die 2014 veröffentlichte Studie Erneuerbare-Energien-Gesetz 3.0 des Öko-Instituts im Auftrag von Agora Energiewende, da es sich um die aktuellste und umfassendste Untersuchung handele. Des Weiteren erörtert er Motivation und Ziele einer entsprechenden Umstellung. Als Alternative zu Kapazitätsprämien stellt der Autor andere Optionen vor, mit denen die angestrebten Ziele erreicht werden könnten.
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