Material Kleine Spiegel oder Spiegelfliesen für jedes Kind Folienstifte (Permanent) oder Edding (Permanent) in verschiedenen Farben Malunterlagen

Transkript

1 1 IHR WERDET EUCH WUNDERN GESAMTTAGUNG FÜR KINDERGOTTESDIENST nicht nur vom Mai 2006 in Hannover sondern auch in vielen Gemeinden WIR FEIERN EINEN KINDERGOTTESDIENST AN EINEM SONNTAG VOR DER GESAMTTAGUNG Ziele: a) Das Thema in die Gemeinde einbringen, indem Kinder erfahren: Ich bin wunderbar; das ist Grund zum Wundern. b) Die Teilnahme von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Gesamttagung wird mit einer "Aussendung" bewusst gemacht und der Wert für alle im Gottesdienst dadurch sichtbar. c) Für die Aktion der Gesamttagung wird etwas aus diesem Gottesdienst mitgenommen nach Hannover. So sind die Kinder beteiligt und verbunden mit Kindern aus vielen Kirchen. Allerdings bleibt einiges jetzt noch verborgen und geheimnisvoll. Hintergrundinformation Zur Gesamttagung für Kindergottesdienst gehört in diesem Jahr eine Aktion, die bereits in den Gemeinden beginnen soll und dorthin auch wieder zurückkommt. Einige Informationen dazu stehen im Einladungsheft der Gesamttagung, das auch im Internet zu finden ist: oder Mit dem Gottesdienstentwurf zeigen wir, wie die Aktion mit den Kindern beginnen kann. Der Entwurf lässt sich leicht an die Ordnung anpassen, die in Ihrer Gemeinde üblich ist. Die Aussendung der Mitarbeitenden nach Hannover bindet die Tagungsteilnahme in die Gemeinde ein. Sollte aus Ihrer Gemeinde niemand nach Hannover fahren können, lassen Sie diesen Teil weg. Das Thema sollten Sie trotzdem aufgreifen und sich an der Fotoaktion beteiligen. Es ist eine Möglichkeit, auch Kinder an der Weite der Evangelischen Kindergottesdienst-Arbeit teilhaben zu lassen. Vorbereitungen Werbung: Der Gottesdienst weist auf die Gesamttagung für Kindergottesdienst in Hannover hin das darf durchaus auch im Vorfeld der Gemeinde bekannt gemacht werden. Das Kindergottesdienst-Team wird ein Plakat erhalten haben, das Logo der Gesamttagung lässt sich für Gemeindebriefe, die Tageszeitung und die örtlichen Mitteilungsblätter unter herunterladen, beim Organisationsbüro in Hannover (Adresse siehe ganz unten) gibt es Aufkleber und weitere Plakate. Bühnenbild Ehe irgendjemand in den Kirchenraum kommt, wird ein großer Spiegel hinter einem Vorhang aufgestellt, so dass niemand den Spiegel sehen oder ahnen kann. Alternative: Der Spiegel steht in der Sakristei, die nicht einsehbar ist. Material Kleine Spiegel oder Spiegelfliesen für jedes Kind Folienstifte (Permanent) oder Edding (Permanent) in verschiedenen Farben Malunterlagen Mitarbeiter Mindestens 1 Presbyter/in, Kirchenälteste/r, Kirchengemeinderat/-rätin oder Pfarrer/in sollten anwesend sein. Sie haben die Aufgabe, die Mitarbeiterinnen zur Gesamttagung zu entsenden (s. Ablauf). Eine Mitarbeiter/in hat die Aufgabe während des Malens Fotos zu machen, die später für die Aktion gebraucht werden. Weitere Aufgaben im Gottesdienst können gut verteilt werden. Der Gottesdienst

2 2 Eröffnung Wir sind beieinander, weil Jesus seinen Jüngern versprochen hat: Wo zwei oder drei zusammen sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Darum feiern wir in seinem Namen, im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Eingangslied, z.b. Guten Tag, ihr seid willkommen (MKL2, Nr. 47) Begrüßung Heute ist ein besonderer Gottesdienst, nicht nur, weil heute Herr/Frau... bei uns ist. Das ist noch nicht das Besondere; Gäste haben wir ja manchmal. Sondern weil wir uns heute auf etwas freuen, was noch viel seltener ist als Weihnachten oder Geburtstag. Heute geht es um die Gesamttagung für Kindergottesdienst in Hannover. Die ist nur alle vier Jahre, also so selten wie die Fußball- Weltmeisterschaft. Da treffen sich viertausend Leute aus ganz Deutschland und alle haben etwas mit dem Kindergottesdienst zu tun. Kindergottesdienst ist nämlich eine ganz großartige Sache. Fast noch viel wichtiger als Fußball. Eingangsgebet/Kyrie Guter Gott, danke für den Sonntag. Einen Tag in der Woche hast Du uns geschenkt, der ganz alleine uns gehört. Und da bist du uns ganz besonders nahe. Dafür danken wir dir und wir bitten dich: Lass uns alles das vergessen, was uns die ganze Woche beschäftigt hat. Alles, was uns Angst macht und alles, was uns gefreut hat. Jetzt freuen wir uns, dass du bei uns bist. Da sind alle anderen Dinge einmal unwichtig. Und weil wir wissen, dass du uns magst, können wir die nächste Woche voll Mut und Schwung angehen. Dazu hilf uns, guter Gott. Guter Gott, manchmal fühlen wir uns ganz alleine. In der Schule und in unserer Freizeit sind zwar viele andere Kinder, aber sie verstehen uns nicht so recht. Und manche lachen uns sogar aus, weil wir zum Kindergottesdienst gehen. Aber wir sind in Wirklichkeit gar nicht allein. Überall treffen sich Kinder und Mitarbeitende im Kindergottesdienst, und wenn man die alle zusammen nimmt, dann sind wir unheimlich viele. Lass uns diese Gemeinschaft spüren, guter Gott, und segne uns alle. Amen Lied: Ehre sei Gott in der Höhe (z.b. EG, Nr. 26) Die 1. Aktion: Hier vorn ist ein geheimnisvoller Vorhang. Und dahinter ist auch tatsächlich ein Geheimnis. Ein wunderbares Geheimnis. Gleich dürfen einige mal leise ganz allein hinter den Vorhang gehen und sich das Wunderbare anschauen. Aber - ganz wichtig - Ihr dürft von dem Wunderbaren, was ihr gesehen habt, nichts sagen. Nichts verraten. Auch euer Gesicht oder eure Hände sollen nichts verraten. - Einige Kinder gehen einzeln und leise hinter den Vorhang, um das Wunderbare anzuschauen. (Zeit lassen, evtl. mit leiser Musik untermalen) Wenn alle, die wollten, hinter dem Vorhang waren: Jetzt haben einige etwas Wunderbares gesehen und nichts davon verraten. Das ist toll, dass ihr das geschafft habt. Die anderen sind ganz neugierig. Darum werden wir jetzt Stück für Stück versuchen, herauszufinden, was hinter dem Vorhang zu sehen war. Ihr sagt bitte auch jetzt nicht einfach, was ihr gesehen habt. Ich stelle euch Fragen, damit ihr beschreiben könnt, was ihr gesehen habt. Mal sehen, ob ihr alle dasselbe gesehen habt. (War das, was du gesehen hast, jung oder alt? / Hatte es etwas blaue (weitere Farben erfragen) Farbe? / War es kleiner oder größer als Du? usw.) Evtl. stellen auch die ratenden Kinder Fragen. Ergebnis sollte sein: Was zu sehen war, war anscheinend Verschiedenes. Dann wollen wir mal weiter fragen. Ich habe gesagt, dass ihr etwas Wunderbares sehen werdet. Was ist denn so ganz besonders wunderbar an dem, was Du gesehen hast? (mehrere Kinder antworten). Haben die Ratekinder eine Idee, was hinter dem Vorhang zu sehen war? Wir sammeln Eure Ideen, aber niemand verrät, ob die Antwort richtig oder falsch war!

3 3 (Antworten sammeln, nicht richtig oder falsch bewerten. Wenn einige Ideen genannt sind: ) Diejenigen, die eine Idee genannt haben, dürfen nun auch einzeln hinter den Vorhang gehen und das Wunderbare anschauen. Auch ihr verratet bitte nichts! Lasst Euch nicht anmerken, ob Eure Idee zugetroffen hat oder nicht. (Kinder gehen einzeln hinter den Vorhang und schauen, ob ihre Idee stimmt. Dann setzen sie sich wieder in die Gruppe) Wenn unter den Äußerungen schon Richtige waren: Bei den Antworten war die richtige Idee schon dabei. Jetzt haben diejenigen, die noch nichts geraten haben, noch eine Chance: Was meint ihr, welche der genannten Ideen ist die Richtige? (Wenn alle eine genannt haben, dürfen auch diese Kinder einzeln hinter den Vorhang gehen, und prüfen, ob Ihre Idee richtig war.) Wenn unter den Äußerungen noch keine richtige Idee war: Ich verrate jetzt noch ein bisschen mehr. Bei den bisherigen Antworten war die richtige noch nicht dabei. Die Kinder, die noch nichts gesagt haben und noch nicht hinter dem Vorhang waren, können jetzt noch ihre Ideen sagen und dann auch hinter den Vorhang gehen. (Wenn alle Kinder hinter dem Vorhang waren). Na, jetzt wissen wir alle Bescheid: Wer ist das Wunderbare, was da zu sehen war? Du! Ich bin wunderbar, du bist wunderbar. Ich schau mich hier um, und ich sehe Wunderbares! Das ist doch klasse! So wie ich bin (nach Psalm 139), in: Sagt Gott, wie wunderbar er ist, Verlag Junge Gemeinde 2005, S. 72 Ein Psalm spricht davon, dass Gott uns wunderbar gemacht hat. Diesen Psalm hören wir jetzt und zusammen sprechen wir: Lass mich dankbar sein, Herr, dass du mich so gemacht hast, wie ich bin, lass mich dankbar sein und dich preisen. Lied mit Bewegung: Volltreffer, (MKL 2, Nr. 109) Erzählung: Die Heilung einer verkrümmten Frau am Sabbat (Lk 13) "Wunderbar bin ich gemacht?" Die Frau lacht. Aber das ist kein freundliches Lachen. Das ist ein ganz verbittertes Lachen. "Ich brauche nicht mal einen Spiegel, um zu sehen, dass das für mich nicht stimmt!" Wenn ich über den Weg gehe, schauen die Leute lieber weg. Ich bin nur "die Krumme". Jahr für Jahr wird mein Rücken gebeugter. Aufrichten kann ich mich nicht mehr. Nie mehr. Bei mir geht's nur immer weiter nach unten. Gestern gingen Leute hinter mir her, die sagten leise: "Demnächst kann sie mit ihrer Nase den Boden umpflügen." Am liebsten hätte ich mich umgedreht und ihnen ins Gesicht geschlagen. Aber auch das kann ich ja nicht. Ich kann ihnen nicht mal ins Gesicht sehen. Ich kann meinen Kopf gar nicht soweit drehen, dass ich hochgucken könnte." Die Frau sitzt ganz hinten in der Synagoge, da wo keiner sie beobachtet. Ganz allein sitzt sie da, und murmelt ihre traurigen Worte nur ganz leise in ihr Tuch hinein. Niemand kann sie hören. Alle achten nur auf das, was vorn geschieht. Gerade hat der Psalmgesang aufgehört und die Lesung soll beginnen. Da sagt der Mann vorn: "Komm her." Alle, die vorn sitzen, schauen sich um. Wen meint der Mann? Der Mann blickt niemanden von ihnen an. Seine Augen schauen nach ganz hinten, in die letzte Ecke des Raumes. Die Leute drehen sich um. Dieses Häufchen Elend da in der Ecke? Sollte er etwa diese Krumme meinen?

4 4 Noch einmal sagt der Mann: "Komm bitte zu mir hierher, ganz nach vorn." Freundlich klingt es bis dorthin, zu der Frau. Sie kann noch nicht begreifen, dass sie gemeint ist, aber sie spürt es. Sie steht auf und geht, krumm wie sie ist, mit kleinen Schritten nach vorn. "Komm bitte zu mir." Das hat seit Jahren niemand mehr zu ihr gesagt. Und dann ergreift Jesus ihre Hand. "Du bist Gottes geliebtes Kind. Du bist wunderbar, weil du Gottes Kind bist. Das kann dir nichts und niemand wegnehmen. Du bist ein Wunder. Niemals mehr sollst du das vergessen. Darum sollst Du aufrecht weiter leben." Jesus legt ihr die Hände auf. Da bekommt sie neue Kraft. Sie hebt ihren Kopf, sie richtet sich auf. Sie kann Jesus ins Gesicht sehen. Sie kann den anderen Menschen wieder ins Gesicht sehen. "Ich bin Gottes geliebtes Kind. Ich bin wunderbar. Ich bin ein Wunder." Niemals mehr wird sie das vergessen. Lied: Du bist du (Liederheft, s.o., Nr. 79) Die 2. Aktion: "Ich bin wunderbar". Ihr habt vorhin euch selbst als etwas Wunderbares entdeckt. In der Geschichte hat eine Frau neu gefunden: "Ich bin wunderbar." Jetzt könnt Ihr dazu noch etwas besonders Schönes basteln. Wir haben für jeden und jede einen kleinen Spiegel /ein Spiegelfliese. Und dazu haben wir Stifte, mit denen man darauf malen/schreiben kann. Schreibt auf euren Spiegel am Rand entlang den Satz "Ich bin wunderbar." Oder: "Ich bin ein Wunder." Und wenn ihr wollt, könnt ihr den Rand des Spiegels dann auch noch verzieren. Aber achtet darauf, dass in der Mitte Platz genug frei bleibt, damit ihr Euch sehen könnt, wenn Ihr hineinschaut." Während Ihr schreibt und malt, machen wir Fotos von Euch. Lasst euch nicht stören. Warum wir diese Bilder machen, erzählen wir Euch nachher. - Aktion Spiegel gestalten und fotografieren - Lied: Ihr werdet euch wundern Aussendung Pfarrer/in, Presbyter o.ä.: Ich habe gar nicht mehr gewusst, wie wunderbar es im Kindergottesdienst sein kann. Ich bin heute hier bei Euch, weil ich etwas Besonderes tun soll. Ich bin ja Presbyter (Kirchengemeinderat o.ä.) und leite gemeinsam mit den anderen Presbyterinnen und Presbytern die Kirchengemeinde, zu der Ihr gehört. Und ich soll heute hier die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderkirche/des Kindergottesdienstes wegschicken. Kriegt keinen Schrecken, ich nehme sie euch nicht weg! Sie wollen und sollen aber zu einem großen Treffen für Kindergottesdienst-Leute fahren. Da lernen sie viele andere kennen, die auch mit Kindern Gottesdienst feiern. Darum werden sie am nächsten Sonntag nicht hier sein. Denn dann feiern sie mit ungefähr 3000 oder 4000 Menschen aus ganz Deutschland zusammen in Hannover den Gottesdienst. Die Überschrift für dieses große Treffen in Hannover heißt: "Ihr werdet Euch wundern". Und zum Wundern habt ihr ja heute hier auch Einiges erlebt. Mitarbeiter/in Und wir werden etwas von hier mitnehmen nach Hannover. Darum haben wir die Fotos von Euch gemacht. Einige Fotos sollen wir in Hannover bei der Eröffnung der Tagung dabei haben. Was dann damit geschieht, wissen wir nicht genau... "Ihr werdet euch wundern". Pfarrer/in, Presbyter o.ä.:

5 5 Ich finde es jedenfalls wunderbar, dass aus dem Team von unserem Kindergottesdienst... nach Hannover fahren und dass sie auf den Bildern Euch alle mitnehmen. Und wenn sie zurückkommen, dann sollen sie erzählen, damit wir uns auch wundern können! Und jetzt steht bitte auf und fasst euch an den Händen. Bildet einen großen Kreis. Keine Hand soll leer bleiben. Wir sind alle miteinander verbunden. Gott verbindet uns. Ihn wollen wir um den Segen bitten. Gott, segne uns, begleite uns auf unseren Wegen. Auf den kurzen Wegen in unserem Dorf / unserem Stadtteil, wenn wir zur Schule, zu Freunden, zur Arbeit oder zum Einkaufen gehen. Gott, segne uns, begleite uns auf unseren Wegen; auf dem weiten Weg nach Hannover und dort in der fremden Stadt. Gott, segne uns, begleite uns auf unseren Wegen. damit wir aufeinander zugehen und zueinander finden. Amen (Hände lösen) Segenslied: Gott, dein guter Segen (LJ, Nr. 382; Das Liederheft, s.o., Nr. 53) (Wenn keine Entsendung stattfinden kann, sollte im Gebet die Fürbitte für die Gesamttagung einschlossen werden.) Zu den Fotos: Bitte nur kleine Formate mitbringen! Wenn das Team nicht nach Hannover kommen kann, können Sie die Fotos entweder einem anderen Team aus der Nachbarschaft mitgeben oder per Post schicken an: Organisationsbüro der Gesamttagung im Haus kirchlicher Dienste, Archivstr. 3, Hannover. Die Bilder müssen dann vor Beginn der Tagung in Hannover eintreffen! Autoren: Brigitte Messerschmidt. Erhard Reschke-Rank. Dr. Frank Zeeb