Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Zypern-Konflikt - Was versteht man darunter und wie ist er entstanden?

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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Zypern-Konflikt - Was versteht man darunter und wie ist er entstanden? Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

2 SCHOOL-SCOUT Ganz einfach erklärt: Der Zypern-Konflikt Seite 5 von 10 Gegenteil: ethnische Unterschiede wurden durch die britische Kolonialpolitik nur verschärft. Nachdem die Zyperngriechen in den 1930er Jahren auf offener Straße gegen Steuergesetze der Engländer protestierten, schlugen die Engländer den Aufstand blutig nieder und errichteten bis zum Zweiten Weltkrieg eine Regierung ohne Beteiligung der verschiedenen Volksgruppen auf Zypern. Referate-Tipp: Der Begriff Referat stammt vom lateinischen Wort referre ab, das berichten bedeutet. Ein Referat ist also ein Bericht über ein bestimmtes Thema und innerhalb einer bestimmten Zeit. Heute versteht man unter einem Referat vor allem die Form des mündlichen Berichts, bzw. Vortrags. Grundsätzlich sollte ein Referat frei gehalten werden, da nur so der Kontakt zum Publikum hergestellt werden kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass du alle Daten und Thesen auswendig lernen musst. Vielmehr solltest du dir vorher einen genaues Ablaufgerüst überlegen und Stichworte auf Karteikärtchen notieren. Verwende sowohl Substantive als auch Adjektive und Verben bei deiner übersichtlichen Stichwortsammlung. Sie helfen dir, schönere Sätze zu formulieren. Gönne dir immer mal wieder kurze Pausen, um die Gedanken zu ordnen und Sätze im Kopf vorzuformulieren. Das entlastet nicht nur dich, sondern macht den Vortrag auch verständlich und gibt den Zuhörern die Möglichkeit, über das Referierte nachzudenken. Auf dem blutigen Weg in die Unabhängigkeit Antikolonisationskampf der Zyperngriechen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs forderten die Zyperngriechen ein baldiges Ende der britischen Herrschaft und einen Anschluss Zyperns an Griechenland (Enosis). Zu diesem Zweck gründeten Zyperngriechen die Guerillakampforganisation EOAK, die diesen Anschluss mit blutigen Anschlägen gegen britische Einrichtungen und gegen die Zyperntürken erzwingen wollten. Auch die wieder gegründeten Parteien und die griechischorthodoxe Kirche kämpften für einen Anschluss an Griechenland. Großbritannien hatte aber an einer Änderung des Kolonialstatus kein Interesse, da es seinen Einfluss auf den Mittelmeerraum nicht verlieren wollte. Zu diesem Zeitpunkt versuchten nun auch die beiden Schutzmächte Türkei und Griechenland, die Entwicklung in ihrem eigenen Interesse zu gestalten. Während Griechenland die Enosis- Bewegung unterstützte, behauptete die türkische Regierung, dass Zypern eine Fortsetzung der türkischen Landmasse sei. Alle Verhandlungen um die zukünftige Stellung Zyperns scheiterten und die EOAK unter der Führung des Generals Giorgos Grivas weitete ihre gewalttätigen Aktionen aus. Der Bürgerkrieg von Von 1955 an nahm der Konflikt immer blutigere Züge an. Die EOAK verübte zahlreiche Anschläge auf britische Einrichtungen, das britische Militär, aber auch auf Zyperntürken und sogar auf eigene Landsleute, die als Verräter beschimpft wurden, weil sie etwa mit Zyperntürken zusammenarbeiteten. Als Reaktion auf die Anschläge der EOAK gründete sich mit der Unterstützung der Türkei eine Rebellengruppe, die die Teilung Zyperns ( Taksim ) forderte. Die Kämpfe weiteten sich bis 1958 immer stärker aus, bis schließlich keine andere Möglichkeit mehr übrig blieb, als um die Zukunft Zyperns zu verhandeln.

3 SCHOOL-SCOUT Ganz einfach erklärt: Der Zypern-Konflikt Seite 6 von 10 Exkurs: Enosis- und Taksim-Bewegung Die Enosis-Bewegung fordert den Anschluss Zyperns an Griechenland. Sie wird von der Bevölkerungsmehrheit der Zyperngriechen getragen und kämpfte vor dem Zweiten Weltkrieg zunächst gegen die britische Besatzungsmacht. Unter der Führung von General Grivas gründete sich nach dem Krieg die Terrorgruppe EOAK, die die Enosis nun mit zahlreichen Anschlägen gegen die Besatzer und die Bevölkerung durchsetzen wollte. Allerdings wurde die EOAK nicht zu jedem Zeitpunkt der Geschichte voll von den Zyperngriechen und ihren politischen Führern unterstützt. Eine Folge aus zahlreichen Anschlägen der EOAK gegen türkische Zyprioten war die Gründung der Taksim-Bewegung. Diese Gruppe wurde von Zyperntürken getragen, die die Enosis verhindern wollten und eine Teilung des Landes anzielten. Diese Teilung wurde letztlich mit der Invasion der türkischen Armee und der Ausrufung der Türkischen Republik Zyperns Wirklichkeit. Das London-Zürich-Abkommen von 1958 und die Gründung der Republik Zypern Da die Situation in Zypern durch den Gewaltausbruch so festgefahren war, blieb den Beteiligten keine andere Möglichkeit mehr, als ihre Forderungen zurückzudrehen. Die Griechen verzichteten auf die Enosis, die Türken auf Taksim und die Briten auf ihren vollkommenen kolonialen Anspruch. So verhandelten Griechen und Türken über ein Abkommen, in dem festgelegt wurde, dass alle vier Mächte (Zypern, Großbritannien, Türkei, Griechenland) dafür zu sorgen haben, dass es zu keinerlei Teilungs- oder Angliederungsbestrebungen kommt. Sollte es dennoch zu solchen Bestrebungen kommen, hatte jedes Land das Recht, zur Not im Alleingang gegen diese Entwicklung vorzugehen. Referate-Tipp: Denke daran, dein Referat zu visualisieren. Besonders, wenn du viele Daten verwendest, bietet es sich an, diese beispielsweise mit Hilfe einer Power Point-Präsentation an die Wand zu werfen. Die Zuhörer können so leichter folgen. Versuche auch, das pure Auflisten von Daten zu verhindern und diese stattdessen mit Hilfe von Videos, Bildern, Zeitungsausschnitten oder O-Tönen abzurunden. Überlege vor deinem Referat, welcher Medieneinsatz sinnvoll ist. Bedenke die technischen Voraussetzungen im Vortragsraum, kümmere dich rechtzeitig um das notwendige Equipment und die technischen Vorbereitungen. Es können immer wieder Probleme auftauchen, mit denen man nicht rechnet wurde schließlich die Republik Zypern unter dem Präsidenten Makarios gegründet. Den Bevölkerungsanteilen entsprechend wurden den jeweiligen Volksgruppen in der Verfassung bestimmte Regierungsanteile zugesichert. Allerdings hatten sich die Schutzmächte Griechenland und die Türkei große Einflussmöglichkeiten über die Köpfe der Beteiligten hinweg und gegen die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung Zyperns gesichert. Die Zyperngriechen wünschten sich noch immer die Angliederung an Griechenland und hielten die neuen Rechte der Zyperntürken für übertrieben. Die Zyperntürken bekamen durch die neuen Rechte einen besseren Schutz, aber auch sie wollten nicht ganz von ihrer Forderung nach einer Teilung abrücken. So stand der neue und souveräne Staat Zypern von Anfang an auf wackligen Beinen.

4 SCHOOL-SCOUT Ganz einfach erklärt: Der Zypern-Konflikt Seite 7 von 10 Ein blutiges Jahrzehnt - Von der Unabhängigkeit zur Teilung Zyperns 1974 Schon 1963 eskalierte die Gewalt auf Zypern wieder: Der griechischstämmige Präsident Makarios forderte eine Verfassungsreform, die die Zyperntürken stark benachteiligte. Es folgten gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den Bevölkerungsgruppen, die nur durch das Eingreifen einer UN-Friedentruppe abgeschwächt werden konnten. Durch die Präsenz der Friedenstruppen kam es zu einer deutlichen ethnischen Trennung der Lebensräume. Während die Griechen vor allem im Süden siedelten, konzentrierten sich die Türken auf den Norden Zyperns. Als in Griechenland 1967 ein Militärputsch stattfand, nahm der zyprische Präsident Makarios Abstand von dem Wunsch nach Anschluss und kritisierte die Militärdiktatur in Griechenland hart. In der Folge kam es zu einer Annäherung zwischen Zyperntürken und Zyperngriechen. Gleichzeitig nahm aber auch die Untergrundorganisation EOAK wieder ihren Kampf für einen Anschluss an Griechenland auf. Da der Präsident Zyperns mittlerweile gegen einen Anschluss war, kam es zu einem Putsch gegen ihn. Er selbst konnte zwar in letzte Minute fliehen, die neue Regierung Zyperns unter Nicos Sampson wollte aber mit allen Mitteln einen Anschluss an Griechenland provozieren und die Enosis vollenden. Um einen solchen Anschluss zu verhindern, griff die Türkei 1974 in Zypern ein. Sie wollte die Ausgangslage nach dem London-Zürich-Abkommen wieder herstellen. Sie nutzte die sich ihnen bietende Situation geschickt aus, setzte die von ihr bevorzugte Teilung durch. Nachdem der ehemalige Präsident Makarios sein Amt wiedererlangt hatte und wieder Ruhe in Zypern eingekehrt war, weigerte sich dann die Türkei, die Besetzung Nordzyperns aufzuheben. Damit war Zypern in einen Nord- und einen Südteil geteilt. Die Entwicklung nach der Teilung Die Entwicklung seit der Invasion der Türken ist von unzähligen Verhandlungsrunden, vor allem unter der Führung der Vereinten Nationen, geprägt. Bis heute konnten trotz des oben genannten Hoffnungsschimmers von 2008 allerdings kaum Fortschritte erzielt werden rief die Türkei die Türkische Republik Nordzypern aus, die aber international lediglich von ihr selbst anerkannt wird. Das zeigt, dass es in dem Konflikt kaum zu Annäherungen gekommen ist, sondern sich die Spaltung der Insel gefestigt und stabilisiert hat. Das liegt vor allem daran, dass es mit den griechischen Zyprioten auf der einen und den türkischen Zyprioten auf der anderen Seite im Gegensatz zu früheren Zeiten mittlerweile zwei deutlich getrennte ethnische Landesteile gibt. Der EU- Beitritt Zyperns und die Volksabstimmung 2004 trat Zypern im Rahmen der Osterweiterung der EU bei. Hiermit verbanden sich international große Hoffnungen, endlich die Teilung des Landes zu überwinden. Doch sämtliche Vorschläge und Vermittlungsversuche, vor allem von Seiten der UN, schlugen fehl. Letztlich fand in Zypern eine Volksabstimmung über eine Wiedervereinigung statt. Der Plan des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan sah eine Föderation mit zwei gleichwertigen Landesteilen vor. Jedoch wurde dieser Plan mit großer Mehrheit von den Zypern-Griechen abgelehnt, während die Zypern-Türken einer Vereinigung zustimmten. Die seltsame Folge des Scheiterns der Vereinigung ist, dass nun die gesamte Insel Mitglied der EU ist, aber lediglich im griechischen Süden Zyperns Europäisches Recht herrscht. Durch Zypern selbst verläuft weiterhin eine mit Stacheldraht und Soldaten gesicherte Mauer. Doch

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