Standortgutachten Photovoltaik in Deutschland
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- Sylvia Friedrich
- vor 7 Jahren
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1 Standortgutachten Photovoltaik in Deutschland Berlin, 14. März 2008
2 Standortgutachten - Methodik Wurde vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München und EuPD-Research, Bonn im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. erstellt. Es basiert auf einer Primärerhebung entlang der gesamten Solaren Wertschöpfungskette. Als Erhebungsinstrument dienten jeweils standardisierte Fragebögen mit vorwiegend geschlossenen Fragestellungen. Die Erhebung wurde telefonisch (CATI) von geschulten Interviewern durchgeführt. Ausgewertet wurden bei der repräsentativen Befragung 345 Fragebögen und Interviews. Befragungszeitraum: August bis Oktober 2007
3 Zentrale Ergebnisse
4 Deutscher Photovoltaikmarkt auf Wachstumskurs Megawattpeak Abbildung: Entwicklung des deutschen Photovoltaik-Markts
5 Verzehnfachter Umsatz seit 2003 Industrieumsatz der deutschen Photovoltaikbranche 2007: 5,5 Milliarden Euro (2003: rd. 400 Mio Euro). Für das Jahr 2010 wird eine Verdoppelung auf 10 Milliarden Euro erwartet. Bis 2020 ist eine Vervierfachung (rd. 17 Mrd. ), bis 2030 eine Versiebenfachung (rd. 30 Mrd. ) möglich. Um 2015 erreicht PV-Branche Umsatz der L+R Industrie Zum Vergleich: Umsatz dtsch. Windkraftindustrie 2007: rd. 7,4 Mrd. Umsatz dtsch. Biotechnologie 2006: rd. 1,8 Mrd. Umsatz Luft- und Raumfahrtind. 2006: rd. 19,5 Mrd.
6 Der Export zieht deutlich an 2007 liegt der Auslandsumsatz bei rund 2 Milliarden Euro. Das entspricht einer Auslandsumsatzquote von 37,6 Prozent (zum Vgl.: 2005: rd. 19%). Bis 2010 ist eine Quote von 50 Prozent erreichbar. Bis zum Jahr 2020 wird mit einer Exportquote von 75 Prozent und Exportumsatz der PV-Industrie von rd. 17 Mrd. Euro gerechnet. Hauptabsatzmärkte mit rund 2/3 der Exporte liegen derzeit in Südeuropa
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8 Deutschland wird Netto-Exporteur von Solaranlagen wächst die Produktionskapazität auf über MWp (2005: rd. 400 MWp), die tatsächliche Produktionsleistung auf über MWp - Deutschland wird damit Photovoltaik Netto-Exporteur und kann heimische Nachfrage decken - Binnenmarkt bleibt unverzichtbarer Marktöffner und Standortfaktor Megawattpeak * 2009* 2010* Produktionsleistung Module Produktionsleistung Zellen (alle Typen) PV-Markt Deutschland * bisherige BSW-Solar Schätzung PV-Markt Deutschland Abbildung: Entwicklung der Photovoltaik-Produktionsleistung am Standort Deutschland
9 Investitionen und Kapazitäten am Standort Deutschland Die Investitionssumme für den Auf- und Ausbau von Fertigungsstätten und M & A-Aktivitäten betrug 2007 rund 1,4 Milliarden Euro. Dies übertrifft die kumulierte Investitionssumme aller anderen erneuerbaren Energien der Jahre Bis einschließlich 2010 wird die PV-Industrie rd. 6 Mrd. Euro in den Auf- und Ausbau modernster Solarfabriken am Standort Deutschland investieren Die Investitionsquote liegt bei rund 26%
10 Steigendes Investitionsvolumen Quelle: EuPD Research 2008 Investitionen (ohne Ersatzinvestitionen) Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio e 2008e 2009e 2010e Zulieferer , , ,7 14, , , , ,8 2007e 55,6 2008e 56,4 2009e 57,3 2010e Industrie 50,3 8,7 85,5 9,7 65,4 10,7 119,8 14,6 223,6 26,5 562,4 45,0 1176,0 54,0 1410,8 54,8 1692,4 55,6 2030,2 56,4 2435,5 57,3 Großhandel 50,3 15,0 15,5 85,5 20,0 65,4 119,8 25,0 44,0 223,6 61,0 562,4 82,0 1176,0 88, ,8 96, ,4 104, ,2 113, ,5 gesamt 74,1 110,7 96,1 159,3 294,1 668,4 1312,0 1554,4 1844,4 2191,1 2606,0 15,0 15,5 20,0 25,0 44,0 61,0 82,0 88,9 96,3 104,4 113,2 74,1 110,7 96,1 159,3 294,1 668, , , , , ,0
11 Produktion läuft auf Hochtouren 2007 wurden Solarkomponenten mit folgender Leistung in deutschen Fabriken produziert: Kristalline Solarzellen: 767 MWp Kristalline Module: 584 MWp Dünnschichtmodule: 75 MWp Wafer: 528 MWp - Wechselrichter: 1193 MWp - Silizium: Tonnen 80 Prozent der Module, 90 Prozent der Zellen und 100 Prozent der Wafer werden in den Neuen Bundesländern produziert. Ein starkes Wachstum verzeichnen auch die überwiegend in Südund Westdeutschland angesiedelten Maschinen- und Anlagenbauer. Sie profitieren vom massiven Kapazitätsaufbau.
12
13 Beschäftigungsboom 2007 waren Arbeitnehmer in der PV-Branche beschäftigt, knapp 50 Prozent davon im Handwerk Das bedeutet einen Zuwachse gegenüber dem Vorjahr von Stellen. Bis 2010 wird mit einer Zunahme auf rund Arbeitsplätzen gerechnet könnten Menschen in Deutschland in der PV-Branche arbeiten.
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15
16 Bei der Forschung Spitzenklasse Rund 60 PV - Forschungsinstitutionen in D 2007 hat Branche rd. 166 Millionen Euro in F&E investiert 241 Patenanmeldungen beim Deutschen Patent- und Markenamt seit 2004 Wichtigste Forschungsziele: Verbesserung des Preis- Leistungsverhältnisses und Verbesserung der Materialeffizienz.
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18 Clusterbildung ist im vollen Gange Zunehmende Cluster-Bildung in dtsch. PV-Branche Regionaler Schwerpunkt ist Ostdeutschland. Die PV-Cluster haben bei den Faktoren Umsatz und Betriebsgröße deutlich die Biotechnologie überflügelt. Das Cluster Solarvalley Mitteldeutschland vereint 25 PV- Unternehmen aus den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, 12 Forschungsinsitute, sowie die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland. Beim laufenden Spitzentechnologie-Clusterwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) befindet sich Solarvalley Mitteldeutschland gut im Rennen..
19 Solarvalley Deutschland
20
21 Fazit Einstieg in industrielle Produktionsvolumina seit 2004 mit dem Vorschaltgesetz zum Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) Photovoltaik ist auf dem Weg zur Leitindustrie des 21. Jahrhunderts. In einzelnen Regionen Deutschlands haben sich seitdem Solarcluster aus Herstellern, Zulieferern und Forschungseinrichtungen etabliert. Die Cluster in Ostdeutschland liegen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Brandenburg Die bestehenden Maschinenbau-Cluster in Süd- und Westdeutschland erhalten durch die Photovoltaik neue Impulse. Der Erfolg der Photovoltaik basiert in Deutschland auf dem starken Heimatmarkt, technischer Innovationskraft, Synergieeffekten mit dem Maschinen- und Anlagenbau und verlässlichen Rahmenbedingungen des EEG. Eine drastische Absenkung der Solarstromförderung gefährdet die PV-Industrie und schadet der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
22 Ausblick Ab Mitte des kommenden Jahrzehnts wird Solarstrom in Deutschland die Netzparität erreichen. Solarstrom vom eigen Dach wird dann so viel kosten, wie Strom aus der Steckdose. Bis zu diesem Zeitpunkt ist eine maßvolle Förderung notwendig. Der bisherige Vorschlag der Bundesregierung zur Absenkung der Solarförderung ist nicht geeignet, den Aufbau einer starken Solarindustrie in D im harten intern. Wettbewerb voranzutreiben. Kostensenkungen in Höhe der geplanten Förderabsenkung sind nicht realisierbar. Gestiegene Rohstoffkosten und verschlechterte Finanzierungskonditionen fressen Rationalisierungserfolge auf. Besonders betroffen von der Degressionsverschärfung sind Handwerk und Mittelstand, die nicht an den Exporterfolgen partizipieren können.
23 EEG N o v e l l e g e fä hrdet Solarmarkt Absenkung der Solarstromvergütung - Kabinettsentwurf vs. Branchenposition -4,0-4,5-5, ,5 Prozent -6,0-6,5-7,0-7,5-8,0-8,5-9,0-9,5 E E G K a b i n e t t s b e s c h l u s s Vorschlag BSW-Solar
24 Steigende Rohstoff- und Finanzierungskosten behindern Kostensenkung Entwicklung der Stromgestehungskosten (100 kwp System) zwischen 2003 und ,00 0,413 /kwh 0,385 /kwh (0,364 /kwh ohne Preisanstieg) 100,00 2/3 der Kostenreduktion kompensiert 80,00 93,3 Preisanstieg Finanzierung (+1,8) Preis % 60,00 40,00 100,00 80,00 Preisanstieg Module und Anlagenkomponenten infolge höherer Rohstoffkosten (+11,5) Module und Anlagenkomponenten 20,00 0, Jahr Quelle: PSE/Frauenhofer-ISE Durch steigende Kosten für Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer, Silber, Stahl und Silizium sowie stark gestiegener Finanzierungskosten wurden zwei Drittel der in PV-Industrie und Handwerk erzielten Kosteneinsparungen kompensiert.
25 Photovoltaik auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit Mit dem Branchenvorschlag zur Degressionsanpassung erreicht Solarstrom selbst bei moderatem Preisanstieg konventionellen Stroms die grid parity weniger als ein Jahr nach dem Kabinettsvorschlag, gefährdet aber nicht den Solarstandort Deutschland Cent/kW h EEG2004 K a b i n e t t s b e s chluss Vorschlag BS W - S o l a r S t r o m p r e i s ( + 3 % / a ) S t r o m p r e is (+5 % / a )
26 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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