Inhaltsübersicht grundsätzliche Fahrtechniken Einlegesohlen selbst gemacht "russisches ESP" oder die Sache mit dem Seil Anfahrhilfe

Transkript

1 Tipps und Tricks für Winterfahrer Viele Zweiradfahrer lassen ihren Bock im Winter zwar stehen, aber es gibt auch unverdrossene die sich von Schnee, Eis und Kälte nicht schrecken lassen und durchfahren. Für diese habe ich hier eine Sammlung von Tipps und Tricks zusammengetragen die fast alle aus der "guten alten Zeit" stammen als für viele das Motorrad oder der Roller das einzige Fahrzeug war. Wenn der allmorgendliche Blick aus dem Fenster also so aussieht braucht man sich nicht zu grämen, es gibt auch Wege halbwegs gemütlich durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Inhaltsübersicht grundsätzliche Fahrtechniken Einlegesohlen selbst gemacht "russisches ESP" oder die Sache mit dem Seil Anfahrhilfe

2 grundsätzliche Fahrtechniken auf schnee- und/oder eisglatter Fahrbahn Das man bei winterlichen Straßenverhältnissen nur mit größter Vorsicht fahren darf sollte jedem Kraftfahrer klar sein, dennoch kommt es besonders im Winter gehäuft zu Unfällen wegen überhöhter Geschwindigkeit oder falscher Einschätzung von Gefahren. Zweiradfahrer sind hiervon meist als Opfer betroffen, ein Motorrad oder Roller hat keinen schützenden Blechpanzer wie ein Automobil, ein Unfall ist für einen Kradfahrer daher logischerweise besonders gefährlich, gerade im Winter ist gute Schutzkleidung und umsichtiges Fahren im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig. Wer einen Automatikscooter fährt sollte bereits auf trockener Straße üben mit so wenig Gas wie möglich an zu fahren, auf verschneiten und glatten Straßen ist es enorm wichtig die Raddrehzahl gering zu halten, bei einem Automatikroller ist das schwieriger als bei einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe, mit etwas Übung bekommt man aber schnell ein Gefühl dafür wie viel Gas man geben darf. Bei einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe sollte man mit wenig Gas in einem möglichst großen Gang fahren und, wenn es die Motorleistung erlaubt, im zweiten Gang anfahren. Dies erfordert mehr Gefühl für die Kupplung als im ersten Gang, ist im Winter aber die beste Möglichkeit um ein durchdrehendes Hinterrad zu verhindern. Wenn das Fahrzeug in einer Garage abgestellt wird sollte man es (so vorhanden) auf den Seitenständer stellen, durch die Schräglage kann das Tauwasser bei schmelzendem Schnee besser ablaufen und es sammelt sich weniger Staunässe. Dadurch wird die Rostgefahr etwas reduziert.

3 Einlegesohlen selbst gemacht Zu den unangenehmsten Dingen im Winter gehören kalte und vor allem feuchte Füße. Dem kann man mit simplen, selbst gemachten, Einlegesohlen begegnen. Vor allem Stiefel mit seitlichem Reißverschluss sind gegen eindringendes Sickerwasser gefährdet. Als Material für die Einlegesohlen dient eine alte Zeitung. Auf diese wird der Stiefel als Schablone gesetzt und sein Umriss angezeichnet.

4 Jetzt wird die Zeitung an dieser Linie entlang abgeschnitten bis eine Hälfte der "Sohle" ausgeschnitten ist.

5 Der Rand dieser Hälfte wird jetzt mit einem Bürotacker zusammengeheftet. So kann die Sohle nicht zerfallen. Wenn der Rest ausgeschnitten ist wird die Sohle in den Stiefel eingelegt und sorgt für zusätzliche Wärme und trockene Füße.

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7 russisches ESP Diese Methode stammt, wie der Name schon vermuten lässt, aus den Ländern Osteuropas und wurde schon von den ersten Kradmeldern während des Ersten Weltkriegs benutzt. Dieses Verfahren ist bei Motorrad- und Rollerfahrern bis heute sehr beliebt da es einfach anzuwenden ist und ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Anzumerken ist noch das dieses Verfahren im Straßenverkehr nur als Notmaßnahme zulässig ist (wie bei Schneeketten) und das Seil, schon im Interesse der eigenen Sicherheit, auf schnee-- und eisfreier Strecke so schnell wie möglich wieder abgenommen werden muss. Man sollte ein hochwertiges Seil aus Naturfaser benutzen wie es z.b. von Bergsteigern verwendet wird, das Seil sollte zwingend geleimte Enden haben damit es nicht ausfasert. Die benötigte Länge hängt natürlich von Radumfang und Reifenbreite ab, für die gängigen Roller reicht aber normalerweise ein ca. 4 Meter langes Seil völlig aus. Ob man viele dünne oder mehrere dicke Wendel um das Rad legt hängt von der Anzahl der Speichen ab da das Seil an diesen gegen verrutschen gesichert wird.

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9 Anfahrhilfe Von einem Mopedfahrer habe ich diese geniale Anfahrhilfe gezeigt bekommen: Alte Muttern (auf dem Bild M6) mit einem Kabelbinder um den Reifen gelegt erleichtern enorm das anfahren auf Eis. Allerdings reißen die Kabelbinder sehr schnell, als "Starthilfe", vor allem für Fahrzeuge mit sehr schmalen Rädern, an vereisten Steigungen ect. ist das sehr gut geeignet. Man sollte sich also im Winter ein paar Kabelbinder und alte Schraubenmuttern in die Werkzeugbox legen. Text und Bilder: Markus Zinnecker