Impfworkshop für pädiatrische MPA
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- Leander Haupt
- vor 7 Jahren
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1 Impfworkshop für pädiatrische MPA Bern Christoph Berger und Peter Schibler Warum WANN? Zeitpunkt von Impfungen z. B. 2, 4, 6 Monate. Mein Kind ist noch zu klein für so viele Impfungen! Invasive Erkrankungen durch Hämophilus influenzae Typ b und Pneumokokken Inzidenz invasiver Hib Erkrankungen nach Alter (Schweiz ) Inzidenz invasiver Pneumokokken Erkrankungen (Schweiz 2006) Meningitis Epiglottitis Anzahl n n/100' Inzidenz Alter (Monate) 60 < >64 Alter (Jahre) Inzidenz (Fälle pro Jahr in CH) : ca : 5-13 Inzidenz (Fälle pro Jahr in CH) Alle Altersgruppen: 13/10 5; 1000 Fälle/J < 2 Jahre : 30/ Fälle/J C.Berger, Kinderspital Zürich
2 Schweizer Impfplan Dosen + Booster Impfungen (2,4,6 Monate) hohe Antikörpertiter Booster erst mit 15-18Mt nötig Schutz vorhanden, wenn >2 Dosen nötig sind für Schutz Pneumokokken, Hib, Pertussis Grössere Abweichungen vom Impfplan ab 4 Monaten, da interkurrente Infekte (Verschiebung der Impfung) häufiger ab 4-6 Monaten Pertussis bei Säuglingen: Hospitalisationsrate und Impfschutz Die < 2 Monate alten Säuglinge (Peak) sind zu jung geimpft zu sein! Cortese MM et al. Pediatrics 2008;121: Pertussis: Todesfälle im 1. Lebensjahr England van Hoek AJ et al. Euro Surveill. 2013;18(9):pii= C.Berger, Kinderspital Zürich
3 Hospitalisationen wegen Pertussis } 89% Säuglinge } 50% BAG Bull 38/2011 Pertussis im Impfplan 2013 Immunität nach Erkrankung oder Impfung zeitlich begrenzt Pertussis: Zirkulation bei jungen Erwachsenen Ziel: Schutz der meistgefährdeten Säuglinge durch Impfung der Kinder (2,4,6, Monate, 4-7 Jahre) - Säuglinge 2 DTPa vor Krippeneintritt (z.b. 2, 3, 4-6 Monate) und Teenager (11-15) Jahre und der jungen Erwachsenen (25-29 Jahre) (insbesondere Eltern, Betreuer von Säuglingen) durch einmalige Pa Impfung -Aller Jährigen -Aller Kontaktpersonen von Säuglingen < 6 Monate Impfen: WANN: Nestschutz Transplazentar übertragene IgG und Gestationsalter Frühgeborene! Seroprävalenz von Hib IgG d.h. Frühgeborene chronologisch impfen Seroprävalenz von Masern IgG 6 Monate 12 Monate C.Berger, Kinderspital Zürich
4 Impfplan 2013: Rechtzeitige Impfungen von Frühgeborenen Frühgeborene <32SSW, <1500g: höheres Erkrankungsrisiko weniger mütterl. Antikörper weniger gute Immunantwort kurzanhaltende Ak-Titer Alter (Monate) Geburt DTPa Hib IPV + HB HB? PCV 13 MMR andere BCG Influenza MenC Influenza Plus Immunität der engen Kontakte gegen: Pertussis, Influenza, Varizellen Impfplan 2013: Impfungen in der Schwangerschaft Pertussis -Letale Verläufe Alter < 6 (-12) Monate, auch Hospitalisation: Säuglinge: 80% < 6 Monate -Ansteckungsquelle: Eltern in ½bis 2/3 der Säuglinge Pertussis Impfung (Pa) in Kombination mit D/dT Ziel: Schutz der kleinen Säuglinge -Säuglinge ab 6-8 Wochen, Impfschutz nach 2 Dosen Impfung mit 2,4,6 bzw. in Krippe* mit 2,3,4 Monaten - Schwangere, wenn nicht vor < 5 Jahren geimpft -Kontaktpersonen zu Säuglingen < 6 Monate Impfplan 2013 Impfplan 2013: Impfungen in der Schwangerschaft Influenza _ -Höhere Komplikationrsatebei Schwangeren (mit/ohne Komorbiditäten) _ -Erhöhtes Risiko für Frühgeburtlichkeit -Höchste Morbidität (Hospitalisationsrate) _ und Letalität bei Säuglingen < 6 Monate Influenzaimpfung (inaktivierter Impfstoff) -Bei Säuglingen > 6 Monate (2) -Bei Schwangeren im 2.und 3. Trimenon - - Impfplan 2013 C.Berger, Kinderspital Zürich
5 Masernimpfung Mütterliche Antikörper MMR 1 2 Alter nach Geburt Jede Chance zur Nachholimpfung wahrnehmen, vgl auch Lebendimpfstoff (meist kombiniert als MMR) nach 1 Impfung (Alter >12 Mt) entwickeln 90% der Geimpften Antikörper (5% Impfversager): 99% haben Impfantikörper nach 2 Impfdosen MMR: 2 Impfdosen ab Alter (9-) 12 Monate Abstand : > 4 Wochen (12 Mt Monate) erhöhtes Epositionsrisiko: Impfung ab (6-) 9 Mt., zweite Dosis im Alter von 12 Monaten Nachholimpfung: alle Nicht-2-Geimpften jünger 1963 MMR Durchimpfung bei Schulkindern in der Schweiz Kleinkinder (< 2J) 86% 90% Schulanfang 89% 92% Schulende (16J) 94% 94% eine Impfung zwei Impfungen % 81% 71% 82% 75% 84% Herdenmmunität: Für Elimination notwendige Immunität Masern Mumps Röteln 92-95% 90-92% 85-87% Die Impfraten reichen nicht aus, um die Viruszirkulation zu unterbrechen Impfen heisst auch die Schwachen schützen BAG Bull 2010; 11:367; 2011;49:1121 d.h. jedes Kind 2 MMR impfen! Masernimpfung: Warum spielt der Zeitpunkt eine Rolle? Helsana: Masernimpfung bei Kindern % geimpfte Kinder Nicht geimpft 1 MMR geimpft 2 MMR geimpft Alter 13 Monate: MMR1: 63% Alter 25 Monate: MMR1: 85% MMR2: 59% Nestschutz 6 Monate d.h. 61% der ½ -2 jährigen 49% der ½ -3 jährigen sind NICHT geschützt Alter in Tagen Nicht nur die Impfung sondern auch die rechtzeitige Impfung ist entscheidend Bielicki et al Pediatrics 2012;130:e600 C.Berger, Kinderspital Zürich
6 2 MMR (Minimalabstand 1 Monat) Zeitpunkt der Impfung: Vor Eposition bzw. höchstem Komplikationsrisiko Krankheit Lebensabschnitt Schwangerschaft Geburt Säugling Kind Adoleszenz Schwangerschaft Fetus Neugeboren Röteln Varizellen Varizellen Hepatitis B Hepatitis B Neonataler Tetanus Pertussis Haemophilus influenzae Typ b Pneumokokken Meningokokken Meningokokken Masern HPV Impfungen in der Adoleszenz Ziel: Prävention durch Impfungen verhütbarer Krankheiten, die Seuell übertragen werden Hepatitis B, HPV In der Schwangerschaft für Mutter / Kind kompliziert verlaufen MMR, Varizellen Ein erhöhtes Risiko für diese Altersgruppe zeigen Meningokokken Gruppe C Beim Erwachsenen schwerer/komplizierter verlaufen Varizellen Auffrischung benötigen oder versäumt wurden dt (IPV), MMR C.Berger, Kinderspital Zürich
7 Humane Papillomaviren (HPV): Impfung Impfstoff Gardasil (SP-MSD) Cervari (GSK) L1 VLP HPV Typen Quadrivalent 16, 18, 6, 11 Bivalent 16, 18 Herstellung Adjuvans S. cerevisiae Aluminium-Salz Insektenzellen AS404 incl Al-Salz Impfschema Zulassung 3 Dosen (0,2,6 Monate) CH: April 07 3 Dosen (0,1,6 Monate) CH: März 2010 Basisimpfung: -Alle Mädchen im Alter von Jahren (vor 15. Geburtstag) -Nachholimpfungen im Alter von Jahren Impfschema: 3 Dosen i.m. mit 0, 2 und 6 Monaten Seit 2012 im Alter von Jahren: nur 2 Dosen (0, 4-6 Monate) Kein Ersatz für Screening-Programm/Vorsorge (Pap) Beratung/Aufklärung über STD und safer se -HIV, Gonokokken, Lues, Chlamydien. 14 jähriges Mädchen: Impfungen HPV: Monate Nur 2 Dosen: J Hepatitis B 0 6 Monate dtpa: 0 Monate MenC: 0 Monate MMR: 0 1 Monate Varizellen: 0 1 Monate FSME: Monate Impfen: Aufklärung und Information Unterlagen für Ärzte: IMPFGESPRAECH und BERATUNG Bundesamt für Gesundheit: Impfplan, Empfehlungen zu Impfungen, Aktuelle Daten Andere: Robert Koch Institut: Red book AAP: Reise-Impfungen: Unterlagen und Informationen für Eltern (allgemein verständlich): Factsheets zu einzelnen Impfungen (d,f,i) erhältlich unter: oder via Fa Kinder impfen? Ja wieso? Broschüre (d/f/i) Neuauflage 2008 folgt erhätlich beim BAG (siehe oben) C.Berger, Kinderspital Zürich
8 Impfen: Aufklärung und Information.. Hepatitis B Pneumokokken Meningokokken FSME HPV.. Impfgespräch Individuelles Gespräch, genügend Zeit, unabhängig von Impfung Indikation der Impfung nationale Empfehlung = medizinischer Standard Gefahren und Komplikationen der Krankheit, welche durch die Impfung verhindert werden sollen Möglichkeiten/Wirkung der Impfung, Risiken Impfschema (empfohlenes Alter, Anzahl Dosen) Mögliche Allgemein-und Lokalreaktionen (unerwünschte Impferscheinungen) Ziel: Anstreben eines freien, selbst verantworteten Impfentscheides des Individuums bzw. seiner Eltern Kontraindikationen Alle Impfungen: Schwere allergische Reaktion (z.b. Anaphylaie) auf eine frühere Impfung oder auf einen Impfstoffbestandteil DTPa Unklare oder progrediente neurologische Erkrankung Enzephalopathieinnert 7 Tagen nach früherer DTP/DTPa-Dosis MMR Schwangerschaft Bekannte schwere Immundefizienz (kongenital, immunsuppressive Behandlung, schwere HIV-Infektion) BAG: Allgemeine Empfehlungen zu Impfungen (2003) C.Berger, Kinderspital Zürich
9 KEINE Kontraindikationen Alle Impfungen: Lokalreaktionen nach einer Impfung Leichte akute Erkrankung mit oder ohne Fieber Aktuelle antibiotische Behandlung Rekonvaleszenzphase einer Erkrankung Frühgeburt alle Allergien (ausser gegen Impfbestandteile ) Asthma, Diabetes mellitus, Neurodermitis DTPa Krämpfe mit oder ohne Fieber Stabile neurologische Erkrankung Familienanamnese mit Konvulsionen Plötzlicher Kindstod UIE nach DTP/DTPa MMR, Varizellen Stillen Schwangerschaft der Mutter Tuberkulose/ positiver Hauttest Immundefiziente Person in Familie BAG: Allgemeine Empfehlungen zu Impfungen (2003) Impfen: Wo? Muskelmasse; wenig Nerven + grosse Gefässe nicht ventrogluteal nicht ins Bein bei gehfähigen Kindern 2 Impfungen gleichzeitig: unterschiedliche Orte (z.b. li+ re) sonst mindestens 2.5 cm Abstand Säuglinge und Kinder bis ca. 2 Jahre: anterolateraler Oberschenkel Kinder >2 Jahre und Erwachsene: M. deltoideus < 2 J >2 J Impfstoffe: Verabreichung (Tiefe) Injektion subkutan (versus intramuskulär): langsamere Antigen Mobilisation höheres Risiko von Granulomen und Impfversagern Inaktivierte Impfstoffe (Totimpfstoffe): i.m. wegen besserer Verträglichkeit Lebendimpfstoffe (attenuierte Erreger): s.c. intramuskulär [BCG: intrakutan (i.c.)] Injektionsrichtung: i.m. 90 s.c. 45 subkutan i.c. 15 zur Hautoberfläche C.Berger, Kinderspital Zürich
10 Impfen: Welche Nadel? Alter < 1Jahr 1-2 Jahre 4-7 Jahre Erwachsene (Adipös) im Injektion Oberschenkel 22-25mm 25mm 30 mm im Injektion Deltoideus mm 25mm 25mm (38mm) sc Injektion Deltoideus 16mm 16mm 16mm 16-19mm Diggle L. BMC 2001;321:931; Ipp M. Pediatrics 1989;83:679 Mark A. Vaccine 1999;17:2067; Poland GA JAMA 1997;277:1709 Impfungen: Kühlkette Lagerung bei 2-8 C Inaktivierte Impfstoffe (Al-Salz als Adjuvans) sind unwirksam wenn je gefroren Attenuierte Impfstoffe sind wärmeempfindlich Lichtschutz: MMR, V und HPV Medecins sans frontieres ( Impfdokumentation im Impfausweis * und in den ärztlichen Unterlagen! Datum der Impfung Name des Impfstoffes Dosis (in ml) Applikationsart Chargen-/Lotnummer * allenfalls auch unter Verfalldatum Aufkleber Chargennummer C.Berger, Kinderspital Zürich
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