Eine neue Online-Religiosität? Dr. Isabelle Jonveaux Institut für Religionswissenschaft Universität Graz / CéSor Paris
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- Joachim Leonard Huber
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1 Eine neue Online-Religiosität? Dr. Isabelle Jonveaux Institut für Religionswissenschaft Universität Graz / CéSor Paris
2 Einleitung Wie verwenden religiöse Institutionen das Internet? Für welches Ziel? Was bedeutet es, seine Religion online zu praktizieren? Wer ist das Publikum? Welches Kommunikationsmittel für welches Publikum?
3 Internet und Religion? Christliche Webseiten: von (1999) auf 9,1 Mio. (2004) Quelle: H. Knoblauch, Populäre Religion, Campus, Frankfurt, 2009
4 Wie? Wofür? Erste Ebene: Informationen für die Gläubigen: Gottesdienst Uhrzeiten, Pfarraktivitäten, usw. Zweite Ebene: in Kontakt bleiben trotz Entfernung. Dritte Ebene: Pastoral: Informationen über Glauben, Lehre, Gottesdienst online, usw. Vierte Ebene: (Neu-)Evangelisierung: In Kontakt mit Leuten treten, die sonst nie in eine Kirche gehen würden.
5 Wenn die religiösen Institutionen anwesend sein wollen, wo die Leute sind, Wenn sie mit den Kommunikationsmitteln der Leute kommunizieren wollen, Und wenn die Leute immer mehr im Internet sind Müssen die religiösen Institutionen auch im Internet anwesend sein.
6 1. Zielpublikum und erreichtes Publikum «Heute sind wir an einem Punkt angekommen, wo eine religiöse Organisation an Glaubwürdigkeit mangelt oder sogar an Identität, wenn sie nicht im Web anwesend ist». Rosalind I.J. Hackett, «Religion et Internet», Diogène, 211, juillet-septembre 2005, p.90.
7 Das Monique-Syndrom über 65 18% Alter Unter 25 4% zwischen 25 und 35 13% zwischen 50 und 65 40% zwischen 35 und 50 25% Geschlecht Männer 32% Frauen 68%
8 Fastenzeit und Advent in der Stadt Adressen 65% sind in der Kirche engagiert 5% sind entfernt von der Kirche 76% in Frankreich Kanada: 7% Belgien: 5% Schweiz 2% 66% sind Frauen Durschnittalter 58
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10 Wer online praktiziert und warum? Warum nehmen Sie heute am Internetgottesdienst teil? Sonstiger 38% Reise/Dienstrei se 3% Keine Mitfahrgelegen heit 6% Kontakt zur Heimat 10% Kinderbetreuun g/kochen 18% Krankheit 25% nicht außer Haus zu müssen 6% Müdigkeit und Langweile 6% Versuch 6% Zeitersparnis 6% Sonstiges Interesse 28% bereits am Vorabendgottes dienst teilgenommen zu haben 9% Dienst oder Arbeit 6% inhaltliche Gestaltung 6% persönlicher Bezug zum Pfarrer 12% musikalische Gestaltung 15% Veronika Feiner, Gottesdienste per Mausklick. Perspektiven für die Feier von Liturgie im Internet, in Wessely Christian, Ornella Alexander (ed), Religion und Mediengesellschaft. Beiträge zu einem Paradoxon, Innsbruck, Tyrolia, 2010, p.270.
11 - 80% der Jugendlichen zwischen 13 und 24 sind auf FB - 60% der FB-Benutzer sind zwischen 18 und 34 - Jürgen Pelzer : 10 bis 20% der Leute, die zu einem kirchlichen Ereignis kommen, besonders zu einer Veranstaltung für die Jugend, haben davon durch FB erfahren.
12 2. Wie definieret sich die Online- Religiosität? a. Die Anonymität: Chance oder Desengagement? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Anonymität dieses Mediums offensichtlich eine große Chance bietet: Manchen fällt es leichter, schlimme Erlebnisse von der Seele zu schreiben als sie bei einem Gespräch auszusprechen. Schönenberger 2009: 433.
13 Auch in diesem Bereich sind wir [die Christen] aufgerufen, unseren Glauben zu verkünden, daß Christus Gott ist, der Erlöser des Menschen und der Geschichte, in dem alle Dinge ihre Erfüllung finden (vgl. Eph 1,10). Ich möchte jedenfalls die Christen dazu einladen, sich zuversichtlich und mit verantwortungsbewußter Kreativität im Netz der Beziehungen zusammenzufinden, das das digitale Zeitalter möglich gemacht hat. BOTSCHAFT VON PAPST BENEDIKT XVI. ZUM 45. WELTTAG DER SOZIALEN KOMMUNIKATIONSMITTEL Wahrheit, Verkündigung und Authentizität des Lebens im digitalen Zeitalter
14 b. Eine neue Sicht der religiösen Identität bei der Jugend In welchem Alter sind Sie? Jahre % Jahre % Jahre % Jahre 10 3 % Jahre 8 3 % Älter als 60 Jahre 4 1 % Sie sind Umfrage zu Facebook und Religion (2014)
15 Umfrage zu Facebook und Religion (2014) sonstiges 5% Wenn ja, warum? weil es die Möglichkeit gibt 31% es ist mir wichtig, das zu zeigen 35% es ist mir egal 29% Wenn nein, warum? Sonstiges 25% Diskretion Leute sollen 5% mein Bekenntnis nicht erfahren 5% das ist privat 65%
16 Umfrage zu Facebook und Religion (2014) Nicht wichtig 8% Messbesuch: einmal in der Woche oder mehr Sehr wichtig 8% Nicht besonders 38% Wichtig 46%
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18 3. Inwiefern kann die Religiosität online stattfinden? - Geistliche Begleitung : - Kerzen anzünden: c893547/start.php?ipage=php/elemen ts.world.php?weid=90018&iparam=
19 c. Das Internet-Fasten als neue Tendenz Liebe Facebook-Freunde! In der Fastenzeit werde ich Facebook-Fasten. Die Taizé-Impulse und weitere Nachrichten gibt es wieder nach dem Auferstehungsfest! Ich wünsche allen eine gesegnete Fastenzeit!
20 Medienfasten ( ) Schon ist die Fastenzeit eine Woche unterwegs. Also Zeit, endlich ernst zu machen. Mit der Umkehr, der Buße, dem Gebet, der Fürsorge für Arme aller Art. Und natürlich dem Fasten. Ich versuche, weitgehend auf Fleisch und Schokolade zu verzichten. Originell finde ich, was mir ein Bekannter so nebenbei kurz und bündig in einer geschrieben hat: Betreibe Medienfasten. Gute Idee!!! P. Bernhard
21 Umfrage zu Facebook und Religion Halten Sie es für wichtig, Ihre Nutzung von sozialen Netzwerken in wichtigen Momenten des Glaubenslebens einzuschränken (wie etwa in der Fastenzeit)? Sehr wichtig 2% Weiß nicht 10% Wichtig 10% Gar nicht 44% Nicht besonders 34%
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