Nähe und Distanz: Ein Lehrstück der historischen Bildungsforschung *)

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1 1 Jürgen Oelkers Nähe und Distanz: Ein Lehrstück der historischen Bildungsforschung *) Am 1. Oktober 2014 wurde im deutschen Fernsehen (ARD) der Spielfilm Die Auserwählten gezeigt, der die Geschichte des sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule in fiktiver Form aufarbeitet und für heftige Reaktionen sorgte. Die Schule liegt in idyllischer Umgebung am Rande des Dorfes Oberhambach in der Nähe von Heppenheim im südlichen Hessen und ist immer wieder als Zauberberg bezeichnet worden. Man erreicht die Schule am Ende einer Serpentinenstrasse und sieht dann eine Ansammlung von Jugendstilhäusern vor sich, die so gar nichts mit der gewohnten Schularchitektur zu tun haben. Man glaubt sich tatsächlich an einem besonderen Ort. Am 7. Oktober 2014 schrieb eine ehemalige Odenwaldschülerin in einem Blog: An der Odenwaldschule habe ich vor allem gelernt, dass das was gesagt wird, noch lange nicht gemeint ist, sondern dass es Worthülsen sind. Die schöne Rhetorik hatte nichts mit der erfahrbaren Praxis zu tun, während der Schulleiter sich wie der Führer einer Sekte verehren lassen konnte. Der Schulleiter hiess Gerold Becker und galt als begnadeter Erzieher, der mit seiner Person die Ideale der Reformpädagogik repräsentiert hat. Die Erziehung sollte vom Kinde aus gedacht und verwirklicht werden, mit der besonderen Betonung der Nähe zum Kind. Die Ehemalige schreibt: Ich habe mit 14 Jahren Gerold Becker als das genuin Böse empfunden, während andere ihn zur Ikone erhoben - von was eigentlich? Ich habe dort gelernt, dass man niemandem trauen kann und die Angst war allgegenwärtig. Mein Vater hat mich verraten und meine Mutter war schlicht desinteressiert an mir. Das ist auch heute noch so. Nach meiner Vergewaltigung durch einen Lehrer brachte mich mein Vater in ein Krankenhaus. In einem Zwiegespräch mit Becker - in seinem Büro - wurde ich genötigt zu schweigen. Mein Vater will sich heute an nichts mehr erinnern. 1 Becker hat am 18. März 2010 in einem unpersönlichen Schreiben seine Verbrechen gestanden, ohne eine Erklärung abzugeben, ohne Reue zu zeigen und beschränkt auf seine Zeit an der Odenwaldschule. Liest man die Erklärung heute, so erhält man den Eindruck, dass ein Anwalt sie verfasst hat. *) Vortrag in der Pädagogischen Hochschule Weingarten am 24. Juni

2 2 Die zentrale Frage war seinerzeit, warum niemand hingeschaut und das Schweigen gebrochen hat, was ein Kartell vermuten liess. Aber hinter der Schule stand keine Mafia, die eine Omertà verordnet und kontrolliert hätte. Dann wäre die Bearbeitung des Falles leicht gewesen, das Schweigen hätte die klare Struktur einer Verbrecherorganisation gehabt und seine Geschichte hätte ohne grosse Anstrengungen aufgeklärt werden können. Man hätte nur die Mafiosi finden müssen. Aber die gab es nicht oder nur in kühnen Vermutungen. An der Odenwaldschule nämlich herrschte kein verordnetes Schweigen, sondern ein klandestines System von Verbrechen, Macht, Normalität und Selbstschutz. Der Betrieb der Schule ging unberührt von den Taten weiter, es gab nie eine offene Anklage und falls jemand von den Schülern sich wirklich wehrte, wurde er unter Druck gesetzt und im Notfall auch entlassen. Den Eltern wurde die heile Welt des Zauberberges präsentiert und wenn es Klagen gab, dann wurden sie wortreich zurechtgerückt. Unmittelbar nach der Aufdeckung der Fälle im Frühjahr des Jahres 2010 konnte man im Umfeld des Täters wortreiche Ablenkungsmanöver erkennen, betroffenes Reden und auch Versuche des Schönfärbens, nur um danach den Fall auf sich beruhen zu lassen. Heute wird nicht einmal mehr die Theorie vertreten, die Zeit unter Becker sei lediglich der Unglücksfall der Reformpädagogik gewesen. Zu den Tätern schweigt heute ihr eigenes Netzwerk, auch wenn es viel zu reden gäbe, vermutlich weil man die Vergangenheit gerne anders hätte. Einzig die Opfer haben dafür gesorgt, dass die Sexualverbrechen an der Odenwaldschule ein öffentliches Thema blieben. Die Täter handelten unter Abwesenheit jeglicher Form von Kontrolle. Sie wurden nicht verschwiegen, sondern - ausgenommen von den Opfern - nicht als Täter wahrgenommen. Sie waren Lehrer und Kollegen in einer moralischen Anstalt, die sich einer besonderen Offenheit rühmte und an der gemäss ihrem Selbstbild nichts verheimlicht zu werden brauchte. Das Kapital der Schule war das Zusammenleben in Familien, damit die pädagogische Nähe und das Vertrauensverhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern, das immer wieder beschworen wurde. Darüber werde ich sprechen, denn niemand hat die Nähe in der Erziehung vehementer vertreten als Gerold Becker. Am 6. und 7. Oktober 1989, fand in dem Landerziehungsheim Schule Marienau in der Nähe von Lüneburg eine gut besuchte Tagung 2 zum Thema Pädagogik und Psychoanalyse statt, die Gerold Becker für die Vereinigung der Deutschen Landerziehungsheime wesentlich mit gestaltet hat. 3 Mit dabei waren Hellmut Becker, ehemals Mitglied des Vorstandes der Odenwaldschule, dessen Sohn, der Psychoanalytiker Stephan Becker, Beckers enge Vertraute Anne Frommann, Otto Seydel von der Schule Schloss Salem und der Marienauer Lehrer Wolf-Dieter Hasenclever. Man war also unter sich und brauchte Gegenstimmen nicht zu fürchten. Gerold Becker war seit vier Jahren nicht mehr Leiter der Odenwaldschule. In der Schule Marienau äusserte er sich erstmalig zum Thema Nähe und Distanz in der Erziehung, 2 Der Tagungsband dokumentiert 202 Besucher und 15 Referenten (Hasenclever 1990, S ). 3 Hasenclever 1990, S. 175.

3 3 in der Absicht, die Nähe theoretisch zu profilieren und zum Kern der Pädagogik der Landerziehungsheime zu machen. Er leitete einen Workshop zu dem Thema und sein mündlicher Einleitungsvortrag ist protokolliert worden. Becker sah sich veranlasst, statt das Protokoll zum Abdruck zu bringen, mit dem er nicht zufrieden war, einen Originalbeitrag abzufassen, der dann auch in dem Tagungsband veröffentlicht wurde. Das Thema war ihm also eminent wichtig, sonst hätte er sich die Mühe nicht gemacht. Becker verglich in seinem Beitrag zwei theoretische Konzepte, nämlich das therapeutische Verhältnis in der Psychoanalyse Sigmund Freuds und den pädagogischen Bezug Herman Nohls. Beides wird aber nicht wirklich aufeinander bezogen und gegeneinander abgewogen, es geht vielmehr darum, eine Theorie der pädagogischen Beziehung für die Landerziehungsheime zu formulieren und sich damit, vor diesem Publikum, selbst zu profilieren. In dem Beitrag ist soziale Nähe wichtiger und grundlegender für die Erziehung als Distanz, was an der Praxis der Landerziehungsheime abgelesen werden soll. In ihnen seien - anders als der Staatsschule - Leben, Lernen und Arbeit nicht getrennt. Daher sei die Praxis ganzheitlich. Die Rollendistanz der Schule entfällt. Aus diesem Grunde sind die Landerziehungsheime für Becker die konsequenteste Verwirklichung der Idee der Lebensgemeinschaftsschule, weswegen in ihnen auch in besonders ungetrübter Form das verwirklicht werden kann, was von Herman Nohl als der pädagogische Bezug beschrieben worden ist, also die besondere Form der menschlichen Beziehung, deren letztlich sie mit Energie versorgende Antriebs- und Gestaltungskraft eben aus dem pädagogischen Charakter dieser Beziehung und aus dem aus ihm stammenden Gefühlen kommt 4 Dieser gewundene Satz muss vor dem Hintergrund seines historischen Kontextes verstanden werden: Der Göttinger Erziehungsphilosoph Herman Nohl war ein entschiedener Anhänger der Lehren Platons. Nohl hat in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem pädagogischen Bezug eine andere Formel für das gefunden, was zur gleichen Zeit und deutlich im Umkreis der Landerziehungsheime als pädagogischer Eros zum Thema gemacht wurde. 5 Darauf beruft sich Becker im Sinne einer Schule der Lebensgemeinschaft ausdrücklich. Der eine, das Kind, der Jugendliche will wachsen, will erwachsen werden, will sich orientieren (auch wenn das durch Auflehnung und ostentatives Desinteresse geschieht) und sucht darum den schon erwachsenen Menschen, dem er vertrauen kann, der ihm 4 Becker 1990, S. 111/ Ich verweise auf die im Entstehen begriffene Dissertation von Rebecca Gudat (München), in der die einschlägige Literatur aufgearbeitet und analysiert wird.

4 4 beim Erwachsenwerden hilft, dem er folgen kann, um dabei und dadurch immer selbständiger zu werden - aber er sucht ihn eben zugleich gerade nicht als Mittel zum Zweck, sondern als den anderen in einer menschlichen (Freundschafts-) Beziehung. 6 Das ist nicht mehr als eine Projektion. Ob Kinder oder Jugendliche diese Nähe tatsächlich wollen oder wünschen, spielt keine Rolle, die Theorie sieht das nicht vor, auch nicht, dass gerade Jugendliche im Blick auf ihre Erzieher den Wunsch nach Distanz haben könnten. Nur die Nähe zu dem Erwachsenen, dem sie folgen können, soll gut für sie sein und das ist die perfekte Ideologie für jeden Täter, der noch Auflehnung als Wunsch nach Nähe und Beziehung deuten kann. Für Gerold Becker erfasst Nohls Begriff des pädagogischen Bezugs nicht weniger als die Schlüsselfrage aller gelingenden Pädagogik, die wie selbstverständlich mit der Reformpädagogik gleichgesetzt wird. Ihrer Praxis nämlich, so heisst es 1992 in einem Vortrag, den er im Wiesbadener Arbeitskreis Qualität von Schule gehalten hat, verdanken wir die Erfahrung, dass ein gleichberechtigtes, dialogisches Verhältnis, also ein Umgang zwischen Erwachsenen und Kindern oder Jugendlichen möglich ist, der nicht etwa die Unterschiede, wohl aber das Wertgefälle zwischen erwachsener und kindlicher oder jugendlicher Existenz aufhebt. 7 Genau die gleiche Formel des dialogisch aufgehobenen Wertgefälles findet sich bereits in Gerold Beckers Rede in der Kirche von Meiringen im Berner Oberland. Die Rede hat er am 5. Mai 1982 aus Anlass der Trauerfeier für Edith Geheeb, die Frau des Gründers der Odenwaldschule, gehalten. Bei dieser Gelegenheit sagte Becker auch, dass die Odenwaldschule unter allen deutschen Landerziehungsheimen vor allem durch Ediths Wirken von Anfang an (das) mütterliche Element am deutlichsten verkörpert habe. Gemeint sind Sorge und Nähe oder ein verlässliches Da-Sein für die Kinder. Im Sinne dieses pädagogischen Bezuges, so Becker, sei Edith Geheeb sein Vorbild gewesen. 8 Auch mit dieser Legende gerät die Wirklichkeit aus dem Blick. Becker sagt nie, welche Praxis er genau meint, er bezieht sich auf Zitate und stilisierte Biografien, nicht auf reale Erfahrungen und schon gar nicht ist vom möglichen Missbrauch der pädagogischen Macht die Rede. Zu diesem Thema äussert sich Gerold Becker nur an einer Stelle, nämlich 1992 in dem Wiesbadener Vortrag. Der pädagogische Bezug soll den Umgang zwischen den Erwachsenen und den Zöglingen regeln. Ein solcher Umgang weiss um die Macht dessen, der die Situation und ihre Massstäbe definieren kann, wenn er will - und sucht genau deshalb auf 6 Becker 1990, S Becker 1992, S Becker 1982, S. 3/4

5 5 jeden Fall zu vermeiden, diese Asymmetrie auszunutzen 9 Aber genau das hat Becker in seiner Praxis als Schulleiter und Sexualtäter immer wieder getan, die Asymmetrie im pädagogischen Bezug wurde ausschliesslich zu seinen Gunsten genutzt, was auch und gerade dann der Fall war, wenn er Kinder emotional an sich gebunden hat. Aber das wird in der Sprache, die er verwendet, nicht sichtbar. Er hat die pädagogische Moral auf seiner Seite, auch in dem Sinne, dass niemand dagegen sein kann, wenn er schreibt: Ein solcher Umgang lässt den Erwachsenen nicht den übermächtigen Macher und Steuerer kindlicher oder jugendlicher Entwicklung, sondern einen Entwicklungshelfer sein, der dem Kinde oder Jugendlichen mit Takt und Respekt hilft, zu sich selbst zu finden, auf die eigenen Kräfte zu vertrauen und selbständig im Denken und Handeln zu werden, es selbst zu tun, wie Maria Montessori gesagt hat. 10 Überzeugungen wie diesen kann man schlecht widersprechen und sie scheinen geradezu das Pädagogische zum Ausdruck zu bringen. Mindestens legen sie die Reflexion auf einen effektvollen Dualismus fest, denn wäre in der Erziehung schon gerne ein übermächtiger Macher, wenn man zugleich ein verständiger Entwicklungshelfer sein kann? Die Sprache, die Becker verwendet, ist formelhaft, braucht Autoritäten und bezieht sich letztlich doch nur auf sich selbst. Ihrer Suggestion tut das keinen Abbruch. Diese Art Reformpädagogik ist selbstgewiss und benötigt keine Aussensicht, die Distanz ermöglichen würde. Die Theorie übersieht, dass ältere Kinder und Jugendliche nicht die Lebensgemeinschaft suchen, also die Nähe zu den Erwachsenen, sondern ihre Peers und so gerade die Unabhängigkeit von den Erziehern. Sie brauchen dabei keine Entwicklungshelfer und können in der eigenen Gruppe zu sich selbst finden, ohne taktvoll geleitet zu werden. Die wenigsten Schüler haben die Odenwaldschule als Gemeinschaft verstanden, wie sollte man das auch bei schlechtem Essen, engen Dreibettzimmern, hellhörigen Häusern und Cliquen, die sich abschotteten? Etwas anderes ist evident: Der pädagogische Bezug legt die Kinder auf wohlmeinende Erwachsene fest, von denen sie abhängig werden und die sich im Gegenzug als besonders pädagogisch fühlen können. Alles, was die Erwachsenen tun oder unterlassen, wird durch die Rede vom pädagogischen Bezug gedeckt, ein Widerstandsrecht gibt es in der Theorie nicht, während keine reale Erziehung Subversionen vermeiden kann. Man wird nicht durch die Erwachsenen oder mit ihnen selbständig, aber die Ideologie der Odenwaldschule konnte genau das wirkungsvoll suggerieren. Die Rede vom pädagogischen Bezug bezog Gerold Becker nie wirklich auf sich selbst. Was er als Ideologe postulierte, war nicht das, was er machte oder auslöste, der theoretische Überbau spielte praktisch in seinem Leben keine Rolle. Aber wahrscheinlich glaubte er an Nohls Theorie, auch weil er sich damit vor sich selbst schützen konnte. Täter wie er haben stabile Überzeugungen und stellen sich keinem factum brutum. Entweder sie 9 Becker 1992, S Becker 1992, S. 93. Diesen Textbaustein verwendet Becker öfter, so etwa in Becker (1991a, S. 155).

6 6 schweigen oder sie reden sich heraus. Man kann also annehmen, dass Becker die Diskrepanz zwischen seinen Postulaten und seinem Verhalten stets zu seinen Gunsten ausgelegt hat. Er war dabei nicht der einzige: An der Odenwaldschule haben mindestens fünf Haupttäter Verbrechen an Kindern und Jugendlichen begangen. Neben dem Theologen und Schulleiter Gerold Becker waren dies der Musiklehrer Wolfgang Held, der Deutschlehrer Gerhard Trapp, der Mathematik- und Elektroniklehrer Jürgen Kahle sowie der Kunstlehrer Dietrich Willier. 11 Alle fünf Männer verfügten über keine pädagogische Ausbildung und wurden trotzdem angestellt. Und alle leiteten die so genannten Familien, in denen sie Nähe suchen und unkontrolliert Macht ausüben konnten. Gerold Becker machte als Freund des berühmten Hartmut von Hentig in der Pädagogik Karriere. Er galt in allen Zuschreibungen als begnadeter Erzieher und die Inkarnation seines pädagogischen Credos, das er bei jeder Gelegenheit und in vielen Artikeln öffentlich verkündete. Über sich selbst hat er nie etwas preisgeben und konnte beredt schweigen. Jeder im pädagogischen Milieu kannte seinen Namen und niemand wusste etwas über ihn, auch nicht, was er als Leiter der Odenwaldschule tatsächlich geleistet hat. Aber er durfte die Laudatio halten, als Astrid Lindgren am 22. Oktober 1978 der Friedenspreis des deutschen Buchhandelns verliehen wurde. Trapp wurde im Oktober 1968 nach zwei Jahren als Lehrer wegen sexuellen Missbrauchs entlassen, Willier ging im Juli 1972 nach drei Jahren dem Anschein nach freiwillig, Becker war von 1969 bis 1985 an der Odenwaldschule, davon seit 1972 als Schulleiter, Held kam 1966 an die Schule blieb dort unbehelligt bis zur seiner Pensionierung im Jahre 1989, Kahle schliesslich kam 1968 und wurde ebenfalls ordnungsgemäss pensioniert. Er verliess die Schule 1993 und machte anschliessend noch eine Karriere als pädagogischer Berater. Nur Gerhard Trapp lebt noch, die anderen vier Täter sind tot. Der Fall Trapp wurde diskret abgewickelt, die anderen Lehrer gerieten, solange sie an der Odenwaldschule waren, nicht in Verdacht, jedenfalls wurde davon in der Öffentlichkeit nichts bekannt. Ein Verdacht muss durch Indizien oder Aussagen nahegelegt werden, was durch den blendenden Ruf der Schule ausgeschlossen war. Es war undenkbar, dass an der Odenwaldschule über Jahrzehnte Verbrechen geschehen waren und noch unvorstellbarer war, welche Folgen sich damit verbunden haben. Auch nachdem Gerold Becker im November 1999 in einem Artikel der Frankfurter Rundschau als Sexualtäter öffentlich entlarvt wurde, konnte er weiterhin auf den Schutz seines Netzwerkes zählen. Von anderen Tätern war noch keine Rede. Man kann über sexuellen Missbrauch nur schweigen oder reden, wenn man eine konkrete Vorstellung vom Geschehen hat. Erst wenn man den Schrecken kennt oder an sich heranlässt, sind auch Reaktionen des Gewissens erwartbar, die aber nur dann zu Äusserungen 11 Burgsmüller/Tilmann 2010.

7 7 führen, wenn es dafür ein Ort vorhanden ist und genutzt wird. Wenn es keine unmittelbaren Evidenzen gibt, muss ein Verdacht reifen und zur Gewissheit werden, aber das ist jederzeit und leicht irritierbar. Die Opfer haben versucht, auf sich aufmerksam zu machen, doch sie fanden kein Gehör, der Ruf der Schule war wichtiger, als ihren oft deutlichen Hinweisen nachzugehen. Georg, eines der Opfer, besuchte als Erwachsener besuchte er häufig die Odenwaldschule, die für ihn als Kind und Jugendlicher ein Horror gewesen ist und der er doch verbunden blieb. Auch eine schreckliche Kindheit kann eine Heimat gewesen sein. Bei seinen Besuchen machte er Erfahrungen, die man nicht für möglich halten würde. Einen dieser Besuche nahm er zum Anlass, sich einem Lehrer anzuvertrauen. Aber der sagte nur: So etwas passiert doch überall hatte er eine Begegnung mit einem anderen Lehrer, dessen Namen er erst sehr viel später erfuhr. Georg erzählte ihm von Beckers Täterschaft, woraufhin der Lehrer sagte: Der Gerold, der hat das sicher nicht so gemeint. 12 Wenn man sich die Geschichten der Opfer vor Augen hält, dann stellt man nicht einfach nur Schweigen und Wegschauen fest, sondern ein mehr oder weniger offenes Agieren der Täter, damit verbunden eine Kommunikation in und mit Andeutungen innerhalb des Kollegiums und zum Teil klare Ansagen in der Schülerschaft sowie jegliches Fehlen von Verantwortung für die Schule. Die Sprache der Reformpädagogik diente als Schutz, denn mit ihr liess sich suggerieren, private Landerziehungsheime wie die Odenwaldschule befänden sich in der besten Welt, die pädagogisch denkbar war. Staatsschulen konnten das nicht sein, jedenfalls dann nicht, wenn sie nicht der Reformpädagogik folgten. Die Ästhetik der Schule war Fassade, aber das Gleiche gilt für die Sprache, mit der sie dargestellt wurde, repräsentiert in der Person des Schulleiters. Gerold Becker war ein gefragter Rhetoriker, er hielt ständig Reden und fand dabei für jeden Anlass stets die passenden Worte. Er sprach oft bei den Abiturfeiern der Odenwaldschule, aber auch aus Anlass der Konfirmation oder bei der Verabschiedung von Lehrern. Auffällig ist, wie oft er Totenreden gehalten hat, also mit seiner Rede an einem Grab stand, auch dem von seinen Opfern. In der Abiturrede des Jahres 1980 thematisierte Gerold Becker als Leiter der Odenwaldschule die moralische Drückebergerei, mithin das Verschieben der Schuld von sich auf andere. Er erwähnte auch die Strategie der falschen Objektivierung des eigenen Verhaltens, die sich zeigt, wenn man sich auf allgemeine Erklärungen bezieht, die etwa aus der Wissenschaft auf die eigene Lebensgeschichte übertragen werden und dann für eine falsche Entlastung sorgen. Danach heisst es: Vielleicht gibt es in meiner Vergangenheit oder in den Verhältnissen, in denen ich bisher gelebt habe, vieles, was meine Ich-Bezogenheit und Rücksichtslosigkeit, meine mangelnde Hilfsbereitschaft, meine leichte Reizbarkeit, meine Unfähigkeit, mit 12 Quelle: Gespräch des Altschülers mit mir. Der Name ist ein Pseudonym (vgl. Oelkers 2015).

8 8 anderen belastbare Beziehungen aufzubauen erklärt. Aber eben doch nur erklärt - nicht entschuldigt. 13 Gemeint war das nicht als persönliches Bekenntnis, das ich ist nicht er, Gerold Becker; die Passage in der Abiturrede sollte verstanden werden als allgemeine Mahnung, den Teufelskreis zu durchbrechen und sich nicht zum Sklaven der eigenen Biographie oder zur Marionette der Umwelt zu machen. In der nächsten Situation könne man sich ja für Hilfsbereitschaft und gegen Rücksichtslosigkeit entscheiden. Und man könne immer versuchen, von sich selbst abzusehen und den oder die anderen endlich in den Blick zu bekommen 14. Becker muss eine Idee gehabt haben, dass er genau das nicht konnte. Die Unfähigkeit, mit anderen belastbare Beziehungen aufzubauen, kann daher auch als zutreffende Selbstbeschreibung verstanden werden. Es gibt tatsächlich niemanden, mit dem er länger in einer engen Beziehung zusammengelebt hat. Er verfügte über ein verlässliches Netzwerk, aber dazu brauchte er keine Nähe oder keine intimen Verhältnisse, die ihn emotional gefordert hätten. Er pflegte offenbar auch keine Freudschaften, nicht einmal nominelle, ausgenommen die zu Hartmut von Hentig, über die bis heute geschwiegen wird. Beckers Karriere war geprägt von ständiger Protektion. Einer der Mächtigen, in deren Schutz er agieren konnte, war der bereits erwähnte Hellmut Becker, der als Jurist das Max- Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin leitete, mit Hartmut von Hentig befreundet war und direkten Zugang zu den deutschen Leitmedien hatte. Er war das einflussreichste Mitglied des Vorstandes der Odenwaldschule und sorgte dafür, dass Gerold Becker dort mit 33 Jahren Lehrer wurde, ohne Abschluss und mit der Erfahrung nur eines Praktikums, aber mit der Zusage, Nachfolger des Schulleiters Walter Schäfer zu werden. Ein Patensohn von Hellmut Becker besuchte die Odenwaldschule, als Gerold Becker dort Lehrer wurde. Hellmut Becker wusste, dass der neue Lehrer den Jungen sexuell belästigt hatte, aber das Wissen hatte keine Folgen. Wohl stellte Hellmut Becker ihn zur Rede und Gerold Becker sagte auch zu, sich einer Schlafkur zu unterziehen. 15 Mehr geschah aber nicht, Becker hat sich nie in Behandlung begeben und auch sonst keine Hilfe gesucht. Er hat jedoch in einem bekannte Falle seine sexuelle Disposition zugestanden, gegenüber dem früheren Lehrer Wolfgang Edelstein, der darüber im März 2010 eine Aussage gemacht hat. Edelstein berichtet, er habe bei Besuchen der Schule gesehen, was auch andere bemerkt hätten, nämlich dass Becker einen unheimlich guten Zugang zu den Schülern hatte. Gleichzeitig habe Hellmut Becker ihm gegenüber angedeutet, dass Gerold Becker homosexuell sei. Er sei 1973 nach Oberhambach gefahren und hätte in einem Gespräch mit dem Schulleiter seine Bedenken wegen der zu grossen Nähe im Umgang mit den Schülern geäussert. Becker bekannte sich zu seiner Neigung, schwor aber, dass er nie etwas tun würde, was seiner Verantwortung als Pädagoge widersprechen würde Becker 1981a, S Becker 1981a, S Der Spiegel Nr. 13 v. 29. März 2010, S Potsdamer Neueste Nachrichten vom 26. März 2010.

9 9 Das war gelogen, aber offenbar glaubwürdig. Die besondere Verantwortung als Pädagoge war dienlich zum Schutz der Fassade, die fast vierzig Jahre halten sollte. Was dahinter verborgen war und worüber geschwiegen wurde, lässt sich anhand der Aussagen von Opfern darstellen. Im Folgenden werde ich auf drei dieser Fälle eingehen, die Beispiele sollen auch zeigen, dass die Odenwaldschule nicht Beckers einziger Tatort war, aber für ihn eine Art Basis blieb. Becker wohnte seit 1987 in Berlin und es war bekannt, dass Schüler ihn dort besuchten und auch länger bleiben; einen Verdacht hat offenbar niemand geäussert und jedenfalls wurden Beckers Beschwichtigungen immer geglaubt. Eine konkrete Vorstellung des Missbrauchs hatten nur die Opfer, die nichts voneinander wussten oder wenigstens nicht miteinander kommunizierten. In Beckers Familie lebten fast ausschliesslich Jungen. Seine misogyne Haltung war in der Schule bekannt, aber das wurde erst im Nachhinein als Hinweis auf den Täter gewertet. Die Altschülerin Bridget Irene Pastor spricht am 12. März 2010 in einem offenen Brief an Gerold Becker von seiner manchmal reduzierten Wahrnehmung Mädchen und Frauen gegenüber, was auch andere Zeugen bestätigen. Sie berichtet auch von dem schönen Knaben mit sehr schwarzem kurzem Haar, der Beckers Auto getrümmert habe und sich später das Leben mit einem Motorrad nahm. Und nach ihrer Schulzeit erfuhr sie von einem blonden gelockten, eher kleinen Jungen, der wegen Becker die Schule verliess. 17 In seiner Familie, sagt ein ehemaliges Mitglied, bevorzugte Gerold Becker virile Jungs, die als Problemfälle galten und schnell zu seinen Günstlingen wurden. Er half ihnen und hatte sie so unter seiner Kontrolle. Zeitweise sei Becker auch richtig verliebt gewesen und auf der anderen Seite entstand der Eindruck, dass er ausgenutzt wurde oder sich ausnutzen liess. 18 Der VW-Bus des Schulleiters wurde von einem minderjährigen Günstling regelmässig ohne dessen Wissen benutzt. Dieser hatte einen Nachschlüssel. Eines Nachts kam er von der Strecke ab, der Wagen überschlug sich und war Schrott. Der Günstling blieb unverletzt! Der Leiter hatte mit dem Günstling ein sexuelles Verhältnis. Er versuchte, den Vorfall, so gut es ging zu vertuschen. Er übernahm alle Kosten und sah von einer Strafanzeige ab. Trotzdem musste der Günstling dann die Schule verlassen. Ein paar Jahre darauf nahm er sich dann mit einem Motorrad auf dem Nürburgring das Leben. 19 Der minderjährige Günstling hiess Michael Wirsing. Eine Altschülererin, die ihn gut kannte, bezeichnet ihn als lost soul, seine Eltern hätten ihn weggeworfen und die Verantwortung für ihn an die Odenwaldschule abgegeben. 20 Das war keine Ausnahme, die meisten Kinder und Jugendlichen kamen aus Notsituationen an die Schule und nicht etwa wegen des reformpädagogischen Konzepts Misalla s Blog 2010, S. 53 (Eintrag die made vom 7. März 2010). Misalla s Blog ist am 5. März 2010 für die Altschüler der Odenwaldschule eingerichtet worden und zählte bis zum 12. März 525 Einträge. 19 Misalla s Blog 2010, S. 54 (Eintrag die made vom 7. März 2010). 20 Quelle: Gespräch mit mir.

10 10 Michael besuchte die Schule seit und wohnte zunächst zusammen mit den Grundschülern im Pestalozzi-Haus. Danach kam er im Schuljahr 1973/1974 zu Jürgen Kahle und hat dann zwei Jahre in der Familie von Wolfgang Held verbracht. Im Schuljahr 1976/1977 kam er in die neunte Klasse und wechselte in die Familie von Gerold Becker. Dort blieb er für die nächsten drei Jahre. Zuletzt taucht sein Name als Mitglied der Becker-Familie in der Familienliste mit Stand vom 21. August 1978 auf. Michael ist in seinen Familien immer wieder missbraucht worden, aber er hatte nichts Anderes als die Odenwaldschule und musste sich deswegen auf eigene Weise wehren. Er war Gerold Becker in einer Art Hassliebe verbunden und fuhr seinen Wagen zu Schrott. Eine Altschülerin erfuhr von Beckers sexuellen Weckritualen durch Michael Wirsing. Der sah aus wie ein junger Griechengott, er war sehr athletisch und offenbar für Gerold Becker hochgradig attraktiv. Michael hat ihr berichtet, dass sich die Jungen unter den Bettdecken versteckt haben, um den Attacken von Becker zu entgehen. Er hat sich später irgendwo bei Heidelberg und so nicht am Nürburgring das Leben genommen. Gerold Becker hat die Totenrede gehalten. 22 Michael Wirsing war in der siebten und achten Klasse in der Held-Familie 23 und ist dann von Gerold Becker übernommen worden. Er hat also fünf Jahre mit Kinderschändern verbringen müssen. In seinem letzten Jahr an der Odenwaldschule konnte er sich von Gerold Becker zurückziehen und wohnte in der einer anderen Familie. Er besuchte noch die 12. Klasse, die er aber nicht beendete; in der Familienliste ist vermerkt: Abgang Er verliess die Schule ohne Abschluss. Das war kein Einzelfall, Becker hat immer versucht, Abtrünnige zu bestrafen und ein Mittel war der Hinweis, das Abitur nicht zu bestehen. Von und über Michael Wirsing gibt es ausser den Erzählungen seiner Mitschüler und Eintragungen in Schülerlisten kaum weitere Spuren. Gerold Becker hat ihn an sich gebunden, ihn sexuell ausgebeutet und dann seinem Schicksal überlassen. Nicht bekannt ist, welche Konflikte es dabei gegeben hat, die heimlichen Spritztouren können auch eine Machtdemonstration gewesen sein. Die Abwicklung des Autounfalls jedenfalls zeigt, dass davon nichts nach aussen dringen sollte. Deswegen wurde keine Anzeige erstattet und der Schaden von Becker stillschweigend beglichen. Der Bus hatte einen hohen Symbolwert, er war toll ausgebaut, zu ihm hatte Gerold Becker ein fast libidinöses Verhältnis und er war immer wieder auch Tatort. Wirsing hat das erlebt und wollte sich vermutlich rächen, wohlwissend, dass Becker gegen ihn nichts unternehmen würde. Er stand unter Einfluss entweder von Drogen oder von Alkohol, als er den Bus zertrümmerte und dabei sein Leben riskierte. Die Aussagen stammen von einem Ehemaligen, der nie Mitglied von Beckers Familie war und ihm doch einmal zum Opfer fiel. 24 Am 16. Mai 1976 wurde Michael Wirsing in der Odenwaldschule konfirmiert, er war vierzehn Jahre alt. Die Teilnahme an der Konfirmation war freiwillig, aber auf diese Rituale 21 OSO-Nachrichten 1976b, S Quelle: Gespräch mit mir. 23 OSO-Nachrichten 1975, S Tagesspiegel vom 25. Mai 2010.

11 11 wurde geachtet, nicht zuletzt weil damit der Schein der Normalität gewahrt wurde. In vielen Familien der Schüler war die Konfirmation noch selbstverständlicher Teil des Aufwachsens. Zur religiösen Vorbereitung der Feier verbrachte Michael zusammen mit den anderen Konfirmanden ein Wochenende auf der Burg Waldeck, das unter der Leitung der beiden Lehrer Siegfried Helmer und Almut Firl durchgeführt wurde. Das Thema der Predigt im Konfirmationsgottesdienst war das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, die Predigt hielt wie gewohnt Gerold Becker. In bewährter Weise, heisst es in den OSO-Nachrichten, trug eine Musikgruppe aus der Schule dazu bei, den Gottesdienst festlich zu gestalten. Die Leitung hatte Wolfgang Held, also noch das Familienhaupt des Konfirmanden. Wenige Wochen später sollte Michael zu dem wechseln, der für ihn predigte. Im Anschluss an die Feier fand für die Eltern und engsten Angehörigen der Konfirmanden ein Empfang im Konferenzraum statt. 25 Die Regel war, dass die Gäste von dem Schulleiter persönlich begrüsst wurden. 26 Ob für Michael Wirsing jemand dabei war, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich war er allein. Die Täter haben ihn konfirmiert, nur um ihn danach weiter zu missbrauchen und emotional auszubeuten. Man kann ihn nicht mehr fragen, wie er sich bei Gerold Beckers Predigt gefühlt hat. Nur eines ist klar, auf ihn trifft die Botschaft des Weinberg-Gleichnisses nicht zu, gemäss der die letzten die ersten sein werden. Nur noch die Mitschüler von damals erinnern sich an ihn, sonst hat er nichts hinterlassen. Auch so gesehen blieb er der letzte, und darin war er nicht der einzige. Der zweite Fall ist der von Stephan Hädrich, der als Ehemaliger oder Altschüler Gerold Becker Bettelbriefe aus Thailand schrieb, in denen er dringend grössere Summen Geld verlangte. Seine Geschichte ist nie erzählt worden, vielleicht weil sie so typisch ist. Stephan lebte als Kind in Frankfurt und er kam aus einer schwierigen Familiensituation an die Odenwaldschule. Wie viele andere war er auf seinen Platz in der Schule angewiesen, hatte keine Wahl und musste sich arrangieren. Er fiel Gerold Becker in die Hände, als er gerade einmal vierzehn Jahre alt war. Elfe Brandenburger war mit Stephan während seiner Zeit an der Odenwaldschule befreundet, beide hörten gerne die Musik von Frank Zappa. Stephan war einer von den Jugendlichen, die einen Kasten Bier am Tag tranken und doch nicht auffielen oder die man gewähren liess. Er starb zwanzig Jahre nach dem Ende seiner Schulzeit an Aids, in seinem ruhelosen Leben hat er nie einen wirklichen Haltepunkt gefunden hat und Gerold Becker blieb eine Bezugsperson, die er nicht hinter sich zurücklassen konnte OSO-Nachrichten 1976a, S OSO-Nachrichten 1984, S Gespräch mit Elfe Brandenburger am 2. September 2013.

12 12 Die Mutter von Stephan Hädrich verschwand aus seinem Kinderleben, als er drei Jahre alt war. Der Vater Rolf Hädrich war ein bekannter Theater- und Fernsehregisseur, der zunächst beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt arbeitete und von 1970 an sehr erfolgreich die Abteilung Fernsehspiel des Norddeutschen Rundfunks leitete. Hädrich seit 1964 war in zweiter Ehe verheiratet mit der bekannten Schauspielerin Ingmar Zeisberg. Sie wurde Stephans Stiefmutter, als er sieben Jahre alt war wird Stephan im deutschen Who is Who als Rolf Hädrichs Sohn aus erster Ehe bezeichnet. 28 Er ist ein Jahr zuvor mit zwölf Jahren an die Odenwaldschule gekommen und blieb dort bis zum Abitur. Die zweite Ehe seines Vaters scheiterte und wurde 1972 geschieden, auf eine Familie konnte sich Stephan nicht beziehen, die OSO war für ihn wie für viele andere der Ersatz. Im Schuljahr 1969/1970 war Stephan Hädrich Mitglied in der Familie von Ernesto Zinsel, der von 1963 bis 1973 Mitarbeiter der Odenwaldschule war und im Februar 2011 gestorben ist. 29 Hädrich blieb zwei Jahre bei Zinsel und kam im Schuljahr 1971/1972 in Becker-Familie. Mit vierzehn Jahren entsprach auch er dem Beuteschema. Er blieb dort auch noch im nächsten Schuljahr, hat dann aber gewechselt und kehrte während des Schuljahres zurück in die Zinsel-Familie. Wie das gehandhabt wurde, ist nicht bekannt. Für ihn kam Andreas von Weizsäcker in die Becker-Familie. Stephan Hädrich lebte also während der Pubertät knapp zwei Jahre lang in der Familie von Gerold Becker. Geredet hat er über diese Erfahrungen offenbar mit niemandem. Man muss davon ausgehen, dass er mit Becker ein sexuelles Verhältnis hatte und vermutlich hat er die Familie verlassen, als es zu Ende war. Im Schuljahr 1974/1975 besuchte er die 12. Klasse 30. Stephan hat dann 1976 Abitur gemacht, im gleichen Jahrgang wie etwa Andreas von Weizsäcker und wie er mit Becker eng verbunden. Hädrichs Eltern hatten ein Chalet in der Schweiz. Stephan trug immer ausgebeulte weisse Leinenhosen, die sein Markenzeichnen waren. Er wird als starke Persönlichkeit bezeichnet, war ausgesprochen eigenwillig und hat eigentlich nicht zu den Anderen in Beckers Familie gepasst. Stephan war ein bulliger Typ mit lockigen Haaren, der über das, was er wollte, immer eine klare Meinung hatte. Er trat stets selbstbewusst auf und verfügte über ein ausgeprägtes Mittelpunktstreben. 31 Auf der anderen Seite: Er kiffte, war gegenüber jüngeren Mädchen übergriffig und durfte doch eine Kameradenfamilie leiten. Grenzen kannte er keine und erfuhr sie auch nicht. Man erlaubte ihm sogar, dass er sich einen Hund hielt und den in den Unterricht mitbrachte. 32 Aber es gibt eine Spur, die das doch so klare Profil eines übermässig geltungsbedürftigen jungen Mannes irritiert und insbesondere für die Beziehung zu Gerold Becker aufschlussreich ist. 28 Wer ist Wer? Das deutsche Who is Who Band 16 (1970), S Ernesto J. Zinsel wurde für kurze Zeit Dozent bei der Friedrich-Naumann-Stiftung und war dann Lehrer am Fürst-Johann-Moritz Gymnasium in Siegen-Weidenau. Bekannt wurde er als Reiseschriftsteller. 30 OSO-Nachrichten 1975, S Quelle: Gespräch eines Altschülers mit mir. 32 Brief von Peter Lang vom 14. April 2015.

13 13 Im März 1976 erschien in den OSO-Nachrichten ein scheinbar nicht ganz ernst gemeintes Porträt von Schulleiter Becker, das Stephan Hädrich verfasst hat. Es ist das einzige Porträt des Schulleiters, das je erschienen ist. Verbunden damit war eine unverhohlene Tötungsfantasie, die auf Beckers Thema des Kannibalismus zurückkam. Dafür wurde eine passende Erzählkulisse geschaffen, nämlich der Blaue Wurm, auf den hin das Porträt entworfen wurde. Der Blaue Wurm hatte eine lange Tradition an der Odenwaldschule, die immer in der Nacht vor einem Freitag, den 13. neu belebt wurde. In dieser Nacht war die Schulordnung ausser Kraft gesetzt und man konnte Anarchie spielen. Schüler versteckten sich im Wald und kamen nicht nach Hause, Lehrer konnten sich kostümieren und mussten die Verschwundenen suchen, begleitet durch Scherze und Schabernack aller Art. Hädrich stellte sich vor, wie Schulleiter Becker diese zuletzt vernachlässigte Tradition zu neuem Leben erwecken wollte, verkleidet als Scheich Ummo-Beck Halef. Das arabische Wort Halef bedeutet Nachfolger, der für Becker nicht in Sicht war, aber vielleicht gewünscht wurde. Beschrieben wird eine Szene, in der Ummo-Beck Halef sich auf die Suche nach dem wüsten Stamm der Osoiden macht und dabei als einsamer Held in dunkler Schneenacht auftritt. Seine Gefährten, also die anderen Lehrer, haben ihn schnöde im Stich gelassen und er muss nun allein auf sich gestellt in den Kampf ziehen. Dabei lächelte er sein bekanntes High-Noon Lächeln, doch eben das wurde ihm zum Verhängnis. Hädrich erzählt nämlich, dass genau in diesem Moment der Mond durch die Wolkendecke brach und sich ein Strahl auf dem Goldzahn seines ansonsten makellosen Gebisses niederliess. Diese Spiegelung tauchte die Umgebung für einen Moment in gleissendes Licht und die Finsternis wich. Ummo-Beck Halef erkannte sogleich eine dunkle Gestalt hinter einem Baum und hielt sie mit furchterregender Stimme an, umgehend nach Hause zu gehen. Ein höhnisches Gelächter antwortete ihm und wie ein Echo schien es von allen Seiten wiederzuhallen. Plötzlich regnete ein wahrer Kugelhagel auf ihn hernieder. In die Brust getroffen, sank Ummo-Beck in den Schnee und seufzte ein letztes Mal, verdrehte die Augen und verschied. Sofort stürzten einige dunkle Gestalten auf ihn, zückten ihre Messer und verspeisten ihn 33. Darauf konnte sich, wie es scheint, niemand einen Reim machen. Nach dem Ende der Odenwaldschule wohnte Stephan Hädrich in der abbruchreifen Villa in München eine längere Zeit mit anderen Altschülern zusammen. Er studierte Fotografie an der Filmhochschule in München. Gerold Becker besass eine tolle Fotoausrüstung, die er Stephan zum Abschied schenkte, damit er Fotograf werden konnte. Gerold Becker hatte ein Zimmer in der Villa und war regelmässig auf Besuch dort. Stephan Hädrich hat häufig am Set seines Vaters gearbeitet und einige Fotos seines Vaters stammen von ihm, etwa das bekannte Porträt des Regisseurs mit rauchender Pfeife. 34 Zum Jubiläum der Odenwaldschule 1985, neun Jahre nach seinem Abitur, hat er verschiedene 33 OSO-Nachrichten 1976, S

14 14 Fotos gemacht, die Gerold Becker zeigen, darunter eines, auf dem Becker zu sehen ist, wie er vor Lachen brüllt, was sonst nie aufgenommen wurde. 35 In diversen OSO-Heften und Ausgaben der OSO-Nachrichten sieht man im Übrigen Fotos von Gerold Becker, oft von Jungen oder vom Tatort Schule. Nach zwei Jahren musste Stephan Hädrich die Münchner Wohngemeinschaft verlassen. Er war ständig gegen seine Freundinnen gewalttätig und wurde so untragbar. Was ihn antrieb, war ein plötzlich aufwallender Hass gegen Frauen, der sich mit zunehmendem Alter verstärkte. Er handelte zwanghaft, insbesondere bei Konflikten und drohendem Kontrollverlust. Zugleich hortete er Nacktfotos von Frauen. Es kam zum Abbruch aller Beziehungen und er ging nach Thailand. Dort wurde er aidskrank und kehrte mittellos nach Deutschland zurück. Zwar unterstützte seine Mutter ihn grosszügig, dennoch lebte er als Obdachloser auf der Strasse. Kurz vor seinem Tod, Mitte der neunziger Jahre, wurde er gesehen, wie er in der Münchner U-Bahn bettelte, er trug wie immer einen Bart und die erwähnte weisse Leinenhose, also war äusserlich unverändert. 36 Stephan Hädrich, so ein anderer Zeuge, war schon als Schüler ausgesprochen schwierig. Er war ein emotionaler Krüppel, hat alle Frauen scheisse behandelt und war Gerold Beckers Opfer. Er hat zahlreiche Briefe an Becker geschrieben und um Kohle gebettelt, also ihn erpresst. Stephan Hädrich hat sein Leben als Mühsal gesehen, er ist dann nach Thailand gegangen, vielleicht mit einem Todeswunsch vor Augen. 37 Stephan Hädrich schrieb Gerold Becker aus Chiang Mai, einer Grossstadt ganz im Norden Thailands, wie lange er dort gelebt hat, ist nicht bekannt, die mit Bleistift geschriebenen und in Grossbuchstaben handschriftlich abgefassten Briefe sind nicht datiert. Ein Brief ist ein Bettelbrief, in dem es um eine konkrete Summe ging. Stephan Hädrich spricht davon, dass ihm binnen einer Woche der gesamte Himmel auf den Kopf gefallen sei und er gerne das Land verlassen würde, es aber derzeit nicht könne. Der Grund wird nicht gesagt, dafür heisst es dramatisch: Ich habe das Gefühl, als ob ich es hier keine Sekunde länger mehr ertragen kann und weiss, es dauert noch mindestens 6 Wochen, falls ich es überhaupt angehen kann. Von einer Krankheit ist keine Rede, aber es muss dringlich gewesen sein, denn Stephan Hädrich schrieb: Jetzt würde ich gerne auf Dein Angebot zurückkommen, da ja sonst niemand da ist, 700 DM und ich bin wieder zuhause, warum nicht auch über Berlin? Was dann folgt, ist ein einziger Hilfeschrei: Es ist mir ernst, ernster denn jeh, sobald ich irgend kann, fliege ich. Es ging mir schon mieser als heute, aber was nützt mir diese Erkenntnis jetzt? Gerold, bitte hilf mir, ich muss hier raus. Alle Liebe, Stefan. Ob Gerold Becker ihm tatsächlich den Rückflug nach Deutschland bezahlt hat, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass noch lange nach dem Ende der Schulzeit eine enge persönliche Verbindung bestanden hat. Wenn sonst niemand da ist, muss Becker der letzte 35 OSO-Hefte 1985, S. 153, 160, Mail von Elfe Brandenburger vom 15. Oktober Quelle: Gespräch eines Altschülers mit mir.

15 15 Vertraute gewesen sein, den man um Geld angehen konnte. In einem anderen Brief schreibt Hädrich: Ich schreibe mir hier die Finger fusselig und keiner antwortet, dass finde ich weniger witzig. Hädrichs erster Brief ist nicht allein in einem materiellen Sinne zu verstehen, es ging nicht nur um Geld, er bettelte auch um Zuwendung. In seinen Briefen wählte er einen vertrauten Ton und bat seinen Freund Gerold, er möge ihm doch häufiger schreiben und ihm so zur Seite stehen. Er teilt seinem Freund Gerold auch mit, dass ihm sein Vater eine monatliche Zuwendung gezahlt habe, die nun aber nicht mehr eintreffe. Das muss in den achtziger Jahren gewesen sein, vor dem Unfall seines gut verdienenden Vaters, der ihn vermutlich aufgrund seiner Eskapaden nicht mehr unterstützt hat. Weiter ist in dem Brief von einer Freundin mit Namen Ranee die Rede, die ihr Gold versetzen müsse. Er schreibt, dass er zum Glück wieder unterrichten könne, 38 aber die Neuausgabe seines Thailand-Reiseführers würde nicht vorankommen. In München habe er noch eine Plattensammlung im Wert von 5000 DM plus, doch die könne er nicht zu Geld machen, weil auf seine Briefe niemand antworten würde. Schliesslich melde die Bildagentur sich nicht, die seine Dias verwaltet. Und zu allem Übel befinde ein Freund, der ihm schnell und problemlos helfen könne, gerade auf einer längeren Weltreise. Stephan Hädrich redete Gerold Becker mit mein Lieber an und schrieb ihm, dass er zu wenigen Leuten gehören würde, die einem etwas bedeuten auf diesem Planeten. Offenbar hat Becker nicht mit ihm gebrochen, als er die Villa in München verlassen musste. Hädrich blieb bedürftig und lebte nach seiner Rückkehr ohne inneren Halt. Was aus seiner thailändischen Freundin wurde, ist nicht bekannt. Er war offenbar lebenslang von Becker emotional abhängig und identifizierte sich mit ihm. Es ist ebenfalls nicht bekannt, unter welchen Umständen er gestorben ist. Die Totenrede hielt Gerold Becker. Ein anderer Altschüler bezeichnet Gerold Becker heute als Triebtäter, der gar nicht anders konnte, als sexuell angriffig zu werden und eben brauchte, was er sich nahm. 39 Zwischen der emotionalen Beziehung und den Übergriffen konnte unterschieden werden, wenn man sich erst einmal auf Becker eingelassen hatte. Die Beziehung mit ihm bot viele Vorteile und galt als Privileg. Bei manchen seiner Opfer gab es also Abspaltungen, die dazu dienen sollten, die Beziehung trotz der Übergriffe emotional bewahren zu können. Das Phänomen ist aus Gewalterfahrungen in Familien bekannt. Beckers Macht über bestimmte seiner Opfer war bis zu seinem Tod ungebrochen. Sie blieben emotional abhängig und konnten sich nicht nachträglich distanzieren. Gerold Becker war ihr Vater, egal was er zu verantworten hat. Auch das, die Angst vor Verlust, erklärt Schweigen. Über Beckers Taten und das Innenleben der Odenwaldschule wurde unter bestimmten Altschülern mehr oder weniger offen kommuniziert, nur waren die Details etwa 38 Die Pingkarattana Schule Chiang Mai ist Partnerschule des Goethe Instituts in Thailand, vielleicht hat Stephan Hädrich dort unterrichtet. Aber es gibt auch verschiedene Sprachenschulen, die Deutschlehrer hätten beschäftigen können. 39 Quelle: Gespräch des Altschülers mit mir.

16 16 über die Finanzierung der Schule oder eben die sexuellen Exzesse so unglaubhaft, dass diejenigen als Aufschneider galten, die sie erzählten. 40 Was man hörte, hatte noch keine Bedeutung, die sich erst einstellt, wenn das Thema öffentlich wird und das für sich genommen Unglaubliche durch andere Aussagen an Plausibilität gewinnt. Erst jetzt entsteht eine Sprache, die das Geschehen bezeichnet und den Horror ernst nimmt. Die Idealisierungen der Sprache der Erziehung wurden erschüttert, weil sie ausgeschlossen haben, was passiert ist. Der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg, ein Freund Hartmut von Hentigs, hat die Nähe zum Kind als Lebensmittel der Erziehung bezeichnet und Gerold Beckers Neigungen verteidigt, 41 um damit einzig Kopfschütteln zu ernten. Die Metaphern waren plötzlich wertlos und nur noch ekelhaft. Becker war mehr als fünfzig Jahre lang als Täter unterwegs, muss hunderte Kinder und Jugendliche missbraucht haben und ist nie belangt worden. Niemand hat offenbar registriert, dass er mehrfach ohne Angabe von Gründen einen Wohnort verlassen hat, manchmal fluchtartig, manchmal aber auch wohl geplant. Der Tatort war nicht nur die Odenwaldschule, wie meistens angenommen wird. Aber das blendet die biografische Kontinuität des Täters aus, Gerold Becker hat vor und nach seiner Zeit als Schulleiter Verbrechen begangen. Es ist schwer vorstellbar, dass das niemandem aufgefallen ist. Fest steht, dass niemand darüber geredet hat. Mein drittes Beispiel ist Frank Scholl, der 1984 mit vierzehn Jahren an die Odenwaldschule kam, auch er nicht freiwillig, sondern wie viele andere wegen Schwierigkeiten in der Pubertät und auf Veranlassung seines Vaters. Der Junge galt als Problemschüler, der als Jugendlicher auffällig wurde, Autos aufbrach, nachts nicht nach Hause kam und seine bürgerliche Familie mit einer Punk-Frisur provozierte. 42 Sein Vater war Direktor bei der Bundesbank in Frankfurt, er beendete das pubertäre Spiel und gab seinen Sohn bei der Odenwaldschule ab. Als Frank kam, verbrachte Gerold Becker dort sein letztes Jahr als Schulleiter und hat den Jungen noch kennengelernt. Frank wechselte mitten im Schuljahr, weil ein Platz frei wurde und er unbedingt untergebracht werden sollte. Becker muss das Geschäft besorgt und mit dem Vater verhandelt haben. Es wird wie üblich ein Vorstellungsgespräch gegeben und Becker wird über die Aufnahme in die Schule entschieden haben. Der Junge passte in sein Beuteschema, allerdings war in seiner Familie kein Platz mehr frei, aber er konnte ja auf die passende Gelegenheit warten. Frank kam in die achte Klasse und wohnte zunächst in einer sogenannten Kameradenfamilie, die von einem älteren Schüler geleitet wurde. Im nächsten Schuljahr wechselte er im gleichen Haus in die Familie der Lehrerin Christina Graubner-Reinhardt, die seit 1980 an der Odenwaldschule unterrichtete. Hier verbrachte er zwei Jahre, er schien er 40 Mail von Gerhard Roese von 18. September Die Odenwaldschule, damals schon 50 Jahre alt, wurde unter der Leitung Gerold Beckers Teil der demokratischen Reform der deutschen Gesellschaft. Damals brauchte er seine Neigungen, die jetzt am Pranger stehen, nicht zu verleugnen (Muschg 2010). 42 Zum Folgenden: Erlenbach Zudem Mail von Hans-Dieter Erlenbach vom 21. November 2013.

17 17 sich gut eingelebt zu haben und offenbar deutete nichts auf Probleme hin. Doch auch nach seinem Weggang war der Schatten von Gerold Becker lang, dass er nicht mehr den Schulleiter spielen musste, erwies sich sogar als Vorteil. Frank Scholl verliess 1987 die Odenwaldschule Hals über Kopf, er ging nach Berlin und verbrachte dort ein freiwilliges soziales Jahr, das Gerold Becker vermittelt hatte. Becker hatte sich angeboten, ihn während dieser Zeit zusammen mit anderen Ehemaligen der Odenwaldschule zu betreuen, was gleichbedeutend war mit monatelanger sexueller Ausbeutung. Frank hat wohl zwei Jahre lang keine Schule besucht. Im Schuljahr 1989/1990 kehrte der Junge an die Odenwaldschule zurück, wiederholte die elfte Klasse, machte schliesslich Abitur und war geschädigt für sein Leben. Frank Scholl starb am 16. Oktober 2013 an inneren Blutungen, er wurde erst nach einer Woche in seiner Wohnung tot aufgefunden. Im März 2010, auf dem Höhepunkt der Odenwaldkrise, als Gerold Becker sein Geständnis ablegte, hatte Frank sich seiner Mutter anvertraut und erstmals offen von seinen traumatischen Erfahrungen berichtet. Zuvor hat er nur angedeutet, er sei seinerzeit ein Liebling von Becker gewesen, mehr wusste man in seinem Umfeld nicht. Scholl arbeitete als Lokaljournalist in Heppenheim und wird am Ende seines Lebens als einsam und schwer alkoholkrank geschildert. Seine Mutter starb knapp zwei Jahre, nachdem er sich ihr gegenüber offenbart hatte, danach war auch der Sohn am Ende. Er kündigte 2011 seine Stellung und trank sich zu Tode, kein Therapieversuch hat daran etwas ändern können erhielt er von der Opferhilfe der Odenwaldschule eine Entschädigung von Euro, die innerhalb kürzester Zeit aufgebraucht waren. Am Ende lebte er von Hartz IV, hatte sein Girokonto bis zum Anschlag überzogen und war von niemandem mehr zu erreichen. Frank redete in seinem Umfeld kaum über seine Zeit an der Odenwaldschule, auch dann nicht, als der Skandal öffentlich wurde und er sich Fragen ausgesetzt sah. Heute ist klar, dass ihn diese Zeit schwer belastet haben muss, auch in dem Sinne, dass er sie als diskrepant erlebt hat, die Schule als Zauberberg, Berlin als den Ort sexueller Gewalt in den Händen des ehemaligen Schulleiters und berühmten Reformpädagogen. Später sagte er gegenüber Zeugen, Becker habe ihn bei Gelegenheit in ein Wochenendhaus mitgenommen, wo er auch mit anderen Männern sexuellen Kontakt aufnehmen musste. Davon durfte niemand auch nur das Geringste erfahren, er war zum Schweigen verpflichtet und hielt sich daran. Von dem, was er in Berlin erleben musste und was ihn zerstört hat, erfuhr damals niemand etwas. Er machte Abitur und versuchte sich an einem bürgerlichen Leben. Seine ältere Schwester hat am 12. November 2013 einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie das Leben und den Tod ihres Bruders beschreibt. In den ersten Jahren seiner Zeit an der Odenwaldschule hat sie ihn alle drei Wochen zu einem Wochenende im Kreis der Familie abgeholt. Nach einer Weile veränderte sich Frank und wurde verschlossen, die

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