And Now the Good News Werke aus der Sammlung Annette und Peter Nobel

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1 And Now the Good News Werke aus der Sammlung Annette und Peter Nobel 29. Mai 15. August 2016 LAC Lugano Arte e Cultura Kuratiert von Elio Schenini und Christoph Doswald Pressemitteilung Lugano, 29. Mai 2016 Vom 29. Mai bis 15. August 2016 zeigt das Museo d arte della Svizzera Italiana die Ausstellung And Now the Good News. Darin werden über dreihundert Werke aus der Sammlung Annette und Peter Nobel präsentiert, die sich mit der Rolle der Zeitung als künstlerisches Mittel und Bildträger im 20. und 21. Jahrhundert befasst. Die Ausstellung ist am Samstag, den 28. Mai mit einer Aktion des Schweizer Künstlers Roman Signer eröffnet worden. Die Präsentation einer Werkauswahl aus der Sammlung Anette und Peter Nobel, deren gemeinsamer Nenner die Zeitung ist, bietet dem Museo d arte della Svizzera italiana die Gelegenheit, über die Beziehung zwischen Kunst und Leben und jene zwischen hoher und populärer Kultur nachzudenken. Diese beiden Thematiken sind unumgänglich für ein Museum, das sich der modernen und zeitgenössischen Kunst widmet. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts skandieren die in der Presse publizierten Artikel und Bilder den Rhythmus unsere Alltags und definieren unsere Beziehung zum Verfliessen der Zeit und zu dem, was in der Welt geschieht. Es ist daher kein Zufall, dass die Zeitung im immer weniger und weniger entwirrbaren Geflecht zwischen Kunst und Leben, das sich mit den Kunstströmungen des frühen 20. Jahrhunderts zu bilden beginnt, zu einem der bevorzugten Sujets geworden ist, anhand dessen die Künstler die Wirklichkeit hinterfragt haben und weiterhin hinterfragen. Die Ausstellung Die Ausstellung And Now the Good News, die Elio Schenini, Kurator des MASI und Christoph Doswald, Kurator der Sammlung Annette und Peter Nobel, kuratiert haben, präsentiert dem Publikum eine Auswahl von über dreihundert Werken, darunter Gemälde, Zeichnungen, Fotos und Collagen aus der Sammlung Annette und Peter Nobel. Die Ausstellung nimmt zwei Stockwerke des Museums ein und ist in elf Sektionen unterteilt, die chronologisch geordnet sind und die Zeit von Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute umfassen. Die Schau ist in drei grossen Perioden gegliedert - die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Jahrzehnte von 1950 bis 1980, die 1980er Jahre bis heute. Jede Periode wird von einer fotografischen Sektion eingeführt, welche die Präsenz und die Verbreitung des bedruckten Papiers im Alltag dokumentiert und die grundlegende Rolle aufzeigt, die der Fotografie in der Geschichte der Beziehungen zwischen Kunst und Medien zukommt. Dank der Breite und Vielfalt der Materialien und der unterschiedlichen Zugänge, welche die Sammlung des Ehepaars Nobel erlaubt, war es möglich, die Ausstellung nach einem doppelten Kriterium zu strukturieren. Einerseits eine historische Rekapitulation von den ersten Collagen des Kubismus, des Dadaismus, des Konstruktivismus und des Surrealismus bis zu den ersten Erfahrungen der Neoavantgarden der Sechziger- und Siebzigerjahre; andererseits ein Überblick über 1/6

2 die gegenwärtige Kunst, artikuliert um einige Thematiken, auf die sich das Interesse der Künstler für die Welt der Medien konzentriert. Die in der Ausstellung präsenten Künstler benutzen das bedruckte Papier als Symbol einer neuen technischen Modernität und als Ausdruck eines ständigen Wechsels, wobei sie sich auf den Begriff news of the day every day stützen und ihre Aufmerksamkeit auf die Alltagsrealität lenken. Die Zeitung wird also nicht nur als Mittel der Information wahrgenommen, sondern auch als Bildträger, der künstlerische Strategien und Techniken inspiriert hat, etwa das Frottage der Surrealisten oder die Collagen der Kubisten. Das bedruckte Papier kann aber auch ein Werkzeug der Täuschung und der Manipulation sein wie die Arbeiten der Zeitgenossen Colby Brid, Kim Rugg, Zhang Dali, David Shrigley und Vedovamazzei in Erinnerung rufen, die, zwischen Ironie und Anprangerung, darauf hinweisen, welche Macht die Presse hat, wenn es darum geht, der Welt eine Form zu verleihen. So entstehen neue Stile der Malerei und der visuellen Komposition, in denen künstlerischer Eingriff und Information ineinander verschmelzen und eine Einheit bilden, wobei der Inhalt (der Zeitung) manchmal hervorgehoben wird, andere Male hingegen mit Formen oder Zeichen ausgelöscht wird, wie in den Werken von Williem de Kooning e Panos Tsagaris. Die Sektionen, die der aktuellsten Kunst gewidmet sind, zeigen auf, dass die Auseinandsersetzung mit den Medien für die Künstler der Ausgangspunkt ist, um die Realität, in der wir leben, zu hinterfragen und den Diskurs auf gesellschaftliche und politische Themen auszudehnen. In einer Welt, die inzwischen vollkommen vom Blick der Medien durchdrungen ist, ist die Kunst in der Tat zu einem Ort geworden, in dem die gewaltige Flut von Bildern und Informationen, die uns überschwemmt, zur Diskussion gestellt, kritisiert, analysiert und umgestürzt wird. Die Ausstellung schliesst mit einer der Zeit gewidmeten Sektion, in der eine Seite aus der Zeitung des Tages, die ein Luftstrom auf halber Höhe flattern lässt, zum Sinnbild wird. Dieses Werk von Roman Signer wird so zum Schlusspunkt dieser Erzählung und eröffnet gleichzeitg eine neue Geschichte, die jeden Tag Millionen von Menschen mit der Zeitungslektüre beginnen, in der Hoffnung, es sei endlich der Tag der good news angebrochen. Eine spannende Erzählung, in der sich Gesellschaftsanalyse, existentielle Reflexion, politische Kritik, philosophische Gedanken und ironische Saubversion mischen, und die dem Besucher die einzigartige Gelegenheit bietet, über die Wechselbeziehung zwischen Kunst und Medien in unserer Zeit nachzudenken. Auswahl der in der Ausstellung vertretenen Künstler Hans Arp Alighiero Boetti John Baldessari Georges Braque Olaf Breuning Joseph Beuys Christo Alberto Giacometti Gilbert & George Ryan Gander Candida Höfer Alfredo Jaar On Kawara William Kentridge Jannis Kounellis Joseph Kosuth Barbara Kruger Robert Longo Olaf Metzel Joan Miró Vik Muniz Willem de Kooning Antoni Muntadas Sigmar Polke Richard Prince Robert Rauschenberg Kurt Schwitters Roman Signer Rirkrit Tiravanija Wolfgang Tillmans Rosemarie Trockel Kelley Walker Andy Warhol 2/6

3 Ein Blick auf die Sammlung Annette und Peter Nobel Die in ihrer Art einmalige Sammlung umfasst über 1500 Werke, die das Ehepaar seit den 1980er Jahren gesammelt hat. Peter Nobel ist Anwalt, Rechtsprofessor und Inhaber einer Anwaltspraxis in Zürich, die sich auch mit Medien- und Kommunikationsrecht befasst. Zusammen mit seiner Frau Annette sammelt er Werke, deren gemeinsamer Nenner das bedruckte Papier ist. Über die Sammlung Annette und Peter Nobel sind zwei von Christoph Doswald herausgegebene Bände mit dem Titel Press Art (Verlag Stämpfli) erschienen. Der erste Band ist 2010 erschienen, der zweite dieses Jahr, anlässlich der Ausstellung im MASI. Bedeutende Auswahlen von Werken aus der Sammlung Nobel wurden 2007 im Zetrum Dürrenmatt in Neuenburg sowie 2011 im Museum der Moderne in Salzburg und im Kunstmuseum St. Gallen gezeigt. Der Katalog Zur Ausstellung erscheint bei den Edizioni Casagrande ein gleichnamiger Katalog mit farbigen Illustrationen aller ausgestellten Werke. Er enthält Beiträge der Kuratoren Elio Schenini und Christoph Doswald, Texte des französischen Philosophen Jean Baudrillard, des Schweizer Künstlers Thomas Hirschhorn und ein Vorwort von Marco Franciolli, Direktor des MASI. Eröffnungsereignis Die Ausstellung And Now the Good News wird am Samstag, den 28. Mai mit einer Aktion des Schweizer Künstlers Roman Signer zum Thema Zeitung eröffnet. Sie beginnt um 17:00 Uhr auf der Piazza Luni, wird gefilmt und ist danach fester Bestandteil der Ausstellung. Kulturvermittlung Jeweils sonntags um 15:00 Uhr bietet das Museum Gelegenheit, die Ausstellung kostenlos zu entdecken. Zusätliche Aktivitäten und Workshops für Kinder werden im Laufe der Ausstellung bekanntgegeben. Zusammenarbeit zwischen Kunst und Medien: eine starke Verbindung Im Laufe der Ausstellung sind, angesichts des spezifischen Themas der Verbindung zwischen Kunst und Massenmedien, mehrere gemeinsame Aktionen mit Tageszeitungen im Tessin und in Italien vorgesehen. 12 Künstler auf den Seiten des Corriere del Ticino Seit Anfang des 20. Jahrhunderts spielte die Zeitung nicht nur eine erstrangige Rolle in vielen Kunstwerken, sondern bot, wie eine Sektion der Ausstellung bezeugt, den Künstlern auch einen neuen Raum, durch den sie ihre Werke einem breiteren Publikum zugänglich machen konnten Seit den Siebzigerjahren häufen sich die Beispiele künstlerischer Eingriffe auf den Seiten der Zeitungen. Eines der ersten Beispiele ist das Projekt Press-Art, das Herbert Distel zwischen 1972 und 1973 in der NationalZeitung realisierte und an dem 52 Schweizer Künstler beteiligt waren. Während der Ausstellung And Now the Good News wird der Medienpartner Corriere del Ticino seine Seiten für die Kunst öffnen. 12 Wochen lang wird abwechselnd je ein Künstler einen Beitrag realisieren, der in der Zeitung veröffentlicht wird. Die Absicht dieses Projekts ist es, den Künstlern einen Raum zu bieten, in dem sie in vollkommener Freiheit spezifische Projekte kreieren können, die im Dialog mit der Struktur und den Inhalten der Zeitung stehen und die den Lesern das Kunstschaffen nicht im üblichen, sondern in einem neuen Kontext näherbringen. Den Anfang macht der Schweizer Künstler Beni Bischof. Sein Beitrag wird am Samstag, 28. Mai zur Eröffnung der Auusstellung publiziert. In den folgenden Wochen werden sich Künstler wie Antoni Muntadas, Alberto Garutti, Alfredo Jaar, Daniele Buetti anschliessen. 3/6

4 Thomas Hirschhorn und La Lettura Eine andere wichtige Initiative im Rahmen der Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit La Lettura, der Kulturbeilage des Corriere della Sera, realisiert. La Lettura hat seit der ersten Nummer (13. November 2011) an den Dialog zwischen Kunst und Information geglaubt und eine in der Welt einmalige journalistische Formel geschaffen: jede Woche wird das Cover der Beilage von einem anderen Künstler gestaltet. Dazu kommt nun als Bereicherung eine neue und spezielle Initiative: Während der Ausstellung And Now the Good News wird La Lettura am Sonntag, dem 5. Juni eine Beilage enthalten, die der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn eigens zu diesem Anlass realisiert hat. Eine wahrhaft künstlerische Zeitung, von einem der wichtigsten Vertreter der internationalen Kunstszene ad hoc für La Lettura realisiert. Hirschhorn hat zwischen dem 1. und 16, Mai jeden Tag eine Collage geschaffen, in der er von einem oder mehreren Bildern ausgeht, die im Corriere della Sera des jeweiligen Tages erschienen sind. Der Künstler hat in einem unerwarteten und ebenso provokativen Spiel visueller Beziehungen Fotos herausgeschnitten, Wörter hervorgehoben, überraschende Verbindungen zwischen Bildern der Berichterstattung, Hauptdarstellern von Ereignissen, Figuren der Werbung hergestellt, mit dem Ziel eine Reflexion über den Sinn der Darstellung und die Rolle der zeitgenössischen Medien anzuregen. Die 16 Seiten umfassende Beilage wird im Mittelteil die vom Künstler realisierten Arbeiten enthalen und kostenlos abgegeben werden. 4/6

5 MASI Lugano Das Museo d arte della ist das Ergebnis einer tiefgreifenden Revision der Kulturpolitik, die zum Zusammenschluss des Museo Cantonale d Arte und des Museo d Arte di Lugano in einer einzigen Institution geführt hat. Das Museum hat zwei Standorte: das LAC zeigt verschiedene Ausstellungen zur Vertiefung der Kunst des 20. Jahrhunderts sowie der zeitgenössischen Kunst und seiner Sammlungen, im Palazzo Reali konzentriert sich die Tätigkeit auf die Geschichte der Kunst des Territoriums und auf die Fokussierung auf spezifische Schwerpunkte der Sammlungen. Hauptpartner des MASI Lugano ist Crédit Suisse, die damit ihr historisches Engagement für die Kunst in Lugano bekräftigt. Aktuelle Ausstellungen Die Sammlung Nuove consonanze. Kunstwerke aus den Sammlungen des Museums LAC, bis 26. Februar 2017 Armand Schultess Palazzo Reali, bis 19. Juni 2016 Che c è di nuovo? Ein Blick auf die aufsteigende Kunstszene im Tessin Palazzo Reali, bis 19. Juni 2016 Giona Bernardi Die trilogie des meeres und andere geschichten Palazzo Reali, Ala Est, bis 19. Juni 2016 Vorschau Asstellungen Paul Signac LAC, 3. September Januar 2017 Antonio Calderara Eine Licht ohne Schatten LAC, 1. Oktober Januar 2017 Marco Scorti Manor Kunstpreis Tessin 2016 LAC, 19. November Februar /6

6 Informationen Ausstellungsstandort LAC Lugano Arte e Cultura Piazza Bernardino Luini 6, 6901 Lugano +41 (0) Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch und Sonntag: 10:30 18:00 Donnerstag, Freitag und Samstag: 10:30 20:00 Montag geschlossen Einrittspreise Die Sammlung Gratiseintritt Asstellungen Erwachsene: Sfr.15.- Sfr.18 Kombiticket mit dem Palazzo Reali ( bis 19. June 2016) Reduziert: Sfr 10.- Sfr.12 Kombiticket mit dem Palazzo Reali ( bis 19. June 2016) (AHV/IV, over 65 Jahre, Gruppen, Studenten Jahre) Gratiseintritt <16 Jahre, jeweils am ersten Sonntag des Monats Führungen und Workshpos +41 (0) lac.edu@lugano.ch Sponsor Credit Suisse, Partner des MASI Lugano Media Partner Corriere del Ticino Pressekontakte LAC Lugano Arte e Cultura Ufficio comunicazione +41 (0) lac.comunicazione@lugano.ch Pressebüro für die deutsch- und französischsprachige Schweiz Burson Marsteller für das LAC Virginie Besserie-Bonjour +41 (0) virginie.bonjour@bm.com Timothée Beckert +41 (0) timothee.beckert@bm.com Press Kit und Bilder Die digitalen Dokumente und die Bilder für die Presse können von folgendem Link heruntergeladen werden: /press 6/6