Hohe Qualität durch kombinierte Milchsäurebakterien
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- Innozenz Grosse
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Hohe Qualität durch kombinierte Milchsäurebakterien Eine gute Grundfutterqualität bietet die beste Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Entscheidend für eine Qualitätssilage ist möglichst hochwertiges Pflanzenmaterial und vor allem ein perfektes Siliermanagement. Ein biologisches Siliermittel verbessert die Silagequalität, steigert die Sicherheit und bringt mehr Erfolg. Die Qualität eines biologischen Siliermittels hängt ab von den Eigenschaften seiner Milchsäurebakterien und deren Kombination. Für die Auswahl der geprüften Siliermittel bietet das DLG-Gütezeichen eine Orientierungshilfe. Zur Beurteilung der Gärqualität gibt die DLG ein Schema vor. Das Schaumann-Siliermittel Bonsilage Plus ist mit dem DLG-Gütezeichen ausgestattet. Die Wirkbereiche 1c, 2 und 4b stehen dabei im Mittelpunkt. Wirkbereich 1c Verbesserung der Gärqualität Die Einstufung des biologischen Siliermittels Bonsilage Plus durch die DLG in die Gruppe»1c«belegt die Verbesserung des Gärverlaufes. Diese Wirkung basiert auf der Grundlage kombinierter homofermentativer Milchsäurebakterien. Ziel der milchsäurebildenden Bakterien in Bonsilage Plus ist die Steuerung des Gärverlaufs über eine schnelle Absenkung des ph- Wertes und intensive Milchsäurebildung. Der natürliche Besatz der Futtergräser an Milchsäurebakterien unterliegt starken Schwankungen. Der Anteil an reinen Milchsäurebildnern ist sehr gering und nicht zuverlässig voraussehbar. Nur wenige der natürlichen auf den Futtergräsern vorhandenen Milchsäurebakterien können sich auf dem Anwelkgut zügig vermehren und produzieren ausreichend Säure. Der Einsatz von spezifisch selektierten an die Anwelksilage angepassten Milchsäurebakterien schließt diese Bedarfslücke. Der Ausgangskeimgehalt an Milchsäurebakterien wird erhöht und die Grundlage für eine optimale Silierung geschaffen. Die intensive Gärung reduziert Nährstoffverluste auf ein Minimum. Wertvolle Nährstoffe bleiben in der Silage erhalten. Die Silagequalität wird jedoch nicht nur vom Ausmaß der erreichten Ansäuerung, sondern auch von der Gärgeschwindigkeit bestimmt. Bonsilage Plus erfüllt mit seinem Gärsystem die Forderung nach einer raschen Aktivität zu Silierbeginn durch die sofort einsetzende Aktivität der Fermentationsgruppe der homofermentativen Milchsäurebakterien in der ersten Silierphase. Aus diesem Grund soll die Silage auch nicht heterofermentativ dominiert werden sondern eine homofermentative Basis aufweisen. Zahlreiche Versuche im Rahmen der Einreichung zum DLG-Gütezeichen 1c und eine aktuelle Untersuchung (s. Darst. 1) der Landwirtschaftskammer Weser-Ems bestätigen, dass Bonsilage Plus eine intensive Milchsäuregärung bereits in den ersten drei Tagen der Silierung bewirkt.
2 Der erreichte ph-wert hebt sich deutlich von der Kontrolle ab. Bereits nach drei Tagen hat die Bonsilage Plus-Silage den ph-wert-bereich von 4,8 erreicht, während die Kontrolle erst bei 5,3 liegt. Die Konsequenz dieser effizienten Vergärung sind deutlich geringere Trockenmasseverluste in der Grassilage, was auf die homofermentativen Milchsäurebakterien in Bonsilage Plus zurückzuführen ist. (s. Darst. 2). Wirkbereich 2 Verbesserung der aeroben Stabilität Die meisten am Markt erhältlichen Produkte haben Ihren Wirkungsschwerpunkt in der Verbesserung des Gärverlaufs und der tierischen Leistung. Diese Produkte bestehen nur aus homofermentativen Milchsäurebakterien. In der Praxis gibt es jedoch häufig Situationen, die spezielle Produkte erfordern. Die gezielte Kombination mit heterofermentativen Milchsäurebakterien ermöglicht eine leistungsstarke Milchsäuregärung mit einem darauf abgestimmten Essigsäuregehalt. Die Essigsäure führt zu einer Abnahme der Hefekeimzahlen während der Lagerung und einer Hemmung des Hefewachstums an der Anschnittfläche. Die Keimbelastung in der Silage wird so deutlich gesenkt und eine höhere Gärstabilität der Anschnittfläche erreicht. Die Gefahr der Nacherwärmung und somit das Nachlassen der aeroben Stabilität ist in den Silagen im mittleren und oberen TS-Bereich bis 50 % TS gegeben. Das DLG-Gütezeichen Gruppe 2»Haltbarkeit unter Lufteinfluss«bestätigt die sichere Wirkung des Siliermittels Bonsilage Plus für diesen Bereich.
3 Eine Erhöhung der Essigsäure in der Frischmasse bewirkt eine Steigerung der aeroben Stabilität von Silagen und beeinflusst auf diesem Weg den Energiegehalt im Futter sowie die Futteraufnahme positiv. Der Zielwert ist ca. 1 % Essigsäure in der Frischsubstanz. Die Produktion der Essigsäure läuft in der anaerob (sauerstoffarm) stabilisierten Silage durch den Einsatz der heterofermentativen Milchsäurebakterien ab. Da die milchsäurebildenden Bakterien erst nach dem Aktivitätsoptimum der homofermentativen Bakterien mit der Bildung der Essigsäure beginnen, ist für eine optimale Wirkung eine Lagerdauer von sechs bis acht Wochen einzuhalten. Dieses Gärsystem hat sich neben vielen Ergebnissen aus der Praxis im Versuch der Landwirtschaftskammer Hannover sowie Weser-Ems und der LfL Brandenburg bestätigt. In der späteren Gärphase (s. Darst. 3) wird von den heterofermentativen Milchsäurebakterien vermehrt Essigsäure gebildet, um die aerobe Stabilität abzusichern. Das erzeugte Gärsäuremuster mit hohen Milchsäuregehalten und angepassten Essigsäuregehalten ging einher mit einer aeroben Stabilität der untersuchten Silagen von sieben Tagen (gesamter Erfassungszeitraum) (s. Darst. 4). Die genannten Daten belegen, dass durch den Einsatz von Bonsilage Plus mit einem Siliersystem aus homo- und heterofermentativen Milchsäurebakterien sowohl der Gärverlauf während der Silierung (Gütezeichen 1c) als auch die aerobe Stabilität (Gütezeichen 2) verbessert wird. Beide Eigenschaften von Bonsilage Plus bilden die Grundlage für die leistungssteigernde Wirkung.
4 Wirkbereich 4b Verbesserung der Verdaulichkeit Hervorzuheben sind die Daten zur Verdaulichkeit der Energie mit einer Erhöhung im Mittel von 0,2 bis 0,3 MJ NEL pro kg Trockenmasse im Gras erster und zweiter Schnitt sowie bei Luzerne (s. Darst. 5). Der Einsatz der Bonsilage Plus-Milchsäurebakterien beeinflusst auch speziell einzelne Rohnährstofffraktionen. In Darstellung 6 ist beispielhaft die Wirkung auf die Rohfaser- und NfE- Fraktion in Bonsilage-Plus-behandelten Silagen aufgezeigt. Der Einsatz von Bonsilage Plus führte zu einer Erhöhung der NfE- bzw. Rohfaserverdaulichkeit um bis zu 6 % bzw. 3 %. Weitere Gründe für die Erhöhung der Verdaulichkeit und Steigerung der Leistung sind zum Teil in dem veränderten Eiweißabbau in der Silage zu suchen. Durch die Beschleunigung des Gärverlaufs, die intensive Fermentation sowie das veränderte Gärsäuremuster wird der Eiweißabbau in der Silage reduziert. Der Anteil an freien Aminosäuren in der Silage gibt einen Hinweis auf die Höhe des Proteinabbaus (s. Darst. 7). Je geringer der Gehalt an freien Aminosäuren ist, desto geringer ist der Proteinabbau in der Silage. Die Eiweißversorgung in der Milchviehfütterung wird verbessert, der Reineiweißanteil erhöht und der Proteinabbau von der Silage zur Kuh verlagert.
5 Das Ergebnis: Bonsilage Plus schützt die Proteinfraktion vor dem Abbau, ein Qualitätskriterium sowie ein Baustein für eine Erhöhung der Leistung. Die starke homofermentative Basis der Milchsäurebakterien in Bonsilage Plus in Kombination mit den heterofermentativen Milchsäurebakterien ermöglicht erstmalig ein fein abgestimmtes Zusammenspiel der drei Wirkungsrichtungen 1c, 2 und 4b. Die Vorteile liegen auf der Hand: geringere Trockenmasseverluste während der Silierung, Erhöhung der aeroben Stabilität an der Anschnittfläche, Verbesserung der Verdaulichkeit und der Energiegehalte der Silagen. Kontakt: Dr. Edmund Mathies, Wahlstedt Tel.-Nr.: edmund.mathies@huelsenberg.de
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