Damit Hygienesicherheit nicht vor der persönlichen Kleidung von Pflegeheimbewohnern haltmacht

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1 P R E S S E I N F O R M A T I O N Damit Hygienesicherheit nicht vor der persönlichen Kleidung von Pflegeheimbewohnern haltmacht RAL-Gütezeichen 992/4 für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen DE BÖNNIGHEIM (IS) In Pflegeeinrichtungen ergeben sich täglich große Wäscheposten aus den unterschiedlichsten Bereichen Bettwäsche und Handtücher, Küchenund Tischwäsche, Berufskleidung sowie stark verschmutzte Wäsche wie z.b. Inkontinenzartikel. Für diese allgemeinen Textilien gibt es klare Vorgaben für die sachgemäße Aufbereitung im Hinblick auf die Hygienesicherheit. Zusätzlich ergeben sich täglich darüber hinaus größere Wäschemengen an Bewohnerwäsche eine bunte Mischung aus Unterwäsche, Socken, Oberhemden, Blusen, Hosen, Röcken und sonstigen Artikeln aus vielerlei textilen Materialien. Die Verantwortung für den Hygienestatus von Bewohnerwäsche verbleibt dabei bei den Pflegeeinrichtungen bzw. bei den beauftragten Wäschereibetrieben. Um Unsicherheiten bezüglich der dringend notwendigen Infektionsprävention auszuräumen, hat die Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.v. das RAL-Gütezeichen 992/4 für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen ins Leben gerufen. Doch warum bedarf es für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen überhaupt eines eigenen Gütezeichens und warum ist die Infektionsprävention hier oberstes Gebot? Wir haben uns mit Ludger v. Schoenebeck, dem Geschäftsführer der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.v. darüber unterhalten. Herr v. Schoenebeck, der Gesetzgeber misst der Behandlung von Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen keine besondere Bedeutung bei sie könnte daher eigentlich wie Wäsche aus Privathaushalten gewaschen werden. Warum sehen Sie darin ein Problem? Gerade weil es keine bindenden Vorgaben für Bewohnerwäsche in Pflegeeinrichtungen gibt, ist dieser Bereich in der Praxis mit sehr vielen Unsicherheiten behaftet. Laut der hierfür gültigen Empfehlung des Robert-Koch-Instituts Infektionsprävention in Heimen besteht lediglich während eines Ausbruchs von Erkrankungen mit durch Kontakt übertragenen Erregern der Anlass, Leibwäsche, Handtücher und Waschlappen der betroffenen Bewohner desinfizierend zu waschen. Hohenstein Institute Marketing & Business Development presse@waeschereien.de Telefon: Telefax: Im Auftrag der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.v. Schloss Hohenstein Bönnigheim GERMANY Telefon: Telefax:

2 Seite Was bedeutet das in der Praxis? In der Praxis heißt dies, dass Bewohnerwäsche von nachweislich infizierten Personen getrennt von der restlichen Bewohnerwäsche behandelt werden soll. Nun stellen Sie sich aber vor, Sie müssten zu jeder Zeit den Infektionsstatus inklusive möglicher Inkubationszeiten jedes einzelnen Heimbewohners beurteilen können, um zu entscheiden, welche Wäsche gesondert gewaschen werden muss. Das kann keinesfalls verlässlich funktionieren. Welche Probleme können sich aus diesen Unzulänglichkeiten ergeben? Im konkreten Fall greift man hinsichtlich der Textilhygiene erst ein, wenn Erreger im schlimmsten Fall schon verbreitet sind und ein großes Risiko für Heimbewohner darstellen übrigens ja auch für das Personal. Wir setzen mit dem RAL-Gütezeichen 992/4 für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen dagegen bereits bei der Vorbeugung von Infektionskrankheiten und somit bei der Unterbrechung möglicher Infektionsketten an. Das heißt, Sie haben gezielt die Prävention im Blick. Ganz genau Sie müssen bedenken, dass in Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Vorerkrankungen oder Immunschwäche immer eine erhöhte Infektionsgefahr besteht. Diese Menschen müssen genau wie Krankenhauspatienten vor mitunter gefährlichen Infektionen geschützt werden. Aus diesem Grund darf Hygienesicherheit nicht vor der persönlichen Kleidung von Heimbewohnern haltmachen. Krankheitserreger können nämlich sehr wohl über Textilien von einem Bewohner zum anderen übertragen werden. Die Wäscherei - egal ob die hauseigene oder die beauftragte gewerbliche Wäscherei ist der Ort, wo alle Textilien immer wieder zusammen ankommen. Und das ist auch der Ort, wo wir bei der Hygienesicherheit ansetzen und Schutzmaßnahmen hinsichtlich der Wäsche selbst, des Personals und der zu verwendenden Verfahren definieren. Wie sehen diese Schutzmaßnahmen konkret aus? Die fest definierten Hygiene-Standards des RAL-Gütezeichens 992/4 für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen garantieren größtmögliche Hygienesicherheit. Dabei steht die Anwendung von desinfizierenden Verfahren mit Abtötung von Bakterien und Inaktivierung von Viren im Vordergrund. Gewerbliche Wäschereien mit diesem Zertifikat arbeiten mit eindeutigen Vorgaben und fest vorgeschriebenen Werten Toleranzen sind nicht vorgesehen. Doch für ein auf Sicherheit ausgerichtetes Qualitätsmanagement genügt keinesfalls die ausschließliche Einhaltung mikrobiologischer Anforderungen, es kommen noch etliche entscheidende Kriterien hinzu, um eine permanente Hygienesicherheit zu gewährleisten. Und die wären? Das beginnt bereits bei den grundlegenden Hygienemaßnahmen wie beispielsweise der Trennung von reinem und unreinem Bereich innerhalb des Wäschereibetriebs oder den allgemeinen Vorrichtungen zur Personalhygiene. Von großer Bedeutung ist

3 Seite auch das Aufstellen und die regelmäßige Kontrolle von effizienten Hygieneplänen. Zudem ist die permanente Anwesenheit eines qualifizierten Hygienebeauftragten im Wäschereibetrieb erforderlich. Eine permanente Kontrolle aller dieser Kriterien hat demnach einen großen Stellenwert. Ja, tatsächlich liefern neben den obligatorischen und kontinuierlichen Eigenkontrollen innerhalb des Betriebs regelmäßige unangekündigte Fremdkontrollen durch die prüfbeauftragten Experten der Hohenstein Institute Auskunft über den allgemeinen hygienischen Status des Betriebs. Dabei werden u.a. Wasserproben aus verschiedenen Bereichen des Wäschereibetriebs, Flächenkontaktproben von den Händen der Mitarbeiter sowie Proben von der sauberen Wäsche eingehenden Laboruntersuchungen unterworfen. Stellt Bewohnerwäsche gewerbliche Wäschereien nicht vor eine gewaltige Herausforderung, was die Logistik betrifft? Nun ja, die Anforderungen sind in der Tat immens, denn ein Betrieb bedient ja viele Kunden gleichzeitig. Zudem ist ja beileibe nicht nur Bewohnerwäsche zu bearbeiten. Aber um bei der Bewohnerwäsche zu bleiben: Die Wäscherei muss nicht nur jedes einzelne Teil entsprechend seiner Pflegbarkeit waschen, sondern auch noch dem einzelnen Bewohner zuordnen können. Hier kommen die in den Gütezeichenbetrieben vorgeschriebenen qualifizierten Textilfachkundigen für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen ins Spiel, die das Sortieren der Wäsche unter Beachtung besonderer Empfehlungen übernehmen. Denn die textilschonende Behandlung ist ein Muss, um den Wert von hochwertigen Textilien dauerhaft zu erhalten. Pflegeeinrichtungen vergeben in der Regel ja nicht ausschließlich Bewohnerwäsche an gewerbliche Wäschereibetriebe, sondern auch Wäsche aus anderen Bereichen. Wie wird das denn gehandhabt? In Pflegeeinrichtungen fallen täglich Wäscheposten aus ganz unterschiedlichen Bereichen an. Dabei werden die hygienischen Anforderungen an die Aufbereitung von allgemeinen Textilien der Stationen wie beispielsweise Bettwäsche oder Handtücher über das Hygienezeugnis des RAL-Gütezeichens 992/2 für Krankenhauswäsche abgedeckt. Sämtliche normativen Vorgaben für die Aufbereitung von Wäsche aus dem Verpflegungsbereich wie beispielsweise Küchenwäsche werden über das RAL- Gütezeichen 992/3 für Wäsche aus Lebensmittelbetrieben erfüllt. In Kombination mit dem RAL-Gütezeichen 992/4 für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen lassen sich somit von den spezialisierten Wäschereien der Gütegemeinschaft alle Textilien aus Pflegeeinrichtungen sachgemäß und unter Erfüllung höchster Anforderungen an Qualität und Hygiene aufbereiten. Herr v. Schoenebeck wir bedanken uns für das Gespräch!

4 Seite Ludger v. Schoenebeck, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.v. mit Sitz in Bönnigheim. Bild: Hohenstein Institute

5 Seite Das RAL-Gütezeichen 992/4 für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen bescheinigt die hygienisch einwandfreie Wiederaufbereitung von bewohnereigener Wäsche aus Pflegeeinrichtungen. Als Grundlage für die konkreten Anforderungen des Gütezeichens wurden die Empfehlungen des 2009 von der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.v. initiierten und gemeinsam mit Experten ausgearbeiteten Leitfadens Textilien in Pflegeeinrichtungen herangezogen.

6 Seite Das RAL-Hygienezeugnis für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen kann nur von der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e. V. ausgestellt werden und gilt jeweils für maximal ein Jahr. Bei den jährlichen, unangekündigten Betriebsbegehungen durch die Sachverständigen der Hohenstein Institute werden unter anderem alle Aspekte der betrieblichen Hygiene überprüft. Bild: Hohenstein Institute Der Leitfaden Textilien in Pflegeeinrichtungen widmet sich der hygienischen Handhabung und Aufbereitung von Textilien in Pflegeeinrichtungen. Er wird laufend aktualisiert und steht Pflegeeinrichtungen, Angehörigen und Hausärzten von Heimbewohnern, Aufsichtsbehörden sowie textilen Dienstleistern kostenlos auf zum Abruf bereit.

7 Seite Gütezeichenbetriebe bieten einen umfassenden Service, der neben der textilschonenden Behandlung von Textilien die Einhaltung aller entscheidenden Kriterien gewährleistet und damit den neuesten Stand von Wissenschaft und Technik darstellt. Die textilschonende Behandlung von Bewohnerwäsche ist ein Muss, um den Wert von hochwertigen Textilien dauerhaft zu erhalten. Die hygienische Handhabung und sachgemäße Aufbereitung aller Arten von Textilien in Pflegeeinrichtungen im Rahmen der RAL Gütezeichen stellt einen wichtigen Beitrag zur Infektionsprävention dar.