Was ist TCM/TAM? Die TCM/TAM besteht aus 3 grossen Teilen:

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1 Was ist TCM/TAM? TCM= Traditionelle Chinesische Medizin TAM= Traditionelle Asiatische Medizin (chinesische, indo-tibetische, mongolische, sibirische, koreanische etc. Medizinformen finden sich hier in ihren Techniken und Anwendungen wieder) In den theoretischen Grundlagen ähneln die meisten asiatischen Medizinformen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Oft werden die selben Diagnosekriterien und Methoden verwendet, und es werden auch sehr ähnliche therapeutische Anwendungen benutzt. Die grössten Unterschiede liegen wohl im Gebrauch von Substanzen und Heilkräutern, da hier klimatische und regionale Unterschiede sehr stark zum Tragen kommen. Die indotibetische Medizin, bekannt unter dem Begriff Ayurveda, zeigt wohl den augenscheinlichsten Unterschied. Geht man jedoch ins Detail, kommen immer mehr Parallelen zum Vorschein. Die TCM als heutige Bezeichnung, ist nur etwas mehr als 80 Jahre alt. Wissen und Theorie gehen fast 5000 Jahre in die Vergangenheit zurück. Auch heute sind die Klassiker aus der Ausbildung nicht wegzudenken. Unter Mao wurde vieles vereinfacht, katalogisiert und man hat sich auf die heute gültigen 365 Akupunkturpunkte, 12 Meridiane, 10 Organe etc. geeinigt. Jedoch lassen sich auch heute noch in der Weite Asiens viele Spezialitäten finden, die so nicht in den Büchern unterrichtet werden. Die TCM/TAM besteht aus 3 grossen Teilen: QI Gong Ist zusammengefasst ein System zur Körper- und Atemarbeit mit einem sehr grossen inneren Anteil der Arbeit, übersetzt heisst es in etwa Energie-Arbeit, zu verstehen ist es als ernsthafte Anstrengungen die Lebensenergie zu stärken. Phytotherapie Die Kräutermedizin, Hauptwaffe der TCM, quasi das Pendant zu unseren Medis, hier kommen allerdings nicht nur Kräuter sondern auch jegliche andere Substanzen zur Anwendung, Salben, Öle und Tinkturen runden das Bild ab und finden oft ihre Anwendung bei den physischen Massnahmen. Zugeordnet wird auch der wichtige Teil Ernährung, auch als Küchenmedizin bekannt. Essen hat in asiatischen Ländern einen sehr hohen Stellenwert und ist Teil der Therapie. Anwendungen Zu den Anwendungen zählen Massagen wie Tuina Anmo, Qi-Gong-Tuina, Akupressur- punktur, Moxibustion, Gua-Sha, Schröpfen, Wärmeanwendungen, Bu Fa+ Xie Fa+ Pien Bu Pien Xie (gebende, zerstreuende, weder gebende noch zerstreuende Methode, Klopfmassage, Peitschenmassage, spezielle Ölanwendungen, auch z.b. Shirodara etc) dazu. Diese Anwendungen der TCM/TAM wären durchaus mit der Physiotherapie vergleichbar und gleicht häufig den modernsten heutigen Techniken, beispielsweise aus den USA. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese 3 Teile (eigentlich 4, wenn man die Ernährung extra betrachtet) wie Zahnräder ineinander greifen, um die Gesundheit eines Menschen zu erhalten oder wieder herzustellen.

2 Theorie In der TCM/TAM wird eine Diagnose nach etwas anderen Kriterien erstellt und beurteilt als bei der Schulmedizin, und auch das funktionelle Verständnis des Körpers ist etwas anders gelagert. So gibt es im Chinesischen den Begriff Qi, der grob als Lebensenergie bezeichnet werden kann, zusammen mit Blut dem wichtigsten Körpersaft, Essenz der Grundsubstanz und den Säften bildet es die vier Grundpfeiler, auf dem der Geist Shen ruht. Man stellt sich das immer so vor, dass der Geist auf einem Tisch meditiert und dessen vier Beine (Qi, Blut, Essenz und Säfte) sind. Ist ein Bein zu kurz gerät, der Tisch ins Wackeln und der Geist wird unruhig. Das Ziel ist es immer, alles ausgeglichen und im Fluss zu halten. So würden erst gar keine Erkrankungen entstehen. Die grösste Stärke der TCM/TAM ist die Prävention. Eine berühmte Aussage lautet zum Beispiel: Behandle immer kleine Krankheiten, dann musst du nie Grosse behandeln! In der TCM/TAM ist auch die Organtheorie wichtig. Es gibt fünf Speicherorgane Zang (Herz, Leber, Milz, Niere, Lunge) und fünf Durchgangsorgane Fu (Dünndarm, Gallenblase, Magen, Blase, Dickdarm), die jeweils einem Speicherorgan zugeordnet werden. Zwei ausserordentliche Organe Perikard und dreifacher Erwärmer (san jiao) kommen noch hinzu. Alle diese Organe haben einen ihnen zugeordneten Meridian, eine Art Energiebahn, die sie miteinander verbindet. Sie treten im Körper paarweise parallel auf jeder Körperhälfte auf und haben einen sogenannten inneren und äusseren Verlauf. Zusätzlich gibt es noch zwei ausserordentliche Meridiane, genau auf der Körpermitte, vorne und hinten. Insgesamt sind es also 12 Meridiane, auf denen sich dann die oben angesprochenen 365 Akupunkturpunkte befinden. Diese kann man sich als Knotenpunkte und/oder Ventile vorstellen, an denen man den Energiefluss beeinflussen kann. Diagnose Zur Diagnose stehen in der Schulmedizin allerlei Gerätschaften zur Verfügung, während in der TCM/TAM nur wenige Mittel zur Verfügung stehen und vor allem die Beobachtungsgabe gefördert werden muss! Die Diagnose unterteilt sich in vier Teile. Als erstes die Anamnese, als zweitens die Inspektion (mit fast allen Sinnen), als drittens die Pulsdiagnose und zu guter letzt die Zungendiagnose. Nach Auswertung aller Erkenntnisse wird dann die aktuelle Diagnose erstellt, die dann erst mal in verschiedene Kriterien unterteilt wird: Innen - Aussen Yin - Yang Kälte - Hitze Fülle - Leere Danach wird dann die zu Grunde liegende Störung so präzise als möglich erfasst und benannt, wie z.b. aufsteigendes Leber Yang, bei akutem Leber Yin Mangel.

3 Therapie Die Therapie wird dann dementsprechend geplant, also in diesem Fall: Leber Yin nähren und Leber Yang ausleiten und absenken. Bei Befunderhebung und nachträglicher Therapie ist die TCM/TAM genauso methodisch und logisch wie die Schulmedizin, nur wird ein anderes Körperbild zu Rate gezogen und man hat eine andere Vorstellung, wie gewisse Zusammenhänge funktionieren. Ein vehementer Unterschied zur Schulmedizin besteht darin, dass es keine Trennung zwischen den Anteilen eines Menschen gibt, wie beispielsweise Psyche, Soma, einfach alles wird im Zusammenhang betrachtet. In diesem konkreten Fall würde man jetzt eine gewisse Diätetik anwenden, spezielle Kräutermischungen verschreiben und mit Schröpfen, Gua Sha, Akupressur mit der Xie Fa und später Pien Bu Pien Xie Methode anwenden. Zusätzlich wären einige spezifische Qi-Gong Übungen zu machen. Alles in allem lebt die TCM/TAM vom präventiven Charakter ihrer Behandlungen und kann dort ihre grosse Stärke ausspielen. Noch ein wichtiger Lehrsatz zum Schluss: Es braucht kein Wunder damit eine Krankheit entsteht, also braucht es auch kein Wunder sie zu heilen! Dieses Skript, kann und will nur einen sehr begrenzten Überblick über die TCM/TAM und ihre Methoden abbilden und erhebt keinesfalls auch nur ansatzweise einen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei Fragen können Sie sich an mich wenden. Michael Klein

4 Glossar Einige Begriffe näher erklärt: Akupressur Akupunktur Aussen A-Xe Punkt Bu-Fa Essenz Fülle Gua-Sha Hitze Innen Kälte Leere Meridian Moxibustion Pien Bu pien xie Stimulierung der Meridian-, Extrapunkte und A-Xe Punkte mit Finger, Händen, Ellbogen, Knie, Fersen, Sticks etc. (in Kürze, alles was nicht invasiv ist) Stimulierung der Meridian-, Extrapunkte und A-Xe Punkte mit Nadeln hier ist gemeint, ob die Krankheit durch äussere Einflüsse ausgelöst wurde oder auch aussen ist momentaner, lokaler, schmerzhafter Punkt, ein Knoten in der Muskulatur, der nicht auf einem Meridian liegt, also kein Meridianpunkt und kein Sonderpunkt ist gebende Methode, bei der ein leerer Zustand gefüllt wird, eher wenig Druck ist die Grundsubstanz, quasi unser genetisches Erbe, die Anfangsenergie wenn von etwas zu viel vorhanden ist, entsteht ein Stau durch diese Methode werden eingedrungene pathogene Faktoren (Sha) mit Öl und speziellen Schabern entfernt als äussere Hitze wäre es die Umgebungstemperatur, als innere z.b. Fieber oder eine Entzündung gemeint ist hier ein eventueller endogener Auslöser der Erkrankung, oder auch ein innerer Verlauf Antonym zum Begriff Hitze, eben kalt, kann also als innerer Faktor eine Durchblutungsstörung beschreiben grundsätzlich das Fehlen von etwas, also von Qi, Säften und Blut ist eine Energiebahn, auf der das Qi sich bewegt, Meridiane verbinden alle Organe und das Äussere mit dem Inneren eine Behandlungstechnik, bei der mit Hilfe einer brennenden Moxazigarre (gepresstes Beifusskraut) Meridiane oder einzelne Punkte stimuliert werden bedeutet, weder geben noch zerstreuen, also ausgleichende Methode mittlere Intensität

5 Qi Qi-Gong Qi-Gong- Tuina Schröpfen Shen Shirodara Säfte Tuina Anmo Xie Fa Yang Yin wörtlich übersetzt Dampf der über einem Topf mit Reis entsteht, oder Duft, Gas etc. gemeint ist allerdings die Energie, die Lebensenergie, die uns durchfliesst Gong bedeutet ernsthaftes Bemühen oder auch Arbeit, im Zusammenhang könnte man hier auch Energiearbeit sagen, aber das ernsthafte Bemühen spielt eine grosse Rolle eine Art Massage, bei der die innere Energie zum Heilen eingesetzt wird, sehr gut mit z.b. Cranio- Sakral-Therapie oder Osteopathie vergleichbar, von der Technik her eine vor allem zerstreuende Methode mit Sauggläsern, die durch einzelne Punkte stimuliert oder sogar ganze Körperareale massiert Geist, sitzt im Herzen und symbolisiert das Gemüt etc. eine Technik aus der Ayurvedik, bei der warmes Öl (spezifisch nach Typ und Problem) über die Stirn gegossen wird in der TCM/TAM sind die Körperflüssigkeiten gemeint, wobei Blut einen Sonderstatus hat ist die chinesische Bezeichnung für Massage bedeutet zerstreuende Methode und wird meist sehr intensiv durchgeführt ist der äussere Aspekt, alles was Wirkung zeigt, das Bewegte, das Bewegende, Kraft, das Männliche, die Sonne, alles sich ausdehnende nach oben und/oder aussen Strebende ist der innere Aspekt, alles was Struktur ausmacht wie das ruhende, zentrierende, die Basis, das Weibliche, die Erde, alles sich zusammenziehende nach unten und/oder innen Strebende Yin und Yang zu verstehen, ist ein komplexes Unterfangen vor allem bei der Diagnostik. Das Ziel der Behandlung besteht darin, diese beiden Aspekte miteinander zu harmonisieren. Dadurch erhält man einen ausgeglichenen Zustand. Das wiederum ist die Basis eines gesunden Körpers. Kein Yin ohne Yang, kein Yang ohne Yin, es gibt keine allgemeine Gültigkeit, nur Grundsätze die es zu verstehen gilt. Zang-Fu ist eine fünf-organtheorie der TCM/TAM, bei der alle fünf Speicherorgane (Zang), je ein Durchgangsorgan (Fu) zugeteilt wird und den Organen jeweils die Funktionen, Herrschaftsgebiete, Emotionen und das Element zugeordnet werden