Potentiale und Grenzen des Anbaus. von mehrjährigen Wildpflanzenmischungen. als Biogassubstrat

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1 Potentiale und Grenzen des Anbaus von mehrjährigen Wildpflanzenmischungen als Biogassubstrat Bachelorarbeit im Studiengang Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie vorgelegt von Christine Janusch Matrikelnummer: Hohenheim, Prüfer: Prof. Dr. Iris Lewandowski Betreuer: M. Sc. Moritz von Cossel

2 Inhalt Seite Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis II V VII IX 1. EINLEITUNG Zielsetzung Herangehensweise 3 2. LITERATURTEIL Konzept der Biogas-Wildpflanzenmischungen Entstehung, Aufbau und Entwicklung des Projektes Energie aus Wildpflanzen Saatgut für Biogas-Wildpflanzenmischungen Anbausysteme Kulturführung Flächenvorbereitung Aussaat Düngung Pflanzenschutz Ernte Ökonomische Aspekte Trockenmasse- und Methanerträge Trockenmasseerträge Methanerträge Produktionskosten Silierung Flächennutzung Wildschadenrisiko Erntetermin 22 II

3 2.3. Ökologische Aspekte Förderung der Artenvielfalt durch die Biogas-Wildpflanzenmischungen Nahrungsquelle Lebensräume für Tiere Heimische Wildpflanzenarten Umweltschutz durch die Biogas-Wildpflanzenmischungen Bodenschutz Gewässerschutz Klimaschutz Politische und soziale Aspekte Politische Aspekte Soziale Aspekte Bevölkerung Landwirte FRAGEBOGENBASIERTE ERHEBUNG Material und Methode Methodisches Vorgehen Material Auswertungskriterien Darstellung der Umfrageergebnisse Umfragebeteiligung Konzeptionelle und ökonomische Umfrageergebnisse Trockenmasseerträge Bodenvorbereitung und Aussaattermin Unkrautbefall- und bekämpfung Düngung Düngemitteleinsatz Düngemittelart Ernte Silierung Arbeitszeit Maschineneinsatz Ökologische Umfrageergebnisse 43 III

4 Florale Artenvielfalt Faunistische Artenvielfalt Schnitthöhe bei der Ernte Politische und soziale Umfrageergebnisse Bevölkerung Landwirte Übersicht der Probleme und Potentiale von Biogas-Wildpflanzenmischungen DISKUSSION Diskussion der Umfragemethode Diskussion der Umfrageergebnisse Diskussion der konzeptionellen und ökonomischen Umfrageergebnisse Diskussion der ökologischen Umfrageergebnisse Diskussion der politischen und sozialen Umfrageergebnisse Politik Bevölkerung Landwirte ZUSAMMENFASSUNG SCHLUSSFOLGERUNG LITERATURVERZEICHNIS ANHANG Artenzusammensetzung der Biogas-Wildpflanzenmischung BG Fragebogen Eidesstattliche Erklärung 76 IV

5 Abkürzungsverzeichnis a Jahr Abb. Abbildung AGEE-Stat Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik AUKM Agrarumwelt- und Klimamaßnahme BB Brandenburg BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMELV Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz BMWI Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BG 70/ 80/ 90 Wildpflanzenmischung Biogas 70/ 80/ 90 BW Baden-Württemberg BY Bayern Ca Calcium ca. circa cm Zentimeter DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum d.h. das heißt DMK Deutsches Maiskomitee e.v. DVL Deutscher Verband für Landschaftspflege e.v. EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz FNR Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.v. GAK Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" GAP Gemeinsame Agrarpolitik ha Hektar HE Hessen K Kalium k. A. keine Angabe kg Kilogramm KWK Kraft-Wärme-Kopplung LAZBW Aulendorf Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg LTZ Augustenberg Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg LWG Bayern Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau max. maximal Mg Magnesium 3 m N Normkubikmeter N Stickstoff n Anzahl NABU Naturschutzbund Deutschland e.v. NLF Netzwerk Lebensraum Feldflur NS Niedersachsen NW Nordrhein-Westfalen otm organische Trockenmasse P Phosphor PK Pufferkapazität RP Rheinland-Pfalz s. siehe SH Schleswig-Holstein V

6 SN Sachsen std Stunde t Tonne Tab. Tabelle TM Trockenmasse TS Trockensubstanz VK Vergärbarkeitskoeffizient vgl. Vergleich Z Zuckergehalt z. B. zum Beispiel VI

7 Abbildungsverzeichnis Abb.1: Maximale Trockenmasseerträge von Biogas-Wildpflanzenmischungen in den verschiedenen Standjahren und von Silomais im Vergleich (nach Saaten- Zeller, 2014 und Lewandowski & Gützloe, 2014).. 14 Abb.2: Methanausbeute von Grünroggensilage und Maissilage (nach FNR, 2013b). 16 Abb.3: Maximal beobachtete Artenzahl verschiedener Tiergruppen pro Jahr zwischen 2009 und 2011 in Wildpflanzenmischungen und Mais (nach Vollrath et al., 2012). 25 Abb.4: Absolute Häufigkeiten der je Bundesland versendeten und durch die Landwirte ausgefüllten, empfangenen Fragebögen 35 Abb.5: Durchschnittliche Trockenmasseerträge mit Standardabweichungen der Wildpflanzenmischungen von Saaten-Zeller von den befragten Praxisbetrieben, sortiert nach Stand- und Aussaatjahren sowie der durchschnittliche Trockenmasseertrag mit Standardabweichung von Silomais von den teilnehmenden Praxisbetrieben.. 36 Abb.6: Angaben zum Zeitpunkt des Pflug- oder Grubbereinsatzes von den 84% der befragten Landwirte, die diesen Arbeitsgang durchgeführt haben.. 37 Abb.7: Von den Teilnehmern geschätzte, durchschnittliche Verunkrautung der Wildpflanzenflächen mit Standardabweichungen in den einzelnen Standjahren Abb.8: Mechanische und chemische Unkrautbekämpfung durch die Befragten bei Flächen mit Wildpflanzen- und Silomaisanbau Abb.9: Durchschnittliche Stickstoffdüngemengen [kgn/ha] in den einzelnen Standjahren der Wildpflanzenmischungen und bei Silomais.. 40 Abb.10: Einsatz verschiedener Düngemittelarten durch die Probanden auf den Wildpflanzen- und Silomaisflächen 40 Abb.11: Relative Häufigkeiten der durch die Befragten gewählten, verschiedenen Erntetermine in den ersten und nachfolgenden Standjahren der Wildpflanzenmischungen von Saaten-Zeller Abb.12: Prozentuale Darstellung der Bewertung der Silierbarkeit der Wildpflanzenmischungen im Vergleich zum Silomais durch die Befragten.. 42 Abb.13: Prozentuale Darstellung des Substrateinsatzes von Wildpflanzenmischungen durch die befragten Landwirte. 42 Abb.14: Durchschnittliche Arbeitszeitangaben durch die Probanden in Stunden je Hektar und Jahr mit den dazugehörigen Standardabweichungen für die Wildpflanzenmischungen und für den Silomais.. 42 Abb.15: Gemittelte Angaben der Befragten zur Anzahl dominierender Zielpflanzenarten in den einzelnen Standjahren der Wildpflanzenmischungen von Saaten-Zeller und die dazugehörigen Standardabweichungen. 44 Abb.16: Beobachtete Zu- oder Abnahme von verschiedenen Tiergruppen auf den Anbauflächen der Befragten mit Wildpflanzenmischungen von Saaten-Zeller VII

8 im Vergleich zu Maisflächen Abb.17: Durchschnittliche Schnitthöhe bei der Ernte der Wildpflanzenbestände durch die Teilnehmer in den einzelnen Standjahren.. 46 Abb.18: Problembereiche von den Biogas-Wildpflanzenmischungen aus Sicht der Umfrageteilnehmer Abb.19: Potentialbereiche von den Biogas-Wildpflanzenmischungen aus Sicht der Umfrageteilnehmer Abb.20: Meinungen der Umfrageteilnehmer über die zukünftige Etablierung von Wildpflanzenmischungen als sinnvolle Ergänzung zu Silomais in Prozent Tabellenverzeichnis Tab.1: Düngungsempfehlung zu verschiedenen Biogas-Wildpflanzenmischungen (nach Kuhn et al., 2014) Tab.2: Empfohlene Erntetermine für Biogas-Wildpflanzenmischungen (nach Kuhn et al., 2014) Tab.3: Trockenmasseerträge der Wildpflanzenmischungen BG70/ BG90 aus der Praxis in verschiedenen Bundesländern im 2. oder 3. Standjahr (nach Bleeker & Saaten-Zeller, 2014).. 14 Tab.4: Gemittelte Trockenmasseerträge der Jahre 2011 bis 2013 von Silomais und Wildpflanzenmischung (BG 70) in Aulendorf und Forchheim und prozentualer Anteil am Ertrag von Silomais (nach LTZ Augustenberg, 2014) Tab.5: Arbeitsgänge von Wildpflanzenmischungen und konventioneller Ackernutzung im Vergleich (nach Bleeker & Saaten-Zeller, 2014). 17 Tab.6: Substratbereitstellungskosten, Umsatzerlöse, Deckungsbeiträge und Betriebsergebnis von Wildpflanzenmischungen (Ertrag: 9,3 ttm/ha*a) und Silomais (Ertrag: 16,2 ttm/ha*a) auf Datengrundlage aus Unterfranken (Vollrath et al., 2013b; Vollrath & Werner, 2012) Tab.7: Summe der Spezialkosten und der Gewinnbeitrag von Wildpflanzen (Ertrag: 10 bis 14 ttm/ha*a) und Silomais (Ertrag: 18,8 ttm/ha*a) (nach Friedrichs, 2014) Tab.8: Dominierende Aussaattermine der Wildpflanzenmischungen von den befragten Landwirten in den Jahren 2010 bis Tab.9: Die drei häufigsten Nennungen der Umfrageteilnehmer zu dominierenden Zielpflanzenarten und dominierenden Unkrautarten in den Wildpflanzenmischungen von Saaten-Zeller je Standjahr nach Häufigkeit sortiert. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Antworten der Befragten.. 45 Tab.10: Probleme der Biogas-Wildpflanzenmischungen aus dem Literaturteil und der Umfrage im Vergleich zueinander 50 VIII

9 Tab.11: Potentiale der Biogas-Wildpflanzenmischungen aus dem Literaturteil und der Umfrage im Vergleich zueinander 51 Tab.12: Artenzusammensetzung der Biogas-Wildpflanzenmischung BG 70 und prozentualer Anteil der einzelnen Arten an der Mischung (nach Saaten-Zeller, k. A.).. 70 IX

10 1. Einleitung Im Rahmen des bundesweiten Versuchsprojektes Energie aus Wildpflanzen werden mehrjährige Wildpflanzenmischungen für die Bioenergieerzeugung erprobt (NLF, 2014a). Joachim Köhler ist einer der vielen Landwirte, der sich an diesem Projekt beteiligt und beschreibt seinen Wildpflanzenbestand als sehr farbenfroh und lebendig (Landwehr, 2012). Trotz Skepsis gegenüber dieser möglichen Substratergänzung zu Silomais sei er überzeugt, dass sich der Anbauversuch lohne (Landwehr, 2012). Projekte wie die Biogas-Wildpflanzenmischungen zeigen, dass sich das Großprojekt Energiewende nach wie vor bundesweit noch mitten in der Umsetzung befindet. Das primäre Bestreben bei der Energiewende ist es, die Nutzung endlicher, fossiler Rohstoffe durch nachhaltigere und umweltschonendere Energiesysteme zu ersetzen (Vollrath et al., 2012). Bereits 2013 konnte in Deutschland ein Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch von über 12% erzielt werden, und hiervon entfallen allein rund 8% auf Energie aus Biomasse (BMWI & AGEE-Stat, 2014). Auf Basis von Biomasse als Energieträger spielt dabei vor allem Biogas eine vielversprechende Rolle, und mit der verstärkten Verwendung von Biomasse hierfür geht folglich eine Zunahme des Energiepflanzenanbaus einher (Vollrath et al., 2012). Neben Grassilage und Getreide-GPS ist laut einer Betreiberumfrage vom Deutschen Biomasseforschungszentrum aus dem Jahre 2013 vor allem Maissilage mit 73% massebezogenem Substrateinsatz in Biogasanlagen der dominierende nachwachsende Rohstoff (DBFZ, 2014). Mais liefert die höchsten Methanerträge pro Hektar und weist somit verglichen mit anderen Kulturarten zur Biogasnutzung die höchste Flächeneffizienz und folglich den geringsten Flächenanspruch auf (Deutsches Maiskomitee e.v., 2013). Dadurch hat laut DMK und FNR (2013) der Anbau von Energiemais für die Biogasproduktion im Jahr 2013 bereits ein Drittel der gesamten Maisfläche ausgemacht. Der Anteil der Maisanbauflächen an der Gesamtanbaufläche in Deutschland stieg dabei von 2005 bis 2013 von 7,4 auf 12,2% an (Linhart & Dhungel, 2013). Diese Entwicklung sorgt zunehmend für Kritik und der weitere Anstieg des Maisanbaus in Deutschland ist umstritten (Vollrath, Kuhn & Werner, 2010). Wortbildungen der Medien wie Vermaisung der Landschaft, welche erstmals in der Zeitung Die Welt im Jahr 2007 genannt wurde, beeinflussen die Debatte negativ (Linhart & Dhungel, 2013). Dies und auch die sichtbaren Veränderungen des Landschaftsbildes können in der Bevölkerung zu einer sinkenden Akzeptanz der Biomassenutzung führen (Vollrath, Kuhn & Werner, 2010). Darüber hinaus entstehen beim Maisanbau durch die Intensivierung der ackerbaulichen Nutzung und Monokultur ökologische Risiken, wie zum Beispiel der Verlust an Biodiversität und tieri- 1

11 schen Lebensräumen, eine langfristige Abnahme der Bodenfruchtbarkeit sowie eine erhöhte Nährstoffauswaschung und Bodenerosion (Vollrath & Werner, 2012a). Somit wird die Notwendigkeit geeignete Substratalternativen zu Mais zu finden, die einen nachhaltigen Biomasseanbau ermöglichen, immer größer. Bislang werden neben Mais bevorzugt andere einjährige Kulturpflanzen für die Biogaserzeugung erprobt, jedoch zeigt sich eine gewünschte ökologische Vorteilhaftigkeit insbesondere bei mehrjährigen Substratmöglichkeiten (Vollrath et al. 2012). Diese benötigen laut Vollrath et al. (2012) zum Beispiel eine geringere Bodenbearbeitung sowie einen niedrigeren Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatz im Vergleich zu den einjährigen Substraten. Vor allem die mehrjährigen Wildpflanzenmischungen bieten zusätzlich Potentiale zur Erhöhung der floralen und faunistischen Artenvielfalt in der Agrarlandschaft durch ihre Blüh- und Strukturvielfalt (Vollrath et al., 2012). Diese Wildpflanzenmischungen werden seit einigen Jahren deutschlandweit erforscht und in der Praxis getestet und bieten die Chance einer nachhaltigen sowie natur- und umweltschonenden Energieproduktion (Vollrath & Werner, 2012). Man hofft, mit diesem alternativen Biogassubstrat eine Kompromisslösung zwischen einer ökonomischen Bioenergieerzeugung und dem Umweltschutz zu finden (Vollrath et al., 2012). Die bisherigen Ergebnisse sind dabei laut Vollrath et al. (2012) vielversprechend, wenngleich es auch noch einige Schwachstellen und Schwierigkeiten bei der erfolgreichen Etablierung von Biogas-Wildpflanzenmischungen gibt. Dies sieht man beispielsweise auch daran, dass der anfangs erwähnte Landwirt Köhler mittlerweile wieder Mais auf seinen ehemaligen Wildpflanzenflächen anbaut (Interview Köhler, 2014). Somit präsentieren sich die Biogas-Wildpflanzenmischungen als aktuelles, vielseitiges und interessantes Thema, dessen intensivere Untersuchung in Form einer Bachelorarbeit lohnenswert erscheint. Und dies insbesondere deshalb, da zu dieser Thematik bislang noch keine so umfassende Literaturstudie existiert Zielsetzung Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, den Status quo der Biogas-Wildpflanzenmischungen in der Forschung und der praktischen Anwendung in der Landwirtschaft umfassend und unter Berücksichtigung verschiedener Gesichtspunkte darzustellen. Neben der Motivation und den Zielsetzungen des Projektes Energie aus Wildpflanzen sollen dabei insbesondere aufgezeigt und diskutiert werden, in welchen Bereichen das Projekt derzeit an seine Grenzen stößt und welche Potentiale bestehen und ausbaufähig sind. 2

12 Die zentrale Fragestellung ist somit: Inwieweit können mehrjährige Wildpflanzenmischungen eine sinnvolle Ergänzung zu dem derzeit besten Biogassubstrat Mais darstellen? Für die Beantwortung dieser zentralen Fragestellung werden folgende Forschungsfragen untergeordnet: Welche Potentiale haben Biogas-Wildpflanzenmischungen hinsichtlich ökonomischer, ökologischer Aspekte sowie politischer und sozialer Aspekte? In welchen Bereichen besteht noch der größte Forschungsbedarf beziehungsweise gibt es die größten Probleme? Inwieweit lässt sich das Konzept der Biogas-Wildpflanzenmischungen bereits in die landwirtschaftliche Praxis übertragen? 1.2. Herangehensweise Um die in Punkt 1.1. genannten Fragestellungen zu beantworten, wird in Kapitel 2 als erstes eine umfassende Literaturstudie durchgeführt, die in unterschiedliche, für das Projekt relevante Bereiche unterteilt ist. So wird zunächst das Konzept der Wildpflanzenmischungen erläutert (s. Punkt 2.1.), gefolgt von den ökonomischen und ökologischen Aspekten (s. Punkt 2.2. und Punkt 2.3.). Anschließend erfolgt im Punkt 2.4. eine Betrachtung der politischen und sozialen Faktoren, die einen Einfluss auf das Projekt Energie aus Wildpflanzen ausüben. Die Angaben aus der Literatur werden dabei durch aktuelle Expertenmeinungen aus Forschung und Praxis ergänzt, um wichtige Impulse und Anregungen für die Bearbeitung der Thematik sowie einen aktuellen Bezug zu den Literaturangaben zu liefern. Ebenfalls ergänzend zum Literaturteil wird eine bundesweite Umfrage mit Praxisbetrieben durchgeführt, um aktuelle Daten aus der landwirtschaftlichen Praxis bereitzustellen. In Kapitel 3 werden Material und Methoden sowie die Ergebnisse dieser Umfrage vorgestellt. In einer anschließenden Diskussion im vierten Kapitel werden die Ergebnisse aus der Literatur und der Umfrage miteinander verglichen und aufgezeigt, inwieweit sich die Aussagen zu Problemen und Potentialen aus beiden Teilen miteinander vereinbaren lassen, beziehungsweise in welchen Bereichen es auch zu Abweichungen und Widersprüchen kommt. Darauf aufbauend folgen im fünften Kapitel eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie ein abschließendes Fazit über den Entwicklungsstand und die Zukunftsaussichten der Biogas-Wildpflanzenmischungen bezüglich der praktischen Umsetzung des Konzeptes unter Berücksichtigung aller hier untersuchten Problem- und Potentialbereiche. 3

13 2. Literaturteil Im folgenden Kapitel werden Probleme und Potentiale, die in Verbindung mit dem Biogas-Wildpflanzenanbau auftreten, aus der Literatur herausgearbeitet und vorgestellt. Dazu werden nacheinander in den Punkten 2.1. bis 2.4. die konzeptionellen, ökonomischen, ökologischen sowie die politischen und sozialen Aspekte von den Biogas-Wildpflanzenmischungen einzeln betrachtet. Ergänzend dazu fließen Stimmen von Experten aus der Forschung und der Praxis mit ein, die mit Hilfe von Interviews erhoben worden sind. Persönlich, schriftlich und telefonisch wurden hierzu entweder zu einzelnen Themenbereichen oder allgemein zum Biogas- Wildpflanzen-Projekt folgende Personen befragt: Anonymer Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Saarland, Carola Bühler (Landwirtschaftskammer Hamburg), Kristin Drenckhahn (Netzwerk Lebensraum Feldflur), Antje Föll (Bodensee-Stiftung), Rieke Trittin (Landkreis Fulda), Moritz von Cossel (Universität Hohenheim), Stefan Zeller (Firma Saaten-Zeller), Arno Zürcher (LTZ Augustenberg) Konzept der Biogas-Wildpflanzenmischungen Die Idee zur Erforschung und Verwendung von Wildpflanzenmischungen als Biogassubstrat gründet sich auf dem Projekt Energie aus Wildpflanzen, welches durch das Netzwerk Lebensraum Feldflur im Jahre 2008 entstanden ist (NLF, 2014a). Nachfolgend soll zunächst das Projekt vorgestellt und allgemeine Informationen zur Entstehung, dem Projektaufbau und der Entwicklung des Projektes gegeben werden. Anschließend werden Details zur Konzeption der Saatgutmischungen und der unterschiedlichen Anbausysteme sowie der Kulturführung vorgestellt Entstehung, Aufbau und Entwicklung des Projektes Energie aus Wildpflanzen Das Projekt Energie aus Wildpflanzen entwickelte sich aus dem zwischen 2003 bis 2006 laufenden und vom DBU geförderten Forschungsprojekt Lebensraum Brache. Ziel war es hierbei, Lebensräume für heimische Wildtiere zu schaffen, indem auf stillgelegten Ackerflächen verschiedene Pflanzenmischungen aus Kultur- und Wildpflanzen ausgebracht wurden (NLF, 2014a). Auch nach dem Wegfall der obligatorischen Flächenstilllegung 2008 wollten die Projektpartner des Lebensraum Brache-Projektes die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft weiterhin fördern und schlossen sich zum Netzwerk Lebensraum Brache zusammen (seit 2012 umbenannt in Netzwerk Lebensraum Feldflur). Mehrere Arten der nach hauptsächlich ökologischen Gesichtspunkten hergestellten Blühmischungen für das Projekt Lebensraum Brache 4

14 weisen ein hohes Biomassepotential auf. So entstand die Idee, diese Pflanzenmischungen für die Biogasnutzung weiterzuentwickeln. Wie man der Internetseite des Netzwerk Lebensraum Feldflur entnehmen kann, gibt es deshalb seit 2008 das Projekt Energie aus Wildpflanzen (NLF, 2014a). Dabei arbeiten die Akteure aus Landwirtschaft, Jagd und Naturschutz eng zusammen, um sowohl dem Klimaschutz als auch dem Umweltschutz gerecht zu werden (Thoss, Rösen & Werner, 2009). In erster Linie steht dabei nicht die Entwicklung einer ökonomisch vollwertigen Alternative zu Mais im Vordergrund, sondern vielmehr eine Ergänzung zu den Hauptenergiekulturen, die vor allem auch ökologisch wertvoll ist (Degenbeck, Vollrath & Werner, 2013). Um dieses Vorhaben verwirklichen zu können, wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Als Projektträger beziehungsweise Projektleiter fungieren dabei die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.v. und die LWG Bayern, welche auch bereits ein Partner im Projekt Lebensraum Brache gewesen ist (Degenbeck, Vollrath & Werner, 2013). Der Aufbau des Projektes ist in zwei Phasen unterteilt: In der bereits abgeschlossenen Projektphase 1 ( bis ) wurden grundsätzliche Untersuchungen durchgeführt, mit dem primären Ziel, geeignete mehrjährige Saatgutmischungen aus dem reichhaltigen Wildpflanzenspektrum zu entwickeln (NFL, 2014a). In der aktuellen und noch bis Februar 2015 laufenden Projektphase 2 werden die Mischungen, das Anbausystem und die Kulturführung weiter optimiert (Degenbeck et al., k. A.). Hierzu werden Versuchsansaaten in Bayern, Brandenburg und Niedersachsen durchgeführt. Zusätzlich finden vermehrt ökologische Begleituntersuchungen statt. Auch die seit 2011 stattfindenden, großflächigen Praxisversuche bei landwirtschaftlichen Betrieben werden weiter ausgedehnt (Degenbeck, Vollrath & Werner, k. A.). An der zweiten Projektphase wirkt das Netzwerk Lebensraum Feldflur nicht mehr operativ mit, sondern versucht vielmehr die Erfahrungen aus der ersten Projektphase in die Praxis zu übertragen (NLF, 2014a). Laut Kristin Drenckhahn, die für das Netzwerk Lebensraum Feldflur das Projekt Energie aus Wildpflanzen koordiniert, werde derzeit im Bundesgebiet rund 1500 ha deutschlandweit mit Wildpflanzen kultiviert (Interview Drenckhahn, 2014). Drenckhahn beruft sich hierbei auf eine Abschätzung der Saatgutfirma Saaten-Zeller. Konkretere Zahlen zu landwirtschaftlichen Praxisbetrieben seien Drenckhahn dabei nicht bekannt. Laut dem Abschlussbericht der ersten Projektphase waren 2012 ca. 700 ha Wildpflanzen angesät und über 80 Landwirte aus 12 Bundesländern beteiligt gewesen (Vollrath et al., 2012). 5

15 Ein Problem für die Projektentwicklung sei aber die eher dezentrale Organisation des Projektes, aufgrund derer auch sichere Angaben zur Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Wildpflanzenanbau schwierig seien (Interview Trittin, 2014). Rieke Trittin vom Landkreis Fulda betont darüber hinaus die Bedeutsamkeit einer engen Zusammenarbeit alle Projektbeteiligten, da dasselbe Ziel verfolgt werde und gemeinsam leichter zu erreichen sei (Interview Trittin, 2014). Zum Entwicklungsstand des Projektes lasse sich zudem noch festhalten, dass es regionale Unterschiede gibt hinsichtlich des Bekanntheitsgrads und der Umsetzung in Form von Praxisbetrieben. So erklärt ein Vertreter der Landwirtschaftskammer Saarland, dass in Regionen mit einem verhältnismäßig geringen Maisanteil der Anbaufläche auch die Suche nach alternativen Substraten kein besonderes Thema sei (Interview Landwirtschaftskammer Saarland, 2014). Projekte, wie die Biogas-Wildpflanzenmischungen, nehmen deshalb in solchen Gebieten nur langsam Fahrt auf, wie beispielsweise auch im Saarland, wo nur ca. 10% Mais in der Fruchtfolge vorhanden sei (Interview Landwirtschaftskammer Saarland, 2014). Des Weiteren seien nach der Aussage von Vertretern der Landwirtschaftskammern im Norden, darunter auch Carola Bühler von der Landwirtschaftskammer Hamburg, die nördlichen und auch östlichen Regionen in Deutschland eher zögerlich zu überzeugen von Projekten, wie den Biogas-Wildpflanzenmischungen, aus Süddeutschland (Interview Bühler, 2014). Aus der Erfahrung heraus werde dort befürchtet, dass Anbausysteme und Saatgutmischungen, die für die klimatischen Bedingungen und Bodenstrukturen in Süddeutschland konzipiert worden sind, im Norden nicht so gut funktionieren werden (Interview Bühler, 2014) Saatgut für Biogas-Wildpflanzenmischungen Die Entwicklung von geeigneten Saatgutmischungen für die Biogasproduktion ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Für Stefan Zeller, Geschäftsführer der Firma Saaten-Zeller, sei zu Beginn die größte Herausforderung gewesen, andere Personen von dieser eher ungewöhnlichen Art der Biogas-Produktion zu überzeugen (Interview Zeller, 2014). Daneben spiele die Artenauswahl eine zentrale und nicht ganz einfache Rolle. Man brauche Arten für die Biogas-Wildpflanzenmischungen, die nicht nur gut kultivierbar und wüchsig, sondern darüber hinaus auch optisch attraktiv und nicht invasiv seien (Interview Zeller, 2014). Zur Bewältigung dieser Aufgabe arbeiten der Wildpflanzenproduzent Saaten-Zeller und die LWG Bayern von Anfang an zusammen. Als Grundlage für die Biogas-Wildpflanzenmischungen dienten wildtierfreundliche, artenreiche Mischungen aus ein- und mehrjährigen Kultur- und Wildpflanzenarten, mit deren Entwicklung sich die LWG Bayern bereits seit Ende der 90er Jahre befasst hat (Vollrath et al., 6

16 2012). Ziel war es, diese Mischungen zu wirtschaftlich attraktiven, alternativen Biogassubstraten weiterzuentwickeln. Laut dem Abschlussbericht der ersten Projektphase erfolgte dafür zunächst eine Sichtung von Pflanzenarten mit hohem Biomassepotential (Vollrath et al., 2012). Die wesentlichen Auswahlkriterien waren dabei neben einem dicken, markigen Stängel und einem hohen Wuchs von über 1,50 m, viel Blattmasse sowie ein Blühzeitraum von ca. Juli bis September (Vollrath et al., 2012). Für eine gute Entwicklung der Stauden durch ausreichend Lichteinfall auf den Boden, wurde zudem auch auf eine schlanke und hohe Wuchsform der ein- bis zweijährigen Arten wertgelegt. Darüber hinaus wurden Arten mit einer frühzeitigen, starken Lignifizierung möglichst gleich ausgeschlossen ebenso Arten mit allergenen Eigenschaften, Problemen bei der Vermehrung des Saatgutes oder der Aussaat, mangelhafter Standfestigkeit oder hohem Nährstoffbedarf (Vollrath et al., 2012). Mit Hilfe von Experten aus den Bereichen floristischer Artenschutz und Invasionsbiologie wurden zudem solche Arten, die zur Auswilderung oder Einkreuzung in die heimische Flora neigen, von der verbleibenden Auswahl gestrichen (Vollrath et al., 2012). So blieben nach dem Auswahlverfahren von 241 Arten nur 86 übrig. Davon wurden 44 Pflanzenarten 2009 in verschiedenen Varianten in überregional angelegten Parzellenversuchen getestet. Bei den restlichen 42 Arten war laut Vollrath et al. (2012) die Eignung noch unsicher oder das Saatgut noch nicht in ausreichender Menge vorhanden. Diese Arten wurden weiter beobachtet. Bei den überregionalen Versuchen wurden sowohl Mischungen mit nur heimischen Stauden als auch Mischungen mit erweitertem Herkunftsspektrum untersucht. Zeller zufolge würde es große Gefahren für die heimische Flora und Fauna bergen, wenn fremdländische Arten großflächig in Deutschland ausgebracht würden, ohne dass diese Arten zuvor fundiert erforscht worden seien (Interview Zeller, 2014). In den Wildpflanzenmischungen von Saaten-Zeller seien deshalb nur fremdländische Arten enthalten, die bereits seit Jahrhunderten in Deutschland verbreitet sind und sich als unproblematisch erwiesen haben (Interview Zeller, 2014). Neben den Mischungen mit unterschiedlichen Herkunftsspektren wurden auch in beiden Fällen Varianten für trockene und für frische Standortbedingungen getestet. Zusätzlich befindet sich auch die Bestandesgründung als Maisuntersaat in der Erprobung. Nach der Artenauswahl war eine weitere Herausforderung, den optimalen Erntetermin festzustellen, der zu möglichst hohen Erträgen führt (Vollrath et al., 2012). Dabei kommt es auf die richtige Kombination der unterschiedlichen Arten an. Laut Vollrath et al. (2012) ist neben einem hohen Trockenmasseertrag auch eine hohe Methanausbeute erwünscht. Bestimmte Trockensubstanzgehalte zwischen 25-33% müssen beachtet werden und sind wichtig für den Transport und die Silierbarkeit des Erntegutes. Zusätzlich wurde aus ökologischen Gründen ein später Erntetermin angestrebt (Vollrath et al., 7

17 2012). Darüber hinaus musste auch die richtige Saatgutstärke für die einzelnen Arten gefunden werden. Diese Schwierigkeiten konnten aber gelöst werden und seit 2012 gibt es auf dem freien Markt eine Biogas-Testmischung mit heimischen Stauden. Anfängliche Ernteprobleme durch das inhomogene Erntegut, welche auch durch Trittin bestätigt wurden, konnten durch eine Optimierung der Saatgutmischung in Form einer Reduzierung des Sonnenblumenanteils bereits behoben werden (Interview Trittin, 2014). Im aktuellen Saatgutkatalog der Firma Saaten-Zeller (2014) werden nun drei verschiedene Biogas-Wildpflanzenmischungen für verschiedene Anbauverfahren zum Verkauf angeboten. Nach letzten Optimierungen des Saatgutes im Jahr 2013 ist sich die Firma Saaten-Zeller sicher, nach fünf Jahren Forschung nun die ideale Mischung als Substratergänzung zum Mais anbieten zu können (Saaten-Zeller, 2014). Auch Zeller betont, dass alle heimischen Arten, die für die Biogaserzeugung geeignet sind, berücksichtigt wurden und derzeit keine weitere Optimierung des Saatgutes nötig sei (Interview Zeller, 2014). Allerdings werden momentan einige Arten züchterisch bearbeitet, um einen größeren Masseaufwuchs zu erzielen. Laut Zeller ist dies jedoch von Seiten der Politik nicht erwünscht (Interview Zeller, 2014). Die politischen Entscheidungsträger möchten, dass die Wildpflanzen wild bleiben und behindern diese züchterischen Arbeiten, so Zeller. Skeptikern, wie bereits im Punkt angeführt, die regionalbedingte Schwierigkeiten mit den Wildpflanzenmischungen befürchten, begegnet Zeller mit dem Argument, dass eine Anpassung der Mischungen an einzelne Regionen in Deutschland seines Erachtens nur bezüglich der Autochthonie sinnvoll erscheine (Interview Zeller, 2014). Jedoch führt er weiter aus, dass die von Saaten-Zeller verwendeten Arten flächig in ganz Deutschland vorkämen und deshalb eine Veränderung der Artenzusammensetzung nach regionalen Gesichtspunkten nicht nötig sei (Interview Zeller, 2014). Zusätzlich werden im Rahmen der zweiten Projektphase bereits Mischungen entwickelt, die neben den Mischungen für reine Produktionsflächen, speziell erhöhte naturschutzfachliche Anforderungen erfüllen (Degenbeck, Vollrath & Werner, k. A.). Dafür wird regionales Saatgut eingesetzt und so kombiniert, dass es auf den geographischen Raum abgestimmt ist (Vollrath et al., 2013a). Diese Mischungen könnten dann beispielsweise auf Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen eingesetzt werden. Ansonsten besteht weiterhin viel Forschungsbedarf bei der Entwicklung von Mischungsvarianten mit fremdländischen Stauden (Degenbeck, Vollrath & Werner, 2013). Vor allem die Saatgutvermehrung unter den hier herrschenden klimatischen Bedingungen ist demnach ein Problem wegen mangelnder Erfahrung. 8

18 Neben der Firma Saaten-Zeller gibt es auch die Firma Rieger-Hofmann, die Saatgutmischungen für Biogas-Wildpflanzen anbietet. Laut Moritz von Cossel würden sich diese aber in der Zusammensetzung stark von den Wildpflanzenmischungen von Saaten-Zeller unterscheiden, wobei ein direkter Vergleich der Mischungen beider Firmen derzeit an der Universität Hohenheim durchgeführt würde (Interview von Cossel, 2014). Marktführend auf dem Gebiet der Biogas-Wildpflanzenmischungen bleibt jedoch bislang die Firma Saaten-Zeller, da anderen Firmen, wie Rieger-Hofmann, die ähnliche Wildpflanzenmischungen produzieren, meist noch keine langjährigen Anbauerfahrungen vorliegen (Vollrath et al., 2013a) Anbausysteme Derzeit werden nach Kuhn et al. (2014) drei verschiedene Anbausysteme mit eigener Saatgutmischung für den Biogas-Wildpflanzenanbau empfohlen. Der Landwirt kann somit jeweils das Anbausystem wählen, welches am besten zu den Produktionsabläufen seines Betriebes passt. Eines dieser Anbausysteme ist die Frühjahrsansaat mit ein-und mehrjährigen Arten durch die Wildpflanzenmischung Biogas (BG) 70. Diese Mischung ist eher ökologisch ausgerichtet und besteht aus 25 ein-, über- und mehrjährigen Arten, die nach einmaliger Aussaat fünf Jahre Standzeit aufweist (Saaten-Zeller, 2014). Die Artenzusammensetzung verändert sich bis zum dritten Standjahr jährlich. Kuhn et al. (2014) zufolge dominieren im ersten Standjahr Sonnenblumen (Helianthus annus), Malven (z. B. Malva verticiliata) und einjähriger Steinklee (Melilotus albus ADELE) den Bestand. Ab dem zweiten Standjahr sind unter anderen der Natternkopf (Echium vulgare) und die Wegwarte (Cichorium intybus) die Hauptertragsbildner. Im dritten Standjahr haben sich ausdauernde Stauden wie beispielsweise Rainfarn (Tanacetum vulgare), Beifuß (Artemisia vulgaris), echter Eibisch (Althaea officinalis) und Flockenblume (Centaurea nigra) etabliert. Eine andere Anbaumöglichkeit stellt die Frühjahrsansaat mit nur einjährigen Arten aus der Mischung BG 80 dar (Kuhn et al., 2014). Den Bestand bilden hierbei vielblütige Sonnenblumen, Malven und Steinklee. Gut geeignet ist diese Mischung für die Umrandung von Maisbeständen und kann mit dem Mais zusammen ausgesät und geerntet werden (Saaten- Zeller, 2014). Des Weiteren gibt es noch eine Blühmischung BG 90, welche als Sommeransaat mit rein über- und mehrjährigen Arten erfolgt und auch mindestens fünf Jahre Standzeit aufweist (Saaten-Zeller, 2014). Diese ist ökonomisch ausgerichtet und der Ertrag steht im Fokus (Saaten- Zeller, 2014). Zeller zufolge sei dies die beste Anbauvariante für die Biogas- 9

19 Wildpflanzenmischungen (Interview Zeller, 2014). Er betont, dass die Etablierung der Wildpflanzen hierbei viel erfolgversprechender sei, da die einjährigen Arten fehlen und sich somit die mehrjährigen frei vom Druck dieser Arten entwickeln könnten (Interview Zeller, 2014). So kann ohne Überwucherung ein guter Bestand gebildet werden. Der Ertrag im Ansaatjahr wird über eine frühräumende Vorkultur, zum Beispiel Wintergerste, erbracht, nach der die Wildpflanzenmischung problemlos ausgebracht werden kann (Kuhn et al., 2014). Somit hat der Landwirt gesicherte Erträge im Ansaatjahr und auch in den Folgejahren. In der Erprobung befindet sich momentan noch die Untersaat in Mais oder Winter- bzw. Sommergetreide als Anbausystem. Im Überblick der zweiten Projektphase (Degenbeck, Vollrath & Werner, k. A.) wird dies als mögliche Variante für eine sichere Bestandesentwicklung auf Standorten mit schwieriger Kulturführung, zum Beispiel mit hohem Unkrautdruck, angeführt. Hierbei ist jedoch große ackerbauliche Fachkenntnis erforderlich (Kuhn et al., 2014). Arno Zürcher vom LTZ Augustenberg sieht dies ähnlich. Für eine erfolgreiche Untersaat sei viel Erfahrung nötig und das Gelingen zudem abhängig von der Witterung, so Zürcher. Des Weiteren würden auch die Saatgutkosten hierbei eine Rolle spielen (Interview Zürcher, 2014). Zürcher zufolge würden die Landwirte bei hohen Saatgutkosten eher die im Vergleich zur Untersaat risikoärmere Blanksaat bevorzugen als bei niedrigen Saatgutkosten. Außerdem könne der falsche Aussaatzeitpunkt den Untergang der Hauptkultur oder eine schlechte Entwicklung der Untersaat nach sich ziehen (Interview Zürcher, 2014) Kulturführung Laut Drenckhahn würden in der Praxis die meisten Fehler bei der Flächenvorbereitung und der Aussaat gemacht (Interview Drenckhahn, 2014). Drenckhahns Meinung nach zähle dies zu den größeren Problemen bei der Umsetzung des Projektes Energie aus Wildpflanzen. Auch Antje Föll von der Bodensee-Stiftung bestätigt, dass vor allem das Aussaatjahr schwierig sei (Interview Föll, 2014). Die Festlegung des optimalen Aussaatzeitpunktes in Abhängigkeit von der Witterung sei wichtig, um Spätfröste oder eine verkürzte Vegetationszeit zu vermeiden, so Föll (Interview Föll, 2014) Flächenvorbereitung Allgemein müssen die Flächen mit derselben Sorgfalt vorbereitet werden wie für jede andere Kulturpflanze auch (Kuhn et al., 2014). Geschieht dies nicht, dann werde der Unkrautdruck zu hoch und es müsse doch zu Pflanzenschutzmitteln gegriffen werden um eine erfolgreiche Etablierung des Bestandes zu ermöglichen (Interview Drenckhahn, 2014). Daher emp- 10

20 fehlen Kuhn et al. (2014), die Ackerflächen vor dem Winter zumindest zu grubbern oder eine Winterpflugfurche durchzuführen. Des Weiteren ist bei abgetrockneten Böden ein Abeggen zum richtigen Zeitpunkt empfehlenswert. Dies begünstigt das Auflaufen von einjährigen Unkräutern, so dass diese dann anschließend mechanisch bekämpft werden können (Vollrath et al., 2013a). Aufgrund von hohem Unkrautdruck sind Altstilllegungen nicht optimal für den Wildpflanzenanbau geeignet (Vollrath et al., 2013a). Abgesehen davon haben die Wildpflanzenmischungen aber durch ihre hohe Artenvielzahl eine hohe Standortanpassung und können auf den meisten Ackerflächen kultiviert werden (Kuhn et al., 2014) Aussaat Die Frühjahrsansaat liegt zwischen April und Mitte Mai, wobei der optimale Zeitpunkt von dem Naturraum abhängig ist (Kuhn et al., 2014). Die Sommeransaat mit BG 90 sollte bis Juli erfolgen. Laut Vollrath et al. (2013a) werden die Wildpflanzen bei Untersaaten in Mais oder Getreide zeitnah zum in der Praxis normalen Zeitpunkt der Deckfrucht gesät. Generell werden bei der Wildpflanzenaussaat keine besonderen Anforderungen an die Technik gestellt (Vollrath et al., 2013a). Drenckhahn betont, dass es sehr wichtig sei, dass die Mischungen auf die Oberfläche gesät und nur angewalzt werden (Interview Drenckhahn, 2014). Da viele Lichtkeimer im Saatgut enthalten sind, könne es sonst zu zögerlichem oder gar keinem Auflaufen kommen Düngung Bei den Grundnährstoffen P, K, Ca und Mg sollte die mittlere Versorgungsstufe C angestrebt werden (Kuhn et al., 2014). Nach Kuhn et al. (2014) wird weiter ausgeführt, dass die Düngung sowohl mineralisch als auch organisch erfolgen kann. Für die verschiedenen Blühmischungen und Standjahre gibt es dabei laut Kuhn et al. (2014) unterschiedliche Empfehlungen zur Stickstoffdüngung (s. Tab.1). Tab.1: Düngungsempfehlung zu verschiedenen Biogas-Wildpflanzenmischungen (nach Kuhn et al., 2014) Wildpflanzenmischungen N-Düngung [kg/ha] Erstes Standjahr Zweites und nachfolgende Standjahre BG 70 max. 80 bis 150 BG 80 max. 100 BG bis

21 Wie Tabelle 1 zeigt, wird bei BG 70 und 90 im ersten Standjahr eine deutlich geringere Düngemenge empfohlen, als in den darauffolgenden Standjahren. Dies liegt darin begründet, dass auf die nachfolgenden Pflanzenbestände Rücksicht genommen werden muss (Kuhn et al., 2014). Bei BG 80 ist dies nicht der Fall, weshalb eine höhere Düngemenge ausgebracht werden kann Pflanzenschutz Bei Flächen in gutem ackerbaulichen Zustand, d.h. bei geringem bis mäßigem Unkrautdruck sind keine Pflegemaßnahmen erforderlich (Kuhn et al., 2014). Falls es doch zu einer starken Verunkrautung kommt, werden von Kuhn et al. (2014) tiefes Mulchen oder Mähen empfohlen. Zugelassene Pflanzenschutzmittel gibt es für diese Kultur noch nicht, jedoch kann ein selektives Gräserherbizid zum Einsatz kommen, falls Gräser den Bestand dominieren (Vollrath et al., 2013a). Hierzu muss aber laut Vollrath et al. (2013a) eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Nach dem ersten Standjahr bereiten übliche Ackerunkräuter aber normalerweise keine Probleme mehr, da die zur Keimung notwendige Bodenbearbeitung fehlt (Kuhn et al., 2014) Ernte An die Erntetechnik werden ebenfalls keine speziellen Ansprüche gestellt. So können die Wildpflanzen beispielsweise mit einem reihenunabhängigen Häcksler oder anderen praxisüblichen Maschinen geerntet werden (Kuhn et al., 2014). Laut Kuhn et al. werden für eine optimale Ernte je nach Standjahr unterschiedliche Zeitpunkte empfohlen (s. Tab.2). Tab.2: Empfohlene Erntetermine für Biogas-Wildpflanzenmischungen (nach Kuhn et al., 2014) Standjahr Ernte TS-Gehalt [%] Blühzustand Zeitpunkt Erstes Standjahr ca. 28 Sonnenblumen zu 1/3 Mitte September und Malven komplett verblüht Zweites und nachfolgende Standjahre 30 und mehr Ende der Hauptblüte Ende Juli / Anfang August 12

22 2.2. Ökonomische Aspekte Für eine ökonomische Betrachtung der Biogas-Wildpflanzenmischungen sind zunächst die Erträge relevant. Denn um wirtschaftlich attraktiv zu sein, sollten die Mischungen hohe Trockenmasse- und Methanhektarerträge liefern können. Die Erträge werden in Punkt dargestellt. Anschließend werden in Punkt bis Punkt weitere Faktoren aufgezeigt, die für eine betriebswirtschaftliche Bewertung von Biogas-Wildpflanzenmischungen von Bedeutung sind. Hierzu werden zunächst die Produktionskosten, die Silierung und die Flächennutzung durch die Wildpflanzenmischungen einzeln untersucht. Außerdem erfolgt ein Blick auf das Wildschadenrisiko sowie den Erntetermin und deren ökonomischen Einfluss Trockenmasse- und Methanerträge Trockenmasseerträge Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt die Trockenmasseerträge, die laut Saaten-Zeller (2014) mit den Biogas-Wildpflanzenmischungen in den einzelnen Standjahren derzeit in der Praxis maximal erzielt werden können. Als Vergleich dient der Trockenmasseertrag, der mit Energiemais maximal bei optimalen Bedingungen erreicht werden kann (Lewandowski & Gützloe, 2014). Deutlich erkennbar ist, dass der maximale Trockenmasseertrag von Mais wesentlich höher ist, als der von den Wildpflanzenmischungen. Allerdings konnten die Ertragserwartungen seit dem Abschlussbericht der ersten Projektphase bereits durch weitere Optimierung und Forschung leicht nach oben korrigiert werden. Vollrath et al. (2012) zufolge sind nach damaligem Forschungsstand Trockenmasseerträge zwischen 4 und 9 t TM/ha im ersten Standjahr und in den folgenden Standjahren zwischen 8 und 15 t TM/ha erreichbar. 13

23 t TMha Standjahr nachfolgende Standjahre Energiemais maximaler Ertrag Abb.1: Maximale Trockenmasseerträge von Biogas-Wildpflanzenmischungen in den verschiedenen Standjahren und von Silomais im Vergleich (nach Saaten-Zeller, 2014 und Lewandowski & Gützloe, 2014) Beim vierten Düsser Energiepflanzentag im Juni 2014 stellten Dr. Walter Bleeker und die Firma Saaten-Zeller im Rahmen eines Vortrages über Biogas-Wildpflanzenmischungen auch aktuelle Ernteergebnisse aus der bundesweiten Praxis vor (Bleeker & Saaten-Zeller, 2014). Tabelle 3 enthält diese Ergebnisse und bringt zum Ausdruck, dass laut Bleeker und Saaten- Zeller (2014) unabhängig von der Region die Trockenmasseerträge in Deutschland alle in einem ähnlichen Bereich liegen. Tab.3: Trockenmasseerträge der Wildpflanzenmischungen BG70/ BG90 aus der Praxis in verschiedenen Bundesländern im 2. oder 3. Standjahr (nach Bleeker & Saaten-Zeller, 2014) Bundesland, Stadt Ertrag [ t otm/ha] 2. Standjahr 3. Standjahr NW, Dorsten 13,8 Hessen, Fulda 13 Hessen, Büdingen 11,25 Bayern, Donauwürth 13 Bayern, Aiterhofen 14,8 Brandenburg, Salem 13 14

24 In der Forschung wurden laut Vollrath et al. (2013a) bei den ersten Versuchsansaaten, die sich 2013 im 4. Standjahr befanden, etwa 50 bis 60% des Trockenmasseertrages von Silomais erreicht. Diese Aussage deckt sich auch mit den Erkenntnissen, die das LTZ Augustenberg und LAZBW Aulendorf in den letzten Jahren durch ihre landesweiten Versuche in Baden- Württemberg mit mehrjährigen Wildpflanzenmischungen gewonnen haben. In Tabelle 4 sind die gemittelten Trockenmasseerträge der Jahre 2011 bis 2013 von Silomais und einer Wildpflanzenmischung in Aulendorf (südliche Landeshälfte) und Forchheim (nördliche Landeshälfte) dargestellt (LTZ Augustenberg, 2014). Die Wildpflanzenmischung entspricht dabei derselben Zusammensetzung wie BG 70 von der Firma Saaten-Zeller (Interview Zürcher, 2014). Tab.4: Gemittelte Trockenmasseerträge der Jahre 2011 bis 2013 von Silomais und Wildpflanzenmischung (BG 70) in Aulendorf und Forchheim und prozentualer Anteil am Ertrag von Silomais (nach LTZ Augustenberg, 2014) Trockenmasseerträge [t/ha] Aulendorf Forchheim Silomais 21,5 19,0 Wildpflanzenmischung (BG 70) Prozentualer Anteil an Silomais [%] 11,8 11,2 ca. 55 ca Methanerträge Der Methanhektarertrag ist die wichtigste Zielgröße für den wirtschaftlichen Betrieb einer Biogasanlage (Eder et al., 2012). Sie setzt sich zusammen aus dem Trockenmasseertrag je Hektar und der substratspezifischen Methanausbeute, die daraus erzielbar ist. Bei einem optimalen Erntetermin ist die substratspezifische Methanausbeute laut Vollrath et al. (2013a) im Mittel etwa um 15% niedriger als bei Silomais. Es werden Werte zwischen 270 und 320 Nl/kg otm für die Ausbeute angeführt (Vollrath et al., 2013a). Verspätete Erntetermine wirken sich dabei negativ auf die Werte aus, da die Lignifizierung des Pflanzenmaterials zunimmt. Nach Kuhn et al. (2014) ist die substratspezifische Methanausbeute von Wildpflanzenmischungen 15

25 bei günstigen Ernten mit Grünroggen vergleichbar. Nachfolgend in Abbildung 2 dargestellt sind die Methanausbeuten von Grünroggensilage und Maissilage nach dem Leitfaden Biogas der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.v. (FNR) (2013). m N3 /t otm Grünroggen/ Wildpflanzen Mais Methanausbeute Abb.2: Methanausbeute von Grünroggensilage und Maissilage (nach FNR, 2013) Die substratspezifische Methanausbeute von Grünroggen und somit laut Kuhn et al. (2014) auch die von Biogas-Wildpflanzenmischungen liegt bei etwa 324 m /t otm und im Vergleich dazu die Ausbeute von Mais bei 340 m /t otm. Somit ist kein allzu großer Unterschied bei der Methanausbeute erkennbar, jedoch führt der deutlich geringere Trockenmasseertrag zu niedrigeren Methanhektarerträgen bei den Wildpflanzen. Bestätigt wird dies durch die vom LTZ Augustenberg und LAZBW Aulendorf durchgeführten Versuche mit Wildpflanzenmischungen (Zürcher et al., 2013). Zürcher et al. (2013) zufolge erreichen die mehrjährigen Wildpflanzenmischungen ca. 30 bis 40% der Methanhektarerträge von Silomais. Zusammenfassend ist laut Vollrath et al. (2013a) eine gute Etablierung der Wildstauden maßgeblich für hohe Erträge, welche wiederum auch von standörtlichen Aspekten wie Beikrautdruck und den Wetterbedingungen in den Monaten nach der Aussaat beeinflusst werden. Vor allem die Trockenmasseerträge und damit auch der Methanhektarertrag stehen derzeit insgesamt noch deutlich hinter dem Mais zurück (s. Abb.1 und 2). Die Zielsetzung, durch weitere Forschung die Erträge der Wildpflanzenmischungen denen von Energiemais noch weiter anzunähern, hält Zürcher jedoch für irreführend und nicht sinnvoll. Denn durch lowinput Anbau und ohne Selektion auf wenige ertragsreiche Arten und Sorten ließen sich einfach keine sehr hohen Erträge erzielen, so Zürcher (Interview Zürcher, 2014). Eine verstärkte 16

26 Einsaat von Neophyten für höhere Erträge wäre ebenfalls kontraproduktiv, da nur das Aussäen regionaltypischer Wildpflanzen die gewünschte nachhaltige Akzeptanz aus naturschutzfachlicher Sicht erreichen würde (Interview Zürcher, 2014). Zudem dürfen in eine ökonomische Betrachtung nicht nur die Ertragspotentiale mit einfließen, sondern auch weitere Faktoren mit ökonomischen Auswirkungen, wie beispielsweise Produktionskosten, wertbestimmende Substrateigenschaften oder Flächennutzung, müssen berücksichtigt werden (Butz et al., 2013) Produktionskosten Beim Produktionsaufwand bieten Wildpflanzenmischungen Vorteile gegenüber Mais. Föll zufolge seien hierbei zunächst einmal die geringeren Saatgutkosten zu nennen (Interview Föll, 2014). Diese Kosten würden aufgrund der Mehrjährigkeit der Mischungen auf die Erträge mehrerer Jahre aufgeteilt. Auch der Arbeitsaufwand weiterer Arbeitsgänge ist viel geringer als bei klassischen Energiepflanzen, wie beispielsweise Mais (s. Tab.5). So sind ab dem zweiten Standjahr bei den Wildpflanzen nur noch zwei Arbeitsgänge im Jahr notwendig, da bei der Dauerkultur die jährliche Bodenbearbeitung und Ansaat wegfallen. Dies bewertet auch Drenckhahn als ökonomisch vorteilhaft (Interview Drenckhahn, 2014). Zudem könne bei den Wildpflanzen weitestgehend auf chemische Pflanzenschutzmittel und mineralische Düngung verzichtet werden, so Drenckhahn. Tab.5: Arbeitsgänge von Wildpflanzenmischungen und konventioneller Ackernutzung im Vergleich((nach Bleeker & Saaten-Zeller, 2014) Konventionelle Ackernutzung Mehrjährige Wildpflanzenmischungen Arbeitsgänge 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr Bodenbearbeitung Ansaat Düngung Ernte Pflanzenschutz Eine Pilotrechnung zur Wirtschaftlichkeit des Wildpflanzenanbaus wurde 2012 auf der Grundlage von Daten aus Unterfranken von der LWG Bayern durchgeführt. Im Rahmen dessen wurden die Substratbereitstellungskosten, die Umsatzerlöse, die Deckungsbeiträge und 17

27 das Betriebsergebnis für die Wildpflanzen und als Vergleich auch für den Silomais kalkuliert. Dabei wurden mögliche Ertragssteigerungen von bis zu 20% bei den Wildpflanzen berücksichtigt, da das Datenmaterial von den ersten Versuchs- und Praxisflächen stammt und für diese ein durchschnittlicher Ertrag von 9,3 t TM/ha pro Jahr zugrunde gelegt wurde (Vollrath et al., 2013b). Für den Silomais wurden Ertragswerte von 16,2 t TM/ha pro Jahr verwendet. Die Ergebnisse der Kalkulation sind nach Vollrath et al. (2013b) und Vollrath und Werner (2012b) in Tabelle 6 dargestellt. Tab.6: Substratbereitstellungskosten, Umsatzerlöse, Deckungsbeiträge und Betriebsergebnis von Wildpflanzenmischungen (Ertrag: 9,3 ttm/ha*a) und Silomais (Ertrag: 16,2 ttm/ha*a) auf Datengrundlage aus Unterfranken (Vollrath et al., 2013b; Vollrath & Werner, 2012b)s v et al., Substratbereitstellungskosten [ /ha] Umsatzerlöse [ /ha] Deckungsbeiträge [ /ha] Betriebsergebnis [ /ha] Wildpflanzen 715 bis bis bis bis -380 Silomais Aus Tabelle 6 wird ersichtlich, dass die Kosten für die Substratbereitstellung der Wildpflanzen nur knapp die Hälfte der Kosten für Silomais ausmachen und somit deutlich niedriger sind. Bei der Berechnung wurden hierbei neben den Kosten für Bodenbearbeitung, Ansaat, Düngung, Pflanzenschutz (beim Silomais) und Ernte, auch die Kosten für den Transport zur Biogasanlage und für die Lagerung mit berücksichtigt (Vollrath & Werner, 2012b). Für die Umsatzerlöse wurden Substraterlöse von 40 /t beim Silomais und aufgrund der niedrigeren Methanausbeute bei den Wildpflanzen ein Wert von 34,43 /t festgesetzt (Vollrath & Werner, 2012b). Die so errechneten Umsatzerlöse sind bei den Wildpflanzen um etwa ein Drittel niedriger als beim Mais. Nach Abzug der variablen Kosten erhält man die Deckungsbeiträge, welche bei den Wildpflanzenmischungen höher ausfallen nach Tabelle 7. Jedoch fällt nach Abzug der fixen Kosten das endgültige Betriebsergebnis beim Silomais um einiges besser aus als bei den Wildpflanzen. Da angenommen wurde, dass die niedrigeren Methanhektarerträge bei den Blühmischungen durch den Zukauf von Silomais kompensiert werden, kommt es zur Entstehung von Mehrkosten (Vollrath & Werner, 2012b). Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch Friedrichs in seinem Gutachten über die Wirtschaftlichkeit des Anbaus von Wildpflanzenmischungen zur Energiegewinnung (Friedrichs, 2014), welches vom Netzwerk Lebensraum Feldflur in Auftrag gegeben wurde. Die Kalkula- 18

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