ZERTIFIKATSLEHRGANG THERAPEUTISCHES KLETTERN
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- Viktor Lange
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1 ZERTIFIKATSLEHRGANG THERAPEUTISCHES KLETTERN Institut für Sport-, Alpinmedizin & Gesundheitstourismus Department für Medizinische Wissenschaften und Health Science Management Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger Lehrgangsleitung: Mag. Dr. Veronika Leichtfried und Markus Schauer DO.DPO.MSc. 1
2 DIE FAKTEN ZERTIFIKATSLEHRGANG THERAPEUTISCHES KLETTERN Der Klettersport hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer Extremsportart zum Breitensport entwickelt, an dem sich sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene und Senioren gleichermaßen erfreuen. Die vielen positiven Effekte, die dem Klettern als Ganzkörpertraining zugeschrieben werden, ermöglichten vor kurzer Zeit den Einzug des Kletterns in die Sporttherapie. Beim Therapeutischen Klettern handelt es sich um eine sehr junge Therapieform. Die ersten Ansätze gab es Ende der 80er-Jahre im psychologischen Bereich. Klettern wurde damals zur Therapie von Suchtkranken, verhaltensauffälligen Menschen sowie psychisch Kranken angewendet. Seit Anfang der 90er-Jahre wird das Klettern als Therapie ständig weiterentwickelt und findet nun auch Einsatz in der orthopädischen und neurologischen Rehabilitation. Es gibt einige Angebote für Fortbildungskurse im Rahmen des Therapeutischen Kletterns für die Physiotherapie. Angebote für andere Einsatzbereiche wie Neurologie, Psychotherapie, Medizinische Trainingstherapie etc. stehen deutlich im Hintergrund. Anhand von Recherchen hat sich gezeigt, dass ein eindeutiger Bedarf an einer fundierten und wissenschaftlich ausgerichteten Ausbildung im Bereich des Therapeutischen Kletterns gegeben ist. DER ZERTIFIKATSLEHRGANG Lernziele Der ZLG vermittelt: - Fundiertes Wissen über somatische und psychische Effekte des Kletterns - Praktische Umsetzung der Kletterbewegung in den therapeutischen Bereich - Entwicklung der Fähigkeit zur Analyse der Kletterbewegung und Erstellung von therapeutischen Konzepten für die jeweiligen Spezialmodule - Kenntnisse über aktuelle Sicherheitsstandards im Klettersport - Wissen über juridische und organisatorische Einbettung des Therapeutischen Kletterns in das Gesundheitssystem - Erwerb von sportmedizinischem und sportwissenschaftlichem Basiswissen im Bereich Sportklettern - Verbesserung des klettertechnischen Eigenkönnens Zielpublikum Das Angebot richtet sich an einen breiten Interessentenkreis, schwerpunktmäßig an folgende Berufsgruppen (Auszug): Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Osteopathen, Sportwissenschafter, Ärzte, Diplomsportlehrer, Absolventen des Lehramtsstudium Bewegung und Sport, Trainer, Psychotherapeuten, Psychologen, Erlebnispädagogen, Psychiatrische Krankenpfleger, Sonderpädagogen 2
3 Aufbau des Zertifikatslehrganges Der gesamte Zertifikatslehrgang für Therapeutisches Klettern ist modular aufgebaut. Jedes Modul setzt sich aus Vorlesungen, Seminaren und praktischen Übungen zusammen, um eine optimale Balance zwischen Theorie und Praxis zu gewährleisten. Für alle Teilnehmer verpflichtend ist die Teilnahme am Basismodul. Die e des Basismoduls 1 sind derart aufbereitet, dass ein fachlich gesicherter Einstieg in die darauf folgenden Spezialmodule möglich ist. Nur nach erfolgreicher Absolvierung des Basismoduls 1 kann eines der Spezialmodule besucht werden. Es besteht auch die Möglichkeit mehrere Spezialmodule zu absolvieren. Folgende Spezialmodule werden angeboten: Folgende Spezialmodule werden angeboten: Spezialmodul: Physiotherapie (32 UE, 4 Präsenztage) Spezialmodul: Ergotherapie mit Schwerpunkt Gruppentherapie bei Kindern (32 UE, 4 Präsenztage) Spezialmodul: Medizinische Trainingstherapie (48 UE, 5 Präsenztage) Spezialmodul: Therapeutisches Klettern mit Schwerpunkt psychosoziale Interventionen und Erlebnistherapie (40 UE, 5 Präsenztage) Es wird allen Teilnehmern empfohlen, die sog. Übungsleiterausbildung vor dem Basismodul zu absolvieren. Die Ausbildung zum Übungsleiter dient zur Vereinheitlichung des Wissensstandes zum Thema Klettern und ist generell die juridische Voraussetzung für die Durchführung des Therapeutischen Kletterns in der Praxis. Da der Österreichische Alpenverein diese Ausbildung zum Übungsleiter anbietet, wird eine diesbezügliche Kooperation angestrebt. Abschlusszertifikat Für das Basismodul wird nach erfolgreicher Teilnahme eine Bestätigung ausgestellt. Der Zertifikatslehrgang gilt dann als abgeschlossen, wenn zusätzlich zum Basismodul 1 noch mindestens ein Spezialmodul erfolgreich absolviert wurde. Das Kurszertifikat entspricht je nach Abschluss der unterschiedlichen Spezialmodule zwischen 8.5 und 10 ECTS. Generell besteht eine Anwesenheitspflicht von mindestens 80% der Vorlesungs-, bzw. Pratikumseinheiten. Zeitlicher Ablauf des Zertifikatslehrganges Basismodul: Medizinische Trainingstherapie: Physiotherapie: Psychosoziale Intervention und Erlebnispädagogik: Ergotherapie mit Schwerpunkt Gruppentherapie bei Kindern:
4 Teilnehmerzahl Wir legen Wert auf eine intensive Ausbildung sowie auf einen persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Lehrgangsteilnehmer. Deshalb werden zunächst pro Modul maximal 30 Personen zugelassen. Eine Minimum Teilnehmerzahl wurde mit 15 Personen kalkuliert. Kursorte Um optimale Bedingungen zu bieten und Theorie und Praxis möglichst gut ineinander fließen zu lassen, findet der Zertifikatslehrgang in Einrichtungen in Tirol Mitte bis Tirol West statt, die eine solche Kombination ermöglichen. In Zusammenarbeit mit dem Trainingszentrum für Sportkletterer MAGNET ( werden auch Basismodule in Bern/Schweiz durchgeführt. Lehrgangsgebühr Die Kosten werden jeweils pro Modul verrechnet. Die Modulgebühren betragen für Module mit 3.5 ECTS (32 UE) 650,--, für Module mit 4 ECTS (40 UE) 800,-- und für Module mit 5 ECTS (48 UE) 950,--(inklusive Unterricht und Praxis sowie Lehrgangsunterlagen) Bewerbung und Eignungsverfahren Die Bewerbungen sind schriftlich an die Lehrgangsleitung zu senden. Der Bewerbung sind folgende Unterlagen mitzusenden: kurzer tabellarischer Lebenslauf, Zeugniskopie der fachspezifischen Ausbildung. Nach Überprüfung der Zulassungsvoraussetzung durch die Lehrgangsleitung erhält der Bewerber eine schriftliche Verständigung über den Ausgang der Bewerbung. Lehrgangsleitung: Mag. Dr. Veronika Leichtfried Markus Schauer, DO.DPO.MSc. UMIT-Department für Medizinische Wissenschaften und Health Systems Management, Institut für Sport-, Alpinmedizin & Gesundheitstourismus Information und Anmeldung UMIT-Department für Medizinische Wissenschaften und Health Systems Management, Institut für Sport-, Alpinmedizin & Gesundheitstourismus Frau Mag. Dr. Veronika Leichtfried; klettern@umit.at Eduard-Wallnöfer Zentrum Hall i. Tirol, Österreich 4
5 Aufbau und e der Module Bezeichnung Basismodul Therapeutisches Klettern Geschichte des Therapeutischen Kletterns Grundlagen der Bewegungslehre: Basis Klettertechnik, Standardbewegung Sicherheitsaspekte des Therapeutischen Kletterns Materialkunde: Sicherungsgeräte, Gurt, Schuhe u.a. Grundlagen der Trainingslehre Selbsterfahrung: Umgang mit der eigenen Angst, eigenes Kletterkönnen einschätzen, eigene Grenzen erfahren Juristische Grundlagen des Therapeutischen Kletterns Grundlagen der Sportmedizin Grundlagen der medizinische Trainingstherapie Lernziele und Lernergebnisse Basiswissen über somatische und psychische Effekte des Kletterns Verbesserung des Eigenkönnens Verbesserung der Fähigkeit Kletterbewegungen analysieren zu können Kenntnisse der aktuellen Sicherheitsstandards Wissen über juristische und Organisatorische Einbettung des Kletterns ins Gesundheitssystem Erwerb sportmedizinischer und sportwissenschaftlichen Basiswissens im Bereich Sportklettern Die Studierenden können: anhand der Standardbewegung Analysen und Konzepte entwickeln für die jeweilige Modulspezialisierung ableiten, nach welchen Ursachen - Wirkungsprinzipien Therapeutisches Klettern umgesetzt werden kann Modul 1 Basismodul 5 ECTS Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger Mag. Dr. Veronika Leichtfried Markus Schauer, DO, DPO, MSc. Mag. Ingo Filzwieser MMag. Alexis Zajetz Mag. Walter Würtl 5
6 Bezeichnung Therapieklettern mit Schwerpunkt Physiotherapie Das Analysieren der Situation an der Kletterwand mittels der Beobachtungskriterien Gleichgewichtssituation Muskuläre Aktivitäten feststellen und einfließen lassen in die Therapie Weiterlaufende Bewegung an der Kletterwand Ableiten von therapeutischen Konsequenzen für die Untersuchung und Behandlung Lernzielorientiertes Entwickeln von Bewegungsabläufen an der Kletterwand Anpassen/Dosieren an der Kletterwand Die e problemorientiert anhand von Fallbeispielen anzuwenden z.b. bei verminderter Stabilisationsfähigkeit der LWS, verminderter Stabilisationsfähigkeit des Schultergelenks (Impingment) Beinachsentraining Behandlungsansätze bei Haltungsabweichungen von der Norm (Skoliose) Behandlungsansätze auf eigene Fallbeispiele zu übertragen Spezielle Neurologie Spezialmodul 2a 3.5 ECTS Lernziele und Lernergebnisse Die Studierenden können: Behandlungskonzepte und Übungsbeispiele im Bereich Therapeutisches Klettern entwickeln Indikationen und Kontraindikationen im Bereich Therapeutisches Klettern erkennen und beurteilen Marina Müller, MSc Mag. Verena Stummvoll Markus Schauer, DO, DPO, MSc. 6
7 Bezeichnung Therapieklettern mit Schwerpunkt Ergotherapie mit Schwerpunkt Gruppentherapie bei Kindern Ergotherapeutisches Klettern in der Pädiatrie - Grundsätzliche Überlegungen zum ergotherapeutischen Klettern - Methodisch - didaktische Hinweise zum Ablauf des ergotherapeutischen Kletterns - Therapiesetting - ET Befundung im Rahmen der Klettertherapie - Indikationen und Kontraindikationen - Sensorische Integration und Klettern - Praxis: Selbsterfahrung, therapeutisches Führen (Bouldern und Seilklettern), Analyse von Kletterspielen, diverse Kletterspiele bezogen auf verschiedene therapeutische Indikationen, Ablauf der Klettertherapie - Therapiekletterlehrvideo - Elternarbeit und Dokumentation - Spezielle Neurologie Lernziele und Lernergebnisse Die Studierenden können: ergotherapeutische Klettertherapieeinheiten für Einzel- und Kleingruppensettings systematisch planen, durchführen und evaluieren das Medium Klettern für diverse Krankheitsbilder in der Pädiatrie anpassen und adaptieren ergotherapeutische Konzepte (wie Sensorische Integrationstherapie) beim Klettern umsetzen Spezialmodul 2b 4 Tage 3.5 ECTS SWS Kontaktstudium ECTS Selbststudium ET Phillip Ruspeckhofer Markus Schauer, DO, DPO, MSc. 7
8 Bezeichnung Therapieklettern mit Schwerpunkt Med. Trainingstherapie - Schulung des funktionellen Verständnisses von Bewegungsabläufen im Sportklettern - Kletterspezifische Betreuung vom gesunden/kranken Kind bis zum gesunden/kranken Senior anhand des Sportkletterns - Professionelle Betreuung von Leistungssportlern Spezielle Bewegungslehre: Vertiefung der Standardbewegung, spezielle Techniken (alle Arten von Hooks), Bewegungsimpulsübertragung von den Zehen zu den Fingern, Gesamtkörperpräzision, unterstützende Hand, 2. Fuß, Beckenimpuls aus Überstreckten Positionen, offene Kreuzzüge, Kniespiel, Schwungarm bein, Spezielle Trainingslehre : Trainingsplanung, Schnellkraft, Maximalkraft, Maximalkraftausdauer, Kraftausdauer Methoden, Ausgleichstraining für Leistungssportler, Kletterspezifischer Muskelaufbau, Tiefenstabilisatoren, Klettern und Prävention (vom Kindesalter bis zu den Senioren, Osteoporose, Sarkopenie, Gelenksmobilisation, Gesamtkörperkoordination) Allgemeines: Aufwärmen, Dehnen, kletterspezifisches Koordinationstraining,Gruppendynamik Spezialmodul 2c 5 ECTS Ingo Filzwieser, BSc. Markus Schauer, DO, DPO, MSc. DDr. Barbara Prüller- Strasser Mag. Dr. Veronika Leichtfried, 8
9 Bezeichnung Therapieklettern: Psychosoziale Interventionen & Erlebnispädagogik Besprechung verschiedener Krankheitsbilder (Depression, Persönlichkeitsstörungen, Psychosomatische Erkrankungen, Angsterkrankungen u.a.) Erlebnispädagogische Einsatzmöglichkeiten des Kletterns Identifikation und Besprechung von Erlebnisfeldern im Klettern (Selbstwert, Vertrauen, Angst u.a.) incl. Übungen Verbale Interventionsmöglichkeiten (beschreiben, konfrontieren, deuten, Reflexionsrunden leiten u.a.) Reflexion des eigenen Kletterns und der psychischen Erfahrung Auswertungsmöglichkeiten der Übungen und Erlebnisse für eigene Projekte, Veranstaltungen etc. im Spannungsfeld zwischen Psychotherapie und Erlebnispädagogik ( Schnittpunkt Erlebnistherapie) Spezialmodul 2d 4 ECTS Lernziele und Lernergebnisse Die Studierenden können: im Rahmen der Einzeltherapie Klettern als Medium einsetzen und erwerben die dafür notwendigen Planungs-, Durchführungs- und Auswertungskompetenzen im Rahmen von Gruppentherapeutischen Angeboten Klettern als Medium einsetzen und erwerben die dafür notwendigen Planungs-, Durchführungsund Auswertungskompetenzen Erlebnistherapeutische bzw. Erlebnispädagogische Projekte auf Basis des Kletterns betreuen sowohl im Einzel- als auch Gruppensetting MMag. Alexis Zajetz 9
ZERTIFIKATSLEHRGANG THERAPEUTISCHES KLETTERN
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