Was sollten Studieninteressierte mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen vor der Bewerbung wissen?
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- Emil Heintze
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1 Was sollten Studieninteressierte mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen vor der Bewerbung wissen? Informationsveranstaltung Unitag, 25. Februar 2015 Dr. Maike Gattermann Kasper, Universität Hamburg, und Boris Gayer, Studierendenwerk Hamburg
2 Agenda Vorstellung der Referentin und des Referenten Studierende mit Beeinträchtigungen Eine heterogene Gruppe Studienwahl Bewerbung Finanzierung Nachteilsausgleiche Beratung Seite 2
3 Vorstellung der Referentin und des Referenten Dr. Maike Gattermann Kasper Universität Hamburg, Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten beeintraechtigt hamburg.de Boris Gayer Studierendenwerk Hamburg, Beratungszentrum Soziales & Internationales BeSI hamburg.de Seite 3
4 Wer gilt als beeinträchtigt? Studierende mit längerfristigen oder dauerhaften Beeinträchtigungen, die in Wechselwirkung mit studiums oder prüfungsbezogenen Bedingungen zu Nachteilen oder Erschwernissen führen Beispiele für längerfristige oder dauerhafte Beeinträchtigungen: Chronisch somatische Krankheiten, beispielsweise chronisch entzündliche Krankheiten des Darms (z. B. Morbus Crohn) oder des zentralen Nervensystems (z. B. MS), rheumatische Krankheiten, Psychische Krankheiten, z. B. Psychosen, Depressionen, Essstörungen, Beeinträchtigungen des Hörens, des Sprechens, des Sehens oder des Bewegens Teilleistungsstörungen, z. B. Legasthenie, Seite 4
5 Was sollten Sie vor der Wahl des Studiengangs klären? Allgemeine Fragen zum Wunsch Studiengang Inhalt Aufbau Anforderungen Berufliche Perspektiven Seite 5
6 Was sollten Sie vor der Wahl des Studiengangs klären? Beeinträchtigungsspezifische Fragen zum Wunsch Studiengang Gibt es in meinem Wunsch Studiengang Anforderungen oder Bedingungen, die für meine Entscheidung relevant sind (z. B. Zugänglichkeit von Gebäuden, Ausstattung von Räumen, studiengangtypische Lehrveranstaltungs und Prüfungsformen, Bedarf an personeller und technischer Unterstützung)? Können für mich kritische Studien und Prüfungsbedingungen durch Nachteilsausgleiche geänderte werden, und wenn ja, wie? Wird mein bisheriger Umgang mit meiner Beeinträchtigung auch an der Universität funktionieren (z. B. Verstecken meiner Beeinträchtigung, Nutzung von Nachteilsausgleichen, Verzicht auf Nachteilsausgleiche, Einsatz bestimmter personeller oder technischer Unterstützung)?. Gibt es andere Studierende mit Beeinträchtigungen in meinem Wunsch Studiengang? Welche Erfahrungen haben diese Studierenden gemacht? Unterstützen mich die Lehrenden? Seite 6
7 Was sollten Sie klären, um sich erfolgreich zu bewerben? Zugang Allgemeine Zugangsvoraussetzung Studiengangspezifische Zugangsvoraussetzungen Nachteilsausgleichsregelungen? Zulassung Keine Zulassungsbeschränkungen Zulassungsbeschränkungen ( Numerus Clausus ) Bundesweite Zulassungsbeschränkungen Medizinische Studiengänge, Pharmazie Örtlich Manche Studiengänge einzelner Hochschulen Härte oder Nachteilsausgleichsregelungen? Abbildung siehe Handout Zugang und Zulassung zu grundständigen Studiengängen für Studienanfänger_innen Erheblich vereinfachte Darstellung für die UHH mit Fokus Bewerber_innen mit Beeinträchtigungen Zugang Feststellung der allgemeinen und eventuell zusätzlich der studiengangspezifischen Eignung Allgemeine Zugangsvoraussetzung (Abitur oder äquivalente Berechtigungen zum Studium) Antrag auf Nachteilsausgleich bei Prüfung zum Erwerb einer studiengangbezogenen Berechtigung zum Studium möglich Besondere ( studiengangspezifische ) Zugangsvoraussetzungen (z. B. Sprachkenntnisse, Bestehen einer Eignungsprüfung) Antrag auf Nachteilsausgleich möglich Keine besonderen Zugangsvoraussetzungen Zulassung Verteilung von Studienplätzen an geeignete Bewerber_innen Zulassungsbeschränkte Studiengänge = Nur manche Bewerber_innen erhalten einen Studienplatz Vergabeverfahren für Studienplätze Zulassungsfreie Studiengänge = Jede_r Bewerber_in erhält einen Studienplatz Form und fristgerechte Bewerbung notwendig! Immatrikulation ENDE Vergabeverfahren für Studienplätze bei Zulassungsbeschränkungen Örtliche Zulassungsbeschränkung Hamburger Vergabeverfahren Mit oder ohne Dialogorientiertes Serviceverfahren Vorabquoten Härtequote (5 %) Weitere Vorabquoten für Bewerber_innen mit Beeinträchtigungen oftmals nicht relevant Härtefallantrag möglich Hauptquoten Bundesweite Zulassungsbeschränkung Vergabeverfahren von hochschulstart.de UHH Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie Vorabquoten Härtequote (2 %) Weitere Vorabquoten für Bewerber_innen mit Beeinträchtigungen in der Regel nicht relevant Härtefallantrag möglich Hauptquoten Leistungsquote (90 %) Leistungsquote (80 %) Auswahl nach Ergebnis eines Auswahlverfahrens: Abiturbestenquote (20 %) Durchschnittsnote Hochschulzugangsberechtigung plus zum Teil Auswahl nach Durchschnittsnote der weitere Auswahlkriterien Hochschulzugangsberechtigung Antrag auf Nachteilsausgleich möglich Antrag auf Nachteilsausgleich möglich Hochschulquote (60 %) Auswahlverfahren der Hochschule: Durchschnittsnote Hochschulzugangsberechtigung plus Ergebnis eines Tests (z. B. HAM Nat) Antrag auf Nachteilsausgleich möglich Wartezeitquote (10 %) Wartezeitquote (20 %) Auswahl nach Auswahl nach Alter der Hochschulzugangsberechtigung Alter der Hochschulzugangsberechtigung Antrag auf Nachteilsausgleich möglich Antrag auf Nachteilsausgleich möglich Universität Hamburg, Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten, 02/2013, zuletzt aktualisiert 12/2014 Seite 7
8 Härtefallantrag UHH Durch Landesrecht vorgegebene Härtequote von 5 % der Studienplätze pro Studiengang Wirkung eines erfolgreichen Härtefallantrags für Bewerber_in Erhalt eines Studienplatzes im Wunsch Studiengang, sofern die Gesamtzahl anerkannter Härtefallanträge Gesamtzahl Studienplätze in der Härtequote nicht übersteigt Seite 8
9 Härtefallantrag UHH: Härtefallgründe Erste Priorität Gesundheitliche oder vergleichbar schwerwiegende Gründe, die die sofortige Aufnahme des Studiums zwingend erfordern, insbesondere Krankheit mit der Tendenz zur Verschlimmerung Erhebliche Beschränkungen bei der Berufswahl oder Berufsausübung, die nur die Wahl bestimmter Berufsfelder erlauben oder die Aufgabe des bisherigen Studiums oder Berufs notwendig machen, wobei in der Regel das angestrebte Studium eine erfolgreiche berufliche Eingliederung erwarten lassen muss und eine sinnvolle Überbrückung der Wartezeit unzumutbare erschwert oder nicht möglich ist Zweite Priorität Besondere persönliche Umstände, die zu einer Bindung an den Studienort Hamburg führen und eine sofortige Zulassung rechtfertigen können Seite 9
10 Härtefallantrag UHH: Unterlagen Normale Online Bewerbung, darin enthalten Online Härtefallantrag, der ausgedruckt und unterschrieben werden muss Persönliche Darlegung Fachärztliches Gutachten bzw. Stellungnahme Weitere Belege als Ergänzung (z. B. Schwerbehindertenausweis, Berichte über stationäre Behandlungen o. ä.) Seite 10
11 Klären Sie Ihre individuelle Kostensituation Miete Ernährung, Mobilität, Freizeit, Kleidung Telefon, Internet, Rundfunkbeitrag Krankenversicherung Semesterbeitrag, aktuell (WiSe 2014/2015) 300, EUR Studienbedingter Mehrbedarf Krankheits oder behinderungsbedingter Mehrbedarf Seite 11
12 Informieren Sie sich über mögliche Finanzierungsquellen Unterhalt von den Eltern Kindergeld BAföG Jobben Stipendien Studienkredite Wohngeld Renten Grundsicherung (ALG II) und Sozialhilfe Vergünstigungen zeitlich eng befristete Beihilfe im Fall einer vorübergehenden finanziellen Notlage Seite 12
13 Sonderfall Eingliederungshilfe für behinderte Menschen Eingliederungshilfe für behinderte Menschen zum Besuch einer Hochschule nach dem SGB XII (so genannte Studienhilfe ) Nur für Studierende mit behinderungsbedingtem studienbezogenen Mehrbedarf an technischer oder personeller Unterstützung Beispiele Personenkreis und Leistungen Blinde, hochgradig sehbehinderte Studierende Vorleseassistenz, technische Hilfsmittel Gehörlose, hochgradig schwerhörige Studierende Gebärden oder Schriftsprachdolmetscher_innen, Mitschreibkräfte, FM Anlage Körperlich behinderte Studierende mit Assistenzbedarf Studienassistenz, Mitschreibkräfte Seite 13
14 Nachteilsausgleiche beim Studium und bei Prüfungen Studien und Prüfungsbedingungen können angepasst werden ( Nachteilsausgleich ), wenn diese Bedingungen in Wechselwirkung mit Beeinträchtigungen zu Nachteilen führen Tipp: Sofern Sie bereit in der Schulzeit Nachteilsausgleiche erhalten haben, lassen Sie sich bestätigen, für welche Situationen sie welche Maßnahmen erhalten haben! Möglichkeit wird nur von einem Teil der Studierenden genutzt, viele wünschen keine Sonderbehandlung oder befürchten sogar Nachteile durch den Nachteilsausgleich Nachteilsausgleiche sind ein wirksames Instrument, um chancengleiche Bedingungen beim Studium und bei Prüfungen herzustellen, müssen aber beantragt werden Rechtliche Grundlagen: Hamburgisches Hochschulgesetz (HmbHG), Prüfungsordnungen der Fakultäten der UHH, Immatrikulationsordnung der UHH Seite 14
15 Beratung für Studierende mit Beeinträchtigungen Allgemeine Beratungsangebote für Alle, z. B. Zentrale Studienberatung und Psychologische Beratung (ZSPB) Beratungszentrum des Studierendenwerks Hamburg Spezifische Beratungsangebote für Ratsuchende mit Beeinträchtigungen Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung HOPES Hilfe und Orientierung für psychisch erkranke Studierende (Angebot der ZSPB) Beratungszentrum Soziales & Internationales BeSI des Studierendenwerks Hamburg mit Bereich Studieren mit chronischer Erkrankung/Behinderung Studentisches Angebot Referat für behinderte und chronisch kranke Studierende RBCS des AStA Seite 15
16 Informationsangebote Deutschlandweit Handbuch Studium und Behinderung Download über Webauftritt IBS Hamburg Webauftritt UHH Webauftritt STW Seite 16
17 hamburg.de/behinderung Seite 17
18 hamburg.de/hopes Seite 18
19 hamburg.de/studierendenwerk/de/sozialberatung/besi/ Seite 19
20 Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und stehen Ihnen nach dem Unitag gerne für Beratungsgespräche zur Verfügung. Seite 20
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