DIE REGIERUNG VON UNTERFRANKEN
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- Jacob Giese
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1 DIE REGIERUNG VON UNTERFRANKEN TEILT MIT - Es gilt das gesprochene Wort - Rede von Herrn Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer anlässlich der Ausstellungseröffnung der unterfränkischen Landessiegerarbeiten beim 63. Europäischen Wettbewerb 2016 Gemeinsam in Frieden leben am 8. November 2016 im Foyer der Regierung von Unterfranken Anrede Es ist mir eine große Freude, auch in diesem Jahr wieder die unterfränkischen Landessiegerarbeiten des Europäischen Wettbewerbs hier im Foyer der Regierung von Unterfranken präsentieren zu können. Verehrte Gäste, ich begrüße Sie sehr herzlich zur 33. Ausstellung der unterfränkischen Arbeiten des ältesten Schulwettbewerbs Deutschlands, der heuer bereits zum 63. Mal in allen Schularten durchgeführt wurde. Sowohl der Wettbewerb als auch die Ausstellung der Landessiegerarbeiten können also auf eine lange Tradition zurückblicken! Im genaueren Licht einer Generationenfolge betrachtet, lässt sich feststellen, dass es diesen Wettbewerb schon gab, als viele der Großeltern unserer heutigen Schülerinnen und Schüler geboren wurden. Welch eine großartige Geschichte und Tradition! Wir leben aktuell in bewegten Zeiten. Menschen, die vor Krieg und politischer Verfolgung fliehen, um ihr nacktes Leben zu retten, suchen Zuflucht in sicheren Staaten. Deutschland mit seinen und ich sage das auch mit Stolz für die Regierung von Unterfranken verlässlichen staatlichen Strukturen ist hier als Zufluchtsort sehr gefragt.
2 - 2 - Xenophobie, also Fremdenangst ist ein psychologisches Phänomen, das durch Begegnung mit dem Fremden schrittweise abgebaut wird. Bei uns in Unterfranken bestehen schon viele Partnerschaften mit europäischen und auch mit außereuropäischen Städten und Regionen. Ein solches Miteinander ist gewachsen und muss weiter wachsen. Die Europäische Flagge, die wir mittlerweile als selbstverständlich als Symbol für die Europäische Union betrachten, besteht aus einem Kranz von zwölf goldenen fünfzackigen Sternen auf blauem Hintergrund wurde sie vom Europarat als Flagge eingeführt und von der Europäischen Gemeinschaft 1986 übernommen. Sie wurde bei ihrer Einführung deshalb gewählt, weil die Zahl 12 ein Symbol für Einheit und Vollkommenheit ist. Die analogen Uhren sind zwölfteilig, und das Jahr hat 12 Monate. Uns ist bewusst, dass dieser Gedanke der Vollkommenheit ein hehres Ziel ist, das wir auf Erden nie ganz erreichen werden, das uns aber Ansporn ist für unser Handeln. Grundlegend hierfür ist ein Zusammenleben in Frieden. Die Situation in vielen Krisengebieten der Erde zeigt, wie schwer es offensichtlich ist, Frieden zu halten. Auch in Europa selbst haben wir das zuletzt in den 1990er Jahren während der Kämpfe in Ex-Jugoslawien gespürt. Hier hatten wir Krieg in Europa, quasi vor unserer Haustür. Und heute sind Millionen von Menschen aller Altersgruppen, auch Kinder weltweit auf der Flucht vor Gewalt. So hat die Wettbewerbskommission mit dem Motto Gemeinsam in Frieden leben ein wichtiges, hochaktuelles Thema für den 63. Europäischen Schul-Wettbewerb gewählt. Wir haben am 5. Juli in Hammelburg eine großartige Preisverleihung erlebt, 299 Preisträger gab es in Unterfranken; damit kommt ein Viertel aller Preisträger in Bayern aus Unterfranken. Im Vergleich zum letzten Jahr ist dies eine Steigerung von rund 46 %. 35 Schulen haben sich beteiligt, das ist eine Steigerung von rund 23 %. Das zeigt, wie gut der Wettbewerb bei uns angenommen wird und wie interessiert die Jugend sich diesem Thema stellt.
3 - 3 - Mir und auch unserem Bezirkstagspräsidenten Herrn Dotzel ist es immer wichtig, dass wir die Wettbewerbsveranstaltungen besuchen und sie mit Preisen und Logistik organisatorisch unterstützen, damit auch wir stets zeigen, dass wir hinter dem europäischen Gedanken stehen. Die großzügige finanzielle Unterstützung von Seiten des Bezirks ermöglicht stets eine zusätzliche Würdigung der ausgezeichneten Schülerleistungen. Sehr geehrter Herr Bezirkstagspräsident, ich heiße Sie herzlich willkommen! Auch der Landkreis Würzburg unterstützt die Veranstaltung durch eine finanzielle Gabe. So heiße ich für den Landkreis Würzburg Frau stellvertretende Landrätin Karen Heußner herzlich willkommen. Der Bezirksverband der Europa-Union, allen voran Herr Edgar Schuck, der Schulbeauftragte für den Europäischen Wettbewerb und stellvertretende Bezirksvorsitzende, hat in enger Kooperation mit der Regierung von Unterfranken wieder eine Auswahl an ansprechenden und preisgekrönten Werken getroffen, die ich Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen darf. Sehr geehrter Herr Schuck, herzlichen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste eines geeinten Europa. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, Herrn Dr. Gerhard Beuschel, den Landeskoordinator der Europa-Union Bayern e.v. für den Schulwettbewerb, zu begrüßen. Sie, Herr Dr. Beuschel, besuchen seit Jahren sowohl die Preisverleihungen an den Schulen als auch die Eröffnung unserer Ausstellung und sind hier ein gern gesehener Gast. Mein Gruß gilt ebenfalls dem Bezirksvorsitzenden der Europa-Union Unterfranken, Herrn Scherpf, und allen anwesenden Vertretern der Europa-Union. Das diesjährige Motto des Europäischen Wettbewerbs Gemeinsam in Frieden leben, wurde von den Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Schularten in Unterfranken, von einem Förderzentrum, von Grundschulen, Mittelschulen, einer Wirtschaftsschule, Realschulen und vielen Gymnasien künstlerisch vielfältig durchdrungen,
4 - 4 - und einige der Ergebnisse können die jungen Künstlerinnen und Künstler heute mit Stolz präsentieren. Ein Thema für die Klassen lautete: Alles wird gut. Hier sollten die Kinder ein europäisches Märchen illustrieren, das zeigt, dass alles gut wird. Wenn ich die Wettbewerbsarbeiten dazu betrachte, so könnte man fast glauben, dass alles gut werden kann, denn was die Preisträger sich vorstellen konnten, das sollten wir doch auch erreichen können zumindest ist es ein Ansporn. Eine der Aufgaben für die 10- bis 13-jährigen lautete: Ich bin wie ich bin. Eine Aufgabe, die jeden, der Kinder hat, besonders zum Nachdenken bringt und die gerade die Gruppe pubertierender Jugendlichen zur kritischen Selbstreflexion anregen sollte und das, so zeigen es die Arbeiten, ja auch getan hat. Werbung und Medien zeigen, was vermeintlich in ist, damit man als cool gilt. Bei diesen Einwirkungen ist es schwer, zu sein, wie man ist. Immer wieder hinterfragt man sich, wie man auf die anderen wirkt. Man möchte doch von den anderen anerkannt werden und gemocht werden. Der große Religionsphilosoph Martin Buber definierte es einmal so: Pubertät ist Ichwerdung am Du. So jagen nicht wenige Jugendliche in dieser Zeit erst einmal vermeintlichen Vorbildern nach, bevor sie den Weg zu sich selbst finden. Auch das zu bearbeitende Thema Cybermobbing finde ich von den Wettbewerbsveranstaltern sehr gut gewählt. Die Digitalisierung der Informationsvermittlung hat auch, wie alles, ihre Schattenseiten. Cybermobbing ist eine äußerst perfide Art des Mobbings, weil sie viele Mitläufer haben kann. Im schulischen Bereich haben wir deshalb Schulpsychologen, die für den Umgang mit diesem Thema speziell ausgebildet sind und an Schulen Fortbildungen zum Thema Mobbingprävention abhalten. Das belegt die Brisanz dieses Themas.
5 - 5 - Für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II wurde als Thema Wir sind Europa angeboten. In der Tat ist die europäische Idee genau so stark wie wir selbst sie leben und erleben. Durch mein Amt als Regierungspräsident erhalte ich natürlich auch immer Informationen, was unsere Europaunion mit ihren vielfältigen Aktivitäten dabei leistet. Hier sind zum Beispiel Veranstaltungen in Zusammenhang mit der Spessartbund-Ortsgruppe Schöllkrippen zu nennen. Der Mittelpunkt der Europäischen Union liegt bei uns in Unterfranken in Westerngrund im Landkreis Aschaffenburg. Der Vorsitzende der Europaunion Aschaffenburg, Herr Dieter Schornick, führt quasi vom Herzen Europas aus eine Fülle von Veranstaltungen mit europäischem Ideengut durch. Er veranstaltet Fahrten nach Brüssel, organisierte einen Europatag und brachte eine Schaufel Erde aus Westerngrund in die Bayerische Vertretung nach Brüssel. Auch ein Diskussionsforum am Aschaffenburger Hanns-Seidel-Gymnasium die Schülerinnen und Schüler sind heuer auch wieder unter den Preisträgern hat er am 4. Mai organisiert. Das Engagement solcher Menschen in unserem schönen Unterfranken bestärkt mich auch im Denken: Wir sind Europa! Zum Ende meiner Ausführungen möchte ich mich noch bei den Lehrkräften jeder einzelnen beteiligten Schule bedanken, durch deren Anleitung, Unterstützung und Begleitung die Werke auf beeindruckende Weise gelungen sind. Dahinter steht kontinuierlich das Ziel, unsere europäischen Wertevorstellungen an die jungen Menschen weiter zu geben. Mein besonderer Dank gilt natürlich auch allen Schülerinnen und Schülern, die uns heute Nachmittag ihre Arbeiten und die hierzu angestellten Überlegungen persönlich präsentieren, sowie all denjenigen, die ihre Arbeiten für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Auch um diesen Einsatz zu würdigen, schmücken die musikalischen Darbietungen der Bigband der David-Schuster Realschule Würzburg die kleine Feier aus. Herzlichen
6 - 6 - Dank Ihnen, sehr geehrte Frau Studienrätin Christiane Wollny, sowie Ihren Schülerinnen und Schülern für den festlich gestalteten Rahmen der Ausstellungseröffnung! Nun liegt es an Ihnen, verehrte Gäste, die Werke der Kinder und Jugendlichen zu würdigen. Nutzen Sie die Gelegenheit, über die Bilder miteinander ins Gespräch zu kommen. Nehmen Sie sich Zeit für die Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler und lassen Sie sich durch sie zum Nachdenken anregen. Ich hoffe, dass die künstlerischen Arbeiten in der Ausstellung durch viele Besucherinnen und Besucher Anerkennung finden und wir auf diese Weise die Öffentlichkeit einerseits auf das Thema Europa in der Schule aufmerksam machen, sie andererseits für die gesellschaftspolitisch wichtige Thematik des Wettbewerbs sensibilisieren können, die uns als Bürgerinnen und Bürger alle angeht. Und die Arbeit geht weiter: Der 64. Europäische Wettbewerb beschäftigt sich 2017 mit dem Thema In Vielfalt geeint Europa zwischen Tradition und Moderne. Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen sind aufgefordert, unsere europäische Kultur, die immer im Wandel ist, als Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu betrachten. Schülerinnen und Schüler werden auf Spurensuche in Europas reichen Kulturschatz geschickt und ermutigt, die kulturelle Vielfalt Europas selbstständig zu erforschen. Die Sonderaufgabe fordert dazu auf, Europa aus der Perspektive neu zugewanderter Mitschülerinnen und Mitschüler zu betrachten. Die Schulabteilung der Regierung hat bereits im August die Wettbewerbsunterlagen an die unterfränkischen Grund- und Mittelschulen versandt. Zusammen mit den beiden Ministerialbeauftragten in Unterfranken, Frau Zeyer-Müller für die Gymnasien und Herrn Lamprecht für die Realschulen, lade ich bereits heute zur regen Teilnahme am Wettbewerb 2017 ein und bin gespannt, wie das neue Thema von unseren jungen Europäern in Unterfranken umgesetzt wird.
7 - 7 - Doch zunächst machen wir weiter im heutigen Programm, an dessen Ende ich Sie alle herzlich einlade, bei einem Glas Wein und Gebäck vor den Bildern zu verweilen und sich in die Werke der jungen Künstlerinnen und Künstler zu vertiefen.
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