Hegeschau - Waging am
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- Adolf Kranz
- vor 7 Jahren
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1 Nusser Georg Pettendorferstrasse Marquartstein Tel.: Fax.: Hegeschau - Waging am Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Jägerinnen und Jäger! Als Jagdberater Hochwild kann ich 2 erfreuliche Ereignisse bzw. Änderungen an den Anfang meines Berichtes stellen: Das ist einmal die vom Forstbetriebsleiter der BaySF in Ruhpolding Herrn Höglmüller - schon vor Jahren beantragte und von der Unteren Jagdbehörde unterstützte Zusammenlegung der beiden Hochwild- Hegegemeinschaften Chiemgau- West und Chiemgau-Ost zur HHG CHIEMGAU Dies erspart künftig Verwaltungsaufwendungen hinsichtlich Abschussplanerstellung incl. nachweise sowie den Aufwand bei angebrachten Abschussübertragungen.! Die neue Struktur erleichtert v. a. die großräumige Bewirtschaftung der Hochwildarten, lädt geradezu ein W i l d r u h e z o n e n festzulegen und die bewährte S c h w e r p u n k t b e j a g u n g in die Praxis umzusetzen. Als zweites konnte die letztjährige Anregung bezgl. N a c h t j a g d auf Rotwild durch die Untere Jagdbehörde umgesetzt werden. Wenn auch die Nachtjagd auf Rotwild kontra produktiv ist und bleibt, so wurde ein gemeinsamer Kompromiss dahingehend erzielt, dass nun Ausnahmegenehmigungen vom Nachtjagdverbot nur noch ab November auf Einzelantrag genehmigt werden. 1
2 Die Betrachtung der einzelnen Hochwildarten ist ein Kontrastprogramm! Während das R e h w i l d im Bergwald - belegt durch jahrelang steigende Abschusszahlen- noch immer zunimmt und von der üppigen Verjüngungssituation dort weiter profitieren kann, geht es dem A u e r w i l d aus gleichen und ähnlichen Gründen regelrecht dreckig - die inselartigen Restvorkommen befinden sich in stetigem Sinkflug! Obwohl seit über 60 Jahren nicht mehr bejagt, verschwindet es aus dem Focus der Jäger! Unter dem Deckmantel des Naturschutzes sind die Forderungen der sog. ÖKO Taliban nach größeren Flächenstillegungen und Verbot nachhaltiger Forstwirtschaft das sichere AUS fürs Auerwild mit der Folge, dass der Auerhahn nur noch in der Werbung und auf dem Bierfilzl von 2 bekannten Brauereien zu bewundern ist. Stattdessen schwärmen wir in einer dreisten Willkommenskultur für Biber,Luchs, Wolf etc. Ein Wildkatzenmonitoring lassen wir uns fürs Erste glatte Euro kosten!! Wie in den vorausgegangenen Jahren konnte trotz gewaltiger Aktivitäten beim R o t w i l d der festgesetzte Gesamt Abschuss wieder nicht erreicht werden. Hier muss bezweifelt werden, ob die Ausgangsbasis für die Abschusspläne noch auf realen Zahlen basieren und wieweit hier persönliche Wunschvorstellungen vorherrschen. Es darf nicht sein, dass Abschusspläne unerfüllbar hoch angesetzt werden Andererseits in Einzelfällen bei Abschuss Soll - Erfüllung sofort nachbeantragt wird. 2
3 Es fehlen nach wie vor die alten Hirsche - AK I - nicht nur ein begehrtes Abschussziel, sondern dringend erforderlich im Sozialgefüge, auch wegen zeitigem Brunftgeschehen, Vermeidung von Nachbrunften und Setzzeitpunkt der Alttiere und weiteren Folgen. Außerdem sind die Eingriffe in der Mittelklasse - AK II - schon immer viel zu hoch- Auch eine Erklärung für das Fehlen in der Altersklasse! Wildbiologisch kommt es beim sensiblen Rotwild ganz entscheidend auf die jagdliche Behandlung an! Wir müssen gerade mit dieser Wildart wieder professioneller umgehen, d.h. Jagddruck vermeiden ausufernde Einzeljagdaktivitäten einschränken Wildruhezonen schaffen Schwerpunktbejagung und Intervalljagd umsetzen effektivere und gut organisierte Bewegungsjagden durchführen! Den Muttertierschutz als Mindestanforderung garantieren. Das sind bewährte Beispiele um Rotwild wieder tagaktiv und sichtbar zu machen!!! Ausserdem sind dies die Jagdgrundsätze der Bayerischen Staatsforste! Sie zu praktizieren obliegt letztendlich jedem Einzelnen Jagdausübenden!!! 3
4 R O T W I L D - A b s c h u s s e r g e b n I s s e Hirsche Sa.: AT ST K Sa.: Sa.: I IIa IIb III = 85 % Davon im Rotwildfreien Gebiet: 10 Stück Der Anteil alter Hirsche, d.s. Hirsche über dem 10. Kopf sollten mindestens 10 % betragen - 20 % wäre ideal!!! In unserem Fall wurden wieder nur 2 % erlegt!? Wer jedoch voller Ungeduld seinen Lebens- oder Erntehirsch schon vorzeitig durch den Abschuss eines Mittelalter -- Hirsches vorzeitig erntet hat die mangelhafte Sozialstruktur nochmal verschlechtert. 4
5 Beim G a m s w i l d ist festzustellen, dass es wegen der seit Jahren laufenden Schutzwaldsanierung und der dort ganzjährigen Bejagung in mehreren angestammten Einstandsgebieten nicht mehr beobachtet werden kann. GAMS Abschuss: Böcke Geißen Jahrl. Kitze Sa.: Soll I IIa II b Sa.: % Auch hier gilt: Es fehlt die Altersklasse - dafür wurde unverhältnismäßig stark in die Mittelklasse eingegriffen. So konnten nur 2 reife Böcke - dafür aber 59 mittelalte Gamsböcke erlegt werden! Die gestreckten 110 Jahrlinge stellen --im Verhältnis zum Gesamtabschuss von 296 Stück--- einen enormen Eingriff dar! Die Abschusserfüllung beträgt somit 88 %!! Es ist festzustellen, dass die Gamswildstrecke im gesamten Alpenraum abnimmt - Die Gründe sind vielfältig, wenn auch die getätigten Abschüsse die Hauptursache darstellen und sicherlich von einem zu hohen Zuwachs ausgegangen wird. 5
6 Das sich allgemein ausbreitende S c h w a r z w i l d bereitet im hiesigen Hochwildring k e i n e Probleme!! Der Gesamtabschuss - im gesamten Landkreis lag bei 33 Stück. Es wäre dem Image der gesamten Jägerschaft zuträglicher - das Handwerk J a g d wieder gekonnter zu praktizieren, als zunehmend nach bisher aus gutem Grund verbotene Hilfsmitteln, wie Nachtzielgeräte - Saufänge u. dergl. zu verlangen!!! Vertreter des Ökologischen Jagdvereins fordern bereits Nachtzielgeräte auf alle Schalenwildarten - Also künftig vielleicht Fröhliches Jagen auf Reh- Rot - und Gamswild die Nacht hindurch!! Ein Waidmannsheil wird sich hier wohl erübrigen!! Jahrelange Erfahrungen aus dem Ausland ( z.b. aus Kantonen der Schweiz) - bei professionaler Anwendung - beweisen, dass mit Nachtzielgeräten eine Bestandszunahme bei Schwarzwild nicht gebremst werden konnte. Das z. Zt. Laufende Aufnahmeverfahren zum V e g e t a t i o n s g u t a c h t e n wird im Hochwildring sicher eine tragbare Verbißsituation ergeben - ohne den genauen Einzel-Ergebnissen vorzugreifen! Wer Verbiss reduzieren will muss beim Rehwildabschuss- und hier beim weibl. Wild- ansetzen und nicht bei Rotwild und Hasen. 6
7 Umfragen und Pressemeldungen zufolge schwindet in der Nichtjagenden Bevölkerung - insbesondere in Städten - die Zustimmung zu Jagd und v.a. Jägern zunehmend. Gründe sind meist: Einzelmeldungen über jagdliches Fehlverhalten, Dilledantische Jagdpraktiken Missachtung des Muttertierschutzes. So ist es nicht hinnehmbar, dass v.a. bei Bewegungsjagden grob fahrlässig führende Alttiere ohne dazugehöriges Kalb erlegt werden. Verwaiste Kälber sind geschundene Kreaturen die meist bis in den Frühsommer kümmern um endlich als Schmalspießer oder Schmaltier erlöst zu werden. Muttertierschutz ist nicht teilbar. Er gilt für alle Tierarten Auch bei Schwarzwild - Fuchs und Federwildarten. Es muss einmal daran erinnert werden, dass wir in Bayern neben den höchsten Übernachtungszahlen und Fremdenbetten die längsten Schuss- und Jagdzeiten auf Schalenwild haben. Im Hochgebirge sind wir sogar Weltmeister!! Das sollten wir vor zusätzlichen Schonzeitaufhebungen nicht außer Acht lassen!! Ich meine, wir sollten hier verstärkt auf Tradition, Kritikfähigkeit, Argumente und Lernfähigkeit setzen und uns die Freude an der Jagd nicht nehmen lassen. I.d.S. wünsche ich allen engagierten, waidmännisch und damit tierschutzkonform Jagenden, reichen Anblick, Kräftiges Waidmannsheil und ein unfallfreies Jagdjahr!! Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 7
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