Drittes Gold für Österreich

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1 Drittes Gold für Österreich Rodlerin Miriam Stefanie Kastlunger wird ihrer Favoriten rolle gerecht Der Traum ging in Erfüllung: Die Innsbruckerin Miriam Stefanie Kastlunger gewann auf ihrer Heimbahn Rodel-Gold. Die um mehr als ein Jahr jüngere Team-Kollegin Nina Prock erreichte den mehr als achtbaren vierten Rang. Sie galt als die logische Siegerin, die klare Favoritin. Aber diesen Erwartungsdruck wollte Miriam Stefanie vor dem Wettkampf so gut wie möglich ausblenden. Ja, es war ihre Heimbahn. Natürlich, die Trainingsleistungen hätten kaum besser sein können. Aber letztlich weiß man nie. Im Rodeln, einem Sport in dem es um Hundertstelsekunden geht. Und nach dem ersten Lauf schienen sich diese bösen Vorahnungen zu bestätigen. Miriam lag auf Medaillenkurs, aber sie war nur Zweite. 51 Tausendstel hinter der Deutschen Saskia Langer. So blöd es jetzt klingt, aber das hat mir geholfen. Ich musste auf Angriff fahren, nicht verteidigen. Es gab keinen Grund, nervös zu sein. Trotz schlechter werdender Strecke legte die 17-jährige Innsbruckerin mit eine sensationelle Zeit vor. Ein Lauf, der wirklich nicht viel besser sein hätte können. Silber war ihr sicher. Eine knappe Minute später war aus Silber doch Gold geworden. Ihre deutsche Konkurrentin erreichte die fünftbeste Laufzeit, lag letztlich in der Addition beider Läufe um 2 Zehntel zurück. Für Rodel-Maßstäbe sind das Welten. Im Auslauf von Igls waren die österreichischen Betreuer nicht mehr zu halten. Trainerin Angelika Neuner führte wahre Freudentänze mit Miriam auf, auch Nina Prock sprang herum, als hätte sie selbst gewonnen. Man schrie, sprang in die Höhe, schrie und schluchzte ein bisschen vor Freude. Ich bin so stolz auf Miriam und Nina, sie haben in ihrem jungen Alter trotz großen Erwartungsdrucks ihre Bestleistungen abgerufen. Dass ist wirklich sensationell, meinte Angelika Neuner, selbst zweifache olympische Medaillengewinnerin. Miriam gab derweil schon die ersten Sieger-Interviews. Ich habe das Optimum heraus- Gold für Miriam-Stefanie Kastlunger (AUT) und Platz vier für Nina Prock (AUT). geholt, es ist ein unglaublich schönes Gefühl. Und ich schätze, es wird sicher noch schöner werden. Die 16-jährige Nina Prock landete mit vier Zehntel Rückstand auf dem vierten Rang. Aber ich freue mich für Miriam. Wir sind Trainingspartnerinnen es ist fast so, als hätte ich selbst gewonnen. Rodeln, Mädchen: 1. Miriam-Stefanie Kastlunger (Österreich) 1:20,197; 2. Saskia Langer (Deutschland) 1:20,414; 3. Ulla Zirne (Lettland) 1:20:479; 4. Nina Prock (Österreich) 1:20:599; 1

2 Interview mit Angelika Neuner Als Rodlerin war sie absolute Weltklasse. Angelika Neuner gewann zwei Mal olympisches Edelmetall. Jetzt stand die Innsbruckerin das erste Mal als Betreuerin an der Bande und durfte gleich über Jugend- Olympia-Gold von Miriam- Stefanie Kastlunger jubeln. Ein Kurz-Interview. Angelika, Du hast Freudentränen in den Augen. Wie wertvoll ist der Sieg von Miriam? Extrem wertvoll. Alle haben von ihr erwartet, dass sie hier in Igls gewinnt. Der ganze Trubel rundherum, so etwas haben die Mädchen ja noch nie erlebt. Ich bin irrsinnig stolz auf beide, auf Miriam und Nina, dass sie dem Druck standgehalten und wirkliche tolle Leistungen gebracht haben. Das war alles andere leicht. Wie groß ist Dein Anteil am Erfolg? Ich hab die Mädchen jetzt zwei Wochen betreut. Ihre eigentlichen Coaches sind Christian Eigentler und Markus Kleinheinz die machen die tagtägliche Arbeit. Bitte schreib das. Ihnen gebührt die Anerkennung, nicht so sehr mir. Ist es realistisch, von Miriam und Nina zu erwarten, in Sotchi Medaillen zu holen? Sotchi kommt für beide wohl viel zu früh. Aber 2018 das kann ich mir sehr gut vorstellen. Jetzt sind die beiden ja in einem Alter, wo du, wenn s nicht so läuft, vielleicht auch schon Mal ans Aufhören denkst. Mit diesen Leistungen hier bin ich fast sicher, sie haben jetzt Lunte gerochen, wollen beide unbedingt Mal zu traditionellen Olympischen Spielen. Und beide haben das Zeug, es tatsächlich zu schaffen. 2

3 Österreichische Eishockey-Mädls weiterhin auf dem siegreichen Pfad unterwegs schönen Sololauf von Anna Meixner verwertete Tamara Grascher zur dritten Führung in dieser Partie. Diese gaben danach die ÖEHV-Mädchen nicht mehr aus der Hand. Julia Willenshofer (32.) und Hummel (34.) sorgten für den 5:2-(2:2,1:0,2:0)-Endstand und den dritten Sieg bei diesem Olympia-Turnier. Wir sind überglücklich, strahlte Mannschaftsführerin Grascher nach dem Spiel. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und waren sehr gut eingestellt. Aber ich bin mir sicher, es ist noch eine Steigerung möglich. Jetzt müssen wir uns gezielt auf die Schwedinnen vorbereiten. Das siegreiche österreichische Eishockeyteam. Die Mädchen-Mannschaft des Österreichischen Eishockeyverbandes feierte bei den 1. Youth Olympic Winter Games in Innsbruck den dritten Sieg im dritten Spiel. Durch eine kompakte Teamleistung gab es einen 5:2-Erfolg über Deutschland. Das Youth Olympic Team Austria, Eishockey Damen ist derzeit nicht zu schlagen. Heute gelang den jungen Sportlerinnen der dritte Sieg im dritten Match. Zahlreiche Fans, darunter auch einige Schulklassen unterstützten das Team. In der 7. Minute jubelten die Österreicherinnen zum ersten Mal in dieser Partie, als Victoria Hummel zum 1:0 einschießen konnte. Auch der Ausgleich der Deutschen Valerie Offermann (9.) bremste nur kurz den Lauf der ÖEHV-Auswahl. Julia Willenshofer sorgte in Unterzahl für die erneute Führung (11.). Doch den deutschen Mädchen gelang kurz vor dem ersten Pausensignal der Ausgleich durch Pia Szawlowski (15.). Unbeirrt spielten die Österreicherinnen vor dem begeisterten Heimpublikum aber weiter. Nach einem Für das junge Damenteam ist das der erste Sieg gegen Deutschland bei einem Großereignis. Bei der letzten A-Wm war davon noch nicht zu träumen, da wurden die Deutschen Vierter, während Österreich nur den 10. Platz schaffte. Nach der Vorrunde belegen die Österreicherinnen, die am Dienstag noch auf den Goldfavoriten Schweden treffen, damit mindestens den zweiten Rang. Im Halbfinale am Freitag dürfte es dann erneut das Derby gegen Deutschland geben. Nach diesem Spiel wissen jetzt beide Mannschaften über den Gegner Bescheid. Aber wenn wir wieder so konzentriert spielen, ist ein zweiter Sieg gegen Deutschland möglich, weiß Grascher. Interview mit Martin Kogler, General Manager Was sagst du zur siegreichen Damenmannschaft? Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Auftritt unserer Damenmannschaft. Wenn wir ins Finale kommen wollen, müssen wir uns aber noch weiter steigern. Trotzdem hätte noch vor einigen Monaten niemand gedacht, dass wir nach ein paar Spieltagen an der Tabellenspitze stehen. Das ist echt ein Wahnsinn und ich bin wirklich stolz auf unsere Mädls. 3

4 Das olympische Dorf Wie ist die Stimmung nach dem dritten Sieg? Naja, die Mädls sind natürlich extrem gut drauf und echt happy. Aber wir wissen, dass die ersten zwei Drittel nicht ganz ideal waren. Jetzt müssen wir uns darauf fokussieren, dass wir beim nächsten Match gegen Deutschland am Freitag dann wirklich drei gute Drittel zusammenbringen. Was sind die Aussichten bei den nächsten Spielen? Das nächste Spiel ist morgen, da spielen wir gegen Schweden. Das wird echt schwer werden, weil Schweden eine der drei besten Eishockeynationen der Welt ist und die sind auch im Dameneishockey echt gut. Auch wenn wir wissen, dass wir es schon bis in das Halbfinale geschafft haben, wird das schwierig, da können wir uns nichts erlauben, müssen hundert Prozent bei der Sache sein, damit wir ein gutes Resultat zusammenbringen. Wir werden jedenfalls alles versuchen und dennoch mit einem breiten Kader spielen. Eine Reduktion auf zwei Linien bringt nichts, weil die Mannschaft ja auch auf die kommenden Spiele eingestellt werden muss. Wir können also nicht alles nur in das eine Spiel hineinpacken, so dass wir danach keine Substanz mehr hätten für die Playoffs. Wie bereitet ihr euch auf die nächsten Spiele vor? Wir versuchen jetzt die Konzentration zu bündeln und die nächste Herausforderung anzugehen. Natürlich haben wir Respekt, weil so ein Gegner ein Hammer ist, aber trotzdem gehen wir nicht mit Angst in das Spiel und werden versuchen den Schwedinnen die Stirn zu bieten. Für die Olympischen Jugend-Winterspiele ist auch Nachhaltigkeit und der schonende Umgang mit Ressourcen ein zentrales Thema. Die Belastungen für Umwelt und Menschen sollten so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb lag beim Bau der Unterkünfte des O3, wie das Olympische Jugenddorf auch genannt wird, der Fokus auf Nachhaltigkeit und einer modernen Bauweise. Es wurde in modernstem Passivhausstandard am Sillufer errichtet und bietet den Athleten und Auch YOGGL zeigte sich höchst zufrieden nach der Besichtigung des olympischen Dorfes. Betreuern beste Lebensqualität. Nach den Olympischen Jugend-Winterspielen wird die Übergabe an die neuen Mieter und Eigentümer erfolgen. In den 13 Gebäuden mit insgesamt 444 Wohnungen wurden entsprechend den neuesten Standards errichtet, die gesamte Anlage ist barrierefrei zugänglich. Bei der Ausstattung der Wohnungen wurde großes Augenmerk auf Regionalität und soziale Kriterien wie die Integration von Langzeitarbeitslosen gelegt. Eines der 13 Gebäude wird im Übrigen als betreutes Wohnheim fungieren. Christine Oppitz- Plörer, der Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Innsbruck, ist die Nachhaltigkeit dabei besonders wichtig: Wir haben genau überlegt, wie die Gebäude und die Infrastruktur nachher genutzt werden können. Es sollte nichts gebaut werden, das nicht künftig auch großen Nutzen für die Bevölkerung bringt. 4

5 ÖOC-Empfang im Casino Seefeld Montagabend folgten zahlreiche IOC-Mitglieder der Einladung des ÖOC zu einem Empfang in das Casino Seefeld. Sie alle erlebten einen interessanten Abend mit Showeinlagen von Saxophonistin Maria Kofler und Sandkünstlerin Natalya Netselya, an dem sie nebenbei auch gleich ihr Glück im Casino versuchen konnten. ÖOC-Präsident Karl Stoss, IOC-Präsident Jacques Rogge, OC-Mitglied Leo Wallner, ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel Die Ergebnisse des Tages Miriam Stefanie Kastlunger Rodeln 1. Platz Nina Prock Rodeln 4. Platz Koller Steu Rodeln Doppel 6. Platz Eishockey M aut-rus 1:11 Eishockey W aut-ger 5:2 Curling aut-swe 5:7 Curling aut-rus 5:8 Julia Anna Reisinger Biathlon Verfolgung 6. Platz Michael Pfeffer Biathlon Verfolgung 15. Platz Thorsten Bischof Biathlon Verfolgung 13. Platz Manuel Vogl Eisschnelllauf 1500m 13. Platz Manuel Drechsler Eiskunstlauf Einzel 16. Platz 5

6 OFFIZIELLE PARTNER DES ÖSTERREICHISCHEN OLYMPISCHEN COMITÉS je t s e t s p o r t s OFFIZIELLE AUSSTATTER Redaktion: Nicola Frimmel (ÖOC), Wolfgang Eichler (ÖOC), Florian Kogler (ÖOC), Elisabeth Traintinger (ÖOC) WIR BEDANKEN UNS BEI UNSEREN OFFIZIELLEN PARTNERN UND DEN AUSSTATTERN DES YOUTH OLYMPIC TEAM AUSTRIA Herausgeber: Österreichisches Olympisches Comité (ÖOC), Waldstraße 14, 2522 Oberwaltersdorf Fotos: ÖOC-Archiv, GEPA-Pictures, ÖEHV Grafik & Design: Robl Design Dieser Newsletter ist ein offizielles Informations service des ÖOC, während der YOG Innsbruck 2012 und wird per versandt. ÖOC, 2012