Saisonüblicher Stellenrückgang zum Jahresende 2011
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- Margarete Kästner
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1 BAP-Umfrage Januar 2012 (Welle 49) IW-Fortschreibung Saisonüblicher Stellenrückgang zum Jahresende 2011 Die Beschäftigung in der deutschen Zeitarbeitsbranche ist im November 2011 nahezu konstant geblieben, im Dezember hat die Zahl der Zeitarbeitnehmer saisonüblich abgenommen. Die Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) deuten darauf hin, dass die Zahl der Zeitarbeitnehmer in Deutschland im November betrug. Im Dezember 2011 ging die Zeitarbeitnehmerzahl dann auf rund zurück. Die IW-Fortschreibung beruht auf den Daten der Bundesagentur für Arbeit und führt diese Zeitreihe auf Grundlage der BAP-Umfrage und unter Verwendung des Unternehmensregisters fort. Diesen Berechnungen zufolge stieg die Zeitarbeitnehmerzahl in Deutschland im November 2011 minimal um 0,1 Prozent, im Dezember belief sich der Rückgang auf rund 4,1 Prozent. Dies ist der geringste Dezemberrückgang seit Beginn der Messungen im IW-Zeitarbeitsindex vom Januar Abbildung 1 Da die Bundesagentur für Arbeit neue Zahlen zur Zeitarbeit in Deutschland veröffentlicht hat, haben wir in der IW-Fortschreibung unseren Bezugspunkt angepasst. Dieser ist nun nicht mehr Dezember 2010, sondern Juni Die IW-Fortschreibung hat sich im direkten Vergleich zu vorangegangenen Berichtsmonaten daher leicht geändert. In die Auswertungen des vorliegenden Berichtes sind die Daten aus Niederlassungen von BAP-Mitgliedsunternehmen eingegangen. Die Veröffentlichung des nächsten IW-Zeitarbeitsindex (BAP) ist für Anfang April 2012 geplant. 1 Bezugspunkt der IW-Fortschreibung sind die Daten der Bundesagentur für Arbeit für Juni (Arbeitsmarkt in Zahlen - Arbeitnehmerüberlassung, 1. Halbjahr 2011, veröffentlicht am ). Ansprechparter IW-Consult: Dr. Thomas Schleiermacher, t.schleiermacher@iwkoeln.de, Tel: 0221/ Ansprechparter BAP: Michael Wehran, m.wehran@personaldienstleister.de, Tel: 030/
2 Beschäftigungsentwicklung nach Unternehmensgrößen In den befragten Unternehmen (nicht auf den Gesamtmarkt hochgerechnet) verringerte sich im November die Zahl der Zeitarbeitnehmer nur leicht um rund 0,7 Prozent. Im Dezember 2011 ist der saisonübliche Beschäftigungsrückgang zu Jahresende festzustellen: Die Zahl der Zeitarbeitnehmer sank in den an der BAP-Umfrage teilnehmenden Unternehmen um durchschnittlich 3,7 Prozent. Im November 2011 zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Größenklassen. Während kleine Zeitarbeitsunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern vergleichsweise deutliche Beschäftigungseinbußen (- 3,9 Prozent) hinnehmen mussten, fiel das Minus bei den Großunternehmen mit mehr als 500 Zeitarbeitnehmern deutlich geringer aus (-0,8 Prozent). Die mittelständischen Betriebe mit 50 bis 499 Mitarbeitern konnten ihren Personalbestand sogar leicht um 1,1 Prozent aufstocken. Im Dezember 2011 fallen die Unterschiede zwischen den einzelnen Größenklassen deutlich geringer aus. Tendenziell aber mussten kleinere Unternehmen ihren Personalbestand deutlicher reduzieren als größere Zeitarbeitsbetriebe. Der Beschäftigungsrückgang liegt aber in einem vergleichsweise engen Korridor von -4,9 bis -3,6 Prozent. Abbildung 2 Seite 2
3 Prognose der Beschäftigungsentwicklung in den kommenden 6 Monaten Die Beschäftigungsprognose für die kommenden sechs Monate fällt im Vergleich zur letzten Prognose (Welle 47) deutlich optimistischer aus: Die Zahl der Optimisten stieg von nur 22 Prozent auf aktuell 60 Prozent, die Zahl der pessimistischen Stimmen nahm von 14 Prozent auf aktuell 3 Prozent ab. Damit blicken die befragten Zeitarbeitsunternehmen zwar optimistischer als zu Beginn des Jahres 2010 auf das erste Halbjahr Zugleich bleiben die Erwartungen aber hinter der Euphorie zu Jahresbeginn 2011 zurück, als noch 86 Prozent der Befragungsteilnehmer die Einstellung zusätzliche Mitarbeiter im ersten Halbjahr planten. Abbildung 3 Seite 3
4 Fakturierte Arbeitsstunden nach Unternehmensgrößen Im November 2011 ging die Zahl der fakturierten Arbeitsstunden bei den befragten Unternehmen um durchschnittlich 2,1 Prozent zurück. Im Dezember 2011 konnten die Befragungsteilnehmer sogar 17,4 Prozent weniger Stunden gegenüber ihren Kunden abrechnen. In diesen Werten ist die unterschiedliche Zahl an Arbeitstagen im Oktober, November und Dezember bereits berücksichtigt. Hinsichtlich der Größenklassenunterschiede lässt sich feststellen, dass im November die Zahl fakturierter Stunden bei den kleineren Unternehmen deutlich um 8,3 Prozentpunkte gesunken ist, während mittelständische Unternehmen (-4,6 Prozent) und Großunternehmen (-2,1 Prozent) in diesem Bereich nicht so harte Einschnitte hinnehmen mussten. Im Dezember hat sich dieser Zusammenhang dann umgekehrt: Kleinere Unternehmen konnten ihren Kunden sogar eine leicht gestiegene Stundenzahl in Rechnung stellen (+1,7 Prozent), während Mittelständische Unternehmen (-10,9 Prozent) und Großunternehmen (-17,9 Prozent) hier einen deutlichen Rückgang zu verkraften hatten. Abbildung 4 Seite 4
5 Kartografischer Überblick Der kartografische Überblick zeigt ein Nord-Süd-Gefälle in der Entwicklung der Zeitarbeit zwischen November und Dezember Während die befragten Zeitarbeitsunternehmen in den Regionen im äußersten Norden der Republik deutliche Beschäftigungseinbußen hinnehmen mussten, stieg die Zahl der Zeitarbeitnehmer in der südlichsten Regionen, München und seinem Umland, sogar leicht an. Abbildung 5 Seite 5
6 Regionen im Vormonatsvergleich (November auf Dezember 2011) Im Dezember 2011 ging die Beschäftigung in der Zeitarbeit in allen Regionen zurück. Einzige Ausnahme bildet hier die Region München und Umland, in der ein leichter Anstieg der Zeitarbeitsbeschäftigung um rund 0,7 Prozent gemessen wurde. In der vorangegangenen Befragung (Welle 48) bildete München mit einem Minus bei der Zeitarbeitnehmerzahl in Höhe 3,5 Prozent noch das Schlusslicht des Regionenvergleichs. Die deutlichsten Beschäftigungseinbußen wurden in den nördlich gelegenen Regionen Mecklenburg (-6,0 Prozent), Hannover/Braunschweig (-6,4 Prozent) und Lübeck/Wismar (- 8,0 Prozent) gemessen. Die bestplatzierten der vorangegangenen Umfrage (Welle 48; Düsseldorf, Rhein-Neckar/Karlsruhe und Stuttgart/Heilbronn) weisen in der aktuellen Befragung hingegen ebenfalls einen überdurchschnittlichen Befragungsrückgang auf. Abbildung 6 Seite 6
7 Regionen im Vorjahresvergleich (Dezember 2010 auf Dezember 2011) Die Teilnehmer der BAP-Umfrage haben im Vergleich zum Dezember 2010 die Zahl ihrer Mitarbeiter um durchschnittlich 10,7 Prozent erhöht. In der vorangegangenen Umfrage (Welle 48) wurde im Befragungsdurchschnitt nur ein mageres Plus von 0,5 Prozent im Vorjahresvergleich (Oktober 2010 auf Oktober 2011) festgestellt. Die TOP 3 im Vorjahresvergleich stellen weiterhin die Regionen Landshut/Ingolstadt (+36,6 Prozent), Stuttgart/Heilbronn (+28,9 Prozent) und Ostbayern (+27,4 Prozent). In diesen Regionen hat der Beschäftigungsaufbau im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage (Welle 48, Oktober 2010 auf Oktober 2011) sogar nochmals zugenommen. Das Schlussschlicht des Regionenvergleichs bildet mit einem Rückgang bei der Zeitarbeitnehmerzahl um 10,2 Prozent gegenüber Dezember 2010 weiterhin die Region Saarland/Pfalz. Abbildung 7 Seite 7
8 Entwicklung nach Berufsgruppen 2 Veränderung des Auftragsvolumens: Im Dezember 2011 meldeten in allen Berufsgruppen weniger Unternehmen als im Vormonat ein gestiegenes Auftragsvolumen. Zugleich stieg in allen Berufsgruppen die Zahl der Unternehmen, die über eine schlechtere Auftragslage klagten. Wie bereits in der vorangegangenen Befragung (Welle48) fällt diese Entwicklung bei den Hilfstätigkeiten am stärksten aus: Nur noch 5 Prozent (Welle 48: 18 Prozent) berichten in diesem Segment von einem gestiegenen Auftragsvolumen, die Zahl der unzufriedenen Betriebe stieg zugleich auf 60 Prozent (Welle 48: 36 Prozent). Abb. 8 Veränderung des Auftragsvolumens nach Berufsgruppen im Dezember % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 60.0% 43.5% 36.3% 37.3% 30.6% 14.9% 9.3% 11.1% 6.4% 5.2% 2.0% 34.4% Sonstige zugenommen abgenommen Metall- und Elektro Dienstleistungen Technische Berufe Verwaltung und Büro Hilfspersonal Veränderung der Bewerberzahl: Aufgrund des rückläufigen Auftragsvolumens im Dezember 2011 hat sich die Situation auf dem Bewerbermarkt für die Zeitarbeitsunternehmen leicht entspannt. In allen Berufsgruppen berichten im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage (Welle 48) wieder mehr Unternehmen über eine gestiegen Zahl an Bewerbungseingängen. Und auch die Zahl der befragten Unternehmen, die mehr Bewerbungen im eigenen Unternehmen feststellen könnten, stieg in allen Berufsgruppen deutlich an. Auch bei den Bewerbungseingängen sind die stärksten Veränderungen bei den Hilfstätigkeiten festzustellen. Abb. 9 Veränderung der Bewerberzahl nach Berufsgruppen im Dezember % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 45.5% 41.7% 29.4% 25.2% 21.3% 16.7% 15.6% 14.9% 11.4% 6.9% 1.8% 27.9% Sonstige zugenommen abgenommen Metall- und Elektro Dienstleistungen Technische Berufe Verwaltung und Büro Hilfspersonal 2 Bei der Abfrage sind die Antworten zugenommen, abgenommen und konstant möglich. Die Prozentwerte geben nicht die Größe der Veränderung, sondern nur den Trend wieder. Seite 8
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