Jugendkonzept DJK Germania Hoisten. Mai 2015
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- Stanislaus Wetzel
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1 Jugendkonzept DJK Germania Hoisten Mai 2015
2 Vorwort 1. Ziele unserer Jugendarbeit Elementare Punkte des Jugendkonzepts 1.2. Elementare Punkte des Trainingsbetriebs 2. Instrumente des Jugendkonzepts Weiterbildung 2.2. Umsetzen von Trainingsplänen 2.3. Talentförderung 2.4. Vereinsauftrag Breitensport 2.5. Seniorenannäherung 3. Der Grundlagenbereich U9 und U Grundsätzliches 3.2. Ziele der U Ziele der U11 4. Der Aufbaubereich U13 und U Grundsätzliches 4.2. Ziele der U Ziele der U15 6. Der Trainer im Jugendkonzept Starke Trainer 6.2. Eltern als Trainer 6.3. Trainer und Co-Trainer 6.4. Anforderungen an Trainer/betreuer 6.5. Tipps für Trainer und Betreuer 7. Die Eltern im Jugendkonzept Eltern als Betreuer? 7.2. Tipps für Eltern 7.3. Übermotivierte Eltern 8. Die Kinder im Jugendkonzept Frühentwickler Spätentwickler 8.2. Disziplin 8.3. Tipps für Spieler 5. Der Leistungsbereich U17 und U Grundsätzliches 5.2. Ziele der U Ziele der U19
3 Das Vorwort Was uns antreibt Betreut und trainiert werden unsere Nachwuchsspieler von über 20 engagierten Übungsleitern, die mehr als 4000 Arbeitsstunden ehrenamtlich im Jahr leisten! Mit der vorliegenden Konzeption sollen die Inhalte und Ziele der Jugendarbeit im Fußballbereich den zu betreuenden Kindern und Jugendlichen, sowie deren Eltern deutlich und transparent gemacht werden. Insbesondere dient das Konzept auch als Orientierungshilfe und Leitfaden für neue Trainer. Wir wollen Haltung bewahren, Werte vermitteln und langfristig diese Ideen im Verein und seinem Umfeld etablieren. Mit modernen Strukturen, engagierten Ehrenämtlern und Unterstützern soll ein funktionierender und auf die Zukunft ausgerichteter Verein aufgebaut werden. Kindern und Jugendlichen sollen Perspektiven aufgezeigt werden, die weit über den Fußball hinausgehen. Viele Verhaltensweisen, können besonders im Sport weiterentwickelt werden: Das Verlieren können, ebenso wie die Freude am Erfolg. Das gemeinsame Spiel mit anderen Kindern, das Einhalten klarer Regeln und der ständige Wille sich innerhalb dieser zu verbessern, Durchsetzungsvermögen bei gleichzeitiger Rücksichtnahme und Fair Play und die Förderung des Selbstvertrauen eines jeden Jugendlichen. An dieser Entwicklung sind nicht nur die Spieler beteiligt. Trainer und Eltern haben großen Einfluss auf diese Entwicklung, weswegen alle Beteiligten bei diesem Konzept bedacht werden müssen. Der Vorstand
4 1. Ziele unserer Jugendarbeit
5 1. Ziele unserer Jugendarbeit 1.1. Elementare Punkte des Jugendkonzepts Kindern Freude am Sport zu vermitteln, unabhängig vom Leistungsvermögen und zu sozialen, fairen und wettbewerbsorientierten Verhalten anleiten. Individuelle, qualitativ hochwertige Ausbildung von Jugendspielern. Dabei soll die Entwicklung der jungen Spieler und der Mannschaft Vorrang vor dem Gewinn von Meisterschaften haben. Heranführen von Jugendspielern an die eigenen Seniorenmannschaften, mit dem Ziel eine 1. Seniorenmannschaft aus überwiegend eigenem Nachwuchs zu stellen, die in der Lage ist, hochklassig zu spielen. Wir streben Meisterschaften im älteren Juniorenbereich an, dürfen dies aber nicht als Selbstzweck verstehen. Die Entwicklung von Einzelspielern und Mannschaft darf dabei nie aus den Augen verloren werden. Wir schaffen Spiel- und Entwicklungsmöglichkeit auch für weniger talentierte Kinder. Allen Kindern soll die Möglichkeit geboten werden, an einem hochwertigen Training teilzunehmen und eine ausreichende Spielzeit in der Spielrunde zu bekommen. Die Umsetzung der o. g. Vereinsziele wird in den folgenden Kapiteln beschrieben. Dabei wird der Einfachheit halber für Spieler und Spielerinnen der Ausdruck Spieler verwendet. Gleiches gilt für Trainer und Trainerinnen, die mit Trainer bezeichnet werden Elementare Punkte des Trainingsbetriebes: Entwicklung der Spielintelligenz Viele Spiele in kleine Gruppen (3vs3; 4vs4) Viele Ballkontakte Keine Wartezeiten zwischen den Übungen Beidfüßigkeit Ballorientiertes Spiel (Tore schießen) Fair Play Geschulte Trainer und Betreuer (Intern und extern) Kein Alkohol, keine Zigaretten während des Trainings Das Training eines Jahrgangs sollte möglichst an einem Ort zur gleichen Zeit stattfinden. Im G- und F-Jugendbereich: Spieler sollen auf allen Positionen spielen und nicht frühzeitig auf einen Teilfunktion festgelegt werden (im Trainingsbetrieb wie auch im Spielbetrieb). Kein Leistungsdruck, sondern Spielen Erlebnis statt Ergebnis
6 2. Instrumente des Jugendkonzepts
7 2. Instrumente des Jugendkonzepts 2.1. Weiterbildung Nicht jeder, der das Amt des Jugendtrainers übernimmt besitzt eine Trainerausbildung des DFB. Daher ist ein regelmäßiger Austausch der Jugendtrainer sinnvoll und wird vom Jugendleiter gefördert. Zur Umsetzung unserer Ziele ist ein fachlich gut ausgebildetes Trainerpersonal erforderlich. Als Weiterbildungsmaßnahmen sind die Trainerlizenzausbildung des DFB sowie die internen Ausbildungsmaßnahmen des Vereins anzustreben. Die Jugendleitung bietet regelmäßige interne Schulungen in Theorie und Praxis an, die auf den Richtlinien des DFB aufbauen. Alle Trainer sollen an Ausbildungen teilnehmen, ab der C-Jugend ist die C-Lizenz anzustreben. Grundsätzlich ermöglicht die Abteilung Fußball jedem Jugendtrainer eine Ausbildung beim DFB zu belegen Umsetzen von Trainingsplänen Fest gestaltete Trainingspläne machen bei Germania Hoisten wenig Sinn. Aus diesem Grund wird es lediglich einen Trainerleitfaden geben, der im Anhang beschrieben ist. Es obliegt der Ausbildung und Erfahrung jedes Trainers die Trainingseinheiten in Anlehnung an den Rahmentrainingsplan frei zu gestalten. Dies ist auch deshalb erforderlich, weil die Randbedingungen wie Platzverfügbarkeit, Witterungsverhältnisse, Trainingsbeteiligung nicht planbar sind Vereinsauftrag Breitensport Wichtig ist uns auch weiterhin ein normaler Spielbetrieb in den Kreisklassen, unabhängig von der Leistungsstärke der Mannschaft. Der Verein fühlt sich nicht nur dem Leistungsprinzip verpflichtet, sondern will auch Jugendlichen, die nicht auf einem hohen Leistungsniveau spielen, eine attraktive Plattform für den Sport bieten Seniorenannäherung Ab der A-Jugend werden die Junioren an die Senioren-Mannschaft herangeführt und sukzessive in den Trainingsalltag im 2. Halbjahr der Herrenteams eingebaut, um den Übergang von den Junioren in die Senioren zu vereinfachen und das herein wachsen in neue Strukturen und Mannschaften zu verbessern. Dieses Jugendkonzept wurde vom Vorstand 2015 einstimmig verabschiedet. Über die Umsetzung berichtet die Jugendleitung jeweils in den Jahreshauptversammlungen. Dieses Konzept soll die Rahmenbedingungen für eine moderne, dem nationalen Standard angepasste, erfolgreiche Jugendarbeit schaffen. Das heißt einerseits eine optimale und individuell ausgerichtete Förderung der talentiertesten Juniorenspieler, andererseits soll auch den Bedürfnissen des Breitensports die nötige Aufmerksamkeit und Unterstützung zuteil werden Talentförderung Ab dem älteren D-Jugend Jahrgang werden die Junioren leistungsorientiert in den jeweiligen Mannschaften eingesetzt, unabhängig vom Alter. Ziel ist es eine spielerisch hochwertige Mannschaft in der Leistungsklasse zu stellen und dies für die anderen Jahrgänge entsprechend fortzuführen.
8 3. Der Grundlagenbereich U9 und U11
9 3. Der Grundlagenbereich U9 und U11 Das Training im Grundlagenbereich sollte nicht nur fußballspezifisch sein. Es kommt vielmehr darauf an, ein breites Spektrum an Übungen und Bewegungsformen in das Training einzubauen, um die Motorik der Kinder zu schulen und eine Basis für Ihre weitere Entwicklung zu legen. Dazu gehören Fang- und Wurfspiele, Schnelligkeitsstaffeln mit Slalom und Hindernissen, etc.. In jeder Trainingseinheit sollten dabei Inhalte vorhanden sein, die der Schnelligkeitsschulung dienen. Die Kleinen wollen sich in Wettkämpfen mit Ihren Mitspielern messen und der Trainers sorgt dafür, das jeder Spieler ein Erfolgserlebniss bekommt. Ergänzend zur Schulung der Vielseitigkeit sollen auch Übungs- und Spielformen zur Technikschulung durchgeführt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass für die Kinder keine Wartezeiten entstehen. Grundsätzlich ist bei diesen Übungen auf Beidfüßigkeit zu achten. Viele Ballkontakte, viel Spaß, viel Bewegung, viele Erfolgserlebnisse und große Lerneffekte können aber am besten durch Spielen in kleinen Gruppen (2 vs 2, 3 vs 3) erreicht werden. Denn der Ball soll natürlich eine zentrale Rolle spielen. Die Konzentrationsfähigkeit ist in diesem Alter nicht besonders hoch und viel zu leicht lassen sich die Kinder von äusseren Einflüssen ablenken. Deshalb: kurze und verständliche Erklärungen. Für das Spielen und Üben im Grundlagenbereich kann das Prinzip Lassen als geeignete Orientierung dienen: L = Lange Wartezeiten vermeiden! A = Aufgaben einfach, aber variantenreich anbieten! S = Spielerisch üben! S = Spiele in kleinen Feldern und kleinen Gruppen organisieren! E = Erfolgserlebnisse für jedes einzelne Kind ermöglichen! N = Nicht nur fußballspezifische Lernziele verfolgen! Um dem Prinzip der Vielseitigkeit des Fußballs gerecht zu werden ist es erforderlich, eine regelmäßige Rotation der Positionen (Torwart, Abwehr, Mittelfeld, Sturm) durchzuführen. Nur so können vielseitige Erfahrungen gemacht werden. Die Kinder lernen das Spiel aus dem Blickwinkel des anderen zu lesen und zu verstehen.
10 3. Der Grundlagenbereich U9 und U Ziele bei der U9 Entwicklung jedes einzelnen Spielers statt Ergebnisdenken Spaß statt Zwang und Druck Kinder eigene Erfahrungen sammeln lassen statt Kinder fernsteuern Freies Fußballspielen in kleinen Teams (3 vs 3, 4 vs 4), auf kleinen Feldern mit vielen Toren Kein Runden laufen, viele Ballkontakte, keine Wartezeiten Stilles Coaching = ruhige Hilfestellung statt Dauerbeschallung Ruhe und Unterstützung von Eltern vor/während/nach dem Spiel und Training, statt Anweisungen und Vorwürfe Trainer muss sich seiner Vorbildfunktion immer bewußt sein Freude am Fußballspielen Spielerisches Kennenlernen der Grundtechniken (Dribbeln, Passen, Ballkontrolle) Vermitteln einfacher taktischer Tipps: Tore schießen Tore verhindern Respekt, Wertschätzung, Ehrlichkeit, Selbstbeherrschung, Mut Koordinationsfähigkeit (u.a. Gewandheit, Beweglichkeit), Schnelligkeit, Vielseitigkeit U9
11 3. Der Grundlagenbereich U9 und U Ziele bei der U11 Entwicklung jedes einzelnen Spielers statt Ergebnisdenken Spaß statt Zwang und Druck Kinder eigene Erfahrungen sammeln lassen statt Kinder fernsteuern Stilles Coaching = ruhige Hilfestellung statt Dauerbeschallung Vielseitige Aufgaben und Spiele mit dem Ball (Futsal, Fußballtennis, Handball) Freies Fußballspielen in kleinen Teams (3 vs 3, 4 vs 4), auf kleinen Feldern mit vielen Toren Kein Runden laufen, viele Ballkontakte, keine Wartezeiten Ruhe und Unterstützung von Eltern vor/während/nach dem Spiel und Training statt Anweisungen und Vorwürfe Geschicklichkeit und Schnelligkeit am Ball Spielerisches Kennenlernen auch schwieriger Techniken (Beidfüßigkeit) Taktische Grundregeln für eine Raumorientierung und Raumaufteilung (Gemeinsam angreifen) Maßgabe ist die fußballorientierte Technik-/Bewegungsschule, sowie das Spielen Koordinationsfähigkeit (u.a. Gewandheit, Beweglichkeit), Schnelligkeit, Vielseitigkeit Respekt, Wertschätzung, Ehrlichkeit, Selbstbeherrschung, Mut U11
12 4. Der Aufbaubereich U13 und U15
13 4. Der Aufbaubereich U13 und U15 D-Junioren erleben die Anfänge der entscheidenden Entwicklungsphase vom Kind zum Jugendlichen. Ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sorgt dabei für optimale Lernbedingungen. Durch die Ausgewogenheit des Körpers erzielen die Spieler große Fortschritte insbesondere im koordinativen Bereich. Deshalb spricht man hier vom goldenen Lernalter. Die Spieler ein hohes Selbstvertrauen, eine hohe Leistungs- und Lernbereitschaft sowie ein hohes Konzentrationsvermögen. Meist setzt bei den C-Junioren die Pubertät ein und die Jugendlichen sind großen Veränderungen unterworfen. Der Trainer muss dabei auf die einzelnen Spieler und ihre derzeitigen Entwicklungsphasen eingehen und gegebenenfalls individuell reagieren. Die Unterschiede zwischen einzelnen Spielern sind in dieser Altersklasse am auffäligsten und vom Trainer in seinem Handeln zu bedenken. Mittlerweile sind die Jugendlichen auf dem großen Feld im 11 gegen 11 angekommen. Auf dem Weg zum Erwachsenen komplettiert sich nun in diesem Altersbereich auch das Bild der Trainingsinhalte. Dabei gewinnt die fußballspezifische Fitness an Bedeutung genau wie die Schulung individual- und gruppentaktischer Grundlagen. Doch auch wenn das Training immer mehr Ernsthaftigkeit fordert, so ist es die wichtigste Aufgabe des Trainers, die Freude am Fußball zu erhalten!
14 4. Der Aufbaubereich U13 und U Ziele bei der U13 Ballorientierte Spielsysteme, taktisches Verständnis, raumorientiertes Verhalten Balleroberung und -verteidigung ständige Angriffsbereitschaft bei eigenem und gegnerischen Ballbesitz, Ziel ist das Tore schießen keine zu frühe Spezialisierung, natürliche Angriffslust beibehalten, körperbetonte Zweikämpfe Umschalten von Angriff/Abwehr Kondtitionsschulung (Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer) Mannschaftliche aber auch individuelle Förderung Teamgeist Verfeinerung und Verfestigung der erlernten Fußballtechniken Beidfüßigkeit Spielverhalten im 1 vs 1 bis zum 4 vs 4 Überzahl-/Unterzahl-Spiel Schulung von Standardsituationen Maßgabe ist die ball- und leistungsorientierte Fußballschule, sowie das Spielen U13
15 4. Der Aufbaubereich U13 und U Ziele bei der U15 Ballorientierte Spielsysteme, taktisches Verständnis, raumorientiertes Verhalten Balleroberung und -verteidigung ständige Angriffsbereitschaft bei eigenem und gegnerischen Ballbesitz, Ziel ist das Tore schießen körperbetonte Zweikämpfe, Anwendung aller Techniken unter verstärktem Gegnerdruck Umschalten von Angriff/Abwehr Kondtitionsschulung (Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer) Intervallartige, schnellkräftige und stark schnelligkeitsbezogene Bewegungen stehen im Mittelpunkt Mannschaftliche aber auch individuelle Förderung Teamgeist Kräftigung vor allem vernachlässigter Muskelgruppen Verfeinerung und Verfestigung der erlernten Fußballtechniken, kreativer Umgang mit dem Ball Beidfüßigkeit Spielverhalten im 1 vs 1 bis zum 4 vs 4 Überzahl-/Unterzahl-Spiel Schulung von Standardsituationen U15 Maßgabe ist die ball- und leistungsorientierte Fußballschule, sowie das Spielen
16 5. Der Leistungsbereich U17 und U19
17 5. Der Leistungsbereich U17 und U19 Der holprige Weg durch die Pubertät ist größtenteils geschafft. Die B- Junioren stehen nun vor dem Übergang zum Erwachsenenalter. Durch ihre geistige und körperliche Ausgeglichenheit haben die jugendlichen Fußballer optimale Entwicklungsmöglichkeiten und befinden sich nun in einem 2. goldenen Lernalter. Die gröbsten Umstellungsprozesse des Körpers sind überstanden. Mit der langsam abklingenden Pubertät findet der Hormonhaushalt sein Gleichgewicht und bringt den Körper wieder in eine ausgeglichene Gesamtlage. Sie besitzen eine stärkere Muskulatur, eine verbessertes Koordinationsvermögen, eine gesteigerte Auffassungsgabe und eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft. A-Junioren sind junge Erwachsene. Dementsprechend wollen sie auch behandelt und ernst genommen werden. Sie sind in der Lage, in vielen Bereichen mitzureden, zeigen jedoch immer wieder auch eine gewisse Unreife. Ihre körperliche Entwicklung ist nahezu abgeschlossen und sorgt für hervorragende athletische Grundbedingungen. Die Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 19 Jahren zeichnen sich durch die nachstehenden Eigenschaften aus und zeigen folgende Verhaltensweisen: Körperliche Ausreifung, stärkere Muskulatur, hohe Leistungsbereitschaft und -fähigkeit, hohe Eigenmotivation, reifung zur autonomen Persönlichkeit
18 5. Der Leistungsbereich U17 und U Ziele bei der U17 ballorientierte Spielsysteme, taktisches Verständnis, raumorientiertes Verhalten, Kettensysteme, ballbezogene Systeme Perfektionierung individualtaktischer Verhaltensweisen im Spiel unter hohem Zeit- und Gegnerdruck ständige Angriffsbereitschaft, Ziel ist das Tore schießen körperbetonte Zweikämpfe, Schulung der Ausdauer durch interessante Laufformen und Rundläufe mit technischen Zusatzaufgaben Umschalten von Angriff/Abwehr, mannschaftliche aber auch individuelle Förderung Förderung von Flexibilität und Kreativität in verschiedenen Spielsystemen (4-3-3, , mit Raute/Kette) Verstärkung der erlernten Fußballtechniken unter hohem Zeit- und Gegnerdruck Ausdauer- und Krafttraining; taktisches Verhalten im Umschalten von Angriff und Abwehr, Laufwege und Zweikampfverhalten Intensives Training der Ballgeschicklichkeit Maßgabe ist die ball- und leistungsorientierte Fußballschule, sowie das Spielen! U17
19 5. Der Leistungsbereich U17 und U Ziele bei der U19 Beweglichkeit, ballorientierte Spielsysteme, taktisches Verständnis, raumorientiertes Verhalten, ballorientiertes Spiel Förderung technischer Grundfertigkeiten, Ball-/Raum-Koordination, Balleroberung und -verteidigung ständige Angriffsbereitschaft, Angriff bei eigenem und gegnerischen Ballbesitz Ziel ist das Tore schießen Körperbetonte Zweikämpfe Umschalten von Angriff/Abwehr, mannschaftliche aber auch individuelle Förderung Teamgeist intensive Vorbereitung auf Spiel und Gegner Heranführen an den Seniorenbereich Vorbereitung auf den Seniorenfußball und das Erlernen der Eigenverantwortung für Abläufe und Vorbereitungen Positionsbezogenes Spielverständnis Mannschaftstaktisches Spielverständnis Maßgabe ist die ball- und leistungsorientierte Fußballschule, sowie das Spielen U19
20 6. Der Trainer im Jugendkonzept
21 6. Der Trainer im Jugendkonzept 6.1. Starke Trainer In der Zieldefinition des Vereins ist die Ausbildung zu fußballerisch, aber auch charakterlich starken Kindern und Jugendlichen verankert. Dies erfordert auch starke Persönlichkeiten als Trainer. Dabei kann sowohl der soziale als auch der sportliche Umgang mit Kindern gelernt werden, falls sich Interessierte für eine Traineraufgabe nicht geeignet halten. Genauso wie der Trainer die Kinder ausbilden soll, muss er zu einer permanenten Weiterbildung seiner eigenen sportlichen und didaktischen Fähigkeiten bereit sein. Diese Herausforderungen bringen letztlich auch dem Trainer Erfolgserlebnisse, aber vermitteln auch Fähigkeiten, die er ohne Beteiligung an der aktiven Jugendarbeit nicht erfahren hätte Eltern als Trainer Ausgebildete, lizenzierte Trainer, am besten ohne familiäre Beziehung zu den Spielern, sind der Wunsch jedes Fußballvereins, der sich leider aus finanziellen Gründen bei kaum einem Amateurverein erfüllen lässt. Deshalb gehören Eltern, i. d. R. Väter, zum festen Bestandteil des Jugendkonzepts der DJK Germania Hoisten. Als Trainer kommen dabei sowohl Eltern in Frage, die eine fußballerische Karriere, in welcher Spielklasse auch immer nachweisen können, aber auch Seiteneinsteiger, die Interesse an der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und am Fußballsport haben. Die beiden klassischen Wege der Akquisition sind: Das eigenständige Anbieten von Personen, die ein Traineramt übernehmen wollen. Durch begeisternde Jugendarbeit Interesse bei Eltern wecken, die dann durch gezielte Ansprache bereit sind eine Juniorenmannschaft zu übernehmen Trainer und Co-Trainer Effektiv wird das Jugendtraining innerhalb einer Mannschaft, wenn in möglichst kleinen Gruppen geübt werden kann. Dies erfordert i. d. R. eine entsprechende Anzahl von Übungsleitern, da nicht immer davon auszugehen ist, das die Übungen selbstständig und richtig durchgeführt werden und die Fehlerkorrektur zu einer der wichtigsten Traineraufgaben gehört. Eine frühzeitige Absprache zwischen den Trainern vor der Spielrunde hilft Konflikte zu reduzieren Konflikte, z. B. mit Spielern oder Eltern, kommen noch früh genug und werden sich mit einem einigen Trainerteam wesentlich besser bewältigen lassen.
22 6. Der Trainer im Jugendkonzept 6.4. Anforderungen an Trainer und Betreuer Der Trainer/Betreuer identifiziert sich mit dem Verein und dessen Zielen, lebt das Jugendkonzept repräsentiert seinen Verein nach innen und außen vorbildlich achtet das Fair-Play, vor allem auch gegenüber Gegnern und Schiedsrichtern ist teamfähig und kooperativ arbeitet mit der Jugendleitung, dem sportlichen Leiter sowie den anderen Juniorentrainern konstruktiv im Interesse der Spieler und des Vereins zusammen ist Vorbild und hat ein offenes Verhältnis zu den Spielern in seiner Mannschaft fordert und fördert jeden seiner Spieler und ist motiviert, auf diesem Weg seine Spieler und sein Team sportlich weiter zu entwickeln versucht alle Spieler in den Spielbetrieb zu integrieren, wenn nötig mit zusätzlichen Trainings oder Freundschaftsspielen ist offen und lernbereit gegenüber der Spielauffassung des Ballorientierten Spiels ist interessiert an seiner Weiterbildung und nimmt wenn möglich regelmäßig an Fortbildungen teil nimmt an Trainersitzungen teil organisiert bei Verhinderung rechtzeitig eine Vertretung für sich. Kein Training und keine Spiele fallen aus führt zusammen mit seinen Betreuern Elternabende/Infoabende durch. Er ist Ansprechpartner für die Eltern bereitet sich sorgfältig auf jedes Training vor, damit ein abwechslungsreiches und altersgerechtes Training durchgeführt werden kann 6.5. Tipps für den Trainer und Betreuer Der Trainer beginnt und beendet das Training ing mit allen Kindern zusammen. Sie lernen so den Beginn des eigentlichen Trainings zu erkennen und die Konzentration richtet sich auf den Trainer. Bloßstellung von Kindern im Spiel und beim Training wegen schlechter Leistung ist der schlimmste Fehler eines Trainers. Nicht zu viel erklären. Das Konzentrationsvermögen besonders der jüngeren Kinder ist noch begrenzt. Nicht zu früh in den Lernprozess eingreifen. Selbständiges Lösen von Aufgaben erhöht das Selbstbewusstsein. Über- und Unterforderungen der Spieler sollen vermieden werden. Sie führen zu Langeweile und zu Frust. Motivation der Kinder mit bestimmten Formulierungen anregen. Beispiel: Wer kann...? Nie mit Lob sparen. Lob tut allen gut und stärkt das Selbstbewusstsein. Ein Jugendtrainer muss ein Herz für Kinder haben. Alkohol und Zigaretten haben beim Jugendtraining nichts zu suchen.
23 7. Die Eltern im Jugendkonzept
24 7. Die Eltern im Jugendkonzept Eltern sind für den Verein und die Trainer eine enorme Hilfe und Entlastung. Nicht selten hat sich über die Jugendarbeit ein kompetentes Elternteil für Vorstandsarbeit, Sponsoring, Eventmanagement oder ähnliche Aufgaben gefunden oder einfach nur durch Beziehungen zu Dritten geholfen. Aber auch für den Fußballalltag sind die Eltern zwingend notwendig. So können Sie mit Ämter wie Kassenwart, die Organisation von Weihnachtsfeiern und für dietrikotwäsche super die Trainer entlasten. Deshalb ist in der Jugendarbeit ein besonderes Augenmerk auf die Eltern zu legen Eltern als Betreuer? Eltern sind als Betreuer und/oder Co-Trainer eine wesentliche Hilfe für den Trainer und somit für den Verein. Das Training kann abwechselnder und differenziert gestaltet und Verantwortungen geteilt werden. Die optimale Versorgung einer Mannschaft besteht aus einem Trainer und einem Co-Trainer bzw. Betreuer. Die Aufgabenverteilung und Zuständigkeitsbereiche sind individuell abzusprechen Übermotivierte Eltern Wer hat das noch nicht erlebt: brüllende, keifende, hysterische und äußerst unsportliche Eltern während des Spiels am Spielfeldrand. Unterschiedliche Emotionen und der Willen nur das Beste für den eigenen Nachwuchs vor Augen zu haben, sind dafür verantwortlich, wenn sich die Eltern des Gegners empören, der Schiedsrichter kritisiert und oft auch beschimpft wird und das taktische Konzept eines Trainers durch dubiose Aufforderungen an den eigenen Nachwuchs ad absurdum geführt wird. Wie soll sich in so einem Fall der Trainer verhalten? Zuerst sollte er mit der Mannschaft sprechen. Für die Aufstellung und Taktik ist nur der Trainer verantwortlich. Jeder Spieler bekommt seine Aufgabe vom Trainer und nicht von seinem Vater am Spielfeldrand. Gern hilft hier auch der zuständige Jugendleiter Tipps für Eltern Die Eltern sind aufgefordert, das Betreuerteam und die Kinder zu unterstützen durch Motivation, Lob und Anfeuern aller (nicht nur der eigenen) Kinder Unterstützung der Trainerentscheidungen Anwesenheit bei den Spielen
25 8. Die Kinder im Jugendkonzept
26 8. Die Kinder im Jugendkonzept Der Spaß am Fußballsport, aber auch an leistungsorientiertem Wettbewerb soll im Vordergrund des Vereinstrainings stehen. Dazu gehört auch ein altersgerechter Umgang mit den Kindern und Jugendlichen. Die Persönlichkeit der Kinder muss dabei immer geachtet werden Frühentwickler Spätentwickler In allen Jahrgangsstufen sind die Kinder mit viel Geduld und Nachsicht zu fördern. Besonders in den unteren Jahrgangsstufen, also den fußballerischen Anfängern, erfordert dies unter Umständen einer besonderen Anstrengung. Zu früher Leistungsdruck und zu frühes Hinarbeiten auf ergebnisorientiertes Spiel sind auf keinen Fall anzustreben. Ob in Mannschaften mit hohem Leistungsgefälle oder in Mannschaften mit ausgeglichenem Spielerkader, es sind auch immer die von der Norm abweichenden Kinder gemäß ihrer Bedürfnisse zu fordern und zu fördern. Spätentwicklern darf unter keinen Umständen der Spaß am Fußballsport genommen werden Disziplin Das Spieler, egal welcher Alterstufe, nicht immer den Anweisungen des Trainers folgen ist kein Problem der heutigen Zeit, dieses Problem gab es schon immer. Dennoch ist heute ein gesteigertes Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen feststellbar, so dass genauso selbstbewusste oder auch starke Trainer erforderlich sind. Trotzverhalten, Aggressivität, den Kasper spielen oder das Benutzen von Kraftausdrücken ist selten böse gemeint und gehört, entwicklungsbedingt, bei Kindern zum Ausloten ihrer Grenzen oder um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dem ist nur mit viel Geduld, aber auch beherztem Einschreiten beizukommen. Kinder müssen lernen, wann bestimmte Grenzen im Training überschritten sind. Dazu gibt es verschiedene Erziehungsinstrumente. Zuerst folgt das Gespräch mit dem Kind, um auf das Fehlverhalten aufmerksam zu machen. In der nächsten Stufe sollte das Elterngespräch gesucht werden. Die letzte Stufe ist der temporäre Ausschluss von Training oder Spiel. Grundsätzlich darf sich der Trainer in keiner Situation aus der Ruhe bringen lassen. Außerdem müssen angedrohte Maßnahmen spätestens nach einer Verwarnung vollzogen werden. Bleiben die Drohungen ohne Folgen, werden die Kinder ihre Grenzen nicht kennen lernen und das Training weiterhin stören Tipps für Spieler Ich erscheine pünktlich zum Training und zum Spiel. Ich versuche kein Training und kein Spiel zu versäumen. Ich unterstütze schwächere Spieler und mache mich nicht über sie lustig. Ich verhalte mich stets freundlich und fair zu meinen Gegenspielern, egal ob im Training oder im Spiel gegen einen anderen Verein. Auch ich bin ein Vorbild - insbesondere für die jüngeren Spieler. Ich verhalte mich im Kreis meiner Mannschaft diszipliniert. Nur im Team kann ich Fußball lernen und gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen
27 Eine Bitte zum Schluss Jedes Jugendkonzept bleibt nur ein Stück bedrucktes Papier, wenn es nicht gelebt wird. Um es in die Praxis umzusetzen, benötigen wir motivierte Menschen, die sich mit dem Inhalt auseinandersetzen, sich damit identifizieren und sich davon inspirieren lassen. Dieses Konzept soll eine Hilfestellung für alle sein, ersetzt nicht die Eigenverantwortung des Jugendtrainers, ist offen für neue Ideen, Anregungen, Ergänzungen und Kritik. Auch ein Jugendkonzept altert und muss von Zeit zu Zeit überprüft werden. Wir hoffen, dass es trotz der kurzlebigen Zeit, in der wir uns befinden für eine gewisse Zeit Bestand hat. Das Konzept wurde zusammengetragen aus Unterlagen von verschiedenen Sportvereinen, darunter auch Bundesligisten, Lehrgangsmaterial des FVN und des DFB sowie diverser Fachliteratur. Marcus Schwarz
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