5. GRADMANN KOLLOQUIUM 3. PREIS AJA S GARTENHAUS FRANKFURT

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1 5. GRADMANN KOLLOQUIUM 3. PREIS AJA S GARTENHAUS FRANKFURT Einrichtung Träger: Sozial-Pädagogisches Zentrum e.v., Frankfurt Architekt: Architekturbüro Waltjen und Schwarzmeier, Frankfurt Baujahr: 2007 Angebot: stationäre Einrichtung mit 154 Plätzen 80 betreute Sozialwohnungen + 13 finanzierte betreute Wohnungen 32 Plätze in 4 Wohngruppen zu 8 Personen für MmD in separatem Bau Link: Haus Aja (

2 - 2 - BETREUUNGSKONZEPTIION UND BAULICHE UMSETZUNG Leitgedanke Ich bin da > Wohngruppe mit 8 BW (400 qm) Ich finde mich zurecht > Überschaubare Gestaltung Ich fühle mich frei > Zugang zu Freibereich Ich erlebe die ganze menschliche Vielfalt > auch für Besucher insb. Kinder attraktiv gestaltet vielfältige Orte > Angebot von atmosphärisch unterschiedlichen Orten z.b. Pflegebad als Urhöhle Pflegekonzept Orientierung an einem anthroposophischen Leitbild - Normalität als Ausgangspunkt des Konzeptes - vertraute Tagesstruktur - Konstante Bezugsperson (LebensbegleiterIn) - Sinnesorientierung + Biographiearbeit - Milieutherapie

3 - 3 - URTEIL DER JURY Beurteilung Aja s Gartenhaus ist eine anthroposophische Einrichtung, die speziell für die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz entworfen und gebaut wurde. Konzeptionell wie baulich steht die Gemeinschaft im Mittelpunkt. Die insgesamt 16 Bewohner pro Ebene wohnen in zwei baulich deutlich ausgeprägten, räumlich abgeschlossenen 8-er Wohngruppen mit eigenem Ess- und Aufenthaltsbereich und angeschlossener Küche. Diese Gruppengröße stellt in Bezug auf die Sicherung der Personalpräsenz hohe Ansprüche, ermöglicht aber einen Grundriss, bei dem alle Zimmer L-förmig um den großen Gemeinschaftsbereich angeordnet sind. Im Erdgeschoss liegt zwischen den beiden Gruppen ein Raum, über den - wenn notwendig eine betriebliche Verknüpfung der Gruppen möglich wäre. Im Obergeschoss liegt an dieser Stelle das aufwändig gestaltete Bad. Leider ist das Treppenhaus nicht eingehaust, so dass ein freies Bewegen auf dem Geschoss nicht ohne Sturzgefährdung möglich ist. Allen Bewohnern steht ein Einzelzimmer mit eigenem jedoch etwas ungünstig geschnittenem Sanitärbereich zur Verfügung, das auf Bedarf mit dem Nachbarzimmer verbunden werden kann, so dass auf das Bedürfnis nach Nähe zu anderen Mitbewohnern reagiert werden kann. Die große Gemeinschaftsfläche im Zentrum ist von überall gut einsehbar und bietet ausreichend Bewegungsraum, der mit dem angeschlossenen beschützten Garten bzw. den Balkonen nach draußen erweitert werden kann. Der Gemeinschaftsbereich bietet viele Möglichkeiten zur Ausgestaltung. Hierzu wurden überwiegend Möbel, die aus dem Besitz der Bewohner stammen, genutzt, so dass ein vertrauter, angenehm wohnlicher Charakter entsteht. Zusätzliche Aufenthaltsqualität schafft die plastisch gestaltete Ofenbank, die zum Wärmen und Verweilen einlädt. Ein kleiner Arbeitsplatz für das Personal liegt unauffällig in der Wohnzone. Der Grundriss ist für eine stationäre Nutzung gebaut, könnte aber auch als ambulante Wohngemeinschaft betrieben werden. Diese Nutzungsoffenheit bietet den Vorteil, auf sich verändernde Rahmenbedingungen flexibel reagieren zu können. Das Projekt ist ein ambitioniertes Beispiel für ein Haus, das anthroposophische Gestaltungsprinzipien und die Anforderungen an eine demenzfreundliche Gestaltung auf gelungene Art und Weise miteinander verbindet. Die Entscheidung für eine großzügige, zentrale Gemeinschaftsfläche ist richtig, angesichts der kleinen Gruppe erscheint es vertretbar, dass nur ein großer, ungegliederter

4 - 4 - Raum zur Verfügung steht. Aia s Gartenhaus besticht durch seine Wohnlichkeit, die jeden institutionellen Charakter vermeidet. Dazu trägt auch die kleine Gruppe bei, die allerdings betrieblich schwierig zu bewältigen ist.

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