Sind Ihre Nieren OK? Weltnierentag der WHO, 8. März 2007
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- Kevin Dresdner
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1 Sind Ihre Nieren OK? Weltnierentag der WHO, 8. März 2007 Der 8. März 2007 ist für Dialysepatienten und die Nephrologie (Diagnose und Therapie von Nierenerkrankungen) ein besonderer Tag. nämlich der zweite Weltnierentag. Ziel ist es, die Menschen aufmerksam zu machen, denn: Durch frühzeitiges Erkennen von Nierenfunktionsstörungen können lebensrettende medizinische Maßnahmen für Risikopatienten ergriffen werden. Weltweit sind 10% der erwachsenen Bevölkerung von einer chronischen Nierenerkrankung betroffen im Land dürften rund Personen betroffen sein. Von diesen sind schlussendlich 1%, also 400 Personen, bereits dialysepflichtig oder nierentransplantiert. Auch Vorarlbergs Abteilung für Nephrologie am LKH Feldkirch (Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen) sowie die Interessensgemeinschaft Dialysepatienten und Nierentransplantierten Vorarlbergs nützen den heutigen Weltnierentag dazu, Betroffene auf die Chancen der Früherkennung einer Nierenstörung aufmerksam zu machen. Insgesamt sind 500 Mio. Menschen weltweit von chronischen Nierenerkrankungen betroffen. Eine chronische Nierenerkrankung ist häufig, lebensbedrohlich und behandelbar, verdeutlicht Prim. Dr. Ulrich Neyer, Leiter der Nephrologie, Chronische Herz-/Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und eben die chronische Nierenerkrankung sind weltweit als führende Todesursachen anzusehen und chronische Erkrankungen werden in der nächsten Dekade um 17 % zunehmen. Eine Störung der Nierenfunktion ist laut Prim. Neyer eine frühe Warnung hinsichtlich des Zustandes des gesamten Blutgefäßsystems. Die frühzeitige Erfassung der chronischen Nierenerkrankung kann es ermöglichen, Risikopatienten zu erkennen bevor Komplikationen wie Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine, Herzinfarkt und Nierenversagen auftreten, klärt der Spezialist auf. Was verursacht eine chronische Nierenerkrankung? Weltweit wurden bisher entzündliche Erkrankungen der Nieren oder vererbte Nierenerkrankungen als häufigste Ursache angesehen. Dies hat sich zuletzt sowohl in den Industriestaaten als auch in den Entwicklungsländern aufgrund von Bluthochdruck und Zuckerkrankheit verändert. Wenn eine chronische
2 Nierenerkrankung nicht erkannt wird, kann das fatale Folgen haben, so Neyer. Personen, die gesund erscheinen und bei denen eine chronische Nierenerkrankung festgestellt wird, haben ein zumindest 10-fach erhöhtes Risiko frühzeitig aufgrund einer Herz-/Kreislauferkrankung zu versterben. Was sind die Kosten und Konsequenzen für die Gesellschaft durch die wachsende Epidemie der chronischen Nierenerkrankung? Weltweit werden dzt. ca. 1.5 Mio. Menschen durch Dialyse oder Nierentransplantation am Leben erhalten. Die Zahl wird sich in der nächsten Dekade verdoppeln. Dies ist mit sehr hohen Kosten für das Gesundheitssystem verbunden (weltweit 1 Trillion US-Dollar). In Vorarlberg gibt es dzt. etwa 400 Patienten mit chronischem Nierenversagen, die durch Dialyse und/oder Nierentransplantation am Leben erhalten werden, im Jahr 2006 konnten insgesamt 24 Patienten nierentransplantiert werden. Jährlich kommen 50 neue Dialysepatienten hinzu. Eine Früherkennung kann die Dialyse ersparen, macht Prim. Dr. Neyer aufmerksam. Nierenerkrankungen verlaufen meistens stumm, also ohne Schmerzen. Oft gehen die Patienten erst zum Arzt, wenn ein Großteil ihrer Nierenfunktion verloren ist, erklärt er weiter. Dabei kann eine frühe Erkennung und eine rechtzeitige Behandlung den Krankheitsverlauf aufhalten. Viele Patienten müssen dann gar nicht oder erst viel später an die Dialyse. Früherkennung: einfache Untersuchung beim Hausarzt Die Früherkennung erfolgt mit Hilfe eines einfachen Blut- und Urintests beim Hausarzt. Anlässlich des Weltnierentages soll durch Vermeidung und Früherkennung von Nierenerkrankungen das von der WHO vorgegebene Ziel der Reduktion von chronischen Erkrankungen in der nächsten Dekade weltweit um 2 % erreicht werden. Für Vorarlberg ist als Referenzzentrum für Nieren- und Hochdruckkrankheiten die Abteilung für Nephrologie und Dialyse am LKH Feldkirch eingerichtet. Dort kann für die betroffenen Patienten eine Beratung und Betreuung nach Zuweisung durch den Hausarzt angeboten werden.
3 FACTBOX Welche Personen sind besonders für eine chronische Nierenerkrankung gefährdet? Personen über 60 Jahre. Personen mit Diabetes und Hypertonie. Personen, die rauchen oder übergewichtig sind. Personen mit einer Nierenerkrankung, Diabetes oder Hypertonie in der Familie. Weiterführende Links: Abteilung für Nephrologie am LKH Feldkirch Gründung am LKH Feldkirch: 1975 Die Abteilung für Nephrologie und Dialyse ist im Rahmen der Inneren Medizin das Referenzzentrum Nephrologie für Vorarlberg. Sie besteht aus der Nephrologischen Bettenstation (19 Betten), Spezialambulanzen für Nierenund Hochdruckkrankheiten, sowie Nierentransplantation und einer Dialysestation zur Behandlung von Patienten mit Nierenversagen. Dialysestation: o Es werden alle modernen Methoden der Nierenersatztherapie angewendet. An 18 Plätzen erfolgen etwa Behandlungen jährlich. Räumlich getrennt können HBV- und HCV-positive Patienten behandelt werden. Für Akutpatienten stehen zusätzlich zwei Behandlungsplätze zur Verfügung. o Zur Qualitätssicherung werden regelmäßig Kalkulationen der Dialysedosis und Shuntflussmessungen durchgeführt. Während den Behandlungen ist durchgehend ein Nephrologe anwesend. Zusätzlich gibt es in Vorarlberg 2 weitere private Dialysestationen in Bregenz und in Bürs. Die zentrale Funktion im Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch umfasst auch die Koordinierung der Organspende zur Transplantation sowie die Vorhaltung von Reservekapazitäten für die extramuralen Dialysestationen. Wichtige Aufgaben sind die Prävention und Früherkennung sowie die Durchführung fachspezifischer Maßnahmen zur Verhinderung des Fortschreitens von chronischen Nierenerkrankungen. Zusätzlich wird durch die Ärzte der Abteilung die Rheumatologie geführt. Die Abteilung ist Ausbildungsstätte zum Facharzt für Innere Medizin und zum Spezialfacharzt für Nephrologie. Weitere Informationen für Patienten siehe Patienteninformation :
4 Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten Vorarlbergs Die Interessensgemeinschaft ist eine Selbsthilfegruppe, sie besteht fast ausschließlich aus Dialysepatienten und Nierentransplantierten, die ihre Tätigkeit ehrenamtlich ausüben. Rund 150 Mitglieder Möglichkeit zu Gesprächen mit bereits erfahrenen, langjährigen Patienten, Erfahrungsaustausch über den Umgang mit Dialyse und Ernährung, mit bereits nierentransplantierten Patienten,... Kontaktadresse: Baldebrechtgasse 23, 6830 Rankweil Kontaktpersonen: o Erich Längle, erich.laengle@vol.at (siehe Kontaktdaten unten) o Lothar Hugo Lins, lothar.lins@utanet.at Fachliche Rückfragen bitte an Abteilung für Nephrologie und Dialyse Prim. Dr. Ulrich Neyer Landeskrankenhaus Feldkirch Tel.: DW 2700 nephrologie@lkhf.at
5 Selbsthilfegruppe Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten Vorarlbergs Hr. Erich Längle Hörnlingerstr Rankweil Tel.: 05522/
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