Nierenversagen: Dialyse oder Transplantation?
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- Friedrich Esser
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1 Nierenversagen: Dialyse oder Transplantation? Priv.-Doz. Dr. med. Anna Mitchell Med. Klinik I Marienhospital Herne Projekt neues Leben: Organtransplantation 2012 WAZ-Nachtforum Medizin
2 Patienten mit terminalem Nierenversagen* A Mitchell Japan USA DEUTSCHLAND Italien Belgien Kanada Frankreich Griechenland Spanien Österreich Schweden Dänemark Tschechien Norwegen Niederlande Finnland UK Bosnien Ungarn Polen Türkei * pro Million Einwohner, Stand 2006
3 A Mitchell Anatomie der Nieren Nierenkörperchen Nephron
4 A Mitchell Aufgaben der Nieren Urinproduktion Ca Liter/ Tag Renaler Blutfluß Ca. 150 Liter/Tag Primärharn Ca. 1,5 Liter/Tag Endharn
5 A Mitchell Aufgaben der Nieren Weitere Funktionen der Niere sind Entgiftung (Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten, Medikamenten, Fremdstoffen, etc) Regulation des Wasser-Haushaltes Regulation des Elektrolyt-Haushaltes Regulation des Säure-Basen-Haushaltes Blutdruckregulation Hormonproduktion (Renin, Erythropoetin, Vit D) Filterfunktion des Glomerulus
6 Folgen einer eingeschränkten Nierenfunktion (=Urämie) insbesondere bei Dialysepatienten A Mitchell
7 A Mitchell Folgen der Nierenfunktionsstörung Symptome Entgiftung Wasser-Haushalt Elektrolyt-Haushalt Urämie Abnehmende Urinausscheidung Kaliumüberladung Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Foetor, Hautveränderungen, Juckreiz, Durchfall Dunkler Urin, Ödeme, Luftnot bei Belastung, Lungenödem Muskelschwäche, sensible Mißempfindungen, Herzrhythmusstörungen Säure-Basen-Haushalt Azidose Kussmaul-Atmung, Elektrolytstörung Blutdruckregulation Bluthochdruck Herzmuskelverdickung, verminderte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen Hormone Filterfunktion Anämie (Blutarmut) Knochenstoffwechsel Erythrozyturie Proteinurie Müdigkeit, Abgeschlagenheit Schmerzen, Frakturen, (Verkalkung) Roter Urin Schaumiger Urin, Ödeme, Eiweißmangel
8 A Mitchell Risikopatienten Patienten mit Diabetes mellitus Patienten mit Bluthochdruck Patienten mit Arteriosklerose Patienten > 65 Jahre
9 Zunahme der Nierenersatzverfahren am Beispiel Hämodialyse A Mitchell Anzahl Patienten Frei, Schober-Halstenberg: Nierenersatztherapie in Deutschland 2004/2005, Quasi-Niere 2004
10 A Mitchell Nierenersatzverfahren im Jahr 2007 Quasi Niere 2008
11 A Mitchell Ursachen der terminalen Niereninsuffizienz 2004 Systemerkrankungen (4 %) Unbekannt (9 %) Interstitielle Nephritis (8 %) Bluthochdruck (22 %) Glomerulonephritis (12 %) Verschiedene (4 %) Diabetes (34 %) Zystennieren (6 %) Frei, Schober-Halstenberg: Nierenersatztherapie in Deutschland 2004/2005, Quasi-Niere 2004
12 Dialyseverfahren A Mitchell
13 A Mitchell 1924 Erste Dialyse beim Menschen Georg Haas führt die weltweit erste Dialyse am Menschen durch (Gießen) - Dialysedauer 15 Minuten G. Haas: Dialysis of the flowing blood in the patient, Klin Wochenschr, 1923
14 Effektive Dialyse in Deutschland A Mitchell 1950 Curd Möller führt die erste klinisch effektive Dialyse in Deutschland durch - Behandlungsdauer bis zu 13 Stunden
15 Heim-Dialyse A Mitchell 1968 Erste Heimdialysepatienten in Deutschland - das Dialysegerät hat die Größe eines Kleiderschranks
16 A Mitchell Dialyse heute Ca Dialysepatienten in Deutschland Ca Hämodialyseplätze in Deutschland
17 Dialyseprinzip A Mitchell
18 A Mitchell Das Bauchfell Parietales Peritoneum (ca. 10%) Leber Magen Colon transversum Viszerales Peritoneum (ca. 90%) Omentum minus Bursa omentalis Mesocolon Omentum majus Gesamte Oberfläche 1-2 m 2
19 A Mitchell Durchführung der Peritonealdialyse Einbringen von 1,5 bis 2,5 (1 3) Liter sterilem Dialysat in die Bauchhöhle Ersatzlösung: Na, K, Ca, Mg, Cl, Laktat/Bikarbonat und Glukose (1,5-4,2 %), andere osmotische Substanzen oder Aminosäuren Stoffaustausch durch das Bauchfell für 4 8 (0,5 12) Stunden Ausleiten des Dialysats (Auslauf) und erneutes Einbringen (Einlauf) von Dialysat (Beutelwechsel)
20 A Mitchell Peritonealdialyse FMC
21 Nierentransplantation A Mitchell
22 Cosmas und Damian transplantieren ein Bein 3. Jh. A Mitchell
23 Erste erfolgreiche Nierentransplantation 9. Dezember 1954, Boston, USA A Mitchell Herrick Zwillinge
24 A Mitchell Die Abstoßung als immunologisches Problem
25 A Mitchell Reduktion der Abstoßung durch neue Immunsuppressiva Azathioprin Cyclosporin Akute Abstoßung (%) Dr. Th. Starzl Tacrolimus Sir Roy Calne Mycophenolsäure Jahr
26 Verbesserung des Transplantatüberlebens: 1980 bis 1998 A Mitchell Transplantatüberleben (%) neue Immunsuppressiva ohne Cyclosporin CTS-Jahresbericht 2000: Wujciak T, Döhler B & Opelz G
27 Problem der Transplantation: Lücke zwischen Organbedarf und - angebot A Mitchell Annual Eurotransplant Report 2007
28 Postmortale Organspende / 1 Millionen Einwohner und Transplantationsgesetzgebung A Mitchell NL D B A USA I E Ges. Zustimmungslösung Gesetz und Organisation Ges. Widerspruchslösung
29 Organspenden pro Region/Bundesland 2006 A Mitchell
30 A Mitchell Dialyse Transplantation im Vergleich Dialyse 3 mal 4-5 Stunden Dialyse / Woche i.d.r. weniger Medikamente Kosten bei / Jahr Sofort verfügbar Transplantation Gewinn an Lebensqualität lebenslange Immunsuppression (Infektionen, Tumoren, Hypertonie) für die Transplantation Folgekosten / Jahr Wartezeit von 4-6 Jahren
31 A Mitchell Dialyse Transplantation im Vergleich: Sterblichkeit Überleben des Transplantierten im Vergleich zu Dialyse-Patienten Relative Sterblichkeit Gleiches Risiko Gleiches Überleben nach 1 Jahr nur noch 1/3 Risiko! Dialysepatienten Transplantierte Zeit seit Transplantation (Tage) Wolfe, R. A. et al. N Engl J Med 1999;341:
32 Nieren-Lebendspende ist der postmortalen Spende überlegen A Mitchell Funktionsrate 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% CTS-Studie (Deutschland ) Jahre nach Transplantation Lebendspende Postmortale Spende Transplantationen "
33 A Mitchell Zusammenfassung Dialyse kann die Nieren über Jahre ersetzen Die Nierentransplantation verbessert die Lebenserwartung und die Lebensqualität von Patienten mit Nierenversagen und ist daher für die meisten Patienten das bessere Nierenersatzverfahren Durch eine höhere Akzeptanz der Organspende könnte mehr Menschen mit mit einer Transplantation geholfen werden
34 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit A Mitchell A Mitchell Dank an Thorsten Feldkamp, Andreas Kribben und Thomas Philipp für Ihre Anteile an dieser Präsentation
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