Segelfluglager in Valbrembo: Grossartige Flugerlebnisse

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1 Segelfluglager in Valbrembo: Grossartige Flugerlebnisse Dani Thut zum 25. Mal Lagerleiter Am Palmsonntag versammelten sich vier Schweizer Segelflieger und eine Segelfliegerin auf dem Flugplatz von Valbrembo/ITA. Das beliebte und familiäre Streckenfluglager wurde bereits zum 25. Mal von Dani Thut geleitet. Die einen brachten ihre Ferienhäuser auf Rädern mit, während andere ein bisschen Stoff mit Stangen aufstellten. Der temporäre Campingplatz befand sich direkt auf dem Flugplatz areal, nur ein paar Meter von der Concrete Runway entfernt, mit vollem Ausblick auf das Geschehen. Valbrembo gehört zur Provinz Bergamo und liegt ca. 50 km nordöstlich von Mailand, am Fuss der Alpen, an der Grenze zur Po-Ebene. Gute Thermik Um die Osterzeit waren die Südalpen, welche sich vom Aostatal über das Trentino nach Osttirol bis Südkärnten ziehen und südöstlich nach Friaul und Slowenien verlaufen, kaum verschneit. Die harschen Felsen konnten sich von der bereits kräftigen Sonnenenergie schon gut aufwärmen. Zum primären Südalpinen Fluggebiet gehören die Bergzüge südlich der periadriatischen Linie, wie Centovalli, Veltlin, Tonalepass, Pustertal, Gailtal und die Karawanken. Die Bedingungen waren aber so gut, dass wir auch das Puschlav, das Engadin, das Val Bedretto und das Aostatal ohne grosse Mühe erreichen konnten. Nachdem wir uns bei Tiziana, der Seele des Flugplatzes, mit Klebpunkten von 700 und 350 eingedeckt hatten das sind gekaufte Schleppmeter über dem Platz - liessen wir den ersten Abend in der nahegelegenen Pizzeria ausklingen. Stärkung vor dem Flug Nach einer kalten Zeltnacht, zwei Cappuccini mit Brioche in der Bar, dem anschliessend reichhaltigen Buffet, mit Schwarztee im Porzellankännchen und einem echten vier-minuten Ei von Loriot, eh von Dani Thut gekocht, hörte ich noch etwas von Ubbione, dem Riegel und weitere Insiderbezeichnungen, welche ich mir aber nicht Bruna (FR) und Dani (IQ) bei den Startvorbereitungen. Segelflug Bulletin ONLINE Seite 1

2 merkte. Offenbar war ich schon im Flugmodus. Nachdem ich geklinkt hatte, musste ich feststellen, dass sich Eile am Morgen nicht lohnt, weil vor der Thermik die Südluft da ist und die Hänge noch nicht sehr gut tragen. Der Anfang, bis ich im Relief war, blieb für mich auch in den kommenden Tagen eine Herausforderung. Den Riegel (eine Bergkante, die halbrund ostwest ausgerichtet ist, und von Dani Thut so getauft wurde) liess ich mangels Erkennung links liegen und arbeitete mich langsam Richtung Veltlin vor. Die von mir gewählte Route zeugte von Unkenntnis, die Durchschnittsgeschwindigkeit war dementsprechend. Peter Keller und Philipp Haueter flogen erst gar nicht ins Veltlin ein; sie blieben südlich und loteten derweil die südlichen Hänge aus. Lagerleiter Dani Thut überlegt die Flugtaktik In der Sänfte getragen Im Verlauf des Lagers erweiterte sich die Valbrembo-Familie mit erfahrenen Piloten und ehemaligen Teilnehmern aus den Segelfluggruppen Dittingen und Birrfeld, alle mit hervorragenden Ortskenntnissen. In den folgenden Tagen versuchte ich, mich ein wenig an ihrem Wissen zu orientieren. Ein Highlight war für mich der Flug mit Thomas Sütterlin in seiner ASH 25 EB 28. Ein neues Flugerlebnis eröffnete sich mir, kein Vergleich zu meiner Geliebten (Discus 2), welche ich vor dem Flug anzog, um dann unmittelbar den Kräften ausgesetzt vorwärts zu streben. Es schien, als könnte die ASH, mit fast doppelter Flügelstreckung, endlos gleiten, ohne an Höhe zu verlieren. Ich wollte immer Mal in einer Sänfte getragen werden, so stelle ich mir das Gefühl vor. Den schönsten Flug absolvierte ich an meinem letzten Lagertag: Hin und zurück im Veltlin, dann ins Aostatal und am Abend noch zum Lago d Iseo. Beim Überflug ins Aostatal, südlich am Monte Rosa-Massiv vorbei bis es dann ins Aostatal ging, war es gut, die ASH-Mutterente mit Dani Thut und Rolf Tschudi in der Nähe zu wissen. Am Osterdienstag war für mich das Lager zu Ende; ein Tag mit Windstärken und Böen aus Norden, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Bis zum Ende des Lagers wurden von Valbrembo aus aber noch tolle Flüge realisiert. Das Nachschauen im OLC konnte ich mir natürlich nicht verkneifen. Herzlichen Dank für die schöne Zeit und die gute Kameradschaft ich komme wieder. Bruna Lanfranchi Seenlandschaft aus der Vogelperspektive Segelflug Bulletin ONLINE Seite 2

3 Segelflug Junioren-Schweizermeisterschaft 2017 Flugplatz Bellechasse Von Donnerstag 22. bis Sonntag 25. Juni 2017 wird auf dem Segelflugplatz Bellechasse im Kanton Freiburg die Segelflug Junioren-Schweizermeisterschaft (JSM) ausgetragen. In Abweichung zum RM/SM Reglement wird an der JSM in einer gemischten Klasse mit Index geflogen. Dabei sind nur Flugzeuge bis und mit Index 108 zugelassen. In diesem Jahr wird Edi Inäbnit aus der SG Bern als Wettbewerbsleiter, zusammen mit seinem Team, die Aufgaben ausschreiben. Unterstützt von lokalen Piloten und zwei Berufsleuten von MétéoSuisse in Payerne, wird dieses Team die günstige Lage des Austragungsortes zu nutzen wissen. Neue Fluggebiete erkunden Eingebettet zwischen Jura und Alpen, im Herzen des Drei-Seen-Landes, bietet der Segelflugplatz Bellechasse den perfekten Ausgangspunkt für einen abwechslungsreichen, spannenden Wettbewerb. Der Jura mit seinen bekannten Rennstrecken liegt in unmittelbarer Nähe, aber auch der Weg in die Alpen steht offen. Das Fliegen im Mittelland, zwischen den Seen am Jurasüdfuss und den Berner-, Freiburger- und Waadtländer Voralpen wird den Piloten neue, anspruchsvolle Gebiete näherbringen. Wir sind stolz, die jungen Schweizer Wettbewerbspiloten bei uns empfangen zu dürfen. Dank der Unterstützung durch befreundete Segelfluggruppen und durch den Segelflugverband, können wir auch als kleiner Club diesen Anlass durchführen, sagt Markus Gnägi, Mitglied des Organisationskomitees. Besucher sind jederzeit herzlich willkommen. Text: OK JSM Weitere Infos zum Wettbewerbsverlauf werden publiziert unter: Segelflug Bulletin ONLINE Seite 3

4 Segelfluggruppe Birrfeld: Guido Wälchli Lager möchten die Weinbauern am liebsten vergessen wegen des «Frühlingswetters» - wir von der Segelfluggruppe Birrfeld nicht. Verwöhnt wurden wir von Petrus zwar nicht, aber in die Luft kamen wir an 3 von 5 Tagen. Am 1. Mai trugen wir etwa 10 Piloten - im regengeschützten Sitzungszimmer die Wünsche fürs Lager zusammen. Am Tag danach ging es dann kräftig ans Fliegen: Werner Trütsch stand für diverse Kontrollflüge auf dem DuoDiscus zur Verfügung, und Simon Marquis führte 4 Piloten in die Geheimnisse des neuen Turbos in unserer ASG29-Es HB-2546 ein. Seine sorgfältige Vorbereitung in Theorie und Praxis trug bald Früchte: Batterien, Elektronik und Motor hatten ein paar Überraschungen bereit, welche nur dank guten Kenntnissen und wacher Präsenz schadenfrei gemeistert werden konnten. Der 3. Mai versprach wettermässig nichts Positives. Doch einige unentwegte Segelflieger behielten mit ihrem Optimismus Recht: Am Abend konnten sogar zwei Flüge in den OLC gestellt werden. Am Freitag 5. Mai war bis auf ein Flugzeug alles in der Luft. Lagergründer Guido Wälchli setzte sich hinten in den Duo Discus und absolvierte mit Köbi Fahrni einen mehr als fünfstündigen Streckenflug. Jungpilot Alex Heinemann bewegte die LS4 durch die Thermik, und Sandro Bislin machte nach einem schönen Streckenflug seine erste Aussenlandung in Olten. Schon wieder ein Frühlingslager, welches wir durchaus im Gruppenalbum eintragen dürfen! Christoph Heuberger Die ASG 29 der SFB wurde bei Schleicher im Laufe des Winters zur ASG 29Es umgerüstet Lagerleiter Christoph Heuberger bei den Flugvorbereitungen Segelflug Bulletin ONLINE Seite 4

5 Die Thermik wird schon noch kommen, nutzen wir die Zeit bis dahin... Segelflug Bulletin ONLINE Seite 5