Kann Fair Trade die Lebenssicherung von Kleinbauern verbessern? Eine Fallstudie im Raum Tingo María,

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1 Kann Fair Trade die Lebenssicherung von Kleinbauern verbessern? Eine Fallstudie im Raum Tingo María, Peru Vorstellung der GeographieBachelorarbeit von Ricarda Stienhans und Lisa Kirtz

2 Giederung Motivation Vorgehensweise Forschungsraum Kaffeemarkt Fair Trade Cooperativa la Divisoria Ergebnisse bisheriger Studien Livelihood Konzept Methodisches Vorgegen Diskussion der Ergebnisse Vorläufige Ergebnisse Fazit

3 Motivation Persönlicher Bezug 1 Jahr in Felipe Zusammenarbeit mit Kooperative Interesse an Fair Trade Seminar zur geographischen Entwicklungsforschung Spannendes Thema für Bachelorarbeit

4 Vorgehensweise Plan: Vergleich von 3 Dörfern 1 Dorf: Verkauf über Kooperative 1 Dorf: noch nie über Kooperative verkauft 1 Dorf: Unterschiedlich, viele haben aufgehört über Kooperative zu verkaufen Umsetzung: Befragungen in Felipe Pinglo Alva: unterschiedlich, ein paar Familien haben aufgehört Puente Piedra: viele auf dem freien Markt, ein paar Familien über Kooperative(n) Hermilio Valdizán: die Befragten verkaufen an die Kooperative

5 Felipe Pinglo Alva Dorf im Bergregenwald 45 Familien disperse Dorfstruktur Von Tingo María: 1 Stunde Autofahrt + 1 Stunde Wanderung Kaffeebauern Grundschule, Versammlungshaus & Kirche Handyempfang, teils Strom durch Solarpanelen, teils Wasseranschluss

6 VIDEO

7 Puente Piedra & Hermilio Valdizán Puente Piedra Nachbardorf von Felipe Früher ein Teil davon 37 Familien Straßenanbindung (1h) Hermilio Valdizán Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks 115 Familien Straßenanbindung, 45 Min. von Tingo María entfernt

8 Kaffeemarkt 70 Länder produzieren Kaffee 50 davon in nennenswerten wirtschaftlichen Dimensionen Top 3: Brasilien, Vietnam und Kolumbien Ca. ¾ des weltweit produzierten Kaffees für Export USA, Deutschland und Japan größten Kaffeeimporteure Preis an New Yorker Börse festgelegt Schwankt!! Angebot, Nachfrage aber auch Spekulationen Vor allem auch regional sehr stark

9 Kaffeemarkt internationales Kaffeeabkommen Danach stärkere Schwankungen Kaffeekrise um 2001/02 Konzentrationsprozesse (KAPLINSKY 2004, 13)

10 Fair Trade Geschichte: Ursprünge liegen in den 1940ern (kirchliche Wohltätigkeitsvereine) 1950er u 60er: Gründung Alternativer Handelsorganisationen (ATOs) 1970er: Verbreitung von Weltläden 1997: Gründung des Dachverbandes FLO Prinzipien: Partnerschaftlicher Handel auf Augenhöhe basierend auf Dialog, Transparenz und Respekt Marktzugang für benachteiligte Personen schaffen Kompetenzentwicklung und Empowerment

11 Fair Trade Standards: Kritik: Zunehmende Standardisierung Zu wenig Einfluss der Produzenten im Zertifizierungsverfahren

12 Cooperativa la Divisoria durch 109 Kleinbauernfamilien mit Unterstützung der Vereinten Nationen gegründet Aktuell 825 Mitgliedsfamilien Aufbau: Comites de base Asamblea general

13 Cooperativa la Divisoria Außer Kaffee und Kakao: Kommerzilisierung von Tropenblumen, Biodünger und zertifiziertem Holz Bio- & Fair Trade Siegel Bio- und Fair Trade Aufschlag auf Straßenpreis Mindestpreis Größte Teil für Export Eigenmarke Q ulto Nach innen: Dienstleistungen

14 Ergebnisse bisheriger Studien Es gibt versch. Studien, aber wenig eindeutige Ergebnisse Uneinheitlich, teils widersprüchlich Problem: fehlende Baseline-Studien bzw. Referenzgruppen Studien zu den Langzeitauswirkungen nicht vorhanden Positive politische Auswirkungen auf die Produzentenorganisationen (Bacon 2005; Calo & Wise 2005; Ronchi 2002) Fairtrade bewirkt keine signifikante Einkommenssteigerung, allerdings mehr Kapital in Form von Tieren und landw. Geräte (Fort & Ruben 2009) Fairtrade-Bauern sind zufriedener (mit den Preisen, technischer Assistenz und Partizipation) (Fort & Ruben 2009)

15 Livelihood Konzept DFID (Department for International Development)

16 Methodisches Vorgehen Experteninterviews Transect Walks Einzelinterviews Quantitativ Qualitativ Gruppenmethoden Services and Opportunity Maps Trendanalysen Teilnehmende Beobachtung

17 Diskussion der Ergebnisse Nicht verallgemeinerbar Regionen/Dörfer Kooperativen Produkte Teils widersprüchliche Aussagen Beeinflussung durch uns als Interviewer Interpretation vom eigenen Standpunkt aus im Nachhinein weiß man einiges besser

18 vorläufige Ergebnisse Sehr unterschiedlich (Meinungen, Einstellungen, Verkaufsverhalten etc.) -> eher keine allgemeinen Trends Proaktives vs. Reaktives Verhalten Kaffeepreisschwankungen weniger als Risiko wahrgenommen als Kaffeekrankheiten Qualitätszuschlag reizvoller als Schulungen Vorauszahlungen als wichtiger Aspekt bei Verkaufsentscheidung

19 vorläufige Ergebnisse Regeln der Kooperative sorgen für keinen großen Unterschiede Bezahlung Hilfsarbeiter Mindestalter Hilfsarbeiter Müllentsorgung Keinen Einfluss auf Geschlechterrollen

20 Fazit Scheint trotzdem positive Auswirkungen auf die ländliche Lebenssicherung der Kaffeekleinbauern zu haben, da Stabilerer Kaffeepreis Finanzielle Absicherung v.a. durch Kredite Erhöhter Organisationsgrad

21 Vielen Dank & viel Spaß im Ausland!