Die Abenteuer des kleinen Blau
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- Jakob Scholz
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Die Abenteuer des kleinen Blau Vanessa Bayer Karlsbader Straße Rockenberg Tel / Klasse 5c 1
2 Wisst ihr eigentlich wie die Farben entstanden sind? Nein?! Na dann will ich es euch erzählen. Im weit entfernten und schönen Wunderwald gab es viele kleine Grau, Schwarz und Weiß. Obwohl im Wunderwald alles prächtig wuchs, waren die Farben alle nur grau, schwarz und weiß. Bis einmal folgendes passierte: Frau Weiß und Herr Schwarz sollten eigentlich ein kleines Grau bekommen, doch o weh es war ein kleines Blau! Die Eltern waren entsetzt, der ganze Wunderwald war schockiert. Doch das kleine Blau schimmerte in den schönsten Tönen. Als das kleine Blau immer älter wurde, begann es auch zu merken, dass etwas nicht stimmte und dass es nicht richtig dazugehörte. Gegen den Wunsch seiner Eltern packte das kleine Blau seinen kleinen blauen Rucksack und machte sich auf den Weg über den schmalen Pfad aus dem Wunderwald. Es hatte vor, in das weit entfernte Wunderland zu reisen. Nach einem langen Fußmarsch kam das kleine Blau erschöpft im Wunderfeld an. Es war viel zu müde, um noch etwas zu essen und schlief sofort ein. Am nächsten Morgen wachte das kleine Blau mit knurrendem Magen auf. Als es gerade seine kleine blaue Brotdose aus dem kleinen blauen Rucksack holen wollte, hörte es plötzlich ein Rascheln. Das kleine Blau erschrak.,was könnte das nur sein?, fragte es sich. Auf einmal sprang ein Fuchs aus dem Gebüsch und steuerte direkt auf das kleine Blau zu. Hilfe, Hilfe, rettet mich, ein Fuchs!, rief das kleine Blau ängstlich und rannte los. Der Fuchs hatte es fast eingeholt, als hinter der nächsten Biegung der Wunderfluss auftauchte. Im letzten Moment sprang das kleine Blau in die Fluten. Als es gerade aufatmen wollte, bemerkte es die starke Strömung. Auch der schwere Rucksack erleichterte nicht gerade das Schwimmen. Leider war das kleine Blau ziemlich kraftlos, da es ja noch nichts gegessen hatte. Es strampelte und paddelte so gut es nur konnte, doch dann verließen ihn die Kräfte und es wurde schwarz um ihn. Hallo du da, hallo, hey aufwachen!, rief irgendjemand, der neben dem kleinen Blau saß. Hä?, fragte das kleine Blau irritiert und öffnete die Augen. Ah, du, du, du bist ja ein kleines Gelb!, wunderte sich das kleine Blau. Ja, ich denke schon, lachte das kleine Gelb, und du bist bestimmt ein kleines Blau. Ja das bin ich. Hast du mich aus dem Fluss gezogen?, fragte das kleine Blau. Na, der Fuchs war s bestimmt nicht, kicherte das kleine Gelb. Danke schön, meinte das kleine Blau und als es den kleinen gelben Rucksack sah, fügte es noch hinzu: Lass uns doch erst mal etwas essen. Das kleine Blau packte aus seinem kleinen blauen Rucksack seine kleine blaue Brotdose aus und biss in sein kleines blaues Brot. Das kleine Gelb tat es ihm nach und packte aus seinem kleinen gelben Rucksack seine kleine gelbe Brotdose aus und biss in sein kleines gelbes Brot. Dabei erzählte es dem kleinen Blau, dass im Wunderfeld, in dem das kleine Gelb wohnte, auch nur Grau, Schwarz und Weiß lebten. Willst du mit mir ins Wunderland wandern?, wollte das kleine Blau wissen. Ja klar, gerne, ich muss nur noch meinen Großvater fragen, antwortete das 2
3 kleine Gelb. Nach einer Viertelstunde brachen sie auf und marschierten zum Großvater. Da sie sich aber auf der anderen Seite des Wunderflusses befanden, befürchtete das kleine Blau, auf die gegenüberliegende Seite schwimmen zu müssen. Doch das kleine Gelb beruhigte es und erklärte, dass seine Vorfahren eine winzige Brücke gebaut hatten über die nur Farben laufen konnten. Diese Brücke war gar nicht weit entfernt. Die beiden liefen Hand in Hand über den schmalen Steg. Dann steuerte das kleine Gelb auf einen Fliegenpilz zu, in dem eine Tür und ein Fenster waren. Vor dem Pilzhaus stand eine Bank, die aus kleinen Stöcken zusammengebaut war. Auf dieser Bank saß ein altes Grau. Hallo Großvater!, rief das kleine Gelb fröhlich und zerrte das kleine Blau neben sich. Oh mein Gott, das ist ja ein kleines Blau, wir werden endlich erlöst. Ja, ihr seid nun schon zu zweit!, lachte der Großvater glücklich. Äh Opa, was meinst du?, fragte das kleine Gelb vorsichtig, denn es befürchtete schon den nächsten Lachanfall. Wie, ihr wisst es nicht? Na dann werde ich es euch einmal erzählen, begann der Großvater. Laut einer Legende wird die Welt solange aus kleinen und großen Grau, Schwarz und Weiß bestehen, bis ein kleines Gelb, ein kleines Blau und ein kleines Rot geboren werden. Wenn sich die Drei auf dem höchsten Gipfel des Wunderbergs im Wunderland umarmen, soll ein Farbkreis entstehen und es wird nur noch bunte Farben geben. Wir werden alle glücklich leben und keiner wird mehr traurig sein. Das heißt, dass ihr nur noch das kleine Rot finden und euch alle zusammen auf dem höchsten Gipfel des Wunderbergs treffen müsst. So endete die Geschichte des Großvaters. Na, dann lass uns losgehen, meinte das kleine Gelb zum kleinen Blau. Aber das kleine Rot könnte überall sein, gab das kleine Blau zu bedenken. Dann suchen wir halt zuerst in der Wunderstadt. Da gibt es nämlich viel zu entdecken, beschloss das kleine Gelb. Du hast Recht, auf zur Wunderstadt, stimmte das kleine Blau zu. Viel Glück, rief ihnen der Großvater nach. Sie liefen über die Brücke auf die andere Seite des Flusses, und als sie durch die trockene und staubige Landschaft zwischen Wunderfluss und Wunderstadt wanderten, wurden sie die besten Freunde. Da, da sieh nur, da ist die Wunderstadt!, schrie das kleine Blau vor lauter Freude. Es gab dem kleinen Gelb die Hand und sie liefen auf die Wunderstadt zu. Man konnte schon von weitem das Blinken und Leuchten der Hochhäuser erkennen. Sie bestanden aus großen Steinen und vielen Fenstern, die hell erleuchtet waren. Wow, das ist also die Großstadt, staunte das kleine Blau. Und, siehst du schon was Rotes?, fragte das kleine Gelb. Nein, leider nicht, antwortete das kleine Blau. Komm, lass uns doch zuerst etwas essen, schlug das kleine Gelb vor. Ja, du hast recht, wie wäre es denn mit diesem Lokal hier?, fragte das kleine Blau. Ja, das ist gut, stimmte das kleine Gelb zu. Als die Beiden durch die Tür traten, mussten sie leider feststellen, dass alle Tische besetzt waren. Dann versuchten sie es im nächsten Lokal und im nächsten, doch nirgends war ein Tisch frei. 3
4 So ging das eine ganze Stunde, bis das kleine Blau schließlich meinte: Meine Füße tun mir weh, ich glaube meine Schuhe sind kaputt. Komm lass uns eine Schusterwerkstatt suchen. Vielleicht finden wir ja später noch ein nettes Lokal. Ja, du hast Recht. Meine Schuhe haben auch schon Löcher, erwiderte das kleine Gelb. Nach einer Weile fanden sie einen Schuster. Sie gingen durch die Ladentür und sahen ein altes Schwarz. Hallo, kann ich euch helfen?, fragte das alte Schwarz. Ja, das können Sie. Sie müssten unsere blauen und gelben Schuhe reparieren, antwortete das kleine Blau. Wird gemacht, in einer halben Stunde sind sie fertig, sagte das alte Schwarz. Okay, wir schauen uns mal um, schlug das kleine Gelb vor. Nachdem sie ein wenig herumgestöbert hatten, entdeckte das kleine Blau ein rotes Paar Schuhe. Herr Schuster, Herr Schuster, fragte das kleine Blau ganz aufgeregt, wohnt in dieser Wunderstadt ein kleines Rot? Ja, allerdings. Es müsste eigentlich bald seine Schuhe abholen, gab das alte Schwarz zur Antwort. Prima, dann warten wir hier!, beschlossen das kleine Gelb und das kleine Blau. Nachdem das alte Schwarz die gelben und blauen Schuhe fertig hatte, warteten die beiden zwei volle Stunden auf das kleine Rot. Die Zwei bekamen großen Hunger und sie beschlossen, noch einmal in einem Lokal nach einem Tisch zu fragen - und sie hatten Glück. Sie ließen sich ein Dreigänge- Menü bringen und verschlangen es in großer Eile. Dann liefen sie schleunigst wieder zum Schuster zurück. Doch- o weh-, die roten Schuhe waren nicht mehr da! Das alte Schwarz entschuldigte sich: Es tut mir leid, ich wollte es noch aufhalten, aber das kleine Rot hatte es sehr, sehr eilig. Es war aber erst vor einer Minute hier, und wenn ihr euch beeilt, könnt ihr es vielleicht noch erwischen. Das kleine Blau und das kleine Gelb stürmten aus dem Laden. Sie sahen, wie das kleine Rot gerade in einen Bus stieg. Warte, warte!, rief das kleine Gelb, doch der Bus fuhr los. Die beiden rannten dem Bus hinterher. Gerade als sie aufgeben wollten, hielt er an einer Haltestelle an. Sie spurteten noch einmal richtig los und erreichten den Bus im allerletzten Moment. Hey, ihr müsst bezahlen! sagte der Busfahrer wütend. Das kleine Gelb und das kleine Blau achteten nicht auf ihn und keuchten völlig außer Atem: Komm mit kleines Rot, du musst mitkommen! He, wo soll ich denn hin?, wunderte sich das kleine Rot, und noch bevor der Busfahrer losbrüllen konnte, zogen sie es auf die Straße. He, was, was..., fing das kleine Rot an. Doch das kleine Blau und das kleine Gelb erzählten ihm schnell von der Legende und vom Gipfel des Berges im Wunderland. Na klar komm ich mit, meinte das kleine Rot und Hand in Hand liefen sie aus der Stadt auf das Wunderland zu. Hunger, Durst und Müdigkeit waren vergessen, sie wollten alle nur noch Farben in die Welt bringen. Alles sollte kunterbunt werden. Nach vielen Stunden hatten sie das Wunderland erreicht. Sie durchquerten es so schnell sie nur konnten. Als sie nun endlich den Wunderberg vor sich sahen, rannten sie freudig auf ihn zu. 4
5 Sie dachten überhaupt nicht daran, sich auszuruhen, obwohl die Sonne vom Himmel brannte und es sehr heiß war. Als sie den Berg zur Hälfte erklommen hatten, überkam sie der Durst. Da erblickten sie einen klaren Bergsee. Die Drei rannten hin, um ihren Durst zu stillen. Dort weideten aber auch wilde Steinböcke. Als die drei gerade trinken wollten, stürmten die Steinböcke auf sie los. Ah, Hilfe, lauft, lauft schnell, schrie das kleine Gelb. Hilfe, brüllte das kleine Blau. Los, da, da hinauf, klettert da hoch!, rief das kleine Rot. Aber die Drei hatten vergessen, dass Steinböcke sehr gut klettern können. Autsch! Helft mir, schrie das kleine Blau. Es war über eine Wurzel gefallen und hing nun fest. Was..., he, Das kleine Gelb war über das kleine Blau gestolpert und hatte sich mit ihm verhakt. Oh, nein! He du, fang doch!, schrie das kleine Rot und warf einen Stein nach einem der Tiere. Als dieses stehen blieb, blieb auch die restliche Herde stehen. Das kleine Rot hatte gerade genug Zeit, um seinen Freunden aufzuhelfen, rann rannte die Herde erneut auf sie zu. Die drei Freunde kletterten, rannten und stolperten den Gipfel hoch, die Steinböcke immer dicht hinter ihnen. Schließlich waren sie oben angekommen und nun gab es keinen Fluchtweg mehr. Die Steinböcke kamen immer näher und die ganze Situation schien aussichtslos. Voller Angst umarmten sich die Drei. Plötzlich begann es um sie herum zu leuchten, zu blinken und zu funkeln. Ein buntes Farbengemisch wirbelte um sie herum. Und dann, oh Wunder, geschah das Unfassbare. Alle Grau, Schwarz und Weiß wurden lila, orange, grün und noch bunter. Aber keiner wurde rot, blau oder gelb, denn so blieben nur die drei Freunde. Der Großvater von Gelb wurde ganz bunt, weil es ohne ihn nie zu dieser Geschichte gekommen wäre, und über den drei Freunden erstreckte sich ein Regenbogen in allen nur denkbaren Farben und die ganze Welt wurde kunterbunt. So, das ist das Ende der Geschichte, und nun wisst ihr wie die Farben entstanden sind. 5
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