Potsdam, Ortsteil Neu Fahrland Tschudistraße 6 BP 2016:015/2

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1 Abschlussbericht zur bauvorbereitenden archäologischen Rettungsgrabung März 2016 in Potsdam, Ortsteil Neu Fahrland Tschudistraße 6 BP 2016:015/2 Auftraggeber: Wohnpark Jungfernsee Dritte Immobilien GmbH & Co.KG Tschudistraße Potsdam Auftragnehmer: Ausgrabungsleitung: Vermessung und Foto: Archäologie Manufaktur GmbH Friedrich-Rumpf-Straße Wustermark Dr. Jonas Beran Markus Heller Bildbearbeitung und Planerstellung: Frank Richter 1

2 Inhalt Zusammenfassung... 3 Voraussetzungen... 4 Ablauf der Untersuchung... 6 Ergebnisse Vergleichende Chronologietabelle Mittelsteinzeitliche Funde Jungsteinzeitliche Funde und Befunde Trichterbecherkultur Schönfelder Kultur Schnurkeramik Frühbronzezeitliche Befunde und Funde Gefäßdeponierungen Frühbronzezeitliche Speichergruben Frühbronzezeitliche Gebäude Frühbronzezeitliche Keramik Frühbronzezeitliche Feuersteingeräte Frühbronzezeitliche Knochenfunde und andere Tierreste Frühe Römische Kaiserzeit Kaiserzeitliche Funde Kaiserzeitliche Knochenfunde Schlacke Ebenerdige kaiserzeitliche Pfostenbauten Kaiserzeitliche Grubenhäuser Kaiserzeitliche Gruben Funde des 14. bis 19. Jahrhunderts Funde und Befunde der Gaststättenzeit Literatur

3 Zusammenfassung Nach bereits begonnenen und in Folge des Auftretens kaiserzeitlicher Befunde unterbrochenen Ausbaggerungsarbeiten wurde die westlich des Geländeabbruchs zum Uferbereich liegende, zur Bebauung vorgesehene Fläche bauvorbereitend untersucht. Der Störungsgrad erwies sich nach Ausdehnung und Tiefe als geringer, die Befunddichte und -tiefe (Speichergruben) größer als zunächst angenommen. Teilweise waren neolithische und bronzezeitliche Kulturschichten vorhanden, an einer Stelle könnte es sich um ein leicht eingetieftes neolithisches Haus handeln. Dominierend sind frühbronzezeitliche zylindrische Speichergruben, z. T. sehr tief, hinzu kommen einige neolithische Gruben, eine eisenzeitliche Grube, zwei gestörte frühkaiserzeitliche Grubenhäuser, zahlreiche neolithische, frühbronzezeitliche u. kaiserzeitliche Pfosten. Einige Baureste u. Abfallgruben des späten 19. Jhs. wurden ebenfalls untersucht. Zwei in der Kulturschicht stehende, mit Scherben abgedeckte frühbronzezeitliche Gefäße waren zunächst für Grabbefunde gehalten worden, sie enthielten jedoch keinen Leichenbrand- o. a. Knochenreste, auch auf Körpergräber gibt es keine Hinweise. Das Fundmaterial umfaßt größere Mengen frühbronzezeitlicher Keramik, wohl durchweg der späten Aunjetitzer Kultur (um 1700 v. Chr.), darunter eine klassische Tasse, Feuersteinartefakte, darunter ein Dolch vom Typ V ( Fischschwanzdolch ), zahlreiche Tierreste, darunter ein Pferdeschädel, Geweihstücke, Fischgräten und Muschelschalen. Von besonderem Interesse ist teilweise aus Gruben, teilweise aus vermischten Schichten stammende neolithische Keramik, darunter mehrere zeichnerisch rekonstruierbare Becher mit Verzierungen der späten Schnurkeramik, der Glockenbecherkultur und der Schönfelder Kultur (um 2300 v. Chr.). In einem begrenzten Schichtbereich traten Scherben der Trichterbecherkultur (um 3400 v. Chr.) auf. Frühkaiserzeitliche Keramik lag in den Hausgruben und als Streufunde in den Schichten (1./2. Jh. n. Chr.), eine Grube enthielt wenige Scherben der vorrömischen Eisenzeit. In größerem Umfang in Auswahl geborgen wurde auch Glas-, Porzellan- (KPM) und Braunzeug-Geschirr, z. T. mit Aufschrift Restaurant Buge aus den 1890er Jahren. Im Folgenden wird zunächst in relativer Ausführlichkeit auf die bemerkenswerte neolithische Keramik eingegangen. Auf das Potential hinsichtlich der möglichen Rekonstruktion neolithischer, frühbronzezeitlicher und kaiserzeitlicher Gebäudegrundrisse sowie der in größerer Zahl vorhandenen und fotografierten (mittel- und jungsteinzeitlichen sowie 3

4 frühbronzezeitlichen) Feuersteingeräte kann hier vorläufig nur hingewiesen werden, eine vielversprechende weitere Auswertung würde einen erheblichen Zeitaufwand erfordern (z. B. zur zeichnerischen Dokumentation und Rekonstruktion der Funde), der im Rahmen dieser ersten Aufarbeitung, Ordnung und Inventarisation der Funde und Dokumentation nicht realisierbar war. Bemerkenswerte Ergänzungen liefern inzwischen die Funde und Befunde vom Nachbargrundstück Tschudistraße 5. Voraussetzungen Die Uferbereiche der Potsdamer Havelseen gehören zu den an ur- und frühgeschichtlichen Funden und Befunden im europäischen Vergleich reichsten Flächen. Allerdings ist der Zerstörungsgrad durch neuzeitliche Bebauung regelmäßig sehr groß, jedoch zeigte sich bei fast allen Untersuchungen der vergangenen Jahre, daß immer noch viel mehr erhalten war, als man zunächst vermutet hatte und daher vor der weiteren Beseitigung zu dokumentieren und zu bergen war. Durch die Störungen sind die Zusammenhänge beeinträchtigt und die Auswertung erschwert, z. B. die Rekonstruktion vollständiger Gebäudegrundrisse. Allerdings gibt dabei die Vielzahl der bereits durchgeführten Untersuchungen zunehmend die Möglichkeit, im Analogieschluß Rekonstruktionen und Hochrechnungen vorzunehmen. Orientierung bieten hier neben den großflächigen Grabungen in der Potsdamer Innenstadt seit 2002 vor allem die Flächengrabungen zwischen Nedlitzer Straße und Jungfernsee seit 2011, die umfangreiche Siedlungsreste aller ur- und frühgeschichtlichen Kulturperioden erbrachten, die auch jetzt angetroffen wurden. Aus der Baufläche Tschudistraße 6 waren bislang keine archäologischen Funde bekannt gewesen. Auch beim Bau des bestehenden modernen Wohngebäudes waren solche nicht aufgetreten, vielmehr schienen hier in die alte Seefläche hinein reichende Aufschüttungen vorzuliegen. Im höher gelegenen straßenseitigen Bereich hatten die Gebäude der Ausflugsgaststätte Zur Römerschanze gestanden, deren Abriß und Tiefenenttrümmerung erfolgten 2008, hier war mit starker Störung des Untergrundes zu rechnen. Bei den beginnenden Baggerarbeiten für die gegenwärtige Baumaßnahme, in den Hang hinein wurden durch die Untere Denkmalschutzbehörde Potsdam zwischen den Kellerresten der Gaststättenzeit erhaltene urgeschichtliche Grubenbefunde und Scherben der Römischen Kaiserzeit festgestellt. Daraufhin wurde eine bauvorbereitende Rettungsgrabung angesetzt, die vom bis zum von der Archäologie Manufaktur GmbH unter Leitung 4

5 des Unterzeichneten in regelmäßiger Abstimmung mit der UD, dem Bauherrn und der Tiefbaufirma durchgeführt wurde. Zunächst waren 20 Gelände-Arbeitstage veranschlagt, dazu kam eine Verlängerung um drei Tage. Ausschnitt aus dem Atlas des S. von Suchodoletz von 1685 bzw. 1683, die jetzige Grabung betraf den südöstlichen Teil der damaligen Ackerfläche südöstlich des Fährgutes Nedlitz. Die bewaldeten Flächen und der Verlauf der Nedlitzer Straße entsprechen schon weitgehend den heutigen Verhältnissen, es fehlt noch der Nedlitzer Durchstich. Norden etwa rechts. 5

6 Übersicht der bisher (Stand 2014) im Planungsareal Campus am Jungfernsee durchgeführten archäologischen Untersuchungen: Rot Flächengrabung SAP-Baustelle einschließlich Umverlegung Telekom-Leitung ; Gelb Suchschnitte 2012; Blau Erschließungsstraße Gewerbegebiet 2012; Blaugrün Geländemodellierung im zukünftigen Wohngebiet 2012; Gelbgrün - Straßentrassen im Wohngebiet 2013; Violett - Uferweg Ablauf der Untersuchung Die bauvorbereitende Grabung begann am 29. Februar Auf Grund des kurzfristigen Beginns mußte erst eine Orientierung vor Ort erfolgen, die Grabungskonzeption wurde daraufhin mit späterem Datum erstellt und bestätigt, anschließend bei mehreren Vor-Ort- Besprechungen mit Frau Christl entsprechend den tatsächlich angetroffenen Befundlagen und Erhaltungszustände präzisiert und ergänzt. Die urgeschichtliche Befunddichte übertraf die schon hohen Erwartungen. Der Störungsgrad des Geländes war groß, aber nicht total. Eine Tiefenenttrümmerung, die fast nichts übrig läßt, hatte nur teilweise (bei dem straßenparallelen Gebäudetrakt) stattgefunden. Selbst unter einem Kellerfußboden (Bef. 4) wurde noch der Rest einer urgeschichtlichen Grube (Bef. 5) angetroffen. 6

7 Begonnen wurde mit der Begradigung, dem Putzen und Aufnehmen der beim Baggereinschnitt entstandenen Profile, dabei konnte ermittelt werden, in welchen Tiefen und Schichtverhältnissen weiter zu machen war. Mit der Flächengrabung wurde am Nordende, am angeschnittenen Kohlenkeller begonnen, darauf in Richtung Südosten und Südwesten in jeweils rechteckigen Teilflächen weiter gegraben. Der Abraum wurde nicht in die fertigen Flächen umgesetzt, wie sonst oft üblich, sondern außerhalb gelagert, um von der Tiefbaufirma abgefahren zu werden, was sich mehrmals verzögerte und zu Behinderungen führte, auf Grund flexiblen Reagierens unsererseits gab es aber keine Grabungsunterbrechungen. Zunächst wurde die beim Abriß und nachfolgender Zwischen-Rekultivierung entstandene gemischte Humus-Schuttschicht mit dem Bagger abgezogen, bis auf ältere (vor-gaststättenzeitliche) Oberflächen-Humus-Schichten (A-Horizont, Pflugschichten, Gartenerde, ur- und frühgeschichtliche Kulturschichten. Hier wurde das erste Standard-Planum angelegt. Noch im Verband liegende Mauerfundamente wurden ebenfalls freigelegt und geputzt. Das erste Planum zeigt also jeweils die modernen Störungen und Baureste und die noch intakten Schichtbereiche, aber meist noch nicht die ur- und frühgeschichtlichen Grubenbefunde (außer manchmal Steinsetzungen oder stark kohlehaltige Feuerstellen). Die genannten humosen Schichten wurden in der Regel in Handarbeit (Schaufelplanum) abgetragen, um die darin reichlich vorhandenen Funde nicht zu verlieren. Besondere Stücke wurden einzeln eingemessen. Auf noch feinere Untersuchungs- und Fundaufnahmeverfahren, wie Einzeleinmessung aller Funde, Aufnahme im Viertelquadratmeter-Raster oder Durchsieben, teilweise auf anderen Potsdamer Rettungsgrabungen praktiziert, wurde verzichtet. In der Regel wurden zwei Plana aufgenommen: Das zweite nach Abtragen des fundführenden Kulturhumus, in Höhe des B-Horizontes (verbraunter geologischer Untergrund) oder an der Oberkante des C-Horizontes (unveränderter geologischer Untergrund), um die ur- und frühgeschichtlichen Eingrabungen anhand ihrer humus- oder holzkohlehaltigen Einfüllungen erkennen und abgrenzen zu können. Die Schnittuntersuchung der Grubenbefunde erfolgte teilweise schon vom ersten Planum aus, überwiegend vom zweiten. Teilweise war das Herstellen eines dritten Planums notwendig, um noch unter zunächst nicht klar anzusprechen gewesenen Kulturschicht- und B-Horizont- Resten schwache urgeschichtliche Verfärbungsbefunde zu finden bzw. die Funde aus den genannten Schichten zu finden. Dafür konnte bzw. mußte in anderen Bereichen nur ein Planum hergestellt und dokumentiert werden, wenn unter den flächigen Störungen im Baggerplanum gleich der C-Horizont zum Vorschein kam, so im äußersten Südwesten. 7

8 Die nordöstliche Begrenzung der Grabungsfläche bildet der ausgeprägte Steilabfall zum Seeufer. Dieser scheint sich erst sekundär gebildet zu haben und ursprünglich (etwas?) weiter zum See hin gelegen zu haben, schon in den ersten Profilen erschienen die Schichten abgeschnitten, so daß seeseitig kaum mehr Befunde erhalten gewesen sein können bzw. wohl auch kaum in größerer Breite vorhanden waren. So ist wahrscheinlich durch den primären Baggereinschnitt kein größerer archäologischer Schaden entstanden. Die denkmalpflegerische Maßnahme kam in diesem Fall noch rechtzeitig. Jedenfalls ist aber hier an der Hangkante auch keine Befundausdünnung festzustellen, zumindest die frühbronzezeitlichen Gruben reichen in größerer Dichte bis an diese Linie heran, zum Teil erschienen sie vom Steilhang angeschnitten, so etwa Befund 131. Mit vier Bereichen relativ guter Befunddichte und Befunderhaltung wurde die durch die Baustellenfläche bedrohte Bodendenkmalsubstanz im wesentlichen erfaßt. Es sind dies der äußerste Norden um Stelle 38, der Nordwesten mit den Stellen 370, 410/476, der Südosten mit St. 100, 122, 145 und besonders der Südwesten mit den Flächen St. 176, 187, 232 und 306. Im Süden wurde 6 m vor der Grundstücksgrenze ein Streifen intensiver Gaststättengebäude-Störung erreicht. Auf der Westseite wurde soweit es ging noch in den Bereich des Tiefenabrisses hinein untersucht, mit noch einigen Teilergebnissen an Restbefunden (Grubenhausrest Bef. 430). Auf der Nordseite zeigte sich im Schichtverlauf, daß es hier ursprünglich einen Geländeanstieg zu einer natürlichen Anhöhe im Bereich der Baustraße und des Wohngebäudes gegeben haben muß. Die Schichten und Befunde waren schon an der Nordkante der Grabungsfläche nicht mehr vorhanden bzw. flach, so daß hier ehemals sicher vorhanden gewesene Befunde größtenteils schon der mittelalterlich-frühneuzeitlichen Beackerung und der Bautätigkeit des 19. und 20. Jahrhunderts zum Opfer gefallen sein dürften. 8

9 Beginn der Grabung, Untersuchung der am Baggereinschnitt entstandenen Profile, Blick Richtung Süden (29.2.). Blick Richtung Westen, Beginn der Flächengrabung, am angeschnittenen Kohlenkeller, nach Aufnahme der Profile am Einschnitt (29.2.). 9

10 Blick Richtung Norden über die auszugrabende Fläche (1.3.). Besprechung mit dem Bauherrn (3.3.). 10

11 Arbeit am Planum Stelle 81, mit wohl DDR-zeitlichem Kellergang (7.3.) Blick Richtung Süden auf das Planum Stelle 232, nach fotogrammetrischer Aufnahme sind die weiter auszugrabenden Befunde, Speicher- und Pfostengruben, angerissen (17.3.) 11

12 Planumputzen zur Aufnahme von Stelle 306, in der Bildmitte die quadratische Abfallgrube der Gaststättenzeit Befund 311, davor die kaiserzeitliche Grube Befund 310 (21.3.). Planumputzen zur Aufnahme der Stelle 370 (24.3.). 12

13 Blick Richtung Süden über das Grabungsareal (24.3.) Abschließende Untersuchung der Gaststätten-zeitlichen Abfallgrube Befund 311 (31.3.) 13

14 Ergebnisse Im Rahmen der bauvorbereitenden Dokumentation wurden 535 archäologische Befunde in 510 Stellen (technischen Dokumentationseinheiten) erfaßt und untersucht, nahezu ausschließlich Pfostengruben, Vorratsgruben und Abfallgruben. Zusammenfassend dargestellt sind die Befunde im beiliegenden Befund- und Stellenplan. Die vermutete Zeitstellung der Befunde ist durch Farbsignaturen dargestellt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß nur bei einem geringeren Teil der Gruben und Pfosten die Zeitstellung durch den Fundinhalt zweifelsfrei zu bestimmen ist. Meist muß unter Zuhilfenahme verschiedener Kriterien (Form, Farbe, Funde, Überschneidungen u. a.) auf Grund jahrzehntelanger Grabungserfahrungen und Berücksichtigung des Forschungsstandes eine Wahrscheinlichkeitsaussage getroffen werden, die bei weiterführenden eingehenderen Untersuchungen teilweise durchaus auch zu revidieren sein wird, im Moment jedoch einen ersten anschaulichen Überblick erlaubt. Detaildiskussionen finden sich in der beiliegenden Befundliste und im Text. Im Folgenden werden die Ergebnisse der archäologischen Untersuchung nach dem Stand der vorläufigen Auswertung beschrieben und erläutert, in zeitlicher Reihenfolge der prähistorischen und historischen Perioden. Zum besseren Verständnis, zur Erläuterung chronologischer und archäologischer Fachbegriffe und zur überregionalen Einordung soll zunächst die folgende Tabelle dienen. Vergleichende Chronologietabelle Jahre v. bzw. n. Chr Periodenbezeichnungen Mittelpaläolithikum = mittlere Altsteinzeit jüngere Altsteinzeit = Jungpaläolithikum und Spätpaläolithikum mittlere Steinzeit = 5000 Mesolithikum Alt- oder Frühneolithikum Kulturelle Erscheinungen im Potsdamer Raum Knochen eiszeitlicher Großtiere einzelne Steinartefakte anfangs unbewohnbar, dann Federmesserkultur (Waldjäger) und Stielspitzenkultur (Rentierjäger) Jäger, Sammler, Fischer Friesack-Boberger Gruppe Linien- und Stichbandkeramik Nachbargebiete Neandertaler jungpaläolithische Höhlenkunst Maglemose- und Ertebølle- Kultur Kreisgrabenanlagen, z. B. Goseck Jungneolithikum frühe Trichterbecherkultur Baalberger und Michelsberger Kultur Spätneolithikum Waltersdorfer Gruppe Britzer Kultur, Havelländische Kultur, Kugelamphorenkultur östliche Trichterbecherkultur Walternienburger und 14

15 Jahre v. bzw. n. Chr. Periodenbezeichnungen Kulturelle Erscheinungen im Potsdamer Raum Nachbargebiete Bernburger Kultur Endneolithikum Schnurkeramik und Schönfelder Schnurkeramik Kultur, Glockenbecherkultur frühe Bronzezeit Aunjetitzer Kultur mitteldeutsche Fürstengräber, Himmelsscheibe von Nebra mittlere Bronzezeit Hügelgräberkultur dänische Baumsarggräber jüngere Bronzezeit Lausitzer Kultur und nordische schwedische Felsbilder Bronzekultur frühe Eisenzeit Jastorf-Kultur keltische Latène-Kultur frühe Römische Kaiserzeit elbgermanische Kultur Kaiser Tiberius bis Marcus Aurelius späte Römische Kaiserzeit elbgermanische Kultur Markomannenkrieg bis Hunneneinfall Völkerwanderungszeit Thüringerreich, Nordschwaben merowingische Zeit frühslawische Zeit Stammesverband der Wilzen karolingische Zeit Prager, Sukower, Feldberger Gruppe mittelslawische Zeit Menkendorfer Gruppe ottonische Zeit spätslawische Zeit Fürstentum der Heveller Stauferzeit, Romanik spätes (deutsches) askanische Markgrafschaft Gotik Mittelalter frühe Neuzeit Kurfürstentum Brandenburg Renaissance, Barock Mittelsteinzeitliche Funde Nach dem endgültigen Ende der letzten Eiszeit um 9500 v. Chr. beginnt im archäologischen Sinne die mittlere Steinzeit, das Mesolithikum. Die Ernährung der Menschen beruhte im Havelland bis zum Ende des 5. Jahrtausends v. Chr. auf Jagd, Fischfang und Sammelwirtschaft in den nun das Land geschlossen bedeckenden Wäldern (zunächst Kiefern, später verschiedene Typen von Laubmischwäldern). Die Uferbereiche der Havelseen und auch der anderen brandenburgischen Flüsse (der Spree, der Dahme, der Nuthe, des Rhins usw.) waren offenbar intensiv besiedelt, überall treten zahlreiche charakteristische Fundstücke auf, so daß besonders das Havelland in der europäischen Mittelsteinzeitforschung einen besonders guten Ruf hat. Dies betrifft insbesondere auch das Stadtgebiet von Potsdam. Bekannt ist der Fund des Skelettes eines dort im frühen Mesolithikum erlegten und zerteilten Auerochsen vom Schlaatz. Eine besonders große Anzahl mesolithischer Funde erbrachten die Grabungen 2005 bis 2009 auf der Baustelle der Potsdamer Feuerwehr zwischen Holzmarktund Türkstraße sowie seit 2001 in der Potsdamer Mitte (Alter Markt, Landtag, Havelufer). 15

16 Typischerweise stammten sie nahezu sämtlich aus Gruben und Schichten jüngerer Zeiten und geben daher leider zur Lebensweise und zum Aussehen der Siedlungen der mittleren Steinzeit nur wenig Aufschlüsse. Wir kennen aus Potsdam bisher weder Spuren einer Behausung noch eine Bestattung. Einige kleine fundarme Gruben auf der nahe gelegenen SAP-Baustelle (Konrad-Zuse-Ring) 2014 waren schon eine Besonderheit. Eindeutig mittelsteinzeitlich ist ein kleines, durch sorgfältige Bearbeitung aus einer Feuersteinklinge hergestelltes Gerät von nur 2 cm Länge und ½ cm Breite, ein sogenannter Mikrolith. Diese Leitformen des Mesolithikums sind meist dreieckig, aber auch trapez- oder halbmondförmig. Sie dienten, wie Funde aus Dänemark zeigten, als Spitzen, Widerhaken oder Schneiden an hölzernen Jagd- und Kriegspfeilen, eingeklebt mit aus Birkenrinde gewonnenem Pech. Sie sind auf Grund ihrer Kleinheit nicht leicht zu finden. Sie können überall liegen, wo gejagt wurde, belegen also mit ihrer Auffindung nicht unbedingt einen Siedlungsplatz. Jedoch wurden sie auch auf den Lagerplätzen verloren oder zurück gelassen oder bei der Reparatur beschädigter Pfeile weggeworfen. Unserem Stück, vermutlich zu den sogenannten langschmalen Dreiecken gehörend, fehlt auch die Spitze. Eher einen Lager- bzw. Siedlungsplatz belegt ein weiteres Stück, ein Werkzeug. Es ist ein sogenannter Kratzer zur Holz-, Geweih- und Knochenbearbeitung. Es zeigt noch die sogenannten Abschlagnegative, wo von dem Feuersteinstück die kleinen Klingen (sog. Mikroklingen) abgeschlagen bzw. abgedrückt wurden, aus denen man dann die Mikrolithen herstellte. Das Reststück wurde dann eben als Kratzer benutzt. Hunderte weitere Feuersteinartefakte, Abschläge, Absplisse, Klingen, Kernsteine, Trümmerstücke, zum Teil wegen erkennbarer Nachbearbeitung (Retusche) und Benutzung als Werkzeug anzusprechen kommen auf der ganzen Fläche vor und konzentrieren sich besonders im Nordabschnitt. Gerade die vielen kleinen Kratzer werden zum großen Teil mesolithisch sein. Da aber hier auch sicher eine große Zahl an Feuersteingeräten und damit zusammen hängenden Werkabfällen der neolithischen Kulturen und auch noch der frühen Bronzezeit vorliegt, die weiter unten besprochen werden, haben wir hier keinen ungestörten und unvermischten mesolithischen Fundplatz, und der größte Teil des Flintmaterials ist vorläufig nicht zweifelsfrei zuweisbar. Für eventuelle zukünftige eingehendere Spezialuntersuchungen ist aber das Fundmaterial gesichert. Die Existenz eines vermutlich wiederholt aufgesuchten mesolithischen Lagerplatzes erscheint jedoch sicher. 16

17 Rekonstruktion von mesolithischen Pfeilen mit eingesetzten Mikrolithen nach Funden aus Schweden und Dänemark (aus Stodiek/Paulsen 1996, Abb. 42). Links: Mikrolith, Einsatzstück in einem mittelsteinzeitlichen Pfeil (Bef. 63, F 30, Nr. 310), Mitte und rechts: Dicker Kratzer aus Mikroklingenkern (Bef. 510, F 32, Nr. 312). Gebrauch von Kratzern (aus Pfeiffer 1920). 17

18 Mesolithischer Siedlungsplatz an einem Flussufer. Künstlerisches Lebensbild in der Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum Sachsen-Anhalt in Halle/S. (K. Schauer in Muhl 2005, 67). Jungsteinzeitliche Funde und Befunde Trichterbecherkultur Im Grabungsgebiet südlich des Nedlitzer Kanaldurchstiches hat in der mittleren und späten Jungsteinzeit und der in der Bronzezeit ab etwa 3500 v. Chr. eine Siedlung bestanden, wahrscheinlich durchgehend über eineinhalb Jahrtausende. Auf dem urgeschichtlichen Siedlungsplatz am Grundstück Tschudistraße 6 war es möglicherweise ebenso, auf Grund des kleineren Flächenausschnittes konnte aber nur ein Teil der vorgeschichtlichen Perioden nachgewiesen werden. Ebenso gehören hier aber die ältesten jungsteinzeitlichen Funde in eine mittlere Phase der sogenannten Trichterbecherkultur, die insgesamt in Mittel- und Nordeuropa von 4000 bis etwa 2700 v. Chr. existierte und in vielen Gebieten die erste neolithische/jungsteinzeitliche Kultur repräsentiert, also die erste Ackerbau und Viehzucht treibende, seßhafte Bevölkerung. Die Trichterbecherkultur unterteilt man ab ihrer mittleren Phase grob in eine östliche und eine nordwestliche Gruppe. Die bekannten Großsteingräber gibt es nur in der Nordwestgruppe. Die Grenze zwischen beiden verläuft in Nord-Süd-Richtung durch das Havelland. Die Fundplätze im Stadtgebiet von Potsdam sind die westlichsten eines großen, relativ einheitlichen 18

19 Kulturgebietes, das hauptsächlich das Gebiet des heutigen Polen umfasst sowie den Osten und Süden des Landes Brandenburg. Zu Vergleichen können also hauptsächlich Ergebnisse der polnischen Archäologie herangezogen werden. Künstlerisches Lebensbild einer Siedlung der östlichen Trichterbecherkultur, Frauen beim Töpfern der charakteristischen verzierten Gefäße zeigend (L. Leciejewicz; H. Grocholski; Leciejewicz 1985). Rechts Gefäß der polnischen Trichterbecherkultur mit Wagendarstellung (Archäologisches Museum Kraków). Haupterkennungsmerkmal von Siedlungen der älteren östlichen Trichterbecherkultur sind mit charakteristischen Stich- und Ritzmustern verzierte Gefäßscherben. In Polen spricht man vom Wiórek-Stil bzw. der Wiórek-Stufe (nach einem Fundplatz bei Poznań), in Brandenburg von der Waltersdorfer Gruppe (nach E. Kirsch, 1994). Hier liegen Scherben eines mittleren Wiórek-Stils vor. Charakteristisch ist der sog. Meißelstich. Im Reallexikon der Vorgeschichte (Band 9, 1927; H. Seger) wird die Gefäßverzierung der östlichen Trichterbecherkultur, die damals nach einem Fundplatz in Niederschlesien (Noßwitz, Kr. Glogau, jetzt Nosocice, powiat Głogów) als Noßwitzer Kultur bzeichnet wurde, folgendermaßen charakterisiert: Die Verzierung ist reich und ausdrucksvoll, von den bandkeramischen Gruppen in Ausführung und Mustern gründlich verschieden. Bestimmend für die Technik war die durchgängige Verwendung kalkartiger Einlagen in die Vertiefungen. Man vermied daher lang ausgezogene, glattrandige Linien und ersetzte sie durch Reihen von Einzelstichen. Auch zweifädige Schnureindrücke kommen vor. Die Muster halten sich streng an die Gliederung des Gefäßkörpers und heben sie durch geschickten Wechsel von Wage- und Senkrechten wirksam hervor. Zugleich zeigen sie mit seltener Klarheit den Einfluß der weiblichen Handarbeit auf die Töpferei. Säume und Borten 19

20 umziehen die Ränder und Kanten, Bänder und Fransen fließen über Schulter und Leibung herab. (Seger 1927, 122). Scherben der Trichterbecherkultur stammen vereinzelt von der ganzen Fläche, in größerer Zahl aus der Grube Bef. 364, die allerdings auch eine kaiserzeitliche Scherbe enthielt und daher in ihrer Zuweisung etwas unklar bleibt. Die meisten enthielt jedoch, zusammen mit sehr vielen Feuersteinartefakten, die aufwendig untersuchte Kulturschicht im Nordbereich, bezeichnet als Bef. 63, nördlich des Kellers, zwischen und unterhalb der dort vorhandenen Ziegelmauer-Fundamente. Die Scherben sind mehrheitlich, zu über 95 Prozent, unverziert, aber trotzdem auf Grund technischer Merkmale zuweisbar und von den der frühen Bronzezeit zu unterscheiden. Hier bestand die Hoffnung, eine Hausstelle dieser Zeit untersuchen zu können, wie es in mehreren Fällen 2012 in der Trasse des Konrad-Zuse-Rings gelungen war. Dort zeigten sich die ehemals leicht eingetieften Haus-Innenflächen als ein verstärkt ausgeprägter alter Humus-Horizont von entsprechender Größe und Orientierung. Die Zuweisung von Wand- und Mittelpfostengruben war auch dort schwierig und unbefriedigend, wegen der vielen deutlicheren kaiserzeitlichen Pfosten. Hier ist die Situation ähnlich, was den kleinen Ausschnitt, die starken Störungen und die bronze- und kaiserzeitliche Nachbesiedlung betrifft. Es wurde der Ansatz verfolgt, in der Flucht der Befunde (von S nach N) 512, 510, 509, , 473, 477 und 478 die WNW-Wand eines Rechteckhauses zu rekonstruieren. Mit der Begrenzung der Fundschicht Befund 63 stimmt das auch gut überein. Allerdings beginnt westlich davon auch ein ganz stark gestörter Bereich. Die Befundbilder der nicht immer gesicherten Pfostengrubenverfärbungen waren recht unterschiedlich, so daß sie zunächst auch als eher kaiserzeitlich, bronzezeitlich oder natürlich (Baumwurzelspur) angesprochen wurden. Man könnte sogar an eine Südverlängerung dieser Wand bis zu den beiden alt wirkenden Pfosten Bef. 389 und 522 denken. Der gesamte Bereich östlich davon, also die postulierte südliche Hälfte der Hausinnenfläche, ist allerdings derartig stark gestört, u. a. durch den Keller, daß hier zu dieser Hypothese weiter nichts mehr gesagt werden kann. Ein Pendant im Osten, also die OSO-Wand des postulierten Langhauses und Begrenzung der Fundkonzentration, bei einer anzunehmenden Hausbreite von fünf bis sieben Metern, war nicht auszumachen. Bei einer Breite von sieben bis acht Metern kämen die Befunde 17, 19, 34 und 35 als Wandpfostenspuren in Frage. 20

21 Theoretisch könnte die angenommene WNW-Wand auch die Schmalseite eines Hauses, die nordwestliche Giebelseite, die vielleicht kräftiger gebaute und tiefer gegründete Wetterseite sein. Die Giebelwände neolithischer Häuser sind allerdings meist noch schlechter erkennbar als die Längswände. Auch die Fundschicht Bef. 63 muß nicht unbedingt schon in der Jungsteinzeit entstanden sein. Teilweise schien sie sogar ohne klar erkennbare Grenze in einen alten, mittelalterlichen Ackerhorizont über zu gehen. Möglich sind also auch Umlagerungen in späterer Zeit, den größere, augenscheinlich am Nutzungsort zurück gebliebene Gefäßteile liegen nicht vor. Fakten bleiben die Fundkonzentration und eine abgrenzbare verstärkte alte Humusschicht, die eine natürliche oder vom Menschen hergestellte Geländedepression bzw. Mulde widerspiegelt. Man kann hier wahrscheinlich schon den Standort eines Hauses der Trichterbecherkultur um 3400 v. Chr. annehmen, genaue Ausdehnung und Grundrißgestaltung bleiben aber unklar. Ein typisches Fundstück der Trichterbecherkultur, auch häufig in Großsteingräbern und Einzelgräbern zu finden, ist die querschneidige Feuersteinpfeilspitze. Randstück eines großen verzierten Trichterbechers (Bef. 63, unter St. 13, F 1, Nr. 282), rechts Altfund aus Schlesien zum Vergleich (aus Seger 1916). 21

22 Scherben eines meißelstichverzierten Gefäßes der Trichterbecherkultur (Bef. 364, Nr. 199/1), rechts: Vergleichsfund aus Schlesien (aus Preuß 1998/1999). Links und Mitte: Zwei weitere Scherben vom selben oder einem ähnlichen Gefäß von anderen Fundstellen (Bef. 52, unter St. 56, Nr. 33/1; Bef. 128, Nr. 78/1); rechts weitere verzierte Scherbe wohl einer Trichterrandschale (St. 176, Nr. 268/1). Scherben von großen unverzierten Trichterhalsgefäßen, die die Mehrzahl des damaligen Geschirr-Inventars ausmachten, eine davon mit Reparatur-Durchbohrung (Bef. 364, Nr. 199/2). 22

23 Kleine Trichterrandscherbe mit gekerbtem Rand, möglicherweise aus der Frühphase der Trichterbecherkultur, älter als die übrigen Funde (Bef. 444, Nr. 216/1); rechts zum Vergleich Gefäß der frühesten Trichterbecherkultur um 4000 v. Chr. aus Niedersachsen (aus Schwabedissen 1981, Abb. 3 a). Typische Randscherbe eines sehr großen, dick- und glattwandigen Trichterrandtopfes, solche machen die Masse des Fundmaterials auf den Siedlungsplätzen aus (Bef. 489, Nr. 230). 23

24 Scherbe mit großer Henkelöse (St. 23, F 1, Nr, 246), rechts zum Vergleich vierhenklige Amphore von Brandenburg/H.-Neustadt, aus Kirsch 1994, Abb. 18/2). Randscherben großer, grober Wirtschaftstöpfe mit fingermodellierten Randverstärkungen, links sicher Trichterbecherkultur, rechts auch Schnurkeramik möglich (Bef. 63, über St. 419, Nr. 37/1 und 37/2) Rechts Gefäß zum Vergleich (aus Beran 1992). 24

25 Links schnurgerauhte Scherben (links über St. 306, Nr. 273/1, rechts Bef. 63, Nr. 35/1) rechts dazu ein vollständiges Gefäß dieser Art aus einem Grab von der Grabung Potsdam- Havelufer (am Alten Markt) Querschneidige Pfeilspitze bzw. Pfeilschneide aus Feuerstein (Bef. 63, Nr. 38/2). Oben zum Vergleich: Schäftung einer querschneidigen Pfeilspitze nach einem mit Holz erhaltenen Fund in Dänemark (aus Stodiek/Paulsen 1996, Abb. 43). 25

26 Rekonstruktionsbild einer Siedlung der östlichen Trichterbecherkultur nach Ausgrabungsergebnissen in Zentralpolen (Pelisiak 2003, Abb. 67). Schönfelder Kultur Um 2700 v. Chr. endet die Existenz sämtlicher Gruppen der Trichterbecherkultur mit einem bis heute nicht verstandenen und in der prähistorisch-archäologischen Wissenschaft heiß umstrittenen Vorgang. In den meisten Regionen Mittel-, Nord- und Osteuropas beginnt mit dem sogenannten gemeineuropäischen Horizont oder A-Horizont die schnurkeramische Kultur oder Streitaxtkultur, in Norddeutschland und Dänemark als Gegensatz zu der (zumindest teilweise) in megalithischen oder auch hölzernen Kollektivgräbern bestattenden Trichterbecherkultur auch als Einzelgrabkultur bezeichnet. Nur in Teilen Mitteldeutschlands gibt es als merkwürdige Ausnahmeerscheinung die nach einem Gräberfeld-Fundplätz bei Stendal in der Altmark (Sachsen-Anhalt) benannte Schönfelder Kultur (Wetzel 1979), in der - offenbar bewußt - alles anders gemacht wurde als bei der Schnurkeramik. Die Gefäßformen sind völlig andere, die Schnurverzierung erscheint verpönt, statt Körperbestattung gibt es durchweg Brandbestattung. Das brandenburgische Havelland, das in der Zeit der Trichterbecherkultur bis in deren Endphase, in der die sogenannte Kugelamphorenkultur hinzu tritt, außerordentlich fundreich ist und daher vermutlich dicht besiedelt war, sieht es danach auffallend dünn aus. Klassische 26

27 Funde der Schnurkeramik sind ausgesprochen selten, so daß man an eine Besiedlungslücke denken könnte. Es gibt bzw. gab bisher nur sehr wenige Grabfunde und auch die in der Altmark, Mecklenburg, Thüringen usw. sehr häufigen Einzelfunde von steinernen Streitäxten dieser Zeit sind vergleichsweise extrem selten. Durch die intensive archäologische Feldarbeit der letzten Jahre wird nun deutlich, daß das sehr unterschiedliche Aufkommen an Streitäxten und Gräbern keine direkte Widerspiegelung der Bevölkerungszahl und Besiedlungsdichte darstellt, sondern vor allem mit den Kulturäußerungen und Selbstdarstellungen einer Oberschicht zusammen zu hängen scheint. Es gibt immer mehr Siedlungsstellen bzw. Fundplätze mit einer nicht besonders elaborierten, aber doch ganz gut erkennbaren Keramik, die am ehesten nicht der Schnurkeramik sondern vereinfachten Varianten der Schönfelder Nordgruppe entspricht. Wir möchten sie der Schönfelder Kultur im weiteren Sinne zuschlagen und vorläufig als Schönfelder Ostgruppe bezeichnen. Gefäßformen sind s-förmig profilierte Schalen mit randparallelen schlichten Punktstichbändern, Vierösengefäße (kleinere Becher und größere Töpfe) mit groben Stichreihenbändern auf der Schulter zwischen den Ösen sowie große, s-förmig profilierte, unverzierte, glattwandige Töpfe. Die genetische Herkunft aus entsprechenden Formen der Havelländischen Kultur und der Begleitkeramik der Kugelamphorenkultur und die Weiterentwicklung zu Formen der sogenannten Oderschnurkeramik erscheint gut vorstellbar. In stark zerscherbtem Zustand ist derartige Keramik auf Grund ihrer Einfachheit schwer sicher anzusprechen und kann leicht mit Anderem, z. B. frühneolithischer Ware des Epi-Rössen-Komplexes (Ende 4. Jahrtausend v. Chr.) oder auch eisenzeitlicher oder kaiserzeitlicher Ware verwechselt werden. Über die Bestattungssitten ist vorläufig auch noch nichts Sicheres bekannt. Einige Funde von kleinen ganzen verzierten Gefäßen, z. T. in Kombination mit Scherben unverzierter Großgefäße (Potsdam-Nedlitz, Pumpwerk) oder mit Grubenverfärbungen (Dyrotz 40, 1997; Potsdam-Nedlitz, SAP-Grabung 2012) können Körperbestattungen mit im Boden völlig vergangenen Knochenresten sein, wie sie für die brandenburgischen Bodenverhältnisse leider typisch sind. In der westelbischen Altmark gibt es in dieser Zeit, also nach der klassischen Schönfelder Nordgruppe, noch Friedhöfe mit Brandbestattungen in Urnen, die bisher dem Kulturkomplex der norddeutschen Einzelgrabkultur zugeordnet werden (Gräberfelder Uenglingen und Groß Ellingen bei Stendal; Behrens 1969). 27

28 In jüngster Zeit wurde bei Woltersdorf am Elbe-Havel-Kanal ein Fundplatz mit ein Fundplatz mit ganz ähnlicher Keramikstil-Zusammensetzung wie hier (Schönfeld, Schnurkeramik, Ammenslebener Gruppe, Glockenbecherkultur) untersucht. Vielleicht handelt es sich um ein Brandgräberfeld mit Leichenbrandschüttung (ohne Urnen), der Befund ist noch nicht ganz klar. Weiteres harrt vielleicht noch der Entdeckung. Einige Scherbenfunde der Schönfelder Ostgruppe konzentrieren sich im Nordbereich, dort wo auch die Trichterbecherkultur vorkam. Eine einzeln gefundene Scherbe zeigt die sogenannte Pfeilstichverzierung, wie sie im Magdeburger Raum für die Spätphase der Schönfelder Kultur, die sogenannte Ammenslebener Gruppe (ca v. Chr.), charakteristisch ist. Die hierher zu zählenden Scherben sind alle Streufunde aus der Kulturschicht oder jüngeren Gruben, Befunde, als Gruben oder Hauspfosten, lassen sich ihnen nicht zuordnen. Links Scherbe mit Pfeilstich oder Stacheldraht-Verzierung, sog. Ammenslebener Stil (F 1 über St. 13, Nr. 239/1); rechts zum Vergleich Gefäß der sogenannten Mansfeld- Ammenslebener Mischgruppe aus Magdeburg (aus Behrens 1969 a, Abb. 6e). 28

29 Randscherben von Schönfelder Schalen (links F 2 über St. 13, Nr. 240, rechts St. 24, Nr. 249/1; oben zum Vergleich Randscherbe von der Grabung Wohngebiet am Jungfernsee 2012). Randscherbe einer Schönfelder Schale (St. 56, Nr. 257/1), rechts zum Vergleich Scherbe von der Grabung Potsdam, Kleine Fischerstraße, Zwei weitere grobstichverzierte Scherben (Bef. 23, Nr. 9/1; Bef. 65, St. 77, Nr. 41/1), zum Vergleich Grabbeigabe vom Fundplatz Dyrotz 40, Grabung 1998 (aus Beran/Grothe 2011). 29

30 Bruchstücke mit Schliff von neolithischen Beilklingenkanten (links St. 24, Nr. 249/5, Mitte Bef. 86, Nr. 51/2); rechts kleiner Kratzer aus Beilabschlag mit Schliff (St. 38, Nr. 250/3). Schnurkeramik Wie oben schon ausgeführt, war bisher über die Besiedlung und kulturelle Orientierung Mittel-, Nord- und Westbrandenburgs vom zweiten bis zum vierten Viertel des dritten Jahrtausends v. Chr. nicht viel bekannt. In Brandenburg rechnet man, dort wo die Schönfelder Kultur nicht vorkommt, mit einer Schnurkeramik, die man im Norden, etwa nördlich von Berlin, mecklenburgischem und niedersächsischem Sprachgebrauch folgend, auch als Einzelgrabkultur bezeichnet. In einem mittleren Teil der Fläche häufen sich Scherbenfunde, die man nach überregionalen Begriffen der Schnurkeramik und der Glockenbecherkultur zuweisen würde. Das interessanteste Gefäß ist ein großer schnurverzierter Becher aus Befund 348. Generell werden derartig profilierte Gefäße, unabhängig von ihrer Größe in der Forschung als Becher bezeichnet, im normalen Sprachgebrauch würde man eher von Töpfen sprechen. Der Rand fehlt, es ist aber nicht ausgeschlossen, daß eine vorliegende Randscherbe mit Leiste dazu gehört. Vermutlich gehört der Gefäßtyp zur Siedlungs- bzw. Gebrauchsware, die selten in Gräbern vorkommt und in Folge der bisher mangelhaften Kenntnis der Siedlungen dieser Zeit noch wenig aufgefallen ist. Jedoch handelt es sich bei einem kleineren, schnur-dreiecksverzierten Becher, von dem zahlreiche Scherben vorliegen, so daß eine zeichnerische Rekonstruktion problemlos möglich sein wird, um eine typische Grabbeigabe der späten Schnurkeramik in der Uckermark und in Pommern einerseits und in der Nieder- und Oberlausitz andererseits. Da im mittleren 30

31 Brandenburg bisher nur wenige Gräber entdeckt worden sind, ist es für die Region speziell doch eine seltene Form und eine interessante Neuentdeckung. Charakteristisch sind der total schnurverzierte Hals mit glattem Randstreifen, der verdickte Rand und die schnurliniengefüllten Dreiecke auf der Gefäßschulter. Solche Gefäße sind kennzeichnend für die früh-spätschnurkeramischen Gruppen um v.chr., die sogenannte Oderschnurkeramik (Schroeder 1951; Jacobs 1991) und die sog. Oberlausitzer Gruppe (Buchvaldek 1986; Knaack-Wetzel 1988). Ein ebenfalls reich verziertes Gefäß ähnlicher Größe, das in zahlreichen Scherben vorliegt und zeichnerisch rekonstruierbar sein dürfte, ist ein sogenannter Glockenbecher. Die Verzierungstechnik ist eine andere, sie wird als Zahnstock - oder Kammstempel - Verzierung bezeichnet. Übereinstimmend mit dem Schnurbecher ist das dominierende Dreiecksmotiv, jedoch ist die Verzierung anders gegliedert und scheint von Rand bis zumoden durch zu gehen. Solche Gefäße sind in derselben Zeit, um v. Chr., in West- und Mitteleuropa vor allem als Grabbeigaben weit verbreitet, mit Ausläufern bis England, Dänemark, Ungarn und Italien. Sie sind kennzeichnend für die überregionale Kulturerscheinung der sogenannten Glockenbecherkultur, über deren historische Interpretation noch diskutiert wird. Die wenigen bisher in Brandenburg und Mecklenburg bekannten Exemplare von Glockenbechern (Wetzel 1976) sind vielleicht Importstücke oder sie zeugen von der Anwesenheit einzelner Menschen aus dem anderen Kulturkreis. Die besprochenen und weitere Scherben gleicher Zeitstellung stammen aus einigen kleinen und flachen Gruben aus einem eng begrenzten Areal. Mehrfach lagen Scherben vom gleichen Gefäß in verschiedenen dieser Gruben. Bei der Grabung entstand der Eindruck einer zusammenhängenden Kulturschicht mit unregelmäßiger Untergrenze bzw. Ausbeulungen oder Aussackungen, also von einem einzigen großen Befund. Eine mögliche Deutung wäre, daß es hier eine Grab- oder Kultanlage mit mehreren vollständigen Gefäßbeigaben gegeben hat, die später, vielleicht schon in der frühen Bronzezeit zerstört und zerwühlt worden ist. Ähnliche Keramikansammlungen der Schnurkeramik im Grabungsgebiet in einem Braunkohlentagebau bei Cottbus wurden jedoch als Widerspiegelung leicht eingetiefter Häuser gedeutet (Beran 2001; 2008). Dies stützte sich auf Grabungsergebnisse in Dänemark, wo die vertieften Innenflächen mit Fundansammlungen und auch die begleitenden Wand- und Firstpfostenreihen von etwa zwanzig Meter langen Häusern des späten 3.Jahrtausends v.chr. besser erkannt werden konnten. 31

32 Dem entsprechend könnte man hier einen Hausstandort rekonstruieren, der sich etwa von Befund 89 im Osten bis zum Befund 359 im Westen erstreckt und damit die für solche endneolithischen Langhäuser üblichen Maße von 18 m Länge und 6 m Breite bei WSW ONO Ausrichtung gehabt hätte. In der Westhälfte hätten wir eine sonst in der Grabungsfläche nicht wiederkehrende geschlossene und gut begrenzte Fund- und Befundkonzentration, die Osthälfte wäre durch kaiserzeitliche und neuzeitliche Eingrabungen (Beetfurchen, Leitungsgräben, Müllgrube Bef. 311) stark beeinträchtigt, die erhaltene Fundkonzentration in und bei Befund 84 markiert jedoch noch das Ostende. Teil eines großen Bechers bzw. Topfes, verziert mit groben, waagerechten, jeweils zu dreien zonenartig gruppierten Schnurabdruck-Linien (Bef. 348, Nr. 184/1). Weitere Scherben aus Befund 348 (Nr. 186/2, 186/3). 32

33 Randscherben großer unverzierter Wirtschaftstöpfe mit plastischen Randverstärkungen (links aus Bef. 348, Nr. 184/2, Mitte über St. 306, Nr. 372/2). Rechts Becher der Schönfelder Kultur aus Polkern in der Altmark (aus Wetzel 1979, Taf. 57/2). Bruchstück einer Beilklinge, aus zwei getrennt gefundenen Fragmenten geklebt (Bef. 348, Nr. 186/5), rechts zum Vergleich ähnliches Felsgesteinbeil mit erhaltenem oberen Teil der Holzschäftung von Magdeburg-Neustädter See (aus Muhl/Reichenberger 2008, S. 153). 33

34 Grob stichverzierte Scherbe und abgeplatzte Griffknubbe aus Befund 351 (Nr. 190/1). Links Scherben eines reich mit Zahnstock/Kammstempel verzierten Zonenbechers aus Bef. 352 (Nr. 191/1); rechts zum Vergleich Glockenbecher aus Arnstadt in Thüringen (aus Hille 2012, Taf. 70/4). 34

35 Zum selben Gefäß gehörende Scherben, links aus Bef. 353, Nr. 192, rechts aus Bef. 355, Nr. 195/1. Scherben eines reich schnurverzierten Bechers (Bef. 352, Nr. 191/2); rechts zum Vergleich spätschnurkeramischer Becher aus Pritzen, Niederlausitz (aus Knaack/Wetzel 1988, Abb. 17/2). 35

36 Schulterscherben eines reich mit Schnurabdrucklinien und Ritzlinien verzierten Gefäßes, links aus Bef. 352 (Grube, Nr. 191/3), rechts aus Bef. 356 (großer Schichtbefund, Nr. 196/1). Grob stichreihenverzierte Scherben (Bef. 352, Nr. 191/4 und 191/5), rechts zum Vergleich Gefäß von Nedlitz, SAP-Fläche 2012, wahrscheinlich Grabbeigabe. Scherben aus Befund 354 (Grube, Nr. 193/1, 193/2, 193/3). 36

37 Scherben aus Befund 384, links Nr. 204/1, Mitte Nr. 204/2. Rechts schnurverzierte Scherbe aus Bef. 482, Nr. 226/1. Randscherbe eines Bechers mit nur sehr flüchtig angebrachten Schnurabdrücken (Bef. 50, Nr. 29/2), rechts ähnliche Scherbe von der Grabung SAP Scherbe aus neolithischer Pfostengrube (Bef. 321, Nr. 172); rechts zum Vergleich wellenbandverzierter Becher von Schmiedeberg in der Uckermark (aus Schroeder 1951, Taf. 10/1). 37

38 Dünne zahnstockverzierte WS eines Glocken- bzw. Zonenbechers (St. 81, F 3, Nr. 284/1); rechts Zonenbecher aus einer Nachbestattung in einem Großsteingrab bei Dumsewitz auf der Insel Rügen (Behrens 1969b, Abb. 1b). Kleine zahnstockverzierte Randscherben eines (?) Glocken- bzw. Zonenbechers, vgl. oben (links Bef. 21, Nr. 6/1; rechts F 7, Nr. 288). Randscherbe wohl eines großen Bechers mit schrägen Randkerben und waagerechten Rillen (F 8, Nr. 289). 38

39 Bodenstück von sehr großem Siebgefäß, Topf mit durchlochtem Boden, 3 angebrochene Löcher (Bef. 331, Nr. 178/1). Fuß einer endneolithischen oder frühbronzezeitlichen Füßchenschale (Bef. 98, Nr. 59/1); rechts zum Vergleich Füßchenschale der mitteldeutschen späten Glockenbecherkultur von Halberstadt-Wehrstedt (aus Behrens 1969b, Abb. 5 h). Links Untersuchung im Bereich der Konzentration neolithischer Gruben unter Stelle 306, rechts Scherben neolithischer Gefäße im Zwischenplanum in Befund 348, von einem rötlichen unverzierten Gefäß und einem grauen schnurverzierten Gefäß (22.3.). 39

40 Links die scherbenreiche flache Grube Bef. 348, rechts Bef Feuersteinklingen mit starkem Gebrauchsglanz, typisch für neolithische Siedlungen, wahrscheinlich Schneideneinsätze einer Sichel bzw. eines Erntemessers (links Bef. 126, Nr. 77/3, Mitte St. 176, Nr. 268/5), rechts Erntemesser mit Feuersteinklinge und erhaltenem Holzschaft aus der Schweiz (aus Lichter 2010). Künstlerisches Lebensbild von 1980 Ein jungsteinzeitliches Dorf aus der Zeit um v. Chr. an einem Seeufer, u. a. Gebrauch von Erntemessern (R. André, aus Lichter2010). 40

41 Lebensbild-Rekonstruktion eines frühneolithischen Langhauses (aus Keefer1993). 41

42 Frühbronzezeitliche Befunde und Funde Auch Brandenburg gehört zum großen Verbreitungsgebiet der frühbronzezeitlichen, nach einem Grabungsort des 19. Jahrhunderts bei Prag (Unětice) benannten Aunjetitzer Kultur. Bis vor etwa zwanzig Jahren war darüber aber nur wenig bekannt, so daß man sogar meinte, die wenigen gefundenen frühbronzezeitlichen Metallgegenstände wären einer hier länger nachlebenden schnurkeramischen oder Glockenbecherkultur zugehörig. Inzwischen wurde bei Rettungsgrabungen eine Vielzahl von Siedlungsplätzen untersucht (Zusammenstellung Beran/Hensel 2013), vor allem im Güterverkehrszentrum Wustermark, im Niederlausitzer Braunkohlenrevier und auch im Potsdamer Stadtgebiet. Gräber sind im Vergleich zu Sachsen-Thüringen oder Böhmen nach wie vor selten, so daß man von abweichenden, archäologieunfreundlicheren Bestattungspraktiken ausgehen kann. Nach den Grabungen am und um den Standort der Potsdamer Hauptfeuerwache seit 2005 bis 2009 konnte hier zum zweiten Mal ein größerer Siedlungsausschnitt im Land Brandenburg untersucht werden. Bemerkenswert ist hier, daß die Siedlung nur in der Spätphase (ca v.Chr.) der Aunjetitzer Kultur bestand. Gefäßdeponierungen Bereits am vierten Grabungstag wurde innerhalb einer schwachen Verfärbung einer offenbar flach in die neolithische Kulturschicht eingegrabenen Grube (Bef. 24) ein kleineres dünnwandiges zerdrücktes Gefäß gefunden, das mit einer dicken Bodenscherbe abgedeckt bzw. verschlossen war. Auf Grund von Ähnlichkeiten in der Profilierung und in der Materialbeschaffenheit wurde zunächst vermutet, daß es sich um ein Gefäß der früheisenzeitlichen Jastorf-Kultur handeln könnte (5.-1. Jh. v. Chr.). Alles deutete auf eine der üblichen Urnenbestattungen dieser Zeit, das Gefäß hätte dann verbrannte Knochenreste und eventuell Reste von Schmuckbeigaben enthalten müssen. Das Gefäß wurde einbandagiert im Block geborgen, getrocknet, zur Festigung mit aufgelöstem Klebstoff getränkt und vorsichtig weiter frei gelegt, gereinigt und zum Teil zusammen geklebt. Es zeigte sich, daß nur eine Henkelöse vorhanden war (bei entsprechenden Gefäßen der Jastorf-Kultur gibt es meist zwei) und daß es sich doch, wie anfänglich auch erwogen, um ein frühbronzezeitliches Gefäß, nämlich eine sogenannte Klassische Tasse der späten Phase ( v. Chr.) der in Mähren, Böhmen, Niederösterreich, Mitteldeutschland und Schlesien verbreiteten Aunjetitzer 42

43 Kultur handelt (vgl. Neumann 1929). Den Inhalt bildete nur Humuserde, die zwecks eventueller chemischer Untersuchung aufbewahrt wurde. Flach in der Fundschicht eingegrabene große Tasse, abgedeckt mit Bruchstück vom Boden eines großen Topfes (Bef. 24). Scherbe einer ähnlichen Tasse von der Grabung Potsdam- Feuerwehr, zeichnerisch rekonstruiert, ganze Exemplare dieses Typs gab es bisher in Brandenburg nicht. 43

44 Weiteres einzeln vergrabenes frühbronzezeitliches Gefäß, Befund 324 (22.3.). Frühbronzezeitliche Speichergruben Zylindrische Gruben von 1 bis 1,5 m Durchmesser und um 1,5 m Tiefe dienten in bestimmten (nicht allen) Abschnitten der Jungsteinzeit und der Bronzezeit der Lagerung von Nahrungsmitteln, vor allem von Getreide. Nach der Entleerung wurden sie mit verschiedenem Aushubmaterial, aber auch Schutt und Abfällen verfüllt. Die Speichergrubenplätze befanden sich nicht unbedingt in der Nähe der Wohnhäuser, eher an höher gelegenen und trockenen Plätzen. Einzelne Aunjetitzer Speichergruben traten bei der Grabung Ribbeck 2010 auf, die bisher meisten auf der oben genannten Grabung Potsdam-Feuerwehr, wo sie von den dort auch zahlreichen jungbronzezeitlichen Speichergruben durch eine Siedlungs-Brandschicht und eine Sandaufwehung getrennt waren und daher auch bei fehlendem charakteristischen Fundinhalt datiert werden konnten. Auf Grund des Fehlens oder des sehr unspezifischen Charakters des Fundinhaltes von Speichergrubenfüllungen werden solche auf Grabungen mehrperiodiger Fundplätze, häufig sicher zu Recht, manchmal aber wohl auch zu Unrecht, der Jungbronzezeit ( v. Chr.) zugewiesen. Ein bisher einmaliger Vorteil der Grabung Tschudistraße 6 ist, daß es hier keinen jungbronzezeitlichen Besiedlungsnachweis gibt und daß daher alle charakteristischen bronzezeitlichen Speichergruben der späten Aunjetitzer Kultur zugewiesen werden können und man somit ihre Merkmale hier gut studieren kann. 44

45 Frühbronzezeitliche Speichergrube (Bef. 38) unter Ziegelmauer des 19. Jahrhunderts, untere dunkle Füllung aus der Zeit kurz nach der Nutzung, obere helle Humuserde später nachgesackt. Speichergrube mit unterschiedlich asche- oder humushaltigen Einfüllschichten (links Bef. 115, rechts Bef. 116). 45

46 Eine der wenigen Gruben mit relativ viel Fundinhalt, Ansammlung von Scherben in einer oberen Einfüllschicht (Bef. 373). Feuersteindolch und großer Abschlag in randlich gestörter Grubenfüllung (Bef. 122, 10.3.). Derselbe Befund (122) im Profil, eher keine typische Speichergrube, eher Herdaschengrube. 46

47 Besonders tiefe Speichergrube im Zwischenplanum (Bef. 116, Stelle 150, 14.3.). Rekonstruktionsversuche jungbronzezeitlicher Speichergruben nach Befunden aus der Niederlausitz (links, aus Bönisch 2010, Abb. 10) und aus Niedersachsen (rechts, aus Gebers 1985, Abb. 7). 47

48 Rekonstruktionszeichnung aus der Nutzungszeit eines bronzezeitlichen Speicherplatzes sowie Fund verkohlter Saubohnen aus einem bronzezeitlichen Grab in der Lausitz (aus Bönisch 2012, 129). Frühbronzezeitliche Gebäude Die zahlreichen in der Grabungsfläche erfaßten Pfostengruben können in der Regel nicht nach ihrem Fundinhalt einer bestimmten Besiedlungsphase zugewiesen werden. Eher kann mit den Kriterien der Verfärbungsintensität und schärfe sowie der Abmessungen gearbeitet sowie auf die bekannten Langhausgrundrisse der Grabungen Wustermark, Dyrotz 34, Dyrotz 22 und Potsdam-Feuerwehr zurück gegriffen werden (Beran/Hensel 2013). Hier könnte mit großen Vorbehalten im Südbereich ein Hausgrundriß von 20 m Länge und sechs Metern Breite und SW-NO-Orientierung herausgearbeitet werden. Die südwestliche Giebelwand erscheint relativ deutlich, mit Bef. 173 oder 183 als südwestlichem Eckpfosten, bei jeweils unklarer Zuweisbarkeit einzelner Pfosten. Die nordöstliche 48

49 Giebelwand ist dagegen nicht zu fassen. Möglicherweise sind die Spuren durch moderne Störungen gänzlich beseitigt. Zwei wohl frühbronzezeitliche Pfostengruben (Bef. 142 b und 143 b) Mittelpfosten (Firstträger; Bef. 163) des vermuteten frühbronzezeitlichen Hauses. 49

50 Brandlehm und ausgeglühte Knochen in Bef. 131, Abfallgrube vor der Ostwand des angenommenen Hauses. Frühbronzezeitliche Keramik Das Gefäßinventar der Aunjetitzer Kultur besteht im Wesentlichen aus kleinen, dünn- und glattwandigen, meist sorgfältig gearbeiteten Trinkgefäßen, Tassen und Bechern, die vor allem auch als Grabbeigaben dienten, und großen, dickwandigen, schlickgerauhten und mit verschiedenen Handgriffen versehenen Vorrats- und zum Teil wohl auch Koch-Gefäßen. Das Scherbenaufkommen ist auf brandenburgischen Siedlungsplätzen der Aunjetitzer Kultur erstaunlich gering im Verhältnis zu wohl ähnlich wirtschaftenden jungbronzezeitlichen, eisenzeitlichen und auch jungsteinzeitlichen Kulturen. Das mag daran liegen, daß wenig Gefäßkult getrieben wurde, daß unbrauchbare Keramikreste nicht in Abfallgruben geworfen wurden, sondern an der Oberfläche liegen blieben, zertreten wurden und verwitterten. Weiterhin auch daran, daß die Scherben der im Unterschied zu anderen Zeiten fast ausschließlich unverzierten Gefäße in vermischten Fundschichten nicht identifizierbar sind. Die große Klassische Aunjetitzer Tasse aus Befund 24 wurde oben bereits besprochen. Das verzierte Gefäß aus dem ähnlichen Befund 324 ist noch nicht rekonstruiert und in der typochronologischen Zuweisung noch unklar. Ansonsten liegen einige weitere Teil von feinkeramischen Gefäßen mit dem für Spätaunjetitz typischen, stark nach außen gebogenem Rand vor. Die Masse des Fundmaterials besteht aus gerauhten, dickwandigen, mittelgroßen und großen Töpfen. Zum Teil ist die Halszone geglättet, zum Teil befinden sich auf der Schulter Griffzapfen oder Grifflappen, die das Tragen mit den Händen oder mit Stricken und 50

51 netzartigen Vorrichtungen erleichtern. Mittelgroße Töpfe mit geglättetem Hals, gerauhtem Unterteil und dazwischen einer waagerechten plastischen gekerbten Leiste dienten wohl als Flüssigkeitsbehälter oder Kochgefäße. Scherben eines größeren feinkeramischen glattwandigen Topfes mit für Spätaunjetitz typischem stark ausgebogenem Rand (Bef. 373, Nr. 202/1). Scherben von mittelgroßen Töpfen mit Kerbleisten (links Bef. 385, Nr. 205/1, rechts Bef. 51, Nr. 30/1). 51

52 Links Randstück eines gerauhten Topfes aus Bef. 133 (Nr. 83/1), Mitte und rechts Scherben von gerauhten Töpfen aus Bef. 157 (Mitte Nr. 94/1 mit Griffknubbe, rechts Nr. 96/1). Beschädigtes Kleingefäß oder keramisches Gerät unbekannter Zweckbestimmung aus Speichergrube (Bef. 116, Nr. 68). Frühbronzezeitliche Feuersteingeräte Wichtigster Fund der ganzen Rettungsgrabung ist ein frühbronzezeitlicher Feuersteindolch. Zeitgleich mit dem Aufkommen der Herstellung von Bronzegußerzeugnissen, Werkzeugen, Waffen und Schmuckgegenständen, womit man die vorgeschichtliche Periode der Bronzezeit beginnen läßt, kommt es zu einem letzten Höhepunkt der jahrtausendealten Feuerstein- Bearbeitungskunst. Messer und Dolchklingen aus Feuerstein spielen auch in der Jungsteinzeit, besonders in deren Spätphase, neben den selten erhaltenen Kupferdolchen, eine große Rolle. Neu in der Frühbronzezeit ist, daß die Steinklinge nicht mit einem Holzgriff versehen ist, sondern auch der Griff aufwendig aus dem Feuerstein geformt ist. Am Griffende mit mehr oder weniger elegant gelungenem Schwung verbreiterte Exemplare wurden früher oft und 52

53 werden heute noch gelegentlich als Fischschwanzdolche bezeichnet. Man nahm auch an, daß dieser Typ durch das Vorbild ähnlich geformter Metalldolche beeinflußt ist. In Dänemark und Schweden sind Feuersteindolche häufige Grabbeigaben, sie sind offenbar persönliche Waffen und Prestigeobjekte gewesen. In Mitteleuropa sind Grabfunde sehr selten. Einfachere Feuersteindolche ohne ausgearbeiteten Griff kennt man aus Gräbern der Aunjetitzer Kultur von Nohra bei Erfurt und Wahlitz bei Magdeburg. Unserem Stück fehlt die Spitze, das Blatt ist durch mehrfaches Nachschärfen schmaler geworden. Offenbar wurde es intensiv als Werkzeug benutzt. Die Fundgruppe der frühbronzezeitlichen Feuersteindolche ist von M. Agthe erfaßt und bearbeitet worden (Agthe 1989). In Brandenburg sind solche Dolche zwar nicht so häufig wie in Mecklenburg, Schleswig-Holstein oder Teilen Dänemarks und Schwedens, sie sind aber auch nicht sehr selten. Die absolute Besonderheit unseres Stückes ist, daß sie aus einem bei einer regulären Ausgrabung einer Aunjetitzer Siedlungsstelle aus einem dokumentierten Befund stammt, womit es überregionales Interesse gewinnt. Weiterhin gehört es der hier eher seltenen Gruppe der Griffdolche an, die die Entwicklung der Feuersteindolche abschließen und ans Ende der Frühbronzezeit gehören. Speziell handelt es sich um den Typ V nach M. Agthe, der folgendermaßen charakterisiert wird: Typ V. Flintdolch mit breitem, vom Griff abgesetztem Blatt. Der Griff hat einen ausschwingenden Abschluß, sein Querschnitt ist spitzoval Von den Dolchen des Arbeitsgebietes gehören sieben diesem Typ an (3,5 Prozent der sicher bestimmbaren Dolche). Typ V a: Flintdolch vom Typ V mit Ziergraten an den Griffkanten. Es liegen zwei Dolche dieser Form vor Typ V b: Flintdolch vom Typ V ohne Ziergrate an den Griffkanten. Diese Variante ist mit vier Exemplaren vertreten (Agthe 1989, 33f.) Unser Stück gehört mit etwas gutem Willen dem Typ V a an, daß die Ziergrate nicht so gut erkennbar gelungen sind, kann an der für Flintdolche ungewöhnlich schlechten Materialqualität liegen. Das führt zu der Vermutung, daß es sich nicht um ein Importstück aus Norddeutschland oder Skandinavien handelt, sondern um brandenburgische Eigenproduktion, möglicherweise aus der 1997 erforschten Flintdolchwerkstatt der Aunjetitzer Kultur von Dyrotz (Beran/Kurzhals 2012). Weitere wohl frühbronzezeitliche Steinerzeugnisse seien nur kurz erwähnt: Eine große dreieckige flächenretuschierte Pfeil- oder Speerspitze, ein kleiner Feuerschläger und ein dreikantiger Bohrer, der auch an ebenso fein retuschierte dreikantige Pfeilspitzen der Trichterbecherkultur oder der grübchenkeramischen Kultur Dänemarks erinnert, die auch 53

54 vereinzelt in Norddeutschland vorkommen, aber eine Griffangel besitzen und dadurch in der Form wie kleine Dreikantfeilen wirken. Durch den Fund eines außergewöhnlichen mittelpaläolithischen Faustkeils aus Granit im Wohngebiet am Jungfernsee 2013 war man dafür sensibilisiert, nicht nur auf Feuersteinartefakte zu achten, sondern auch auf geschlagene Artefakte aus anderen Gesteinsmaterialien und solches nicht von vornherein als natürlichen Schotter, neuzeitliche Steinmetzabfälle und oder Verwitterungsprodukte zu verwerfen. Das hier in diesem Zusammenhang zu erwähnende Stück besteht aus feinkörnigem Gneis und sieht exakt aus wie eine Miniaturausgabe eines mandelförmigen Faustkeils des mittelpaläolithischen Acheuléen vor mehr als Jahren aus. Ehestens könnte es ein Ausnahmexemplar einer neolithischen oder frühbronzezeitlichen Pfeilspitze sein, natürlich aber auch ein reines Zufallsprodukt. Beschädigter frühbronzezeitlicher Griffdolch aus Feuerstein, aus Grube Bef. 122 (Befundfoto siehe oben). 54

55 Verbreitung aller frühbronzezeitlichen Feuersteindolch-Typen im südwestlichen Brandenburg (aus Beran 2012 c). Verbreitung der frühbronzezeitlichen Feuersteindolche vom Typ V (gefüllte Kreise) im Süden der ehemaligen DDR vor dem Hintergrund der übrigen frühbronzezeitlichen Feuersteindolche (kleine ungefüllte Kreise). Aus Agthe 1989, Abb

56 Grob flächenretuschierte große Pfeil- oder Speerspitze mit schwach eingezogener Basis (St. 23, F 3, Nr. 248); rechts Vergleichsstück von der Grabung Uferweg 2014 (Bef. 136, Nr. 66/2). Kleine Pfeil(?)-Spitze aus Felsgestein (Gneis?) (St. 54, Nr. 256/1). Bohrer (bzw. "Feile") mit dreikantigem Querschnitt und Flachretuschen (St. 38, F 1, Nr. 251) 56

57 Feuerschläger, also zum Funkenschlagen benutztes Werkzeug (Bef. 21, Nr. 7/2), rechts Vergleichsstück, Grabbeigabe von der Grabung Wusterwitz 29 (2005). Klopfstein bzw. Reibekugel aus Quarzitgeröll, aus Speichergrube (Bef. 246, Nr. 140/3) Frühbronzezeitliche Knochenfunde und andere Tierreste Innerhalb des nun hier vorliegenden größten Siedlungsfundkomplexes der Aunjetitzer Kultur in Brandenburg haben auch die Tierreste ein großes Informationspotential. Die Knochen sind zwar schlecht erhalten, einiges ließ sich aus den tiefen Speichergruben dennoch bergen. Besonders interessant sind zwei Abfallgruben, die Schichten von Muschelschalen, wohl der Teichmuschel, enthielten, die auch heute noch in den Potsdamer Gewässern häufig vorkommt und in historischer Zeit zur menschlichen Ernährung oder auch als Schweinefutter gedient hat. Eine Grube der Grabung Potsdamer Feuerwache (2005) hatte bereits Muschelschalen und Knochengeräte enthalten. 57

58 Der Kalkgehalt der Muschelschalen sorgte für ein basischeres Milieu der gesamten Grubenfüllung und damit auch für eine viel bessere Erhaltung auch kleinerer Knochen, z. B. zahlreicher Fischgräten sowie eines auf der Grubensohle liegenden Pferdeschädels, der bandagiert im Block geborgen wurde. Muschelschalenschicht und Pferdeschädel in Grube Bef Weitere Freilegungsstadien von Befund

59 Spitze einer Knochennadel, auf beiden Seiten eingekerbt, L noch 5 cm (Bef. 157, Grube mit Muschelschalen, Nr. 96/3). Elchgeweihbruchstück aus Speichergrube (Bef. 116, Nr. 67/4). Knochen großer Fische (Bef. 157, Nr. 96/4). 59

60 Frühe Römische Kaiserzeit Kaiserzeitliche Funde Archäologisches Leitfossil der frühen Kaiserzeit des ersten und zweiten Jahrhunderts ist die schwarz-glänzend polierte und mit Rollrädchenverzierungen versehene Feinkeramik. Typisch für diese sind auch abgesetzte Böden, sogenannte Pokalfüße, von repräsentativen Trinkgefäßen. Zahlenmäßig überwiegend sind allerdings einfach profilierte Töpfe mit einziehendem Rand oder auch Töpfe und Vorratsgefäße mit ausbiegendem und verdicktem Rand. Diese alle sind entweder ganz oder am Oberteil unverziert und glatt, das Unterteil trägt einfache Verzierungen bzw. Aufrauhungen, wie Fingertupfen, Fingerkniffe, grobe Einstiche mit verschiedenen Gegenständen, Kammstrich, Besenstrich, fingerverschmierte Schlickrauhung oder Sandrauhung, die letzteren beiden kommen auch an früheisenzeitlicher, bronzezeitlicher oder gelegentlich auch neolithischer Keramik vor, was manchmal die Zuweisung erschwert. Gerade hier ist eine einfache Unterscheidung insbesondere von der in der Region auch noch wenig erforschten Keramik der späten Aunjetitzer Kultur nicht möglich. Regelmäßig kommen auf kaiserzeitlichen Siedlungen die sogenannten Spinnwirtel vor, die Schwunggewichte an den einfachen Handspindeln. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen, von kugel- oder linsenförmig bis symmetrisch oder asymmetrisch doppelkonisch, mit geraden oder konkaven Lochseiten, in schwarzer, gelbbrauner oder rotbrauner Farbe. Spinnwirtel gibt es auch in Neolithikum und Bronzezeit, die kaiserzeitlichen sind meist von kantigerer Form (konisch oder doppelkonisch), dunklerer Farbe und manchmal verziert. Insofern ist das hier von Stelle 23 vorliegende Stück auf Grund seiner unspezifischen Form eigentlich nicht sicher datierbar. Vielleicht gehört es aber zu den hier befindlichen kaiserzeitlichen Gruben Bef. 29, 39 oder

61 Frühkaiserzeitliche elbgermanische Rollrädchenware aus dem Grubenhaus Befund 210 (Nr. 127/1; Nr. 128/1). Links: Gefäßrest aus Gräbchen Bef. 440, hier wahrscheinlich aus Grubenhaus Bef. 430 verschleppt (Nr. 214/1); rechts: Randstück eines Topfes mit plastischer Halsleiste (Bef. 91, Nr. 56/1). 61

62 Schwarzglanz-Rollrädchenware aus Grube Bef. 310 (Nr. 166/1). Zum Vergleich ein schwarzglänzendes rädchenverziertes frühkaiserzeitliches Pokalgefäß, Grabfund von Nitzahn, Lkr. Havelland, im Museum Genthin. Rechts eisernes Töpferrädchen von Kalbe/Milde (aus Grünert 1978, Abb. 121). 62

63 Zusammengehörige Keramiksplitter, schwarz, mit zweizeiliger Rädchenverzierung, 1. Jahrhundert n. Chr. (Fund 1651, 16.7.). Rechts zum Vergleich rädchenverzierte frühkaiserzeitliche Graburne vom Gräberfeld Kemnitz (H. Geisler). Scherben eines gerauhten Topfes und einer glattwandigen Schale mit einziehendem Rand und Henkelöse, eventuell vorrömische Eisenzeit (Bef. 450, Nr. 217/1) Zwei Fragmente eines Tonlöffels, nicht ganz klar, ob eisenzeitlich oder kaiserzeitlich (Bef. 375, Nr. 203/1) 63

64 Tönerner Spinnwirtel, Teil der Handspindel zur Verspinnung von Wolle oder Flachs. St. 23, F 2, Nr Rechts: Darstellung eines Frau mit Handspindel (aus Schlette 1972, S. 81). Kaiserzeitliche Knochenfunde Die örtlichen Bodenverhältnisse sind der Erhaltung von Knochen nicht günstig. Aus steinzeitlichen Befunden konnten keine Knochen geborgen werden, aus frühbronzezeitlichen meist wenig (bei den oben beschriebenen Ausnahmen). Kaiserzeitliche Befunde enthalten oft viel Holzasche, die für ein etwas basischeres Bodenmilieu sorgt, hinzu kommt das geringere Alter. So sind einige Abfall-Tierknochen aus kaiserzeitlichen Gruben erhalten, allerdings von geringer Festigkeit und stark fragmentiert. Bei einer zukünftigen Bearbeitung durch einen Zoologen können sie interessante Informationen zur Wirtschafts- und Lebensweise der germanischen Bevölkerung erbringen. Ein bemerkenswertes Stück ist ein Gerät aus der abgeschlagenen Sprosse eines Rothirschgeweihs mit abgeplattetem und eingekerbtem Ende, vielleicht als Stempel zur Keramikverzierung verwendet. 64

65 Aus einer Rothirsch-Geweihsprosse gefertigtes Gerät (Bef. 310, Nr. 166/3). Pferdehuf aus Grube Bef. 310, Nr. 166/4. Schlacke Bei den Grabungen südlich des Kanals im Jahre 2012 waren umfangreiche Hinterlassenschaften germanischer Eisenproduktion aufgetreten, darunter ein teilweise erhaltener kleiner Schmelzofen. Die Datierung lag relativ spät, wahrscheinlich im vierten Jahrhundert. Hier traten nun ebenfalls die charakteristischen Fließschlacke-Brocken auf, die Nedlitzer Eisenverhüttung im 1. Jahrhundert hat also offenbar (auch?) hier in der Nähe stattgefunden. 65

66 Kleines Fließschlackestück, Abfall der Eisengewinnung in Rennöfen, aus der kaiserzeitlichen Grube Bef. 310 (Nr. 166/2). Ebenerdige kaiserzeitliche Pfostenbauten Die archäologische Kaiserzeitforschung bzw. die Erforschung der germanischen Periode hat im Havelland bereits eine lange Tradition und kann auf einen reichen Quellenbestand zurückgreifen (Matthes 1931; May 2000). Während früher mehr die Gräberfelder im Mittelpunkt des Interesses standen und die darauf beruhenden Forschungen zur zeitlichen Gliederung des Fundmaterials (Eggers 1955), gab es in den letzten Jahren in Brandenburg viele Siedlungsgrabungen (Schöneburg 1996; 2000; Bode 1998; Brather 1999; Hofmann 2003; Schuster 2004; Leube 2009; Stark 2012). Die Siedlungen bestehen hauptsächlich aus großen ebenerdigen rechteckigen Pfostenhäusern (Langhäuser, Wohnstallhäuser), in denen sich ebenerdige Herdstellen und Viehboxen befinden), ebenerdige Pfostenspeicher, sogenannte Grubenhäuser, Brunnen und technische Anlagen (Kalkbrennöfen, Backöfen, Keramikbrennöfen, Eisenschmelzöfen). Kaiserzeitliche Hauspfosten sind meist tiefer eingegraben als bronzezeitliche und neolithische, auch auf Grund ihres viel geringeren Alters in der Bodenverfärbung noch kräftiger und schärfer begrenzt. Trotzdem sind hier die Pfostengruben-Verfärbungen auf Grund der starken Störungen und Verwürgungen der Schichten schwer zu erkennen, nur noch flach erhalten bzw. es ist davon auszugehen, daß viele gar nicht mehr da sind. 66

67 Darum waren hier auch klare, schon beim Anlegen der Plana ins Auge fallende Wandpfostenreihen, die ein zielgerichtetes Weitersuchen ermöglicht hätten, nicht zu erkennen (wie es auf der SAP-Fläche 2012 und 2014 manchmal der Fall war). Auch die auf anderen Grabungen (z. B. Großbeeren, Beran 2012 a) zur Unterscheidung von Hausgrundrissen hilfreichen Pfostengrubenfüllungen aus gelbem oder roten Lehm gab es hier nicht. Außerdem waren die Pfostengrubenfüllungen in dem relativ leicht beweglichen Sandboden durch jahrtausendelange Bodendurchmischung durch Wühltiere und Baumwurzeln stark überprägt bis manchmal nahezu ausradiert. Viele im Plan verzeichnete und dokumentierte Pfostenstellen muß man daher als gefühlte Pfosten bezeichnen, in der Befundliste sind sie mit Fragezeichen versehen. Eine detailliertere, zeitaufwendigere Auswertung der Grabungsdokumentation (z. B. systematische Analyse nach Pfostentiefen und Füllungsfarben) könnte hier sicher eindeutigere Ergebnisse erzielen und weitere Gebäuderekonstruktionen ermöglichen. Vorläufig kann man nur im Nordwesten, im Bereich der Flächen St. 370 und 476, ein kleineres, NNO-SSW-orientiertes, etwa 5 m breites und 14 m langes Haus mit eventuell abgerundeten Giebelseiten lokalisieren. Die tiefe Grube Befund 450 mit der eigenartigen, eher früheisenzeitlichen Keramik, die in der Mitte dieses Hauses läge, könnte eine zugehörige Vorrats- bzw. Kellergrube sein, das ist aber sehr unsicher. Eine weitere kaiserzeitverdächtige Pfosten-Ansammlung befindet sich im Süden (Fläche St. 197). Eine parallele Linie, also gegenüber liegende Hauswand, zu der schon bei der Grabung ins Auge fallenden Aufreihung ließ sich nicht finden. Die Richtung NW - SO der Pfostenreihe Bef. 198 bis 202, eventuell bis 241 oder 245 läßt eher daran denken, daß es eine Schmalseiten- bzw. Giebel-Wand oder eine Querwand sein könnte. Vermutlich ist ein großer Teil der zunächst auf Grund ihrer relativ hellen Färbung und verwaschenen Konturen als eher frühbronzezeitlich eingeordneten Pfostenbefunde doch kaiserzeitlich. 67

68 Kaiserzeitliche Pfosten (Bef. 20 a und 20 b) über hellbrauner, wohl natürlicher Bodenverfärbung. Mögliche kaiserzeitliche Hauswand-Pfostengruben-Reihe (Befunde 405 bis 408). 68

69 Ideal-Rekonstruktion eines germanischen Langhauses (Wohnstallhaus) mit Wohnbereich mit Herdstelle und Stallteil mit Viehboxen, nach Ergebnissen von Grabungen an der Nordseeküste (aus Donat 1978, Abb. 68). Kaiserzeitliche Grubenhäuser Die archäologisch dankbarste Befundgruppe sind die sogenannten Grubenhäuser. Einerseits können an ihnen gut viele Konstruktionsdetails von kleinen, überschaubaren Bauwerken studiert werden, andererseits erbringen sie die große Masse und auch die beste, aussagekräftigste und ansehnlichste Qualität des gewonnenen Fundmaterials. Es handelt sich um rechteckige Gruben mit ebener Sohle und ehemals wohl senkrechten, durch Verfall jetzt meist in den Profilen als schräg erfassten Wänden, die Abmessungen liegen etwa zwischen 2 x 3 bis 4 x 6 m. Die ursprüngliche Eingrabungstiefe unter die seinerzeitige Oberfläche betrug wahrscheinlich etwa 70 bis 100 cm, wenn man davon ausgeht, dass die mittelalterlich-neuzeitliche Pflugschicht aus aufgearbeiteter Kulturschicht bzw. auch den oberen Teilen der Grubenfüllungen besteht. 69

70 Unter dem letzten oder vorletzten Planum, in dem Form und Umrisse der Hausgrube meist erst klar erkennbar werden, bleibt noch eine Eintiefung von meist 40 bis 60 cm, deren Fundinhalt dann sicher eine Einheit bildet. Nur ein Teil der Funde aus einer Hausgrube, in der Regel in den untersten Schichten, stammt allerdings aus der Zeit seines Bestehens und seiner Nutzung und kann auf diese Rückschlüsse erlauben. Die Mehrzahl der Stücke, insbesondere Tierknochen, wurde nach der Aufgabe in die Grube geworfen bzw. geriet beim Zufüllen und Einplanieren mit an anderer Stelle ausgehobener Erde, die dann auch älteres bzw. auch viel älteres Material enthalten kann, hinein. Eingetiefte Hausinnenflächen bis hin zu richtigen Grubenhäusern der beschriebenen Art gibt es seit dem mittleren Neolithikum immer wieder. In der vorrömischen Eisenzeit sind sie sehr selten. Im ersten Jahrhundert n. Chr. werden sie auf einmal sehr häufig und prägen das Bild der Siedlungsgrabungen. Im frühen Mittelalter, im slawischen und im frühdeutschen Kulturgebiet, sind sie durchweg bis etwa ins zehnte Jahrhundert die übliche Hausform, um dann von holzversteiften Erdkellern abgelöst zu werden. In jüngerer Zeit waren sie vor allem noch in Osteuropa und Sibirien verbreitet (Podsemljanki, Erdbunker ). Die kaiserzeitlichen Grubenhäuser des 1. bis 5. Jahrhunderts kommen immer zusammen mit viel größeren ebenerdigen Pfostenhäusern vor. Dies zeigte insbesondere die vollständig ausgegrabene Siedlung Göritz 4 im Braunkohlentagebau Seese-Ost bei Cottbus, wo z. T. eine zeitliche, konstruktive und funktionale Zusammengehörigkeit von ebenerdigem Langhaus und unmittelbar daneben liegendem Gruben- Haus wahrscheinlich gemacht werden konnte (Berg-Hobohm 2004). Zudem enthalten kaiserzeitliche Grubenhäuser keine Öfen oder Herdstellen wie die frühmittelalterlichen Häuser. Daher nimmt man an, dass sie nicht zu Wohnzwecken gedient haben. Häufig findet man in ihnen Werkzeuge und Produktionsabfälle, die auf Spinnerei, Weberei, Schneiderei, Feinschmiedearbeiten und andere handwerkliche Betätigungen schließen lassen, weshalb sie vielfach als Werkstatträume angesprochen werden. Hier wäre allerdings die Frage nach den hier herrschenden Lichtverhältnissen zu stellen. Außerdem stammt aus den Grubenhäusern ohnehin die Mehrzahl des Fundmaterials, so dass man z. B. mit gleichem Recht auch sagen könnte, es seien Speiseräume gewesen (Tierknochen, Gefäßscherben). Am plausibelsten erscheint eigentlich eine Primär- bzw. Haupt-Funktion als im Sommer kühle, im Winter frostfreie und verschließbare Vorratsräume, ähnlich wie bei heutigen 70

71 Kellerräumen. Man konnte sich bei schlechtem Wetter natürlich auch darin aufhalten und den verschiedensten Beschäftigungen nachgehen. Die Hausgrube Befund 210 war im oberen Bereich stark gestört, die Füllung zum Teil weit verzogen, im Sohlenbereich jedoch noch einigermaßen gut erhalten. Sie enthielt eine größere Menge Keramikscherben und einige Tierknochen. Die Orientierung war wohl etwa Ost-West, die Abmessungen drei mal vier Meter. Zwei vermutliche Eckpfosten ließen sich noch nachweisen, die Befunde 252 und 322. Es gehört also am ehesten zum Vierpfostentyp. Eventuelle Giebelpfostenspuren auf der Ost und Westseite können eventuell ganz den dortigen Störungen zum Opfer gefallen sein. Eventuelle Pfosten in der Mitte der Nord- und der Südseite hätten hier noch erkannt werden können, waren also wohl nicht vorhanden, bzw. es gab noch nicht unter die Grubensohle eingetiefte Ständer. Bei der sehr stark zerstörten, noch kleineren Hausgrube Befund 430, Ausrichtung WNW - OSO, Abmessungen etwa zwei mal drei Meter, gab es noch einen nachweisbaren, sehr tiefen Pfosten in der Mitte der östlichen Schmalseite, es könnte also der Zweipfostentyp vorliegen. Die noch am besten erhaltene nordwestliche Ecke der Hausgrube Befund 210 nach Ausgrabung bis auf die Profilstege. Die schwarz-aschige Einfüllung, die ebene Sohle, die ehemals senkrechte, dann verstürzte Wand sind zu erkennen. Im Vordergrund im Planum der Eckpfosten Bef. 322, rechts daneben die frühbronzezeitliche Speichergrube Bef

72 Kaiserzeitliche Gruben Tiefe Vorratsgruben, wie sie in der frühen und besonders der jüngeren Bronzezeit massenhaft gegraben wurden, sind in den ersten Jahrhunderten unüblich, vermehrt gibt es sie erst wieder im slawischen Mittelalter. Kaiserzeitliche Siedlungsplätze sind geprägt von ebenerdigen Pfostenhäusern, Pfostenspeichern, Grubenhäusern, eventuell Herdstellen und Brunnen. Sogenannte Siedlungs-, also Vorrats- und/oder Abfallgruben gibt es kaum. Das kommt vermutlich daher, daß in einer feuchteren Klimaphase Getreide- und andere Vorräte nicht unterirdisch, sondern oberirdisch in abgehobenen hölzernen Speichergebäuden gelagert wurden. Daher kann auch hier nur eine Handvoll der vielen Gruben der Kaiserzeit zugewiesen werden, und die große Mehrzahl der vielen durch Funde nicht klar datierbaren Gruben dürfte frühbronzezeitlich sein. Die kaiserzeitliche Herdaschengrube Befund 310. Typisch ist der eher ovale bis rechteckige Umriß und das muldenförmige Profil, im Unterschied zu den bronzezeitlichen zylindrischen Speichergruben. 72

73 Rechts die kaiserzeitliche Siedlungsgrube Bef. 91, im Planum gestört durch hellere, wohl frühneuzeitliche Pflugfurchen; links ein wahrscheinlich älterer Pfosten (Bef. 92). Künstlerisches Lebensbild aus einer frühkaiserzeitlichen Kleinsiedlung mit drei langrechteckigen Wohnstallhäusern, einem Grubenhaus und einem Speicher (Zeichnung B. Fischer in Faltblatt Freilichtmuseum Germanische Siedlung Klein Köris). 73

74 Funde des 14. bis 19. Jahrhunderts Der Fundplatz gehörte bis ins 19. Jahrhundert zu den Garten- und Ackerflächen des Fährgutes Nedlitz, wie der Suchodoletz-Plan aus dem 17. Jahrhundert zeigt (siehe oben). Zeitweise wurde hier sogar Weinbau betrieben. Ein Niederschlag im Befundbild, im Plan dargestellt, ist der uferparallel etwa zwanzig Meter lange Streifen von in WSW-ONO-Richtung etwa fünf Meter langen Beetfurchen. Diese haben die stein-, bronze- und kaierzeitlichen Befunde mehrfach gestört, zerstört und überlagert, werden selbst aber wieder geschnitten von der gaststättenzeitlichen Abfallgrube Befund 311 und den noch jüngeren Leitungsgräben. Im Mittelalter war die Bewirtschaftung wohl nicht besonders intensiv. Nur eine Scherbe der harten Grauware wohl des 14. oder 15. Jahrhunderts ist unter dem Fundmaterial aus den Humusschichten. Bei der Geländenutzung im 16. bis 19. Jahrhundert als Acker- und Gartenland und als Verkehrsweg kamen jedoch zahlreiche neuzeitliche Scherben hierher, teilweise beim Zerbrechen hier bei der Nahrungsaufnahme genutzter Gefäße, teilweise wurde auch kleinstückiges Fundmaterial aus den Ortslagen zusammen mit dem Stalldung auf die Äcker verschleppt ( Mistfuhrenkeramik seit dem späten Mittelalter, eventuell schon früher). Die allgegenwärtigen Bruchstücke holländischer oder nach holländischem Vorbild auch in Potsdam hergestellter Tonpfeifen hängen ebenfalls mit der Feldarbeit oder mit der Mistdüngung zusammen. Im 18. Jahrhundert wurde nicht nur in den Pausen sondern auch bei der Arbeit viel geraucht. Die in Potsdam generell häufigen und im südlich anschließenden Grabungsareal Campus am Jungfernsee besonders kennzeichnenden älteren Militariafunde (Beran 2013) waren hier nicht in dem Maße zu erwarten. Jedoch gab es auch hier die in Potsdam allenthalben vorkommenden Flintensteine von den Schlössern der Steinschloßmusketen und -pistolen, des 18. Jahrhunderts bis um Zum Teil können sie auch bei zivilen Jagdausflügen in der Feldflur verloren oder weggeworfen worden sein. Eine im Baggerabraum gefundene, also wohl aus der vermischten Deckschicht stammende Eisenkugel war zunächst für ein Sportgerät gehalten worden. Durch das beim Reinigen sichtbar werdende Zündloch erwies sie jedoch als ein Artillerie-Sprenggeschoß eines vom 16.bis zum 19. Jahrhundert verwendeten Typs (Geibig 2012, ). Solche schwarzpulvergefüllten Kugeln wurden als Bomben bezeichnet, der heute übliche Begriff Granate wurde ursprünglich nur für Handgranaten verwendet. Das Gewicht beträgt etwa 74

75 vier Kilogramm, sie war also zum Verschießen durch eine Achtpfünder -Kanone (bzw. Haubitze oder Mörser) bestimmt. Die hölzerne, schwarzpulvergefüllte Zündröhre fehlt. Im Inneren befindet sich eine gelbgesprenkelte Masse, wohl Reste der Schwarzpulver- Sprengladung. Das Oxydationsmittel (Salpeter, Kaliumnitrat) dürfte im Lauf der jahrhundertelangen Lagerung im Boden vollständig ausgelaugt und durch eingesickerten Sand und Rost (Eisenhydroxid) ersetzt sein, daher liegt hier nicht das geringste Gefährdungspotential mehr vor (Auskunft Dr. A. Geibig, Museum Veste Coburg). Das Stück ist entweder nie verschossen worden oder es hat nicht gezündet. Kampfhandlungen des in Frage kommenden Zeitabschnittes mit Artilleriebeschuß auf die Nedlitzer Halbinsel sind u. W. nicht überliefert. Daher ist wohl eher an ein Verlieren oder Wegwerfen bei einem Rückzug zu denken, eventuell während des dreißigjährigen Krieges ( ) oder in der napoleonischen Zeit (1806 oder 1813) zu denken, eine eingehendere Untersuchung des Stückes wird vielleicht eine genauere Zeitbestimmung ermöglichen. Neuzeitliche, in ONO-WSW-Richtung senkrecht zum Ufer verlaufende Beetfurchen, im Vorder- und Hintergrund Abrißstörungen. Unter diesem Horizont (Stelle 187) waren noch zahlreiche Grubenbefunde erhalten (St. 201). Beispiele für die Gefäßkeramik des 17./18. Jahrhunderts: links bunte Malhornware (Nr. 270/2), rechts Fayence (Nr. 278/2). 75

76 Fragmente holländischer Tonpfeifen, Massenfunde auf Siedlungs- und Ackerflächen des 18. Jhs. Links: Streufunde Stelle 13, Nr. 238/2, Mitte und rechts: Stelle 20, Nr. 242/3. Links: Doppelläufiges Jagdgewehr mit in den zwei Hähnen mit Blei-Futter eingespannten Flintensteinen (Deutsches Klingenmuseum Solingen). Mitte: kleiner abgenutzter Flintenstein aus gelbbraunem, weiß fleckigen Import-Feuerstein (Nr. 249/7), rechts: dickes Fragment aus gelblichem Flint mit unregelmäßiger Trümmer-Steilretusche, wohl Bruchstück von Flintenstein (Streufund Stelle 13, Nr. 238/6) Eiserne Artilleriegranate aus dem Zeitraum des 17. Bis 19. Jahrhunderts, Abraumfund. 76

77 Funde und Befunde der Gaststättenzeit Von der Anfang der 1890er Jahre erbauten Ausflugsgaststätte Zur Römerschanze wurde, wohl zu Werbezwecken, ein Heft Sagen aus Nedlitz Vergangenheit. Verlag O. Buge, Nedlitz herausgegeben. Der nur mit seinen Initialen G. E. genannte Autor behauptet einführend: Im Garten der Römerschanze steht eine alte breitästige Linde. Ein Zeuge längst vergangener Zeit, hat mir ihr Rauschen manche Sage und manches Lied in die Seele geflüstert. Und was sie mir gekündet, weihe ich heute Denen, die aus Liebe zu unserem schönen Nedlitz geneigt sind, auch eine kleine Gabe freudigen Herzens entgegen zu nehmen. Nedlitz, Wirthshaus zur Römerschanze, im März Der Verfasser. Es folgen drei Geschichten und ein Gedicht, die um 500 n. Chr., im 12. und 16. Jahrhundert sowie in der Gegenwart spielen sollen und außer einigen Details der letzten komplett im Stil der Zeit selber ausgedacht sind. Den Standort der nicht mehr existierenden Linde haben wir mit archäologischen Mitteln nicht lokalisieren können. Möglicherweise ist sie auf der farbigen Postkarte von 1898 mit Ansicht von der Seeseite ganz links zu identifizieren und hätte dann vielleicht tatsächlich in der Nähe wenn nicht in dem Grubenhaus Befund 210 gestanden. Jedenfalls kam man in die Versuchung, die kaiserzeitlich-semnonische Siedlungsschicht und die Grubenhäuser, in Anlehnung an Heinrich Schliemann, mit Ridigast dem Semnonen zu personalisieren, der zuletzt eine slawische Prinzessin heiratet und zum Urahnen heutiger Potsdamer wird. Vielleicht haben wir aber zumindest ein paar Gefäße gefunden, mit denen der Autor G. E. inspirierende Getränke zu sich nahm. Etliche sonst undekorierte Porzellantassen und -teller aus der Müllgrube Befund 515 tragen die Aufschrift Restaurant Buge. Möglicherweise sollte das neben der Werbung auch eine Diebstahlsicherung in der riesigen und unübersichtlichen Freiluftgaststätte sein. Die Tassen und Teller zeigen am Boden das KPM-Zeichen, gehören also zur preiswerteren Massenproduktion der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin, geliefert wurden sie jedoch von der Firma H. C. Neumann v. L. Hoppe, Potsdam, 8 Ecken, Kgl. Hoflieferant, wie ebenfalls auf einigen Stücken schriftlich vermerkt ist. Einfaches KPM-Geschirr gibt es auch in größerer Zahl ohne weitere Aufschrift aus Befund 311. Eine Porzellanplatte aus dieser Müllgrube stammt von einer anderen Gaststätte, es trägt nämlich die Aufschrift Wirtshaus zum Dr. Faust Sacrow. Laut einer auf der Postkarte von 1898 erkennbaren Gebäude-Aufschrift war damals der Inhaber ein F. Buge, wie das Verwandtschaftsverhältnis zu dem (oder der) auf dem Sagen- 77

78 Heft ebenfalls 1898 als Verleger genannten O. Buge, Nedlitz war, bleibt zu erforschen. Der Name Buge kommt in einer Potsdamer Verlagsgeschichte (Tripmacker 2008) nicht vor. Auch das Autorenkürzel G. E. war bisher nicht aufzulösen. Bei einem Rudolf Bungart, der auf einer nicht viel jüngeren Postkarte genannt ist, bleibt unklar, ob es der derzeitige Wirtshausbetreiber ist oder der Künstler. Offenbar den Hersteller dieser Karte bezeichnet G. Berger, Potsdam. Auf einer 1926 abgestempelten Postkarte ist der Inhaber Anton Bosek benannt. Eine andere Postkarte von 1934 trägt u. a. die Aufschrift: Besucht Nedlitz, das Wirtshaus Zur Römerschanze am Jungfernsee / Paul Bosek, Tel. Potsdam Tel Eine Literatur- und Archiv-gestützte Geschichte der Nedlitzer Ausflugsgaststätten zu schreiben, ist zwar nicht unmittelbare Aufgabe der archäologischen Denkmalpflege, jedoch sollten Bezüge zur Interpretation des Fundmaterials hergestellt werden, das vielleicht zukünftig für Ausstellungen oder auch interdisziplinäre Forschungen genutzt werden kann. Postkarte von 1898 die auch den Namen F. Buge zeigt. 78

79 Postkarte mit Straßenansicht wohl kurz nach 1903, im Hintergrund eine Brücke, der Nedlitzer Durchstich, noch schmaler als heute, scheint also schon zu existieren. Postkarte mit Ansicht der Wasserseite von Parkrestaurant und Wirtshaus zur Römerschanze von

80 Ansicht der Wasserseite auf einer frühen Foto-Postkarte von Straßenseite auf einer Postkarte von Hinter dem Gebäude offenbar die literarisch verewigte Linde. 80

81 Die 1926 abgestempelte Postkarte zeigt das gefundene Geschirr in Benutzung. Offenbar in der Gaststätte zur Werbung vertriebene Publikation eines (uns bisher) unbekannten Verfassers mit in der Umgebung angesiedelten, als Sagen ausgegebenen fiktiven Geschichten (kein Grabungsfund). 81

82 Ziegelkeller nach Herausnahme der Kohlengrusfüllung (29.2.). Zisternenartiger Brunnen Befund 363, aus älteren handgestrichenen und ungleichmäßg gebrannten Ziegeln, ein Ziegel mit eingestrichener Zahl 8000, wohl zur Produktionsabrechnung (22.3.) 82

83 Standard-Kaffeetassen des Restaurant Buge (Bef. 515, Nr. 60/3). Standard-Porzellanteller des Restaurant Buge Zur Römerschanze, hergestellt von der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin, geliefert von der Firma Neumann in Potsdam (Bef. 515, Nr. 60/6). Bratenplatte mit Goldrand, von einer anderen Gaststätte, Wirtshaus zum Dr. Faust Sacrow (über St. 83, also wohl zur Müllgrube Bef. 311, Nr. 260/5). 83

84 Farbige Untertasse mit Goldrand (Bef. 311, Nr. 315/1). Standard Porzellan-Untertasse (Bef. 311, Nr. 315/2). Porzellankännchen (Bef. 311, Nr. 168, Nr. 115/3). 84

85 Porzellantassen aus Bef. 311 (Nr. 315/4, Nr. 315/5, Nr. 315/6). Kerzenhalter (Bef. 311, Nr. 315/7). Steinzeug-Bierflasche, hellgrau, Mündung abgebrochen, Aufschrift, eingestempelt, teilweise unleserlich "L. Schulze 1 L"Steinzeugflasche (Bef. 311, Nr. 167/1). 85

86 Links Kuchenform aus braun glasierter Irdenware (Bef. 515, Nr. 60/2), rechts Henkeltopf aus braun glasierter Irdenware (Bef. 515, Nr. 60/1). Braun glasierte Ware aus Bef. 311 (links Nr. 315/8, rechts Nr. 315/9). Zwei Keramik-Blumentöpfe aus Bef. 311 (Nr. 315/10). 86

87 Links: Grüne Glasflasche (ohne Boden) mit Relief-Aufschrift "Hugo Meissner" und "unverkäuflich"(bef. 515, Nr. 60/9) und rechts wohl zugehöriger Porzellan- Flaschenverschluß, gefunden in der Schicht über der Müllgrube Bef. 515 (über St. 103, Nr. 263/3), mit Beschriftung des Bestellers und des Herstellers. Links: Kleine Flaschen aus farblosem Glas, für Medizin, Essenzen oder Öl (Bef. 515, Nr. 60/10), Flasche mit Korken und Resten vom Inhalt (Streufund über Stelle 13, Nr. 238/4). 87

88 Links Teil einer Kompottschale aus farblosem Glas mit reicher Preßreliefverzierung (Bef. 515, Nr. 60/7), rechts Zitronenpresse (Bef. 311, Nr. 315/16). Preßglas-Henkelbecher (kleine Biergläser) mit Dellenverzierung (links Bef. 515, Nr. 60/8; Mitte Bef. 311, Nr. 315/11) oder senkrecht gerippt (rechts, Bef. 311, Nr. 315/12). Preßglas-Likörglaser (links St. 103, Nr. 263/4), Mitte u. rechts Bef. 311, Nr. 315/13 u. 315/14). 88

89 Reliefkacheln mit preußischen Motiven aus Bef. 516, Nr. 187, und, unten rechts, aus dem Abraum zu St. 306, Nr Braunkohlebrikett mit noch zu identifizierender Hersteller-Reliefprägung. Abwasserrohr aus glasierter Keramik aus dem frühen 20. Jahrhundert. Dr. J. Beran Archäologie Manufaktur GmbH Wustermark, den 25. August

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