Klimaneutrale Landesliegenschaften Wie geht das Land vor?
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- Franka Frei
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1 Klimaneutrale Landesliegenschaften Wie geht das Land vor? 6. EKI-Fachforum: Förderung sichern mit Sanierungsfahrplänen Energie und Kosten sparen Dr. Patrick Hansen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Bordesholm, 13. Juli 2017
2 Agenda 1. Energiewende- und Klimaschutzgesetz 2. Energieverbrauch und CO 2 -Emissionen der Landesliegenschaften 3. Anforderungen an die Vorbildfunktion des Landes 4. Sanierungsstrategie als strategisches Werkzeug 5. Möglicher Weg zur Sanierungsstrategie Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 2
3 Klimaschutzziele Schleswig-Holstein hier: Entwicklung der Treibhausgasemissionen Die derzeitigen Aktivitäten in den Sektoren reichen nicht aus, um die Klimaschutzziele 2020, 2030 und 2050 zu erreichen! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 3
4 Reaktion auf fehlende Gesetzgebung des Bunds hier: Energiewende- und Klimaschutzgesetz in SH Festschreibung von zentralen Klimaschutzzielen für das Land Schleswig-Holstein (Verkündung im Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein am ) (Link: -> Ziele für Erneuerbare Energien (EE) neben den Treibhausgasemissionen: Ausbau der Stromerzeugung aus EE: - bis 2025: 37 TWh, - bis 2030: 44 TWh Anteil der EE am Endenergieverbrauch für Wärme: - bis 2025: 22 %, - bis 2030: 25 % Vorbildfunktion der Landesregierung Ziel CO 2 -freie Strom- und Wärmeversorgung der Landesliegenschaften, Erarbeitung von Klimaschutzstrategien für Bauen, Beschaffung, Green IT, Mobilität Unterstützung der Energiewende im Wärmesektor Rechtsgrundlage für Kommunen, Daten für kommunale Wärmeplanungen, Steigerung der Transparenz für Verbraucher bei Fernwärmepreisen Unterstützung der Kommunen und Verbraucher und Verbesserung der Vorbildfunktion. Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 4
5 Landesliegenschaften hier: Nutzungsaufteilung der beheizten Nettogrundfläche (NGFe) Quelle: GMSH 2013 Die gesamte Nettogrundfläche der Gebäude beträgt ca. 1,82 Mio. m 2 NGFe. Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 5
6 Landesliegenschaften hier: Übersicht zur flächenbezogenen Veränderung von 1992 bis 2015 Einheit Veränderung Wärme (witterungsbereinigt) Verbrauch kwh/m 2 a % Kosten /m 2 a 4,48 7,85 75% CO 2 -Emissionen kg CO 2 /m 2 a 35,0 25,9-26% Strom Verbrauch kwh/m 2 a % Kosten /m 2 a 4,79 9,31 94% CO 2 -Emissionen kg CO 2 /m 2 a 27,4 26,8-2% Wasser/ Abwasser Verbrauch l/m 2 a % Kosten /m 2 a 1,24 1,26 1% Gesamt (witterungsbereinigt) Kosten /m 2 a 10,51 18,42 75% CO 2 -Emissionen kg CO 2 /m 2 a 62,4 52,6-16% Summe 36,2 Mio. Ziel 2050: % Quelle: GMSH 2017 Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 6
7 CO 2 -Emissionen (witterungsbereinigt) kg/m 2 a bezogen auf NGFe (beheizte Nettogrundfläche) Landesliegenschaften hier: Flächenbezogene CO 2 -Emissionen ,0 10,9 2,9 10,0 2,4 9,5 2,2 8,6 1,5 9,0 1,4 1,2 8,9 8,1 1,1 8,1 1,0 7,3 0,9 7,4 0,7 7,6 0,6 7,4 Heizöl Gas 40 20,8 20,4 19,9 22,1 18,6 19,6 18,1 18,5 18,1 18,4 17,9 17,8 Fernwärme 30 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2 0,1 Heizstrom ,4 27,0 25,5 25,4 26,3 26,7 28,1 30,7 30,6 31,6 29,9 26,8 Strommix D 0 Quelle: GMSH 2017 Das Ziel einer CO 2 -freien Strom- und Wärmeversorgung ist noch weit! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 7
8 Vorbildfunktion hier: Koalitionsvertrag 2017 und Interpretation Wir nehmen die Vorbildfunktion der Landesregierung ernst und berücksichtigen Klimaschutzaspekte von Anfang an systematisch bei Planung und Umsetzung von Sanierungen und Neubauten von Landesliegenschaften. Die Landesliegenschaften - einschließlich auch der Liegenschaften der Hochschulen - werden entlang der von der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) zu erstellenden Prioritätenliste sukzessive energetisch saniert. Für die Umsetzung werden im Rahmen des Sondervermögens des Infrastruktur- Modernisierungs-Programms (=IMPULS) Mittel für die nächste Legislaturperiode 2017 bis 2022 zur Verfügung gestellt. Die Vorbildfunktion soll durch eine systematische Planung und Umsetzung gestärkt werden! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 8
9 Vorbildfunktion hier: Energiewende und Klimaschutzgesetz Anforderungen an die Vorbildfunktion der Landesregierung Ziel CO 2 -freie Strom- und Wärmeversorgung von Landesliegenschaften bis 2050, Einhaltung höherer energetischer Standards für Sanierungen und Neubauten von Landesliegenschaften, => Definition der Standards: - Grundlegende Renovierungen max. Wärmebedarf von 50 kwh/(m 2 NGFea), - Neubauten min. 30% besser gegenüber der seit gültigen EnEV. Erarbeitung von Klimaschutzstrategien für die Handlungsfelder Bauen und Bewirtschaftung, Nachhaltige Beschaffung, Green IT, Mobilität. Ziele im Handlungsfeld Bauen und Bewirtschaftung erfordern eine ganzheitliche Analyse des Gebäudeportfolios und eine langfristige Ausrichtung! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 9
10 Landesliegenschaften hier: Verteilung der Wärmeverbrauchskennwerte 2015 beheizte Nettogrundfläche in m Baujahr 1995 bis 2015 Baujahr 1984 bis 1994 Baujahr 1969 bis 1983 Baujahr bis 1968 < >300 Witterungsbereinigter Wärmeverbrauchskennwert Wärmeverbrauchskennwert in kwh/m 2 a (in (witterungsbereinigt) kwh/(m 2 NGFea)) Quelle: GMSH 2017 Die aktuellen Verbrauchswerte sind noch deutlich zu senken (Mittel 116 kwh/m 2 NGFea)! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 10
11 Realisierung der Vorbildfunktion hier: Sanierungsstrategie als strategisches Werkzeug Übersicht über Sanierungspotenzial, Investitionsbedarf und Energieeinsparung. Orientierungs- und Entscheidungshilfe zur Erreichung von Energiezielen. Diskussionsgrundlage für den perspektivischen Mittelbedarf. Strategisches Werkzeug zur übergeordneten Bestandsanalyse und Vorbereitung von energetischen Sanierungsmaßnahmen. Systematische Herangehensweise an das Gesamtportfolio mit Ableitung der Aspekte: Kosten, Zeit und Kapazitäten! Der Mitteleinsatz kann mit der Sanierungsstrategie optimiert werden! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 11
12 Mögliche Realisierung der Vorbildfunktion hier: Sanierungsstrategie Die Umsetzung der Ergebnisse einer strategischen und ganzheitlichen Analyse der Landesliegenschaften i.r. einer Sanierungsstrategie erfordert nach der AöR Gebäudemanagement Schleswig-Holstein folgende Projektziele: 1. Entwicklung eines baulichen Umsetzungsprogramms für das EWKG (von min. 10a), 2. Implementierung des Ansatzes der Nachhaltigkeit als Leitmotiv für Bau, Bauunterhaltung und Sanierung, 3. Verankerung von Prozessen in den öffentlichen Verfahren zur Kopplung von Instandhaltung und energetischer Sanierung. Eine ganzheitliche Sanierungsstrategie mit Langfristperspektive notwendig! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 12
13 Möglicher Weg zur Sanierungsstrategie (I) hier: Sanierungsstrategie Strategisches Werkzeug der Liegenschaftssteckbriefe Sanierungsschwerpunkte Steckbriefe Umsetzungsplan Projektstart war Mai 2017 => Umsetzung derzeitig geplant bis Ende 2018! Für die Strategie sind Mittel des Landes in Höhe von 1,1 Mio. vorgesehen. Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 13
14 Möglicher Weg zur Sanierungsstrategie (II) hier: Sanierungsstrategie Neben den grundlegenden Entscheidungen zu Verfahrensablauf, Standards und Sanierungsschwerpunkten ist die Selektion der Gebäude, für welche Steckbriefe erstellt werden, ein zentraler Vorgang. Dieser erfolgt in mehreren Schritten, Kriterien sind die Kennzahlen für: Instandhaltungsbedarfe (Gebäudehülle, Heizungssystem, ) Nutzungssicherheit (Zukünftige Nutzung, Nutzungsstruktur, ) Energetische Verbesserungspotenziale (Reduktion von Endenergie u. CO 2 -Emissionen) Soziale Verbesserungspotenziale (behindertengerecht, Barrierefreiheit, Schallschutz, ) Um das Werkzeug Steckbrief zu erproben und zu schärfen, werden im ersten Schritt rund 24 Pilotvorhaben durchgeführt. Diese decken die Bandbreite der Landesliegenschaften ab. Insgesamt sollen im GMSH-Projekt bis zu 100 Steckbriefe erstellt werden. Insgesamt sollen für die Sanierungsstrategie alle Gebäude erfasst und bewertet werden! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 14
15 Fazit Das Ziel einer CO 2 -freien Strom- und Wärmeversorgung der Landesliegenschaften bis 2050 erfordert verstärkte Anstrengungen. Das Energiewende- und Klimaschutzgesetz sowie der Koalitionsvertrag 2017 bieten Chancen für die Umsetzung der Vorbildfunktion des Landes. Eine systematische Herangehensweise an das Gesamtportfolio und eine ganzheitliche Sanierungsstrategie mit Langfristperspektive ist eine wichtige Grundlage. Die ganzheitliche Sanierungsstrategie schafft die Grundlagen die Vorbildfunktion umzusetzen und ermöglicht einen optimaleren Mitteleinsatz bei Bau, Bewirtschaftung und energetischer Sanierung der Liegenschaften. Die Vorbildfunktion endet nicht bei den Landesliegenschaften -> Stärkere Unterstützung zur Verbesserung kommunaler und privater Gebäude erforderlich! Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 15
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Referat V 60 Klimaschutz, Energiewende, Innovationsförderung, Nachwachsende Rohstoffe Dr. Patrick Hansen, Tel.: , Mail: Patrick.Hansen@melund.landsh.de Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 16
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