Was bedeutet das für die Heizungs-/Sanitärbranche?
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- Mina Beyer
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1 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) Was bedeutet das für die Heizungs-/Sanitärbranche? Christoph Gmür dipl. Masch.-Ing. ETH/SIA AWEL, Abt. Energie, Sekt. Energietechnik, Kanton Zürich
2 Energie Aufgaben und Kompetenzen Bund (Art. 89 Abs. 3 BV) Der Bund erlässt Vorschriften über den Energieverbrauch von Anlagen, Fahrzeugen und Geräten. Kantone (Art. 89 Abs. 4 BV) Für Massnahmen, die den Verbrauch von Energie in Gebäuden betreffen, sind vor allem die Kantone zuständig. Kantone (Art. 9 EnG) Kantone schaffen in ihrer Gesetzgebung günstige Rahmenbedingungen für die rationelle Energienutzung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich. Sie erlassen insbesondere Vorschriften über Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
3 Einführung
4 Zeitraffer Energiepolitik der Kantone Jahr Ereignis 1992 Musterverordnung Rationelle Energienutzung in Hochbauten 1998 Gründung des Vereins Minergie durch die Energiedirektoren 2000 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2000) 2003 Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2003) 2007 Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2007) 2008 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2008) 2009 Einführung des Gebäudeenergieausweises GEAK Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2009) 2010 Realisierung des nationalen Gebäudeprogrammes 2013 Einführung des GEAK Plus und GEAK Neubau 2014 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) verabschiedet 9. Januar Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2015) Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
5 Zeitraffer Energiepolitik der Kantone Jahr Ereignis 1992 Musterverordnung Rationelle Energienutzung in Hochbauten 1998 Gründung des Vereins Minergie durch die Energiedirektoren 2000 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2000) 2003 Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2003) 2007 Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2007) 2008 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2008) 2009 Einführung des Gebäudeenergieausweises GEAK Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2009) 2010 Realisierung des nationalen Gebäudeprogrammes 2013 Einführung des GEAK Plus und GEAK Neubau 2014 Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) verabschiedet 9. Januar Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2015) Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
6 Die MuKEn 3 ausgewählte Brennpunkte
7 MuKEn 2014 verabschiedet von der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) am 9. Januar Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
8 MuKEn ein eingespieltes Instrument Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich = in Teilbereichen (Modulen) ausformulierte Texte mit dem Ziel Harmonisierung der Energie-Vorschriften in der Schweiz Grösster gemeinsamer Nenner im Basismodul als Pflicht für Kantone in freiwilligen Modulen als Wahlmöglichkeit für Kantone Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
9 MuKEn 2014 = Revision MuKEn 2008 Die Weiterentwicklung der MuKEn baut auf der MuKEn 2008 auf und integriert neue Anliegen aus der Energiestrategie und der Klimapolitik. Energie- und Klimapolitik Aktionsplan Leitbild MuKEn 2008 Sanierungspflicht Elektroheizungen Nahezu-Null-Energiehaus, Eigenstromproduktion Neubau Vorbildfunktion öff. Hand CO 2 -Minderung Altbauten MuKEn 2014 Vereinfachung MuKEn 20?? Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
10 MuKEn 2014 im Blickpunkt Vorgaben EnDK 2011 und 2012 Weichenstellungen 2013 (nach Workshops mit Verbänden) Expertenbefragung/Verbände (öffentlich) 14. Mai 14. August 2014 über 100 Antworten mit über 2000 Bemerkungen/Anträgen Medienmitteilungen : , , , , , , , Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
11 Vorschriften gelten für alle Gleichbehandlungsprinzip Verhältnismässigkeitsprinzip Für neue, alte, kleine und grosse Bauten Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
12 Neubauten: Das Konzept des «Nahezu-Null-Energie-Gebäudes» NZEB = Nearly-Zero-Energy-Building
13 Brennpunkt 1 Nahezu-Null-Energiehaus und Stromeigenproduktion bei Neubauten Neue Anforderung: Max. Energiebedarf 35 kwh/m 2 : zwischen Minergie (38 kwh/m 2 ) und Minergie-P (30 kwh/m 2 ); Ziel ist eine Optimierung des Gebäudes, um nur noch ein Minimum von Energie zuführen zu müssen (massgebend Grundstückgrenze): Effiziente Gebäudehülle Produktion erneuerbare Energie am Gebäude (Wärme, Strom) Nutzung Umweltwärme (Luft, Wasser, Erdreich) Nutzung Abwärme; Keine Einschränkung bezüglich der extern zugeführten Energieart; Entwicklung und Erfahrung zeigt, dass immer weniger fossile Energie bei solchen Gebäuden zum Zuge kommt. Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
14 Entwicklung der Anforderungen 3,5 l Mustervorschriften 2014 Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
15 Heizungen: Marktanteile in Neubauten EFH MFH Einfluss Vorschriften (d.h. MuKEn) der Kantone? 1997 ZH: Inkraftsetzung Anforderung an Höchstanteil bei Neubauten ab 2000: Umsetzung MuKEn 2000 in weiteren Kantonen Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
16 Projektoptimierung Koordinationsbedarf Planungszusammenarbeit Planungsprozess Gesamtanforderung Planung Gebäudehülle Berechnung SIA 380/1 Heizwärmebedarf Planung Heizung Berechnung Heizung z.b. Nutzungsgrad / JAZ Planung Lüftung/Klima Berechnung Lüftung/Klima z.b. therm. akt. Luftwechsel Weitere Planungen z.b. Erdsondenfeld Berechnung z.b. Erdsonden-Temperatur Berechnung des gewichteten Energiebedarfs (< Anforderung?) Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
17 Was heisst das für die H/S-Branche? Der bisherige Trend bei Neubauten weg von den fossilen Brennstoffen dürfte sich verstärkt fortsetzen Ein Heizungsfachmann muss über den Umgang mit erneuerbaren Energien Bescheid wissen Der Einbezug der Heizungsplaner in eine Gebäudeentwicklung dürfte früher als bisher nötig sein aber wie? Planungs- und Inbetriebsetzungsaufwand ist bei Bauten mit tiefem Energiebedarf eher grösser Erfahrungen mit Minergie-Bauten können sehr nützlich sein Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
18 Brennpunkte bei bestehenden Bauten: Wärmeerzeugerersatz / Elektroheizungen
19 Brennpunkt 2 Erneuerbare Wärme bei Wärmeerzeugungsersatz Ziel Senkung der CO 2 -Emissionen im bestehenden Gebäudepark: über anstehende Heizungserneuerungen; 10% der bisher fossil erzeugten Wärme soll bei einem Heizungswechsel durch erneuerbare Energien oder Effizienzmassnahmen (Senkung Verbrauch) kompensiert werden; Es stehen dafür genügend vertretbare Lösungen zur Verfügung, um das Ziel zu erreichen; Die fossile Wärmeerzeugung in bestehenden Gebäuden wird nicht verboten. Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
20 Relevanz Wärmeerzeugerersatz Zirka 1.1 Mio. fossil betriebene Wärmeerzeuger sind in Betrieb pro Jahr werden zirka Kessel ersetzt (25 Jahre Nutzung) Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
21 Heizungen: Marktanteile im Bestand EFH MFH Handlungsbedarf im Bestand Wärmeerzeugerrsatz = Auslöser! blau = fossiler Energieträger / orange = nicht fossiler Energieträger UMBAU: Sanierung der Heizung bei Umbauvorhaben am Gebäude ERSATZ: blosse Heizungssanierung Quelle: BAFU/Klima/Kompensationsprojekte, W&P Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
22 Vollzug beim Ersatz von Wärmeerzeugern Energetische Wirkung und CO 2 -Wirkung ist ausgewiesen Potenzial der schlafenden Bauten aktivieren Vorschrift muss einfach verständlich sein Vollzug der Vorschrift muss schnell und eindeutig klar sein Vorschrift muss kontrollierbar sein Vorschrift muss mit verhältnismässigen Kosten umsetzbar sein Vorschrift muss bei (nahezu) 100% der Fälle anwendbar sein Umsetzung: Standardlösungen, die für alle Wohnliegenschaften gelten Im Einzelfall keine Verbrauchsberechnungen nötig Befreiungen für bereits gute Bauten (Minergie oder GEAK D) Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
23 Standardlösungen «Wärmeerzeugerersatz» 1. Thermische Solaranlage für Warmwasser 2. Holzfeuerung als Hauptwärmeerzeuger 3. Elektrische Wärmepumpe (Erdsonde, Wasser oder Aussenluft) 4. Mit Erdgas angetriebene Wärmepumpe 5. Fernwärmeanschluss (Netz mit Anteil KVA oder ern. Energie) 6. Wärmekraftkopplung 7. Wärmepumpenboiler plus Photovoltaikanlage 8. Ersatz alter Fenster 9. Wärmedämmung von Fassade/Dach 10. Grundlast erneuerbar mit fossilem Spitzenkessel 11. Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung Bisheriger Wärmeerzeuger: Ersatz durch / Ergänzung mit erneuerbaren Energien resp. Effizienzmassnahmen Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
24 Positionspapier GebäudeKlimaSchweiz Das Verbundlabel ist für die Schweiz eine Chance, energieeffiziente Lösungen weiter zu fördern. Brennwertanlagen in Kombination mit Solarunterstützung sind energieeffizient und bringen auch ein A+ GebäudeKlima Schweiz steht hinter Verbundlabel für Heizungsanlagen Das Verbundanlagenlabel ist ein Qualitätslabel. Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
25 Brennpunkt 3 Sanierungspflicht Elektroheizungen und Elektroboiler Wärmepumpen statt Elektroheizungen: Höchste Effizienz auch bei der Verwendung von Strom; Zentrale Elektroheizungen sollen innert 15 Jahren ersetzt werden; Zentrale Elektroboiler sollen innert 15 Jahren mit anderem Wärmeerzeuger kombiniert werden; Die Geräte fragen vor allem im Winter einen hohen Anteil Strom nach; der Strom findet im Winter wertvollere und effizientere Verwendungen; Übergangsfrist dient der Nutzung der Lebensdauer der installierten Systeme; Ausnahmeregelung für besondere Situationen, zum Beispiel: Bergbahnstationen, Melkstube im Kuhstall usw. Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
26 Was heisst das für die H/S-Branche? Ersatzmarkt für Oel-/Gasheizungen dürfte umkämpfter werden intensiviere Werbung für einzelne Energieträger und Technologien Heizungsinstallateur erhält wichtigere Rolle bei einem Kesselersatz Beratung Chance = Gesamtlösung anbieten können! GEAK könnte wichtiger werden Bauten mit GEAK-Klasse D oder besser sind befreit für Förderbeiträge steht GEAK Plus-Pflicht zur Diskussion Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
27 Weiteres Vorgehen Umsetzung der MuKEn 2014 in den Kantonen
28 Umsetzung in den Kantonen Erarbeiten von gemeinsamen Vollzugshilfen und Formularen; Kantone planen und realisieren Umsetzung: Unterschiedliches Vorgehen Unterschiedlicher zusätzlicher Regelungsbedarf Umsetzungsdauer insgesamt 3 5 Jahre. Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
29 Bauten Terajoule Gesamtenergieverbrauch Schweiz CO 2 1'000' '000 Übrige: Abwärme, Umgebungswärme, Biogas, Sonne 800' '000 Elektrizität 600' '000 Treibstoffe 400' '000 Erdgas 200'000 Erdölbrennstoffe 100'000 Kohle 0 Holz Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
30 Zum Schluss
31 Instrumente der Energiepolitik der Kantone Die MuKEn 2014 ist ein Instrument der EnDK. MuKEn Plus Förderung Energieeffizienz Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
32 Besten Dank Weitere Informationen: Stadtwerk Winterhur - Ch. Gmür
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