Thüringer Landwirtschaft Umsetzung des Zukunftskataloges
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- Helga Schräder
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1 Thüringer Landwirtschaft Umsetzung des Zukunftskataloges 17. Jahrestagung Thüringer Landwirtschaft 22. Oktober 2015 im Congress Center der Messe Erfurt GmbH Minimalbodenbearbeitung und sinkender Pflanzenschutzaufwand ein Widerspruch? Methode: Auswertung von Dauerfeldversuchen und Produktionsexperimenten ( ) Fruchtarten: Zuckerrüben, Mais, Weizen, Gerste, Zwischenfrüchte Bodenbearbeitung: ganzflächig wendend (Pflug), ganzflächig lockernd, mischend (Grubber/ Scheibenegge), Streifenbodenbearbeitung (Strip Tillage), Direktsaat (No Tillage) Pflanzenschutz: Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes, u.a. Anbau resistenter Sorten, kontinuierliche Befallskontrollen und Überwachung der Bestände, Berücksichtigung von Schwellenwerten und Prognosemodellen. Joachim Bischoff Zentrum für Ackerund Pflanzenbau 17. Jahrestagung 22. Oktober 2015 Erfurt Winderosion einer Löß-Schwarzerde. 1
2 Von 11,8 Mio. Hektar Ackerfläche in Deutschland sind 2,0 Mio. (17 %) erosionsgefährdet nach CC-Regelung Erosionsgefährdung durch Wasser und Erosionsgefährdung durch Wind. Tab.: Erosionsgefährdete Ackerfläche der drei mitteldeutschen Bundesländer Bundesland Ackerfläche [ha] Prozentanteil [%] CC Wasser CC Wind Sachsen ,5 Sachsen-Anhalt ,4 Thüringen ,0 Gefahr eines jährlichen Bodenabtrags in Reihenkulturen von bis zu 50 t. Quelle: Schmitz et al. (2013) Streifenbodenbearbeitung mit partieller Lockerung des Bodens (Strip Till) Strip Till ist immer der letzte Arbeitsgang vor der Aussaat, damit kein Stroh in die Saatreihen eingearbeitet wird. Streifenbodenbearbeitung im Herbst - der gleiche Boden im Frühjahr vor der Aussaat. 2
3 Nutzbare Feldkapazität zum Reihenschließen bei Zuckerrüben ( ). Nutzbare Feldkapazität zum Reihenschließen bei Zuckerrüben (2015). 3
4 Stroh im Reihenzwischenraum vermindert unproduktive Wasserverluste. Zuckerrübe, 80 kg N/ha (Versuchsjahre ). 4
5 Erosionsschutz Wasser-/ Nährstoffeffizienz Strip-Tillage-Verfahren zu Zuckerrüben ein Arbeitsgang: Bodenlockerung Unterflurdüngung Verfahrenssicherheit: Glyphosateinsatz Feldmausbekämpfung Sommergerste, 40 kg N/ha (Versuchsjahre ). 5
6 Winterweizen, 160 kg N/ha (Versuchsjahre ). Wintergerste, 160 kg N/ha (Versuchsjahre ). 6
7 Ackerbohne Tillage-/ Meliorationsrettich 7
8 Sparriger Klee Öllein Wurzeltiefgang einzelner Pflanzenarten im Zwischenfruchtgemenge 75 Tage nach Aussaat. 8
9 Keine Zulassung von Gräserherbiziden in Zwischenfrüchten. ohne Herbizidanwendung und mit Herbizidanwendung Herbizideinsatz zu Zuckerrüben, Standardmaßnahmen sowie zusätzliche Aufwendungen bei Zwischenfrüchten (ZWF) und Strip Till (ST). 1. NAK Betanal maxx Pro 1,25-1,5 l/ha Standardmaßnahme Gräsermittel ZWF + ST Goltix Gold 1,0-1,5 l/ha Glyphosat 1,5 l/ha (480g/l) 2. NAK Betanal maxx Pro 1,25-1,5 l/ha Wirkstoff 3. NAK Betanal maxx Pro 1,25-1,5 l/ha Wirkstoff 47 g/l Desmedipham 60 g/l Phenmedipham 75 g/l Ethofumesat 27 g/l Lenacil Goltix Gold 1,0-1,5 l/ha Goltix Gold 1,0-1,5 l/ha Fusilade Max 1,5 l/ha 125 g/l Fluazifop-pbutyl Debut 30 g/ha 50 g/l Triflusulfuron Methyl Lontrel 720 SG 80 g/ha 700 g/l Metamitron 720 g/kg Clopyralid Kosten für Standardmaßnahmen ,- /ha Standardmaßnahmen + zusätzliche Aufwendungen bei Zwischenfrüchten (ZWF) und Strip Till (ST) ,- /ha. 9
10 Streifenbodenbearbeitung im Herbst. Streifenbodenbearbeitung im Frühjahr. Streifenbodenbearbeitung mit Injektion von Gülle/ Gärresten in die Wurzelzone vom später gelegten Mais. 10
11 Streifenbodenbearbeitung plus Injektion im Vergleich zu ganzflächiger Ausbringung von Gülle oder Gärresten bei Mais. 200 Mitte Jul. 15 Mitte Aug. 15 Mitte Sept. 15 Trockenmasse [dt/ha] Kontrolle (ohne) Ganzflächig Ganzflächig + NI Strip Till Strip Till + NI Trockenmasse [dt/ha] Mitte Jul. 14 Mitte Aug. 14 Mitte Sept Kontrolle (ohne) Ganzflächig Ganzflächig + NI Strip Till Strip Till + NI Gülle-Strip-Till ohne Nitrifikationshemmer. Gülle-Strip-Till mit Nitrifikationshemmer. 11
12 Mais (Zea mays subsp. mays). Wurzelzone Profilwandmethode Bergzow, September 2011 Bodenprofil: Sand-Rostgley Horizontabfolge Ah/Go/Gr schwach lehmiger Sand Strip Till und platzierte Ammonium- N-Düngung. Herbizidanwendung zu Mais ganzflächige Bodenbearbeitung Streifenbodenbearbeitung Glyphosat 3,0 l/ha (360g/l) Gardo Gold 2,0 l/ha Maister 1,25 l/ha Wirkstoff Wirkstoff 312,5 g/l S-Metholachlor 187,5 g/l Terbuthylazin Calisto 0,5 l/ha 70 g/l Mesotrione 330 g/l Terbuthylazin Motivell 0,7 l/ha 30 g/l Foramsulfuron 1 g/l Iodosulfuron-methyl-natrium 30 g/l Isoxadifen-ethyl Gardobuc 1,25 l/ha 333 g/l Terbuthylazin 150 g/l Bromoxynil Motivell 0,6 l/ha Wirkstoff 40 g/l Nicosulfuron 40 g/l Nicosulfuron Buctril 0,3 l/ha Wirkstoff 225 g/l Bromoxynil EUR/ ha 44,92 85,34 12
13 Glyphosat nach Ernte und eventuell vor Aussaat 1,5-2,0 l/ha. Glyphosateinsatz unter Einhaltung der Anwendungsvorschriften. Wichtig ist ein gesellschaftlicher Konsens zwischen Bodenschutz und den notwendigen Pflanzenschutzmaßnahmen. Prozesskostenfreie Leistung einer Vierfelder-Fruchtfolge mit Zuckerrüben Sommergerste Winterweizen Wintergerste Zwischenfrüchte. Pflug Ganzflächige Bodenbearbeitung Grubber/ Scheibenegge Strip Tillage/ Direktsaat Zuckerrüben: Mehrertrag bei Streifenbodenbearbeitung gegenüber ganzflächiger Bodenbearbeitung. Aber ein höherer Herbizidaufwand und Glyphosateinsatz. Mehrkosten im Pflanzenschutz. Prozesskostenfreie Leistung [EUR/ha] Getreide: Gleicher Pflanzenschutzaufwand zwischen ganzflächig wendender Bodenbearbeitung (Pflug) und ganzflächig pflugloser Bodenbearbeitung (2-3 x Grubber/ Scheibenegge). Kein Glyphosateinsatz. Direktsaat mehr Herbizidaufwand, Gräsermittel und Glyphosat. Prozesskostenfreie Leistung [EUR/ha] Prozesskostenfreie Leistung = (Ertrag * Preis) - [(Saatgut + Dünger + PS) + (variable MK + fixe MK + variable Lohnkosten + Leasing) + (Produktversicherung + Zinsansatz)] 13
14 Danke fürs Zuhören! 14
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